Friesland/Wilhelmshaven (5. 12. 2024) – „Industrie folgt Energie!“ Mit diesem Leitspruch für die Energiewende ist Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) schon seit Jahren unterwegs. Jetzt, so kündigte der Sander heute an, wolle das Land Niedersachsen „einen nächsten konsequenten Schritt“ machen. „Wir wollen den Nordwesten Deutschlands zur Vorzeigeregion für die klimafreundliche Weiterentwicklung unserer Industrie machen.“
Weniger Bürokratie und mehr Geld
Möglich mache das der „Net Zero Industry Act“ der Europäischen Union. So Lies in einer Presseerklärung. Durch ihn sollen europaweit ausgewählte Regionen unter anderem die Möglichkeit für beschleunigte Genehmigungsverfahren und einem besseren Zugang zu Fördermitteln erhalten.
Der Nordwesten Niedersachsen solle zu einem Net Zero Valley (NZV) entwickelt werden: „NetZero Nordwest Deutschland“. Ende Oktober sei dazu in Wilhelmshaven im Rahmen der 1. Powerhouse-Nord-Kongress der Grundstein gelegt worden. Rund 270 Gäste aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik hätten diskutiert, so Lies (Foto), wie die Schlüsselregion der Energiewende von den Transformationsprozessen in Zukunft stärker profitieren kann.
„Die notwendigen Anträge und Beschlüsse sollen nun mit Hochdruck vorangetrieben werden“, kündigt der Minister an. „Damit wäre diese Region mit der Lausitz eine von zwei Regionen in Deutschland, die sich als NZV aufstellt.“
Ziel sind gute Arbeitsplätze in der Region
Der Beschluss zur Festlegung des NZV erfolgt durch das Wirtschaftsministerium in Absprache mit dem Bund und der EU-Kommission. „Die europäischen NetZero-Regionen bekommen stark vereinfachte und damit beschleunigte Genehmigungsverfahren, Zugang zu Fördermitteln und eine ganz neue öffentliche Wahrnehmung sozusagen als ‚best practice‘-Regionen“, ist Lies überzeugt. „Sie verpflichten sich im Gegenzug, nachhaltige Technologieentwicklung als zentralen Grundsatz mit Blick auf Industrie und Investitionen ganz nach oben zu stellen. Wir werden hier zeigen, wie wir unseren Industriestandort weiter entwickeln können und die Regionen mit Unternehmens-Ansiedlungen, neuen guten Arbeitsplätzen und neuer Wertschöpfung vor Ort profitieren können. Wir wollen Vorbild für Deutschland in Europa sein.“
Wangerland (2. 12. 2024) – Am 23. Februar 2025 wird voraussichtlich der nächste Bundestag gewählt. Der Termin gilt inzwischen als sicher, obwohl zunächst noch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Vertrauensfrage im Bundestag stellen muss. Sollte nach dem Aus der Ampel-Koalition erwartungsgemäß eine Mehrheit der Abgeordneten ihm das Vertrauen verweigern, kann Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Bundestag auflösen und den Weg für Neuwahlen frei machen.
Trotz der noch vorhandenen Unwägbarkeiten: Die auf kommunaler Ebene für die Ausrichtung der Wahl zuständigen Behörden arbeiten bereits mit Hochdruck an der Vorbereitung des Urnengangs. „Der kurzfristige Termin Anfang des Jahres ist aufgrund der Weihnachtsfeiertage und der erforderlichen Jahresabschlüsse sehr sportlich. Aber wir schaffen das“, versichert Peter Podein im Gespräch mit „Hooksiel-life“. Als Allgemeiner Vertreter des Bürgermeister ist er im Rathaus in Hohenkirchen verantwortlich für die Ausrichtung der Wahl im Wangerland.
Siemtje Möller verteidigt Direktmandat
Das Wangerland gehört zum Bundestagswahlkreis 26 (Friesland-Wilhelmshaven-Wittmund). Bislang sitzen aus dem Wahlkreis drei Abgeordnete im Parlament. Siemtje Möller (SPD), Staatssekretärin im Verteidigungsministerium, hatte 2021 mit 45,4 Prozent der Erststimmen das Direktmandat gewonnen. Anne Janssen (CDU) und Joachim Wundrak (AfD) gelang der Weg nach Berlin über die Landeslisten ihrer Parteien. Bei den Zweitstimmen kam die SPD vor gut drei Jahren im Wahlkreis auf 38,0 Prozent, die CDU auf 25,5, die Grünen auf 12,6, die AfD auf 8,2 und die Linke auf 3,1 Prozent der Stimmen.
Die Bundestagsabgeordneten Siemtje Möller (links; SPD) und Anne Janssen (CDU) werden sich auch am 23. Februar wieder im Wahlkreis 26 zur Wahl stellen. Archiv-Fotos: Thomas Koehler/Tobias Koch
Kreiswahlleiter ist der Oberbürgermeister der Stadt Wilhelmshaven, Carsten Feist. Im Wahlamt der Stadt laufen die Fäden zusammen. Hier wird unter anderem der Druck der Stimmzettel in Auftrag gegeben und am Wahlabend werden dort die Ergebnisse für den Wahlkreis gebündelt und weitergegeben. Die Gemeinde Wangerland liefert die Abstimmungsergebnisse aus ihren sechs Wahllokale sowie die der Briefwähler aus dem Wangerland zu.
Sechs Wahllokale im Wangerland
Froh ist Podein darüber, dass die Gemeinde eine wesentliche Erleichterung für die Organisation der Wahl bereits beschlossen hat: die Verringerung der Zahl der Wahllokale. Für ehemals zwölf Wahllokale benötige man rund 100 ehrenamtliche Wahlhelfer, die – trotz eines kleinen „Erfrischungsgeldes“ – immer schwerer zu finden waren. Zudem, so Podein, sei in sehr kleinen Wahllokalen die Anonymität der Wahl nur noch schwer zu gewährleisten gewesen.
Für die verbliebenen sechs Wahllokale und zwei Briefwahlbezirke benötigt die Gemeinde jetzt „nur“ noch 64 Helfer. Die entsprechenden Personen seien bereits angeschrieben worden, so Podein. Stimmen abgegeben werden können am Wahltag lediglich noch in Hooksiel, Hohenkirchen, Waddewarden, Tettens, Minsen und Horumersiel. Die Sorge vor langen Schlangen von Wählern vor der Grundschule in Hooksiel hält die Gemeinde für unbegründet.
Schulung für Wahlhelfer
Für die Wahlvorsteher, deren Stellvertreter und die Schriftführer in den Wahllokalen werde man wieder eine Wahlhelfer-Schulung anbieten, um sicher zu gehen, dass bei der Stimmenabgabe und deren Auszählung alles mit rechten Dingen zugeht. „Die Wahlhelfer dürfen zum Beispiel keinerlei Äußerungen von sich geben, die als Beeinflussung ausgelegt werden könnte“, so Podein (Archiv-Foto: hol). „Dazu gehören auch vermeintlich witzige Sprüche ….“ Und noch so eine wichtige Regel, die kaum jemand kennt: „Kinder haben ab einem Alter, in dem sie lesen können und den Sinn von Wahlen verstehen, nichts in den Wahlkabinen zu suchen – auch nicht als Begleitung ihrer Eltern.“
Unmittelbar nach der Schließung der Wahllokale um 18 Uhr sollen die Wahlvorstände mit der Auszählung der Stimmen beginnen. „Wir hatten auch schon den Fall, dass ein Wahlvorstand die Stimmen eingepackt hat und erst einmal in ein Lokal zum Essen gegangen ist“, erinnert sich Podein. „Das geht natürlich nicht. Das Ergebnis soll so schnell wie möglich übermittelt werden.“ Seine Hoffnung für den 23. Februar: „Gegen 20 Uhr sind wir fertig.“
Strenge Verhaltensregeln
Bei der Auszählung gelte aber das Prinzip: Genauigkeit geht vor Schnelligkeit. Jeder Stimmzettel werde genau angeschaut und einer Partei, einer Kandidatin oder einem Kandidaten zugeordnet. Ist das nicht möglich, weil zum Beispiel das Kreuz zwischen zwei Feldern gesetzt wurde oder Botschaften auf den Stimmzettel gekritzelt wurden, ist der Stimmzettel ungültig.
Wahlberechtigt sind alle deutschen Staatsbürger ab 18 Jahren die im Wählerverzeichnis aufgeführt sind. Vorausschlich Ende Januar wird die Gemeinde Wahlbenachrichtigungs-Karten an alle gut 7000 wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger verschicken. Wer Sorge hat, dass er vergessen worden sein könnte, sollte sich spätestens dann im Rathaus melden.
Kandidaten bereits nominiert
Welche Parteien und Wählergruppe sich bundesweit um Stimmen bewerben, steht noch nicht fest. Das Anerkennungsprozedere und die Nominierung der Kandidaten läuft noch. Unterdessen haben einige Parteien ihre Direktkandidaten für den Wahlkreis 26 bereits benannt. Für die SPD geht erneut die Varelerin Siemtje Möller ins Rennen. Herausgefordert wird sie erneut von der Wittmunderin Anne Janssen (CDU). Für die AfD stellt sich der Bundestagsabgeordnete Martin Sichert zur Wahl, der in der laufenden Wahlperiode von Bayern nach Zetel umgezogen ist. Die FDP zieht mit dem Wilhelmshavener Robert Wegener in den Wahlkampf, die Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen haben Ulrike Maus aus Esens nominiert.
Wilhelmshaven/Hooksiel (19. 11. 2024) – Die Planung für die Wasserstoff-Produktion in großem Stil in Wilhelmshaven ist einen Schritt voran gekommen. Wie der Energiekonzern Uniper heute mitteilte, habe das Unternehmen die Firma Electric Hydrogen als Partner für die Planung einer 200-Megawatt (MW)-Elektrolyse für das Projekt „Green Wilhelmshaven“ ausgewählt. Electric Hydrogen sei bereits im Oktober mit den ersten Arbeiten im Rahmen einer Pre-Front-End-Engineering-Design-Studie („Pre-FEED“-Studie) für das Projekt angefangen.
Elektrolyse und Ammoniak-Import
Das Uniper-Projekt „Green Wilhelmshaven“ besteht aus zwei Großvorhaben: einer großtechnischen Elektrolyse, bei der grüner Wasserstoff hergestellt wird, und einem Importterminal für Ammoniak. Der Elektrolyseur soll in Wilhelmshaven auf dem Gelände des ehemaligen Kohlekraftwerks von Uniper errichtet werden. Das Ammoniak-Importterminal ist in direkter Nachbarschaft zum ersten LNG-Terminal an der Grenz von Wilhelmshaven zu Hooksiel geplant.
Am Standort des ehemaligen Steinkohlekraftwerkes in Wilhelmshaven will Uniper im Zuge des Projektes „Green Wilhelmshaven“ eine großtechnische Wasserstoff-Elektrolyse-Anlage errichten. Foto: hol
„Zusammen könnten die beiden Projekte einen erheblichen Teil des prognostizierten deutschen Bedarfs an grünem Wasserstoff decken“, heißt es in der Mitteilung. Beide Anlagen werden über Pipelines an das Wasserstoff-Kernnetz und an Wasserstoffspeicher im norddeutschen Raum angebunden. Mit den „Green Wilhelmshaven“ Projekten will Uniper den Standort Wilhelmshaven zu einem zentralen Hub für grünen Wasserstoff in Deutschland machen. Dies werde auch durch den EU-Status „Project of Common Interest“ (PCI) bestätigt, der beiden Projekten verliehen wurde.
Grüner Wasserstoff für Industrie
Die großtechnische Elektrolyse soll erneuerbaren Strom aus Windparks nutzen und so grünen Wasserstoff für Industriekunden erzeugen. Grüner Wasserstoff spielt nach Ansicht von Experten eine entscheidende Rolle auf dem Weg zur Klimaneutralität, insbesondere für Branchen wie die Chemie-, Stahl-, Schiffs- und Luftverkehrsindustrie.
„Uniper will die deutschen und europäischen Bemühungen zur Dekarbonisierung aktiv vorantreiben. Unipers Wasserstoffprojekt in Wilhelmshaven ist ein Eckpfeiler unserer Pläne, die Energiewende mitzugestalten“, sagte Susanne Thöle, Director of Hydrogen bei Uniper. „Wir freuen uns, die Pre-FEED-Arbeiten an diesem Projekt mit Electric Hydrogen zu beginnen.“
„Uniper hat sich zum Ziel gesetzt, ein führender Anbieter von kohlenstoffarmer Energie zu werden“, wird Raffi Garabedian, CEO von Electric Hydrogen, in der Mitteilung zitiert. „Wir freuen uns, Uniper dabei zu unterstützen, diese Mission zu erfüllen, indem wir unsere fortschrittliche Elektrolyse-Technologie und die niedrigen Projektkosten nach Wilhelmshaven bringen. Electric Hydrogen wurde gegründet, um den Umstieg von fossilen Brennstoffen auf grünen Wasserstoff zu einer wirtschaftlich attraktiven Alternative zu machen. Das Projekt Green Wilhelmshaven ist ein großer Schritt in diese Richtung.“
Lösung aus einer Hand
Das internationale Wasserstoff-Unternehmen Electric Hydrogen wurde erst 2020 gegründet. Es hat nach eigenen Angaben mehr als 300 Mitarbeiter und Niederlassungen in Kalifornien und Massachusetts. Das Unternehmen fertigt, liefert und nimmt die weltweit leistungsstärksten Elektrolyseure für kritische Industrien in Betrieb. Die komplette 100-MW-Anlage des Unternehmens umfasst alle Systemkomponenten, die zur Umwandlung von Wasser und Strom in Wasserstoff erforderlich sind, einschließlich Energieumwandlung, Gasaufbereitung, Wasseraufbereitung und Wärmemanagement. Dabei setzt man auf eine so genannte Protonenaustausch-Membran-Elektrolyse (PEM)-Technologie.
Wilhelmshaven/Friesland (12. 11. 2014) – Beamte der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland sowie des Bundesamtes für Logistik und Mobilität und des Veterinäramtes haben heute in einer sechsstündigen Aktion auf der Bundesstraße 210 in Wilhelmshaven (Oldenburger Straße) gezielt Lastwagen und Transporter kontrolliert. Die Bilanz unterstreicht nach Ansicht der Polizei die Notwendigkeit solcher Maßnahmen. Rund 40 Fahrzeuge seien kontrolliert worden, alle mussten beanstandet werden.
Es seien ebenso technische Mängel wie defekte Reifen wie Missachtungen von Sozialvorschriften wie zum Beispiel nicht ordnungsgemäß ausgefüllte Tageskontrollblätter festgestellt worden, teilt die Polizei mit. Insbesondere seien aber auch Fehler bei der Sicherung der Ladung aufgefallen.
„Dabei können Gegenstände, die nicht gesichert sind, zu Unfällen mit schweren Folgen führen. Einmal in Bewegung geraten, entwickelt ungesicherte Ladung große Kräfte“, sagt Polizeikommissar Marvin Enge, Angehöriger der Verfügungseinheit der Polizeiinspektion. „Die Vielzahl der Verstöße zeigt erneut ganz deutlich die Erforderlichkeit derartiger Kontrollmaßnahmen“, so Enge.
Friesland (4. 11. 2024) – Die Friesland Kliniken GmbH steckt wie sehr viele Krankenhäuser in kommunaler Trägerschaft in einer Finanzkrise. Ihr Träger, der Landkreis Friesland, muss die zur GmbH gehörenden Krankenhäuser in Sanderbusch und Varel mit Zuschüssen in Millionen-Höhe stützen, um Zahlungsfähigkeit der GmbH zu erhalten.
Telemedizin wurde nicht angenommen
Heute hat der Kreistag in nicht-öffentlicher Sitzung mehrheitlich einen Beschluss gefasst, um das Defizit zu begrenzen. Zum 1. Dezember werde die Zentrale Notfallambulanz (ZNA) im St.-Johannes-Hospital in Varel geschlossen, teilte der Landkreis im Nachgang der Beschlussfassung mit. Man habe auf seit Monaten geringe Fallzahlen reagiert. So hätten zum Bespiel von Juni bis Oktober nur sechs Patienten das Angebot der Telemedizin, einer Ferndiagnose übers Internet, in Anspruch genommen, die abends und nachts sowie an Wochenenden und Feiertage die Betreuung durch Fachärzte vor Ort ersetzen sollte.
Geburtshilfe nicht betroffen
Wie der Krankenhaus-Träger betont, bleibe unabhängig von der Schließung der ZNA die Rund-um-die-Uhr-Versorgung im Bereich der Gynäkologie und Geburtshilfe in Varel erhalten. „Das bedeutet, dass Fälle hier weiterhin jederzeit angenommen werden, und zwar fußläufige Patientinnen und Patienten ebenso wie Rettungsfahrzeuge“, heißt es in der Mitteilung
Der bisherige, schon eingeschränkte Betrieb der ZNA Varel verursache einen Gesamtkostenbedarf von geschätzt 690.035 Euro. Für einen annähernd kostendeckenden Betrieb wären 91 Patienten am Tag mit einer Mindest-Notfallpauschale von 30 Euro notwendig gewesen. „Nach aktuellem Stand ist das tatsächliche Patientenaufkommen hiervon weit entfernt. Eine positive Entwicklung zeichnet sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht ab“, so der Landkreis. Aufgrund der auch tagsüber sehr geringen Fallzahlen lägen die Kosten fürs Personal und den Einsatz der Telemedizin deutlich über den Erlösen.
Das in der ZNA beschäftigte Personal werde künftig in anderen Abteilungen der Friesland Kliniken eingesetzt. Die interdisziplinäre Notaufnahme am Standort Sanderbusch ist weiterhin 24 Stunden am Tag an sieben Tagen in der Woche für alle Patientinnen und Patienten sowie für den Rettungsdienst erreichbar. Erneut bewerten werde man die Situation der Notaufnahmen, sobald das beauftragte Sanierungsgutachten für die Friesland Kliniken sowie eine Machbarkeitsstudie zur Zusammenarbeit mit der Klinikum Wilhelmshaven gGmbH vorliegen.
Die Ära von John H. Niemann als WHV-Präsident neigt sich dem Ende zu. Im April nächsten Jahres will er den Staffelstab weitergeben. Das Archivbild zeigt Niemann (links) neben Paul von Poecke von der Firma TES, die über Wilhelmshaven grüne Gase importieren möchte.
Wilhelmshaven/Hooksiel (24. 10. 2024) – Die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung (WHV) steht vor einer Zeitenwende. Wie der langjährige WHV-Präsident John H. Niemann auf der Mitgliederversammlung des Vereins am Dienstagabend ankündigte, werde er sich zum 15. April nächsten Jahres von seinem Posten zurückziehen.
Die Nachfolge an der Spitze der einflussreichen Interessenvertretung, die sich seit 40 Jahren um die Belange der Wilhelmshavener Häfen samt dem vorgelagerten „Assistenzhafen“ Hooksiel kümmert, soll Andreas Bullwinkel antreten. Bullwinkel, zur Zeit noch Interims-Geschäftsführer bei der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen, ist in der Region vor allem bekannt als langjähriger Geschäftsführer der CTW JadeWeserPort Marktinggesellschaft. In dieser Funktion hatte er maßgeblichen Anteil an der Entwicklung der Logistikzone am Containerhafen.
Bullwinkel rückte jetzt als Nachfolger von Heiner Holzhausen in den Vorstand ein. Holzhausen hatte nach 30 Jahren WHV und 21 Jahren als Schatzmeister der Interessenvertretung seinen Posten zur Verfügung gestellt. Zuletzt engagierte er sich unter anderem intensiv für die Entwicklung eines Museumshafens in Wilhelmshaven. Bullwinkels Wahl zum künftigen WHV-Präsidenten im April gilt als sicher. Vorstand und Beirat, so Nemann, hätten dieser Nachfolgeregelung bereits zugestimmt.
In seiner Ansprache umriss Niemann das vielfältige Engagement der WHV und die wirtschaftlichen Aktivitäten einer Reihe von Mitgliedsunternehmen. Ein Schwerpunkt dabei bildet die Entwicklung des „Energiy Hub – Port of Wilhelmshaven“. Dieser Verbund von 43 Unternehmen und 13 sonstigen Institutionen hat sich zum Ziel gesetzt, Wilhelmshaven zur Energiedrehscheibe 2.0 zu entwickeln, unter anderem durch den Import von grünen Gasen und die Herstellung von Wasserstoff.
Der Volkswirt Folker Hellmeyer (rechts), Gastredner bei der WHV-Mitgliederversammlung, spendete seine Gage von 500 Euro an die Wilhelmshavener Seemannsmission. Wilfrid Adem, Vorsitzender der Seemannsmisson, nahm den Scheck entgegen. In der Mitte WHV-Präsident John H. Niemann. Foto:WHV
Aber, so Niemann: „Damit diese Vorhaben überhaupt final geplant und umgesetzt werden können, ist vorab ein massiver Ausbau der Infrastruktur im Bereich Strom, Gas, Wasser sowie Häfen und Verkehr im Nordwesten erforderlich.“ Aufgrund der unzureichenden Grundvoraussetzungen seien viele Vorhaben noch in der Planung. Eine abschließende Investitionsentscheidung stehe aus.
Trotz erfolgreicher erster Schritte etwa beim Pipelinebau gebe es zum Beispiel Engpässe bei der personellen Ausstattung von Planungs- und Genehmigungsbehörden sowie bei der Verfügbarkeit von Ausgleichs- und Kohärenzflächen, ohne die Industrieflächen auf dem Voslapper Groden nicht bebaut werden dürfen. Deshalb fehle es einigen der Unternehmen an Planungssicherheit. Die Prognose von Niemann: „Das Hochlaufen der grünen Energiewirtschaft wird sich angesichts der aktuellen Gemengelage wohl verzögern.“
Wangerland (21. 10. 2024) – Die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer freut sich über die zahlreichen Interessierten an den 16. Zugvogeltagen. Bei der Abschlussveranstaltung am Sonntag im Gästehaus in Horumersiel wurden um die 1000 Besucher gezählt. Mit dem bunten Fest ging ein Reigen von über 360 Veranstaltungen an der gesamten niedersächsischen Nordseeküste zu Ende.
Das Phänomen Zugvögel fasziniert. Deren jährliche tausende Kilometer weite Reisen sind für sie überlebenswichtig: Zu jeder Jahreszeit finden die Vögel in verschiedenen geografischen Regionen die passenden Bedingungen vor, ob zur Brut, zum Überwintern oder als Rastplatz und nehmen dafür große Strapazen auf sich.
Ein Höhepunkt des Festes war auch die Siegerehrung für den „Aviathlon“. Dabei traten die Inseln und Festlandsregionen in den Wettbewerb, wo während der Zugvogeltage die meisten Vogelarten gesichtet wurden. Nadine Knipping vom Aviathlon-Koordinationsteam berichtete vom Wiedehopf am Rysumer Nacken, von Hochseearten wie Dunkle Sturmtaucher, Basstölpel und Trottellumme und von besonders seltenen Arten wie Erddrossel, Feldrohrsänger, Nachtreiher und Seidensänger, die zum Teil erstmals auf die Aviathlon-Gesamtliste gelangten.
Der Leiter der Nationalpark-Verwaltung, Peter Südbeck (rechts), zeichnete in Horumersiel die Gewinner des „Zugvogel-Aviathlon“ aus. Foto: Michael Räder
Insgesamt entdeckten die Beobachter 220 Arten. In der Inselwertung gelang Norderney ein Start-Ziel-Sieg. Mit 164 Arten wurde Vorjahressieger Wangerooge auf den 2. Platz verdrängt. Am Festland gelang es Cuxhaven, mit 149 Arten seinen Vorjahrestitel zu verteidigen.
Viel Beachtung fand auch eine Ausstellung von Kinder-Bildern. 150 Kinder hatten ihre Werke zum Thema „Auf Schwingen um die Welt“ eingesandt. Insgesamt nahmen laut Nationalpark-Verwaltung über 14.000 Besucher, darunter gut 3000 Kinder, an den Zugvogeltagen teil.
„Die 16. Zugvogeltage haben wieder eine große Zahl Einheimischer und Gäste des niedersächsischen Wattenmeeres erreicht“, resümierte Peter Südbeck, der Leiter der Nationalparkverwaltung. „Unser Dank geht an die vielen Mitwirkenden überall im Nationalpark, die Zugvogeltage sind ein echtes Gemeinschaftswerk geworden, wir sind froh und stolz auf so viel Unterstützung zu diesem wichtigen Thema“.
Ein Frachtschiff entlädt flüssiges Erdgas in Richtung FSRU. An Borde der „Höegh Esperanza“ wird das Gas regasifiziert und an Land gepumpt. Foto: hol
Hooksiel/Friesland (1. 10. 2024) – Der Betrieb des LNG-Regasifizierungsschiffes „Höegh Esperanza“ hat offenbar bislang zu keiner nachweisbaren Beeinträchtigung der Umwelt und des Ökosystems Wattenmeer geführt. Das ist jedenfalls das Ergebnis einer Präsentation der Daten des gewässerökologischen Monitorings, das Vertreter des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) vor wenigen Tagen dem Umweltausschuss des Kreistages des Landkreises Friesland vorgestellt haben.
Im Rahmen der bisher 21 Monaten andauernden Überwachung hätten keine negativen Auswirkungen auf das Gewässer nachgewiesen werden können, heißt es in einer Pressemitteilung des NLWKN. Vereinzelt habe es geringfügige Chlor-Grenzwertüberschreitungen gegeben. In diesen Fällen habe die Behörde den Betreiber der Floating Storage and Regasification Unit (FSRU) zur Aufklärung des Sachverhalts und zur Beseitigung der Störung aufgefordert. Dem sei dieser jeweils unverzüglich nachgekommen.
„Die bisherigen unauffälligen Messergebnisse bestätigen unsere fachlichen Einschätzungen und umfangreiche Expertisen im Rahmen des Erlaubnisverfahrens und ebenso die Prognosen der vorgelegten Fachgutachten“, erklärt Ute Schlautmann, Leiterin der für die Überwachung zuständigen NLWKN-Betriebsstelle Brake-Oldenburg.
Bromoform an den Auslässen gefunden
Beim Monitoring werde an allen Auslässen und im Nahbereich des Schiffes auch nach Stoffen gesucht, die durch den schnellen Abbau von Chlor (so genannte Desinfektions-Nebenprodukte) im Meerwasser entstehen können. Auch hier habe es keine negativen Auffälligkeiten gegeben, so das NLWKN. Mit einer Ausnahme: Bromoform, dessen Entstehung aus der Chlorierung schon im Vorfeld erwartet worden war, sei mehrfach an den Auslässen der FSRU gemessen worden. „Jedoch vor der Einleitung und somit vor der Verdünnung durch das umliegende Meerwasser“, betont die Aufsichtsbehörde. Im Meerwasser selbst seien die untersuchten Desinfektions-Nebenprodukte, abgesehen von einer „einzigen toxikologisch unbedenklichen Ausnahme unter Extrembedingungen“, nicht nachweisbar gewesen.
Über die „Höegh Esperanza“, die LNG-Terminal in Sichtweite des Hooksieler Außenhafens liegt, liefern Frachtschiffe seit Anfang 2023 verflüssigtes Erdgas nach Wilhelmshaven. Im Inneren der FSRU wird das minus 162 Grad kalte LNG mit Hilfe von Meerwasser erwärmt und dadurch wieder gasförmig. Damit Seepocken, Algen und Muscheln die Leitungen nicht verstopfen, wird das Rohrsystem gechlort.
Nabu: Verdünnung keine Lösung
Naturschützer und Fischer hatten befürchtet, dass die Chlorierung unter anderem die nahe gelegene Muschelzucht gefährden könnte. Während man die Bedenken beim Landkreis Friesland durch die Vorstellung der Messwerte, so die Einschätzung des NLWKN, ausräumen konnte, bleibt der Naturschutzbund Nabu kritisch. Die Wilhelmshavener Nabu-Vorsitzende Stefanie Eilers: „Auch wenn die Schadstoffe aufgrund der geringen Konzentration nicht nachgewiesen werden können: Verdünnung ist keine Lösung.“ Die Nordsee sei schon jetzt durch die fortschreitende Industrialisierung enorm belastet.
„Der Schutz des sensiblen Lebensraums Wattenmeer hat für uns höchste Priorität“, beteuert auch Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne). Dazu gehöre auch größtmögliche Transparenz mit Blick auf die Ergebnisse der regelmäßig stattfindenden Untersuchungen. Die Vorstellung und Interpretation der Messwerte beim Landkreis fand übrigens in nicht-öffentlicher Sitzung statt. Ohne Naturschützer und andere interessierte Bürger.
Wilhelmshaven/Wangerland (31.8. 2024) – Als Auftaktveranstaltung zum Landesverbandstag des Bundes Deutscher Baumeister (BDB) Niedersachsen findet in der Aula des Neuen Gymnasiums Wilhelmshaven (NGW), Mühlenweg 63, am Freitag, 6. September, eine Podiumsdiskussion statt.
Das Thema lautet: „Der Nordwesten Niedersachsen entwickelt sich zur Energiedrehscheibe. Wird er damit zum neuen Wirtschaftsmotor Deutschlands?“ Beginn ist um 18 Uhr, der Eintritt ist frei.
Wilhelmshaven steht nach dem Bau des LNG-Terminals in „Deutschland-Geschwindigkeit“ im Zentrum der Aufmerksamkeit. Off- und Onshore-Windparks, Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen – die Produktion von grüner Energie im Nordwesten boomt. Die Strom-Verbraucher können kommen – oder doch nicht?
In der öffentlichen Debatte soll es um Chancen und Gefahren gehen. Wie und wo können neue Gewerbegebiete, Wohnraum für die Arbeitnehmenden, Schulen und Kindertagesstätten entstehen, von denen wir bereits ohne die neu Hinzuziehenden zu wenige haben? Lässt sich der Bau von Straßen, Kanälen und nicht zuletzt auch der der Energie-Netze, die die benötigten Energiemengen transportieren und an der richtigen Stelle bereit stellen?
Auf dem Podium vertreten sein werden neben Architekten und Ingenieuren die Landtagsabgeordneten Sina Beckmann (Grüne) und Katharina Jensen (CDU) aus Friesland sowie Marten Gäde (SPD) aus Wilhelmshaven. Darüber hinaus Maximilian von Wedel (Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband Jade) und Alexander Leonhardt von der Wirtschaftsförderung der Stadt Wilhelmshaven). Moderieren wird die Debatte der Journalist Gerd Abeldt.
Die „Friesland-Kliniken“ mit den Standorten Sanderbusch (Foto) und Varel sichern eine ortsnahe Versorgung im Landkreis. Gespräche mit Nachbarkliniken sind dennoch geboten. Foto: Friesland-Kliniken
Friesland/Wilhelmshaven (22. 8. 2024) – Die Alarmglocken schrillen. Und das schon seit Jahren. Die stationäre Gesundheitsversorgung ist im Umbruch. Zum Teil ökonomisch unabdingbar, zum Teil politisch gewollt, zum Teil aber auch von Verantwortlichen vor Ort selbst verschuldet. Für Hooksiel bedeutet das: Es ist mehr als fraglich, ob es in Zukunft noch drei Krankenhäuser in weniger als 20 Kilometer Entfernung mit einem Großteil der Versorgungsleistungen geben wird.
Die Stadt Wilhelmshaven muss ihr Klinikum mit immer neuen Millionen-Summen unterstützen, damit es die Löhne und Gehälter der rund 1500 Mitarbeiter zahlen kann. Hinzu kommt eine brach liegende Baugrube als Symbol für einen gescheiterten Klinik-Neubau. Auch die „Friesland-Kliniken“ mit ihren Standorten Sanderbusch und Varel geraten zunehmend unter Druck.
Neuer Anlauf für Kooperation
Vor diesem Hintergrund werden die Stimmen lauter, die eine Zusammenarbeit bis hin zur gesellschaftsrechtlichen Verschmelzung der Krankenhäuser der Region fordern. Wieder einmal. Schon mehrfach sind entsprechende Initiativen in der Vergangenheit im Sande verlaufen – zu stark waren offenkundig das Kirchturm-, Besitzstands- und Konkurrenzdenken in den Kliniken und bei deren Trägern.
Vor dem Hintergrund von Reformplänen der Bundesregierung, Hilfezusagen vom Land Niedersachsen und immer dramatischer werdenden roten Zahlen in den Büchern der Krankenhäuser jetzt ein neuer Anlauf: So hat der Kreistag des Landkreises Friesland sich in einer Sondersitzung an diesem Mittwoch für „eine mögliche Zusammenarbeit der Klinikum Wilhelmshaven gGmbH und der Friesland Kliniken gGmbH in einer noch zu bestimmenden Rechtsform unter gemeinsamer kommunaler Trägerschaft“ ausgesprochen.
Machbarkeitsstudie
Ob es dazu kommen wird? Abwarten. Klar ist, dass vor einem Zusammenschluss noch etliche Fragen geklärt werden müssen. Und das dauert. Zunächst soll eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden. Der Kreistag stellte für ein entsprechendes Gutachten bis zu 100.000 Euro bereit – geknüpft an die Erwartung, dass die Stadt Wilhelmshaven die gleiche Summe zur Verfügung stellt. Zur Vorbereitung der Vergabe des Auftrags für die Studie soll eine Arbeitsgruppe installiert werden, der drei Kreistagsmitglieder – Axel Homfeldt (CDU/Schortens), Sina Beckmann (Bündnis 90/Die Grünen/Jever) sowie Sören Mandel (SPD/Varel) – angehören.
Aktuell seien die medizinische Versorgung in Friesland und auch die Arbeitsplätze in den Friesland Kliniken sicher, hieß es im Kreistag. Aber vor dem Hintergrund der Krankenhausreform des Bundes sowie des Krankenhaus-Finanzierungsgesetzes sei es sinnvoll, so Frieslands Landrat Sven Ambrosy (SPD), zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der „Friesland Kliniken“, wenn Krankenhausträger in der Region – also die Landkreise Friesland und Wittmund sowie die Stadt Wilhelmshaven – in einen Dialog treten, wie die medizinische Versorgung langfristig und vor Ort sichergestellt werden kann.
Ressourcen bündeln
Das Sozialministerium in Hannover hatte zuletzt seine Unterstützung für eine Machbarkeitsstudie zugesagt, in der unter anderem Standortoptionen für eine umfassende Versorgung der Region, eine bestmögliche Ressourcen-Bündelung, der Investitionsbedarf und die Zukunftsfähigkeit im Rahmen einer SWOT-Analyse und eines Kostenvergleichs bewertet werden. Dabei sollen sowohl die Standorte Varel und Sanderbusch sowie das Neubauprojekt in Wilhelmshaven berücksichtigt werden.
Ausgelöst worden war die aktuelle Debatte über eine Klinik-Fusion durch einen Vorstoß der Win@WBV-Fraktion im Wilhelmshavener Stadtrat vor einigen Wochen. Die Dringlichkeit des Themas unterstreicht der rasant steigende Zuschussbedarf des dortigen Klinikums. Die Stadt soll laut Medienberichten seiner Tochter weitere über 50 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Insgesamt würde die Summe damit auf deutlich über 100 Millionen klettern.
Wichtiger Faktor für Wohnstandort
„Wir sind davon überzeugt, dass eine engere Zusammenarbeit mit dem Ziel einer Klinik-Fusion der richtige Weg ist“, betont Thies Fischer, stellvertretender Kreisvorsitzender der CDU-Friesland aus dem Wangerland. Als „fahrlässig“ stufen Fischer und sein Mitstreiter Kai Ulferts Stimmen aus Friesland ein, die den Hilferufe aus Wilhelmshaven als „Sommerloch-Diskussion“ abtuen wollten. Es gehe schließlich um „die langfristige Sicherstellung der medizinischen Versorgung in unserer Region“, so die CDU-Vertreter: „Da muss sich endlich etwas tun!“ Fischer (23 Jahre) und Ulferts (25) betonen, das die Region gerade von der jüngeren Generation als ein gemeinsamer Wohnstandort wahrgenommen werde.
Ähnlich sieht es auch die Wittmunder CDU-Bundestagsabgeordnete Anne Janssen (links im Bild; Foto: Tobias Koch): „Die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit ernsthaft auszuloten, ist endlich der Schritt in die richtige Richtung! Eine große Strukturreform der Krankenhäuser wird kommen und gemeinsam haben die beiden Häuser die besten Chancen, sich auf zukunftsfähige Beine zu stellen.“
Der Teufel steckt im Detail
Oberstes Ziel einer engeren Zusammenarbeit der Kliniken wäre die Erhöhung der Wirtschaftlichkeit ihres Betriebs in kommunaler Hand. Für Privatisierungs-Vorschläge, wie etwa von der FDP in Wilhelmshaven gefordert, gibt es aktuell keine Mehrheiten.
Mediziner sprechen sich seit Jahren dafür aus, Doppelstrukturen in den Krankenhäusern abzuschaffen und Ressourcen zu bündeln. So könnten Kosten gespart und möglicherweise auch noch die Qualität der Behandlung verbessert werden. Wie die Erfahrungen aus den zurück liegenden (erfolgreichen) Fusionen der katholischen Krankenhäuser St.-Willehad-Hospital (Wilhelmshaven) und St.-Johannes-Hospital (Varel) mit den jeweiligen kommunalen Kliniken gezeigt haben, gibt es dabei jedoch viele konfliktträchtige Details, die jetzt in der geplanten Machbarkeitsstudie beleuchtet und entschieden werden müssten.