Meerwasser-Hallenwellenbad bleibt mindestens bis zum Juni geschlossen

Hooksiel/Horumersiel (14. 3. 2023) – Die Hallenbäder im Wangerland werden wieder geöffnet. Wie die gemeindeeigene Wangerland Touristik GmbH (WTG) heute mitteilt, wird die Friesland-Therme in Horumersiel ab Montag, 3. April, für den Badebetrieb freigegeben. Das Meerwasser-Hallenwellenbad in Hooksiel lädt allerdings voraussichtlich erst im Juni wieder zum Badevergnügen ein.

Die WTG hatte mit Blick auf die explodierenden Energiepreise beide Bäder Mitte November vergangenen Jahres geschlossen. Offizielles Ziel damals: Wiedereröffnung Ende März. Inzwischen sind die Energiepreise gesunken. Dass das Bad in Hooksiel dennoch weitere zwei bis drei Monate geschlossen bleiben soll, begründet die WTG mit Sanierungsmaßnahmen, die während der Revisionsarbeiten in den vergangenen Wochen identifiziert worden seien.

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Das Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel bleibt mindestens bis Juni geschlossen. Foto: WTG

WTG-Mitarbeiter hatten die Schließungsphase im Hallenwellenbad Hooksiel ebenso wie in der Friesland-Therme in Horumersiel für unterschiedliche Revisionsarbeiten genutzt. Über den Zustand des Bades in Hooksiel seien zudem zusätzlich vertiefende Gutachten zum baulichen Zustand des Gebäudes erstellt worden. Zeitgleich habe man mit ersten Sanierungsarbeiten begonnen.

Leimbinder müssen saniert werden

Eine dieser Maßnahmen, so die WTG in einer Presseerklärung, sei die Sanierung der Leimbinder, die besonders wichtig für die Statik des Gebäudes seien. Das sei ein wichtigen Faktor für den Erhalt des Meerwasser-Hallenwellenbades. Die Beseitigung der zum Teil erst in der Schließphase identifizierten Mängel sei der Grund dafür, dass das Bad nicht wie geplant wiedereröffnet werden könne.

„Zum aktuellen Zeitpunkt gehen wir davon aus, dass eine Wiedereröffnung im Juni möglich sein wird“, sagt Armin Kanning, Geschäftsführer der Wangerland Touristik. „Wir bedauern sehr, dass die angepeilte Eröffnung zum Saisonbeginn nicht klappen wird. Anderseits sind wir froh darüber, dass die Arbeiten die aktuell getätigt werden, vorerst einen generellen Weiterbetrieb des Bades in Hooksiel ermöglichen werden.“ 

Zum Hintergrund: Im Herbst hatten Gutachter nach flüchtiger Untersuchung des über 40 Jahre alten Bades Mängel und mögliche Schäden am Gebäude befürchtet, deren Beseitigung einen zweistelligen Millionenbetrag kosten könnte. Ein Teil der Befürchtungen konnten nach genauerer Betrachtung in der Revision ausgeräumt oder zumindest abgeschwächt werden. Die Hoffnung, dass sich im Rahmen eines parallel ausgeschriebenen Interessen-Bekundungsverfahrens ein privater Investor findet, der sich an den Sanierungskosten beteiligt, haben sich allerdings auch nicht erfüllt.

Friesland-Therme wird mit Wasser gefüllt

In der Friesland-Therme in Horumersiel wurden in den vergangenen Wohen neben den normalen Revisionsarbeiten Malerarbeiten durchgeführt, defekte Fliesen ersetzt, das Lüftungssystem intensiv gereinigt und das Dach des Gebäudes in Stand gesetzt. „Aktuell wird das Wasser wieder in die Becken gelassen und die Pumpen werden wieder in Gang gebracht“, so die WTG. 

Ab dem 3. April sollen zunächst die Schwimmhalle und der innen liegende Saunabereich wieder genutzt werden können. Das Freibad und die Außensaunen, werden wie üblich zur Sommersaison freigegeben. Informationen zu den Öffnungszeiten unter wangerland.de 

Ein Interessent für Beteiligung am Hallenwellenbad in Hooksiel

Hooksiel (8. 2. 2023) – Das so genannte Interessen-Bekundungsverfahren für das Meerwasser-Hallenwellenbad in Hooksiel ist abgeschlossen. Bis heute konnten sich private Investoren melden, die eine (Mit-)Nutzungsidee für das über 40 Jahre alte Bad haben – und sich im Gegenzug an den Sanierungskosten beteiligen würden.

Wie der Hooksieler Ratsherr Holger Ulfers heute gegenüber „Hooksiel-life“ auf Anfrage sagte, habe sich ein Interessent bei der Gemeinde Wangerland gemeldet. Um wen es sich dabei handelt, wollte der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion nicht sagen. Er habe auch noch keine Vorstellung davon, wie ernst diese Bekundung zu nehmen sei. Details dazu und zum weiteren Vorgehen werde man in den nächsten Tagen in den Gremien der Gemeinde besprechen.

Das Interessen-Bekundungsverfahren hatte die Gemeinde Wangerland auf Initiative der „Bürgerinitiative zur Rettung des Hallenwellenbades“ auf den Weg gebracht. Hintergrund waren Gutachten zum Sanierungsstau in dem bei Urlaubern und Einheimischen beliebten Shwimmbad. Die Sorge: Falls der Investitionsbedarf die finanziellen Möglichkeiten der gemeindeeigenen Wangerland Touristik GmbH übersteigen sollte, droht dem Bad das Aus. 

Aktuell ist das Bad wegen der Energiekrise geschlossen. Erste Nachuntersuchungen haben ergeben, dass nicht alle von den Gutachtern beschriebenen Mängel so dramatisch sind wie zunächst befürchtet. Insgesamt sei das Bad in einem ordentlichen, seinem Alter entsprechenden Zustand. 

Die WTG plant mit einer Wiedereröffnung frühestens Ende März. Derzeit werden noch Revisionsarbeiten in dem Schwimmbad vorgenommen. Aus den Gesprächen mit einem privaten Ko-Investor versprechen sich die Verantwortlichen bei der Gemeinde auch Erkenntnisse darüber, inwieweit der dauerhafte Betrieb des Bades wirtschaftlich vertretbar ist. Vor einer offiziellen Kooperation mit einem Investor müsste diese Beteiligung wohl auch noch europaweit ausgeschrieben werden.

Blick hinter die Kulissen des Meerwasser-Hallenbades

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Das Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel ohne Wasser. Interessiere können das Bad am Freitag genau inspizieren. Foto: WTG

Hooksiel (6. 2. 2023) – Sie wollten schon immer einmal einen Blick hinter die Kulissen eines Schwimmbades werfen? Oder in einem leeren Schwimmbecken spazieren gehen? Die Wangerland Touristik GmbH macht es möglich.

Am Freitag, 10. Februar, starten in der Zeit von 14 bis 16 Uhr starten in regelmäßigen Abständen Führungen durch das Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel. Interessierte haben dabei die Gelegenheit, das Bad und seine Technik neu zu entdeckt. Bei den fachkundiger Führung durch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der WTG werden spannende Einblicke in Bereiche des Hallenbades geboten, die der Öffentlichkeit sonst nicht zugänglich sind.

Eingeladen sind sowohl Gäste als auch Einheimische. Der Einlass erfolgt über den Zugang am Wohnmobil-Stellplatz, es wird festes Schuhwerk empfohlen. Der Eintritt ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht notwendig. 

Das Bad ist derzeit aufgrund der Energiekrise für den regulären Badebetrieb gesperrt. Die WTG hat die Auszeit für Revisionsarbeiten genutzt, bei denen auch vermeintliche Mängel in Augenschein genommen werden, die kurz- oder mittelfristig behoben werden müssen.Gutachter hatten im Vorfeld die Vermutung angestellt, die Sanierung des über 40 Jahre alten Bades könnte einen zweistelligen Millionenbetrag kosten. 

Kanning: Noch kein Grund für Entwarnung fürs Hallenwellenbad

Hooksiel (21.1.2023) – Wangerlands Kurdirektor Armin Kanning warnt vor überzogenen Hoffnungen hinsichtlich des baulichen und technischen Zustands des Meerwasser-Hallenwellenbad in Hooksiel. Zwar hätten Untersuchungen gezeigt, dass die von Gutachtern befürchteten Mängel an der Tragkonstruktion des Gebäudes nicht gravierend seien. Und auch die Trinkwasser-Aufbereitung könnte modernisiert werden. „Aber es gibt noch eine große Zahl weiterer Mängel, die zum Teil noch nicht abschließend untersucht sind, zum Teil aber auf jeden Fall angepackt werden müssen – wenn auch erst mittelfristig.“

Meerwasserhallenbad Hooksiel
Das Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel Foto: hol

In einem Interview mit „Hooksiel-Life“ hatte Kanning die Wiedereröffnung des 40 Jahre alten Bades für Ende März in Aussicht gestellt – wenn die Energiepreise das zulassen. Die gemeindeeigene Wangerland Touristik GmbH (WTG) hatte Bäder in Horumersiel und Hooksiel Mitte November vor dem Hintergrund der Energiepreis-Krise geschlossen. Im Rahmen der derzeit laufenden Revision in Hooksiel werden mögliche Schäden an dem Bad untersucht. Gutachter hatten im Vorfeld eine Liste von tatsächlichen und vermuteten, leichteren bis schwerwiegenderen Mängeln mit geschätzten Sanierungskosten in zweistelliger Millionenhöhe aufgelistet. Skeptiker hatten vor diesem Hintergrund bezweifelt, ob das Bad jemals wieder geöffnet wird.

Die ersten erfreulichen Ergebnisse dürften nicht über den immer noch bestehenden enormen Sanierungsbedarf hinwegtäuschen, so Kanning. So sei zum Beispiel der Zustand der Betonschale des Bades noch nicht analysiert. Bei der Elektrik und Energieversorgung sowie einer Reihe weiterer Punkte gebe es ebenfalls Handlungsbedarf. „Das Bad muss Stand heute nicht umgehend geschlossen werden“, sagt Kanning. „Aber dass alles in Ordnung sei, kann man leider auch nicht sagen.“ Alle Beteiligten müssten sich trotz der Teil-Entwarnung spätestens nach dem Vorliegend der Ergebnisse des Interessen-Bekundungsverfahrens intensiv darüber Gedanken machen, wie es mit dem Bad auf Dauer weitergehen soll. Im Rahmen des Verfahrens können sich bis zum 8. Februar Investoren melden, die sich an Sanierung und Betrieb des Bades beteiligen wollen.

WTG-Chef Kanning sieht Investitionsbedarf in Hooksiel in zweistelliger Millionen-Höhe

Gästehaus Hooksiel
Hat nach 30 Jahren im Betrieb einigen Renovierungsbedarf: das Gästehaus Hooksiel. Foto: hol

Hooksiel (2.12.2022) – Campingplatz, Gästehaus, Meerwasser-Hallenwellenbad. Wenn Armin Kanning an Hooksiel denkt, dann denkt er an Investitionen. Oder besser: An Investitionsbedarfe. Denn wann die Wangerland Touristik GmbH (WTG), deren Geschäftsführer Kanning seit Mitte 2014 ist, die eigentlich notwendigen Ausgaben tätigen kann, ist ungewiss. Steigende Kosten unter anderem für Baumaterial, für Energie und fürs Abwasser belasten auch das gemeindeeigene Unternehmen. Und wie sich die Einnahmen in Zeiten von Corona, Krieg und Inflation entwickeln, vermag niemand so recht zu sagen.

Aber eines ist für Kanning nach dem Bürgerentscheid gegen den geplanten Verkauf des Hooksieler Gästehauses im Februar 2021 klar: Das 1993 eingeweihte Gebäude auf dem einstigen Batteriegelände bleibt in kommunaler Hand. Deshalb, so Kanning, müssten nach und nach die erforderlichen Sanierungs- und Renovierungsarbeiten angepackt werden. Ein erstes Signal: In diesem Jahr hat die WTG dafür 181 000 Euro ausgegeben. Unter anderem wurden der Balkon und der Blitzschutz erneuert, Gefahrstellen an der Kinderrutsche entfernt sowie der Wildwuchs rund um die Graft gelichtet. 

Die richtig teuren Projekte stehen aber noch aus. Die Erneuerung der Heizung etwa, oder der Fenster. Und das Gästehaus sei nur eines von 57 Gebäuden im Bestand der WTG. Auch über das Raumkonzept müsse man nachdenken. Im Gästehaus ein Café zu etablieren, um mehr Lebens ins Gebäude zu bekommen, hält Kanning für einen „Schnellschuss“. Für Großveranstaltungen wie Konzerte sei das Haus, in dem die Tourist-Information, eine Bücherei und im Obergeschoss ein Vortragsraum mit Bühne untergebracht sind, einfach nicht gebaut. 

Gut angenommen würden die Konzerte auf der Bühne im Freigelände. Im Inneren seien eigentlich nur Kleinkunst-Veranstaltungen wie Lesungen möglich. Ärgerlich ist aus Sicht des WTG-Chefs, dass die örtlichen Vereine in Hooksiel das Gästehaus noch nie als ihren zentralen Veranstaltungsort etwa für Mitgliederversammlungen angenommen haben. „Jeder Verein hat sein eigenes Domizil. Und es fehlt wohl auch am Verständnis dafür, dass die WTG das Gebäude nicht kostenfrei zur Verfügung stellen kann …“

Für Ideen, was im Gästehaus angeboten werden könnte, sei der neue Veranstaltungsmanager der WTG, Florian Wirth, Ansprechpartner. „Aber Ideen allein bringen nichts“, sagt Kanning. „Da muss auch jemand etwas selbst anpacken wollen – wir helfen dann, wie es geht.“ 

Bei den Überlegungen, die Außengelände zu einem Kurpark umzugestalten, setzt Kanning auf die Initiative der Bürgerinitiative Hooksiel. Die habe Kontakt zur Leibnitz Universität Hannover aufgenommen, wo im Zuge eines studentischen Projekts ein erstes Konzept für einen Kurpark erarbeitet werden soll. Ihre Tourist-Information will die WTG weiterhin im Gästehaus betreiben – trotz zunehmender Digitalisierung der Gäste-Anmeldungen „Wir sehen unsere Aufgabe in der intensiven Beratung der Gäste. Die Digitalisierung schafft Raum für eine bessere Qualität der Beratung.“

Investitionsbedarf in Höhe von rund 20 Millionen Euro sieht Kanning am Campingplatz Hooksiel. „Wir müssen unserer Campingplätze in Hooksiel und Schillig einmal auf links drehen, wenn sie dauerhaft attraktiv bleiben sollen.“ Das sei ein Projekt über mehrere Jahre, müsse aber unbedingt angegangen werden, wenn die WTG ihre „Cashcow“ nicht verlieren will. Die Großcampingplätze vor dem Deich spülen jedes Jahr rund eine Million Euro Überschuss in die WTG-Kasse. 

Den Handlungsbedarf hat ein „Masterplan Campingplatz“ aufgezeigt. Die einzelnen Stellplätze sind mit Blick auf die immer größer werdenden Domizile der Camper zu klein. Die Wagen stehen schon heute dicht an dicht. Kanning geht davon aus, dass allein in Hooksiel von den 1600 Plätzen 200 bis 400 aufgegeben werden müssen, um Erholungsraum zu schaffen. Dafür müsse aber jeder Platz eine eigene Wasserversorgung bekommen. Ziel der Planungen sei es auch, den Campingplätze stärker zum Dorf hin zu öffnen. Radwege und Flaniermeilen sollten für jedermann nutzbar sein.

Wie es mit dem Meerwasser-Hallenwellendbad in Hooksiel weitergeht, ist noch nicht klar. Aktuell ist das Bad wegen der Energiekrise geschlossen. Die Schließzeit wird für eine Reihe von Untersuchungen genutzt, mit denen der Verdacht, es gebe einen sehr hohen Sanierungsbedarf, ausgeräumt oder erhärtet werden soll. Bislang lägen ihm noch keine Ergebnisse vor, die zwingend eine dauerhafte Schließung des Bades erfordern, sagte Kanning. Ob und in welchem Finanzrahmen Sanierungen betriebswirtschaftlich sinnvoll sind, stehe auf einem anderen Blatt. Das müsse dann diskutiert werden, wenn die Untersuchungsergebnisse vorliegen.

Kritisch sieht der WTG-Geschäftsführer das so genanten Interessenbekundungsverfahren, das die Gemeinde Wangerland auf Anregung der Bürgerinitiativer zur Rettung des Hallenbades möglichst noch bis Ende dieses Jahres auf den Weg bringen will. In dem Verfahren soll das Interesse möglicher privater Investoren abgeklopft werden, sich an den Sanierungskosten des Bades zu beteiligen. Kanning: „Selbst wenn wir Interessenten finden, müssten wir eine entsprechende Beteiligung eines Privaten danach noch europaweit ausschreiben. Dann können wir auch gleich die Ausschreibung machen …“