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Alle Beiträge zum Thema “WTG”

Jetzt doch „Health-Care-Appartements“ statt eines Hotels am Hafen?

Wangerland (4. 12. 2025) – Der Gästebeitrag, den erwachsene Urlauber im Wangerland zu entrichten haben, soll in Hooksiel, Horumersiel und Schillig von aktuell 3,80 Euro pro Übernachtung in der Hauptsaison ab 2026 auf 3,20 Euro gesenkt werden. So zumindest sieht es der Vorschlag der Gemeindeverwaltung vor, über den der Rat auf seiner Sitzung am Dienstag, 9. Dezember, abstimmen soll. 

Gästebeitrag soll auf 3,20 Euro sinken

Der Vorschlag basiert auf einer Analyse der Kommuna Treuhand. Berücksichtigt wurde dabei, dass im Zuge der Insolvenz der gemeindeeigenen Wangerland Touristik GmbH (WTG) eine Reihe von touristisch relevanten Einrichtungen geschlossen wurden – unter anderem die Bäder in Hooksiel und Horumersiel –, die somit von Urlaubern nicht mehr genutzt werden können. Durch den Gästebeitrag sollen laut kommunaler Satzung 32 Prozent der Kosten für touristische Einrichtungen und Veranstaltungen gedeckt werden. 

Feuerwehrgerätehaus zum Verkauf
Kehrtwende beim Verkauf‘ des ehemaligne Feuerwehrareals am Alten Hafen in Hooksiel. Im Gemeinderat wachsen die Zweifel, ob sich ein Investor für einen Hotelbau findet. Archiv-Foto: hol

In der Nebensaison (von November bis zu Beginn der Osterferien) müssen Urlauber in der so genannten Zone 1 lediglich noch 1,30 Euro (statt 1,50) je Übernachtung entrichten. In Zone 2, dem übrigen Gemeindegebiet, sollen künftig in der Hauptsaison 1,60 Euro (statt 1,90) und in der Nebensaison 0,65 Euro (statt 0,75) erhoben werden. Für Kinder und Jugendliche gelten geminderte Sätze. Kinder bis 3 Jahren sind frei. 

GfW will Ratsvorsitzenden abberufen

Die Ratssitz beginnt um 18 Uhr im Ratsaal in Hohenkirchen. Die Ratsvertreter werden sich mit einer Fülle verschiedener Themen beschäftigen. Ein überraschend hinzu gekommener Punkt: Ein Antrag der Gruppe „Gemeinsam für Wangerland“ (CDU, Grüne, FDP) zur Abberufung des Ratsvorsitzenden JohannWilhelm Peters (SPD). Peters habe in diversen Sitzungen wiederholt gegen die Geschäftsordnung verstoßen, heißt es in der Begründung.

Ein wichtiger Punkt für Hooksiel: Die Beratung über das weitere Vorgehen beim geplanten Verkauf des ehemaligen Feuerwehr-Areals am Alten Hafen. Viele Ratsvertreter sehen Handlungsbedarf, da es dem mit einem Hotelbau betrauten Planungsbüro aus dem Emsland immer noch nicht gelungen ist, einen Investor und einen Betreiber vorzustellen. 

Moss sucht nach Investor

Gegenüber „Hooksiel-life“ hatte Michael Moss vor wenigen Tagen beteuert, an dem Projekt unverändert interessiert zu sei. Er habe noch in dieser Woche ein weiteres Gespräch mit einem potenziellen Investor. Ob sich der Rat mit diesem Zwischenstand zufrieden gibt, ist fraglich.

Dem Vernehmen nach mehren sich in der Politik die Stimmen, die einen neuen Anlauf für den Grundstücksverkauf fordern. Was das bedeutet, ist unklar. Einige wollen das Grundstück an der Schnittstelle zwischen Ortskern und Alten Hafen jetzt ohne weitere Debatte der Bremer Specht-Gruppe an die Hand geben, die Anfang des Jahres ebenfalls ihr Interesse bekundet hatte. Allerdings für den Bau eines so genannten „Health-Care-Gebäudes“ mit 15 Appartement-Wohnungen, in denen vornehmlich Familien mit sehr betagten oder anderweitig beeinträchtigten Angehörigen Urlaub machen sollen.

Angst vor weiteren Ferienwohnungen

In Hooksiel selbst war dieser Vorschlag seinerzeit auf wenig Gegenliebe gestoßen. Eine Reihe von Vereinen und Verbänden hatten sich ausdrücklich dagegen ausgesprochen. Ein Grund: Sollte das Health-Care-Konzept nicht aufgehen, würden die Appartements sehr schnell zu Ferienwohnungen. 

Andere Stimmen in der Politik raten dazu, ein neuerliches Interessen-Bekundungsverfahren für das gut 400.000 Euro teure Grundstück auf den Weg zu bringen – eingeschränkt auf Investoren, die ein Hotel bauen möchten. 

Für geschlossene Bäder kann kein Gästebeitrag erhoben werden

Wangerland/Hooksiel (28. 11. 2025) – Die einen sagen: „Gott sei dank!“. Die anderen: „Leider“. Im Zuge der Insolvenz der gemeindeeigenen Wangerland Touristik GmbH (WTG) wird der Gästebeitrag sinken. Um wie viel steht noch nicht fest. Klar dürfte aber sein: Urlaubsgäste, die 2026 im Wangerland übernachten, werden dafür weniger an die Kommune zahlen müssen. Damit geht einher, dass weniger Geld von Auswärtigen in die Infrastruktur vor Ort fließt, die ja auch von Einheimischen mitgenutzt wird.

Gästehaus Hooksiel
Der Gästebeitrag, den Urlauber im Wangerland zahlen müssen, wird für 2026 vermutlich sinken. Aus den Einnahmen werden unter anderem auch Anteile der Kosten gedeckt, die der Betrieb des Gästehauses Hooksiel verursacht. Archiv-Foto: hol

Stefan Plaumann, Steuerberater in Diensten der Kommuna Treuhand GmbH, hat am Mittwochabend vor dem Finanzausschuss des Rates die Rechtslage erläutert. Keine einfache Materie auch deshalb, weil es nicht allzu häufig vorkommt, dass kommunale Touristikunternehmen in finanzielle Schieflage geraten und Hals über Kopf Einrichtungen geschlossen werden, die dann den Urlaubern schlichtweg nicht mehr zur Verfügung stehen. 

Rat entscheidet über Höhe der Gebühr

Nach dem niedersächsischen Kommunalabgabengesetz (NKAG) können anerkannte Urlaubsorte für Ausgaben für die Herstellung, Anschaffung, Erweiterung, Verbesserung, Betrieb und Unterhaltung von touristischen Einrichtungen sowie für Veranstaltungen Gästebeiträge erheben. Welche Ausgaben dabei in welcher Höhe zugrunde gelegt werden können, ist genau geregelt. So müssen von den Kosten etwa Eintrittsgelder wieder abgezogen werden. Zudem ist ein „Eigenanteil“ für einheimische Nutzer zu berücksichtigen.

Die Höhe des Gästebeitrags, der aktuell für die Haupturlaubsorte Hooksiel, Horumersiel und Schillig (Zone 1) für Erwachsene bei 3,80 Euro je Übernachtung liegt (in Zone 2: 1,90 Euro), legt der Gemeinderat per Beschluss fest. Grundlage dafür ist nach den Worten von Plaumann eine Kostenkalkulation für die Jahre 2024 bis 2026. Mit der aktuellen Schließung der Schwimmbäder , dem Verkauf des Campingplatzes in Hooksiel und möglicherweise weiterer Einrichtungen sind die ursprünglichen Zahlen für 2026 aber Makulatur.

Urlauber müssen weniger zahlen

Klar ist aus Sicht des Steuerberaters, dass man für Einrichtungen, die überhaupt nicht mehr genutzt werden können, keine Gästebeiträge erheben kann – auch wenn diese Einrichtungen immer noch im gewissen Umfang Kosten verursachen. Plaumann erläuterte in der Sitzung die Eckpunkte seiner Empfehlung für eine zeitnahe Anpassung des Gästebeitrages fürs kommende Jahr.

Der zugrunde liegende touristische Gesamtaufwand lag 2024 bei 13,2 Millionen und 2025 bei 14,4 Millionen Euro. In 2026 werde der Wert voraussichtlich auf 9,9 Millionen Euro fallen. Umlagefähig wären davon 4,3 (2024), 5,2 (2025) und etwa 3,9 (2026) Millionen Euro. Daraus ergebe sich ein Durchschnittswert von 4,5 Millionen Euro pro Jahr, von dem man aber für 2026 über 0,5 Millionen Euro für den Ausfall der Bäder in Horumersiel und Hooksiel abziehen müsse. 

Ungereimtheiten wurden deutlich

Die Berechnung, zu welchem Gästebeitrag ein kalkulatorischer Aufwand von rund vier Millionen Euro dann führen würde, ist noch nicht ganz abgeschlossen. Hierbei spielt auch die zu erwartende Gästezahl eine Rolle. Plaumann geht davon aus, dass eine gewisse Senkung des Gästebeitrages für 2026 ein erster Schritt wäre. Ein weiterer könnte mit der Kalkulation für 2027 folgen.

In der Diskussion mit den Ratsvertretern wurden mehrere Ungereimtheiten um die Berechnung des Gästebeitrages deutlich. Auf Nachfrage des Ausschuss-Vorsitzenden Lübbo Meppen (FDP) bestätigte Plaumann, dass die Sinnhaftigkeit eines touristischen Angebots keine Rolle spielt. Würde man theoretisch aus einem der Bäder „ein Museum“ machen, ließen sich die Kosten dafür weiter von der Urlaubsgästen eintreiben. Ähnlich verhält es sich mit den laufenden Kosten (Abschreibung, Zinsen etc.) für das Thalasso Meeres Spa (TMS) in Horumersiel. Sie fließen in die Kalkulation ein, obwohl der touristische Nutzen des Gesundheitstempels (noch) überschaubar sein dürfte. 

Der Erwartung einiger touristischer Leistungs-Anbieter, dass eine Senkung des Gästebeitrages die Zahl der Urlauber im Wangerland deutlich nach oben treiben wird, teilt Plaumann nicht. „Überall wo ich bislang tätig war, hat sich eine Veränderung des Gästebeitrages kaum auf die Gästezahlen ausgewirkt.“

Hooksieler Strand
Die Kosten für die Werbung für einen Urlaub im Wangerland werden zu einem gewissen Teil vom Tourismusbeitrag gedeckt. Archiv-Foto: hol

Tourismusbeitrag ist gedeckelt

Ebenfalls auf dem Prüfstand steht die Höhe des „Tourismusbeitrages“, den alle Unternehmen zu entrichten haben, die direkt oder indirekt vom Fremdenverkehr im Wangerland profitieren. Mit diesen Einnahmen sollen unter anderem die Kosten für Werbung und Marketing für die Urlaubsgemeinde auf die umgelegt werden, die davon am meisten profitieren. 

Laut Kommuna Treuhand liegt der umlagefähige Aufwand bei rund 800.000 Euro. Aufgrund eines politischen Beschlusses des Gemeinderates ist die Summe, die über den Tourismusbeitrag eingetrieben werden soll, aber auf maximal 350.000 Euro gedeckelt. Die fehlenden 450.000 Euro seien eine Art „freiwillige Leistung“ der Gemeinde, wie die Kämmerei auf Nachfrage von SPD-Fraktionschef Holger Ulfers bestätigte. Offen blieb die Frage, inwieweit sich das Wangerland diesen Verzicht auf Einnahmen auch künftig leisten kann. 

Beschlüsse zu den Hebesätzen werden voraussichtlich in der nächsten Ratssitzung gefällt. Die Sitzung im Rathaus in Hohenkirchen ist für Dienstag, 9. Dezember, 18 Uhr, angesetzt. 

Advent op Platt: Humorvolle Erzählungen mit PfIff

Hooksiel/Horumersiel (26. 11. 2025) – Auch in diesem Jahr lädt die Wangerland Touristik am zweiten und dritten Advent zur plattdeutschen Lesung „Advent op Platt“ ein. Einheimische und Gästen dürfen sich auf besinnliche und heitere Vorweihnachtsstunden freuen. In gemütlicher Atmosphäre werden die Wangerländer Urgesteine Wieland Rosenboom (Foto) und Kurt Brandenburg Geschichten auf Plattdeutsch vorlesen und das Publikum mit humorvollen und nachdenklichen Erzählungen verschiedener Autoren begeistern. 

Angesetzt sind die Lesungen für Sonntag, 7. Dezember, in der Bücherei in Horumersiel und für Sonntag, 14. Dezember, im Saal des Gästehauses in Hooksiel. Die Vorstellungen beginnen um 17 Uhr. Der Eintritt ist frei, jedoch freut sich die Wangerland Touristik über eine großzügige Spende. In diesem Jahr sollen die Einnahmen an das Friedel-Orth-Hospiz in Jever gehen.

Die Spenden, sowie die Erträge aus dem Glühwein- und Punschverkauf kommen vollständig in den Spendentopf. 

Der Besuch der Veranstaltung ist nur mit vorheriger Anmeldung möglich. Aufgrund der hohen Beliebtheit der Veranstaltung ist schnelles Handeln gefragt. Kostenfreie Eintrittskarten sind erhältlich in den Tourist-Informationen in Horumersiel und Hooksiel oder online unter wangerland.de. 

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„Überland“ will Aufenthaltsqualität deutlich steigern

Hooksiel (20. 10. 2025) – Die Saison auf dem Nordsee-Campingplatz vor dem Hooksieler Seedeich ist beendet. Bis Sonntag um 12 Uhr mussten die letzten Dauercamper ihre Wohnwagen und Vorzelte abgebaut und den Platz verlassen haben. 

Die Saison auf dem Nordsee-Campingplatz in Hooksiel ist beendet. Die Überall Gruppe übernimmt das Areal zum 1. Januar. Foto: hol

Das hat nach den Worten von Mark Schlemme, Platzleiter in Diensten der Wangerland Touristik GmbH (WTG), auch sehr gut geklappt. „Es gibt immer ein paar Nachzügler. Hier hat sich ein Wagen festgefahren, dort sitzt eine Bremse fest. Aber das ist völlig normal. Um 13 Uhr war der Platz leer.“

Campingplatz wird winterfest gemacht

Auch die Stimmung unter den Gästen sei gut gewesen. Schlemme ist zuversichtlich, dass viele der Dauercamper im nächsten Frühjahr wieder zurückkommen werden – auch wenn der Platz dann nicht mehr von der WTG betrieben werden wird. Die insolvente WTG hat den Platz mit seinen rund 1500 Stellplätze bekanntlich an die Überland Camping Gruppe (Berlin) verkauft. 

Die Übergabe soll zum Jahresbeginn 2026 erfolgen. Überland wird auch die auf dem Campingplatz beschäftigten Mitarbeiter übernehmen. Und auch die Konditionen für die Dauercamper sollen zunächst für ein Jahr mit unverändert fortgeschrieben werden. Schlemme (Foto) selbst blickt optimistisch in die Zukunft, nachdem sich die Investoren vor Ort vorgestellt haben. „Das ist ein junges Team mit vielen guten Ideen.“

Die Überland-Gruppe betreibt bereits sechs Campingplätze in ganz Deutschland. Hooksiel wird der erste Standort an der Nordsee. Das Unternehmen setzt nach eigenem Bekunden auf naturnahe Campingplätze in reizvollen Lagen. Zum Konzept gehören „verlässliche Qualitätsstandards, digitaler Komfort und hohe Nachhaltigkeit“. Mit einer Mischung aus traditionellem Camping mit modernen Ansprüchen wolle man Kindern und Eltern gleichermaßen unvergessliche Naturerlebnisse bieten, so Geschäftsführer Jan Wittlinger gegenüber „Hooksiel-life“.

Käufer planen Modernisierung

Im Detail werde man die Ideen für Hooksiel zu Beginn der neuen Saison vorstellen. Wittlinger: „Wir sind aktuell in der Ausarbeitung unseres finalen Konzepts.“ Klar sei aber schon, dass man den allgemeinen Pflegezustand sowie die Aufenthaltsqualität des Campingplatzes deutlich steigern wolle. Dazu gehöre unter anderem die Modernisierung der Sanitärgebäude, der Platzinfrastruktur, insbesondere der Stromversorgung, der Spielplätze sowie das Thema Familienfreundlichkeit und Familienangebote.

Für Mark Schlemme stehe zunächst aber noch andere Aufgaben auf dem Programm. Der Platz muss in den nächsten Wochen winterfest gemacht werden. Dazu gehört unter anderem der Abbau von Spielgeräten und aller sonstigen beweglichen Teile sowie die Sicherung der Sanitärgebäude und -container. 

Und ganz beendet ist das Campen vor dem Deich ja auch nicht. Der Stellplatz für Wohnmobile auf der Ostdüne, der ebenfalls von Überland gekauft wurde, wird ganzjährig betrieben und zieht auch über die Wintermonate Urlauber an, die das Campen mit unmittelbarem Blick auf die Jade lieben. 

Nach Verkauf: Auch künftig FKK-Camping in Hooksiel möglich

Hooksiel (16. 10. 2025) – Am Sonntag ist auf den Campingplätzen der Wangerland Touristik GmbH (WTG) abcampen. Auf den vor dem Deich gelegenen Plätzen in Schillig und Hooksiel endet dann die Saison. In der Sturmflutsaison im Winter ist das Campen vor dem Deich untersagt. 

Ancampzn in Hooksiel
Die neuen Eigentümer wollen den Campingplatz Hooksiel 2026 wieder öffnen. An diesem Wochenende heißt es aber erst einmal: abcampen. Archiv-Foto: hol

Übergang zum 1. Januar

Ob und wie es im kommenden Jahr weitergeht, war angesichts der laufenden Insolvenz der WTG lange unklar. In dieser Woche hat die WTG den Verkauf des Campingplatzes Hooksiel mit seinen 1500 Stellplätzen an die Überland Camping Gruppe (Berlin) bekannt gegeben. Der Übergang des Geländes samt des Reisemobilstellplatzes „Ostdüne“, der sonstigen Infrastruktur und des Personals soll zum 1. Januar erfolgen. Ihr genaues Konzept wollen die Käufer erst zu Beginn der kommenden Saison im Frühjahr 2026 vorstellen.

Preisliste Anfang nächsten Jahres

Damit ist aber auch klar: Der Campingplatz wird auch in der Saison 2026 geöffnet sein. Wie die WTG und die Überland-Gruppe auf Anfrage von „Hooksiel-life“ mitteilten, werden alle bestehenden Saisoncamping-Verträge übernommen. Insofern würden sich für Camper und Dauercamper keine Änderungen ergeben. Auch das FKK-Camping werde weiterhin angeboten werden.

„Die aktuellen Vertragskonditionen für Saisoncamper bleiben bestehen“, heißt es in der Mitteilung. „Eine konkrete Preisliste für das touristische Campen wird Überland im Januar 2026 veröffentlichen.“ Mit den verschiedenen Dienstleistern, die bislang für die WTG auf und rund um den Campingplatz gearbeitet haben, will man sich bis zum Saisonbeginn abstimmen.

Mit oder ohne Badebetrieb: WTG sucht Investor für Hallenbad-Grundstück

Hooksiel (14. 10. 2025) – Die Wangerland Touristik GmbH (WTG) unternimmt einen neuen Anlauf, einen Investor für das Grundstück „Zum Hallenbad 2“ samt dem darauf stehenden Meerwasser-Hallenwellenbad zu finden. Heute startet das entsprechende Interessenbekundungs-Verfahren für das Areal. Das Bieterverfahren läuft bis zum 3. November. 

Leeres Becken im Hallenwellenbad
Morgen schlißt das Hallenwellenbad in Hooksiel. Ob der Badebetrieb jemals wieder aufgenommen wird, ist ungewiss. Archiv-Foto: hol

Die Investorensuche steht im Zusammenhang mit den Bemühungen, die insolvente WTG zu sanieren. Dafür will sich das Unternehmen weitgehend von seinem Immobilienbesitz trennen. Das Bad gehört zu den Sorgenkindern der WTG. Nach offiziellen Angaben soll es zuletzt ein Defizit von 80.000 Euro im Monat eingefahren haben. Vor diesem Hintergrund wird der Betrieb eingestellt. Der morgige Mittwoch ist der vorerst letzte Badetag. 

Über 20.000 Quadratmeter Fläche

Das Grundstück „Zum Hallenbad 2“ umfasst das Gebäude des Hallenwellenbades samt Ausstattung und Parkplätzen sowie die anschließenden Grünflächen. Die zum Verkauf stehende Fläche umfasst nach WTG-Angaben rund 20.800 Quadratmeter und ist im geltenden Bebauungsplan als Sondergebiet „Freizeitanlagen“ ausgewiesen. „Eine Fläche mit großem Potenzial für vielfältige Nutzungskonzepte“, ist WTG-Geschäftsführer Torsten Riedel überzeugt. „Unser Ziel ist es, einen Investor zu gewinnen, der das Wangerland langfristig bereichert und neue Impulse für die touristische Entwicklung setzt.“

Bäderbetrieb keine Bedingung

Interessenten sind aufgefordert, darzustellen, in welcher Form das Meerwasser-Hallenbad oder ein anderes Bäderangebot in ihrem Nutzungskonzept eine Rolle spielen und ob das über 40 Jahre alte Bad weiter betrieben werden soll. Aber, so heißt es wörtlich: „Auch ein reiner Grundstückserwerb ohne Fortführung eines Badebetriebes ist möglich.“

Rat müsste Hotelbau absegnen

Zuletzt hatten potenzielle Investoren öffentlich darüber spekuliert, dass sie gern am Hallenwellenbad ein Hotel bauen würden. Die WTG weist ausdrücklich darauf hin, dass im Fall einer Hotel- oder Ferienwohnung-Nutzung der Bebauungsplan geändert werden müsste. Die Entscheidung darüber läge beim Rat der Gemeinde Wangerland. In den vergangenen Jahren hatten sich die politischen Gremien schwer damit getan, das Schicksal des öffentlichen Bades mit den Interessen privater Hotelbetreiber zu verbinden. Inwieweit die prekäre Lage der WTG diese Grundhaltung verändert hat, wird sich erweisen müssen.

Weitere Informationen sind dem „Elektronischen Amtsblatt“ der Gemeinde Wangerland unter www.wangerland.org zu entnehmen. 

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Überland Gruppe hat den Campingplatz in Hooksiel gekauft

Hooksiel (14. 10. 2025) – Der Nordsee-Campingplatz Hooksiel ist verkauft. Wie die Wangerland Touristik GmbH (WTG) heute mitteilte, seien die entsprechenden Verhandlungen mit einem Investor erfolgreich abgeschlossen worden. Zukünftiger Betreiber des Campingplatzes vor der Deichlinie Hooksiel wird die Überland Camping Gruppe.

Der Campingplatz Hooksiel ist verkauft. Ab 2026 wird sich die private Überland Camping Gruppe um das Areal kümmern. Foto: hol

Überland Camping stehe für naturnahe und familienfreundliche Campingplätze in besonders schönen Landschaften in ganz Deutschland. „Diesen Investor für das Wangerland gewinnen zu können, freut uns sehr. Es ist eine Investition in die Zukunft unserer Urlaubsdestination“, wird WTG-Geschäftsführer Torsten Riedel zitiert.

Bieterverfahren abgeschlossen

Bekanntlich hatte die WTG, die sich in einer Insolvenz in Eigenregie befindet, vor einigen Wochen ein Bieterverfahren für den Campingplatz angestoßen. Dabei sollten potenzielle Investoren möglichst auch das nahe gelegene Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel mit übernehmen und betreiben. Die Idee dahinter: Die WTG verliert mit dem Campingplatz einen profitablen Betriebszweig, der bislang geholfen hat, die Defizite im Betrieb des Hallenbades auszugleichen. 

WTG-Geschäftsführer Torsten Riedel ist überzeugt, einen guten Investor für den Campingplatz Hooksiel gefunden zu haben. Foto: hol

Mehrere Investoren zeigten Interesse an dem Campingplatz im Deichvorland. Nur die Überland Gruppe hatte dem Vernehmen nach aber auch ein Konzept für das Hallenbad, das sich bei näherer Betrachtung aber nicht als nachhaltig erwies. In der Folge wurden nur die Verhandlungen über den Campingplatz fortgesetzt und, so die WTG, am vergangenen Freitag erfolgreich abgeschlossen. 

Die Überland Camping Gruppe wird den Campingplatz zum 1. Januar 2026 übernehmen. „Unser Ziel ist es, den Gästen im Wangerland weiterhin ein unvergessliches Campingerlebnis zu bieten“, betont Jan Wittlinger, Geschäftsführer der Überland Camping Gruppe. „Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit der WTG, der Gemeinde Wangerland und den Partnern in der Region“, fügt Mike Schreurs, ebenfalls Geschäftsführer der Überland Camping Gruppe, hinzu. 

Millionen-Erlös für klamme WTG

Zum Verkaufpreis für den Platz mit 1500 Stellplätzen halten sich WTG und Überland Gruppe bedeckt. Es soll sich nach Informationen von „Hooksiel-Life“ aber um mehrere Millionen Euro handeln. Bekannt ist, dass es auf dem beliebten Stellplatz einen erheblichen Investitionsstau gibt.

Die erforderlichen Investitionen in die Platzinfrastruktur hätte die gemeindeeigene WTG gerade vor dem Hintergrund der explodierenden Kosten beim Bau des Thalasso Meeres Spa (TMS) in Horumersiel wohl allein nie aufbringen können. Nach Insolvenzrecht ist der Käufer verpflichtet, die Mitarbeiter des Campingplatzes der WTG im Zuge des Betriebsübergangs mit zu übernehmen.

Die Überland Camping Gruppe ist ein junges Unternehmen, das derzeit bereits sechs Campingplätze in Deutschland betreibt und weiter wachsen will. Dem Vernehmen nach soll das Unternehmen bereits vor der Insolvenz der WTG Interesse am Kauf von Campingplätzen im Wangerland bekundet haben. 

Boom-Sektor Campingplätze

Camping gilt spätestens seit der Corona-Pandemie als Boom-Sektor, da viele Deutsche ihr Geld in Campingwagen und Wohnmobile investiert haben. Die Campingplatz-Struktur hierzulande ist im internationalen Vergleich hingegen eher kleinteilig. In der Folge haben auch internationale Campingplatz-Betreiber den deutschen Markt in den Fokus genommen.

Bürgermeister fordert schnelle Verhandlungen mit Großinvestor

Wangerland (3. 10. 2025) – Die Nachricht von der Schließung des Meerwasser-Hallenwellenbades in Hooksiel zum 15. Oktober sei auch für ihn persönlich „ein tiefer Schock“ gewesen. Das beteuert Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak in einer heute verbreiteten Pressemitteilung. Die Schließung beider Bäder im Wangerland sei „eine große Herausforderung“. 

Die insolvente Wangerland Touristik GmbH (WTG) hatte die „Friesland-Therme“ in Horumersiel bereits zum 1. September aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen. „Für unsere Bürgerinnen und Bürger, unsere Vereine, Schulen, Vermieter und Gäste ist diese Entwicklung eine schwere Belastung“, so Szlezak. Er könne den aufkommenden Unmut gut nachvollziehen.

Szlezak: Schulschwimmen gesichert

Das Schulschwimmen sei aber gesichert, betont der Bürgermeister. Er stehe im engen Austausch mit den Grundschulen und der DLRG und sei zuversichtlich, die notwendigen Schwimmzeiten organisieren zu können, so dass der Schwimmunterricht und das Rettungsschwimmen nicht gefährdet seien. „Gerade für unsere Kinder ist es entscheidend, dass sie sicher schwimmen lernen können.“

Gemeinde kann sich kein Bad leisten

Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak

Die Gemeinde habe geprüft, ob sie ein Bad selbst weiter betreiben könne. Angesichts der enormen Betriebskosten von bis zu 80.000 Euro pro Bad und Monat sei das jedoch nicht realisierbar, so Szlezak (Foto).

Hinzu komme, dass die Gemeinde vor großen Investitionen stehe, die sie als Pflichtaufgabe unbedingt erfüllen müsse. Dazu zählt der Bürgermeister den Neubau der Grundschule in Hohenkirchen mit rund 8,5 Millionen Euro, der Neubau des Feuerwehrhauses in Hohenkirchen mit etwa 5,5 Millionen Euro, Investitionen in die Feuerwehren Tettens und Neugarmssiel von rund 1 Million Euro sowie jährlich etwa 800.000 Euro für die Instandhaltung von Straßen.

Die Gemeinde habe bereits rund fünf Millionen Euro in die WTG investiert, um die gemeindeeigene GmbH zu unterstützen. „Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem noch mehr schlicht nicht möglich ist“, so Szlezak. „Diese Realität ist bitter, aber sie macht deutlich, dass wir auf Investoren angewiesen sind, wenn wir unsere Bäder und die WTG langfristig sichern wollen.“

Investor will Hotels bauen

Der Bürgermeister appelliert vor diesem Hintergrund, das Gespräch mit dem Investor aufzunehmen, der bereits sein Investitionsinteresse bekundet habe – unabhängig von einem langwierigen Interessenbekundungsverfahren. „Entscheidend ist, dass wir hier schnellstmöglich zu konkreten Verhandlungen kommen, um die Zukunft der Bäder und der WTG insgesamt zu sichern.“ 

Friesland-Therme
Die „Friesland-Theme“ (Foto) hat die WTG bereits geschlossen. Das Hallenwellenbad in Hooksiel soll zum 15. Oktober folgen. Den Betrieb eines eigenen Schwimmbades kann sich die Gemeinde Wangerland nach den Worten des Bürgermeisters nicht leisten. Archiv-Foto: hol

Der Investor, eine Gesellschaft der Oldenburger Demiani-Familie, hatte ein Kaufangebot von rund 30 Millionen Euro angekündigt und zudem in Aussicht gestellt, bis zu 200 Millionen Euro in die touristische Infrastruktur der Region investieren zu wollen. Darüber berichtete zuerst das „Jeversche Wochenblatt“ (Donnerstag-Ausgabe). „Diese Gespräche gilt es jetzt zu konkretisieren – auch gemeinsam mit der Politik, damit dort die notwendigen Weichen gestellt und positive Signale gegeben werden können“, fordert der Bürgermeister.

Pläne auch für Hooksiel

Alfredo Demiani hatte gegenüber der Zeitung unter anderem das Interesse am Kauf des Thalasso-Zentrums in Horumersiel, der umliegenden Büroräume der WTG, der „Friesland-Therme“ und des Hallenwellenbades in Hooksiel bekundet. Zudem wolle er Hotels am Thalasso-Zentrum, am Hallenbad und am Alten Hafen in Hooksiel bauen. 

Zugleich hatte der Investor damit gedroht, sich wieder zurückzuziehen, weil im die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Wangerland „zu kompliziert“ sei und Entscheidungen zu lange dauern würden. Szlezak hatte diese Vorwürfe umgehend zurückgewiesen.

Verständnis für Leistungsträger

Verständnis zeigt der Bürgermeister in seiner Stellungnahme für die schwierige Situation der touristischen Leistungsträger. Er werde sich dafür einsetzen, dass deren Expertise für die künftige Ausrichtung der WTG mit eingebunden werde. „Die Auswirkungen der Schließungen auf den Tourismus lassen sich noch nicht vollständig abschätzen. Positiv ist, dass wir bis September einen Zuwachs von 2,5 Prozent an Übernachtungen verzeichnen konnten.“

Es sei aber nachvollziehbar, dass Vermieter, die mit Pauschalen inklusive Bade- oder Thalasso-Angeboten geworben haben, nun vor Herausforderungen stünden. Szlezak: „Ich appelliere an alle, trotz der schwierigen Situation Ruhe zu bewahren. Nur mit Sachlichkeit, Zusammenhalt und einem klaren Blick nach vorne können wir die Wangerland Touristik stabilisieren und unseren wichtigsten Wirtschaftsfaktor – den Tourismus – nachhaltig stärken.“


FVW: Gemeinde muss den Weiterbetrieb der Bäder aktiv sichern

Wangerland (2. 10. 2025) – Der Fremdenverkehrsverein Wangerland (FVW) fordert die Gemeinde Wangerland auf, den Weiterbetrieb der Frieslandtherme in Horumersiel und des Meerwasser-Hallenwellenbades aktiv zu sichern. In einer heute verbreiteten Erklärung weist der erst kürzlich gegründete Verein, der sich als Stimme der Leistungsträger sieht, auf die zentrale Funktion der Bäder für den Tourismus hin.

Leistungsträger sehen Existenzen bedroht

Gerade in den Wintermonaten seien wetterunabhängige Angebote für Urlaubsgäste von hoher Bedeutung. Der Wegfall der Bäder im Wangerland könne dazu führen, dass sie Gäste Alternativen in anderen Regionen suchen – mit entsprechenden Folgen für Vermieter, Hoteliers, Gastronomen, den Einzelhandel und letztlich auch für die Gemeinde. Arbeitsplätze könnten wegfallen, Gewerbesteuer-Einnahmen sinken.

In einem vom Vorsitzenden Mathias Suckert unterzeichneten Positionspapier fordert der Verein Klarheit über die Zukunft der Bäder. Die in Insolvenz befindliche Wangerland Touristik GmbH (WTG) hat die Frieslandtherme zum 1. September geschlossen und wird, wie gestern angekündigt, auch das Hallenwellenbad Hooksiel zum 15. Oktober aus wirtschaftlichen Gründen außer Betreib nehmen. 

Vertrauen der Gäste verspielt

Aus Sicht der Leistungsträger ist das ein schwerer Schlag für den Tourismus im Wangerland. Die Unternehmen stünden ihren Gästen gegenüber im Wort. Entscheidungen, die die Attraktivität des Wangerlands erheblich mindern, könnten existenzielle Folgen für Hoteliers und Vermieter haben. Man benötige Verlässlichkeit, Kommunikation und Transparenz. Kurzfristige Schließungen würden die betrieblichen Kalkulationen, aber auch das Vertrauen der Gäste und Partner schädigen.

Vor diesem Hintergrund fordert der Verein Klarheit über die Zukunft und weitere Nutzung der Bäderstandorte. Selbst bei einem Verkauf sei ja nicht sicher, ob die Einrichtungen kurzfristig wieder in Betrieb genommen werden. 

Was ist mit dem Thalassa-Zentrum?

Erforderlich sei auch eine verbindliche Kommunikation zum neuen Thalasso Meeres Spa (TMS) in Horumersiel, das aktuell noch in Betrieb ist. „Wir fordern eine klare und transparente Darstellung, welche Angebote des TMS dauerhaft zur Verfügung stehen und wie diese verlässlich vermarktet werden können.“ Eine grundsätzliche Forderung: Der Verein will in grundlegende touristische Entscheidungen eingebunden werden. Die Leistungsträger seien davon unmittelbar betroffen und müssten die wirtschaftlichen Folgen tragen.

Thalasso metres Spa Logo
Die Leitungsträger fordern Klarheit darüber, wie es mit der touristisch relevanten Infrastruktur im Wangerland weiter geht. Archiv-Foto: hol

„Gemeinde muss Verantwortung übernehmen“

In der Pflicht sieht der Verein nicht nur die WTG, sondern auch deren Eigentümerin, die Gemeinde. „Die Gemeinde Wangerland hat noch nicht alle Karten ausgespielt“, ist der Verein überzeugt. „Wir fordern die Gemeinde daher auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und den Weiterbetrieb oder eine tragfähige Nachfolgelösung für die Frieslandtherme und das Meerwasser-Hallenbad aktiv zu sichern.“

Der Gemeinderat dürfe nicht mehr länger nur reagieren, sondern müsse aktiv an Lösungen arbeiten. „Es gilt, frühzeitig Szenarien zu entwickeln, Optionen zu prüfen und die nächsten Züge zu planen, statt auf äußere Entwicklungen zu waren.“ Der Tourismus als Rückgrat der Wirtschaft im Wangerland, dürfe nicht allein von Insolvenzverfahren abhängig sein. 

WTG schließt Hallenwellenbad Hooksiel zum 15. Oktober

Hooksiel (1. 10. 2025) – Jetzt also doch. Das Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel wird seinen Betrieb zum 15. Oktober einstellen. Entsprechende Gerüchte, die bereits den gesamten Tag über in den Sozialen Medien kursierten, hat die Wangerland Touristik GmbH (WTG) am späten Nachmittag bestätigt. Die Mitarbeitenden seien bereits zuvor über den aktuellen Stand informiert worden, heißt es in einer Erklärung.

Leeres Becken im Hallenwellenbad
Noch plätschert das Wasser im Hallenwellenbad. Zum 15. Oktober soll das Bad geschlossen werden – mit ungewisser Zukunft. Foto: hol

Als Begründung für den Schritt führt das gemeindeeigene Unternehmen aus, dass man keine Gesamtlösung für den Verkauf des Campingplatzes Hooksiel und des Hallenwellenbades gefunden habe. Bekanntlich befindet sich die WTG in einer finanziellen Schieflage. Grundlage der laufenden Insolvenz in Eigenregie ist ein Sanierungsplan, der auch die Trennung von Immobilien und ganzer Betriebsteilen des Tourismus-Marketing-Unternehmens vorsieht.

Keine Gesamtlösung gefunden

In einem Interessenbekundungs-Verfahren war nach einem potenziellen Investor für den Campingplatz mit 1500 Stellplätzen gesucht worden, der auch eine Idee für die Nutzung des nahe gelegenen defizitären Bades hat. Zuletzt hatte man Verhandlungen mit dem aussichtsreichsten Investor geführt, bei denen aber offenkundig keine Gesamtlösung gefunden werden konnte.

„Im Rahmen eines Bieterverfahrens wurden der Nordsee-Campingplatz Hooksiel und das Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel gemeinsam angeboten, um einem Investor die Möglichkeit zu geben, ein tragfähiges touristisches Gesamtkonzept zu entwickeln“, heißt es in der Erklärung der WTG. Nach intensiven Gesprächen habe man jedoch keine Einigung erzielen können. Knackpunkt bei den Verhandlungen ist offenbar das Meerwasser-Hallenwellenbad. „Die Verhandlungen für den Campingplatz mit dem potenziellen Interessenten laufen weiter“, so die WTG. 

„Entscheidung unausweichlich“

Da das Hallenwellenbad seit Jahren erhebliche Verluste verursache und jetzt keine wirtschaftliche Perspektive mehr bestehe, werde der Betrieb Mitte Oktober eingestellt. „Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, aber sie war im Rahmen des Sanierungsprozesses unausweichlich“, erklärt Geschäftsführer Torsten Riedel. Welche arbeitsrechtlichen Konsequenzen sich daraus ergeben, werde derzeit geprüft. Bereits zum 1. September hatte die WTG ihr zweites Bad, die „Friesland-Therme“ in Horumersiel, geschlossen.

DLRG und Schule betroffen

Eine Gesamtlösung war deshalb angestrebt worden, weil die WTG mit dem Campingplatz eines ihrer Überschusssparten verlieren würde, die bislang mit zur Finanzierung des Defizits im Hallenwellenbad beigetragen hat. Betroffen von der Schließung des Bades sind neben einzelnen Badegästen insbesondre das Schulschwimmen der Grundschule Hooksiel und das Schwimm- und Rettungstraining der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG). Die DLRG-Ortsgruppe Wangerland war bei Schließungen in der Vergangenheit in „Aqua-Fit“ nach Schortens ausgewichen. Eine Dauerlösung könne das aber nicht sein, hatte der Vorstand stets betont. 

Hallenbad Hooksiel
War fünf Jahrzehnte lang ein touristisches Alleinstellungsmerkmal von Hooksiel: Das mit Meerwasser betriebene Hallenwellenbad. Foto: hol

Auch die touristischen Leistungsträger hatten stets die Bedeutung von Bädern in der Gemeinde für den Tourismus betont. Die aktuellen Pläne dürften auch Diskussions-Gegenstand beim Leitungsträger-Stammich werden, zu dem der neu gegründete Fremdenverkehrsverein Wangerland für kommenden Dienstag, 7. Oktober, ins Kurmittelhaus in Horumersiel eingeladen hat. Beginn ist um 10 Uhr.

Streit mit Restaurant-Pächter

Vor wenigen Jahren hatten sich Hooksieler Bürger noch erfolgreich gegen Pläne der damals noch handlungsfähigen WTG gewehrt, das Bad aus wirtschaftlichen Gründen zu schließen. Nach einer Schließphase während der Conona-Pandemie war das Bad saniert und wieder eröffnet worden. Allerdings ohne das anhängende Restaurant. Dem Pächter, der den gastronomischen Betrieb sanieren wollte und sollte, war im Sommer 2023 gekündigt worden. Der Rechtsstreit über den Vorgang und mögliche Entschädigungszahlungen dauern bis heute an. 

Grundstücke in Tettens verkauft

Einer Entschuldung einen Schritt näher gekommen ist die WTG offenbar an anderer Stelle. Wie das Unternehmen mitteilte, konnten für die rund 15 Hektar Grünlandflächen in Tettens, die der WTG gehörten, im Rahmen eines eigenen Bieterverfahrens ein Käufer gefunden werden. „Der Abschluss steht noch unter rechtlichen Vorbehalten, stellt aber einen wichtigen Schritt zur finanziellen Stabilisierung der Gesellschaft dar“, so Riedel. Angaben zur Höhe des Kaufpreises machte die WTG nicht. Der Bodenrichtwert liegt für Flächen in dem Bereich bei 32.000 Euro je Hektar.

Die Wangerland Touristik GmbH verfolge mit der Sanierung in Eigenverwaltung weiterhin das Ziel, tragfähige Lösungen für zentrale touristische Einrichtungen zu entwickeln und die Attraktivität der Region zu sichern, beteuert der Geschäftsführer. Dafür müsse die WTG aber wirtschaftlich stabil aufgestellt werden. 

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