Hooksiel/Wilhelmshaven (6. 4. 2023) – Wer sich in der freien Natur bewegt, hat mitbekommen: Einige Vogelarten haben schon vor Wochen die Brutsaison eingeläutet. Von der Nistplatzsuche bis zu dem Zeitpunkt, zu dem der Nachwuchs flügge wird, ist das ein aufreibendes Geschäft. Neben der Witterung, dem Nahrungsangebot und natürlichen Feinden sind auch Störungen durch menschliche Aktivitäten ein wesentlicher Faktor, der den Bruterfolg beeinflussen kann.
Brutzeit ist im Nationalpark Wattenmeer eine ganz besondere Schutzzeit. Foto: S. Keller
Deshalb bekommen die Wildvögel „Rechtsbeistand“ durch Gesetze und Verordnungen des Bundes und der Bundesländer. So gilt in ganz Niedersachsen vom 1. April bis zum 15. Juli beim Hundespaziergang in der freien Landschaft eine Anleinpflicht, im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer sogar ganzjährig.
Das Wattenmeer ist nicht nur ein wichtiges Brutgebiet, sondern ganzjährig Rastplatz, Winterquartier und Mausergebiet für über 300 geschützte Vogelarten. Auch junge oder verletzte Robben, die am Strand liegen, müssen vor neugierigen Hunden geschützt werden. Dies ist auch im Sinne der Vierbeiner, denn durch Kontakt oder auch durch Bisse wehrhafter Robben können Krankheitserreger übertragen werden, von Bakterien bis hin zur Vogelgrippe, die auch in Meeressäugern nachgewiesen wurde.
Hunde setzen Vögel unter Stress
„Natürlich müssen sich Hunde irgendwo austoben können, aber nicht gerade dort, wo es um das Leben bedrohter und streng geschützter Wildtiere geht“, sagt Naturschützer Michael Kruse. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Hund tatsächlich den Vögeln hinterherjagt oder sie gar fängt bzw. tötet, oder ob er nur schnuppernd umherläuft. Schon die Anwesenheit des potenziell für sie gefährlichen Vierbeiners setzt die Vögel unter Stress. Im Zweifelsfall verlassen sie das Gelege oder die Küken, unterbrechen das Hudern und Füttern, und bis die Eltern zurückkehren, haben Fressfeinde leichtes Spiel.
Auch für Rastvögel, die im Wattenmeer ungestört Energie tanken müssen, ist jede Störung, jedes Aufscheuchen eine Belastung. „Im Leben eines Zugvogels entscheidet jeder einzelne Tag darüber, ob er vital genug ist, seine langen Reisen zu schaffen und erfolgreich zu brüten“, erklärt Peter Südbeck, Leiter des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer.
Video über das Zusammenleben im Watt
Höchst anschaulich wird das Miteinander in den „tierischen“ Videos über respektvolles Verhalten im Wattenmeer, die unlängst die Wattenmeer-Nationalparks der drei Küstenländer zusammen mit dem WWF und dem Gemeinsamen Wattenmeer-Sekretariat veröffentlicht haben.
Hooksiel/Horumersiel (5. 4. 2023) – Die Wangerland Touristik GmbH (WTG) hält trotz einiger kritischer Stimmen an ihren Plänen fest, den Strandeintritt im gesamten Wangerland durch Parkgebühren abzulösen. Voraussichtlich ab Mai werden dafür auf den Großparkplätzen am Hooksieler Strand entsprechende Automaten aufgestellt. Diese Regelung wird ausdrücklich auch von der Gemeinde Wangerland als Gesellschafter der WTG mitgetragen.
Schrankenanlagen wird es nicht geben
Wie die WTG auf Anfrage von „Hooksiel-Life“ erläuterte, werde man rund 28000 Euro in die Parkautomaten investieren. Schrankenanlagen an den Zufahrten zu den Stellflächen im Freizeitgelände werde es nicht geben. Die Automaten werden nicht nur an den WTG-Parkplätzen, sondern auch am Außenhafen aufgestellt. Der Hafen wird von der Landesgesellschaft Niedersachsen-Ports betrieben.
WTG kalkuliert mit 290 000 Euro Einnahmen
Die WTG kalkuliert nach eigenen Angaben mit Einnahmen aus den Parkgebühren an allen Stränden – also in Hooksiel, Horumersiel und Schillig – in Höhe von etwa 290000 Euro. Damit läge der Posten auf dem Niveau der bisherigen Strandeintritt-Einnahmen, die alle Strandbesucher zu zahlen hatten, die keine Gästekarte haben. Dazu gehörten in der Regel die Einheimischen sowie Tagesgäste aus der Weser-Ems-Region.
Die Kritik an der Neuregelung – etwa aus der Wählergemeinschaft Pro Wangerland – macht sich an der Doppelbelastung der Urlaubsgäste fest, die künftig zum einen die Gästekarte und zusätzlich auch noch Parkgebühren am Strand zahlen müssen. Das Tagesticket (8 bis 20 Uhr) für einen Stellplatz soll am Strand 8 Euro kosten. Kurzparker zahlen 0,60 Euro je 30 Minuten. Pro Wangerland spricht von einer „Kurbeitragserhöhung durch die Hintertür“.
Eine Befreiung der Inhaber der Gästekarte von den Parkgebühren sei aktuell nicht vorgesehen, betont die WTG. „Wir möchten darauf hinweisen, dass der Gästebeitrag nicht, wie häufig vermutet, für die Finanzierung der Gästekarten-Vorteile dient, sondern zur Deckung des Aufwandes für die Unterhaltung und Verbesserung touristischer Infrastruktur und anderer touristischer Leistungen, die ein Ort ohne Gäste nicht benötigen würde bzw. aufgrund der geringen Einwohnerzahl nicht vorhalten könnte“, so WTG-Geschäftsführer Armin Kanning.
Zu den touristischen Leistungen gehörten unter anderem der Betrieb der Tourist-Informationen und das Nationalpark-Haus in Minsen. „Nichtsdestotrotz liegt es uns am Herzen, möglichst viele Vorteile für unsere Gäste zu schaffen. Diese sind jedoch eine freiwillige Leistung der Wangerland Touristik und ihrer Partner und keine direkte Aufgabe des Gästebeitrags“, so Kanning.
Kein Shuttle-Verkehr zum Strand in Sicht
Kurzfristig sei auch kein wie auch immer ausgelegter Shuttle-Verkehr zwischen dem Ort Hooksiel und dem Hooksieler Strand zu erwarten. Kritiker hatten darauf hingewiesen, dass auch viele Bürger und Urlauber, die in Hooksiel wohnen oder hier Urlaub machen, zum Strand mit dem Auto fahren, wenn sie zum Beispiel kleine Kinder haben. „Natürlich ist die Wangerland Touristik allgemein an der Ausweitung des öffentlichen Nahverkehrs im Wangerland interessiert“, heißt es dazu von Seiten der WTG. Ideen für neue ÖPNV-Routen würden mit örtlichen Mobilitätspartnern besprochen
In Hooksiel sollen die typgleichen Parkautomaten aufgestellt werden, wie sie bereits auf den WTG-Parkflächen in Schillig und Horumersiel stehen. Hier könne die Parkgebühr sowohl mit Karte als auch in bar entrichtet werden. Als „besonderen Service“ biete die WTG zudem die Möglichkeit des mobilen Parkens – hierbei könne über Apps, wie „easypark“ oder „Parkster“, das Ticket ohne Anstehen am Automaten mit dem Smartphone gelöst werden.
Jobangebote für alle betroffenen Mitarbeiter
Wie die WTG gegenüber „Hooksiel-Life“ bestätigte, werde der Wegfall des Strandeintritts die Personalstruktur der WTG an den Stränden verändern. „Für alle Mitarbeitenden, deren Stelle nicht mehr in gewohnter Form von Bedarf ist, gab es alternative Jobangebote innerhalb der Wangerland Touristik“, so Kanning. Außerdem werde es weiterhin Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Stränden geben, die Strandbesuchern mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Reinhard Thomssen betätigte sich heute beim Saisonauftakt der Helgolandfahrten ab Hooksiel als Festmacher für den „Adler Jet“. Foto: hol
Hooksiel (5. 4. 2023) – Heute früh, 10 Uhr. Am Hooksieler Außenhafen ist ordentlich Betrieb. An der Kaje entlang stehen in verschiedenen Grüppchen über Hundert Menschen, den Blick auf die Jade gerichtet. Und da kommt er, der „Adler Jet“, der sie für einen Tagesausflug nach Helgoland bringen soll.
Zum ersten Mal in dieser Saison schiebt sich der Katamaran in großem Bogen an der „Höegh Esperanza“ vorbei, dem LNG-Regasifizierungsschiff. Der „Adler Jet“ kommt direkt vom Wilhelmshavener Helgolandkai, wo Kapitän Tom Thomssen bereits die ersten Fahrgäste aufgenommen hat.
Der Katamaran fährt in langsamer Fahrt ins Hooksieler Hafenbecken, dreht und schiebt sich dann ganz sachte an die Kaikante. Als Festmacher betätigt sich Reinhard Thomssen, ehemaliger Kurdirektor im Wangerland und Vater des Kapitäns. Keine zehn Minuten später sind die Hooksieler Fahrgäste zugestiegen, der Katamaran legt wieder ab – und macht sich in schneller Fahrt auf den Weg zu Deutschlands einziger Hochseeinsel.
Den nächsten Törn von Wilhelmshaven über Hooksiel nach Helgoland bietet die Reederei Adler & Eils bereits am morgigen Donnerstag an. In der nächsten Woche sind ebenfalls für Mittwoch und Donnerstag Fahrten geplant. Abfahrt in Hooksiel ist stets um 10.15 Uhr.
Große Erleichterung bei Beschäftigten und Bewohnern: Das „Wohnstift Hooksiel“ setzt den Betrieb der Convivo-Seniorenresidenz fort. Foto: hol
Hooksiel (4. 4. 2023) – Die Seniorenresidenz in Hooksiel hat einen neuen Betreiber: Zum 1. April hat die neu gegründete „Wohnstift Hooksiel Betriebsgesellschaft mbH“ den Betrieb der Einrichtung an der Friesenstraße von der insolventen Convivo-Gruppe übernommen, betätigte das Unternehmen heute gegenüber „Hooskiel-Life“.
Hinter der neuen GmbH steht die Pflegeimmobilien-Beratung Terranus (Köln). „Mit der Übernahme hat das Haus wieder eine langfristige Perspektive außerhalb der Insolvenz“, betonte Terranus-Geschäftsführerin Anja Sakwe Nakonji. „Für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Beschäftigten ändert sich durch die Übernahme nichts. Der Geschäftsbetrieb geht nahtlos weiter, sämtliche Verträge gehen auf die neue Betreiber-Gesellschaft über.“
Alle 35 Beschäftigten übernommen
Alle 35 Beschäftigten wurden von der neuen Betreibergesellschaft übernommen. Auch die mobile Essensbelieferung wird fortgeführt. Die Einrichtung firmiert ab sofort als „Wohnstift Hooksiel“.
Terranus hatte nach dem Insolvenzantrag des bisherigen Betreibers Convivo im Auftrag des Immobilien-Eigentümers Hemsö die Einrichtungsleitung unterstützt und sich ein Bild der Situation gemacht. „Die Einrichtung hat eine tolle Lage, eine hohe Leistungsqualität und ein motiviertes Team“, betonte Sakwe Nakonji. „Das sind gute Voraussetzungen, um das Haus weiter zu entwickeln und wieder wirtschaftlich gut aufzustellen.“
Seniorenanlage soll besser belegt werden
Das Haus soll sich nach den Worten der Geschäftsführerein künftig wieder stärker für die Gemeinde und die Öffentlichkeit öffnen und als Anlaufstelle und Treffpunkt für Seniorinnen und Senioren fungieren. Geplant sind unter anderem ein Nachmittags-Café, das auch für externe Besucher geöffnet ist, sowie eine engere Zusammenarbeit mit Vereinen und Seniorenangeboten vor Ort und in der Region. Auch die Mitarbeiter-Akquise solle intensiviert werden, um das Haus wieder besser belegen zu können und dringend benötigte Pflegekapazitäten für die Region zu schaffen.
Sakwe Nakonji dankte ausdrücklich der Gemeinde Wangerland und deren Bürgermeister Mario Slzezak für die Unterstützung und Zusammenarbeit in den letzten Monaten: „Die Gemeinde hat sich sehr für den Erhalt der Einrichtung eingesetzt und uns unterstützt, wo sie konnte. Das war eine wichtige Voraussetzung dafür, dass innerhalb von so kurzer Zeit eine Übernahme-Lösung gefunden werden konnte.“
Die Übernahme-Nachricht aus Köln ist in Hooksiel mit großer Erleichterung aufgenommen worden. Mit der Gründung des „Wohnstift Hooksiel“ wurden Pläne realisiert, über die „Hooksiel-Life“ schon im Februar berichtet hatte. Der neue Betreiber und sein Konzept wurde vom Landkreis Friesland überprüft. Mit positivem Ergebnis: „Seitens der Heimaufsicht gibt es keine Einwände zum Betrieb – die abschließende Entscheidung erfolgt durch die zuständige Pflegekasse“, hieß es gestern aus Jever.
Schwerpunkt von Terranus ist die Beratung
Die Hooksieler Seniorenresidenz gehörte zu bundesweit etwa 100 Häusern, die von der Insolvenz der Convivo-Gruppe (Bremen) betroffen waren. Im Rahmen des Insolvenzverfahrens waren bis Ende März die Gehälter der Mitarbeiter gesichert. In Häusern, für die eine Nachfolgelösung gefunden wurde, geht der Betrieb jetzt weiter. Andere, wie das ebenfalls zu Convivo gehörende St.-Willehad-Pflegeheim in Wilhelmshaven, werden geschlossen. Die Bewohner müssen sich eine neue Bleibe suchen. Das „Wohnstift Hooksiel“ hat 95 Plätze, von denen zuletzt aber nur ein Teil belegt waren.
Die Terranus AG (Köln) ist seit über 25 Jahren am Markt, ist aber kein klassischer Pflegeheim-Betreiber. Das Unterehmentritt eher als Berater für Investoren und Betreiber im Markt für Sozial- und Gesundheitsimmobilien auf. So hat Terranus kürzlich den Weiterverkauf von Einrichtungen in Emden und Wittmund mit insgesamt 168 Plätzen organisiert. Dabei ging es ausschließlich um die Veräußerung der Immobilien.
Osterfeuer haben im Wangerland Tradition. Foto: hol
Hooksiel (4. 4. 2023) – Tradition ist eine gute Voraussetzung für Begegnung. Beim „Tanz auf der Siloplatte“ in Warfen werden sich am Ostersonnabend Hooksieler Bürger und zahlreiche Urlaubsgäste treffen, Musik hören, ein Bierchen trinken und vielleicht auch tatsächlich tanzen.
Gastgeber für das 49. Osterfeuer in Hooksiel sind Bert Albrecht und der Landwirt Hennig Lange, auf dessen Hof am Ortsrand von Hooksiel in Verlängerung der Pakenser Straße das Feuer gegen 18 Uhr entzündet wird. Natürlich erst nachdem der riesige Grünschnitt-Haufen zuvor noch einmal ordentlich umgeschichtet wurde. Dadurch soll verhindert werden, dass es sich möglicherweise schon brütende Vögel in dem Geäst gemütlich gemacht haben.
Trotz Feinstaub-Belastung und Klimadebatte: Osterfeuer haben im Wangerland Tradition. Gut 70 Feuer werden am Sonnabend im Gemeindegebiet angezündet. Die meisten davon in privatem Rahmen. Landwirte verbrennen den Grünschnitt, der auf ihren Höfen angefallen ist.
Öffentliche Osterfeuer gibt es nur weniger. In diesem Jahr eines am Wangermeer in Hohenkirchen und eben das in Hooksiel-Warfen. Stimmung ist dabei garantiert, dank Discjockey und Vollverpflegung. Die großen öffentlichen Osterfeuer in dem Urlaubsort gehen bis auf das Jahr 1974 zurück, erinnert sich Bert Albrecht. Initiator des ersten Feuers auf dem damals noch unbebauten Batteriegelände (heute Standort des Gästehauses) war sein Vater Hans Albrecht.
Zwei Jahre zuvor war die Jugendfeuerwehr in Hooksiel gegründet worden. Bert Albrecht, selbst lange Leiter der Jugendfeuerwehr in Hooksiel, übernahm die Organisation des Traditionsfestes, das später nahe des Stelzengebäudes im Freizeitgelände gefeiert wurde. Zum Teil mit mehreren Tausend Besuchern.
Seit ein paar Jahren lodern die Flammen in Warfen. Die Feuerwehr hat sich aus der Organisation zurückgezogen. Bert Albrecht ist geblieben. „Der Standort Warfen liegt etwas dichter am Dorf“, sagte Albrecht. „Da kommen jetzt auch wieder mehr Hooksieler hin.“ Die Zeichen stehen nicht schlecht, dass das Fest nach dem Ende der Corona-Pandemie wieder so gut angenommen wird wie früher. Parken können Besucher auf dem Hof beziehungsweise an der Zufahrtsstraße. Am besten aber sie kommen zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
Tipps vom Landkreis Friesland
Damit bei Osterfeuern keine Schäden und Gefahren für Mensch, Tier und Umwelt stehen, gerät der Landkreis Friesland: Das Abbrennen von (Garten-) Abfällen ist in Niedersachsen seit knapp zehn Jahren verboten. Aber Osterfeuer gelten als Brauchtumspflege. Daher sind sie erlaubt. Allerdings muss jedes Osterfeuer im Vorfeld bei der zuständigen Kommune angemeldet und als öffentlich zugängliche Veranstaltung durchgeführt werden.
Das Brauchtum darf nicht zur illegalen Müllentsorgung ausgenutzt werden. Altreifen, Kunststoff, Sperrmüll, Öle und andere Abfälle gehören ordnungsgemäß entsorgt und nicht ins Osterfeuer. Gleiches gilt für behandeltes oder beschichtetes Holz.
Das Brennmaterial darf erst am Ostersonnabend zu einem Haufen zentriert beziehungsweise das Material muss vollständig umgeschichtet werden, damit Wildtiere die Möglichkeit zur Flucht haben und Veranstalter ungeeignete Stoffe aussortieren können.
Der Standort für das Feuer ist so zu wählen, dass Sicherheitsabstände zu beispielsweise Hecken, Baum- und Strauchreihen sowie Gebäuden, öffentlichen Verkehrsflächen und Sicherheitsanlagen (etwa Stromleitungen) eingehalten werden.
Der Veranstalter ist für Brennmaterial, Kontrolle auf Abfälle bei den Vorbereitungen sowie ordnungsgemäßen Ablauf und ordnungsgemäße Beseitigung der Reste verantwortlich.
Weitere Hinweise geben die Ordnungsämter der Städte und Gemeinden. Eine Broschüre des Landkreises Friesland zum Thema Osterfeuer gibt es auf www.friesland.de/osterfeuer. Zudem sind viele Informationen und Termine unter dem Suchbegriff „Osterfeuer“ gesammelt, zu finden über die Suchzeile auf www.friesland.de
Hooksiel (3. 4. 2023) – Die Polizei hat einen Wohnmobilisten gestellt, der offenbar mit gefälschten Autokennzeichen unterwegs war. Am Sonntag gegen 18 Uhr kontrollierten Beamte der Polizei Jever ein Wohnmobil auf dem Parkplatz im Bereich des Hooksieler Außenhafens. Dabei stellten sie fest, dass die amtlichen Kennzeichen des Fahrzeugs entstempelt worden waren.
Anschließend wurden offenbar gefälschte Landeswappen auf den Kennzeichenschildern angebracht. Den Fahrzeugnutzer erwarten nach Polizeiangaben Strafverfahren wegen Urkundenfälschung und Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz.
Zufrieden mit der Resonanz auf den Kindersachen- und Spielzeug-Flohmarkt im Walter-Spitta-Haus: die Organisatorinnen Monika Becker (links) und Michaela Priebe. Foto: hol
Hooksiel (2. 4. 2023) – Schuhe kaum getragen, Blusen und Hosen wie neu. Zu klein für das eigene Kind. Für 5 Euro aber allemal noch gut für den Alltagsgebrauch. Dazu jede Menge Spielzeug: Vom Kinderbuch über die Pony-Farm bis zur Holzeisenbahn. Nicht neu, aber neuwertig – und günstig. Zumal wenn man über den einen oder anderen Euro noch verhandeln kann.
Der Ort des Geschehens: Das Walter-Spitta-Haus in Hooksiel. Das Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde Wangerland ist aus Sicht der Kinder- und Spielzeug-Flohmarkt-Organisatorinnen Monika Becker und Michaela Priebe der ideale Standort für den Second-Hand-Markt – zumal an einem Sonntag, an dem Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zeitgleich Ferien haben. Zentral gelegen, Parkplätze nebenan und auch zu Fuß gut zu erreichen.
An 21 Ständen bieten heute Mütter und Väter allein in den Innenräumen ihre Waren an. Weitere Händlerinnen hatten ihre Tapeziertische vor dem Gebäude aufgebaut. Aus de Cafeteria duftet es unterdessen nach Kaffee und gebackenen Waffeln. Die Standgebühren und der Erlös aus dem Kaffee- und Kuchenverkauf gehen an die Kirchengemeinde, für die Kinder- und Jugendarbeit.
Monika Becker und Michaela Priebe sind zufrieden. „Viele Leute machen sonntags einen Spaziergang und flanieren dann auch gern über einen Flohmarkt“, schildert Michaela Priebe, auch aus eigener Erfahrung. Die Hooksielerin managet die Veranstaltung mit ihrer Freundin seit gut acht Jahren. Für den August planen beide eine Premiere: „Dann soll es einen echten Flohmarkt geben – mit Kinder- und Spielsachen, aber auch mit Antiquitäten und Trödelware aller Art.“
Der genaue Termin steht noch nicht fest. Aber Anmeldungen von potenziellen Händlern nimmt Michaela Priebe schon unter Telefon 0173/9550788 entgegen.
Hooksiel/Wilhelmshaven (2. 4. 2023) – Am Mittwoch, 5. April, startet Helgoland-Saison. Ab Wilhelmshaven und mit Zwischenstopp am Hooksieler Außenhafen fährt der Katamaran „Adler Jet“ bis in den Herbst zwei bis drei Mal wöchentlich zu Deutschlands einziger Hochseeinsel. Abfahrt in Hooksiel ist dabei stets um 10.15 Uhr.
Die kommunalen Touristik-Organisationen Wangerland Touristik GmbH und die Wilhelmshaven Touristik & Freizeit GmbH begrüßen das erweiterte Angebot der Reederei „Adler & Eils“ (Büsum) ausdrücklich. Es sei schön, dass die im vergangenen Jahr neu geschaffene Fährverbindung so viel Anklang gefunden habe. „Die Fährverbindung bietet sich perfekt für einen entspannten Tagesausflug an. „
Der „Adler Jet“ bringt seine Fahrgäste in etwa zwei Stunden nach Helgoland. Die Fähre startet ab Wilhelmshaven um 9.30 Uhr und eine drei Viertel Stunde später ab Hooksiel. Der Fahrpreis ist übrigens unabhängig davon, wo man in die Fähre einsteigt gleich. Sitzgelegenheiten gibt es auf dem Katamaran sowohl wind- und wettergeschützt im Innenbereich als auch auf dem Außendeck.
Auf der Insel haben die Fahrgäste circa vier Stunden Aufenthalt. Genügend Zeit, um die Schönheit der Insel mit ihrem Unter- und Oberland zu entdecken oder zollfrei einzukaufen. Um 15.45 Uhr legt die Fähre wieder ab und erreicht Hooksiel gegen 17.15 Uhr und Wilhelmshaven um 18 Uhr.
Der Ausflug kostet für Erwachsene 72,50 Euro und für Kinder 42,50 Euro. Tickets können online unter adler-eils.de/schiffstouren/wilhelmshaven-hooksiel.de oder unter wilhelmshaven-touristik.de und wangerland.de sowie in den Tourist-Informationen im Wangerland und Wilhelmshaven erhältlich.
Nils Schröder ist einer der letzten Hooksieler Krabbenfischer. In dieser Woche hat für ihn die Fangsaison gegonnen. Wie viele noch folgen werden, ist ungewiss. Foto: hol
Von Gerd Abeldt
Hooksiel (6. 3. 2023) – Fischerei und Hooksiel. Das gehört zusammen. Weil die exponierte Lage des Sielhafens am Jadebusen gute wirtschaftliche Voraussetzungen für Fischfangbetriebe bietet – aber auch, weil aus touristischer Sicht ein Nordseehafen ohne Fischkutter kein richtiger Hafen ist.
Nils Schröder, Eigner und Kapitän des Krabbenkutters „Trotz“, ist dennoch skeptisch. 2015 ist der 35-jährige Fischwirt mit seiner Familie, einer Frau und zwei Kindern, von Varel nach Hooksiel gekommen, um sich hier – aufgrund der besseren Standortbedingungen – als Krabbenfischer selbstständig zu machen. Die Entscheidung habe er bis heute nicht bereut, sagt Schröder im Gespräch mit „Hooksiel-life“. „Aber ich glaube nicht, dass ich mit meinem Betrieb das Rentenalter erreichen werde.“
Fischer in vierter Generation
Schröder ist in vierter Generation Fischer. Er liebt seinen Beruf. „Ohne Leidenschaft kann man das gar nicht machen.“ Fischer ist ein anstrengender Beruf. In der Krabbenfang-Saison von März bis Dezember geht es täglich auf See, immer auf der Suche nach den besten Fanggründen. Wo sich die Garnelen gerade aufhalten und am besten fangen lassen, hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Von der Jahreszeit, vom Wetter, von der Strömung, von der Sicht im Wasser und, und, und.
„Meist fahren wir eine Stunde vor Hochwasser los“, schildert Schröder seinen Arbeitsalltag. Zur Crew an Bord gehören neben dem Kapitän ein weiterer Fischer und ein Auszubildender. Der Fangerfolg hängt in hohem Maß von der Erfahrung der Fischer ab. „Wir haben drei bis vier feste Plätze“, schildert Schröder. „Aber eine Garantie für volle Netze gibt es nicht.“ So hat eine Fangwoche schon mal bis zu 72 Stunden. Manchmal bleibt der Kutter 24 Stunden am Stück auf der Jade. Eine Faustregel: Krabben lassen sich am besten in trübem Wasser fangen. Bei klarer Sicht nämlich, so Schröder, sehen die Tiere die Netze kommen.
Krabbenfang mit einem Öko-Zertifikat
Die an Auslegern befestigten Fangnetze werden rechts und links vom Schiffsrumpf ins Wasser gelassen und von der mit einem 300-PS-Motor ausgestatteten „Trotz“ auf Rollen über den Meeresgrund gezogen. Der Fang wird an Bord gereinigt, sortiert und noch auf See gekocht. Beifang gibt es nach den Worten von Schröder so gut wie keinen. „Durch ein Netz-in-Netz-System werden Fische schon unter Wasser aus dem Fangnetz ausgeschleust.“ Beleg für nachhaltige Fischerei und Grundlage für das MSC-Zertifikat (Marine Stewartship Council), das für eine ökologisch verträgliche Fischerei steht.
Dabei kommt es entscheidend auf die Maschengrößen der Netze an. Das Fangnetz für die Krabben (biologisch korrekt wäre „Nordsee-Garnelen“) hat eine Maschenweite von 14 Millimetern, damit zu kleine Tiere sich darin gar nicht erst verfangen. Die Maschenweite des zweiten Netzes, mit dem Fische ausgeschleust werden, ist deutlich größer.
Fischer fürchten Todesstoß aus Brüssel
Schröder glaubt nicht, dass die von den Krabbenfischern seit vielen Jahrzehnten im Wattenmeer und im Flachwasser der Nordsee praktizierte Fangmethode den Meeresboden schädigt. Sicher ist er sich aber, dass es der Todesstoß für die 54 Küstenfischer-Betriebe in Niedersachsen wäre, wenn der Vorstoß der EU-Kommission Erfolg haben sollte, das Fischen mit Grundschleppnetzen ab 2030 in allen Schutzgebieten verbieten. Erste Einschränkungen im Nationalpark Wattenmeer wären nach dem Vorschlag aus Brüssel schon 2024 spürbar.
Die Fanggebiete von Schröder liegen ausnahmslos in Schutzgebieten, sei es im Nationalpark Wattenmeer oder in EU-Natura-2000 Gebieten. Eine Verlagerung der Fischerei in die offene Nordsee ist mit den kleinen, schwach motorisierten deutschen Krabbenkuttern nicht möglich. „Und mit einen Netz oder der Angel kannst du halt keine Krabben fangen“, sagt Schröder.
Zusammen mit nahezu allen anderen niedersächsischen Krabbenfischern hat Schröder vor eine Tagen am Rande der Agrarministerkonferenz in Büsum gegen die EU-Pläne protestiert. Durchaus mit Erfolg, wie es scheint. Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) und alle norddeutschen Landesfischereiminister haben sich für den Erhalt der deutschen Krabbenfischerei ausgesprochen. Ein Grund zur Entwarnung ist das für Schröder nicht. „Gut, ein Pauschalverbot für die Grundnetzfischerei wird in 2024 nicht kommen. Aber was heißt das für 2025, 2026 …?“
Bürokratie hat die Fischer am Haken
Nicht nur die EU habe die Fischer im Visier, klagt der Hooksieler Fischer. Unnötige Bürokratie erschwere in Deutschland den Arbeitsalltag erheblich. Als Beispiel nennt Schröder das „Fischereilogbuch“. Dabei handelt es sich um einen auf jedem Kutter fest installierten Computer, über den die Fischer ihre Fangmengen an der Bundesamt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) in Hamburg melden müssen – und zwar spätestens 24 Stunden nach dem Festmachen des Kutters im Hafen. Zwingend. Obwohl es für die Krabbenfischerei keine Fangquoten gibt.
„Da ist man zwölf Stunden an Bord, übergibt im Hafen den Fang an den Großhändler, der einem nach Größen-Sortierung und Wiegen der Krabben einige Stunden später die genaue Fangmenge mitteilt, die in den Handel oder zum Pulen nach Marokko geht“, gibt Schröder Einblick in die Praxis. „Dann bin ich gerade mal zu Hause bei meiner Familie und dann wieder los an Bord, um die Meldung ans BEL abzusetzen.Warum gibt es dafür nicht längst eine App auf dem Handy?“
Warum Schröder von der Politik enttäuscht ist
Sorgen bereitet dem Hooksieler die zunehmende Industrialisierung der Jade. Niemand könne derzeit genau sagen, welche Folgen der Betrieb des LNG-Verarbeitungsschiffes „Höegh Esperanza“ und die erlaubte Einleitung von mit Bioziden versetztem Abwasser des Schiffes auf das Ökosystem Wattenmeer haben. Er werde nicht gegen die Anlage klagen. „Das bringt ja doch nichts“, so Schröder. Geärgert habe ihn aber die schlechte Kommunikation. Noch im Oktober habe Olaf Lies, als Umweltminister, in Wilhelmshaven den direkt betroffenen Fischern Gespräche zugesagt. „Und passiert ist dann gar nichts.“
Die Fangmengen der „Trotz“ schwankt zwischen 100 Kilogramm und dem Spitzenwert von zwei Tonnen am Tag. Pro Kutter und Jahr kommen so im Schnitt etwa 60 Tonnen zusammen. Ob die Arbeit sich gelohnt hat, hängt aber nicht nur von der Menge ab. Der Krabbenpreis ist stark schwankend. Zuletzt lag er 2021 noch bei 4,30 Euro je Kilo, kletterte er 2022 parallel zu stark steigenden Allgemeinkosten auf 6,05 Euro – für die Fischer wohlgemerkt. Im Handel kostet ein Kilo ungepulter Krabben um die 15 Euro.
Jennifer Schröder verkauft am Hooksieler Außenhafen Krabben frisch vom Kutter. Foto: hol
Mit Direktvermarktung durch die Corona-Krise
Ein entscheidender Faktor für den Preis ist die Nachfrage. Die rutschte während der Corona-Pandemie in den Keller. Geschlossene Gaststätten, kaum Feste, keine Krabbenbrötchen-Stände.„Uns hat in den zurückliegenden beiden Jahren die Direktvermarktung hier in Hooksiel sehr geholfen“, sagt Schröder. Das Angebot, frische Krabben direkt beim Fischer zu kaufen, werde es auch künftig geben – allerdings nicht mehr am Wohnhaus der Schröders, sondern am Kutter im Außenhafen. Premiere war am Donnerstag. Eine ganze Reihe von Stammkunden kamen. Sie wurden per WhatsApp informiert, wann der Krabbenverkauf beginnt. Kilopreis zum Saisonstart: 13 Euro.
Fangsaison von März bis Dezember? Also haben Krabbenfischer drei Monate Urlaub? Schröder lacht. Tatsächlich sei er mit seiner Familie für ein paar Tage in die Sonne geflogen. Aber auch im Winter gebe es am Kutter jede Menge zu tun. „Wir erledigen dann alle Arbeiten, für die in der Fangsaison die Zeit fehlt. Jetzt haben wird zum Beispiel alle Keilriemen ausgewechselt, damit uns keiner auf See reißt.“
Die „Trotz“, Kennung Hoo-60, ist 1970 gebaut worden, also schon über 50 Jahre alt. Macht dem Schiff das Alter nichts aus? „Natürlich. Dass ist so, als wenn man mit einem 50 Jahre alten Lastwagen über die Straßen fährt“, sagt Schröder. Aber an die Millioneninvestition in einen neuen Kutter sei derzeit aber gar nicht zu denken. „Dafür gibt uns keine Bank einen Kredit.“ Auch das ist einer der Gründe , warum die Tage der deutschen Krabbenkutter-Flotte gezählt sein könnten.