Friesland/Wangerland (19. 6. 2024) – Im September 2024 wird das Jugendparlament Friesland neu gewählt. Jugendliche können sich bis einschließlich Dienstag, 23. Juli, als Kandidatinnen und Kandidaten bewerben. Interessierte müssen zwischen 13 und 21 Jahre alt und seit mindestens drei Monaten in einer Stadt oder Gemeinde des Landkreises Friesland gemeldet sein. Zudem muss jede und jeder, der sich zur Wahl aufstellen lassen möchte, mindestens 15 Unterstützerunterschriften von wahlberechtigten Jugendlichen nachweisen.
Gesucht werden junge Menschen, die ihre Ideen einbringen und etwas im Landkreis Friesland verändern möchten. Die vollständigen Unterlagen zur Bewerbung müssen bis zum Stichtag 23. Juli im Original in der Geschäftsstelle des Jugendparlaments Friesland, im Kreisamt, Lindenallee 1, 26441 Jever, abgegeben werden. Die Bewerbungsunterlagen (Bewerbungsbogen, Unterstützerliste, Einverständniserklärung) sind auf der Webseite des Jugendparlaments zu finden https://jugendparlament-friesland.de/wahlen, die aktuelle Wahlordnung gibt es unter: https://buergerinfo.friesland.de/getfile.asp?id=74455&type=do.
Seit 2017 gestaltet das Jugendparlament Friesland mit verschiedenen Projekten und Aktionen aktiv die Region mit und setzt sich auf politischer Ebene für die Belange und Interessen von Kindern und Jugendlichen ein. Insgesamt können sich im Jugendparlament 25 Jugendliche engagieren, alle zwei Jahre wird die Zusammensetzung neu gewählt. 13 von ihnen werden direkt gewählt. Die zwölf weiteren Plätze werden durch Delegierte der Jugendvertretungen aller kreisangehörigen Städte und Gemeinden, Jugendverbänden sowie dem Kreisschülerrat entsandt.
Alle wahlberechtigten Jugendlichen erhalten laut Miteilung des Landkreises im August per Post eine Wahlberechtigungskarte. Sie können damit in Verbindung und mit einem Ausweis (Personalausweis oder Reisepass) an einem beliebigen Wahlortdie ihre Stimme abgeben. Alle Wahlorte (unter anderem die weiterführenden Schulen) mit Terminen und Uhrzeiten stehen auf den Wahlkarten und werden im August auch auf der Webseite des Jugendparlaments Friesland veröffentlicht, unter www.jugendparlament-friesland.de. Gewählt wird zwischen Montag, 9. September, und Samstag, 28. September.
Wangerland/Hooksiel (18. 6. 2024) – Das Stromnetz in der Gemeinde Wangerland ist für die Anforderungen der Elektromobilität „bestens aufgestellt“. Wie der Oldenburger Energiedienstleister EWE gegenüber „Hooksiel-life“ beteuert, brauche kein Autofahrer seine Pläne für die Anschaffung eines Elektro-Autos auf Eis legen, weil die Stromnetze in seiner Straße oder seinem Ortsteil keine weiteren privaten Ladestationen verkraften.
„Bei Anmeldung einer ,Standard‘-Wallbox bis 12 Kilovoltampere (kVA) gibt es in der Regel eine direkte Zusage für die Kunden und die Wallbox kann sofort betrieben werden“, sagt EWE-Sprecher Alexander Jewtuschenko. „Leistungsstärkere oder zusätzliche Wallboxen erfordern möglicherweise vorab eine Verstärkung des Netzanschlusses. In einigen Fällen muss auch zunächst das Netz verstärkt werden, um die benötigte Leistung liefern zu können.“
Die EWE bittet darum, dass Bürgerinnen und Bürger, die bei sich E-Auto-Ladestationen oder Wärmepumpen installieren, den Netzbetreiber darüber in Kenntnis setzen. Nur so könne der weitere Netzausbau passgenau geplant werden. Foto: hol
Das sei dann die Aufgabe, die die EWE als Netzbetreiber erledigen würde. Gegebenenfalls könne sich der Anschluss der Wallboxen in solchen Fällen zeitlich etwas verzögern. Solche Fälle kämen in der Gemeinde Wangerland derzeit, wenn überhaupt, aber nur sehr selten vor, so Jewtuschenko.„Wir bauen unsere Energienetze in unserem Netzgebiet vorausschauend bereits seit Jahren aus. Dafür berücksichtigen wir selbstverständlich auch die Entwicklungen im Bereich der Elektromobilität.“
Investitionen in Netzausbau
EWE investiere jährlich rund 100 Millionen Euro in den Netzausbau, um die künftigen Strombedarfe sicher befriedigen zu können. Tendenz steigend. Das Geld werde beispielsweise ausgegeben, um Umspannwerke und Mittelspannungsnetze zu verstärken. Zudem setze man mehr Messtechnik in Niederspannungsnetzen ein, um die tatsächliche Netzauslastung noch besser einschätzen zu können. Der Netzausbau sei nicht nur für die Elektromobilität erforderlich, sondern auch für den Betrieb von Wärmepumpen oder die Stromeinspeisung durch immer mehr Photovoltaikanlagen.
Bürger haben Meldepflicht
„Wir legen unser Netz darauf schrittweise bedarfsgerecht aus“, so Jewtuschenko. Der Anspruch, den die EWE dabei an sich selbst stelle: „Egal, was die Zukunft bringt – wir haben das Netz dafür.“ Um die Herausforderungen gut meistern zu können, sei man aber auch auf die Unterstützung der Bürger angewiesen. Jewtuschenko: „Wer zum Beispiel eine Wallbox oder Wärmepumpe bei sich zu Hause installiert, ist verpflichtet, dies dem zuständigen Netzbetreiber zu melden. Wenn sich alle daran halten, hilft es uns, die Auslastung der Netze noch besser zu planen. So kann jeder Bürger einen Teil zur Versorgungssicherheit für sich selbst und seine Nachbarschaft beitragen.“
Hooksiel (17. 6. 2024) – Achtung. Ein Unbekannter steht vor dem Haus und macht Fotos! Ein Tipp: Bevor Sie die Polizei rufen, fragen Sie den Mann nach seinem Namen. Vielleicht ist es der Maler und Illustrator Jürgen Noltensmeier auf der Suche nach einem Motiv.
Noltensmeier ist der neue Stipendiat im Künstlerhaus Hooksiel. Der in Leipzig wohnende Künstler wird die nächsten sechs Wochen in dem Sielort leben und arbeiten. Eine Ausstellung mit zehn großflächigen Gemälden, die alle Fassaden unterschiedlicher Häuser zeigen, sind in der am Sonntag eröffneten Ausstellung „Still und laut“ im Künstlerhaus zu sehen. Bei der Vernissage am wurde der Künstler von der Künstlerhaus-Leiterin Renate Janßen-Niemann und Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak begrüßt. Zur Einführung sprach Reiner Tintel.
Jürgen Noltensmeier malt Häuser so realistisch wie möglich. Was möglicherweise hinter deren Mauern passiert, bleibt der Phantasie der Betrachter überlassen. Foto: hol
Verschiedene Häuser, mit oder ohne Balkon, mit abplatzender Farbe an Fassaden und Fenstern oder mit einem Jägerzaun vor der Tür. Noltensmeier konzentriere sich auf das Wesentliche, die Anatomie des individuellen Gebäudes, sagt Tintel. Die Bewohner der Gebäude gehören für ihn offenkundig nicht dazu. Obwohl es Noltensmeier immer um sie geht, die Menschen.
Was hinter den Fassaden vorgehen mag, bleibt der Vorstellungskraft des Betrachters überlassen. „Ich hasse es, wenn ein Künstler eine Botschaft aufdrängen will“, sagt Noltensmeier im Gespräch mit „Hooksiel-life“. Die Gedanken sollen im Kopf der Betrachter entstehen. Und falls da keine Gedanken kommen, dann sei das nicht das Problem des Künstlers.
Maler, Musiker, Autor und Lehrer
Noltensmeier wurde 1967 im Kalletal in Westfalen geboren. Aus dem Dorf ging er nach der Schule in die Metropole Hamburg, um Illustration und Kunstdesign zu studieren. Ergänzt um die Malerei wurde die akademische Ausbildung bei einem Aufbaustudium in Glasgow in Schottland. Es folgen Jahre als freier Künstler, wobei Noltensmeier auch Bücher schrieb und Literatur-Shows organisierte. Das nötige Geld für den Lebensunterhalt verdiente er als Musiker. „Dann kam Corona und alles brach zusammen, vor allem die Subkultur.“ Heute arbeitet Noltensmeier unter anderem als Kunstlehrer an einer Schule in Niedersachsen.
Bei der Ausstellungseröffnung: (von links) Bürgermeister Mario Szlezak, Jürgen Noltensmeier, Reiner Tintel und Künstlerhaus-Leiterin Renate Janßen-Niemann. Foto: Giesecke
Auf der Suche nach einem Stipendium sei er auf Hooksiel gestoßen. Das Angebot fürs Künstlerhaus sei eines der wenigen ohne Altersbegrenzung. Was macht man sechs Wochen lang als bekennender „Nicht-Strandgänger“ an der Küste? Neugierig sein. Sich umschauen. Spannende Gebäude suchen, die nicht nur etwas über Architektur, sondern auch über die dort lebenden Menschen sagen. Die ersten Gebäude, die Noltensmeier ins Auge gefallen sind: Die Hooksieler Strandhäuser. Steinerne Klötze mit dem Charme des vergangenen Jahrhunderts.
Ausstellung mit Hausmodellen geplant
Ob sie Gegenstand eines Gemäldes werden, steht noch nicht fest. Erst will der Künstler die Gegend erkunden, dann arbeiten. Ein konkretes Projekt, dass es sich für Hooksiel vorgenommen hat: Der Bau von Hausmodellen, wie er sie für seine Gemälde auch bislang schon genutzt habe, etwa um den Schattenwurf realistisch nachempfinden zu können. Bislang habe er die Papp-Modelle weggeworfen. „Aber ich glaube, es ist auch spannend, wenn ich sie einmal ausstelle.“
Kaum auf einer Leinwand festhalten wird Noltensmeier das LNG-Terminal, das man vom Hooksieler Außenhafen aus gut sehen kann. Als er es vom Deich aus fotografieren wollte, sei er umgehend von Sicherheitskräften angesprochen worden. „Fotografieren verboten!“ „Das ist mir schon häufiger passiert“, erzählt der Künstler. „Mich haben auch schon mal Polizisten verdächtigt, dass ich Häuser fotografieren würde, um Einbrüche vorzubereiten.“
Ostfriesland (17. 6. 2024) – Die Hoffnung, einen am Sonntagmorgen in der Osterems über Bord gegangenen Matrosen, noch lebend bergen zu können, sind auf ein Minimum gesunken. Wie die Rettungsleitstelle See der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mitteilte, ist die Suche nach dem Matrosen eines Krabbenkutters am Abend gegen 22 Uhr ergebnislose eingestellt worden.
Der Kapitän eines Krabbenkutters hatte gegen 7.30 Uhr die Seenotretter alarmiert. Sein Kollege war im Wattfahrwasser der Osterems zwischen Borkum und Greetsiel über Bord gestürzt. An der groß angelegten Suchaktion waren mehrere Seenotrettungskreuzer und DGzRS-Boote, niederländische Rettungskräfte, SAR-Hubschrauber, Marineflieger sowie zahlreiche Kutter und Behördenfahrzeuge beteiligt.
Im Seegebiet herrschten zum Zeitpunkt des Unglücks gute Sichtverhältnisse bei Wind aus südlicher Richtung um vier Beaufort (bis zum 28 km/h) und rund 14 Grad Celsius Wassertemperatur.
Hooksiel (17. 6. 2024) – Auch im dritten Spiel der Tennis-Saison reichte es für Herren ü50 des FCN Hooksiel in der Regionsliga nicht für den ersten Punktgewinn. Beim TuS Ofen im Ammerland unterlag das Team um Mannschaftsführer Mirko Ortmanns mit 0:6 deutlicher als nötig. Mit etwas mehr Spielglück wäre sogar ein Unterschieden möglich gewesen.
Die Hooksieler reisten erneut ohne ihre drei leistungsstärksten Spieler an, die alle verletzungsbedingt passen mussten. Dennoch schlug sich Torsten Csikos, Nummer vier der Setzliste, im Spitzeneinzel hervorragend. Nachdem er den ersten Satz denkbar knapp mit 6:7 verloren hatte, lag er im zweiten schon mit 5:3 vorn. Am Ende hieß aber auch hier nach über zweieinhalb Stunden Spielzeit 5:7 für den Ofener.
Die drei übrigen Einzel gingen mehr oder weniger deutlich an die Heimmannschaft. Mirko Ortmanns unterlag 4:6, 1:6, Gerd Abeldt 2:6, 0:6 und Torsten Riedel 2:6, 3:6. Das dennoch etwas drin gewesen wäre, zeigten die Doppel, die beide erst im Matchtiebreak des dritten Satzes verloren wurden. Csikos/Abeldt unterlagen 7:6, 4:6, 10:12, wobei sie einen eigenen Matchball nicht verwerten konnten. Ortmanns/Riedel hatten bei ihrem 6:4, 5:7, 6:10ebenso knapp das Nachsehen.
Die ü50 geht mit 0:6 Punkten in die Sommerpause. Die nächsten Spiele werden im August und September ausgetragen.
Die Damen-Mannschaft des FCN siegte unterdessen bei ihrem Auswärtsspiel beim MTV-Jever souverän mit 6:0. In den Einzeln punkteten Kiara Krause (6:3, 6:3), Michelle Krause (6:3, 6:4) und Dilber Kocas (6:2, 6:1) sowie im Doppel Kiara Krause/Alina Fiebig (6:2, 6:0). Ein Einzel und ein Doppel gingen kampflos an die Hooksielerinnen, da Jever nur mit drei Spielerinnen angetreten war. Die Damen liegen aktuell mit 5:3 Punkten in der 2. Regionsklasse auf Platz zwei.
Friesland/Wangerland (15. 6. 2024) – Liebe macht blind, sagt der Volksmund. So blind offenbar, dass viele Verliebte gar nicht auf die Idee kommen, dass sie vielleicht in eine Liebesfalle tappen. Vor diesem Hintergrund warnt die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland vor der „Love-Scamming“-Masche. Aktuell lägen zwei Anzeigen vor. Allein bei einer der Taten brachten Betrüger eine Geschädigte zu Überweisungen von insgesamt 10.000 Euro.
Bei der Betrugsmasche suchen sich die „Scammer“ ihre Opfer in Online-Partnerbörsen oder „sozialen“ Netzwerken (Facebook, WhatsApp). Die Täter versprechen nichts ahnenden Opfern die große Liebe, um sie hinterher um ihr Erspartes zu bringen. „Sie schaffen es, sich im täglichen Leben ihrer Opfer unverzichtbar zu machen – und zwar ohne ein einziges Treffen“, warnt die Präventionsbeauftrage der Polizei, Katja Reents. „Sie flirten und umgarnen ihre Opfer bis diese sich in ihr virtuelles Gegenüber verlieben.“
Morgens bekomme das Opfer eine romantische Mail, abends werde stundenlang telefoniert oder gechattet. Dann plötzlich gebe es Schwierigkeiten. Reents: „Dann kommt die Frage nach dem Geld, zum Beispiel für eine dringende Operation oder eine andere angebliche Notlage, für die die Opfer Geld überweisen sollen.“ Viele der Verliebten täten das dann auch, da sie zu diesem Zeitpunkt schon von ihrer Internet-Bekanntschaft emotional abhängig seien.
Die Polizei rät dringend dazu, für die Nutzung von Online-Kontaktbörsen oder den digitalen Schriftverkehr mit Unbekannten eine alternative E-Mail-Adresse zu nutzen. So könne man im Fall eines Betruges verhindern, dass der Hauptmail-Account gelöscht werden muss. Bei der Bitte um Geld sollte man auf jeden Fall hellhörig werden. „Überweisen sie niemals Geld an Personen, die sie noch nie von Angesicht zu Angesicht getroffen haben“, so Reents.
Weitere Tipps: Wenn man den Namen seiner Internetbekanntschaft mit dem Zusatz „Scammer“ in die Suchmaschine eingebe, bestätigt sich möglicherweise der Betragsverdacht sehr schnell. Und: Betroffene sollten zur Polizei gehen, auch wenn die Strafverfolgung der mutmaßlichen Liebes-Betrüger „enorm schwierig“ sei, da sie in der Regel aus dem Ausland agieren.
Das Mitglied des Präventionsteams der Polizeiinspektion Anja Kienetz vom Polizeikommissariat Jever, unter Telefon 04461/7449-181 zu erreichen. Sie ist Ansprechpartnerin für Bürgerinnen und Bürger aus dem nördlichen Landkreis Friesland.
Wangerland/Oldenburg (14. 6. 2024) –Zu einer Informationsveranstaltung rund um Solarsysteme lädt der Energiedienstleister EWE alle Interessierten ein. Die Online-Veranstaltung findet am Montag, 17. Juni, von 19 bis 20 Uhr statt. Solarexperte Michael Märtens informiert, wie die klimafreundliche Technik funktioniert und für wen Solar-Komplett-Systeme aus Photovoltaikanlage, Stromspeicher und Wallbox geeignet sind.
Die meisten Eigenheimdächer sind technisch geeignet und groß genug, um Photovoltaikanlagen für die Stromerzeugung zu tragen. Die Montage sei meist unkompliziert und die Anschaffungskosten geringer als noch vor wenigen Jahren. Zudem verspreche das neue Solarpaket der Bundesregierung Vereinfachung und Bürokratieabbau.
Aber wie genau kommt man zu einer solchen Anlage, einem Stromspeicher oder einer Wallbox fürs E-Auto, was braucht man für Installation und Inbetriebnahme, wie hoch sind die Kosten, welches Solarsystem passt am besten zu den persönlichen Bedürfnissen oder wieviel Strom lässt sich erzeugen? Das sind Fragen, auf die die Veranstaltung Antworten geben soll.
Eine Anmeldung für die Online-Veranstaltung ist bis 16. Juni unter www.ewe-solar.de/onlinevortrag möglich. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Friesland/Wangerland (7. 6. 2024) – Der Bund stellt eine Milliarde Euro pro Jahr für das so genannte „Startchancen-Programm“ bereit. Dieses soll zum Schuljahr 2024/25 mit einer Laufzeit von zehn Jahren starten. Die Länder beteiligen sich in gleichem Umfang. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Siemtje Möller (Varel) und die CDU-Landtagsabgeordnete Katharina Jensen (Wangerland) begrüßen das Projekt.
Das Geld soll an Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler verteilt werden. In Friesland werden fünf, in Wilhelmshaven acht Schulen bedacht. Es könne nicht sein, dass der Bildungserfolg in Deutschland immer noch stark von der sozialen Herkunft abhänge. „Dem müssen wir entgegenwirken“, so Siemtje Möller. „Wir dürfen das Potenzial der jungen Generation nicht verschenken.“ Das Startchancen-Programm sei ein wichtiger Baustein, den Bildungserfolg von der sozialen Herkunft entkoppeln und für mehr Chancengerechtigkeit zu sorgen.
Die Auswahl der geförderten Schulen ist durch das Land Niedersachsen erfolgt. In Friesland werden die Grundschulen am Schloßplatz und in der Osterstraße in Varel sowie die Oberschulen in Jever, Varel und Sande gefördert. Ein Fokus der Unterstützung liegt auf der Stärkung der Grundkompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Ziel ist, die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die die Mindeststandards in Mathematik und Deutsch verfehlen, bis zum Ende der Programmlaufzeit an den Startchancen-Schulen zu halbieren.
Katharina Jensen bedauert, dass von 2718 Schulen in Niedersachsen nur 390 Schulen gefördert werden. Das seien lediglich 14,3 Prozent. Die CDU-Abgeordnete fordert die niedersächsische Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) auf, sich beim Bund für eine Ausweitung des Programms einsetzen.
Das Startchancen-Programm umfasst drei Säulen: Investitionen, Chancenbudgets und Personal. „Wir begrüßen den Sozialindex grundsätzlich. Allerdings sollten die Mittel aus der zweiten Säule des Startchancen-Programms ebenfalls für das Personal eingesetzt werden. Zudem sollten die Personaleinstellungen aus der dritten Säule möglichst schnell umgesetzt werden, also spätestens zum neuen Schuljahr 2024/2025“, sagt Katharina Jensen. Insgesamt sei das Programm aber der „richtige Schritt, um den Bildungserfolg von der sozialen Herkunft zu entkoppeln und Chancengerechtigkeit zu fördern“.
So oder ähnlich könnte nach den Plänen des Bauunternehmers Bodo Rothert das Grundstück des ehemaligen Feuerwehrgerätehauses am Alten Hafen gestaltet werden. Repro: hol
Hooksiel (13. 6. 2024) – „Ja, so könnte das Areal am Alten Hafen einmal aussehen …“. Das war der einvernehmliche Tenor in der Diskussion der Runde von Hooksielern, die sich am Mittwochabend im Awo-Heim traf.
Der Plan: Das ehemalige Feuerwehrgerätehaus mit angegliedertem Wohnhaus wird komplett abgerissen. Als Ersatz entstehen auf der auch heute bebauten Fläche zwei neue Klinkergebäude, die sich an der Höhe der benachbarten Packhäuser orientieren. In Richtung „Schwarzer Bär“ wird das Ensemble verlängert durch einen transparenten, weitgehend gläsernen Anbau.
Restaurant mit Treppe zum Hafen
Untergebracht werden könnten dort nach den Vorstellungen des Wilhelmshavener Bauunternehmers Bodo Rothert ein Restaurantbetrieb, einige Hotel-Zimmer, vielleicht auch eine öffentliche Toilettenanlage. „Das Restaurant würde im ersten Obergeschoss liegen, mit freiem Blick auf den Alten Hafen“, so Rothert, nach dessen Plänen der gesamte Komplex eine Art Eingangstor zum historischen Hafen und damit zum Ort werden würde. Das Restaurant müsse ein „Highlight“ werden. Vom Obergeschoss würde eine breite Treppe über die Hochwasser-Schutzmauer hinweg direkt in den Hafen führen. „Dafür müssten die dortigen Parkplätze weichen“, so Rothert. Wichtig wäre es, dass öffentliches Leben am und im Hafen stattfindet.
Rothert stellte seine Vision für den Alten Hafen auf Einladung von Dietrich Gabbey vor einem Kreis von Interessierten aus dem Umfeld des örtlichen Seebadevereins und der Arbeitsgruppe Hooksiel vor. Aktueller Hintergrund: Das laufende Interessenbekundungs-Verfahren, mit dem die Gemeinde Wangerland einen Investor und Käufer für das an die 1000 Quadratmeter große Areal zwischen Lange Straße und Alter Hafen sucht.
Bodo Rothert stellte jetzt seine Pläne für die Bebauung des Feuerwehrgrundstückes am Alten Hafen vor. Umsetzen will der Unternehmer sein Projekt aktuell aber nicht mehr. Foto/Repro: hol
Gabbey, Alt-Bürgermeister und einer der Sprecher der Bürgerinitiative Hooksiel, hatte den Kontakt zu Rothert in der Hoffnung gesucht, dass dessen Pläne vielleicht doch noch umgesetzt werden können. Denn, so sagte der Geschäftsführer der Firma Geithner-Bau: „Eigentlich habe ich die Pläne schon abgehakt.“ Gabbey will jetzt möglichst schnell zwischen Bürgermeister Mario Szlezak und dem potenziellen Investor ein Gespräch vermitteln, damit dieser sein Projekt viellicht doch noch in die Interessenbekundung einbringt.
Gespräche schon seit 2019
Derzeit sieht es danach nicht aus. Schon seit 2019 steht Rothert in Kontakt mit dem Bauamt der Gemeinde. Man habe über den Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses gesprochen und auch über die künftige Bebauung des frei werdenden Areals am Alten Hafen. 2022 hätte sich diese Idee dann verfestigt. Bei einem Gespräch mit dem Bürgermeister und der Geschäftsführung der Wangerland Touristik habe er den Eindruck gehabt, dass seine Pläne sehr gut ankommen. Es sei ihm sogar geraten worden, auf den zweigeschossig geplanten Bau noch eine Etage draufzusetzen.
Konkrete Rückmeldungen oder Planungen von Seiten der Gemeinde habe es aber nicht gegeben. Im Frühjahr 2023 sei dann bei einer Behördenbegehung des Alten Hafens die Rede davon gewesen, dass zunächst noch Gutachten eingeholt werden müssten. „Da wurde mir schlecht und ich wusste, dass es noch mehrere Jahre dauern würde, bis der erste Spatenstich gesetzt wird“, sagte Rothert. „Danach habe ich mich auf andere Projekte konzentriert, die zum Teil schon in der Umsetzung sind.“
Preiserwartung fürs Grundstück unrealistisch?
Kritisch sieht der Bauunternehmer nicht nur die Zeitachse der Gemeinde. Auch die Preisvorstellungen für das Grundstück, basierend auf ein Gutachten aus dem Jahr 2021, seien mit 480.000 Euro (abzüglich 60.000 Euro Abrisskosten) zu hoch. Nehme man den derzeitigen Bodenrichtwert zur Grundlage, käme man auf etwa 130.000 Euro für das Grundstück. Die Baukosten seien seit 2021 explodiert, die Gastronomie stecke in einer Krise und auch die touristischen Perspektiven seien ungewiss. Bei seinen Kalkulationen sei er von einem Investitionsvolumen von fünf Millionen Euro ausgegangen. Die Prognose von Rothert: „Es wird schwer für die Gemeinde, einen Investor zu finden, der den Preis zahlt.“
Das ist auch eine der Sorgen, die Dietrich Gabbey umtreiben. Bodo Rothert habe Wurzeln in Hooksiel. Sein Großvater hat im Sielort das Bauunternehmen gegründet. Sein Vater Hermann Rothert hat kurz vor einem Tod noch ein Hooksiel-Buch geschrieben. Der Familie gehören noch Immobilien im Ort. „Herr Rothert wollte durch sein Projekt dem Ort etwas zurückgeben.“
Gabbey: Bürger in Planung einbinden
Gabbey warnt vor einem Verkauf des Grundstücks an Investoren, die lediglich ihren Profit maximieren wollen, indem sie zum Beispiel (Ferien-)Wohnungen bauen, die dann weiter verkauft werden sollen. Wichtig bei der Auswahl eines Projektes sei die Meinung der Hooksieler. „Wir sind die Bürger vor Ort, die damit leben müssen.“ Die Runde vereinbarte, die Planungen für den Alten Hafen weiterhin intensiv begleiten zu wollen.
Der Feuerwehrausschuss des Gemeinderates zeigte sich von den vielen guten Ideen beeindruckt, die im neuen Feuerwehrgerätehaus in Hooksiel umgesetzt wurden. Foto: hol
Hooksiel (12. 6. 2024) – Zwar sind die Restarbeiten am neuen Feuerwehrgerätehaus in Hooksiel auch einen guten Monat nach der offiziellen Einweihung des Gebäudes noch nicht abgeschlossen. Dennoch konnten die Mitglieder des Feuerwehrausschusses des Wangerländer Gemeinderats vor Ort einen guten Eindruck davon gewinnen, wie die Millionen-Investition zum Wohle der ehrenamtlichen Feuerwehrleute und des Brandschutzes eingesetzt wurden.
Ortsbrandmeister Jörg Nöchel und Gemeindebrandmeister Eike Eilers stellten den Neubau vor: Die geräumige Halle für die Feuerwehrfahrzeuge mit Waschplatz vor der Tür, die verschiedenen Lagermöglichkeiten, den nach Frauen und Männern getrennten Umkleide- und Sanitärbereich, die Aufenthalts- und Besprechungsräume, die von den Aktiven, aber auch von den Mitglieder der Jugendfeuerwehr und der Altersabteilung genutzt werden. Was noch aussteht, sind vor allem Teile der Pflasterarbeiten im Umfeld.
Als wichtige Neuerung betone Eilers die konsequente Trennung „des weißen und des grauen Bereichs“. Feuerwehrleute, die zum Beispiel nach einem Brandeinsatz mit verrußter Ausrüstung ins Gerätehaus zurückkehren, können die getragenen Sachen separat ablegen und die Duschen erreichen, ohne mit dem Ruß ihre Zivilbekleidung zu kontaminieren. Nöchel verwies auf Studien, die gezeigt hätten, dass vom Einsatz mit nach Hause gebrachte Schadstoffe in der Vergangenheit zu einer erhöhten Krebserkrankungsrate bei Feuerwehrleuten und deren Angehörigen geführt haben.
Eilers stellte dem Ausschuss im Anschluss an die Gebäudebegehung das Einsatzgeschehen in den ersten Monaten des Jahres vor. Herausragend dabei der Großbrand auf der Hofstelle Gronhuse, bei dem das Haupthaus und ein angrenzender Stall komplett abbrannten, aber weder Menschen noch Tiere zu Schaden kamen. Insgesamt verzeichnen die sieben freiwilligen Feuerwehren im Gemeindegebiet im Schnitt zwischen 160 und 180 Einsätze im Jahr.
Schwierig gestalten sich für die Gemeinde die für die Feuerwehr notwendigen Investitionen. Aktuell, so Eilers, seien vier neue Fahrzeuge im Zulauf. Mehrere Millionen Euro teuer dürfte der geplante Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Hohenkirchen werden. Der Ausschuss für Gemeindeentwicklung sicherte für das Projekt kürzlich ein Grundstück im Gewerbegebiet. Am bisherigen Standort im Ortskern, darüber besteht im Rat inzwischen Einvernehmen, reicht der Platz für eine Erweiterung nicht aus.
Ratsherr Immo Müller (UWW) scheiterte mit seinem Antrag, die Bauleitplanung für das Gemeinwohl-Grundstück in Hohenkirchen mit Blick auf die finanziellen Engpässe der Gemeinde zurückzustellen. Allerdings, so Holger Ulfers (SPD), werde mit dem Beschluss lediglich das nötige Baurecht geschaffen und noch keine Investitionsentscheidung gefällt. Ulfers: „Das Baurecht verursacht uns keine Bauchschmerzen.“