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Beiträge veröffentlicht in Februar 2023

Beim Karneval spielerisch die Mitschüler kennengelernt

Hooksiel (20. 2. 2023) – Karneval kann lehrreich sein. Und zwar nicht nur durch humoristische Büttenreden, die meist einen Kern Wahrheit enthalten. Ein Karnevalsfest lässt sich sogar sinnvoll in den Unterricht von Grundschülern einbauen. Zumindest ist Peter Nußbaum, Leiter der Grundschule Hooksiel, davon überzeugt.

Ein Großteil der an die 100 Mädchen und Jungen kamen gestern kostümiert zur Schule. Eingebunden in ein pädagogische Konzept waren das alle Lehrkräfte und der Förderverein der Schule. Das Ergebnis: ein äußerst kreativer Schultag.

Mit leckeren Waffeln versorgten Eltern des Fördervereins der Grundschule Hooksiel die Schülerinnen und Schüler beim gemeinsamen Karnevalsfest. Foto: Förderverein

Zunächst präsentierten die Kinder in ihren Klassen ihre Kostüme, machten kleine Modenschauen. Nach der großen Pause wurden dann die Klassenverbände aufgelöst. Alle Schülerinnen und Schüler von der ersten bis zur vierten Klasse konnten nach Lust und Laune Kreativ- und Bewegungsstationen ansteuern – hier Karaoke, da Disco, in der Sporthalle verschiedene Spiel- und Sportangebote. Und im Werkraum verteilten die Eltern des Fördervereins mit leckeren Waffeln.

Karneval ist eine gute Gelegenheit, die etablierten Rollen aufzubrechen, sagt Nußbaum, selbst mit einer Clown-Perücke ausstaffiert. „Wir haben die Klassenverbände bewusst aufgelöst, damit sich die Kinder auch über die Klassengrenzen einmal besser kennen lernen.“ Dabei hatten die Schülerinnen und Schüler offenkundig jede Menge Spaß. Rundum ein gelungner Schultag.

Kommentar: Wahlfreiheit darf nicht zu Lasten von Kindern und Steuerzahlern gehen

Von Gerd Abeldt

Viele Köche verderben den Brei. Das gilt auch für Behörden. Einen Beleg dafür liefert das Kuddelmuddel um die Schülerbeförderung im Wangerland; zumindest insoweit sie Grundschulkinder aus Waddewarden betrifft.

Waddewarden hat keine eigene Grundschule mehr. Die Eltern dort können sich die passende Schule aussuchen. Einige favorisieren Hooksiel, andere Tettens. Vielleicht geht sogar ein Kinder nach Hohenkirchen. 

Schulträger aller drei Schulen ist die Gemeinde Wangerland. Dennoch gibt es keine strikt einzuhaltende Schulbezirke, die einzelne Orte bestimmten Schulen zuordnen. Warum nicht? Schule ist nicht gleich Schule. Die inhaltliche Ausrichtung der Bildungseinrichtungen ist Sache des Landes. Und das erlaubt viel Kreativität. 

Die Schulen in Hooksiel und Tettens sind Ganztagsschulen, die GS Hohenkirchen (noch) nicht. Aber auch Ganztag ist nicht gleich Ganztag. Zumindest nicht aus Sicht von Eltern. Ein Beispiel: Die Tetta von Oldersum Schule in Tettens etwa ist als „Umweltschule“ ausgezeichnet, während man auf dem Hooksieler Schulhof jegliches Grün vergeblich sucht. 

Die Wahlfreiheit hat ihren Preis. Einen Preis, den aber nicht die Gemeinde und auch nicht das Land zahlen, sondern der Landkreis Friesland, der den Transport der Schülerinnen und Schüler zur Schule organisieren (und bezahlen) muss. Über fünf Millionen Euro im Jahr.

Für Grundschulkinder, die mehr als 2,5 Kilometer vom Schulstandort entfernt wohnen, gibt es eine Beförderungspflicht – oder einen Anspruch auf Erstattung der Busfahrtkosten. Dort, wo es keine Busse gibt, fahren Taxis die Kinder zur Schule. Man muss kein Kämmerer sein, um sich auszumalen, dass Taxis nicht billig sind. Allemal günstiger sind Busfahrten, die aber auch ihre Tücken haben. Zumindest dann, wenn – wie zwischen Waddewarden und Tettens – 6-jährige Kinder auf einer acht Kilometer langen Strecke noch von Bus zu Bus umsteigen müssen.

Warum der Landkreis aber für die überschaubare Zahl von Grundschulkindern aus Waddewarden gleich mehrere Schul-Transportwege organisieren muss, erschließt sich nicht. Schon gar nicht, wenn es bei der Schulwahl letztlich doch eher um die Frage gehen dürfte, ob die Lehrer hier oder dort „viel netter“ oder vermeintlich kompetenter sind.

Natürlich ist es schön, wenn Eltern sich die passende Schule für ihr Kind aussuchen können. Aber diese Freiheit ist gefährlich. Allemal dann, wenn der Schulweg für Kinder zur Gefahr wird. Also: Wenn Busverkehre nicht vernünftig zu organisieren sind, müssen Taxis her. Wenn Taxis zu teuer sind, müssen klare Schulbezirke her, damit Busse sinnvoll eingesetzt werden können. 

Ich vermute, wenn nur eine Behörde für das System Schule und seine Gesamtkosten zuständig wäre, würden diese Gebote der Vernunft längst eingehalten werden.

Sie haben auch eine Meinung zu dem Thema? Schreiben Sie uns gern eine Email an die Adresse infos@hooksiel-life.de mit dem Betreff Leser-Meinung.

Raser in Oldorf gefährden Schulkinder

Schulbus
Autofahrer dürfen Schulbusse, die Warnblinklicht eingeschalteter haben, nur in Schritttempo passieren, damit Kinder nicht gefährdet werden. Darauf weist der Automobilclub ADAC immer wieder hin. Die Praxis sieht häufig anders aus, wie die Situation in Oldorf (Wangerland) beweist. Themen-Foto: ADAC

Hooksiel/Waddewarden (20. 2. 2023) – Schon die Vorstellung treibt den meisten Eltern den Angstschweiß auf die Stirn: Kinder aus Waddewarden fahren morgens früh im Dunkeln mit dem Bus Richtung Tettens. Sie müssen zur Grundschule. In Oldorf steigen die 6- bis 10-Jährigen an der stark befahrenen Hauptstraße zwischen Jever und Hohenkirchen aus, müssen die Straße überqueren, gut 100 Meter zur Nebenstraße Richtung Tettens laufen, wo – mit etwas Glück – auf der gegenüber liegenden Seite der Bus nach Tettens wartet.

Allerdings nicht immer. Wie gegenüber dem Schulausschuss der Gemeinde Wangerland bestätigt wurde, kommt es auch schon mal vor, dass der zweite Bus losfährt, ohne auf die Kinder zu warten. Nicht in böser Absicht, aber der enge Fahrplan dränge die Busfahrer halt zur Eile. 

Um ihren Kindern eine lange Wartezeit in Oldorf zu ersparten, haben die Eltern Eigeninitiative entwickelt, schildert eine betroffene Mutter. Ein Elternteil vergewissert sich, dass die Kinder in Waddewarden in den Bus einsteigen, ein andere fährt schon vor nach Oldorf, um die Ankunft des Busses dort und das Umsteigen der Kinder in den zweiten Bus abzusichern.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Bushaltestelle in Oldorf alles andere als sicher ist. Geschwindigkeitsmessungen der Gemeinde im Zeitraum Mitte Oktober bis Mitte November vergangenen Jahres haben ergeben, dass über 67 Prozent der durchschnittlich 3655 Autos am Tag auf der Oldorfer Straße zu schnell fahren. 50 Stundenkilometer sind zulässig. Sehr viele Autos wurden mit Tempo 60 und mehr, einige sogar mit 100 km/h gemessen.

Dennoch, so der bei der Gemeinde für Schulen zuständige Abteilungsleiter, Markus Gellert, lehnt die Verkehrsbehörde beim Landkreis Friesland es nach einer Ortsbegehung ab, die zulässige Geschwindigkeit zumindest im Bereich der Bushaltestellen auf Tempo 30 zu verringern. Ein entsprechender Antrag der Eltern aus September 2022 wird von der Gemeinde unterstützt.

Tempo 30 sei laut Straßenverkehrsordnung (StVO) für die Hauptstraße nicht zulässig, heißt es. Die Busse stehen an den Haltestellen mit eingeschaltetem Warnblinklicht. Autofahrer dürfen sie eigentlich nicht, oder zumindest nur im Schritttempo passieren, um die Fahrgäste zu schützen. Die Praxis sieht allerdings anders aus …

Gellert wertet es schon als kleinen Erfolg, dass ein Vertreter der Verkehrsbehörde den Schulausschuss persönlich besuchen will, um mit den Kommunalpolitikern nach einer Lösung zu suchen. Als Sofortmaßnahme habe die Gemeinde die Beleuchtung vor Ort verbessert und zeitweise ein Geschwindigkeits-Display aufgestellt, das den Autofahrern ihr (zu hohes) Tempo anzeigt.

Die Elternvertreterin im Schulausschuss, Christiane Harms-Janßen, würdigte das Engagement der Gemeinde. Wenig Verständnis habe sie allerdings dafür, wie lange es dauert, bis in der Sache wirklich etwas passiert. „Die Eltern, die den Antrag gestellt haben, wollten mehr Sicherheit für ihre Kinder – gerade in der dunklen Jahreszeit. Jetzt ist es morgens schon wieder hell – und passiert ist kaum etwas.“

Lesen Sie hierzu auch den Kommentar.

Wo Cowboys mit Prinzessinnen spielen

Hooksiel (19. 2.2023) – Fasching ist nichts für Norddeutsche? Mag sein. Aber Kindern ist die geografische Einordnung von Traditionen völlig egal. Sie verkleiden sich gern. Spielen zusammen. Wollen Spaß haben – ob nun Fasching ist oder nicht.

Damit erklärt sich auch schon, warum es heute in den Hooksieler Skiterassen rappelvoll war. „Ich gebe es ganz offen zu: Ich bin ein Faschingsmuffel“, sagt Anja Seidl-Vogt. „Aber bei den Kindern sieht das ganz anders aus: Kinder lieben Fasching, auch weil sie mit ihren Verkleidungen in die verschiedensten Rollen schlüpfen können.“ 

Genau: Am heutigen Sonntag turnten Cowboys und Prinzessinnen ebenso über die Hüpfburg und durch den Kletterturm des Restaurants wie Äffchen und Piraten. Und weil sich die Kleinen offenkundig wohl fühlten, ging es auch den Großen gut. Den Eltern sowieso, aber auch den Wasserski-Fans. Bei herrlichem Sommerwetter hatte Inhaber Hans-Ott Vogt die Wasserskianlage angeworfen und viele Sportbegeisterte nutzen die Gelegenheit, ihre ersten Runden in diesem Jahr zu drehen. 

Elterncafe: Gespräche unter Müttern sind Hilfe für Familien

Elterncafe Hooksiel
Sozialpädagogin Britta Voigt (rechts) freut sich auf die Gespräche it den Müttern im „Elterncafe“ im Walter-Spitta-Haus in Hooksiel. Foto: hol

Hooksiel (15. 2. 2023) – „Guten Morgen, wir winken uns zu …“. Der Gesang beginnt, große und kleine Hände drehen sich. Freundlich geht es zu im „Elterncafe“ Hooksiel. Mit einem kleinen Lied und einer Tasse Tee begrüßen sich Britta Voigt und ihre Gäste im Walter-Spitta-Haus. Hier trifft sich die Mitarbeiterin des Familien- und Kinderservicebüros (FamKi) des Landkreises Friesland einmal in der Woche mit Müttern und deren Kleinkinder.

„Es können auch gern Väter oder Großmütter mit den Kleinen kommen“, sagt die Sozialpädagogin. Aber vermutlich liege es an der für Arbeitnehmer ungünstigen Zeit – jeweils dienstags von 10 bis 11 Uhr – , dass bislang ausnahmslos Mütter mit ihr das Begrüßungslied angestimmt haben.

Dabei geht es erst in zweiter Linie um die Erwachsenen. Im Zentrum der Treffen stehen die Kinder, Säuglinge bis zu einem Jahr. Niedliche Schnullerkinder auf dem Weg zum Krabbeln – aber manchmal auch Schreikinder, die ihre Eltern um den Schlaf bringen. „Die Kinder lernen hier andere Kinder kennen, erfahren soziale Kontakte“, schildert eine junge Mutter, die darüber hinaus die Informationsangebote des „Elterncafes“ schätzt. Zuletzt ein Vortrag über Zahnpflege bei Säuglingen. Demnächst einer über gesunden Schlaf. 

Manchmal kämen drei, manchmal auch sechs Kinder zu den lockeren Treffen, sagt Britta Voigt, die das „Eltercafe“ als „niederschwelliges Angebot der Familienhilfe“ beschreibt. Soll heißen: Im lockeren Gespräch schildern Mütter ihre Sorgen und Nöte, aber auch ihre positiven Erfahrungen etwa bei der Auswahl von Windeln oder Schnullern. Oder: Wie regiert man eigentlich, wenn der „Nachtschreck“ ein Kind im Schlaf erfasst? Die Säuglinge schreien, wachen aber gar nicht richtig auf.

Die Hilfe für die Eltern besteht im Austausch von Erfahrungen. Die Kleinen interessiert das noch herzlich wenig. Sie strahlen vor sich hin, halten sich an ihren Muttis fest oder testen das ausliegende Spielzeug. Offenkundig fühlen sich alle wohl auf den Krabbelmatten am Boden.

Gelegentlich wird bei der „frühen Hilfe“ auch der Bedarf an intensiverer Beratung offenkundig. Zum Beispiel wenn ernsthafte Entwicklungsprobleme bei den Kindern angesprochen werden oder Stress im Miteinander in den Familien. Beratend stehen den „Elterncafes“ der FamKi dann etwa eine Hebamme oder Ärzte zur Seite. Auch in Fällen von häuslicher Gewalt bietet Britta Voigt Hilfe an: Zum Programm der FamKi gehört auch Scheidungsberatung.

Beim Besuch von „Hooksiel-Life“ im „Elterncafe“ ist das aber kein Thema. Im Gegenteil. Wie stets singen Mütter, Kinder und Sozialpädagogin ein Abschiedslied, winken sich noch einmal zu und freuen sich auf das Treffen am nächsten Dienstag ab 10 Uhr. Weitere Eltern mit Kleinkindern sind dazu herzlich eingeladen.

Erneute Debatte über Unterkunft für Flüchtlinge in Hohenkirchen

Wangerland (17. 2. 2023) – Die Mitglieder des Rates der Gemeinde Wangerland treffen sich am Montag zu einer „interfraktionellen Sitzung“. Als Gast möglicherweise dabei: Niedersachsens neue Innenministerin Daniela Behrens (SPD).

Auf der Tagesordnung der nicht-öffentlichen Zusammenkunft steht nur ein Thema: Information über Pläne für eine Flüchtlingsunterkunft im „Dorf Wangerland“. Nachdem der Landkreis Friesland und die Gemeinde Wangerland entsprechende Überlegungen bereits verworfen haben, laufen aktuell Gespräche zwischen den Betreibern der Hotel- und Freizeitanlage mit dem Land Niedersachsen.

Entscheidungen gibt es noch nicht. Die Vertragsverhandlungen seien noch nicht abgeschlossen, so das Innenministerium in Hannover auf Anfrage von „Hooksiel-life“. Am Montag sollen der Leiter der Landesaufnahmebehörde (LAB), Klaus Dierker, und der Leiter des LAB-Standortes Oldenburg, Sven Wietusch, den Vertretern der Gemeinde den vorläufigen Planungsstand vorstellen. Danach wäre aus Sicht des Landes im Fall des Falles in Hohenkirchen eine Unterbringung von bis zu 400 Flüchtlingen denkbar, zuzüglich einer „Notfallreserve“ von 100 Plätzen. 

Landkreis und Gemeinde lehnen bislang die zentrale Unterbringung einer größeren Zahl von Flüchtlingen in Hohenkirchen ab. Die derzeit dem Landkreis zugewiesenen Flüchtlinge aus der Ukraine seien überwiegend dezentral untergebracht. Mit dem kürzlich in Jever in Betrieb genommenen Containerdorf habe man zudem noch Kapazitäten für Neuankömmlinge.

Für eine Unterkunft von mehreren Hundert Menschen, darunter voraussichtlich viele Kinder, sei die Infrastruktur in dem Dorf mit nur rund 1800 Einwohner nicht gegeben. Die Betreiber der Anlage, die das „Dorf Wangerland“ erst 2021 übernommen haben, hatten Kreis und Gemeinde bis zu 600 Plätze samt Betreuung der Flüchtlinge angeboten. 

Das vom Niederländer Hennie van der Most entwickelte Hotel auf dem Areal der einstigen „Wangerland-Kaserne“ ist ein wichtiger Baustein bei den Überlegungen der Gemeinde, Hohenkirchen zum Urlaubsort in der „zweiten Reihe“ hinter den Küstenbadeorten Hooksiel, Horumersiel und Schillig zu entwickeln. Die neuen Eigentümer hatten Investitionen von mehreren Millionen Euro in Aussicht gestellt, suchen aber auch seit geraumer Zeit auf Immobilienportalen nach einem neuen Pächter. 

Test erfolgreich: Kavernen in Etzel können Wasserstoff speichern

Grafik Kavernen Etzl
Die Grafik zeigt das Schema des Wasserstoff-Dichtigkeitstest im Kavernenfeld Etze.

Hooksiel/Wilhelmshaven/Etzel (17. 2. 2023) – In den Erdgas-Kavernen kann auch Wasserstoff (H2) eingelagert werden. Das ist das Ergebnis eines über zweimonatigen Dichtigkeitstests, den Kavernen-Betreiber Storag Etzel mit Partnern im Rahmen des Forschungsprojektes H2CAST vorgenommen hat. Die Eignung der Kavernen in der Gemeinde Friedeburg ist eine wesentliche Voraussetzung für den geplanten H2-Import im industriellen Maßstab über den Voslapper-Groden in Wilhelmshaven.

Während der Testphase seien mehrere Tausend Kubikmeter gasförmiger Wasserstoff aus nachhaltiger, „grüner“ Produktion in die Bohrung eingebracht worden, teilte Storag Etzel heute mit. Der Testzeitraum sei deutlich länger gewesen, als es bei vergleichbaren Dichtigkeitstests unter Stickstoff der Fall ist. „Wir wollten sicher gehen, dass das Ergebnis reproduzierbar ist und weiterhin Erfahrungen im Umgang mit dem Medium Wasserstoff sammeln“, begründet Gesamtprojektleiter Carsten Reekers den langen Zeitraum. 

Der Test war vom Landesamt für Bergbau, Energie, Geologie (LBEG) genehmigt worden. Er sollte Erkenntnisse darüber erbringen, wie sich die aktuellen Messergebnisse unter Wasserstoff mit den standardisierten Verfahren unter Stickstoff als Testmedium vergleichen lassen.

Erprobt worden sei zudem das Ablassen eines Teils des Wasserstoffs. Dabei sei Wasserstoff kontrolliert verbrannt worden, um dessen Zündverhalten zu erproben, Sicherheitseinrichtungen zu testen und Schallemissionen zu messen. „Dieser zusätzliche operative Test im Kavernenfeld Etzel beantwortet auch Fragen für dem praktischen Umgang mit Wasserstoff im Vergleich zu Erdgas“, so Reekers. Um die Erkenntnisse unmittelbar weiterzugeben, hätten Vertreter der örtlichen Feuerwehren und des LBEG diesen Teil des Tests begleitet.

Nach bisherigen Plänen will Storag Etzel in einem ersten Schritt zwei seiner Kavernen für die Lagerung von Wasserstoff ertüchtigen. Sie sollen ab 2026 als H2-Speicher zur Verfügung stehen. Aus regenerativen Energien erzeugter, „grüner“ Wasserstoff gilt mit Blick auf den Klimawandel als einer der Energieträger der Zukunft, da bei seiner Herstellung und Verwendung kein CO2 entsteht.

Ab April wieder mit dem Katamaran von Hooksiel nach Helgoland

Helgoland-Fans können sch freuen: Auch in diesem Jahr fährt der „Adler-Jet“ regelmäßig von Wilhelmshaven und Hooksiel zur roten Insel. Foto: 03©Wipsteert.de

Hooksiel/Wilhelmshaven (16 .2. 2023) – Der „Adler-Jet“ fliegt auch in diesem Jahr wieder von Wilhelmshaven und Hooksiel nach Helgoland. Wie aus dem jetzt veröffentlichten Fahrplan der Reederei „Adler & Eils GmbH“ (Büsum) hervorgeht, wird der Katamaran erstmals am Mittwoch, 5. April, aus der Jade den roten Felsen in der Nordsee ansteuern. 

Ab April sind bis Ende Oktober wöchentlich zwei bis drei Ausflugsfahrten geplant, überwiegend mittwochs und donnerstags, gelegentlich auch freitags. Damit wurde das Angebot im Vergleich zum Vorjahr deutlich ausgeweitet. Der „Adler-Jet“ legt jeweils um 9.30 Uhr am Helgolandkai in Wilhelmshaven ab und steuert Hooksiel an, von wo die etwa anderthalb- bzw. zweistündige Seefahrt um 10.15 Uhr weiter geht. In Helgoland legt der Katamaran um 15.45 Uhr wieder ab, so dass er gegen 17.15 bzw. 18 Uhr wieder in den Ausgangshäfen festmachen wird. Karten können ab sofort online erworben werden.

Im vergangenen August hatte die Reederei „Adler-Schiffe“ (Westerland) das maritime Angebot in dieser Form erstmals auf den Weg gebracht. In dieser Saison werden die Tagesfahrten zu Deutschlands einziger Hochseeinsel unter dem Dach der Gemeinschaftsreederei „Adler & Eils“ angeboten. Das Partnerunternehmen Cassen Eils (Cuxhaven) hatte in der Vergangenheit ebenfalls schon Helgoland-Touren ab Hooksiel angeboten.

Die Fahrt mit dem „Adler-Jet“, einem sehr schnellen Katamaran, ermöglicht einen vergleichsweise langen Inselaufenthalt. Das 41 Meter lange und 11,50 Meter breite Schiff wurde 2003 in Australien gebaut und verfügt über eine Kapazität von deutlich über 200 Fahrgästen. Das Schiff wird von zwei Wasserjets angetrieben.

Einbruchversuche am Hooksieler Außenhafen

Hooksiel (20. 2. 2023 – Aktualisierung) – Am Freitag 17.Febraur, vermutlich zwischen 17.30 Uhr bis 21.42 Uhr haben Unbekannte, versucht in den Imbiss „To´n Fischhus“ am Außenhafen Hooksiel einzubrechen. Sie beschädigten nach Polizeiangaben Im Rahmen ein Fenster, gelangten jedoch nicht ins Objekt.

Bereits am Dienstag, 14. Februar, in der Zeit von 1.45 Uhr bis 1.50 Uhr soll es einen ersten Einbruchversuch an dem Objekt gegeben haben. Zeugen, die Hinweise zu diesem Vorfall machen können, werden gebeten sich mit der Polizei in Jever unter der Tel: 0446192110 in Verbindung zu setzen.

Am Mittwoch, 15. Februar, waren Einbrecher in den Edeka-Markt an der Bäderstraße in Hooksiel eingedrungen. Nach Darstellung der Polizei stiegen die unbekannten Täter gegen 23 Uhr in die angegliederte Bäckerei ein. Von dort gelangten sie zu den Ladenfläche des Supermarktes.

Die Unbekannten sollen Waren im Gesamtwert von rund 600 Euro entwendet haben. Die Ermittler hoffen, dass jemand die Einbrecher bei der Tat oder im Umfeld des Tatortes gesehen hat. Zeugen mögen sich ebenfalls unter Telefon 04461/92110 bei der Polizei melden.

Wiesner-Skulptur setzt hartnäckiges Sitzfleisch künstlerisch ins Bild

Boßler in  Hooksiel
Einmal im Jahr auf Boßeltour am Hooksieler Strand: die Mitglieder der Stiftung „Goldener Klebearsch“.

Hooksiel/Wilhelmshaven (16.2. 2023) – Es gibt viele Boßeltouren mit Tradition. Vereine, Verbände, Nachbarschaften und Dorfgemeinschaften üben sich mindestens einmal im Jahr darin, Holz- oder Gummikugeln möglichst weit zu werfen. Der Kreis, der sich jetzt an der Boßelstecke am Hooksieler Strand traf, dürfte aber die Formation mit dem ausgefallensten Namen sein: Friesische Stiftung Goldener Klebearsch, kurz FSGKS.

Die Wurzel der FSGKS reichen bis Ende der 1980-er Jahre zurück. Damals hat die Firma „ICI Wilhelmshaven“ eine Boßelgruppe gebildet, in die dann Anfang der 1990-er Jahre die Schwesterfirma „ProLog“ mit eingestiegen ist. Bis dahin also eine reine firmeninterne Veranstaltung.

Mitte der 1990-er Jahre wurden dann mit Akteuren der „Jade-Tees-Line“, damals eine kleine firmeneigene Container-Linie, die ersten externen Mitglieder aus der Hafenwirtschaft mit zu den Treffen geladen. Der Kreis verselbstständigte sich. Am 24. Januar 2004 wurde die „Friesische Stiftung Goldener Klebearsch“ gegründet, der heute noch mit 35 Mitgliedern existiert. „Der Name war bereits vorher geboren und begründete sich mit dem hartnäckigen Sitzfleisch einiger Mitglieder, die den ganzen Tag und teilweise die folgende Nacht ausgesessen haben beziehungsweise am Stuhl geklebt haben“, erinnert sich Angela Homuth, seit September vergangenen Jahres Präsidial-, Sport- und Veranstaltungs-A … in der Stiftung.

Der Wilhelmshavener Künstler Hartmut Wiesner hat übrigens den „Klebearsch“ modelliert, im Original ein schweres Pfund. Eine etwas leichtere Nachbildung ist der Wanderpokal, der jedes Jahr neu vergeben wird. Nicht mehr an den zuletzt Sitzenden, denn mittlerweile sind alle „Ärsche“ etwas gealtert. „Es wird immer ein Grund zur individuellen Ehrung gefunden“, verrät Angela Homuth. „Dazu gibt es noch den ‚Klebearsch‘-Anstecker‘ sowie die Berechtigungskarte zur Teilnahme.“

Jens hanniken

Bei der FSGKS gibt es ein Sommertreffen im September sowie ein Wintertreffen im Februar – stets verbunden mit einer Boßeltour und Grünkohlessen. Zum Sommertreffen gehört meist eine kleine Seefahrt auf der „Mecki“ von der Hooksieler Reederei Huntemann. Veranstaltungsort ist jeweils in der „Brücke“ am Außenhafen in Hooksiel, deren Wirt Jens Hanneken (Foto), ebenfalls Stiftungs-Mitglied, seit wenigen Tagen für ein Jahr stolzer Träger des „Klebearsch-Ordens“ ist.