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Gerd Abeldt Hooksiel-life

Beitrage veröffentlicht von “Gerd Abeldt”

Gründer und Redaktionsleiter von „Hooksiel-Life“

Muschelfischer sehen noch keinen Grund für Entwarnung auf der Jade

Hooksiel (28. 8. 2023) – Ob und inwieweit Chlor-Rückstände im Wasser die Muschelaufzucht in der Jade beeinträchtigen, ist noch nicht absehbar. „Bislang haben wir noch keine Auswirkungen auf die Muschelkollektoren festgestellt“, sagte Manuela Melle, Sprecherin der Niedersächsischen Muschelfischer GbR, gegenüber der Netzzeitung „hooksiel-life.de“. 

Aber Grund zur Entwarnung gibt es noch keineswegs. Das seit Ende 2022 am LNG-Terminal Wilhelmshaven vor Hooksiel liegende schwimmende Regasifizierungsschiff „Höegh Esperanza“ arbeitet erst seit Anfang August im so genannten „offenen Kreislauf“. Das heißt: Meerwasser aus der Jade wird angesaugt, um über ein Rohrsystem das mit minus 162 Grad angelieferte Flüssigerdgas (LNG) zu erwärmen und dadurch zu regasifizieren. 

Janne Yerseke
Das Arbeitsschiff „Janne“ an den Muschel-Kollektoren in der Jade. Archiv-Foto: Dietmar Bökhaus

Das Rohrsystem an Bord wird über eine Elektrochlorierung vor dem Befall von Muscheln, Algen oder Seepocken freigehalten. Von den dabei über das Abwasser ins Meer zurückgeleiteten Chloriden befürchten Umweltschützer und Fischer negative Auswirkungen auf Flora und Fauna im Umfeld des Schiffes und im nahe gelegenen Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.

Erst vor wenigen Tagen hatte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) einen ersten offiziellen Messbericht zur Gewässerbelastung veröffentlich. Die Botschaft: Alle zulässigen Schadstoff-Werte wurden eingehalten. Allerdings: Im Zeitraum der Messungen (bis Ende Juni) war noch gar kein Meerwasser für die Erwärmung des LNG verwendet worden. 

Chlor-Rückstände könnten die Muschelsaat belasten

Spannend werden erst die Messwerte der nächsten Monate. Laut Betriebsgenehmigung dürfen über das Prozesswasser der „Höegh Esperanza“ bis zu 35 Tonnen (!) Chlor im Jahr in die Jade eingeleitet werden. Und: In einem Abstand von nur 450 Metern befinden sich die ersten Landleinen-Kulturen von Miesmuscheln, über deren Kollektoren die Muschelfischer Saatmuscheln gewinnen. Die Kollektoren dienen zum Ansiedeln der Jungmuscheln als umweltverträgliche nachhaltige Nutzung und wurden in einer Pilotstudie mit Unterstützung von Umweltministerium erforscht. Die Saatmuscheln werden geerntet und dann auf entfernten Brutflächen ausgebracht.

Die größte Sorge der Muschelfischer: Die Chlorrückstände könnten auch die Saatmuscheln abtöten oder sich als Schadstoff in der Muschel ansammeln. Für beide Szenarien gibt es bislang keine Belege. Aber beruhigt ist Manuela Melle noch keineswegs. „Wir werden Muschelproben nehmen und diese auf Schadstoffe untersuchen lassen.“

Keine Kompensation für wirtschaftlichen Schaden

Die Muschelfischer GbR, die die Interessen der nur noch vier niedersächsischen Muschelfischer-Betriebe vertritt, hatte frühzeitig ihre Bedenken gegen den Betrieb der „Höegh Esperanza“ angemeldet und das Gespräch mit Politik und Behörden gesucht. „Unsere Bedenken wurde im Hinblick auf die nationalen Interessen abgebügelt“, sagt Manuela Melle. Der Tonfall in den Gesprächen sei freundlich und verständnisvoll gewesen. Eine Kompensation für mögliche wirtschaftliche Schäden habe man den Muschelfischern aber nicht in Aussicht gestellt. LNG gilt als unverzichtbarer Ersatz für russisches Pipelinegas, das bekanntlich nicht mehr nach Deutschland fließt. 

Die Muschelfischer verzichteten auf einen Klage, legten aber Widerspruch gegen den Genehmigungsbescheid für die „Höegh Esperanza“ ein. Bislang habe man dazu noch nichts wieder gehört, so Manuela Melle. Derzeit warte man gespannt darauf, mit welchem technischen Verfahren künftig die Chlor-Einträge de LNG-Fabrikschiffes verringert werden soll. Vorschläge zum „Minimierungsgebot“ sollen bis Ende August vorliegen. Gegen eine Stoßchlorierung, die als Alternative zur Prozesswasser-Behandlung untersucht wurde, habe man noch größere Bedenken, da dabei in kurzen Zeiträumen noch mehr Chlor und Chlor-Nebenproduke ins Wasser gelangen, sagt Manuela Melle. „Die Ultraschall-Methode würden wir befürworten.“

Ob schon die Chlor-Debatte dem Image der niedersächsischen Miesmuschel geschadet hat, wird sich erst in Kürze zeigen. Die heimischen Muschel werden über eine Auktion in den Niederlanden vermarktet. 

Dieses Jahr noch keine Hoosksieler Muscheln im Handel

„In diesem jahr werden wir keinen Muscheln aus dem Jadegebiet verkaufen“, sagt Manuela Melle. Die Saatmuscheln von den Kollektoren in der Jade würden erst im Herbst geerntet und zu den Bodenkulturen gebracht, wo sie in etwa zwei Jahren Konsumgröße erreicht haben werden. Da Muscheln veterinärrechtlich intensiv überwacht werden, so Manuela Melle, bestehe aber ohnehin keine Gefahr, das schadstoffbelastete Muscheln in den Handel gelangen. 

Sollte es also zu einer zügigen Umrüstung der „Höegh Esperanza“ auf ein chlorfreies Antifouling-Verfahren kommen, könnte die Muschelfischer mit einem blauen Auge davon kommen. Zumindest was die „Höegh Esperanza“ betrifft. Allerdings, so warnen die Fische, werde ja bereits am zweiten LNG-Terminal an der Jade gearbeitet. 

Für den Schiffsanlage müssten dann rund 1,2 Millionen Kubikmeter Sand und Schlick auf der Jade gebaggert und abtransportiert werden. Zusammen mit den zu erwartenden Strömungsveränderungen sei das – auch ohne weitere Chlor-Einträge – erneut ein „schwerwiegender Eingriff in den Naturhaushalt“ – mit ungewissen Folgen für Flora und Fauna in der Jade. 

Kunst soll Angst vor dem Wandel nehmen

Hooksiel (20. 8. 2023) – Kulturfreunde dürfen sich auf neue Eindrücke im Künstlerhaus Hooksiel freuen. Am Sonntag, 27. August, um 11.15 Uhr werden Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak und die Künstlerhaus-Leiterin Renate Janssen-Niemann die Ausstellung der neuen Stipendiatin der Gemeinde Wangerland, Stephanie Hüllmann, eröffnen.

Unter dem Titel „zeit.lupe“ werden in dem Sielort bis zum 8. Oktober Assemblagen, Mixed-Media-Werke und Zeichnungen zu sehen sein. Das Künstlerhaus ist nach der Vernissage jeweils dienstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. 

Kunst Hillmann

„Naturmaterialien, Gefundenes, Gebrauchtes sind meine Hauptmaterialien. Sie ziehen, hundert- oder tausendfach auf Papier oder Leinwand aufgebracht, die Augen auf kleinste Details. So wird Neues im Bekannten sichtbar und vermeintlich Gleiches zu Individuen“, beschreibt Stephanie Hüllmann, Jahrgang 1965, ihre Arbeiten.

„Meine Technik, das jahrtausendealte und langsame Handwerk des Nähens, provoziert in einer Zeit, in der viele danach streben, immer schneller und effektiver zu sein“, so die künstlerische Autodidaktin. Mit ihrer Technik wolle sie die Wertschätzung für jedes einzelne Teil zurückholen, seien es Steinchen, Federn oder auch Schneckenhäuschen, die bewusst komponiert werde. Beim Blick auf Details stehe dann der allgegenwärtige Wandel im Fokus. „Der Wandel macht uns häufig Angst, wir versuchen uns ihm entgegen zu stellen oder ihn zu ignorieren“, sagt die Künstlerin und Akademikerin, die in Göttingen lebt und viele Jahre im Ausland – unter anderem in Spanien, USA, Palau und Japan – gearbeitet hat. 

Nervenstarke Doppel sichern Punkt

Hooksiel (21. 8. 2023) – Viel spannender hätte das Saisonfinale in der Tennis ü50-Regionsliga nicht ausgehen können. Nach einem leistungsgerechten 3:3-Unentschieden im Spiel zwischen der Mannschaft des FC Nordsee Hooksiel und des TV Varel belegen in der Abschlusstabelle gleich drei Mannschaften punktgleich (5:5) hinter der JTG Wilhelmshaven die Plätze zwei bis vier.

Bei sommerlichen Temperaturen gingen die Hooksieler leicht gehandicapt in die Partie. Einige Spieler konnten aufgrund von Verletzungen bzw. Erkrankungen ihr Team nicht unterstützen. Die verbliebenen Akteure hatten am Vortag allesamt etliche Stunden ehrenamtlich auf dem vereinseigenen Hafenfest gearbeitet.

Aufgrund einer Fußverletzung fand FCN Mannschaftsführer Ingo Conring an Position vier nicht zu seinem Spiel (3:6, 0:6). Aber diesen Rückstand glich Robert Lebin im zweiten Einzel souverän aus (6:3, 6:0). Da Alexander Scholz an drei gegen den starken Jochen Müller chancenlos blieb (0:6, 1:6), stieg der Druck auf Spitzenspieler Thomas Otte, der aber sein Potenzial gegen den Vareler Matthias Kunst nicht abrufen konnte. Dem Hooksieler fehlte nach seinem Dauerdienst in der Bierbude am Vorabend ganz offensichtlich die Frische, um dem druckvollen Spiel des Varelers beim 4:6, 2:6 etwas entgegen halten zu können.

Die Wende zum Besseren gelang den Hooksielern in den Doppeln. Während Andre Abels/Alexander Scholz das zweite Doppel klar mit 6:1, 6:1 für sich entscheiden konnten, zeigten Thomas Otte/Robert Lebin und Matthias Kunst/Jochen Müller ein hochklassiges Match auf Augenhöhe, das erst im Matchtiebreak verdient an die nervenstarken Hooksieler ging (2:6, 6:4, 10:5).

Ingo Conring zeigte sich im Anschluss mit dem Saisonverlauf hoch zufrieden. In die Wintersaison werden die Hooksieler mit einem ü50- und einem ü60-Team starten. Austragungsort der Heimspiele wird im November übrigens die Halle des TV Varel sein. 

Unfall in der Soltwarf unter Alkohol und ohne Führerschein

Hooksiel (20. 8. 2023) – Diverse Strafverfahren kommen auf einen 31-jährigen Autofahrer zu, der in der Nacht zum Samstag in Hooksiel alkoholisiert einen Wagen in einen Graben gefahren hat. Der Mann hatte nach Angaben der Polizei keinen Führerschein.

Der Mann befuhr die Straße Soltwarf. Dabei hatte der Eigentümer des Autos das ausdrücklich nicht gestattet, betont die Polizei. Der Angetrunkene fuhr trotzdem los, wollte den Wagen in einer Kurve wenden, kam von der Fahrbahn ab, wühlte die Berme auf und setzte das Auto schließlich rückwärts in einen Graben. Anschließend habe sich der Fahrer unerlaubt von der Unfallstelle entfernt.

Aufgrund der Angabe des Fahrzeughalters habe der Unfallverursacher ermittelt werden können. Als die Polizeibeamten den Beschuldigen trafen, habe er immer noch reichlich Restalkohol im Körper gehabt. Eine Blutprobe wurde angeordnet.

Paddler vertreiben Gewitter: Dennoch getrübte Stimmung in Hooksiel

Schlicktown Singers
Mit Shantys von den „Schlicktown Singers“ klang das 40. Hafenfest des FCN Hooksiel aus. Foto: hol

Hooksiel (20. 8. 2023) – Ende gut, alles gut. Die Schlicktown Singers aus Rüstersiel sangen am Sonntag zum Abschluss des 40. Hooksieler Hafenfestes ihre Shantys. Die Sonne lachte – und auch die Stimmung der Organisatoren vom FC Nordsee Hooksiel hatte sich im Vergleich zum Vortag deutlich verbessert.

Der Grund: Der tolle Samstagabend. Die Band „Copy Shop“ riss – trotz einiger technischer Probleme – die Hooksieler und ihre zahlreichen Gäste am Alten Hafen mit. Der Regen hörte pünktlich auf. Die Stimmung war toll, es wurde ausgelassen getanzt und mitgesungen. Und auch der Umsatz an den von FCN-Mitgliedern ehrenamtlich bestückten Buden stimmte. Am Ende dürfte so trotz einer aus Sicht des FCN ärgerlichen Konkurrenzveranstaltung am Strand ein Überschuss in der Vereinskasse landen.

Der Drachengott hatte es schon tagsüber gut mit Hooksiel gemeint. Massive Regenschauer und Gewitter den ganzen Tag über – nur nicht während der Vor- und Finalläufe der Drachenboote im Alten Hafen von Hooksiel. Auch bei der Siegerehrung spielte das Wetter mit. Dann der nächste Guss.

Trotz des glücklichen Verlaufs der Rennen auf dem Hooksmeer war die Stimmung bei den Verantwortlichen des FCN zunächst getrübt. „Bei unseren Ehrenamtlichen war ein deutlicher Motivationsknick zu spüren“, so FCN-Vorsitzender Christian Doyen und der Leiter des Orga-Teams, Mirko Ortmanns. Der Grund: Das von der Wangerland Touristik GmbH unterstützte Beachfood-Festival am Strand, das die Besucherzahlen beim traditionellen Hafenfest zumindest am Freitag belastet hatte.

„Unsere Einnahmen waren am ersten Tag deutlich geringer“, so Doyen. Ärgerlich, da die Erlöse des Hafenfestes ausnahmslos in die Vereinsarbeit fließen. Ärgerlich auch, weil der FCN sein Fest seit Jahrzehnten immer am dritten August-Wochenende feiert. „Das solle man auch bei der Wangerland-Touristik wissen.“

Die Drachenboot-Rennen waren eines der Höhepunkte des Hafenfestes. Rennleiter Jan-Eike Doyen freute sich über zehn Mannschaften, die sich zu dem Vergleich angemeldet hatten. Bei den Vorläufen stiegen die Teams in zwei unterschiedliche Boote und paddelten nach dem Startsignal von Werner Funke so wie es die Arme hergaben. 

Damit die Boote Kurs hielten, wurden die Teams von den Rudergängern Torsten Held, Lothar von Thülen und Hajo Hasbargen unterstützt. Mit Erfolg: „Zu Kollisionen auf dem Wasser kam es nicht“, so Jan-Eike Doyen. „Nur ein Segler hatte sich auf die Rennstrecke verirrt, war dann aber auch schnell wieder weg.“

Drachenboot
Die zehnköpfigen Mannschaften mussten sich beim Drachenbootrennen gewaltig in die Paddel legen. Hajo Hasbargen am Ruder sorgte dafür, dass die „Quotenbrecher“ Kurs hielten. Foto: Werner Doyen

In Finalläufen fuhren die Mannschaften im Anschluss die Platzierungen aus. Nicht zu schlagen waren dabei die Vorjahressieger von der „Adden Crazy Crew“. Sie schlugen im Finale die „Bugwelle Wilhelmshaven“. Auf den Plätzen folgten „Die Quotenbrecher“, die „AWO-Nauten“, „Joshuas Seeschnecken“, „Die Chaoten“, „Die Turboschnecken“, die „Küsten Pinkies“, die „Wiefken Dragons“ und am Ende die „Rothäute“, ein Team aus Mitgliedern des örtlichen MTV und der DLRG, das schon seit Jahren an den Rennen teilnimmt. 

Die Rennen wurden von Hunderten Schaulustigen vom Hafen aus verfolgt, darunter Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak und Frieslands Landrat Sven Ambrosy. Für die Sicherheit auf dem Wasser sorgte die DLRG Wangerland. Jan-Eike Doyen: „Das ist ein ganz wichtiger Beitrag. Herzlichen Dank dafür.“

Anmerkung: Dieser Artikel ist in veränderten Fassungen bereits am 19. und am 20. August erschienen

Kapitän Thomssen: Der Hooksieler Hafen könnte ein Sahnestück werden

Adler-Jet in Hooksiel
Bei niedrigen Wasserständen muss der Katamaran „Adler-Jet“ im Hooksieler Außenhafen gehörig kämpfen, um noch manövrieren zu können. Foto: hol

Hooksiel (19. 8. 2023) – Der „Adler-Jet“ wird auch im kommenden Jahr wieder von Hooksiel aus nach Helgoland fliegen. Und wenn es nach Kapitän Tom Thomssen geht, wird das Angebot von Fahrten mit dem schnellen Katamaran zu Deutschlands einziger Hochsee-Insel noch ausgeweitet. „Wir brauchen für eine Fahrt von Hooksiel nach Helgoland 75 Minuten. Wenn die Zufahrt zum Hooksieler Außenhafen nicht so problematisch wäre, könnten wir drei Shuttle am Tag schaffen.“

Bisherigen Baggerarbeiten reichen nicht

Aktuell ist das noch nicht möglich. Seit April bietet die Reederei „Adler & Eils“ (Büsum) zwei bis drei Törns die Woche von Wilhelmshaven über Hooksiel nach Helgoland an. „Für die Einfahrt nach Hooksiel brauchen wir 3,60 Meter Pegelstand, minimum“, erläutert Thomssen. Das bedeutet: Ab einer Stunde vor bis eine Stunde nach Niedrigwasser kann der „Adler-Jet“ Hooksiel nicht mehr anlaufen, wenn er nicht Gefahr laufen will, Schlick in seine Maschinen zu saugen. 

Aufgrund der starken Strömung und Sedimentation in der Jade versandet die Hafenzufahrt regelmäßig. Die landeseigene Hafengesellschaft NiedersachsenPorts (NPorts) bemüht sich als Hafenbetreiber nach dem Eindruck von Thomssen redlich, die Zufahrt freibaggern zu lassen. Doch für eine noch intensivere Nutzung des Hafens reicht das noch nicht aus.

Terminalgebäude würde Hafen aufwerten

„Der Hooksieler Hafen könnte ein Sahnestück werden“, ist der 30-jährige Wangerländer überzeugt. Der Hafen sei nicht nur touristisch interessant, auch für die maritime Wirtschaft habe er steigende Bedeutung, nicht zuletzt als Service-Punkt für den nahe gelegenen LNG-Terminal. „Aber irgendwie wirkt der Hafen schmuddelig“, klagt Thomssen, der sich wünschen würde, dass NPorts in ein schmuckes Terminalgebäude am Hafen investiert, in dem sich dann sicher nicht nur die Reederei „Adler & Eilts“ ein Büro als festes Standbein im Wangerland sichern würde. 

Tom Thomssen

Aktuell erfolgt der Kartenverkauf für die Helgoland-Fahrten online über das Internet oder über die Verkaufsstellen der Wilhelmshaven Tourismus & Freizeit GmbH (WTG) und der Wangerland Touristik GmbH (WTG). „Theoretisch können wir auch an Bord noch Karten verkaufen“, erläutert Kapitän Thomssen (Bild links; Foto: Dietmar Bökhaus). „Aber das führt schnell zu Hektik und Frust. Denn häufig sind unsere 267 Plätze auch schon ausgebucht.“

Thomssen, der Helgoland in der dritten Saison ansteuert, ist wie sein Kollege Hendrik Lassen Kapitän auf großer Fahrt. Die Kapitäne wechseln sich auf der Adler-Brücke im Zwei-Wochen-Rhythmus ab. Mit ihren Patenten könnten beide die größten Schiffe der Welt um den Globus manövrieren. Aber die Kurzstrecken-Fahrten in der Deutschen Bucht haben auch ihre Vorzüge. „Wir sind ein junges Team an Bord, das gut zusammenpasst. Und durch die festen Fahrpläne stimmt auch die Work-Life-Balance“, sagt Thomssen, der sich in seiner Freizeit unter anderem als ehrenamtlicher Ratsherr um die Belange der Gemeinde Wangerland und der Region kümmert. 

Sicherheit der Fahrgäste oberstes Gebot

Auch seemännisch sind die Herausforderungen der Nordsee nicht zu unterschätzten. Das habe sich gerade in diesem Juli mit seinen Schlecht-Wetter-Kapriolen gezeigt. „Ab einer Wellenhöhe von 1,70 Meter fahren wir nicht mehr“, schildert Thomssen. Die Sicherheit der Passagiere habe höchste Priorität und die Überfahrt zur „roten Insel“ solle den Fahrgästen ja auch noch Spaß machen. 

Das schlechte Wetter habe Helgoland deutlich zu spüren bekommen. Durchschnittlich würden im Sommer täglich 3500 bis 4000 Tagesgäste auf der Insel gezählt. Im Juli dürfte die Zahl mehrfach deutlich niedriger gelegen haben. Zum Teil seien sogar Fahrten aus Büsum abgesagt worden.

Mit Auslastung des „Adler-Jet“ sehr zufrieden

Insgesamt ist die Reederei „Adler & Eils“ nach den Worten von Thomssen aber mit dem Saisonverlauf mit Blick auf Wilhelmshaven und Hooksiel sehr zufrieden. Zum Start im Frühjahr hätten noch viele Kurzentschlossene Karten gebucht. Danach habe man einen Großteil der Tickets vorab verkauft und sei sehr häufig ausgebucht gewesen. Mehrfach haben man Doppelfahrten zwischen Hooksiel und Helgoland eingestreut. Auch technisch sei man bislang gut durch die Saison gekommen. Der „Adler-Jet“ sei lediglich einmal wegen eines kleinen Schadens an der Maschine für zwei Tage ausgefallen. 

Handlungsbedaf bei Parktickets

Die Helgoland-Saison läuft in diesem Jahr noch bis Ende Oktober. Kurzfristigen Handlungsbedarf sieht Thomsen noch am Hooksieler Hafen mit Blick auf jene Fahrgäste, die mehrere Tage auf Helgoland bleiben wollen. Hier müssten dringend die Möglichkeit geschaffen werden, ein Mehrtages-Parkticket für ihre Pkw zu lösen. Niemand wolle ja das beim zollfreien Einkauf auf Helgoland gesparte Geld für das Strafmandat auf dem Parkplatz wieder einbüßen. 

Wattfahrer holen Müll von Vogel-Insel

Hooksiel/Horumersiel (18. 8. 2023) – Nach einem Jahr Pause will der Verein „Soldwaters“, eine Interessenvertretung der Wattfahrer, seine Müllsammelaktion auf der unbewohnten Vogelschutzinsel Minsener Oog in der Jade wieder aufnehmen. Gesucht werden Helfer, die die Sammlung am Samstag, 9. September, tatkräftig unterstützen. Die Aktion wird gemeinsam mit der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer sowie dem Mellumrat durchgeführt und durch die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) Weser-Jade-Nordsee begleitet.

Anfang September ist die Brutsaison der Seevögel beendet und die Jungvögel verlassen die Nester, um sich auf den Abflug in den Süden vorzubereiten. Aus Sicht der Soltwaters der richtige Zeitpnukt für die Aktion, zumal am 9. September die Tide günstig laufe. „In den frühen Morgenstunden (zwischen 7 und 8 Uhr) können wir in Hooksiel bzw. Horumersiel starten, um dann bei ablaufendem Wasser auf Minsener Oog anzukommen.“

Anmeldungen mit Namen, Kontakmöglichkeit und dem Hinweis, ob ein eigenes Boot vorhanden ist, nehmen die Organisatoren unter den E-Mail-Adressen info@soltwaters.de oder scheffler-gerd@gmx.de entgegen. Gerd Scheffler steht zudem unter Telefon 0170/1612220 als Ansprechpartner für Fragen rund um die Müllsammelaktion zur Verfügung.

Die Soltwaters bedankten sich bei der Reederei Warrings, die sich wieder bereit erklärt habe, den gesammelten Müll von der Insel ans Festland zu bringen. 

Blaulichttag mit Hüpfburg und Musik

Hohenkirchen/Hooksiel (17. 8. 2023) – Die Freiwillige Feuerwehr lädt für Samstag, 19. August, zu einem „Blaulichtag“ ein. Zwischen 7 und 17 Uhr präsentieren sich im Gewerbegebiet Hohenkirchen eine Vielzahl von Sicherheitsorganisationen, darunter die Freiwillige Feuerwehr Hooksiel und die DLRG Wangerland.

Der „Blaulichtag“ ist Teil der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Ortswehr Hohenkirchen. Um die Präsentation der verschiedenen Organisationen – unter anderem Feuerwehren, THW, DLRG, Zoll, Polizei, Bundeswehr, Verkehrswacht, Johanniter, und die Notfallseelsorge – zu ermöglichen, stellen etlichen Firmen im Gewerbegebiet Flächen bereit. Hinzu kommen Auftritte von Spielmannszüge, Hüpfburg, Kinderschminken und verschiedene Vorführungen. Für das leiblich Wohl ist gesorgt. Unter anderem bietet die Freiwillige Feuerwehr Wiarden Erbsensuppe an. 

Carsten Rohlfs, Ortsbrandmeister in Hohenkirchen, wird die Veranstaltung um 10.15 Uhr offiziell eröffnen. Für 11 Uhr ist eine Löschübung der Feuerwehr Oldtimerfreunde Ostfriesland geplant. Am Nachmittag sollen Vorführungen zum Atemschutz-Training, zur Rettung von Unfallopfern sowie zur Brandbekämpfung stattfinden.

25 Jahre im Einsatz für Hooksiel

Arbeitsgruppe
In gemütlicher Runde wurde an der Göpelscheune das Jubiläum des Arbeitskreises gefeiert. Foto: Gieseke

Hooksiel (16. 8. 2023) – Die Arbeitsgruppe Hooksiel besteht seit 25 Jahren. Jetzt haben die aktiven Helfer anlässlich ihres jährlichen Grillfestes mit ihren Frauen, Freunden und den leider nicht mehr so ganz aktiven Mitgliedern dieses Jubiläum an der Göpelscheune gefeiert.

Arbeitsgruppen-Vorsitzender Bruno Bölts übernahm die besondere Ehrung von Wolfgang Reich, der zu den Gründungsmitgliedern gehörte, die sich die Losung „Wir tun alles für Hooksiel“ auf ihre Fahne geschrieben haben. In einer launigen Rede berichtete Wolfgang Reich über Ereignisse aus den vergangenen 25 Jahren.

Die Gründung der Arbeitsgruppe ging zurück auf die Initiative der damaligen Vorsitzenden der Dorfgemeinschaft und des Seebadevereins, Martin Ulfers und Wolfgang Reich. Eine Art Vorläufer, so erinnerte Reich, war die Flaggengruppe, die sich seit 1984 um die Flaggen am Alten Hafen kümmerte. Gruppensprecher waren ab 1998 Wolfgang Barkemeyer, Richard Herfurth und Henning Gieseke, bevor Bruno Bölts zum ersten Vereinsvorsitzenden gewählt wurde.

Die Arbeitsgruppe trifft sich regelmäßig einmal in der Woche mittwochs, um das Ortsbild von Hooksiel zu pflegen und zu verschönern. Markenzeichen: gelbe Arbeitswesten. Obligatorisch: die anschließende Teerunde. Da werden Grünpflanzen aus Gehwegritzen gekratzt, Pflanzbeete gesäubert und neu bepflanzt, Bänke aufgestellt oder die Ortseinfahrt verschönert. Der Alte Hafen, das Schmuckstück von Hooksiel, ist stets ein Arbeitsschwerpunkt geblieben. Hinzu kommen die zahllosen Hilfestellungen der Arbeitsgruppe bei Aktivitäten im Ort. 

Bruno Bölts, Wolfgang Reich
Die Arbeitsgruppe Hooksiel besteht seit 25 Jahren. Vorsitzender Bruno Bölts (rechts) ehrte aus diesem Anlass Gründungsmitglied Wolfgang Reich (Mitte). Foto: Gieseke

Der Vorsitzende der Hooksieler Dorfgemeinschaft, Marco Knodel, übermittelte Dank und Anerkennung der Dorfgemeinschaft. Besondere Grüße und einen Dank für die gute Zusammenarbeit übermittelte der ehemalige Bürgermeister, Björn Mühlena, im Namen der Freiwilligen Feuerwehr Hooksiel. Der amtierende Bürgermeister Mario Szlezak musste seine Teilnahme an dem Fest zum Bedauern des Arbeitskreises aus terminlichen Gründen absagen.

Bei gutem Wetter, leckerem Essen und kühlen Getränken pflegten Teilnehmer das gute und manchmal auch tiefsinnige Gespräche. Optimistisch für die Zukunft stimmte dabei, dass einige „neue“ Mitglieder sich offenkundig in der Runde ebenfalls wohl fühlten. Bruno Bölts: „Nun freuen wir uns auf unsere nächsten Aktivitäten und Arbeiten für Hooksiel.“

Tennis: Finale um die Vizemeisterschaft

Hooksiel (15. 8. 2023) – Tennisfreunde können sich auf ein spannendes Saisonfinale in der Regionsliga Herren 50 freuen. Am Sonntag, 20. August, um 13 Uhr empfängt dabei die Mannschaft des FC Nordsee Hooksiel den TV Varel. Zuschauer sind auf der Platzanlage am Freizeitgelände willkommen.

Beide Mannschaften weisen aktuell 4:4 Punkte auf und belegen die Plätze drei und vier in der Tabelle. Der GVO Oldenburg, der seine Saison bereits abgeschlossen hat, belegt aktuell Platz zwei. Der Sieger der Partie Hooksiel gegen Varel würde die Oldenburger überflügeln und sich hinter der schon als Meister feststehenden JTG Wilhelmshaven die Vizemeisterschaft sichern. „Das wäre natürlich en schöner Erfolg“, sagt FCN-Mannschaftsführer Ingo Conring. Auf dem Platz angeführt werden wird das Hooksieler Team von Spitzenspieler Thomas Otte