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Beiträge veröffentlicht in “Wangerland”

Windparks bei Wiarden sollen 22 Altanlagen ersetzen

Wangerland (20. 11. 2025) – Die Nutzung der Windkraft im Wangerland ist im Umbruch. Als Sprecher eine Gruppe von 14 langjährigen Betreibern von Windkrafträdern stellte der Wangerländer Lutz Ahmels im Ausschuss für Gemeindeentwicklung Pläne vor, die Standorte von Einzelanlagen zu konzentrieren. 22 Altanlagen könnten abgebaut und durch Neubauten in zwei Flächen bei Wiarden durch vier oder sechs neue, deutlich höhere und leistungsstärkere Konverter ersetzt werden.

Im kürzlich in Pievens bei Tettens in Betrieb genommenen Windpark wird der Größenunterschied der neuen Windräder zu den Altanlage deutlich. Einige der unmittelbaren Anwohner sehen ihre Lebensqualität dadurch deutlich beeinträchtigt. Foto: hol

Als neue Standorte haben die Investoren eine 13,5 Hektar große Fläche nordöstlich von Wiarden sowie ein 33 Hektar großes Areal südlich des Ortes ins Auge gefasst und sich bereits weitgehend gesichert. Zum Ortsrand sollen die neuen Windräder mindestens 800 Meter Abstand haben, zu Einzelgehöften 500 Meter. Überlegungen, dass mit Einwilligung der Bewohner die gut 200 Meter hohen Anlagen auch bis zu 450 Meter an die Gebäude heranrücken dürften, erteilte der Ausschuss eine Absage.

500 Meter Mindestabstand zu Gebäuden

Wie viele Konverter in den Flächen tatsächlich aufgestellt werden können, wird sich erst im Lauf des weiteren Bauleitverfahrens zeigen. Unter anderem müsste der Flächennutzungsplan der Gemeinde geändert und dann ein konkreter Bebauungsplan aufgestellt werden. Die Altanlagen würden zu dem Zeitpunkt abgebaut, an dem die neuen Windkrafträder in Betrieb gehen, versicherte Ahmels, der vorrechnete, dass allein die beiden neuen Windparks in einem Zeitraum von 20 Jahren zwischen acht und neun Millionen Euro Gewerbesteuern in die Gemeindekasse wehen würden.

Anwohner fürchten um Lebensqualität

Allerdings: Das Thema Windenergie ist umstritten. Das wurde dadurch deutlich, dass die Ausschusssitzung von rund 50 Bürgerinnen und Bürgern verfolgt wurden – zum Teil Investoren, zum überwiegenden Teil aber Anwohner von potenziellen neuen Windrädern. Ihre Sorge: Die bis zu 200 Meter hohen Neuanlagen würden das Landschaftsbild der Gemeinde und den Wohn- und Erholungswert im Umfeld deutlich beeinträchtigen. Die bisherigen Altanlagen sind meist zwischen 60 und 100 Meter hoch. 

Weitere Parks in Haddien und Nenndorf

Im Rahmen der Sitzung stellten Planer zwei weiteren Windpark-Projekte bei „Haddien Nord“ (18,2 Hektar) und „Nenndorf“ südlich von Oldorf (65 Hektar) vor. Mit einem Abstand von 500 Metern Höhe dürften die geplanten Anlagen keine bedrückende Wirkung auf die Nachbarn entfalten, hieß es. Inwieweit Einflüsse auf die Tier- und Pflanzenwelt die Investitionspläne eindämmen, wird sich im weiteren Verfahren zeigten. 

Bedenken vom Landkreis

Für die nördlichen Teilflächen des Windparks Nenndorf hat der Landkreis Friesland bereits Bedenken angemeldet. Im Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) sind diese Flächen als „Vorrangfläche Grünland“ ausgewiesen. Inwieweit das den Bau von Windrädern behindert, muss noch geklärt werden. 

Thema im Ausschuss war die Berechnungs-Methode für den Mindestabstand der Anlagen zu Gebäuden. Während die Planer die Distanz von 500 Metern gern vom Mastfuß der Konverter aus berechnet hätten, betonten Vertreter der Ratsfraktionen, dass die Gemeinde vom sogenannten „Rotor-in-Prinzip“ ausgehen wird. Das heißt: Die Spitze der Flügel der Windräder müssen mindestens 500 Meter von den Gebäuden entfernt sein. Bei Rotorlängen von 170 Metern bei modernen Anlagen vergrößert sich durch diese Festlegung der Abstand um 85 Meter. 

Pokale und Preise für erfolgreiche Segler im Jade-Revier

Hooksiel (19. 11. 2025) – Der Regattakalender war im Sommer gut gefüllt. Ambitionierten Teams bot er reichlich Möglichkeiten, Punkte zu sammeln. Zum einen für den „Jade-Pokal“, zum anderen für die „HookSail,“ die vom Wassersportverein Hooksiel veranstaltete Mittwochsregatta. Mit der Siegerehrung im Vereinsheim des WSV wurde ein Schlusspunkt unter die diesjährige Segelsaison gesetzt. 

Sieger, Platzierte und mit Sonderpreisen ausgezeichnete Regatta-Seglerinnen und Segler. Foto: Dörte Salverius

Die „HookSail“ erlebte in diesem Sommer bereits ihre 21. Auflage. An sieben Abenden gingen insgesamt 45 Jachten aus fünf Vereinen auf die Bahn rund um das Muschelzuchtgebiet. Da es unmittelbar vor dem Hooksieler Strand liegt, ziehen die spannenden Wettfahrten immer auch Publikum an. 

Die höchste Punktzahl erreichte in der Gruppe der weißen Segel (ohne Spinnaker) die „Jot’s“ von Jörg Bendiks (Segelkameradschaft Horumersiel), gefolgt von „Jole“ (Jan Gerdes, SKHS) auf Platz zwei und „Timpetu“ (Kea Müller, SKHS) auf Platz drei. Die Gruppe der bunten Segel (mit Spinnacker) führt die „Corroborree“ von Holger Liebert (WSV Hooksiel) an, hinter ihm auf Rang zwei „Eesay Race“ (Michael Blenk, Wilhelmshavener Segel-Club) und „Friesisch X“ (Tanno Kruse, SKHS). 

Das Ergebnis bei den Mehrrümpfern: 1. „Dreebeen“ (Henning Gerken, SKHS), 2. „Boaty“ (Nils Hicken, SKHS), 3. „Tribelle“ (Ulf Roßkamp, Sail-Lollipop Regatta-Verein). Bleibt noch die kleine Gruppe der sogenannten Racer, in der sich „Dienstreise“ von Mareike und Tammo Diebel (SKHS) an die Spitze setzte. 

Nach längerer Unterbrechung wird seit 2024 der Jade-Pokal wieder ausgesegelt. Wertete Regattawart Hendrik Busemann (WSV) dafür im vergangenen Jahr zwei Regatten aus, konnte er in diesem Jahr die Ergebnisse von sieben Wettbewerben einfließen lassen. Dabei handelt es sich um die im Jade-Revier veranstalteten Regatten und die Helgoländer Regatten. Als Erstplatzierte wurden Michael Blenk, Holger Liebert, Mareike und Tammo Diebel sowie Dirk Jacobs („Nynjago“, SLRV) ausgezeichnet. Wie Busemann ankündigte, werden im kommenden Jahr mit der Spiekerooger Seestern-Gedächtnisregatta und Rund Wangeroog zwei weitere Wettfahrten in die Jade-Pokal-Wertung einfließen. 

Bei der Siegerehrung ging übrigens niemand leer aus. Für die Platzierten gab es Pokale, außerdem hatte Busemann einige Sonderpreise – unter anderem für faires Verhalten – ausgelobt, und alle anderen „HookSail“-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer erhielten Sachpreise.

Die „HookSail“ 2026 wird am 21. Mai eröffnet. Geplant sind acht Wettfahrten, Wind und Wetter vorbehalten./sal

Orientierungslose Frau aus Jever vermisst

Jeverland (19. 11. 2025) – Die Polizei sucht nach der 84-jährigen Gabriele Cors, die seit Dienstag gegen 16.20 Uhr vermisst wird. Die Frau soll sich zuletzt im Kleiberring in Jever-Moorwarfen aufgehalten haben. Die Vermisste leidet an Demenz und ist auf Medikamente angewiesen.

Die 84-jährige Gabriele Cord aus Jever wird vermisst. Foto: Polizei

Die Frau lebte nach Erkenntnissen der Polizei bis vor etwa vier Wochen im Nelkenweg in Schortens. Weitere mögliche Aufenthaltsorte seien derzeit nicht bekannt. Die 84-Jährige habe sich in der Vergangenheit schon mehrfach orientierungslos gezeigt. 

Die Gesuchte soll am Dienstag ein schwarze Übergangsjacke mit Kragen, ein hellbeige Stoffhose, blaue Socken mit Pünktchen sowie beige, flache Schuhe getragen haben. Um Hinweise auf ihren Verbleib nimmt die Polizei in Jever (Telefon 04461/74490) oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

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Gemeinde bereitet Umfrage zu Betreuungszeiten vor

Wangerland/Hooksiel (18. 11. 2025) – Gibt es einen Bedarf für längere Öffnungszeiten in den Kindertagesstätten der Gemeinde Wangerland? Eine Antwort auf diese Frage soll eine Umfrage erbringen, die die Gemeindeverwaltung in Kürze auf den Weg bringen will. 

Antrag der SPD-Fraktion

Wie Markus Gellert als zuständige Abteilungsleiter im Rathaus ankündigte, werden dazu zum einen alle Eltern der Kinder betragt, die derzeit schon in den Kindertagesstätten in Hohenkirchen, Hooksiel, Waddewarden, Horumersiel und Tettens betreut werden. Zudem werden alle bereits bekannten Eltern in den nächsten Wochen Post bekommen, deren Kinder in absehbarer Zeit in Krippe oder Kindergarten kommen werden.

Die SPD-Fraktion im Rat sieht zumindest für die Kindertagesstätte in Hohenkirchen einen entsprechenden Bedarf. In einem von Ratsfrau Stefanie Bremers (SPD) im Sozialausschuss des Gemeinderats vorgetragenen Antrag, wird die Erweiterung der dortigen Betreuungszeiten von 7.30 bis 16 Uhr gefordert. Derzeit endet die Betreuung in dem Kindergarten um 14.30 Uhr.

Probleme bei Berufstätigen

Bremers verweist auf die Bedürfnisse von berufstätigen Eltern, die nur dann einer Beschäftigung nachgehen können, wenn sie ihre Kinder gut versorgt wissen. Diese Problemlage dürfte es auch an anderen Kita-Standorten geben. Sollte im Zuge der Umfrage ein entsprechender Bedarf erkennbar sein, können die Betreuungszeiten ab Sommer 2026 geändert werden.

Nach Einschätzung von Gellert wäre eine Ausweitung der Betreuung „grundsätzlich möglich“. Dafür müssten dann allerdings die Mitarbeiterinnen in den Einrichtungen mehr Stunden arbeiten. Jede zusätzliche Betreuungsstunde, mit jeweils zwei Betreuerinnen, dürfte Mehrkosten von 50 bis 66 Euro verursachen. 

„Im Grundsatz ist es gut, wenn wir die Betreuungszeiten erweitern, wenn ein entsprechender Bedarf da ist“, sagte Bürgermeister Mario Szlezak. Entscheiden werden man dann, wenn die Umfrageergebnisse und eine konkrete Kostenaufstellung vorliegen. 

Einstimmung aufs Fest mit Humor und Eierlikör

Wangerland (18. 11. 2025) – Nach dem überaus erfolgreichen Gastspiel im Dezember 2024 kommt die Komödie „Blaue Weihnacht“ auch in diesem Jahr nach Horumersiel. Das in Wilhelmshaven seit über einer Dekade laufende Bühnenstück, ist nach Einschätzung der Wangerland Touristik GmbH auf dem besten Wege auch im Wangerland zur Traditionsveranstaltung zu werden. 

Am Samstag, 20. Dezember, sorgen die Schauspieler Jeffrey von Laun und Vasilios Zavrakis für ein kurzweiliges Bühnenvergnügen und bringen ihr Publikum mit pointiertem Humor an die Grenzen der Zwerchfell-Belastbarkeit. Im Mittelpunkt steht dabei die alljährliche Frage: „Wer nimmt Oma diesmal?“ Die Antwort fällt mit reichlich Eierlikör (natürlich auch vor Ort erhältlich) leichter. 

Zwei charmante Trunkenbolde, von denen der eine auf Elvis schwört, der andere lieber Loriot rezitiert und beide sich hingebungsvoll den Versen von Heinrich Böll und Robert Gernhardt hingeben, spielen sich durch ein höchst unterhaltsames szenisches Musik-Schauspiel zum Fest der Liebe. 

Tickets gibt es unter wangerland.de und in den Tourist-Informationen in Horumersiel und Hooksiel.

Wattenmeer: Mysteriöser Babyboom bei den Seehunden

Hooksiel/Wilhelmshaven (17. 11. 2025) – Die jüngsten Seehundzählungen im Wattenmeer und auf Helgoland zeigen einen langfristigen Rückgang der Zahl der Seehunde. Gleichzeitig wurde eine außergewöhnlich hohe Zahl an Jungtieren beobachtet. Dies sind die Ergebnisse der „Zählungen der Seehunde im Wattenmeer 2025”, die im Rahmen der trilateralen Zusammenarbeit zum Schutz des Wattenmeeres veröffentlicht wurden.

Eine Gruppe von Seehunden mit ihren Jungen auf einer Sandbank. Foto: Emilie Stepien

Die trilaterale Expertengruppe für Meeressäuger, der Vertreter aus Forschung und Verwaltung aus Dänemark, Deutschland und den Niederlanden angehören, sieht sich mit einem anhaltenden rätselhaften Trend konfrontiert: Insgesamt ist die Zahl der Seehunde in den vergangenen zehn Jahren zurückgegangen. Gleichzeitig nimmt der Anteil der Jungtiere am Gesamtbestand weiter zu.

Weitere Forschungen nötig

„Die Zahlen könnten auf einen höheren Anteil tragender Weibchen am Gesamtbestand bei gleichzeitig höherer Jungtiersterblichkeit hindeuten. Dies würde bedeuten, dass insgesamt weniger Jungtiere das Erwachsenenalter erreichen“, sagt Anders Galatius, Hauptautor des Berichts und leitender Forscher am Institut für Ecoscience der Universität Aarhus. „Eine andere oder zusätzliche Erklärung könnte eine Verhaltensveränderung während des Fellwechsels sein –möglicherweise halten sich während der Erfassungsflüge weniger Tiere auf den Sandbänken auf. Beide Annahmen sind jedoch vorläufig – weitere Forschung ist nötig, um die Ursachen dieses Phänomens zu verstehen.“

Die Gesamtzahl von 23.954 Seehunden, die im August 2025 gezählt wurden, entspricht einem leichten Anstieg von einem Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wie bereits bei den Zählungen von 2022 bis 2024 liegt diese Zahl jedoch weiterhin unter allen Erhebungen der Jahre 2012 bis 2021. Dies könnte auf eine Stabilisierung des Bestands auf niedrigerem Niveau hindeuten. 

Mehr Seehunde in Niedersachsen

Die regionalen Entwicklungen fallen unterschiedlich aus: In Dänemark gingen die Zahlen um 20 Prozent auf 1.721 Tiere zurück, in Schleswig-Holstein um 8 Prozent auf 7.806. In Niedersachsen und Hamburg stieg die Zahl um 9 Prozent auf 7.042 Tiere.

Nach vergleichsweise niedrigen Jungtierzahlen in den Jahren 2022 bis 2024 verzeichneten die Erhebungen von 2025 die zweithöchste absolute Zahl von Jungtieren sowie den höchsten Anteil von Jungtieren im Verhältnis zu den beim Fellwechsel gezählten Seehunden seit Beginn der grenzübergreifenden Zählungen. Insgesamt wurden 10.044 Jungtiere gezählt – ein Plus von 22 Prozent gegenüber 2024. In Niedersachsen stieg die Zahl der Jungtiere sogar um 25 Prozent.

UN schützt Meeresraubtiere

Seehunde zählen zu den größten Meeresraubtieren im Wattenmeer. Im Rahmen des Monitorings der Trilateralen Wattenmeer-Zusammenarbeit koordiniert die trilaterale Expertengruppe für Meeressäugetiere die Zählungen und harmonisiert die Daten aus der gesamten Wattenmeerregion. Die Seehunde sind durch das Abkommen zur Erhaltung der Seehunde im Wattenmeer unter der Schirmherrschaft des UN-Übereinkommens zur Erhaltung wandernder wild lebender Tierarten (CMS) trilateral geschützt.

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Adventsmarkt: Gute Stimmung trotzt Sturz von einer Leiter

Horumersiel/Hooksiel (16. 11. 2025) – Adventsmarkt in Horumersiel. Obwohl das Wetter über das Wochenende sehr wechselhaft war, haben offenbar viele Bürgerinnen und Bürger das weihnachtliche Angebot am Dorfplatz entdeckt.

Die Hooksieler Künstlerin und Floristin Magrete Karbiersche jedenfalls zeigte sich mit dem Umsatz zufrieden. Engel, Tannenbäume, Rentiere, dazu eine Fülle liebevoll gestalteter Kränze und Gestecke. Alles handgefertigt. Seit über 15 Jahren bietet Magrete Kabiersche in der Adventszeit ihre kleinen Kunstwerke an, die sie in den Monaten zuvor gestaltet hat. Meist als Unikate, immer mit viel Liebe.

Allerdings: In diesem Jahr wurde die Adventsstimmung durch einen Unfall getrübt. Die Hooksielerin stürzte beim Aufbau ihrer Ausstellung von einer Leiter und zog sich eine Bänderverletzung am Arm zu. 

Als Hilfskraft sprang ihre Tochter Nicole ein, die das Sortiment um von ihr selbst entwickelte und gestaltete Bücher bereicherte: Ein Kreativ-Malbuch für Kinder und ein „Drehbuch zur Selbsterkenntnis“ – eine Art Wegweiser, wie man seine Stimmungs- und Gemütslage verbessern kann, indem man den eigenen Betrachtungswinkel ändert. Wie die Designerin sagte, werde das Buch in Kürze auch im freien Handel erscheinen. 

Auto bei Horumersiel gegen Baum geprallt

Horumersiel (15. 11. 2025) – Auf der Landesstraße 810 ist Freitagmorgen zwischen Horumersiel und Kaisershof ein Autofahrer von der Fahrbahn abgekommen. Der Wagen prallte aus ungeklärter Ursache gegen einen Baum und wurde schwer beschädigt. Der Fahrer konnte sich eigenständig aus dem Wrack befreien und musste lediglich ambulant versorgt werden.

Schwer beschädigt wurde der Wagen, der am Freitagmorgen bei Horumersiel gegen einen Baum geprallt ist. Foto: Feuerwehr Minsen

Die freiwilligen Feuerwehren Minsen, Hohenkirchen und Hooksiel sowie der Rettungsdienst wurden alarmiert. Zunächst war man davon ausgegangen, dass der Fahrer in seinem Fahrzeug eingeklemmt worden sei. Die Feuerwehrleute aus Minsen nahm auslaufende Betriebsstoffe auf. 

Wichtige Weichenstellungen für Entwicklung von Hooksiel

Hooksiel/Wangerland (15. 11. 2025) – In der kommenden Wochen sind mehrere kommunalpolitische Weichenstellungen für Hooksiel zu erwarten. Der Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Sanierung des Rates tagt gleich zweimal – nämlich am Dienstag, 18. November, und am Donnerstag, 20. November, jeweils ab 19.30 Uhr im Rathaus in Hohenkirchen.

Der Edeka-Markt an der Bäderstraße in Hooksiel soll erweitert werden. Gerade während der Hauptsaison ist es häufig extrem eng in dem Geschäft. Archiv-Foto: hol

In der Sitzung am Dienstag soll unter anderem die von der landeseigenen Hafengesellschaft NPorts in Auftrag gegebene Potenzialstudie für das Hooksieler Freizeitgelände vorgestellt werden. Beraten wird zudem unter anderem über die Ausweisung weiterer Windenergie-Flächen im Gemeindegebiet.

Mehr Platz für Getränke und Frischenprodukte

Ein wichtiger Punkt am Donnerstag: Die geplante Erweiterung des Edeka-Marktes an der Bäderstraße in Hooksiel. Der Markt soll um etwa acht Meter in Richtung WiKi-Wohnheim verlängert werden. Die Verkaufsfläche, so die Planer, würde sich von derzeit 1550 auf an die 2000 Quadratmeter vergrößern. Der Grund: Gerade in der Hauptsaison wird der Markt häufig regelrecht überrannt. 

Im Zuge des Projektes sollen Verkaufs- und Lagerflächen sowie die Flächen für die Leergutannahme vergrößert werden. Geplant ist nach der Darstellung der Betreiber auch eine Sortimentserweiterung im Drogerieartikel-Bereich. Zudem sollen der Frischwarenbereich und die Getränkeabteilung geräumiger werden. Um die Erweiterung zu ermöglichen, müssen der Bebauungsplan geändert und etwaige Auswirkungen des Vorhabens auf den Einzelhandel in der Umgebung geprüft werden. 

Hotel-Planer Gast im Ausschuss

Der Ausschuss wird am Donnerstag eine Reihe weiterer Bauleitfragen im Gemeindegebiet beraten. Spannend auch: Mit Michael Moos ist der designierte Entwickler für das ehemalige Feuerwehrgelände am Alten Hafen von Hooksiel zu Gast. Der Planer soll, so die Erwartung, darüber berichten, ob er inzwischen einen Investor für den angestrebten Hotelbau auf dem Filetgrundstück gefunden hat. Das wäre eine der Voraussetzungen dafür, dass die Gemeinde ihm das Grundstück verkauft.

Ademes gibt die Hoffnung auf den „Roten Sand“ noch nicht auf

Hooksiel (14. 11. 2025) – Die Idee ist charmant: Der traditionsreiche Leuchtturm „Roter Sand“ könnte eine Touristenmagnet für Hooksiel werden. Heute hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) diesen Überlegungen mit Verweis auf Bedenken der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) eine Absage erteilt. Der Außenhafen Hooksiel ist als Standort für das noch in der Nordsee stehende Denkmal damit wohl aus dem Rennen. Oder doch noch nicht?

Wellen und Strömung nagen an dem unter Denkmalschutz stehenden Leuchtturm „Roter Sand“. An Land könnte zumindest der Turmschaft dauerhaft erhalten bleiben. Foto: Jan-Eike Doyen

Zumindest Wolfgang Ademes, 2. Vorsitzender des Seebadevereins Hooksiel und geistiger Vater der Idee, dem unter Denkmalschutz stehenden Turm aus der Nordsee nach Hooksiel zu holen, will sich noch nicht geschlagen geben. „Wir haben von der Stiftung noch keine Absage erhalten. Insofern ist Hooksiel auch noch nicht raus.“

Neuer Standort hinterm Deich

Die Vorbehalte der WSV gegen den Standort direkt am Hooksieler Deich sind bekannt. Angeblich stünde der Turm dort zu dicht am tiefen Fahrwasser der Jade. „Aber“, so Ademes „wir können den Turm auch ein Stück vom Deich zurücknehmend und auf den Parkplatz auf der anderen Seite der Bäderstraße stellen.“

Heute früh hatte die DSD eine Mitteilung verbreitet, die von vielen Medien und auch von Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak als Aus für Hooksiel gewertet wurde. Szlezak zeigte sich in einer ersten Reaktion „enttäuscht“. „Wir hätten uns sehr gewünscht, den Turm in unserer Gemeinde aufzunehmen. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und einen überzeugenden Standort vorgeschlagen.“ Bei ihrer Bewerbung war die Gemeinde von allen Bürgermeistern des Landkreises Friesland unterstützt worden.

Bürgermeister enttäuscht

Szlezak hatte das Projekt zusammen mit Ademes und Wolf Hegemann vom Seebadeverein Hooksiel maßgeblich vorangetrieben. „Wenn die Entscheidung jetzt anders ausfällt, respektieren wir das.“ Aber man bleibe offen für weitere Gespräche. Ausdrücklich lobt der Bürgermeister das ehrenamtliche Engagement seiner Mitstreiter. 

Ademes (auf dem Foto links zusammen mit Wolf Hegemann) hatte erst kürzlich ausgeführt, dass Hooksiel der einzige der vier Bewerber sei, der alle Standortanforderungen der DSD erfüllt. Logistisch wäre die Versetzung des Turms möglich – und der Gemeinde Wangerland entstünden nach seiner Überzeugung keine Kosten.

Wie die DSD mitteilte, sei die Bewertung der Standortvorschläge zur Versetzung des Leuchtturms „Roter Sand“ weitgehend abgeschlossen. Ursprünglich waren Bremerhaven, Wilhelmshaven, Fedderwardersiel und Hooksiel im Rennen. Das Aus für Bremerhaven war bereits vor einigen Tagen verkündet worden. Nach der Prüfung denkmalpflegerischer, genehmigungsrechtlicher und technischer Kriterien und nach Abwägung aller Argumente werde man sein weiteres Vorgehen auf die Standorte Fedderwardersiel und Wilhelmshaven konzentrieren, heißt von Seiten der Stiftung. 

Bedenken von Wasserstraßen- und Schifffahtsverwaltung

Warum nicht mehr auf Hooksiel? Bremerhaven sei ausgeschieden, weil die zuständigen Wasserstraßen- und Naturschutzbehörden die erforderlichen Genehmigungen nicht erteilt hätten, insbesondere weil eine Verwechselungsgefahr mit aktiven Seezeichen bestehe. Und auch für den Standort Hooksiel seien seitens des zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes erhebliche Bedenken geäußert worden. Die Antwort auf die Nachfrage von „Hooksiel-life“, ob das bedeute, dass Hooksiel jetzt ganz aus dem Standort-Rennen raus sei. Pressesprecher Thomas Mertz: „Ganz aus dem Rennen würde ich nicht sagen …“.

Wie genau die Bedenken der WSV aktuell aussehen, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Das kritisiert auch Ademes: „Wie soll man Bedenken ausräumen, die man im Detail nicht kennt?“ Schon vor Monaten hatten WSV-Vertreter die Ansicht vertreten, dass in Hooksiel die Gefahr bestehe, dass der „Rote Sand“ mit anderen Seezeichen verwechselt werden könnte. Zudem würde der Turm andere Richtfeuer verdecken. Vertreter der Lotsenbrüderschaft Weser II/Jade hatten diese Befürchtungen allerdings als unbegründet zurückgewiesen. Als nicht beleuchtete Landmarke würde der Turm niemanden irritieren, ist auch Ademes überzeugt. 

Prüfungen gehen weiter

Die Entscheidung über den neuen Standort trifft die DSD gemeinsam mit dem Bundesverkehrsministerium, dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und dem Landesamt für Denkmalpflege Niedersachsen. Dabei gehe es derzeit noch nicht um Details zur technischen Umsetzung wie die Logistik des Umzugs und die Erlangung des Baurechts. Die würde erst im laufenden Bauantragsverfahren geprüft.

Klar ist aus Sicht der DSD aber: Die sich verändernden Verhältnisse von Strömung und Meeresboden, der Klimawandel und neuere Erkenntnisse zur Standsicherheit machen den Erhalt des Denkmals in der Nordsee laut gutachterlichen Aussagen zunehmend unmöglich. „Die dauerhafte und angemessene Bewahrung des Leuchtturms am jetzigen Standort ist daher nach gewissenhafter Prüfung nicht mehr gewährleistet.“ 

Die Umsetzung an Land sei notwendig, um zumindest den Turmschaft langfristig zu erhalten und weiterhin öffentlich zugänglich zu machen. Der Leuchtturm „Roter Sand“ wurde 1885 errichtet und gilt als technisches Meisterwerk der Ingenieurbaukunst. Er steht seit 1987 unter Denkmalschutz und ist ein bedeutendes Symbol maritimer Geschichte.

Anmerkung: Dieser Artikel wurde im Laufe des Tages aktualisiert.