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Beiträge veröffentlicht in “Wangerland”

Sturm „Detlef“ hat Campingplätze weitgehend verschont

Hooksiel/Wangerland (6. 10. 2025) – Die Camper im Wangerland sind am Wochenende mit einem blauen Auge davon gekommen. Der Sturm „Detlef“ hat zwar das Wasser über die Ufer getrieben. Zu Schäden ist es dadurch zumindest im Bereich der von der Wangerland Touristik GmbH (WTG) betreuten Strandabschnitte und der Campingplätze aber offenbar nicht gekommen. 

Eine Strandkörbe standen bei der Sturmflut am Wochenende am Hooksieler Strand im Wasser. Beschädigt wurden sie aber nicht. Foto: hol

Der Nordsee-Campingplatz Schillig wurde teilweise überspült, insbesondere die Strandpromenade auf Höhe des Campingplatzes und einzelne Stellplätze, bestätigt die WTG. Aber, so Daniela Antoniadis: „Unsere Camper wurden frühzeitig per E-Mail informiert und darauf hingewiesen, bestimmte Bereiche zu räumen. Selbstverständlich standen Ausweichmöglichkeiten bereit. Zusätzlich sind unsere Mitarbeitenden über den Platz gefahren und haben den anwesenden Campern persönlich Bescheid gegeben.“

Ostdüne geräumt

Der Campingplatz Hooksiel liegt etwas höher und wurde nicht überspült. Die WTG hat auf beiden Campingplätzen keine Schäden an der Infrastruktur hinnehmen müssen und Campingwagen seien nicht voll Wasser gelaufen.

Die Wohnmobilisten auf der „Ostdüne“ in Hooksiel waren frühzeitig über das drohende Hochwasser informiert worden. Sie konnten vorsorglich auf den Campingplatz umziehen. „Es kam letztlich jedoch zu keiner Überschwemmung, so dass der Strom am Sonntag wieder eingeschaltet werden konnte und die Wohnmobilisten zurück auf den Wohnmobilhafen fahren konnten“, so die WTG-Sprecherin.

Strandkörbe gesichert

In Höhe des Strandhauses 2 standen infolge der Sturmflut mehrere Strandkörbe im Wasser. „Dank des schnellen Handelns unserer Mitarbeitenden konnten die Körbe jedoch gesichert werden, sodass keine Schäden entstanden“, erläutert Daniela Antoniadis. Verluste habe es nicht gegeben.

Landkreis: Abfallabfuhr hat sich deutlich verbessert

Friesland/Hooksiel (5. 10. 2025) – Die Verlässlichkeit der Abfallabfuhr hat sich nach dem Eindruck des Landkreises Friesland „deutlich verbessert“. Nach Krisengesprächen im August und September mit Landrat Sven Ambrosy und der Abfallwirtschaft des Landkreises Friesland habe sich die Situation in den vergangenen Wochen entspannt. 

Anfang 2025 hatte die Firma Augustin die Entsorgung von Restmüll, Biomüll, Altpapier und Sperrmüll übernommen. Dieser Wechsel war mit erheblichen Herausforderungen verbunden: Neue Fahrzeuge, zusätzliches Personal und die Anpassung digitaler Systeme führten in den ersten Monaten zu Verzögerungen bei der Leerung einzelner Behälter und ganzer Straßenzüge.

„Die reguläre Entsorgung verläuft inzwischen weitgehend reibungslos“, stellt der Landkreis in einer Pressemitteilung fest. „Vereinzelte Ausfälle werden in der Regel direkt am Folgetag nachgeholt, sodass die Entsorgungssicherheit für die Bürgerinnen und Bürger jederzeit gewährleistet bleibt.“

Die Kreisverwaltung begleite die Entwicklungen weiterhin eng. Ziel sei es, die Entsorgung langfristig stabil, planbar und bürgerfreundlich zu gestalten. „Wir sehen, dass die Maßnahmen greifen und die Abfallentsorgung im Landkreis Friesland mittlerweile stabil läuft“, so Landrat Ambrosy. „Unser Ziel ist es, die Entsorgung dauerhaft zuverlässig sicherzustellen und bei Bedarf schnell nachzusteuern, damit die Bürgerinnen und Bürger sich auf einen funktionierenden Service verlassen können.“

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Bürgermeister fordert schnelle Verhandlungen mit Großinvestor

Wangerland (3. 10. 2025) – Die Nachricht von der Schließung des Meerwasser-Hallenwellenbades in Hooksiel zum 15. Oktober sei auch für ihn persönlich „ein tiefer Schock“ gewesen. Das beteuert Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak in einer heute verbreiteten Pressemitteilung. Die Schließung beider Bäder im Wangerland sei „eine große Herausforderung“. 

Die insolvente Wangerland Touristik GmbH (WTG) hatte die „Friesland-Therme“ in Horumersiel bereits zum 1. September aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen. „Für unsere Bürgerinnen und Bürger, unsere Vereine, Schulen, Vermieter und Gäste ist diese Entwicklung eine schwere Belastung“, so Szlezak. Er könne den aufkommenden Unmut gut nachvollziehen.

Szlezak: Schulschwimmen gesichert

Das Schulschwimmen sei aber gesichert, betont der Bürgermeister. Er stehe im engen Austausch mit den Grundschulen und der DLRG und sei zuversichtlich, die notwendigen Schwimmzeiten organisieren zu können, so dass der Schwimmunterricht und das Rettungsschwimmen nicht gefährdet seien. „Gerade für unsere Kinder ist es entscheidend, dass sie sicher schwimmen lernen können.“

Gemeinde kann sich kein Bad leisten

Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak

Die Gemeinde habe geprüft, ob sie ein Bad selbst weiter betreiben könne. Angesichts der enormen Betriebskosten von bis zu 80.000 Euro pro Bad und Monat sei das jedoch nicht realisierbar, so Szlezak (Foto).

Hinzu komme, dass die Gemeinde vor großen Investitionen stehe, die sie als Pflichtaufgabe unbedingt erfüllen müsse. Dazu zählt der Bürgermeister den Neubau der Grundschule in Hohenkirchen mit rund 8,5 Millionen Euro, der Neubau des Feuerwehrhauses in Hohenkirchen mit etwa 5,5 Millionen Euro, Investitionen in die Feuerwehren Tettens und Neugarmssiel von rund 1 Million Euro sowie jährlich etwa 800.000 Euro für die Instandhaltung von Straßen.

Die Gemeinde habe bereits rund fünf Millionen Euro in die WTG investiert, um die gemeindeeigene GmbH zu unterstützen. „Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem noch mehr schlicht nicht möglich ist“, so Szlezak. „Diese Realität ist bitter, aber sie macht deutlich, dass wir auf Investoren angewiesen sind, wenn wir unsere Bäder und die WTG langfristig sichern wollen.“

Investor will Hotels bauen

Der Bürgermeister appelliert vor diesem Hintergrund, das Gespräch mit dem Investor aufzunehmen, der bereits sein Investitionsinteresse bekundet habe – unabhängig von einem langwierigen Interessenbekundungsverfahren. „Entscheidend ist, dass wir hier schnellstmöglich zu konkreten Verhandlungen kommen, um die Zukunft der Bäder und der WTG insgesamt zu sichern.“ 

Friesland-Therme
Die „Friesland-Theme“ (Foto) hat die WTG bereits geschlossen. Das Hallenwellenbad in Hooksiel soll zum 15. Oktober folgen. Den Betrieb eines eigenen Schwimmbades kann sich die Gemeinde Wangerland nach den Worten des Bürgermeisters nicht leisten. Archiv-Foto: hol

Der Investor, eine Gesellschaft der Oldenburger Demiani-Familie, hatte ein Kaufangebot von rund 30 Millionen Euro angekündigt und zudem in Aussicht gestellt, bis zu 200 Millionen Euro in die touristische Infrastruktur der Region investieren zu wollen. Darüber berichtete zuerst das „Jeversche Wochenblatt“ (Donnerstag-Ausgabe). „Diese Gespräche gilt es jetzt zu konkretisieren – auch gemeinsam mit der Politik, damit dort die notwendigen Weichen gestellt und positive Signale gegeben werden können“, fordert der Bürgermeister.

Pläne auch für Hooksiel

Alfredo Demiani hatte gegenüber der Zeitung unter anderem das Interesse am Kauf des Thalasso-Zentrums in Horumersiel, der umliegenden Büroräume der WTG, der „Friesland-Therme“ und des Hallenwellenbades in Hooksiel bekundet. Zudem wolle er Hotels am Thalasso-Zentrum, am Hallenbad und am Alten Hafen in Hooksiel bauen. 

Zugleich hatte der Investor damit gedroht, sich wieder zurückzuziehen, weil im die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Wangerland „zu kompliziert“ sei und Entscheidungen zu lange dauern würden. Szlezak hatte diese Vorwürfe umgehend zurückgewiesen.

Verständnis für Leistungsträger

Verständnis zeigt der Bürgermeister in seiner Stellungnahme für die schwierige Situation der touristischen Leistungsträger. Er werde sich dafür einsetzen, dass deren Expertise für die künftige Ausrichtung der WTG mit eingebunden werde. „Die Auswirkungen der Schließungen auf den Tourismus lassen sich noch nicht vollständig abschätzen. Positiv ist, dass wir bis September einen Zuwachs von 2,5 Prozent an Übernachtungen verzeichnen konnten.“

Es sei aber nachvollziehbar, dass Vermieter, die mit Pauschalen inklusive Bade- oder Thalasso-Angeboten geworben haben, nun vor Herausforderungen stünden. Szlezak: „Ich appelliere an alle, trotz der schwierigen Situation Ruhe zu bewahren. Nur mit Sachlichkeit, Zusammenhalt und einem klaren Blick nach vorne können wir die Wangerland Touristik stabilisieren und unseren wichtigsten Wirtschaftsfaktor – den Tourismus – nachhaltig stärken.“


Tödlicher Verkehrsunfall in Schortens

Schortens (3. 10. 2025) – Am Donnerstagabend, gegen 18 Uhr, kam es auf der Oldenburger Straße (K 294) in Schortens zu einem Verkehrsunfall, bei dem ein 84-jähriger Fahrzeugführer tödlich verletzt wurde. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei befuhr der Mann mit seinem Pkw die Straße aus Richtung Ostiem kommend in Richtung Sande.

In einer Kurve kam er von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Brückenpfeiler. Ersthelfer zogen den Fahrzeugführer aus dem Fahrzeug und begannen sofort mit Reanimationsmaßnahmen. Trotz des schnellen Einsatzes verstarb der Mann wenig später noch am Unfallort. Die vier eingesetzten Ersthelfer erlitten leichte Verletzungen durch Rauchgase, konnten jedoch vor Ort medizinisch versorgt werden. Die Ermittlugnen zur Unfallursache dauern an.

FVW: Gemeinde muss den Weiterbetrieb der Bäder aktiv sichern

Wangerland (2. 10. 2025) – Der Fremdenverkehrsverein Wangerland (FVW) fordert die Gemeinde Wangerland auf, den Weiterbetrieb der Frieslandtherme in Horumersiel und des Meerwasser-Hallenwellenbades aktiv zu sichern. In einer heute verbreiteten Erklärung weist der erst kürzlich gegründete Verein, der sich als Stimme der Leistungsträger sieht, auf die zentrale Funktion der Bäder für den Tourismus hin.

Leistungsträger sehen Existenzen bedroht

Gerade in den Wintermonaten seien wetterunabhängige Angebote für Urlaubsgäste von hoher Bedeutung. Der Wegfall der Bäder im Wangerland könne dazu führen, dass sie Gäste Alternativen in anderen Regionen suchen – mit entsprechenden Folgen für Vermieter, Hoteliers, Gastronomen, den Einzelhandel und letztlich auch für die Gemeinde. Arbeitsplätze könnten wegfallen, Gewerbesteuer-Einnahmen sinken.

In einem vom Vorsitzenden Mathias Suckert unterzeichneten Positionspapier fordert der Verein Klarheit über die Zukunft der Bäder. Die in Insolvenz befindliche Wangerland Touristik GmbH (WTG) hat die Frieslandtherme zum 1. September geschlossen und wird, wie gestern angekündigt, auch das Hallenwellenbad Hooksiel zum 15. Oktober aus wirtschaftlichen Gründen außer Betreib nehmen. 

Vertrauen der Gäste verspielt

Aus Sicht der Leistungsträger ist das ein schwerer Schlag für den Tourismus im Wangerland. Die Unternehmen stünden ihren Gästen gegenüber im Wort. Entscheidungen, die die Attraktivität des Wangerlands erheblich mindern, könnten existenzielle Folgen für Hoteliers und Vermieter haben. Man benötige Verlässlichkeit, Kommunikation und Transparenz. Kurzfristige Schließungen würden die betrieblichen Kalkulationen, aber auch das Vertrauen der Gäste und Partner schädigen.

Vor diesem Hintergrund fordert der Verein Klarheit über die Zukunft und weitere Nutzung der Bäderstandorte. Selbst bei einem Verkauf sei ja nicht sicher, ob die Einrichtungen kurzfristig wieder in Betrieb genommen werden. 

Was ist mit dem Thalassa-Zentrum?

Erforderlich sei auch eine verbindliche Kommunikation zum neuen Thalasso Meeres Spa (TMS) in Horumersiel, das aktuell noch in Betrieb ist. „Wir fordern eine klare und transparente Darstellung, welche Angebote des TMS dauerhaft zur Verfügung stehen und wie diese verlässlich vermarktet werden können.“ Eine grundsätzliche Forderung: Der Verein will in grundlegende touristische Entscheidungen eingebunden werden. Die Leistungsträger seien davon unmittelbar betroffen und müssten die wirtschaftlichen Folgen tragen.

Thalasso metres Spa Logo
Die Leitungsträger fordern Klarheit darüber, wie es mit der touristisch relevanten Infrastruktur im Wangerland weiter geht. Archiv-Foto: hol

„Gemeinde muss Verantwortung übernehmen“

In der Pflicht sieht der Verein nicht nur die WTG, sondern auch deren Eigentümerin, die Gemeinde. „Die Gemeinde Wangerland hat noch nicht alle Karten ausgespielt“, ist der Verein überzeugt. „Wir fordern die Gemeinde daher auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und den Weiterbetrieb oder eine tragfähige Nachfolgelösung für die Frieslandtherme und das Meerwasser-Hallenbad aktiv zu sichern.“

Der Gemeinderat dürfe nicht mehr länger nur reagieren, sondern müsse aktiv an Lösungen arbeiten. „Es gilt, frühzeitig Szenarien zu entwickeln, Optionen zu prüfen und die nächsten Züge zu planen, statt auf äußere Entwicklungen zu waren.“ Der Tourismus als Rückgrat der Wirtschaft im Wangerland, dürfe nicht allein von Insolvenzverfahren abhängig sein. 

Polizei rät Verkehrsteilnehmern dringend zum „Licht-Test“

Friesland (2. 10. 2025) – Pünktlich zum Herbstbeginn erinnert die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland an wichtige Maßnahmen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Mit den kürzer werdenden Tagen und veränderten Witterungsbedingungen steige die Unfallgefahr spürbar an, sagt Polizeihauptkommissarin Samia Thoebel, Verkehrssicherheitsberaterin der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland.

Bremswege werden länger

Verkehrsteilnehmer sollten ihre Fahrweise anpassen. „Nasse Straßen und Laub erhöhen die Rutschgefahr und verlängern den Bremsweg deutlich.“ Zudem sei es ratsam, die Fahrzeuge zu überprüften, insbesondere die Beleuchtungseinrichtungen. „TÜV, Dekra und zahlreiche Werkstätten bieten im Oktober kostenlose ,Licht-Tests‘ an, bei denen Leuchtkraft und Scheinwerfereinstellung überprüft werden können.

Helle Kleidung erhöht Sichtbarkeit

Unabhängig davon sei es wichtig, die Beleuchtung sauber zu halten: Verschmutzte Scheinwerfer verringern die Sicht und damit auch das „Sehen und Gesehenwerden“. Die Sichtbarkeit ist auch für Fußgänger und Radfahrer von zentraler Bedeutung. „Tragen Sie helle Kleidung und nutzen Sie reflektierende Elemente wie Westen, Bänder oder Leuchtkragen“, rät Samia Thoebel. „Schon kleine Maßnahmen tragen erheblich dazu bei, Unfälle zu vermeiden.“

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WTG schließt Hallenwellenbad Hooksiel zum 15. Oktober

Hooksiel (1. 10. 2025) – Jetzt also doch. Das Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel wird seinen Betrieb zum 15. Oktober einstellen. Entsprechende Gerüchte, die bereits den gesamten Tag über in den Sozialen Medien kursierten, hat die Wangerland Touristik GmbH (WTG) am späten Nachmittag bestätigt. Die Mitarbeitenden seien bereits zuvor über den aktuellen Stand informiert worden, heißt es in einer Erklärung.

Leeres Becken im Hallenwellenbad
Noch plätschert das Wasser im Hallenwellenbad. Zum 15. Oktober soll das Bad geschlossen werden – mit ungewisser Zukunft. Foto: hol

Als Begründung für den Schritt führt das gemeindeeigene Unternehmen aus, dass man keine Gesamtlösung für den Verkauf des Campingplatzes Hooksiel und des Hallenwellenbades gefunden habe. Bekanntlich befindet sich die WTG in einer finanziellen Schieflage. Grundlage der laufenden Insolvenz in Eigenregie ist ein Sanierungsplan, der auch die Trennung von Immobilien und ganzer Betriebsteilen des Tourismus-Marketing-Unternehmens vorsieht.

Keine Gesamtlösung gefunden

In einem Interessenbekundungs-Verfahren war nach einem potenziellen Investor für den Campingplatz mit 1500 Stellplätzen gesucht worden, der auch eine Idee für die Nutzung des nahe gelegenen defizitären Bades hat. Zuletzt hatte man Verhandlungen mit dem aussichtsreichsten Investor geführt, bei denen aber offenkundig keine Gesamtlösung gefunden werden konnte.

„Im Rahmen eines Bieterverfahrens wurden der Nordsee-Campingplatz Hooksiel und das Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel gemeinsam angeboten, um einem Investor die Möglichkeit zu geben, ein tragfähiges touristisches Gesamtkonzept zu entwickeln“, heißt es in der Erklärung der WTG. Nach intensiven Gesprächen habe man jedoch keine Einigung erzielen können. Knackpunkt bei den Verhandlungen ist offenbar das Meerwasser-Hallenwellenbad. „Die Verhandlungen für den Campingplatz mit dem potenziellen Interessenten laufen weiter“, so die WTG. 

„Entscheidung unausweichlich“

Da das Hallenwellenbad seit Jahren erhebliche Verluste verursache und jetzt keine wirtschaftliche Perspektive mehr bestehe, werde der Betrieb Mitte Oktober eingestellt. „Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, aber sie war im Rahmen des Sanierungsprozesses unausweichlich“, erklärt Geschäftsführer Torsten Riedel. Welche arbeitsrechtlichen Konsequenzen sich daraus ergeben, werde derzeit geprüft. Bereits zum 1. September hatte die WTG ihr zweites Bad, die „Friesland-Therme“ in Horumersiel, geschlossen.

DLRG und Schule betroffen

Eine Gesamtlösung war deshalb angestrebt worden, weil die WTG mit dem Campingplatz eines ihrer Überschusssparten verlieren würde, die bislang mit zur Finanzierung des Defizits im Hallenwellenbad beigetragen hat. Betroffen von der Schließung des Bades sind neben einzelnen Badegästen insbesondre das Schulschwimmen der Grundschule Hooksiel und das Schwimm- und Rettungstraining der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG). Die DLRG-Ortsgruppe Wangerland war bei Schließungen in der Vergangenheit in „Aqua-Fit“ nach Schortens ausgewichen. Eine Dauerlösung könne das aber nicht sein, hatte der Vorstand stets betont. 

Hallenbad Hooksiel
War fünf Jahrzehnte lang ein touristisches Alleinstellungsmerkmal von Hooksiel: Das mit Meerwasser betriebene Hallenwellenbad. Foto: hol

Auch die touristischen Leistungsträger hatten stets die Bedeutung von Bädern in der Gemeinde für den Tourismus betont. Die aktuellen Pläne dürften auch Diskussions-Gegenstand beim Leitungsträger-Stammich werden, zu dem der neu gegründete Fremdenverkehrsverein Wangerland für kommenden Dienstag, 7. Oktober, ins Kurmittelhaus in Horumersiel eingeladen hat. Beginn ist um 10 Uhr.

Streit mit Restaurant-Pächter

Vor wenigen Jahren hatten sich Hooksieler Bürger noch erfolgreich gegen Pläne der damals noch handlungsfähigen WTG gewehrt, das Bad aus wirtschaftlichen Gründen zu schließen. Nach einer Schließphase während der Conona-Pandemie war das Bad saniert und wieder eröffnet worden. Allerdings ohne das anhängende Restaurant. Dem Pächter, der den gastronomischen Betrieb sanieren wollte und sollte, war im Sommer 2023 gekündigt worden. Der Rechtsstreit über den Vorgang und mögliche Entschädigungszahlungen dauern bis heute an. 

Grundstücke in Tettens verkauft

Einer Entschuldung einen Schritt näher gekommen ist die WTG offenbar an anderer Stelle. Wie das Unternehmen mitteilte, konnten für die rund 15 Hektar Grünlandflächen in Tettens, die der WTG gehörten, im Rahmen eines eigenen Bieterverfahrens ein Käufer gefunden werden. „Der Abschluss steht noch unter rechtlichen Vorbehalten, stellt aber einen wichtigen Schritt zur finanziellen Stabilisierung der Gesellschaft dar“, so Riedel. Angaben zur Höhe des Kaufpreises machte die WTG nicht. Der Bodenrichtwert liegt für Flächen in dem Bereich bei 32.000 Euro je Hektar.

Die Wangerland Touristik GmbH verfolge mit der Sanierung in Eigenverwaltung weiterhin das Ziel, tragfähige Lösungen für zentrale touristische Einrichtungen zu entwickeln und die Attraktivität der Region zu sichern, beteuert der Geschäftsführer. Dafür müsse die WTG aber wirtschaftlich stabil aufgestellt werden. 

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Abwasserklärung: Millionen-Projekt des OOWV schreitet voran

Hooksiel/Wangerland (30. 9. 2025) – Die Tage der Kläranlage Hooksiel sind gezählt. Die Planung des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbandes (OOWV) zur Zentralisierung der Abwasserbehandlung in Schillig schreiten voran. Insgesamt befindet sich das Millionen-Projekt aber noch in der Planungsphase. Aktuell haben die Bauarbeiten eines neuen Betriebsgebäudes in Schillig begonnen. „Das ist eine Maßnahme, die unabhängig vom Anschluss der Kläranlage Hooksiel vorgenommen wird“, teilt der OOWV auf Anfrage von „Hooksiel-life“ mit.

Die Bauarbeiten am neuen Betriebsgebäudes der Kläranlage in Schillig haben begonnen. Foto: hol

Der Neubau des Betriebsgebäudes an der Störtebekerstraße (Kreisstraße 87) ist der erste Schritt beim geplanten Ausbau der Kläranlage Schillig. Es soll im Sommer nächsten Jahres in Betrieb genommen werden. Das Gebäude werde moderne Arbeits- und Funktionsräume erhalten, sei für die gestiegenen Anforderungen im Betrieb der Abwasserbehandlung geplant und könne, so der OOWV, die steigende Mitarbeiterzahl aufnehmen – und zwar Männer und Frauen. 

Kapazitäten in Schillig werden erweitert

Die Kläranlage Schillig müsse unabhängig vom Anschluss der Kläranlage Hooksiel ausgebaut werden, um die künftigen Anforderungen erfüllen zu können. „Es bot sich daher an, die Abwässer aus Hooksiel ebenfalls in Schillig aufzubereiten“, erläutert der OOWV. Bei der Ermittlung der künftig nötigen Größe der Kläranlage seien insbesondere die tourismusbedingten saisonalen Schwankungen der Zulaufmengen beider Kläranlagen zu beachten, um eine optimale Reinigungsleistung im gesamten Jahr zu gewährleisten. 

„Die Ermittlung und Festlegung der zukünftigen Ausbaugröße ist Teil der Grundlagenermittlung und findet derzeit statt“, so der OOWV. Es sei aber immer klar gewesen, dass die Anlage in Schillig erheblich erweitert werden muss. Die Kläranlage in Hooksiel ist derzeit für 7900 ausgelegt, die Kläranlage in Schillig für 11.000 Einwohnergleichwerte.

Pipeline von Hooksiel nach Schillig

Mit den Umbauten der eigentlichen Kläranlage in Schillig und den Arbeiten für die Anbindung der Kläranlage Hooksiel sei noch nicht begonnen worden. Derzeit werde unter anderem noch der genaue Verlauf der Trasse für die künftige Abwasserpipeline von Hooksiel nach Schillig mit den Grundstückseigentümern abgestimmt. Die entsprechende Vorentwurfsplanung soll nach den Vorstellungen des OOWV bis zum Ende dieses Jahres abgeschlossen sein.

Der OOWV rechnet mit Investitionskosten für das Gesamtprojekt von 12,65 Millionen Euro. Die Kläranlage Hooksiel an der Kreisstraße 331 zwischen Schmidtshörn und Crildumersiel soll künftig als Pumpwerkstandort dienen, um die anfallenden Abwassermengen über eine neue Schmutzwasser-Druckrohrleitung weiter zur Kläranlage Schillig zu befördern. Die Inbetriebnahme ist derzeit für Anfang 2029 geplant. 

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Auf dem Wanama: Nachhaltige Produkte und praktische Tipps

Wangerland/Horumersiel (29. 9. 2025) – Am Freitag und Samstag, 3. und 4. Oktober, öffnet der „Wanama“ zum fünften Mal seine Türen. Jeweils von 10 bis 16 Uhr sind Einheimische sowie Gäste ins Gästehaus in Horumersiel eingeladen, nachhaltige und regionale Ideen und Produkte zu entdecken und sich über die vielfältigen lokalen Initiativen der Region zu informieren. 

Kunst und Leckereien

Die Besucher erwartet ein vielseitiges Angebot aus handgemachten Produkten, kulinarische Leckereien und kreativem Kunsthandwerk. Von Produkten rund um das Schaf und friesischem Honig über Naturkosmetik und Makramee-Kunst bis hin zu Deko für Haus und Garten oder gefertigtem Räucherwerk gibt es zahlreiche Schätze zu entdecken, verkündet die Wangerland Touristik GmbH.

Die Ausstellenden präsentieren nicht nur ihre Produkte und Missionen, sondern geben auch praktische Tipps und zeigen, wie sich Nachhaltigkeit im Alltag umsetzen lässt. Wer mehr über den Natur- und Umweltschutz erfahren möchte, findet bei lokalen Verbänden wie WAU, BUND Wilhelmshaven, JadeWale e.V. oder Erde und Flut Einblicke und Mitmachangebote. 

Flohmarkt zum Stöbern

Am Stand des Nationalpark-Hauses Wangerland können Interessierte zudem einen Blick durch das Mikroskop werfen. Beim Spinnkreis Neustadtgödens darf zudem gefilzt oder beim Spinnen zugesehen werden. 

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Am Freitag lädt ein Flohmarkt im kleinen Kursaal zum Stöbern ein. Neben gut erhaltenen Alltagsgegenständen, Büchern und Dekorationsartikeln warten auch besondere Einzelstücke auf neue Besitzer. Wer selbst einen Stand anbieten möchte, kann sich bis zum 1. Oktober unter veranstaltungen@wangerland.de anmelden. 

Bilderbuchkino

Für die kleinen Gäste gibt es an beiden Tagen jeweils um 11 Uhr und 15 Uhr eine kostenfreie Vorstellung des beliebten Bilderbuchkinos in der Bücherei. Am Freitag ergänzt eine Rallye durch die Bücherei von 11.30 bis 15 Uhr das Programm. Am Samstag findet der beliebte Bücherflohmarkt mit einer Bastelecke für Kinder im kleinen Kursaal statt. 

Beim Hofmarkt auf dem kleinen Parkplatz vor dem Gästehaus kann man frische Produkte erwerben. Dort präsentieren sich neben dem Fairmobil aus Aurich auch die Jägerschaft Friesland-Wilhelmshaven mit Informationen rund um Natur- und Tierschutz. Am Freitag gibt es zusätzlich beim Hoflädchen Faß regionale und, mit einem mitgebrachten Gefäß, auch unverpackte Produkte zu kaufen. Der Eintritt zum „Wanama“ ist kostenfrei. 

Dürfen private Dienstleister am Hafen von Horumersiel Knöllchen verteilten?

Wangerland (28. 9. 2025) – Strafen für falsches Parken sind immer ärgerlich. Entweder wurde die Parkzeit falsch erfasst oder die Beschriftung auf dem Parkautomaten war unklar. Zumindest aus Sicht vieler Autofahrer. Erst zahlen, dann parken? Das erschließt sich auch nicht jedem. Zumal es von Ort zu Ort komplett unterschiedliche Regelungen gibt. 

Der Parkplatz am Hafen von Horumersiel wird von der WTG betrieben und von privaten Dienstleistern überwacht. Foto: hol

Ein ebenfalls häufiger Grund für Beschwerden bei der Wangerland Touristik GmbH (WTG) und der Gemeinde Wangerland: Warum kann man mit einem Tagesticket für einen Strandparkplatz etwa in Hooksiel nicht auch noch anschließend im Ort parken? Gemeinde und gemeindeeigene GmbH haben unterschiedliche Parksysteme …

Ticket in den frühen Morgenstunden

Viel grundsätzlicher ist der Einwand von Heinz-Georg Plettenberg. Der Kriminalrat a. D. aus Bad Zwischenahn war mit seinem Wohnmobil im Wangerland unterwegs. Abends suchte er einen Stellplatz in Schillig, fand aber keinen. Er fuhr weiter zum Hafen in Horumersiel, wo die WTG Stellplätze für Wohnmobilisten anbietet. 

Aber auch hier waren alle Plätze belegt. In Anbetracht der späten Uhrzeit stellte Plettenberg sein Wohnmobil auf die freie Pkw-Parkfläche davor, in der Erwartung, am nächsten Tag auf einen Wohnmobil-Stellplatz vorrücken zu können.

Doch dazu kam es gar nicht erst. Schon am sehr frühen Morgen erhielt Plettenberg ein Ticket von einer Mitarbeiterin der von der WTG mit der Parkraum-Überwachung beauftragten PRS Parkraum Service GmbH. Die Konsequenz: Der Falschparker soll eine „Vertragsstrafe“ in Höhe von 66 Euro zahlen. „Ich werde nicht zahlen“, versicherte Plettenberg gegenüber „Hooksiel-life“. Nach Überzeugung des juristisch kundigen Seniors ist die Strafe gegen ihn rechtswidrig verhängt worden.

Öffentlich-rechtlich gewidmet?

„Bei dem Hafenparkplatz handelt es sich unzweifelhaft um gewidmeten rechtlichen und tatsächlichen Verkehrsraum, der sich als gewidmete Fläche in der Verantwortung der Gemeinde Wangerland befindet“, ist Plettenberg überzeugt. Die Hafenanlagen seien öffentliches Gut, der Hafen selbst sei Ausgangspunkt für Schiffsausflüge und andere maritime Aktivitäten. Der nach eigener Überzeugung zu Unrecht zur Kasse gebetene Wohnmobilist verweist auf bundesweit relevante Entscheidungen des Oberlandesgerichte (OLG) Frankfurt aus dem Jahr 2017, wonach die Verkehrsüberwachung von öffentlich gewidmeten Verkehrsflächen nicht auf private Dienstleister übertragen werden darf – auch nicht, so Pletternberg, auf eine kommunale Tochtergesellschaft wie die WTG.

Auf öffentlich-rechtlich gewidmeten Verkehrsflächen gilt das staatliche Gewaltmonopol. Anders als etwa auf privaten Flächen wie Supermarkt-Parkplätzen, wo private Dienstleister sehr wohl „Vertragsstrafen“ aussprechen dürfen, wenn jemand sich nicht an Vorgaben hält. Im öffentlichen Verkehrsraum hingegen dürfen nur Polizisten oder andere Mitarbeiter von Behörden Verwarngelder oder Bußgelder verhängen.

Die Stellplätze für Wohnmobile am Horumersieler Hafen mit Blick auf die Jade sind äußert beliebt. Foto: hol

Der Knackpunkt: Eine Straße oder ein Parkplatz in Besitz etwa der Gemeinde Wangerland wird erst durch eine Widmung der Gemeinde zu einer öffentlich-rechtlichen Verkehrsfläche. Diese „öffentlichen Straßen“ dürfen dann von jedermann genutzt werden. Davon zu unterscheiden ist der tatsächlich-öffentliche Verkehrsraum, der nicht gewidmet ist, sich auch in Privatbesitz befinden kann, aber auch von jedermann nutzbar ist – etwa Parkplätze von Supermärkten oder die Strandparkplätze in Hooksiel, die dem Land Niedersachsen gehören, das sie der privaten WTG GmbH als Parkplatz zur Verfügung stellt.

Bürgermeister: WTG handelt rechtmäßig

Und wie verhält es sich mit dem Parkplatz am Hafen von Horumersiel, wollte „Hooksiel-life“ von der Gemeinde Wangerland wissen? „Die von der WTG privatrechtlich betriebenen Parkplätze sind nicht straßenverkehrsrechtlich öffentlich gewidmet“, teilte Bürgermeister Mario Szlezak auf Anfrage mit. „Es sind die Parkplätze auf den Campingplätzen Schillig und Hooksiel, der Parkplatz unterhalb des Kurmittelhauses in Horumersiel, die Strandparkplätze entlang der Bäderstraße und am Außenhafen in Hooksiel.“ Hier dürfe die WTG sich ausdrücklich privater Dienstleister für die Parkraum-Überwachung bedienen. Anders bei den Parkplätzen der Gemeinde Wangerland, für die eine öffentlich-rechtliche Widmung ausgesprochen wurde, so Szlezak. Hier dürften nur von Behördenmitarbeiter Knöllchen verteilen.

Und was ist mit dem Parkplatz am Hafen von Horumersiel, der in der Auflistung des Bürgermeisters nicht zu finden ist? „Für den gilt dasselbe“, versichert Ordnungsamtsleiter Markus Gellert. „Er wird privat betrieben und ist nicht öffentlich-rechtlich gewidmet.“ Bleibt abzuwarten, inwieweit sich der betroffene Wohnmobilist aus Bad Zwischenahn mit der Aussage zufrieden gibt.