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Beiträge veröffentlicht in Februar 2025

Künstlerhaus: Von Elementarkräften aus dem Watt bis zu gefilzten Ostereiern

Renate Janßen-Niemann vor dem Künstlerhaus Hooksiel
Renate Janßen-Niemann stellt das Jahresprogramm im Künstlerhaus Hooksiel vor. Foto: hol

Hooksiel (1. 3. 2025) – Freunde der schönen Künste dürfen sich auf ein abwechslungsreiches Ausstellungsjahr im Künstlerhaus Hooksiel freuen. Hausleiterin Renate Janßen-Niemann stellte jetzt das Programm für 2025 vor, in dem auch wieder zwei Stipendiaten im Sielort wohnen und arbeiten werden.

Derzeit ist an den Wochenenden noch die „Winterausstellung“ zu sehen. Anfang April wird dann die Venezolanerin Betty Sarti de Range als Stipendiatin in Hooksiel erwartet. Die Vernissage ihrer Ausstellung „Organische Formen am Meer“ ist für Sonntag, den 6. April, geplant. Die Künstlerin arbeitet seit Jahren experimentell im Bereich der Druckgrafik, insbesondere mit Gelatine-Druckverfahren. 

Dabei verwendet sie vornehmlich Naturmaterialen wie Gräser, Blätter, Algen oder auch Muscheln. Wie Janßen-Niemann ankündigte, werde die Stipendiatin mit Erlaubnis der Nationalparkverwaltung während ihres sechswöchigen Aufenthalts in Hooksiel auch einige Exponate aus den Salzwiesen des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer entnehmen und künstlerisch verarbeiten.

Als zweite Stipendiatin wird am 16. Mai Johanna Staniczek aus Berlin erwartet, die sich der architektur- und raumbezogenen Malerei verschrieben hat. Dabei setzt sie sich inhaltlich häufig mit Naturerscheinungen wie Wetter, Atmosphäre, Licht und Temperatur auseinander. Dabei ergänzen in neueren Arbeiten der Künstlerin digitale Verfahren ihre Zeichentechniken. Die Ausstellung „Elementarkräfte“ wird bis zum 22. Juni im Künstlerhaus zu sehen sein.

Mit Gero Troike stellt vom 29. Juni bis 28. Juli ein alter Bekannter in Hooksiel aus. Der in DDR-Zeiten groß gewordene und vor allem als Bühnenbildner an großen Bühnen bekannte Künstler war bereits 2016 als Stipendiat im Künstlerhaus. Zeitgleich mit seiner diesjährigen Ausstellungseröffnung wird er seinen 80. Geburtstag feiern. Zeigen wird Troike in seiner Retrospektive auch Motive, zu denen er bei seinem ersten Hooksiel-Aufenthalt inspiriert wurde.

Künstlerhaus Hooskiel
Die Textildesignerin Petra Voß bietet Kurse zum österlichen Filzen an. Foto: Künstlerhaus

Zu weiteren Ausstellungen werden die in Oldenburg lebende Iranerin Schirin Khorram (3. bis 31. August, „Begegnungen – Portraits“), der Allgäuer „Handwerker“ Helmuth Wolf (7. September bis 5. Oktober), der in seiner Werkstatt Eisen-Skulpturen fertigt, sowie die Zeichnerin Antje Witzel (12. Oktober bis 2. November) zum Thema „Wasser in den Ohren“ erwartet. Janßen-Niemann freut sich, dass es dem Beirat des Künstlerhauses auch im zwölften von ihre verantworteten Ausstellungsjahr gelungen ist, ein abwechslungsreiches Programm mit unterschiedlichen Künstlern und verschiedensten Techniken zusammenzustellen. Der Beirat wähle die Kunstschaffenden aus einer Vielzahl von Bewerbungen aus der gesamten Republik aus. 

Zum Jahresprogramm gehört wieder das beliebte Ferienangebot „Kunstkarussell für Kinder“, das Mitte Juli beginnt. Anmeldungen unter Telefon 04463/235. Zuvor lädt die Textildesignerin Petra Voss bereits Kinder ab sechs Jahre zum „österlichen Filzen“ ein (Samstag, 12. April) und zeigt Erwachsenen, wie man Hundeleinen häkelt und filzt (Samstag, 21. Juni). Ein weiterer spannender Programmpunkt: Eine Performance zum Thema „meer und weniger“ mit der Künstlerin Akkela Dienstbier, zu der das Künstlerhaus für Sonntag, 10. August, ab 15 Uhr einlädt. 

Welche Zukunft hat die Landwirtschaft?

Wangerland/Jever (28. 2. 2025) – Wohin geht die Reise der deutschen Landwirtschaft nach dem Regierungswechsel in Berlin? Was sind die Herausforderungen, was die dringlichsten Aufgaben im und für den Agrarsektor?  Die CDU-Landtagsabgeordnete Katharina Jensen (Wangerland), die den Wahlkreis Friesland/Jade im Landtag vertritt, stellt die Frage „Quo vadis Landwirtschaft?“ im Rahmen der CDU-Veranstaltungsreihe „Thekentalk“ öffentlich.

Antworten erwartet Jensen, die im Landtag unter anderem im Ausschuss „Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz“ und im Unterausschuss Verbraucherschutz vertreten ist, von ihren Gesprächspartnern, den Bundestagsabgeordneten Albert Stegemann (Wahlkreis Mittelems) und Anne Janssen (Wittmund). Stegemann ist Mitglied im Ausschuss Ernährung und Landwirtschaft und seit 2018 Vorsitzender der Arbeitsgruppe Ernährung und Landwirtschaft der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Die öffentliche Veranstaltung beginnt am Donnerstag, 6. März, um 18.30 Uhr in der „Kajüte“ in Jever (Steinstraße 2A). Alle Interessierten sind willkommen.

Polizei: Am 1. März beginnt das neue Versicherungsjahr für E-Scooter

Friesland/Wangerland (28. 2. 2025) – Ab dem 1. März, also am Samstag, beginnt das neue Versicherungsjahr für Fahrzeuge mit Versicherungskennzeichen oder -plakette. Darauf weist die Polizeiinspektion Wilhelmshaven-Friesland hin. Wer ein solches Fahrzeug nutzt, braucht zu diesem Datum neuen Versicherungsschutz – erkennbar an der grünen Schrift auf weißem Grund (statt Blau im Vorjahr).

Versicherungsplakette
Die Polizei erinnert daran, dass zum 1. März der Versicherungsschutz für eine Reihe von Fahrzeugen erneutert werden muss, darunter Mopeds, S-Pedelecs und E-Roller. Foto: Polizei

Warum ist das wichtig? „Bei Verkehrskontrollen fällt immer wieder auf, dass Fahrzeuge ohne gültigen Versicherungsschutz unterwegs sind – besonders E-Scooter, die immer häufiger auf unseren Straßen zu sehen sind“, so die Polizei. Fahrten ohne Versicherungsschutz sind aber nach dem Pflichtversicherungsgesetz strafbar. Bei Verstößen gegen dieses Gesetz handele es sich nicht um ein Kavaliersdelikt, sondern um eine Straftat, die entsprechend verfolgt werde, warnt die Polizei. 

Welche Fahrzeuge brauchen eine neue Versicherung? Neben den E-Scootern unter anderem auch Mofas und Mopeds (bis 50 cm³, max. 45 km/h), S-Pedelecs (E-Bikes mit Unterstützung bis 45 km/h), E-Roller (mit Betriebserlaubnis, max. 45 km/h) sowie Quads und Trikes (bis 50 cm³, max. 45 km/h). Unter die Vorschrift fallen auch motorisierte Krankenfahrstühle. 

Die Polizei weist zudem darauf hin, dass der Versicherungsschein stets mitzuführen ist. Wer das Dokument bei einer Kontrolle nicht vorzeigen kann, riskiert ein Verwarngeld von 10 Euro.

Mit Physio-Praxis im 20-Minuten-Takt in die Selbstständigkeit

Yvonne Janßen
Mit der „Physio am Hafen“ startet Yvonne Janßen in die Selbstständigkeit. Foto: hol

Hooksiel (27. 2. 2025) – Im Herzen von Hooksiel eröffnet eine neue Physiopraxis. Die Inhaberin, Yvonne Janßen, lädt zum Start für Samstag, 1. März, zum Tag der offenen Tür ein. Ab 11 Uhr können sich alle Hooksielerinnen und Hooksieler einen Eindruck davon verschaffen, wie sich die ehemals als Gaststätte genutzten Räume („Strandkorb“) in der Lange Straße 31 in die „Physio am Hafen“ verwandelt haben.

Wo heute noch Maler und Putzkolonne wirbeln, warten künftig Rezeption, Massagebank und Bewegungsraum auf Patienten. Für Yvonne Janßen (33) geht damit ein Lebenstraum in Erfüllung. „Ich habe mir immer gewünscht, dass in meiner Praxis alles so ist, wie ich es mit vorstelle und für richtig halte.“

Die Physiotherapeutin, die in Jever aufgewachsen ist, hat ihr Handwerk von der Pike auf gelernt. 2017 hat sie in Oldenburg ihr Ausbildung abgeschlossen und dort danach sieben Jahren in einer Praxis gearbeitet. Während dieser Zeit hat Yvonne Janßen eine Reihe von Weiterbildungen und Qualifizierungen durchlaufen. Unter anderem habe sie bei der Selam-Lebenshilfe sehr intensiv mit Patienten mit Beeinträchtigungen gearbeitet. 

Ihren Patienten zugute kommen sollen auch Fortbildungen nach dem „Botbath-Konzept“ und zur „PNF-Therapie“. Bei Bobath steht die Behandlung von Menschen mit neurologischen Erkrankungen wie zum Beispiel Lähmungen nach einem Schlaganfall im Fokus. Bei PNF geht es um die Stimulation der Beweglichkeit von Sehnen, Muskeln und Gelenken. Ein weiterer Schwerpunkt in der Praxis soll das Training mit Geräten werden.

Yvonne Janßen wohnt seit zwei Jahren in Hooksiel. Als alleinerziehende Mutter habe es sie in die Nähe ihres familiären Umfelds zurückgezogen, sagt sie im Gespräch mit „Hooksiel-life“. Zuletzt habe sie in einer Praxis in Jever gearbeitet. Die Eröffnung der „Physio am Hafen“ ist nach den Vorstellungen der Therapeutin ein großer, aber längst noch nicht der letzte Schritt. Zum 1. April möchte sie eine Bürokraft einstellen, perspektivisch auch eine weitere Physio-Fachkraft. „Ich würde gern auch Hausbesuche machen sowie mit dem Senioren-Wohnstift und anderen Einrichtungen zusammenarbeiten.“ 

Ab kommender Woche wird die Praxis montags bis freitags von 7.20 bis 14.20 Uhr geöffnet sein. Behandelt werden im 20-Minuten-Takt sowohl Kassen- als auch Privatpatienten. Zur Praxis gehören zwei Parkplätze in der Obernstraße an der Rückseite des Gebäudes. 

Zwei junge Leute schwer verletzt

Voslapp (27. 2. 2025) – Zwei junge Leute sind heute früh in Wilhelmshaven-Voslapp schwer verletzt worden. Nach Mitteilung der Polizei war es gegen 7.45 Uhr zu einem Verkehrsunfall in der Flutstraße. 

Ein 87-jähriger Pkw-Fahrer befuhr die Flutstraße aus nördlicher Richtung kommend in Richtung Arthur-Grunewald-Straße und beabsichtigte im Kreuzungsbereich nach links abzubiegen. Hierbei habe der 87-Jährige das entgegen kommende Kraftrad übersehen, das mit zwei Personen besetzt war, so die Polizei. Es kam zum Zusammenstoß beider Fahrzeuge.

Infolge des Anpralls wurden die Fahrerin und der Sozius des Kraftrades schwer verletzt. Der 16-jährige Sozius wurde umgehend mit einem Rettungswagen in ein umliegendes Krankenhaus verbracht. Die 16-jährige Fahrerin des Kraftrades wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus transportiert.

Fastnachtslaufen in Erinnerung an Handwerksmeister Gerhard Keemann

Sascha Keemann spielt Harmonika mit Meyra Schriever
Spielen zur Einstimmung zusammen Fastnachtslieder: Sascha Keemann, dessen Vater die Tradition in Hooksiel über Jahrzehnte hoch gehalten hat, und Meyra Schriever. Foto: hol

Hooksiel (26. 2. 2025) – Aus dem Awo-Heim erklingt Musik. Seit Wochen schon. Akkordeon- und Harmonika-Klänge sind deutlich zu hören, dazu ein Geklingel und Gestampfe. Teufelsgeigen. Die Vorzeichen sind unüberhörbar. Rosenmontag naht – und die Hooksieler Fastnachtsläufer bereiten sich auf ihren Auftritt vor.

Das Fastnachtslaufen ist in Hooksiel auf dem besten Weg, wieder zu einer festen Tradition zu werden. Im vergangenen Jahr schon waren drei Gruppen junger Leute – Schüler, Auszubildende, Handwerker – verkleidet als Teufel, Schornsteinfeger, Hauptmänner, Eierfrauen und Kassierer durch den Ort gezogen, hatten an Haustüren Ständchen gebracht und als „schwarze Männer“ Kinder angemalt. Aus der Aktion bildete sich die Gruppe „Weil wir Hooksieler sind“, die sich seither in Hooksiel engagiert.

Umzug durch den Ort

Inzwischen ist die Gruppe um ihre Sprecher Julian Dreßel, Nico Müller, Finja Janssen, Jan-Niklas Ulfers und Meyra Schriever weiter gewachsen. An diesem Rosenmontag werden sich früh morgens vier Gruppen mit je vier bis fünf Leuten im Walter-Spitta-Haus treffen und von hieraus musizierend durch die benachbarten Dörfer wie Bohnenburg, Wüppels, Haddien, Crildumersiel und Kaisershof und durch die Wohnviertel von Hooksiel ziehen. Natürlich bekommen auch die Grundschule und der Kindergarten sowie das Senioren-Wohnstift und das WiKi-Wohnheim Besuch. Zum Abschluss, so die Planung, soll es wieder einen Bummel durch die Gastronomie im Ort geben, möglicherweise zusammen mit den „Besenwerfern“, die ebenfalls auf Tour sein werden.

„Das ist wirklich schön, dass die jungen Leute die alte Tradition wieder pflegen“, sagt Helga Keemann. „Dass treibt einem die Tränen in die Augen, wenn man das so sieht.“ Für Helga Keemann ist das Fastnachtslaufen ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Ihr 2020 verstorbener Mann, der Maurermeister Gerhard Keemann, hat über Jahrzehnte Auszubildenden die alten Handwerker-Bräuche nahe gebracht. Dabei wurde die gesamte Familie, zu der mit Natascha, Sonja, Nicole, Sascha und Tamara fünf Kinder gehörten, mit einbezogen. „Bei uns zu Hause war Musik immer ein Thema.“

Fastnachtsläufer von Hooksiel 2025
Helga Keemann (3. von links) fühlt sich sichtlich Wohl im Kreise der jungen Leute, die am Rosenmontag als Fastnachtstläufer durch Hooksiel ziehen werden. Foto: hol

Helga Keemann hat zum Übungsabend der Fastnachtsläufer einen dicken Ordner mit Zeitungsartikeln mitgebracht. In etlichen Berichten wurde seit Anfang der 1980er Jahre über den Karnevalsbrauch in Hooksiel berichtet. „Da geht einem das Herz auf“, sagt die Hooksielerin, die sich sehnlichst wünscht, dass die Handwerkstraditionen auch in Generationen noch gepflegt werden. Auch deshalb hat sie der Gruppe eine Familien-Harmonika geschenkt.

Unterstützung von allen Seiten

Darüber erfahren die Fastnachtsläufer aus dem ganzen Ort viel Unterstützung, sagt Julian Dreßel. Der Verein für Handel, Handwerk und Gewerbe (HHG) habe vier Tröten gespendet, der Seebadeverein drei, der Verein Kunst- und Erlebnispfad vier Kostüme finanziert. Hinzu kommen ein Frühstück der Bäckerei Ulfers-Eden, ein Mittagessen von der Dorfgemeinschaft sowie – so die Hoffnung – kleine Belohnungen an den Haustüren und Freigetränke von der Gastronomie.

„Wir haben bis Montag ein volles Programm“, sagt Dreßel. Ihre Generalprobe feiern die Fastnachtsläufer am Samstag auf dem Handwerkerball. Für Sonntag sind sie zum Kinderkarneval in die Skiterrassen an der Wasserskianlage eingeladen. Und dann geht es am frühen Rosenmontag los: „FiFa Fastnacht. Angefangen! Ist es erlaubt, ein Lied zu singen? Wir sind Hooksieler, das weiß ein jedes Kind! Wir reißen Bäume aus, wo gar keine sind …“

Tennis: Viel Spaß beim Doppel-Turnier

FCN-Tennisturnier in Jever
Vier der insgesamt 14 Aktiven beim Doppel-Turnier des FCN Hooksiel in Jever: (von links) Thomas Otte, Niklas Doyen, Reiner Meints und Anton Hamacher. Foto: Scholz

Hooksiel (25. 2. 2015) – Mit einem gelungenen Tennisnachmittag hat die Tennisabteilung des FC Nordsee Hooksiel die Tradition der vereinsinternen Winter-Doppelturniere wieder aufgenommen. Auf Einladung von Organisator Alexander Scholz trafen sich 14 Spielerinnen und Spieler im Alter von 17 bis 70 in der Halle des MTV Jever. 

Fünf Stunden lang traten die Aktiven in immer wieder neu zusammengestellten Doppel- Konstellationen gegeneinander an. Mal als Geschlechter-Mix, mal als Alt-Jung-Kombi. Förmliche Sieger gab es bei diesem Modus nicht. Scholz: „Wir waren heute alle Sieger. Wir hatten viel Spaß zusammen und so viel ist klar: 2026 wird es auch wieder ein Winter-Doppelturnier geben.“ 

Die über viele Jahre in dem Verein gepflegte Tradition war in der Corona-Zeit eingebrochen. Da der FCN keine eigene Halle hat, müssen die Tennisspieler des Vereins für sportliche Aktivitäten im Winter in die Nachbarschaft ausweichen. Am kommenden Montag, 3. März, treffen sich die Mitglieder der Tennissparte zur Abteilungsversammlung (19.30 Uhr, Stelzengebäude). Für Samstag, 22. März, ab 10 Uhr ist dann auch schon der erste Arbeitsdienst zur Saisonvorbereitung auf der Tennisanlage in Hooksiel angesetzt.

Straßenkarte statt Navi: Digitalisierung der Abfall-Entsorgung hat Grenzen

Friesland /Wangerland (25. 2. 2025) – Der Landkreis Friesland wirbt um Verständnis dafür, dass es bei der Abfall-Entsorgung hier und dort noch mal hakt. Seit dem 1. Januar sei die Augustin Entsorgung Friesland für die Abfallentsorgung im Landkreis zuständig. „Ein solcher Wechsel des Entsorgers ist ein komplexer Vorgang“, betont die Kreisverwaltung in einer Pressemitteilung. „Trotz sorgfältiger Vorbereitung führten verschiedene Faktoren vereinzelt zu Verzögerungen in der Abfallabfuhr.“ Man stehe in engem Austausch mit dem Unternehmen, das mit Hochdruck an Lösungen arbeite.

Das Unternehmen, welches im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung beauftragt wurde, sei mit der Abfuhr von Restmüll, Biomüll, Altpapier und Sperrmüll betraut. Um der Aufgabe gerecht zu werden, habe Augustin Entsorgung zwölf neue Fahrzeuge beschafft, 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt und müsse täglich rund 180 Touren für die Entleerung von rund 145.000 Müllbehältern in unterschiedlichen Entleerungsintervallen im Kreisgebiet planen.

Die Fahrerinnen und Fahrer, die sich in die neuen Routen einarbeiten, würden dabei durch digitale Planungstools unterstützt. Aber zum Beispiel durch zum Teil veraltete Basisdaten sowie netzabhängige Fahrzeugsoftware, die in ländlichen Gebieten an ihre Grenzen stößt, könnten sich hierbei technische Hürden ergeben, die zu Verzögerungen führen können. „Zur besseren Orientierung werden zusätzlich gedruckte Karten mitgeführt“, erläutert die Kreisverwaltung. „Die neue Fahrzeugtechnik mit zahlreichen digitalen Schnittstellen wird in den ersten Monaten noch auf die Bedarfe, die sich erst aus dem Echtzeitbetrieb ergeben, angepasst.“

Die Entsorgungssicherheit werde durch die Anlaufschwierigkeiten nicht beeinträchtigt. Tonnen, die stehen geblieben sind, würden in den meisten Fällen am nächsten Werktag, teilweise auch samstags abgeholt. Beim Landkreis ist man davon überzeugt, dass die Firma Augustin alle verfügbaren Ressourcen einsetzt, um die Anfangsschwierigkeiten schnellstmöglich zu überwinden.

Kommentar: Demokratische Parteien müssen nach Ohrfeige reagieren

Von Gerd Abeldt

Hooksiel (24. 2. 2025) — Das Wangerland ist eine kleine Gemeinde. Dennoch verrät das hiesige Ergebnis der Bundestagswahl einiges über die Befindlichkeiten in ganz Deutschland. Zumindest wirft es Fragen auf, über die in den Parteizentralen nachgedacht werden muss.

Das Wahl-Ergebnis liegt auf der Linie des Bundesergebnisses. Die CDU gewinnt (weniger klar als erwartet), die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP werden teils dramatisch abgestraft. Die selbst ernannte Alternative für Deutschland (AfD) verzweieinhalbfacht ihr Ergebnis von vor vier Jahren. Und auch die Linke erzielt einen Achtungserfolg.

Bei näherer Betrachtung verraten die Zahlen: Die Abstimmung wurde eindeutig von nationalen und internationalen Themen bestimmt. Ja, es ging um den Bundestag. Aber noch nie zuvor sind traditionelle Parteibindungen im ländlichen Raum derart zersetzt worden. Die im Wangerland immer starke FDP wurde pulverisiert, dafür klettert die Linke, die in der Gemeinde noch nicht ein einziges Mal zu irgendeinem Thema das Wort ergriffen hat, aus dem Stand auf fast sechs Prozent. 

Ebenso die AfD. Kommunalpolitisch spielt die Partei im Wangerland keine Rolle. Selbst nach der Einquartierung mehrerer Hundert Flüchtlinge in Hohenkirchen gelang es der Rechtsaußen-Partei nicht, in der Gemeinde Fuß zu fassen. Und dennoch: Über 20 Prozent der Wangerländer wählen AfD. Aus Protest? Oder als Beleg für das „Prinzip Hoffnung“?

Offenbar ist die Verunsicherung bei vielen Wählern so groß, dass sie vor allem eines wollen: Eine Neuausrichtung – in der Wirtschafts-, Klimaschutz-, Außen- und Flüchtlingspolitik. Viele Menschen haben Angst, fühlen sich überfordert. Hinzu kommen vielleicht Zukunftsängste bei Landwirten und Fischern, in der bei Touristik-Branche oder bei Menschen, die sich um das Gesundheitswesen sorgen oder an hohen Kosten für Energie, Miete oder im Pflegebereich verzweifeln. 

Das Wahlergebnis ist mehr als eine Ohrfeige für die etablierten demokratischen Parteien. Es ist der vielleicht letzte Weckruf zur Erneuerung. Die direkt gewählte SPD-Bundestagsabgeordnete Siemtje Möller hat zu Recht gefordert, dass ihre Partei die Basisarbeit vor Ort deutlich verstärken muss. Konkret heißt das: Gespräche mit Menschen, Gespräche, Gespräche und noch einmal Gespräche. Und dabei wären die Parteienvertreter gut beraten, wenn sie nicht nur reden, sondern wenn sie auch genau zuhören, wo den Menschen der Schuh drückt.

Wenn diese Strategie etwas bringen soll, müssen die Parteien insbesondere auch mit den AfD-Wählern sprechen, die man bislang gern in die rechtsextreme Ecke gestellt hat, vielleicht auch um sich schwierige Debatte zu ersparen. Jetzt ist es offenkundig: diese Form von Brandmauer schützt nicht. Sie schadet nur der Demokratie. 20 Prozent der Wähler Rechtsextreme? Das ist abwegig und taugt nicht länger als Argument für eine Diskurs-Verweigerung. 

Die sich abzeichnende schwarz-rote Regierungskoalition verschafft vielleicht etwas Zeit, die derartige Debatten benötigen, wenn sie neues Vertrauen schaffen sollen. Die Parteien wären gut beraten, sie zu nutzen. Auch bei uns im Wangerland. Noch wichtiger wäre es aber, wenn die neue Regierung den Bürgern einen Teil ihrer Ängste nimmt. 

Zollhund erschnüffelt Marihuana-Tüte

Wilhelmshaven/Oldenburg (24. 2. 2025) – Zöllner des Hauptzollamts Oldenburg haben bei einer Verkehrskontrolle auf einem Rastplatz an der Autobahn A 1 einen Wagen mit Wilhelmshavener Kennzeichen gestoppt, dessen Insassen dann festgenommen wurden. Im Auto waren geringe Mengen Marihuana, zwei Softair-Maschinenpistolen und ein Teleskopschlagstock gefunden worden. Zudem soll der Fahrer unter dem Einfluss von Drogen gestanden haben. 

Den Beamten war nach Darstellung des Zolls zudem aufgefallen, dass bei der Anfahrt der Kontrollstelle ein Gegenstand aus dem Auto geworfen worden war. Der Zollhund Jule
erschnüffelte schließlich an der Parkplatzzufahrt eine Einkaufstüte, in der sich etwa ein
Kilogramm Marihuana befand. 

Die Beschuldigten, ein 42-jähriger und ein 32-jähriger deutscher Staatsangehöriger, wurden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Oldenburg vorläufig festgenommen und zu einer Polizeidienststelle gebracht. Bei nachfolgenden Hausdurchsuchungen stellten die Ermittler 97,1 Gramm Marihuana, 7,3 Gramm Haschisch, 7,33 Gramm Amphetamin, 1,5 Gramm Opiate, eine Feinwaage und Verpackungsmaterial für Kleinmengen von Betäubungsmitteln sowie weitere Beweismittel sicher, die auf einen Handel mit Betäubungsmitteln schließen lassen. 

Die Verdächtigen seien nach dem Abschluss aller unaufschiebbaren Maßnahmen 
wieder aus dem Gewahrsam entlassen worden, berichtet der Zoll. Die weiteren Ermittlungen werden vom Zollfahndungsamt Hannover geführt.