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Hooksiel-life: Vom Leben an der Küste

Kommentar: Die Feuerwehr braucht freie Fahrt

Von Gerd Abeldt

Entsteht das neue Feuerwehrgerätehaus am richtigen Platz? Mitten im Ort? Direkt angrenzend an ein Neubaugebiet? Es gibt Hooksieler, die sehen darin eine Fehlplanung. Eine Einsatzzentrale im Gewerbegebiet wäre aus ihrer Sicht die besser Lösung gewesen. Wirklich?

Die Argumente der Kritiker: Wie kommen die Löschtrupps zu ihrem Einsatzort? Gerade im Sommer sei der Straßenzug zum Strand von der Umgehungsstraße über den Kreisel an der Tankstelle in die Bäderstraße hinein sehr stark befahren. Da dürfte es selbst für Feuerwehrfahrzeugen mit Martinshorn manchmal schwer werden, ein Durchkommen zu finden. Eine Rettungsgasse auf der Bäderstraße? Schwer vorstellbar.

Die Argumente sind nachvollziehbar. Doch stichhaltig sind sie nur bedingt, zumindest wenn man davon ausgeht, dass die meisten Einsatzorte der Wehr im Ortskern selbst liegen. In einem solchen Fall müssten die im Ort wohnenden Floriansjünger im Alarmfall erst mit ihren Privatwagen aus dem Ort heraus ins Gewerbegebet fahren – und zwar ebenfalls über den verstopften Kreisel und die viel befahrene Umgehungsstraße. Wenn sie ihre Einsatzfahrzeuge erreicht haben, ginge es wieder zurück in den Ort – erneut über die L 810 und häufig auch über den Kreisel. In der Regel würde sich die Ausrückzeit der Wehr eher verlängern.

Dennoch: Der neue Standort am Hohe Weg ist alles andere als optimal. Deutlich besser gelegen wäre sicher ein Areal an der Lange Straße oder am Pakenser Altendeich gewesen. Doch das einzige freie Grundstück dort, die Grünfläche neben dem Walter-Spitta-Haus, ist zu klein. Der Aufkauf und Abriss von Häusern wäre zu teuer gewesen.

Also dann doch das Grundstück am Hohe Weg. Das Areal ist für die Feuerwehrleute gut zu erreichen. Die Einsatzfahrzeuge sollen über Hohe Weg und Middeldiek zur Bäderstraße ausrücken. Eine vertretbare Lösung. Zumal die beruhigten Straßen im Neubaugebiet oder die mit Pflanzbeeten verbarrikadierte Friesenstraße kaum ein schnelles Vorankommen mit größeren Fahrzeugen zulassen würden.

Aber erst die Praxis wird zeigen, inwieweit der Plan aufgeht. Auch der Hohe Weg ist verkehrsberuhigt. Und spätestens dann, wenn die Grünfläche zwischen Neubaugebiet, Middeldiek und Hohe Weg einmal bebaut ist, sei mit Wohn- oder Ferienhäusern, wird die jetzt noch plausibel erscheinende Route nur noch mit äußerster Vorsicht zu befahren sein.

Das Beispiel der Grundstückssuche für die Feuerwehr zeigt, wie wichtig eine Entwicklungsplanung ist. Hätte man früher an die Feuerwehr gedacht, wäre sicher eine direkte Zufahrt vom Ort zum Gewerbegebiet angelegt worden, nutzbar zumindest für Einsatzkräfte auf dem Weg zum Feuerwehrgerätehaus. Die Gemeinde Wangerland sollte aus diesem Versäumnis lernen. Spätestens bei der Erschließung des nächsten Baugebietes am Hohe Weg muss eine schnelle Verbindungsstraße vom Feuerwehrstrandort zur Bäderstraße eingeplant werden. Denn die beste Feuerwehr nützt nichts, wenn sie zu spät kommt.

Hooksiel bekommt neues Feuerwehrgerätehaus

Hooksiel (17.11.2002) – Der Anfang ist gemacht. Sechs Monate später als ursprünglich geplant, setzten heute Vertreter der Gemeinde Wangerland, des Landkreises Friesland, der Feuerwehr und der Baufirmen den ersten Spatenstich für das neue Feuerwehrgerätehaus in Hooksiel. Ende 2023 soll die Ortsfeuerwehr den Neubau am Hohen Weg beziehen. Er ersetzt das derzeitige Domizil am Alten Hafen.

Feuerwehr Hooksiel Neubau
Setzten die ersten Spatenstiche für das neue Feuerwehrgerätehaus: (v. l.) Kim Zinsenhofer (Baufirma), Pierre Bahlke, Peter Schoolmann (beide Gemeinde), Alt-Bürgermeister Björn Mühlena, Gemeindebrandmeister Eike Eilers, Patrick Obst (alle Feuerwehr), Bürgermeister Mario Szlezak, Landrat Sven Ambrosy, Ortsbrandmeister Jörg Nöchel und Architekt Sven Bünting. Foto: Feuerwehr

Der mit Baukosten von 2,8 Millionen Euro veranschlage Neubau soll Platz für 60 Feuerwehrleute bzw. Jugendfeuerwehrleute und vier Einsatzfahrzeuge bieten. Damit soll es dem wachsenden Raum- und Personalbedarf moderner Feuerwehren gerecht werden, sagte Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak. 

Ortsbandmeister Jörg Nöchel unterstrich die gute Lage der neuen Feuerwehrzentrale. Die Wehr werde über Hohe Weg und Middeldiek ausrücken, nicht durch das benachbarte Neubaugebiet. Der die Stützpunktwehr in den allermeisten Fällen bei Einsätzen in Hooksiel selbst und am Strand gefordert sei, sei die Lage im Ortsmittelpunkt optimal.

Friesland Landrat Sven Ambrosy wies darauf hin, dass die Hooksieler Wehr künftig auch durch Gefahrenlagen im Wilhelmshavener Industriegebiet gefordert sein könnte. Hier entstehe mit dem LNG-Terminal und Gasleitungen zusätzliche kritische Infrastruktur. Ambrosy forderte neben einem regional abgestimmten Feuerwehrkonzept weitere Unterstützung vom Land Niedersachsen. Die eine Million Euro, mit der Hannover den Bau des Feuerwehrhauses bezuschusst, reichten bei weitem nicht aus.

Schon 520 Einsätze für die Seenotretter

Seenotrettungskreuzer "Bernhard Gruben"
Der in Hooksiel stationierte Seenotrettungskreuzer „Bernhard Gruben“ gehört zur Flotte der DGzRS.
Foto: Bildwerfer-Fotografie

Hooksiel/Bremen (17.11.2022) – Von Januar bis Oktober 2022 haben die Besatzungen der 60 Seenotrettungskreuzer und -boote der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in Nord- und Ostsee 1739 Einsätze gefahren. Dabei halfen sie insgesamt 3108 Menschen (Vorjahr: 3302). Allein 87 (57) von ihnen wurden aus Seenot gerettet, weitere 285 (268) aus Gefahr befreit. Allein die Besatzung an der niedersächsischen Küste stationierten Seenotrettungskreuzer und -boote, darunter der in Hooksiel stationierte Rettungskreuzer „Bernhard Gruben“, haben bei 520 (519) Einsätzen 1053 (858) Menschen geholfen. Davon wurden 30 (15) Menschen aus Seenot gerettet. 54 (50) weiteren Menschen kamen die Retter in akuten Gefahrensituationen zur Hilfe.

Bei einem typischen Einsatz kam die Crew der „Bernhard Gruben“ am 4. August, genau 25 Jahre nach der Indienststellung des Seenotrettungskreuzers, in der Jade zwei Seglern gerade noch rechtzeitig zur Hilfe. Gegen 11.40 Uhr hatten die Segler einen Notruf abgesetzt, der an die an die deutsche Rettungsleitstelle See weitergeleitet wurde – das von der DGzRS betriebene Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen. Der Jollenkreuzer war offenbar mit einem Unterwasserhindernis zusammengestoßen. Die Segler hatten sich vor Minsener Oog trockenfallen lassen. Doch bei auflaufender Tide drang nun durch ein Leck Wasser in ihr Boot ein. 

Als die „Bernhard Gruben“ den Havaristen erreichte, lag das Segelboot im Prickenweg vor der Südspitze von Minsener Oog schon tief im Wasser. Die Segler waren dabei, den rund sieben Meter langen Jollenkreuzer auszuräumen und ihre Habseligkeiten auf die nur zeitweise bewohnte kleine Insel zu retten. 

Die Seenotretter ließen das Tochterboot „Johann Fidi“ zu Wasser und gingen beim Havaristen längsseits. „Wir haben ein Lecksegel ausgebracht und das Wasser mittels Tauchpumpe gelenzt“, berichtet Vormann Dirk Hennesen. Anschließend dichteten die Seenotretter das Leck ab. Bei ununterbrochen laufender Pumpe schleppten sie den Havaristen frei und brachten ihn sicher nach Hooksiel. Die Segler blieben unverletzt.

Wie aus der Statistik der in Bremen beheimaten Rettungsorganisation hervorgeht, wurden 87 (57) Menschen aus Seenot gerettet und 285 (268) Menschen aus drohender Gefahr befreit, 281 (239) Mal wurden erkrankte oder verletzte Menschen von Seeschiffen, Inseln oder Halligen zum Festland transportiert. Nach Zählung der DGzRS haben die Retter 40 (34) Schiffe und Boote vor dem Totalverlust bewahrt, 887 (1010) Hilfeleistungen für Wasserfahrzeuge aller Art erbracht sowie 531 (581) Einsatzanläufe und Sicherungsfahrten absolviert.

Seit ihrer Gründung am 29. Mai 1865 hat die ausschließlich durch Spenden finanzierte DGzRS bis Ende Oktober 2021 insgesamt 86 296 Menschen aus Seenot gerettet oder Gefahrensituationen auf See befreit. 

Landesstraße 810 komplett gesperrt

Hooksiel (16.11.20220) – Die Landesstraße 810 zwischen Hooksiel und Wilhelmshaven ist heute noch bis voraussichtlich 18.30 Uhr komplett gesperrt. Grund dafür sind nach Auskunft der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland Bergungsarbeiten, die sich bis in den frühen Abend hinziehen dürften. Am Vormittag gegen 10 Uhr sei ein Lastwagen zwischen Hooksiel und Sengwarden von der Fahrbahn abgekommen und habe sich in der Berme festgefahren. Verletzt wurde niemand. Der Verkehr wurde umgeleitet. 

Bürgermeister appelliert an Hooksieler Investoren

Feuerwehrgerätehaus Hohenkirchen
Zur Entwicklungsplanung im Wangerland gehört auch die Suche nach einem Grundstück für ein neues Feuerwehrgerätehaus in Hohenkirchen. Das bisherige Domizil platzt aus allen Nähten. Foto: hol

Wangerland/Hooksiel (16.11.2022) – Jetzt ist der Gemeinderat am Zug. Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak wünscht sich eine möglichst rasche Entscheidung über die Gemeindeentwicklungsplanung. Dabei geht es ihm noch nicht um die Fülle von Detailfragen, die zu klären sind. Szlezak gegenüber „Hooksiel-life“: „Was wir dringend brauchen, ist eine Priorisierung, welche Themen wir zuerst anpacken wollen.“

Das Planungsbüro GEK hatte kürzlich die Probleme aufgezeigt, die allein durch unpräzise und unaktuelle Bebauungspläne entstehen können. Eine Aufgabe für die Gemeinde besteht zum Beispiel darin, festzulegen, in welchen Orten beziehungsweise Straßenzügen nur Dauerwohnen zulässig ist und wo nur oder auch Ferienwohnungen genehmigt werden können. 

Aber das ist aus Sicht von Szlezak nicht das einzige Thema, was im Rahmen der Entwicklungsplanung geklärt werden muss. Wie sollen sich die großen Ortschaften wie Hohenkirchen, Hooksiel und Horumersiel, wie die kleinen Orte wie zum Beispiel Tettens, Garms oder Schillig künftig entwickeln? Wo können Baulücken genutzt, wo neue Baugebiete erschlossen werden? Wo kann, wo muss neue Infrastruktur entstehen? Als Beispiel verweist der Bürgermeister auf die dringend zu klärende Frage, wo in Hohenkirchen Platz für ein neues Feuerwehrhaus ist. Das aktuelle Gerätehaus der Schwerpunktwehr platze aus allen Nähten, eine Erweiterung am bisherigen Standort sei nicht möglich.

Intensiv beschäftigen müsse sich der Rat mit den Bebauungsplänen in den Urlaubsorten. Immer wieder komme es vor, dass Investoren ältere Immobilien aufkaufen und die Grundstücke dann mit Gebäuden in maximal zulässiger Größe bebauen. Szlezak: „Dann steht auf einmal neben einem normalen Einfamilienhaus ein großer Wohnklotz. Das will eigentlich niemand.“

Oft seien entsprechende Projekte von der Gemeinde nicht zu verhindern. Die Baugenehmigung werde vom Landkreis erteilt. Der orientiere sich am aktuell zulässigen Bebauungsplan. Um formal einwirken zu können, müsse die Gemeinde zumindest die Bauleitplanung zur Überarbeitung der entsprechenden B-Pläne angestoßen haben. Der Appell des Bürgermeisters an potenzielle Investoren: „Stellen Sie ihr Projekt frühzeitig bei der Gemeinde vor. In den allermeisten Fällen wird sich ein Weg finden, mit einem Bauvorhaben möglicherweise verbundene Konflikte im Vorfeld auszuräumen.“

Unabhängig davon müsse die Politik möglichst schnell festlegen, wohin die Entwicklung gehen soll. Die erste Beratung zur Entwicklungsplanung wird voraussichtlich auf der Ratssitzung am 13. Dezember erfolgen. 

Tankstelle in Hooksiel überfallen

Hooksiel (15.11.2022) – Die Polizei sucht nach zwei Unbekannten, die am Montag, 14.November, um 21:50 Uhr die Tankstelle an der Bäderstraße in Hooksiel ausgeraubt haben. Wie es im Polizeibericht heißt, hätten kurz vor dem Ende der Öffnungszeit zwei maskierte Männer den Verkaufsraum der Tankstelle betreten, in der eine 19-jährige Verkäuferin arbeitete.

Während ein Täter die junge Frau mit einem Messer bedroht habe, habe der Andere sie aufgefordert, sämtliches Bargeld herauszugeben. Nachdem das Opfer die Kasse geöffnet habe, hätten die Täter die Einnahmen entnommen und seien geflüchtet. Wie die Polizei auf Nachfrage bestätigte, hätten beide Verdächtigen akzentfrei Deutsch gesprochen.

„Sofort eingeleitete Fahndungsmaßnahmen verliefen ohne Erfolg“, vermeldete die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland. Unbekannt sei auch noch, ob die Täter mit einem Auto oder zu Fuß geflüchtet sind. Das Opfer sei bei bei dem Überfall unverletzt geblieben.

Die polizeilichen Ermittlungen dauern an. Die Polizei Jever bittet Bürgerinnen und Bürger, die sachdienliche Hinweise geben können, um Kontaktaufnahme unter Telefon 04461/92110.

Ob es zwischen dem Raub in Hooksiel und einem Einbruch in eine Tankstelle in Hohenkirchen einen Zusammenhang gibt, ist ungewiss. Hier haben Unbekannte in der Nacht zum Mittwoch zwischen 22 und 4.40 Uhr die Eingangstür aufgehebelt und aus dem Verkaufsraum eine bislang unbekannte Menge an Tabakwaren gestohlen. Auch in diesem Fall bittet die Polizei in Jever um sachdienliche Hinweise von möglichen Zeugen.

Land übergibt Anleger für Flüssigerdgas an Uniper

LNG -Anleger in Wilhelmshaven
Ist fertig: Der Anleger für Flüssigerdgas-Importe am Voslapper Groden. Foto: Dietmar Boekhaus

Wilhelmshaven/Hooksiel (15.11.2022) – Nach nur 194 Tagen ist am Voslapper Groden in Wilhelmshaven ein LNG-Anleger entstanden. An der bestehenden Umschlagsanlage in Sichtweite des Hooksieler Strandes ist eine Anlegeplattform sowie Fender- und Festmacherdalben für den Liegeplatz gebaut worden, der heute offiziell in Betrieb benommen wurden. Mitte Dezember soll hier das erste FSR, eine schwimmende Speicher- und Wiederverdampfungseinheit, anlegen Der Standort Wilhelmshaven trage somit dazu bei, die Energieversorgung für Deutschland zu sichern, sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD): „Ein großer Schritt für mehr Versorgungssicherheit – Niedersachsen hat geliefert“

Die Entscheidung, Wilhelmshaven als Drehscheibe für LNG-Importe zu wählen, sei richtig. Die bereits vorhandene Hafeninfrastruktur sowie die hervorragenden Rahmenbedingungen hätten dazu beigetragen, dass das Projekt zu einer Erfolgsgeschichte geworden sei. Möglich geworden sei dies vor allem durch die präzise Abstimmung und die hochprofessionelle Zusammenarbeit aller Projektpartner. Lies: „Mein Dank gilt allen beteiligten Planern, Gutachtern, Bauunternehmen, dem NLWKN und insbesondere der NPorts-Mannschaft.“

Auch Umwelt- und Energieminister Christian Meyer (Grüne) betonte den Beitrag, den der neue Anleger von NiedersachsenPorts zur Versorgungssicherheit leiste. „Gleichzeitig wollen wir mit dem Energiewende-Turbo und dem Ausbau der Erneuerbaren Energien und Speicher schnellstmöglich entsprechend unserer Klimaziele die Importe von fossilen Energien immer weiter verringern“, sagt Meyer. „Ziel ist es, schnellstmöglich auf klimaneutrale grüne Gase umzustellen und Wilhelmshaven zur Drehscheibe für Grünen Wasserstoff und den Import Erneuerbarer Energien aus der Nordsee zu machen“, so Meyer.

Die landeseigene Hafengesellschaft Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG hat als Auftraggeberin mit Unterstützung der JadeWeserPort Realisierungs GmbH, der Depenbrock Ingenieurwasserbau GmbH & Co. KG und Kurt Fredrich Spezialtiefbau GmbH gemeinsam an der schnellen Umsetzung gearbeitet. Holger Banik, Geschäftsführer von NPorts sowie der JWP Realisierungs GmbH & Co. KG danke vor Ort den beteiligten Teams. „Alle Beteiligten haben unter hohem Zeitdruck unermüdlich Tag für Tag dafür gesorgt, dass dieser Anleger pünktlich fertig wird.“

LNG-Anleger Übergabe mit Minister Lies und Meyer
Heute bei der offiziellen Übergabe des LNG-Terminals: Anleger.  Von links: Karl-Heinrich Depenbrock, Gesellschafter Geschäftsführer von Depenbrock Bau, Umweltminister Christian Meyer, Holger Banik (NPorts), Christian Janssen (Uniper), Wirtschaftsminister Olaf Lies sowie Folker Kielgast und Mathias Lüdicke (beide NPorts). Foto: Dietmar Bökhaus

Im Sinne einer Staffelstabübergabe übergab NPorts die Hafen-Infrastruktur an die Firma Uniper. Diese hat parallel begonnen, auf dem Hafenanleger eine Verbindung zwischen der FSRU und den Anlagen an Land herzustellen (Suprastruktur). Die weitere Anbindung an das 28 Kilometer entfernte Erdgasleitungsnetz und damit auch an den Erdgasspeicher Etzel wird derzeit von der Open Grid Europe GmbH (OGE) realisiert.

Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hatte den vorzeitigen Baubeginn am 1. Mai 2022 bewilligt. Am 5. Mai ertönten die ersten Rammschläge. An der Baustelle waren seither stets 30 bis 40 Personen beschäftigt. Für das Fundament wurden NPorts 194 Pfähle in den Boden gerammt. Neun Beton-Halbfertigteile wurden vorgefertigt und per Ponto aus Emden zur Baustelle transportiert. Die einzelnen Teile wiegen zwischen 160 und 380 Tonnen. Die Plattform und die Zugangsstege des Anlegers wurden aus diesen Beton-Teilen gefertigt. Auch Stahl wurde bei den Zugangsstegen verbaut – insgesamt auf einer Länge von 350 Metern für 18 Laufstege. Zur Befestigung des FSRUs wurden abschließend Sliphaken auf den Vertäudalben befestigt, die auf ein Gewicht von 150 Tonnen ausgelegt sind. In der Summe wurden über 7000 Tonnen Stahl und über 3000 Quadratmeter Beton verbaut.

Corona: Notbetrieb im Kindergarten in Hooksiel

Hooksiel/Wangerland (14.11.2002) – Die Corona-Pandemie ist noch nicht ausgestanden. Die Gemeinde Wangerland hat den Kindergarten Hooksiel in den vergangenen Tagen geschlossen. Heute soll wieder ein Notbetrieb aufgenommen werden. Darüber wurden die Eltern gestern von der Kindergartenleitung informiert.

Der Grund für die Beschränkungen, so der bei der Gemeinde für Soziales zuständige Abteilungsleiter Markus Gellert: „Aktuell sind elf Mitarbeiterinnen in unseren Kindergärten krank geschrieben. Der Großteil leidet unter Corona, einige an Grippe.“

Man habe sich Mitte vergangener Woche aus Fürsorgepflicht für die komplette Schließung entschieden, nachdem auch das Personal für einen Notbetrieb nicht mehr ausgereicht habe. Zunächst sollten Kindergarten Hooksiel samt Krippe bis mindestens einschließlich Mittwoch die Betreuung ausgesetzt, sagte Gellert gegenüber „Hooksiel-life“. Ab Montag kommender Woche könnten dann im besten Fall wieder alle Kinder in der Kindertagesstätte betreut werden.

Einschränkungen für das Betreuungsangebot im Bereich der Sprachförderung drohen ab dem kommenden Sommer. Darauf weist die Wangerländer Landtagsabgeordnete Katarina Jensen (CDU) hin. Davon wären laut Gllert auch die Kindergärten im Wangerland betroffen, Das entsprechende Förderprogramm des Bundes, das seit 2016 sehr erfolgreich ist, läuft Mitte 2023 aus. Danach sollen die Länder das Programm übernehmen. Jensen: „Das bedeute aber auch, dass die Kosten dafür dann aus den Länderkassen finanziert werden müssen.“

Wie die CDU-Politikerin beklagt, fehle aktuell den Sprach-Kitas die Perspektive, da es derzeit noch keine tragfähige Aussage dazu gebe, wie es weitergeht. Die jeweilige Fachkraft für Sprachförderung der Kitas sei eine wichtige Ansprechpartnerin für Erzieherinnen und Eltern, die die Sprachentwicklung der betroffenen Kinder verbessert. Weitere Schwerpunkte des Bundesprogramms sind die Zusammenarbeit mit Familien, die Umsetzung inklusiver Pädagogik und der Einsatz digitaler Medien sowie die Integration medienpädagogischer Fragestellungen. 

Aus Sicht von Jensen ist sprachliche Bildung in den Kitas notwendig. Im ländlichen Raum hätten rund 35 Prozent der Kinder einen Förderbedarf, in den Städten seien es in manchen Einrichtungen bis zu 90 Prozent. Die Politikerin will sich in Hannover für eine Verstetigung der Mittel einsetzen, damit die Kita-Leitungen endlich Planungssicherheit haben.  „Denn ohne eine adäquate Sprachförderung, die so früh wie möglich ansetzt, drohen die betroffenen Kinder in der Schule zu scheitern und später im Berufsleben.“

Reiterinnen vom Dressurlehrgang mit Jochen Keuter begeistert

Reitlehrgang mit Jochen Keuter beim RuF Hooksiel
Beim Reitlehrgang in Oesterdieken (v.l.) Lehrgangsleiter Jochen Keuter, Freya Heinen, Organisatorin Danja Balog, Johanna Backhaus und Dörthe Gerdes. Foto Elsbeth Noatzsch

Hooksiel (13.11.2022) – Am Wochenende fand beim Reit- und Fahrverein Hooksiel e.V. ein Dressurlehrgang statt. Organisatorin Danja Balog konnte dafür den Profi Hans-Joachim „Jochen“ Keuter gewinnen. Keuter war unter anderem 25 Jahre lang als Lehrgangsbeauftragter beim Pferdesportverband Weser-Ems e.V. tätig.

Der erfahrene Reitlehrer gab in der Reitanlage in Oesterdieken acht Reiterinnen an zwei Tage für jeweils 30 Minuten wertvolle Tipps. Dabei ging er sehr individuell auf die einzelnen Bedürfnisse und Kenntnisse der Reiterinnen ein. Die Teilnehmerinnen waren begeistert, wie er in seiner ruhigen Art seine Erfahrungen an sie weitergegeben hat und wünschen sich gerne eine Wiederholung.

Wangerlands Bürgermeister glaubt noch nicht an Investor

Wangerland/Hooksiel (13.11.2022) – Der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Hooksiel soll den Weg frei machen für eine Aufwertung des historischen Ortskerns am Alten Hafen. Wie Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak im Gespräch mit „Hooksiel-life“ sagte, werde man zunächst ein Gesamtkonzept erstellen, bevor das heute von der Feuerwehr genutzte Areal an der Langen Straße verkauft wird. „Erste Interessenten sind schon da“, sagte Szlezak. „Aber bis das Vergabeverfahren beginnt, wird es noch etwas dauern.“

Das neue Feuerwehrgerätehaus wird in Sichtweite des Gästehauses am Hohen Weg am Randes des Neubaugebietes gebaut. Der 1. Spatenstich ist für Donnerstag, 17. November, um 15 Uhr geplant. Beim Erstellen des Gesamtkonzeptes für den Ortskern setzt die Gemeinde auf die Unterstützung durch das Amt für Regionales Landesentwicklung (Oldenburg). Erste Vorgespräche habe es bereits gegeben.

Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak
Bürgermeister Mario Szlezak Foto: hol

Szlezak hofft für die Ortskernentwicklung auf Fördermittel. Ein schwieriges Unterfangen, da die Gemeinde Wangerland nach zehn Jahren als „Entschuldungsgemeinde“ aktuell nicht mehr auf Bedarfszuweisungen vom Land Niedersachsen hoffen kann. Zuletzt habe es im vergangenen Jahr noch eine Million Euro für den Feuerwehr-Neubau gegeben. „Unser Schuldenstand ist aktuell im Landesvergleich zu niedrig“, schildert der Bürgermeister. „Irgendwie paradox. Wir müssten uns eigentlich wieder richtig verschulden, um Zuschüsse zu bekommen …“

Gelegenheiten, in der Gemeinde sinnvoll Geld auszugeben, gäbe es zur Genüge. Der Bürgermeister sieht einen regelrechten Investitionsstau. Ein Beispiel: Das Meerwasser-Hallenwellenbad in Hooksiel, das ab Montag, 14. November, auf unabsehbare Zeit geschlossen bleibt. Ebenso wie die Friesland-Therme in Horumersiel. Aus energetischen Gründen, wie Szlezak betont.  Ob und wann das Hooksieler Bad wieder geöffnet wird, dürfte auch von den Ergebnissen der Untersuchungen abhängen, die in den nächsten Wochen in dem Bad bei abgelassenem Wasser vorgenommen werden. Gutachter hatten vor wenigen Wochen einen erheblichen Sanierungsbedarf in dem über 40 Jahre alten Bad befürchtet und weitere Untersuchungen angeregt.

Für das Vereins- und Schulschwimmen hofft die Gemeinde Wangerland auf Unterstützung durch die Stadt Schortens. Sie soll Schwimmzeiten im dortigen „Aqua-Fit“ zur Verfügung stellen. Eine Zukunft für das Bades könnte ein von der Bürgerinitiative Hooksiel angeregtes Interessenbekundungs-Verfahren zeigen. Die Hoffnung: Es melden sich private Investoren, die sich an den Sanierungskosten beteiligen, um dafür – zum Beispiel als Hotelbetreiber – im Gegenzug das Bad intensiv mitnutzen zu können.

„Mit fehlt im Moment noch der Glaube, dass es solche Investoren gibt“, räumt Szlezak gegenüber „Hooksiel-life“ ein. Dennoch soll das Verfahren noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden. Derzeit arbeite ein Bremer Anwalt, auf Grundlage der Vorarbeit der Bürgerinitiative, rechtssichere Unterlagen für die Interessenten-Suche aus.

Eine dauerhafte Schließung des Hallenbades wäre ein schwerer Schlag für den Fremdenverkehr in Hooksiel. Zumal darüber hinaus das Image des Ortes durch den Bau eines LNG-Terminals in Wilhelmshaven wenige Meter hinter der kommunalen Grenze zusätzlich belastet zu werden droht. Szlezak setzt auf Unterstützung durch Frieslands Landrat Sven Ambrosy und ein enges Miteinander mit der Landesregierung – insbesondere mit Wirtschaftsminister Olaf Lies (Sande). Hannover habe inzwischen die Belastung für das Wangerland und insbesondere von Hooksiel durch die energiepolitisch notwendigen Flüssigerdgas-Importe anerkannt. 

Strand in Hooksiel
Regelmäßige Kontrollen sollen verhindern, dass der Tourismus in Hooksiel den durch LNG-Import am Voslapper Groden beeinträchtigt wird. Foto: Bildwerfer-Fotografie

Von Landesseite habe man der Gemeinde versichert, dass selbst bei einem Störfall der nahe gelegene Hooksieler Badestrand nicht betroffen wäre. Auch im Normal-Betrieb soll es keine Beeinträchtigungen oder gar Nutzungsverbote geben. Positive Signale habe die Gemeinde auch zu ihrer Forderung vernommen, dass die Wangerländer Feuerwehr als Nachbarwehr für Notfalleinsätze von Terminalbetreiber Uniper technisch und infrastrukturell besser ausgestattet werden muss.

„Dass es sich beim Regasifizierungsschiff ,Esperanza‘ schon im Normalbetrieb um eine Dreckschleuder handelt, die Chlor und Brom in die Jade einleitet, haben wir auch sehr spät erfahren“, sagte Szlezak. Er betonte die Bedeutung eines intakten Ökosystems im Weltnaturerbe Wattenmeer für den Tourismus vor Ort. „Wir setzen auf die Zusage der Genehmigungsbehörde, dass es ein sehr enges Monitoring bei den Einleitungen geben wird, damit Flora und Fauna keinen Schaden nehmen.“