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Gerd Abeldt Hooksiel-life

Beitrage veröffentlicht von “Gerd Abeldt”

Gründer und Redaktionsleiter von „Hooksiel-Life“

Individuell abgestimmtes Dressur-Training auf höchstem Niveau

Lehrgang beim RuF Hooksiel
Dressurlehrgang beim RuF Hooksiel: Auf dem Bild (von links) Alina Frerichs auf Olivia, Jolanda Buscher, Lehrgangsleiterin Stefanie Strehle, Monika Gruchalla auf Dolores. Foto Elsbeth Noatzsch

Hooksiel (15. 8. 2023) – Für einen Dressurlehrgang des Reit- und Fahrvereins Hooksiel e.V. hat Organisatorin Inka Luiken die Dressurreiterin Stefanie Strehle aus Zürich gewinnen können. Strehle verbringt gerade einige Zeit an der Nordseeküste. Sie ist Dressurtrainerin aus Leidenschaft, bei ihrer Arbeit steht sowohl die Ausbildung vom Pferd als auch vom Reiter im Mittelpunkt. 

Als Bereiterin bildet Stefanie Strehle die Pferde nach der klassischen Dressurausbildung aus. Hierbei ist sie selbst bis Klasse S** erfolgreich gewesen. Um individuell auf Pferd und Reiter einzugehen, haben die zehn Lehrgangs-Teilnehmerinnen in Hooksiel zu Beginn jeweils etwas über sich und ihr Pferd gesagt und darüber, was sie gern erreichen möchten. 

Am Lehrgang haben sowohl Freizeit- als auch Turnierreiter teilgenommen. Strehle holte Reiterinnen und Pferde auf ihrem aktuellen Ausbildungsstand ab und ging 45 Minuten individuell auf beide ein. Die Teilnehmerinnen zogen durchweg ein sehr positives Resümee und würden sich über eine Fortsetzung freuen. 

Erste Bilanz nach Wiedereröffnung: Bis zu 600 Badegäste am Tag

Einweihung HWB
Badespaß heute wie vor 40 Jahren: Die Wellen im Meerwasser-Hallenbad in Hooksiel haben eine ganz besondere Anziehungskraft. Archiv-Foto: WTG

Hooksiel (14. 8. 2023) – Das Hooksieler Meerwasser-Hallenwellenbad wird nach seiner Wiedereröffnung gut besucht. Bei trüben Wetterlagen und bei Regen zähle man aktuell bis zu 600 Badegäste am Tag, sagt Larissa Strangmann, Marketing-Chefin der Wangerland Touristik GmbH. An schönen Strandtages seien es deutlich weniger. 

Die gemeindeeigene GmbH ist Betreiberin des Bades. Die Saison hatten dieses Jahr erst vor vier Wochen begonnen. Von Mitte November bis Mitte Juli war das Bad samt Sauna geschlossen – wegen der explodierenden Energiepreise Ende 2022 und wegen notwendiger Revisions- und Sanierungsarbeiten. Unter anderem mussten tragende Stützpfeiler ausgebessert werden.

Die lange Ruhephase hat nicht allen technischen Aggregaten in dem 40 Jhre alten Bad gut getan, räumt Larisa Strangmann ein. Schon der Termin der Wiedereröffnung war nur dank des großen Engagements von WTG-Mitarbeiten zu halten. Der Grund: Beim Hochfahren der Wellenerzeuger-Anlage entwich offenbar Druck, so dass sich im Badbereich eine Reihe von Fliesen lösten, die dann in einer Nachtschicht wieder angeklebt wurden.

Inzwischen haben die Techniker diese Probleme im Griff. Badegäste können sich über ein Bad in der Brandung freuen, die regelmäßigen Abständen von den Wellen im Bad produziert wird. Beschwerden, wonach die Wellenanlage offenbar nicht immer funktioniere, weist die WTG zurück. Allerdings, so Larissa Strangmann, gebe es ganz bewusst Zeiten, in denen keine Wellen erzeugt werden – etwa mittwochs und freitags von 10 bis 12 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 17.15 bis 20 Uhr. „In diesen Zeiten sollen Badegäste die Gelegenheit haben, ganz in Ruhe ihre Bahnen zu schwimmen.“ 

Üblicherweise würden alle Gäste beim Betreten des Bades auf die wellenfreien Zeiten hingewiesen. „Sollte das in dem einen oder anderen Fall nicht geschehen sein, bitten dafür um Entschuldigung“, so die Marketing-Chefin. 

Frieslands Landrat lädt Bürger auf die Abfalldeponie und zum Radeln ein

Friesland/Hooksiel (14. 8. 2023) – Der Landkreis Friesland lädt seine Bürgerinnen und Bürger ein – zum „Stadtradeln“ und zum Besuch des Abfall-Wirtschafts-Zentrums (AWZ) in Wiefels. Auf dem Deponiegelände haben Gäste im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Mit dem Landrat unterwegs“ am Donnerstag, 17. August, von 10 bis 12 Uhr Gelegenheit, gemeinsam mit Landrat Sven Ambrosy hinter die Kulissen zu blicken. 

Dabei kann man Wissenswertes zum Zweckverband als Betreiber des AWZ erfahren. Bei einem Rundgang über das Betriebsgelände werden der Wertstoffhof, die mechanische und die biologische Abfallbehandlungsanlage, das Kompostwerk und die Deponie vorgestellt. Eine Anmeldung für den AWZ-Besuch ist erforderlich und möglich im Internet unter www.friesland.de/90jahre. Interessierte können sich dort auch zu weiteren Aktionen der Veranstaltungsreihe anlässlich des 90-jährigen Bestehens des Landkreises anmelden. Den Abschluss bildet die Besichtigung der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Jever am Mittwoch, 11. Oktober. Los geht es um 17.30 Uhr. 

Der Landkreis beteiligt sich zudem ebenso wie eine Reihe von Städten und Gemeinden, darunter die Gemeinde Wangerland, an der Klimaschutz-Kampagne „Stadtradeln“. Von Sonntag, 3. September, bis Samstag, 23. September, zählen alle Kilometer, die Teams von radelnden Bürgern zurücklegen. Die Teams mit den meisten Fahrradkilometern werden ausgezeichnet. Die Anmeldung erfolgt über die Webseite des Klimabündnisses www.stadtradeln.de.

Am Stadtradeln kann sich jeder beteiligen, der im Landkreis Friesland lebt, arbeitet, einem Verein angehört oder eine weiterführende Schule besucht. Die Teilnehmer können im „offenen Team“ radeln, ihr eigenes Team als Teamkapitän registrieren oder einem bereits bestehenden Team beitreten. Außerdem können Unterteams gegründet werden, zum Beispiel für jede Klasse einer weiterführenden Schule. Am Ende erhalten die Bestplatzierten in vier Kategorien Urkunden, Sach- oder auch Geldpreise. 

Großinvestition in Sicherheit und Gesundheit der Feuerwehrleute

Vanessa Müller Feuerwehr
Feuerwehrfrau Vanessa Müller fühlt sich wohl in der neuen Schutzbekleidung der Feuerwehrleute im Wangerland. Foto: hol

Hooksiel (12. 8. 2023) – Das Zauberwort der Zeit heißt „Künstliche Intelligenz“. Dabei denkt man an Computer, die eigenständig Texte schreiben, an selbstfahrende Autos oder auch an Roboter, die künftig Pflegebedürftige betreuen sollen. Aber an Jacken? Können Jacken intelligent sein?

In gewisser Hinsicht schon. Die Gemeinde hat die aktiven Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr Wangerland mit neuer Schutzkleidung ausgestattet. Mit Hosen und Jacken, die sich – und das ist der Clou – merken können, von wem sie getragen werden und wie oft die bereits gewaschen wurden.

Schutzfunktion hält 40 Waschzyklen aus

Beide Informationen sind nach den Worten von Hooksiels Ortsbrandmeister Jörg Nöchel extrem wichtig. Vor der Spezialreinigung in einer Reinigung des Herstellers werden sämtliche Namensschilder an den Jacken entfernt. Ohne das „Gedächtnis“ der Jacken wäre es extrem schwierig, die richtige Jacke wieder ihrer Trägerin oder ihrem Träger zuzuordnen.

Die Registrierung der Zahl der Reinigungen ist noch wichtiger. Die neuen Jacken haben eine vierlagige Außenhaut, die die Feuerwehrleute während ihrer Einsätze vor Kälte, vor allem aber vor Hitze und Feuer sowie vor Viren und anderen Schadstoffen schützt – und das bei 20 Prozent weniger Gewicht. Die Schutzfunktion kann aber durch Reinigungen leiden. „Unsere neuen Jacken sind für 40 Waschvorgänge zugelassen“, erläutert Nöchel. „Danach entfällt die Zertifizierung.“ 

Lässt sich die Lebensdauer der teueren Spezialbekleidung nicht einfach dadurch erhöhen, dass man eine gewisse Verunreinigung toleriert? Schließlich müssen Feuerwehrleute ja im Einsatz nicht wie aus dem Ei gepellt aussehen … Jörg Nöchel hält das für eine ganz schlechte Idee. „Die Jacken und Hosen müssen nach jedem intensiven Brandeinsatz gereinigt werde“, erläutert er. Russ- und Schadstoffreste könnten krebserregend sein und somit die Gesundheit der Feuerwehrleute gefährden. Um so wichtiger, dass über einen Barcode in der Jacke die Zahl der Reinigungen hinterlegt ist.

Angebote bei Anprobe ausgiebig getestet

Wie Feuerwehrfrau Vanessa Müller gegenüber „Hooksiel-life“ schildert, hätten die Feuerwehrleute verschiedene Modelle von Jacken und Hosen nach der Präsentation durch die Hersteller intensiv getestet. Laufen, Kniebeuge, klettern … „Insgesamt haben wir bestimmt zehn Stunden Anprobe gehabt“, sagt die 20-Jährige, die seit vier Jahren zur aktiven Wehr gehört und in Hooksiel unter anderem die Jugendfeuerwehr betreut. 

Am Ende blieb ein Hersteller über, dem man noch einige Verbesserungswünsche mit auf den Weg gegeben habe, so Jörg Nöchel. Etwa zur Platzierung der Funktionstaschen oder der Öse zur Befestigung einer Taschenlampe. Nachdem alle Feuerwehrleute der sieben Wehren im Wangerland größentechnisch vermessen waren, wurden Jacken und Hosen passgenau produziert. Kostenpunkt: rund 1100 Euro pro Kombination. Ist der Preis gerechtfertigt? Nöchel: „Unbedingt. Wir liegen damit zwar im oberen Mittelfeld. Aber die Anforderungen haben sich erhöht. Und der Schutz der ehrenamtlichen Feuerwehrleute sollte uns das Geld ohnehin wert sein.“

220 neue Schutzausrüstungen wurde von wenigen Tagen an die Wehren ausgeliefert. Für die Hooksieler Wehr gab es 30 Jacken und 30 Hosen. Dass der Bedarf dafür dringend gegeben war, erschließt sich bei einem Blick auf die alte Schutzkleidung. Die 2008 hergestellten so genannten „Berliner Jacken“ hatte die Gemeinde 2012 für kleines Geld übernommen. Inzwischen haben sich viele der zwingend vorgeschriebenen Reflektoren gelöst. Die dreilagige Außenhaut der dunklen Jacken ist vielfach angestoßen, wirkt zum Teil schmuddelig und hat ihre nur zehn zulässigen Waschzyklen längst hinter sich. 

Helle Anzüge erhöhen die Sichtbarkeit

„Wichtig ist auch der Schnitt der neuen Bekleidung“, erläutert Nöchel. Die neue Jacke ist etwas kürzer, was die Beweglichkeit im Einsatz erhöhe. Die Hose gehe dafür höher bis in den Rücken, damit die Feuerwehrleute auch dann noch geschützt sind, wenn sich die Jacke beim Einsatz in engen Räumen einmal hochschieben sollte. 

Jacke und Hose seien bewusst in hellem Ton gewählt worden, um Schmutz besser erkennen und bei Einsätze auf Straßen besser sichtbar zu sein. Zu den weiteren Vorteilen hörten bessere Protektoren an Ellenbogen und Knien sowie ein verbesserter Nässeschutz. Ortsbrandmeister Nöchel: „Feuchtigkeit in der Bekleidung verdampft bei Hitze. Dann wird es den Kameradinnen und Kameraden unter Atemschutz ganz schnell heiß.“

DUH: Messwerte zu Chlor-Einleitungen in die Jade sind Augenwischerei

Hooksiel/Wilhelmshaven (11. 8. 2023) – Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hält die jetzt veröffentlichten Messwerte zu Chlor-Einleitungen an der schwimmenden LNG-Regasifizierungseinheit „Höegh Esperanza“ für Augenwischerei. Die behördlichen Messungen an dem am Voslapper Groden liegenden Frachter und in dessen Umfeld in der Jade würden lediglich einen Zeitraum bis Anfang August umfassen, in dem überhaupt kein mit Schadstoffen belastetes Wasser ins Meer fließen konnte, weil an Bord bis dahin noch im so genannten „geschlossenen Verfahren“ gearbeitet wurde. 

Das -162 Grad kalte Flüssigerdgas (LNG) wird erst seit wenigen Tagen durch Seewasser aus der Jade erwärmt. Darauf hatten auch Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) und der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) bei der Präsentation der ersten Messreihen hingewiesen.

„Die bisherigen Biozid-Messungen in der Jadebucht sind nicht aussagekräftig, da bis vor Kurzem das Terminal im geschlossenen Kreislauf betrieben wurde“, kritisiert DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. „Deswegen sind die von der zuständigen Behörde veröffentlichten Daten nichts als Augenwischerei. Erst zukünftige Messungen bei Vollbetrieb der Anlage mit offenem System können die realen Belastungen des sensiblen Ökosystems der Nordsee korrekt erfassen.“

Nach Ansicht des Verbandes sollte die Wilhelmshavener Anlage vorsorglich umgehend auf eine Reinigung ohne den Einsatz giftiger Biozide umgestellt werden. Im offenen Betrieb wird dem aus der Jade entnommenen Seewasser mit per Elektrolyse gewonnenes Chlor als Antifouling-Mittel zugesetzt. Dadurch wird verhindert, dass sich das Röhrensystem der „Höegh Esperanza“ durch Muscheln, Algen oder Seepocken zusetzt. 

Die Betreiber des Schiffes sollen bis Ende August ein Konzept zur Minimierung des Chloreinsatzes vorlegen. Ob und wann das Schiff dann umgerüstet wird, ist aber noch offen. Möglicherweise soll das mit Blick auf die Sicherheit der Energieversorgung erst dann passieren, wenn das zweite LNG-Terminal in Wilhelmshaven fertiggestellt ist. 

Hafenwirtschaft schlägt Alarm: Kosten für Energie bedrohen Standort

Wilhelmshaven/Hooksiel (11. 8. 2023) – In einem offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) warnt die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung (WHV) vor nachhaltigen Schaden für die deutsche Volkswirtschaft, wenn die Umsetzung des „Mammutprojektes Energiewende“ nicht mit dem gebotenen Augenmaß vorgenommen wird. Die WHV vertritt als Interessenverband die Belange der maritimen Wirtschaft in Wilhelmshaven und Friesland. Dazu gehören auch die Hafen- und Industriebetriebe am tiefen Fahrwasser der Jade – in unmittelbarer Nähe zu Hooksiel. 

Die Energiepreise in Deutschland seien derzeit nicht wettbewerbsfähig. Viele energieintensive Konzerne und High-Tech-Unternehmen planten deshalb, ihre Produktion zu reduzieren oder ins Ausland zu verlagern – etwa in die USA. Diese Entwicklung mache deutlich, dass „die Rahmenbedingungen für eine günstige Wirtschaftsentwicklung in Deutschland derzeit nicht passen“, heißt es dem von WHV-Präsident John H. Niemann und Vizepräsident Hans-Joachim Uhlendorf unterzeichneten Brief an den Bundeskanzler. 

Klimaneutrale Welt nur eine Utopie?

Die Bundesregierung müsse vor diesem Hintergrund zügig handeln, um „insbesondere die Energiepreise in Deutschland auf ein wettbewerbsfähiges und sozial verträgliches Niveau zu bringen“. Der komplette Umbau des Energiesystems mit planwirtschaftlich anmutenden Methoden und dem Ziel einer treibhausgasneutralen Wirtschaft in Deutschland/Europa bis 2045 sei ambitioniert. Sie werde viel Staatsvermögen kosten. Trotzdem, so die Überzeugung der WHV: „Eine klimaneutrale Welt bleibt aus verschiedenen Gründen bis auf Weiteres wohl eine Utopie!“

Wichtig für den Standort Deutschland seien zudem der Abbau von Bürokratie und verkürzte Genehmigungsverfahren, wie sei beim Bau des ersten deutschen LNG-Terminals in Wilhelmshaven angewendet wurden. Dadurch könnten Staat und Verwaltungen handlungsfähig gemacht werden, den Infrastrukturausbau zu beschleunigen und Investitionen von Industrie und Gewerbe zu erleichtern.

Enttäuschung über Rückzug der Papier- und Kartonfabrik

Die Region Wilhelmshaven habe großes Potenzial, um die Energiewende voranzutreiben. Die im „Energy Hub – Port of Wilhelmshaven“ zusammengeschlossenen Unternehmen könnten die Region in den nächsten zehn Jahren zu einer der größten Energiedrehscheiben Deutschlands entwickeln. Dabei müsse sich der Bund aber an den erforderlichen Investitionen in neue Hafeninfrastrukturen maßgeblich beteiligen.

Die Stadt Wilhelmshaven sowie die Landkreise Friesland, Wittmund und Wesermarsch wollten sich aber nicht nur als Standort für die Produktion und den Import erneuerbarer Energien profilieren, sondern auch Wertschöpfung in der Region generieren. Als „Mahnung an die politischen Gremien“ sieht die WHV dabei den Rückzug der Papier- und Kartonfabrik Varel (PKV), die auf dem Gelände des ehemaligen Uniper-Kohlekraftwerks in Wilhelmshaven ein neues Werk mit 400 Arbeitsplätzen errichten wollte. Dieser Rückschlag habe eine enttäuschte Stimmung verursacht. Als Gründe hatte das Unternehmen auf die dramatisch gestiegenen Baukosten sowie auf fehlende Perspektive für eine zeitnahe Versorgung mit grüner Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen verwiesen.

Tenniscamp mit Spaß an der Bewegung

Hooksiel (10. 8. 2023) – Sommerferien ganz ohne Tennis-Training? Das muss nicht sein. Um die eigentlich trainingsfreie Zeit zu überbrücken, bietet der FC Nordsee Hooksiel ein Tenniscamp für Kinder- und Jugendliche an. Seit Mittwoch laufen, springen und rutschen 20 Mädchen und Jungen im Alter von 6 bis 14 Jahren auf der Platzanlage des Vereins am Freizeitgelände.

Tenniscamp
Spaß am Spiel, Freude an der Bewegung – darum geht es beim FCN Tenniscamp. Die Trainerinnen und Trainer (hinten von rechts) Fenja und Jan-Hendrik Funke, Jil Abels und Gian-Luca Blöcker betreuen die Kinder und Jugendlichen noch bis Freitag auf der Hooksieler Tennisanlage. Foto: hol

Organisiert hat das dreitägige Camp FCN-Tennis-Jugendwartin Fenja Funke. Unterstützt wird sie durch das Trainerteam, dem Jil Abels, Jan-Hendrik Funke und Spitzenspieler Gian-Luca Blöcker angehören. Das Quartett betreut den Tennisnachwuchs dabei nicht nur sportlich. Im Rahmen des Camps werden die Kinder auch mit Essen und Trinken, von der Banane und dem Glas Wasser zwischendurch bis zum kompletten Mittagessen versorgt.

Bei den Übungen stehen Spiel und Spaß im Vordergrund. „Ein großer Schwerpunkt ist die Koordination“, erläutert Fenja Funke. Natürlich wird auch mit Schlägern und gelben Filzbällen um Punkte gespielt. Wichtiger aber noch sei der Spaß an der Bewegung, am Laufen und am spielerischen Wettbewerb. Dazu gehört dann auch die große Rutscheinlage – dabei geht es zum Abschluss am Freitag auf nassen Plastikplanen einen nahe gelegenen Hügel herunter.

Nach den Sommerferien trainieren die jugendlichen Tennisspielerinnen und Tennisspieler dann wieder jeden Freitag ab 15 Uhr auf der Tennisanlage. Interessierte sind jederzeit willkommen. 

Belastungen der Jade durch „Höegh Esperanza“ halten sich noch in Grenzen

Hooksiel (10. 8. 2023) – Mit Ausnahme eines leicht erhöhten Messwertes Ende Januar sind bislang an der schwimmenden Regasifizierungsfabrik „Höegh Esperanza“ und in der Jade keine Überschreitungen der Grenzwerte für Chloreinträge festgestellt worden. Das teilt der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in einer Pressemitteilung mit. 

Höegh Esperanza
Bislang sind die Chloreinträge des LNG-Regasifizierungsschiffes „Höegh Esperanza“ noch im Rahmen geblieben. Allerdings: Erst seit wenigen Tagen wird Seewasser als Wärmemittel eingesetzt. Foto: hol

Das positiv anmutende Ergebnis verwundert nicht: An Bord der am LNG-Terminal Wilhelmshaven in Sichtweite des Hooksieler Außenhafens liegenden „Floating Storage and Regasifikation Unit“ (FSRU) wird erst seit wenigen Tagen Seewasser zum Erwärmen des minus 162 Grad kalten Flüssigerdgases eingesetzt. Um die das Seewasser leitenden Röhren an Bord von Muschel, Pocken und Algen freizuhalten, wird seither an Bord der „Höegh Esperanza“ Chlor verwendet, das über das Abwasser auch in die Jade geleitet wird. 

Minimierungskonzept für Chloreinträge

Als Folge dieses Prozesses befürchten Umwelt- und Naturschützer – auch schon ohne Überschreitungen der genehmigten Einleitungsmengen – erheblichen Belastungen für Flora und Fauna im nahe gelegenen Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Da man offenbar auch bei den Genehmigungsbehörden diese Gefahr nicht ausschließen konnte, hat man der bundeseigenen Deutsche Energy Terminal GmbH (DET) als Betreiberin und dem Energiekonzern Uniper als Betriebsführer der FSRU auferlegt, bis Ende August ein Konzept zu erarbeiten, wie die Choreinträge minimiert werden können. Als eine Alternative wird aktuell die Behandlung des Seewassers mit Ultraschall untersucht. 

Deutschland treibt als Reaktion auf den Ukraine-Krieg und dem Stopp der russischen Erdgaslieferungen den Import von Flüssigerdgas (Liquefied Natural Gas/LNG) intensiv voran. Die Umschlaganlage am Voslapper Groden vor Wilhelmshaven wurde Ende 2022 als erste in Betrieb genommen – obwohl die dafür angemietete FSRU mit einer als ökologisch veralteten Chlortechnik arbeitet.

Desinfektion des Röhrensystems an Bord nötig

Auch beim Normalbetrieb des Schiffs wird – wie bei anderen Schiffen auch – Seewasser, das etwa für Kühlung benötigt wird, mittels Elektrochlorierung behandelt, um das so genannte „Biofouling“ zu verhindern. Bei der Elektrochlorierung wird das im Seewasser enthaltene Natriumchlorid mittels elektrischer Energie zu aktivem Chlor (Cl2) in Form von Natriumhypochlorit umgewandelt.

„Die Reaktion von Chlor mit im Seewasser natürlicherweise vorkommendem Bromid und organischem Material kann auch zu Desinfektionsnebenprodukten führen, deren Entstehung und Ausbreitung im Vorfeld der Erlaubnis gutachterlich untersucht beziehungsweise prognostiziert wurden“, erläutert das NLWKN. Auf Grundlage der wasserrechtlichen Erlaubnis vom 16. Dezember 2022 werde daher die Einleitung und Ausbreitung des chlorbehandelten Abwassers überwacht.

In ihrem vorläufigen Fazit der ersten Messreihen weist die Genehmigungsbehörde ausdrücklich darauf hin, dass alle bisher vorliegenden Aussagen sich auf einen relativ kurzen Zeitraum nach dem Übergang in den Regelbetrieb der FSRU und den bisherigen Betrieb im „closed-loop“ (also ohne Seewasser als Wärmemittel fürs LNG) beziehen.

Ende Januar Grenzwert überschritten

Ein Detailergebnis: „Am 30. Januar 2023 wurden an den Auslässen O-3 bis O-7 geringe Überschreitungen des Grenzwertes für Chlordioxid und andere Oxidantien (Chlor) im Rahmen der behördlichen Einleiterüberwachung festgestellt. Der Betreiber wurde unmittelbar auf die Überschreitung hingewiesen. Sowohl in den folgenden Probenahmen der Beweissicherung, der Eigenüberwachung sowie der folgenden Probenahme im Rahmen der behördlichen Einleiterüberwachung konnten bisher keine weiteren Überschreitungen der Grenzwerte für Chlor festgestellt werden.“ 

Die bisherigen Analysen im Gewässer im Nah- und Fernbereich der FSRU hätten für alle untersuchten Parameter unterhalb der Grenzwerte gelegen. Ein Zusammenhang von vereinzelten und geringfügigen Nachweisen von Chloroform mit dem Betrieb der FSRU habe nicht hergestellt werden können. Lediglich innerhalb der FSRU, jedoch nicht im Wasser der Jade, habe Bromoform in sehr geringen Konzentrationen nachgewiesen werden können. 

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) sagt auch für die künftigen Ergebnisse des Monitorings „größtmögliche Transparenz “ zu. Die Ergebnisse der Messungen von Chlordioxid und anderen Restoxidantien, Chlorid, so genannten Adsorbierbaren organisch gebundenen Halogenen (AOX) und der Temperatur des Prozesswassers würden auf den Seiten des NLWKN im Internet veröffentlicht.

Musikfest Bremen in Hohenkirchen

Friesland/Wangerland (10. 8. 2023) – Das 34. Musikfest Bremen unter der künstlerischen Leitung von Prof. Thomas Albert findet vom 19. August bis zum 9. September statt. Dabei setzt das Festival die Zusammenarbeit mit dem Landkreis Friesland fort und macht hier mit vier Konzerten Station: in Jever (20. August), Hohenkirchen (23. August), auf Schloss Gödens (31. August) und in Varel (1. September). 

Das Spektrum reicht vom Abschlusskonzert des Musikfest-Ateliers „Katharinas Hofmusik V“ mit jungen Musikern in Jever, einem Orgelkonzert in Hohenkirchen als Teil des ins Musikfest integrierten Arp-Schnitger-Festivals, einem Kammermusik-Duo-Abend auf Schloss Gödens sowie einem Programm mit Madrigalen zu Texten von Francesco Petrarca in Varel. 

Musikfest-Organisatoren und der Landkreis Friesland arbeiten bereits seit 2015 zusammen, seit vier Jahren gefördert durch die Barthel-Stiftung. Landrat Sven Ambrosy: „Die Konzerte in Friesland bieten eine einzigartige Atmosphäre. Deswegen ist diese Kooperation schon Tradition für uns geworden. Das Musikfest ist eine gute Ergänzung für die kulturelle Vielfalt, die Friesland zu bieten hat.“ 

Das seit 2010 ins Musikfest Bremen integrierte Arp-Schnitger-Festival wirft nicht nur einen Blick auf die Instrumente des namengebenden Orgelbauers aus der Wesermarsch, sondern auch auf Zeitgenossen. Einer davon war der aus Jever stammende Orgelbauer Joachim Kayser, der das prächtige Instrument für die Kirche St. Sixtus und Sinicius in Hohenkirchen geschaffen hat. „Mit Andrea Marcon präsentieren wir an dieser Orgel einen der anerkanntesten italienischen Musiker und Spezialisten auf dem Gebiet der Alten Musik“, so Albert. An der Kayser-Orgel spannt er am Mittwoch, 23. August, um 20 Uhr einen großen musikalischen Bogen von seiner Heimat nach Norddeutschland. 

Möller: Wilhelmshaven bietet beste Voraussetzungen für Wasserstoff

Wilhelmshaven/Hooksiel (9. 8. 2023) – Der Wasserstoff-Kernnetz-Plan steht vor der Vollendung. Die direkt gewählte SPD-Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises 26 (Friesland-Wilhelmshaven-Wittmund), Siemtje Möller, fordert Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grün) in einem Schreiben zu einer besonderen Berücksichtigung von Wilhelmshaven auf. 

Mitte Juli war die nationale Wasserstoffstrategie vorgestellt worden. Jetzt wird das Papier vom Bundeswirtschaftsministerium in Abstimmung mit der Bundesnetzagentur und den Netzbetreibern finalisiert. In dem Plan werden die wichtigsten und vorrangig zu bauenden bzw. umzurüstenden Wasserstoff-Pipelines für ganz Deutschland festgelegt. Dadurch soll sichergestellt werden, dass Wasserstoff dort zur Verfügung steht, wo er benötigt wird und große Wasserstoff-Einspeiser direkt mit großen Wasserstoff-Verbrauchern verbunden werden. 

„Durch die nahen Offshore-Windparks, die Salzkavernen und den einzigen Tiefseehafen Deutschlands bietet Wilhelmshaven hervorragende Möglichkeiten, grünen Wasserstoff zu produzieren, zu speichern und zu transportieren. Außerdem wird neben dem bereits bestehenden LNG-Terminal aktuell ein zweites LNG-Terminal errichtet, die beide zukünftig auch auf den Import von Wasserstoff umgestellt werden können“, betont Möller in ihrem Schreiben an Minister Habeck. Und weiter: „Diese Chancen sollten bei der Finalisierung des Wasserstoff-Kernnetz-Plans besonders berücksichtigt werden, um Wilhelmshaven als führenden Akteur in der Wasserstoffwirtschaft zu etablieren.“ 

Siemtje Möller gehörte 2020 mit dem heutigen niedersächsischen Wirtschaftsminister Olaf Lies zu den Initiatoren des „Runden Tisches Wasserstoff“. Daraus ist das „Energy Hub Wilhelmshaven“ entstanden, dem mehr als 30 Unternehmen angehören. Gemeinsam wolle man in enger Abstimmung mit Wissenschaft und Politik die Vision von Wilhelmshaven als Wasserstoff-Drehschreibe massiv vorantreiben, erläutert Möller.

„Gerade weil wir in Wilhelmshaven wichtige Voraussetzungen für den Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur bereits geschaffen haben, ist Wilhelmshaven prädestiniert für eine zentrale Rolle im Wasserstoff-Kernnetz. Darauf aufbauend können Kapazitäten dann rasch ausgebaut und Wilhelmshaven zu einer Schlüsselregion für grünen Wasserstoff in Deutschland und Europa werden. Das hat auch die Deutsche Energieagentur (dena) in einem wissenschaftlichen Gutachten bestätigt“, so Möller weiter. „Diese Investitionen tragen nicht nur zur Erfüllung unserer Verpflichtungen zum Klimaschutz bei, sondern wir können dadurch auch neue Arbeitsplätze und Wirtschaftsimpulse in unserer Region schaffen“, so Möller abschließend.