Drücken Sie „Enter“, um den Inhalte zu überspringen

Alle Beiträge zum Thema “Volksbank”

Nach emotionaler Entscheidung: Volksbank sieht sich gut aufgestellt

Jever/Hooksiel (27. 6. 2025) – Der Weg für die neuen Volksbank Jade-Weser eG ist frei. Die Vorstandsmitglieder der drei daran beteiligten Genossenschaftsbanken – der Volksbank Jever, der Raiffeisen-Volksbank Jever-Nordenham und der Raiffeisenbank Butjadingen-Abbehausen – zeigten sich heute zuversichtlich, dass der Zusammenschluss der Unternehmen der richtige Schritt in die Zukunft ist.

Das Geschäftsgebiet der Volksbank Jade-Weser mit ihren 15 Standorten. Grafik: Volksbank

Die Vertreterversammlung der Volksbank Jever hatte am Donnerstagabend als letzte der drei Entscheidungsgremien der Banken in einer vierstündigen, nicht-öffentlichen Sitzung für die Verschmelzung gestimmt. Teilnehmer sprachen im Anschluss von einem hoch emotionalen, zum Teil dramatischen Verlauf. 

Erforderliche Stimmen erst im zweiten Wahlgang

Für den Zusammenschluss war jeweils eine Dreiviertel-Mehrheit der Vertreter nötig. Butjadingen-Abbehausen eG stand mit 98,22 Prozent am Montag nahezu geschlossen zu dem Schritt, Varel-Nordenham eG brachte es am Dienstag ebenfalls auf 96,75 Prozent Zustimmung. Trotz erheblicher Kritik im Vorfeld war man auch in Jever zuversichtlich, dass die Vertreter den auf der Hand liegenden betriebswirtschaftlichen Vorteilen folgen würden. Dann der Schock. Nur 70,7 Prozent für die Verschmelzung.

Enttäuschung hier, Freude dort und über allem auch ein bisschen Ratlosigkeit. Zumal als die Fusionspartner durchklingen ließen, dass sie möglicherweise in ein oder zwei Jahren für eine erneut zu beschließende Partnerschaft mit der Volksbank Jever nicht mehr zur Verfügung stehen würden. Den Weg aus der Misere zeigte ein Antrag für eine neuerliche Abstimmung auf. Es folgte ein zweites Votum in gleicher Sache: Diesmal lag die Zustimmung mit 80.9 Prozent deutlich über der erforderlichen 75-Prozent-Marke.

Kritiker wollen Verfahren prüfen lassen

Während Kritiker der Verschmelzung umgehend ankündigten, das Verfahren rechtlich prüfen lasen zu wollen, unterstrichen heute die Vorstände der Banken, dass in Genossenschaften grundsätzlich ein zweiter Wahlgang bei Abstimmungen und Wahlen möglich sei. „Die rechtlichen Rahmenbedingungen sehen dieses Vorgehen vor, wenn das Verfahren es erfordert – etwa bei Wahlen, in denen im ersten Durchgang keine erforderliche Mehrheit erreicht wurde“, teil die Volksbank Jever mit. Das sei vergleichbar mit der „Kanzlerwahl“ im zweiten Durchgang. Der Ablauf orientiere sich dabei an demokratischen Grundprinzipien – und die Genossenschaft würden damit sicherstellen, dass tragfähige und mehrheitsfähige Entscheidungen getroffen werden können.

Gemeinsam für eine starke Region

Andre Niemeyer, Vorstand der Volksbank Jever, blickt jetzt zuversichtlich nach vorn: „Die Fusion ist eine bewusste Entscheidung für die Stärke der Region. Gemeinsam sind wir besser aufgestellt, um den Herausforderungen im Markt zu begegnen – ohne dass unsere Kundennähe darunter leidet.“ Ähnlich sein Vorstandskollege Waldemar Kelm: „Mit unserem Zusammenschluss stellen wir die Weichen für eine starke Zukunft. Gemeinsam begegnen wir der wachsenden Regulatorik, dem Fachkräftemangel und schaffen Raum für Innovation – zum Wohl unserer Mitglieder, Mitarbeitenden und der Region.“ 

Mit dem Zusammenschluss entsteht eine Genossenschaftsbank mit rund 406 Mitarbeitenden, einer Bilanzsumme von rund. 2,7 Milliarden Euro und einer starken Präsenz in Friesland und der Wesermarsch mit 15 Standorten, die alle erhalten bleiben sollen – auch die Filiale in Hooksiel. 

Neue IBAN ab dem 15. September

Wie geht es jetzt weiter? Die Eintragung der neuen Bank in das Genossenschaftsregister ist zum 1. September geplant. Die technische Fusion soll am Wochenende des 13./14. September 2025 über die Bühne gehen. Ab dem 15. September erhalten dann die Kundinnen und Kunden der bisherigen Volksbank Jever sowie der Raiffeisenbank Butjadingen-Abbehausen eine neue IBAN. Zum Jahresende würden zudem alle Kunden eine neue Bankkarte bekommen. Die Volksbank Jade-Weser werden den Übergang so reibungslos wie möglich gestalten und umfassende Unterstützung anbieten, versichern die Vorstände.

Die räumliche Zusammenführung interner Abteilungen werde in den kommenden Monaten schrittweise erfolgen. Die bekannten Gesichter, Ansprechpartner und Filialen bleiben aber erhalten. „Wir starten jetzt in eine Phase, die viel organisatorisches Feingefühl und Kommunikation erfordert – aber wir tun das mit Freude und voller Überzeugung“, so Markus Graf, Vorstand der Raiffeisenbank Butjadingen-Abbehausen. „Die neue Volksbank Jade-Weser eG steht für Nähe, Kompetenz und eine starke genossenschaftliche Gemeinschaft.“, betont Peter Jongmans, Vorstand der Raiffeisen-Volksbank Varel-Nordenham. 

Vertreter stimmen für Volksbank Jade-Weser

Jever/Hooksiel (26. 6. 2025) – Der Weg zur „Volksbank Jade-Weser eG“ist geebnet. Nach der Gesellschafterversammlung der Raiffeisenbank Butjadingen-Abbehausen am Montag und der Vertreterversammlung der Raiffeisen-Volksbank Varel-Nordenham am Dienstag hat am Donnerstagabend nach Informationen von „Hooksiel-life“ auch die Vertreterversammlung der Volksbank Jever mit der erforderlichen Drei-Vietel-Mehrheit dem Zusammenschluss der drei Genossenschaftsbanken rückwirkend zum 1. Januar 2025 zugestimmt. Offiziell will der Vorstand der Bank das Ergebnis erst am Freitag verkünden.

Filiale Hooksiel der Volksbank Jever
Die Filiale der Volksbank Jever in Hooksiel soll auch nach der Verschmelzung zur Volksbank Jade-Weser erhalten bleiben. Foto: hol

Vor allem in Jever hatte es erhebliche Proteste gegen die Fusion gegeben. Unter anderem besteht die Sorge, dass der Standort geschwächt werden könnte, da der Hauptsitze der neuen Bank Varel sein wird. Unter anderem hatte der „Freundeskreis der Volksbank Jever“ mit ihrem Sprecher Ottmar Kasdorf und dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Volksbank Jever, Jochen Ewald, das Entscheidungsverfahren und den Zeitpunkt der Verschmelzung kritisiert.

Der amtierende Volksbank-Vorstand hatte dem entgegen gehalten, dass Varel und Jever die Hauptsitze der neuen Bank sein werden. Die Verschmelzung sei aus betriebswirtschaftlichen Gründen sinnvoll, um die Leistungsfähigkeit des Geldinstitutes zu stärken und auf Dauer für nötige Fachkräfte attraktiv zu bleiben. Auch der Betriebsrat der Bank hatte sich öffentlich zur Fusion bekannt. Die Filialstandorte sollen alle erhalten bleiben – auch der in Hooksiel.

Mit der „Volksbank Jade-Weser eG“ entsteht eine der größten Volksbanken in der Region. Die Bilanzsumme liegt über 2,6 Milliarden Euro. Zusammen haben die drei Banken über 42.000 Mitgliedern und rund 85.000 Kunden. Die Volksbank Jever ist mit einer Bilanzsumme von rund 1,2 Milliarden Euro der stärkste der Partner.

Ausbildung zur Bankkauffrau war für Hooksielerin ein Glücksgriff

Hooksiel/Jever (17. 6. 2025) – Es gibt sie, die Liebe auf den zweien Blick. Bestätigen kann das Anna Riedel. Die 27-jährige Hooksielerin hatte es nach eigener Erinnerung als Kind gar nicht so mit Zahlen. „Kopfrechnen? Da bin ich auch heute noch keine Leuchte. Aber an der Mathematik und Statistik, die man als Bankkauffrau können sollte, da habe ich inzwischen richtig Spaß dran.“

Von der Lehre zur Ausbildungsleiterin im Eiltempo: Die Hooksielerin Anna Riedel hat während ihres Studiums in Wilhelmshaven und Wolfenbüttel weiterhin bei der Volksbank Jever gearbeitet. Foto: hol

Für den Berufsweg der jungen Frau ist das von erheblichem Vorteil. Sie ist Bankkauffrau bei der Volksbank Jever und gehört zu den führenden Kräften in der Personalabteilung der Genossenschaftsbank. Gespräche mit Bewerbern oder die Auswahl und Begleitung der Auszubildenden gehören zu ihren Aufgabe. „Das ist genau mein Ding“, sagt Anna Riedel. 

Zufall half bei Entscheidung

Dabei spielte bei der entscheidenden Weichenstellung ins Berufsleben der Zufall gehörig mit. Anna Riedel ist in Lüneburg geboren und in Hooksiel aufgewachsen. Hier besuchte sie die Grundschule und wechselte danach zum Mariengymnasium in Jever. Ihr eigentlicher Wunsch: „Wirtschaftspsychologie“. Doch so richtig gefestigt war der Plan bis zum Abitur dann doch noch nicht. 

„Da hat mich ein Freund angesprochen, der schon einen Ausbildungsplatz hatte: Komm doch mit zur Bank!“ Kurz vor dem Ende der Bewerbungsfrist half ein wenig Glück. Ein potenzieller Azubi war wieder abgesprungen. Anna Riedel durfte sich noch nachträglich vorstellen. Mit Erfolg. Einen Monat später trat sie die Azubi-Stelle bei der Volksbank an, beeindruckt vor allem von den Mitarbeiterinnen, die mit ihr das Bewerbungsgespräch geführt hatten. „Das will ich auch …“.

Ausbildung in allen Filialen

Schon die dreijährige Ausbildung zur Bankkauffrau sei „super“ gewesen. Viel Theorie auf der einen Seite von der Kontoführung über Zahlungsverkehr, Anlageberatung und Kreditgeschäft bis zur Baufinanzierung. Auf der anderen Seite auch gleich Kundenkontakte. „Erst den Beratern über die Schulter schauen, dann aber auch schnell eigene Beratungsgespräche führen, das hat wirklich Spaß gemacht“, erinnert sich Anna Riedel, die im Laufe ihrer Ausbildung in sämtlichen Filialen der Bank eingesetzt war – auch in der in Hooksiel. 

Die Berufsschule findet für Bankkaufleute in Form von Blockunterricht in Wittmund statt. Hinzu kommen spezielle Fortbildungen in der Genossenschaftsakademie Weser-Ems in Rastede. Und auch die Vergütung kann sich sehen lassen. Bank-Azubis verdienen im ersten Ausbildungsjahr 1313 Euro, im dritten Jahr 1446 Euro im Monat. 

Studium an der Jade-Hochschule

Nach der erfolgreichen Abschlussprüfung Mitte 2019 und der Übernahme durch die Volksbank war für die junge Hooksielerin klar: Ich will im Personalbereich arbeiten. Den Weg dorthin besprach sie mit dem heutigen Leiter des Vorstandsstabs, Martin Schadewald. Nach drei Monaten Arbeit in der Bankfiliale Hohenkirchen begann sie im Herbst 2019 ein Studium an der Jade-Hochschule in Wilhelmshaven – und ihre Tätigkeit im Personalmanagement. 

Der Studiengang: „Wirtschaft im Praxisverbund“. Vier Jahre Studium bis zum Bachelor, einschließlich zweier Praxissemester und dazu noch weiter 20 Stunden in der Woche Arbeit bei der Volksbank in Jever. „Das war manchmal schon eng. In Hooksiel wohnen, in Wilhelmshaven studieren und in Jever arbeiten – da bin ich so manches Mal mit den Bank-Klamotten direkt zur FH gefahren.“ Der Vorteil der Doppelbelastung: „Ich war trotz meines Studium finanziell unabhängig und habe zudem den Kontakt zur Arbeit gehalten.“

Weg zur Ausbildungsleiterin

Zu ihren Aufgaben bei der Bank gehörten in der ersten Zeit vor allem das Erstellen von Gehaltsabrechnungen, Jahresabschlüssen und Statistiken. „Da lernt man, wozu Excel-Tabellen alles gut sind.“ Nebenbei erwarb Anna Riedel ihren Ausbilder-Eignungsschein und wurde von 2020 bis 2023 bereits als Ausbildungsleiterin der Bank eingesetzt.

Nach dem Bachelor-Abschluss 2023 der nächste Schritt: Drei Semester Masterstudium in Wolfenbüttel im Studiengang „Recht, Personalmanagement, Personalpsychologie.“ Und dazu weiterhin der Job bei der Bank, allerdings auf zwölf Stunden die Woche reduziert. In Zeiten von Homeoffice sei das trotzt der räumlichen Entfernung gut möglich gewesen. Unter dem Strich hat sich der Aufwand aus Sicht von Anna Riedel gelohnt. „Ich hatte ein 1-A-Studium, auch weil ich wusste, wofür ich die Inhalte später gebrauchen kann.“ Inzwischen arbeitet sie wieder ganztags als Ausbildungsleiterin bei der Volksbank in Jever.

Ihre mit einer Einser-Note bewertete Masterarbeit hat die Hooksielerin übrigens über den Zusammenhang von selbstbestimmtem Arbeiten und Belastungsempfinden geschrieben. Die Erkenntnis: Menschen, die selbst bestimmt arbeiten und in ihren Job gern machen, halten Belastungen eher stand als Arbeitnehmer, die sich fremdbestimmt fühlen. Kurz gesagt: Wenn etwas Spaß macht, kann man dafür Berge versetzen. Der Ausbildungsweg, den Anna Riedel gegangen ist, ist dafür ein gutes Beispiel. 

„Hooksiel-life“ stellt in loser Folge Auszubildende vor, die in Hooksiel eine Lehre machen. Bereits erschienen sind Berichte über einen angehenden Einzelhandelskaufmann, eine Medizinische Fachangestellte, einen Maler, zwei Veranstaltungskauffrauen, eine Zimmerin, eine Bäckerei-Fachverkäuferin, einen Handelsfachwirt, einen Koch, einen Landwirt, einen angehenden Fachangestellten für Bäderbetriebe und eine Pharmazeutisch-technischen Assistentin (PTA).

Volksbank Jever lobt 125 Trikotsätze aus

Jever/Hooksiel (21. 2. 2025) – Die Volksbank Jever feiert in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Profitieren soll davon auch der Sport in der Region. Das Geldinstitut lobt zu seinem Jubiläum 125 Trikotsätze für Vereine in Friesland und Wilhelmshaven aus.

Ob die Tischtennis-Mannschaft, das Squash-Team oder der Fußball-Nachwuchs, ob Handball, Volleyball, Basketball oder eine andere Sportarten – jeder Verein, der in der Region aktiv ist, kann sich bewerben und mit etwas Glück einen hochwertigen Trikots gewinnen.

„Unsere Bank ist seit 125 Jahren fest in der Region verwurzelt. Gemeinschaft und Zusammenhalt sind Werte, die nicht nur uns als Genossenschaftsbank prägen, sondern auch den Sport. Mit dieser Aktion möchten wir die vielen Vereine und Ehrenamtlichen unterstützen, die sich Tag für Tag für den Sport und die Jugend in unserer Region einsetzen“, sagt Waldemar Kelm, Markt- und Vertriebsvorstand der Volksbank Jever.

Bewerbungen könne ab sofort (bis zum 16. März) online unter www.volksbank-jever.de/125/trikots.html abgegeben werden.

Genossen planen Verschmelzung von Banken: Garantie für Filiale Hooksiel

Filiale Hooksiel der Volksbank Jever
Die Volksbank-Filiale in Hooksiel soll auch im Falle einer Bankenfusion erhalten bleiben.Foto: hol

Hooksiel/Jever (8. 11. 2024) – Die Genossenschaftsbanken rund um den Jadebusen stehen vor einer Verschmelzung. Vorstände und Aufsichtsräte der Volksbank Jever eG, der Raiffeisen-Volksbank Varel-Nordenham und der Raiffeisenbank Budjadingen-Abbehausen eG haben sich nach eigenem Bekunden einstimmig für eine Dreierfusion ausgesprochen. Andre Niemeyer, Vorstandssprecher der Volksbank Jever, wies gegenüber „Hooksiel-Life“ Befürchtungen zurück, das die kleinen Geschäftsstellen der Geldinstitute, wie etwa die in Hooksiel, bei diesem Wachstumskurs auf der Strecke bleiben könnten.

„Ganz im Gegenteil“, beteuerte Niemeyer. „Es gibt ein klares Bekenntnis der Führungsgremien: Alle Geschäftsstellen und Filialen bleiben erhalten.“ Aktuell habe man zunehmende Schwierigkeiten, die steigende Zahl der in den Ruhestand gehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter qualifiziert zu ersetzen. Die Verschmelzung der Banken eröffne mehr Möglichkeiten, frei werdende Stellen wieder zu besetzen. Trotz der Synergien, die man sich von dem Zusammenschluss verspreche, werde jeder der künftig 420 Mitarbeiter dringend gebraucht.

Bekenntnis zu Präsenz in der Fläche

Gerade die Präsenz in der Fläche und die damit verbundene Kundennähe sei für die Genossenschaftsbanken ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal etwa gegenüber Direktbanken. Für die Filiale Hooksiel gelte das in besonderem Maße, da man hier auch in Kontakt mit Kunden mit touristischem Hintergrund stehe, etwa Urlaubern, die sich für eine Immobilie in der Region interessieren.

Mit dem Zusammenschluss zur „Volksbank Jade-Weser eG“ entstünde eine der größten Volksbanken in der Region mit einer Bilanzsumme von über 2,6 Milliarden Euro, über 42.000 Mitgliedern und aktuell 85.000 Kunden. Allerdings, so ein Kritikpunkt, würde der Name Jever aus dem Bankenregister getilgt werden. Die Volksbank Jever ist mit einer Bilanzsumme von rund 1,2 Milliarden Euro der stärkste der drei Partner gefolgt von der Raiffeisen-Volksbank Varel-Nordenham (gut 1 Mrd. Euro). Zum Vergleich: Die weiterhin selbstständige Volksbank Wilhelmshaven hat eine Bilanzsumme von rund 0,65 Milliarden Euro. 

Vorstände der Volksbanken Jade Weser
Sind sich einig, dass eine Verschmelzung ihrer Banken zur „Volksbank Jade-Weser“ ein historischer Schritt nach vorn wäre: (von links) die Vorstände Andre Niemaeyer (VB Jever), Tanja Daugill (RVB Varel-Nordenham), Peter Beck (RB Butjadingen-Abbehausen), Peter Jongmans (Varel-Nordenham), Markus Graf (Butjadingen-Abbehausen) und Waldemar Kelm (Jever). Foto: Volksbank-Jever

Juristischer Sitz des künftigen Dreier-Unternehmens würde die Stadt Varel. Aber wie Volksbank-Jever-Vorstand Waldemar Kelm gegenüber dem „Jeverschen Wochenblatt“ betonte, sollen in der Praxis Varel und Jever gleichberechtigte Standort werden. Auch hinsichtlich der Gewebesteuer werde sich für keine der Kommunen ein Nachteil ergeben.

Starke Rolle der Volksbank Jever

Die starke Rolle von Jever wird auch in dem Verschmelzungsprozess sichtbar, der im Laufe des nächsten Jahres in Gang gesetzt werden soll. Wie Niemeyer gegenüber „Hooksiel-life“ erläuterte, ist geplant, dass sich die Banken in der Wesermarsch und in Varel auflösen und in der Volksbank Jever aufgehen, die sich zeitgleich umbenennt. Auch die drei Tochterunternehmen der Volksbank Jever im wichtigen Immobiliengeschäft – die Grundstücks-, Erschließungs- und Vermarktungsgesellschaft (GEV), die Haertle Haus- und Grundstücksverwaltung sowie die Volksbank Jever Immobilien GmbH – würden bestehen bleiben und vergleichbare Tochtergesellschaften der Partner aufnehmen. 

Gerade im Immobiliengeschäft, so Niemeyer, setze man weiterhin auf die gut Zusammenarbeit mit den Kommunen in der Region. Die GEV etwa erschließt aktuell in Hooksiel das Neubaugebiet zwischen Hoher Weg und Bäderstraße. 

Entscheidung liegt bei Vertretern

Die neue Volksbank Jade-Weser eG soll künftig von den bisherigen Vorständen der Genossenschaftsbanken in Jever und Varel geleitet werden. Dem Vorstand würden danach neben Niemeyer und Kelm Tanja Daugill und Peter Jongmans angehören. Davor steht aber die Entscheidung der Vertreter beziehungsweise Mitglieder aller drei Banken. Die Vertreter- bzw. Generalversammlungen sollen im Juni 2025 stattfinden. Die Beschlüsse zur Fusion, die dann juristisch und technisch im dritten Quartal 2025 umgesetzt werden könnten, sollen rückwirkend zum 1. Januar 2025 gelten.

Aussagen über die Größe der Vertreterversammlung der künftigen Großbank und die Zahl der lokalen Vertreter etwa aus dem Wangerland in dem Gremium könne man derzeit noch nicht treffen, so Niemeyer. Zunächst einmal würden alle Vertreter der bisherigen Banken mit in das neue Unternehmen übergehen. Beschlüsse über möglicher Veränderungen wäre dann die Sache der Vertreterversammlung.