Neue Einnahmen für die Gemeinde: Parkgebühren für Elektro-Fahrräder

Hooksiel (1. 4. 2025) – Der Gemeinde Wangerland steht finanziell das Wasser bis zum Hals. Da die verbliebenen Einsparpotenziale im Haushalt überschaubar sind, rücken neue Einnahmequellen in den Fokus der Kommunalpolitik. Konkret: Parkgebühren für E-Bikes. Am heutigen 1. April startet in Hooksiel ein entsprechender Pilotversuch.

Die Parkuhren der Gemeinde Wangerland im Ort und der Wangerland Touristik GmbH an den Strandparkplätzen wurden so umgerüstet, dass Radfahrer mühelos ein entsprechendes Parkticket ziehen können – per Park-App oder auch gegen Barzahlung. Die Hoffnung der Kämmerei für den Fall, dass das Projekt aufs gesamte Wangerland ausgeweitet wird: Zusätzliche Einnahmen von mindestens 50.000 Euro. Die Gebührenpflicht soll zunächst vom 1. April bis zum 30. Oktober gelten.

Stellplatz kostet 2 Euro

Es ist kein Zufall, das der Zeitraum mit der Urlaubssaison zusammenfällt. Gerade die Flut von Touristen, die das Wangerland mit E-Bikes erkunden wollen, löse zunehmend Investitionsbedarf bei der Gemeinde etwa für Beschilderungen und Radwegsanierungen aus, heißt ist der Begründung für die Neuerung.. „Die Zahl der Radler nimmt in den kalten Monaten deutlich ab. Im Winter würde sich der Aufwand für die Parkraumbewirtschaftung nicht lohnen“, ist man im Rathaus in Hohenkirchen überzeugt.

Wichtig ist ein Unterschied zwischen Autofahrern und Radlern: Radler sind nach einer statistischen Erhebung des Bundes für Radfahrer weit überwiegend Kurzzeitparker. Als Konsequenz daraus haben Gemeinde und WTG die Parkgebühr auf pauschal 2 Euro je Fahrradstellplatz festgelegt – und zwar unabhängig von der Parkdauer. Die gebührenpflichtige Zeit gilt von 8 bis 20 Uhr. Kinderräder mit einer Sattelhöhe von bis zu einem Meter sind von der Gebühr befreit. 

New York als Vorbild

Die verschiedenen politischen Gruppierungen im Rat begleiten das Projekt mit großem Interesse. Die GfW-Gruppe aus CDU, Grünen und FDP hat zwar Bauchschmerzen, hält es aber für vertretbar, von den Eigentümern teurer E-Bikes Parkgebühren zu erheben, zumal die oft nahezu so schnell unterwegs seien wie Autos oder Motorräder. In New York gebe es zudem bereits ähnliche Gebühren.

Die SPD hält eine Gleichbehandlung von Auto- und E-Bike-Fahrern längst für überfällig. Die Einheimischen seien ja ohnehin noch überwiegend mit Rädern ohne elektrische Unterstützung unterwegs. Insofern werde die Wählerschaft vor Ort nicht übermäßig belastet. Die neue Parkgebühr sei allemal besser als eine weitere Erhöhung der Kindertagesstätten-Gebühren. 

Die Unabhängigen hoffen, dass mit den Parkgebühren endlich Ordnung in das Wirrwarr von Fahrrad-Abstellplätzen kommt. Künftig dürfen Räder nämlich im öffentlichen Raum nur noch an offiziell ausgewiesenen Parkplätzen abgestellt werden. Froh sei man, dass die Gebühren für Radler deutlich günstiger als für Autofahrer sein werden. 

Verstöße gegen die Anleinpflicht für Hunde können teuer werden

Austernfischer M. Stock
Schon die bloße Anwesenheit von Hunden setzt Brutvögel wie den Austernfischer in den Wattenmeer-Nationalparken unter Stress.  Foto: Martin Stock/LKN.SH

Hooksiel/Friesland (1. 4. 2025) – Die Brutsaison hat begonnen. Einige Vogelarten haben schon vor Wochen ihre Nester gebaut. Die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer weist darauf hin, dass neben der Witterung, dem Nahrungsangebot und natürlichen Feinden auch Störungen durch menschliche Aktivitäten den Bruterfolg beeinflussen kann. 

Bundesgesetz schützt Wildtiere

Deshalb bekommen Wildvögel per Bundesgesetz „Rechtsbeistand“: Vom 1. April bis zum 15. Juli gilt beim Hundespaziergang in der freien Landschaft eine Anleinpflicht, im Nationalpark – außerhalb seiner Erholungszone wie auch im gesamten Ort Hooksiel – ganzjährig. Während der allgemeinen Brut-, Setz- und Aufzuchtzeit gilt beginnend mit dem 1. April bis zum 15. Juli die Anleinpflicht im Landkreis Friesland, darauf weist die untere Naturschutzbehörde des Landkreises hin. Um wildlebende Tiere zu schützen, dürfen Hunde in diesem Zeitraum beim Spaziergang in freier Landschaft nicht frei laufen, sondern müssen angeleint sein.

Die Anleinpflicht für Hunde gilt nach dem Niedersächsischen Gesetze über den Wald und die Landschaftsordnung übrigens auch für Wiesen und Wälder. Hier sollen neben Vögeln unter anderem Kitze und Junghasen geschützt werden. Wie die untere Naturschutzbehörde des Landkreises Friesland mitteilt, handelt es sich bei Verstößen gegen die Leinenpflicht um Ordnungswidrigkeiten, die mit einem Bußgeld von bis zu 5.000 Euro geahndet werden können. 

hunde an der Leine
Hunde gehören während der Brutzeit in der freien Wildbahn an die Leine. Foto: Landkreis Friesland

Vierbeiner im Watt gefährdet

Das Wattenmeer ist nicht nur ein wichtiges Brutgebiet, sondern ganzjährig Rastplatz, Winterquartier und Mausergebiet für viele geschützte Vogelarten. Auch junge oder verletzte Robben, die am Strand liegen, müssen vor neugierigen Hunden geschützt werden. „Das ist auch im Sinne der Vierbeiner, denn durch Kontakt oder auch durch Bisse wehrhafter Robben können Krankheitserreger übertragen werden, von Bakterien bis hin zur Vogelgrippe, die auch in Meeressäugern nachgewiesen wurde“, so die Nationalpark-Verwaltung.

„Schutzgebiete sind kein Hundespielplatz“, betonen die Naturschützer. Schon die bloße Anwesenheit des potenziell für sie gefährlichen Vierbeiners setzt die Vögel unter Stress. Im Zweifelsfall würden sie ihr Gelege oder die Küken verlassen und das Hudern und Füttern unterlassen. Und bis die Eltern zurückgekehrt sind, haben Fressfeinde leichtes Spiel.

Auch für Rastvögel, die im Wattenmeer ungestört Energie tanken müssen, ist jede Störung, jedes Aufscheuchen eine Belastung. „Im Leben eines Zugvogels entscheidet jeder einzelne Tag darüber, ob er vital genug ist, seine langen Reisen zu schaffen und erfolgreich zu brüten“, erklärt Peter Südbeck, Leiter des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer.

Die Nationalparkverwaltungen appellieren an alle Hundehaltenden, die Leinenpflicht zu respektieren und damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz der einzigartigen Wattenmeer-Natur zu leisten. 

Jörn Kreikebaum im Ruhestand

Friesland/Cloppenburg (31. 3. 2025) – Nach 45 Jahren im Dienst der Landespolizei ist heute die Laufbahn von Jörn Kreikebaum (62) zu Ende gegangen. Der Polizeipräsident der Polizeidirektion Oldenburg, Andreas Sagehorn, verabschiedete den Leiter der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta in den Ruhestand. Kreikebaum war unter anderen von 2015 bis 2020 als Leiter der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland auch für die die polizeilichen Belange im Wangerland zuständig. 

Sagehorn würdigte das Engagement von Kreikebaum (Archiv-Foto), lobte dessen Gradlinigkeit, sein Einfühlungsvermögen und seinen vertrauensvollen Führungsstil. Der angehende Pensionär war 1980 in den Polizeidienst eingetreten. 2003 begann er mit dem Studium an der Hochschule der Polizei in Hiltrup. Im Anschluss war er unter anderem Leiter der Polizeikommissariate Wittmund (2006 bis 2008). 

2015 wurde ihm zunächst kommissarisch die Leitung der PI Wilhelmshaven/Friesland übertragen, wo er zuvor als Leiter Einsatz tätig war. 2018 wurde ihm die vakante Stelle offiziell übertragen. Mitte 2020 wechselte er nach Cloppenburg/Vechta.

Vom Bundestag zum Tränenpalast

Die Besucher aus Friesland im Bundestag. Foto: Bundesregierung/StadtLandMensch-Fotografie

Friesland (31. 3. 2025) – Eine Stippvisite im Verteidigungsministeriums, eine Stadtrundfahrt durch Berlin und natürlich der Besuch des Bundestages standen auf dem Programm der politischen Bildungsreise, zu der die SPD-Bundestagsabgeordnete Siemtje Möller (Varel) Bürgerinnen und Bürger aus ihrem Wahlkreis Friesland-Wilhelmshaven-Wittmund eingeladen hatte.

Die Reisenden wurden der vom Bundespresseamt organisierten Fahrt von Dörthe Kujath begleitet. Weitere Höhepunkte der Fahrt: Ein Besuch beim Bundesnachrichtendienst, beim Bundespresseamt und eine Führung im Tränenpalast, der ehemaligen Ausreisehalle von der DDR in den Westen am Bahnhof Friedrichstraße.

Scheune wird zur Konzerthalle

Elisabeth und Peter Ahmels in Wüppels
Yevgeny Sapozhnikov (links) begutachtet mit den Gastgebern Dr. Elisabeth Ahmels und Dr. Peter Ahmels die „Kulturscheune“ auf Gut Oldeborg, in der noch Landmaschinen stehen. Foto: Wolfgang Niemann 

Wangerland/Wüppels (30. 3. 2025) – Die Kultur kommt aufs Land. Und zwar richtige Kultur. Der in Wilhelmshaven lebende ukrainische Cellist Yevgeny Sapozhnikov plant ein neues Projekt: Die „Kulturscheune de Luxe“. Die Erstauflage für den Mix aus Klassik, Jazz und Literatur ist für Samstag, 12. Juli, geplant. Die Bühne: Eine Scheune auf Gut Oldeburg in Wüppels.

Die Eigentümer des Gulfhofes aus dem Jahr 1673, Dr. Elisabeth und Dr. Peter Ahmels, waren von der Idee begeistert. Konzerte und Lesung sollen tatsächlich in der echten Scheune stattfinden, in der derzeit noch ältere und neuere Landmaschinen untergebracht sind. Hier können im Juli rund rund 150 Kulturinteressierte Platz finden.

Auf einem Platz vor Scheune und Haupthaus werden dazu Partyzelte und Foodpoints aufgebaut, denn von 14 bis 19 Uhr soll es gleich drei Konzerte sowie zwei Lesungen geben. Dazu gehört dann ein Angebot an Speis und Trank. 

Das Kulturprogramm hat Yevgeny Sapozhnikov bereist ausgearbeitet. Das erste Konzert bestreiten ab 14 Uhr Sapozhnikov (Cello) selbst und Artem Kanke (Klavier) mit der Cellosonate d-Moll, op. 40 von Dimitri Schostakowitsch. Es folgt eine Lesung mit der Schriftstellerin Angelika Klüssendorf, die ihren Roman „Vierunddreißgster September“ vorstellt. Ab 16 Uhr spielt das Klavierduo Clara & Maria Becker unter anderem Werke von Felix Mendelssohn-Bartoldy und Fanny Hensel. Dazu liest Agnes Krup aus ihrem Roman „Mit der Flut“. Das Abschlusskonzert gibt ab 18 Uhr das Quartett „Peter Protschka Kindred Spirits“, das zeitgenössischen und modernen Jazz spielt.

Tickets sind bereits über www.fkmw.org/kulturscheune-de-luxe erhältlich (19 Euro je Konzert; Kombiticket für 49 Euro). Das Gut Oldeburg ist von der Landesstraße 810 (Hooksiel-Horumersiel) aus zu erreichen. Parkflächen werden direkt am Hof ausgewiesen.

Ihnken rückt in Gemeinderat nach

Wangerland/Hooksiel (27. 3. 2025) – Es könnte das letzte Mal gewesen sein, dass Alt-Bürgermeister Björn Mühlena Gegenstand eines Beschlusses des Wangerländer Gemeinderates war. In seiner Sitzung in dieser Woche segnete das Gremium unter anderem den Jahresabschluss samt Prüfbericht des Gemeindehaushaltes von 2021 ab. Das war das letzte Zahlenwerk der Gemeinde, das der in Hooksiel lebende Sozialdemokrat mit zu verantworten hatte.

Auf der Agenda standen zudem eine Reihe weiterer „Personal“-Beschlüsse, die der Rat allesamt einstimmig absegnete So stellte das Gremium offiziell die Mandatsniederlegung von Ratsherr Hedde Hobbie (Wüppels) fest, der 2021 für Pro Wangerland in das Kommunalparlament gewählt worden war. Als sein Nachfolger rückt Carsten Ihnken (Horumersiel) in den Rat und wird dort unter anderem im Umweltausschuss mitwirken. Der 43-Jährige ist unter anderem Vormann der Freiwilligenstation Horumersiel der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).

Der Rat ernannte zudem Dr. Thomas Große zum stellvertretenden Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Hooksiel. Damit wurde die Wahl der Hooksieler Feuerwehrleute bestätigt. Ebenfalls wurden Harald Scheuern aus Minsen und Jörn Peters aus Hohenkirchen zu stellvertretenden Ortsbrandmeistern ihrer jeweiligen Wehren ernannt. Zu Ehrenortsbrandmeistern berufen wurden Florian Harms (Waddewarden) und Norbert Siebolds (Minsen). 

Auf eine weniger erfreuliche Personalie wies Bürgermeister Mario Szlezak hin. Danach gestaltet es sich sehr schwierig, dass Bauamt der Gemeinde personell zu stärken. Die Suche nach einem speziell dafür qualifizieren Verwaltungsmitarbeiter sei gescheitert. Man werde jetzt nach einem Mitarbeiter mit einer allgemeinen Verwaltungsausbildung suchen, den man dann im Rathaus in Hohenkirchen zu allen Fragen des Baurechts weiterbilden wolle.

Zuversichtlich zeigte sich Szlezak, dass die Suche nach einer neuen Geschäftsführung für die Wangerland Touristik GmbH (WTG) bald beendet werden kann. Es sei eine hohe Zahl an qualifizierten Bewerbungen eingegangen. Das Auswahlverfahren befinde sich in der Endphase. Ausdrücklich bedankte sich der Bürgermeister bei Gemeindekämmerer Arthur Wichmann, der in der Vakanz nach der Freistellung von Kurdirektor Armin Kanning – neben dem Bürgermeister und dem kaufmännischen Leiter der WTG, Ralf Ewen – als Prokurist mit in die Leitung der WTG eingestiegen ist. Er habe „diese zusätzliche Herausforderung mit großem Einsatz und hoher Kompetenz“ gemeistert, lobt der Bürgermeister.

Trotz Wertschätzung für Familien: Krippenplätze werden ab August teurer

Wangerland (26. 3. 2025) – Die Krippenentgelte im Wangerland steigen ab dem 1. August. In einer Kampfabstimmung segnete der Gemeinderat am Dienstagabend mit neun gegen acht Stimmen, bei vier Enthaltungen aus den Reihen der Unabhängigen, die neuen Gebührensätze ab, mit denen gestiegene Kosten etwa für Personal, Gebäudeunterhaltung und Energie abgedeckt werden sollen. 

Die Entgelte für die Betreuung der unter Dreijährigen seien seit 2018 nicht mehr angepasst worden, erläuterte Markus Gellert, der in der Verwaltung für soziale Belange zuständig ist. Die Höhe der Gebühren richtet sich nach dem Einkommen der Eltern. Da die entsprechende Staffelung von derzeit 5 auf 16 Stufen erweitert werde, werde das Entgeltsystem gerechter und auch nicht für alle Eltern teurer, so Gellert.

Neue Einkommensstaffel

Bislang mussten zum Beispiel alle Eltern mit einem Nettoeinkommen von über 700 Euro für einen Platz in der Ganztags-Krippengruppe in Hooksiel 317 Euro im Monat zahlen. Künftig wird dieser Betrag erst ab einem Einkommen von 1200 bis 1400 Euro fällig. Für Besserverdienende steigt die Gebühr allerdings auf maximal 506 Euro (ab 2800 Euro Nettoeinkommen). 

Die Verpflegungskosten wurden bereits zum 1. Januar erhöht. Künftig sollen die Entgelte regelmäßig Anfang des Jahres entsprechend des amtlichen Preissteigerungsindex angepasst werden. 

„Alles wird teurer“, sagte Reiner Tammen (Grüne). „Wenn wir den hohen Standard bei unseren Gebäuden und beim Betreuungskonzept halten wollen, müssen wir die Entgelte anpassen.“ Auch den Ratsmitgliedern der Gruppe Gemeinsam fürs Wangerland (GfW) falle die Entscheidung nicht leicht, sagte Alice Brandenburg-Bienek (CDU). Aber es gehe nicht anders. „Und mit der Kostensteigerung beim Bau des Thalasso Meeres Spa in Horumersiel hat das gar nichts zu tun“, beteuerte Tammen.

Die SPD-Fraktion stimmte geschlossen gegen die Erhöhung. Als „Zeichen der Wertschätzung“ für Familien, so Ratsfrau Stefanie Bremers. Und aus Trotz, wie Fraktionssprecher Holger Ulfers erläuterte. Die Kommune bekomme zu wenig Geld, um ihre Aufgaben zu erfüllten. Sind ihre Haushalte dann nicht ausgeglichen „müssen“ die Rate Entgelte erhöhen. „Aber wir wollen die Eltern nicht weiter belasten.“ Durch die Erhöhung erwartet die Gemeinde Mehreinnahmen in Höhe von rund 15.000 Euro im Jahr.

Schlechte Zahlen solide verpackt

Trotz der Kritik an der Entgelterhöhung segnete die SPD-Fraktion ebenso wie die GfW (CDU/Grüne/FDP) und die Gruppe der Unabhängigen (ZUW) den Gemeindehaushalt für 2025 ab. Das Papier sieht Einnahmen in Höhe von 34 Millionen und Ausgaben von 35,4 Millionen Euro vor. Unter anderem sind Investitionen von über 8 Millionen Euro geplant. Die Gemeinde will dafür Kredite bis zu 6,3 Millionen Euro aufnehmen, was die Schuldenlast der Kommune erhöht. Zum Beispiel soll, so die Hoffnung von Bürgermeister Mario Szlezak, noch in diesem Herbst der 1. Spatenstich für ein neues Feuerwehrgerätehaus in Hohenkirchen gesetzt werden. Auf der Agenda steht auch die Erweiterung der Grundschule Hohenkirchen.

Für Personalkosten hat Kämmerer Arthur Wichmann für das laufende Jahr 9,9 Millionen Euro angesetzt. Unklar ist noch, inwieweit die schwierige Finanzlage der gemeindeeigenen Wangerland Touristik GmbH (WTG) auf den Gemeindehaushalt durchschlägt. Im Haushalt sind für eine möglicherweise erforderliche Kapitalerhöhung vorsorglich 3,5 Millionen Euro eingestellt, die aber erst nach einem gesonderten Beschluss freigegeben werden sollen. Die Hebesätze für Grund- und Gewerbesteuern bleiben unverändert. 

Alle Gruppen im Rat dankten der Kämmerei für ihre gute Arbeit bei der Erstellung und Erläuterung des Haushalts. Das Papier sei trotz der schwierigen Rahmenbedingungen „solide aufgestellt“, so Ulfers (SPD). Das Zahlenwerk biete kaum noch Raum für Innovationen, bedauert Alice Brandenburg-Bienek als Sprecherin der GfW-Gruppe. Aber man werde „trotz Bauchschmerzen“ zustimmen. Auch Dieter Schäfermeier, Sprecher der ZUW, sah keinen Grund, das Papier abzulehnen. 

Arbeitsoffensive des Jobcenters: Jobmesse für Geflüchtete

Wangerland (24. 3. 2025) – Das Jobcenter Friesland setzt seine „Arbeitsoffensive für Geflüchtete“ fort. Die erste Jobmesse dieses Jahres findet am Dienstag, 1. April, zwischen 9 und 12 Uhr im St.-Stephanus-Haus der ev.-luth. Kirchengemeinde, in Hohenkirchen statt. 

Organisiert durch das Jobcenter des Landkreises Friesland in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Wangerland und der Inselgemeinde Wangerooge präsentieren sich Arbeitgeber aus den Bereichen Entsorgung/Recycling, Gastronomie, Hotelgewerbe, Pflege, Reinigung und Verwaltung. Dabei werden auch Arbeits-Möglichkeiten auf der Insel Wangerooge dargestellt. 

Die Unternehmen wollen Geflüchteten auch ohne ausgeprägte Deutschkenntnisse die Chance auf Integration in den Arbeitsmarkt bieten. Besucherinnen und Besucher können vor Ort Fragen stellen, Kontakte knüpfen und sich direkt bewerben.

Die Jobmesse im Wangerland ist Teil einer Veranstaltungsreihe, die vom Arbeitgeberservice des Jobcenters organisiert wird. Das Jobcenter lädt dazu gezielt Geflüchtete ein, aber auch ohne Einladung ist ein Messebesuch möglich. Vier erfolgreiche Veranstaltungen fanden bereits in der Gemeinde Sande sowie den Städten Jever, Schortens und Varel statt. Unternehmen, die sich gern bei einer der Jobmessen des Jobcenters präsentieren möchten, können sich an den Arbeitgeberservice des Jobcenters des Landkreises Friesland wenden, per E-Mail an arbeitgeberservice-jobcenter@friesland.de.

Trotz Kürzungen: Landkreis steht zur Sportförderung und dankt LzO Stiftung

Friesland/Wangerland (23. 3. 2025) – Nach der Kürzung der Sportförderung durch den Landkreis Friesland springt die LzO Stiftung Friesland in die Bresche und schließt die Finanzlücke zumindest zum Teil. In einer Pressemitteilung verkündet Landrat Sven Ambrosy, dass der Stiftungsrat empfohlen habe, dem Kreissportbund eine Fördersumme von insgesamt rund 30.000 Euro für 2025 und 2026 für die Anschaffung von Sportmaterialien für die Sportjugend im Landkreis Friesland in Aussicht zu stellen. Ambrosy: „Diese Unterstützung ermöglicht es, wichtige Anschaffungen und Maßnahmen zur Stärkung des Nachwuchssports umzusetzen.“

Der Landkreis müsse aufgrund seiner angespannten Finanzlage, das Haushaltsdefizit liegt bei rund 40 Millionen Euro, sparen und habe deshalb auch seine Sportförderung zurückfahren. Wie der Vorsitzende des Kreissportbundes Friesland, Kai Lange, kürzlich öffentlich gemacht hatte, sind die Ansätze für Jugend- und Ausbildungsförderung sowie für Zuschüsse für Anschaffungen in den Vereinen um insgesamt über 50.000 Euro verringert worden.

Gemeinsam freuen sich Ambrosy und Lange, dass man jetzt für den Jugendsport eine Kompensation in der Sportförderung gefunden habe. Durch das Geld von der LzO-Stiftung werde es möglich, wichtige Anschaffungen und Maßnahmen zur Stärkung des Nachwuchssports umzusetzen.

Die Unterstützung des Sports habe in Friesland hohe Priorität. Seit 2020 habe der Landkreis für die Jugendförderung insgesamt 150.000 Euro, für die Sportgeräteförderung rund 36.000 Euro und für den Übungsleiterzuschuss 525.000 Euro ausgegeben. 

Und der Kreis gewährt nach den Worten von Ambrosy auch weiterhin Zuschüsse für sportliche Aktivitäten. Im Haushaltsjahr 2025 seien zum Beispiel 123.000 Euro eingeplant – darunter u.a. Zuschüsse für den Kreissportbund Friesland etwa für „BeSS“ (Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote für die Zusammenarbeit zwischen Kitas, Schulen und Sportvereinen), für Übungsleiterförderung sowie für die Förderung von Sportgerätebeschaffungen, Zuschüsse für die Sportschule und Sponsoring, so Ambrosy. 

„Zudem können alle Sportvereine, die Mitglied im Kreissportbund sind, die Sportaußenanlagen sowie Sporthallen des Landkreises kostenfrei nutzen“, so der Landrat. „In vielen Kommunen werden dafür Benutzungsgebühren fällig; nicht so in Sportstätten des Landkreises. Das unterstützt die Sportvereine sehr.“

Gerade im Bereich der Sportstätten investiere der Landkreis viel Geld. Allein seit 2015 habe man rund 25 Millionen Euro für den Neubau und die Sanierung von Sporthallen ausgegeben.