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Alle Beiträge zum Thema “Nationalpark”

Wattenmeer: Mysteriöser Babyboom bei den Seehunden

Hooksiel/Wilhelmshaven (17. 11. 2025) – Die jüngsten Seehundzählungen im Wattenmeer und auf Helgoland zeigen einen langfristigen Rückgang der Zahl der Seehunde. Gleichzeitig wurde eine außergewöhnlich hohe Zahl an Jungtieren beobachtet. Dies sind die Ergebnisse der „Zählungen der Seehunde im Wattenmeer 2025”, die im Rahmen der trilateralen Zusammenarbeit zum Schutz des Wattenmeeres veröffentlicht wurden.

Eine Gruppe von Seehunden mit ihren Jungen auf einer Sandbank. Foto: Emilie Stepien

Die trilaterale Expertengruppe für Meeressäuger, der Vertreter aus Forschung und Verwaltung aus Dänemark, Deutschland und den Niederlanden angehören, sieht sich mit einem anhaltenden rätselhaften Trend konfrontiert: Insgesamt ist die Zahl der Seehunde in den vergangenen zehn Jahren zurückgegangen. Gleichzeitig nimmt der Anteil der Jungtiere am Gesamtbestand weiter zu.

Weitere Forschungen nötig

„Die Zahlen könnten auf einen höheren Anteil tragender Weibchen am Gesamtbestand bei gleichzeitig höherer Jungtiersterblichkeit hindeuten. Dies würde bedeuten, dass insgesamt weniger Jungtiere das Erwachsenenalter erreichen“, sagt Anders Galatius, Hauptautor des Berichts und leitender Forscher am Institut für Ecoscience der Universität Aarhus. „Eine andere oder zusätzliche Erklärung könnte eine Verhaltensveränderung während des Fellwechsels sein –möglicherweise halten sich während der Erfassungsflüge weniger Tiere auf den Sandbänken auf. Beide Annahmen sind jedoch vorläufig – weitere Forschung ist nötig, um die Ursachen dieses Phänomens zu verstehen.“

Die Gesamtzahl von 23.954 Seehunden, die im August 2025 gezählt wurden, entspricht einem leichten Anstieg von einem Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wie bereits bei den Zählungen von 2022 bis 2024 liegt diese Zahl jedoch weiterhin unter allen Erhebungen der Jahre 2012 bis 2021. Dies könnte auf eine Stabilisierung des Bestands auf niedrigerem Niveau hindeuten. 

Mehr Seehunde in Niedersachsen

Die regionalen Entwicklungen fallen unterschiedlich aus: In Dänemark gingen die Zahlen um 20 Prozent auf 1.721 Tiere zurück, in Schleswig-Holstein um 8 Prozent auf 7.806. In Niedersachsen und Hamburg stieg die Zahl um 9 Prozent auf 7.042 Tiere.

Nach vergleichsweise niedrigen Jungtierzahlen in den Jahren 2022 bis 2024 verzeichneten die Erhebungen von 2025 die zweithöchste absolute Zahl von Jungtieren sowie den höchsten Anteil von Jungtieren im Verhältnis zu den beim Fellwechsel gezählten Seehunden seit Beginn der grenzübergreifenden Zählungen. Insgesamt wurden 10.044 Jungtiere gezählt – ein Plus von 22 Prozent gegenüber 2024. In Niedersachsen stieg die Zahl der Jungtiere sogar um 25 Prozent.

UN schützt Meeresraubtiere

Seehunde zählen zu den größten Meeresraubtieren im Wattenmeer. Im Rahmen des Monitorings der Trilateralen Wattenmeer-Zusammenarbeit koordiniert die trilaterale Expertengruppe für Meeressäugetiere die Zählungen und harmonisiert die Daten aus der gesamten Wattenmeerregion. Die Seehunde sind durch das Abkommen zur Erhaltung der Seehunde im Wattenmeer unter der Schirmherrschaft des UN-Übereinkommens zur Erhaltung wandernder wild lebender Tierarten (CMS) trilateral geschützt.

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Zugvogelfest mit Buschspötter, Kuhreiher und Polarmöwe

Wangerland (20. 10. 2025) – Mit einem großen Zugvogelfest im Gästehaus Horumersiel fanden die 17. Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer Sonntag ihren Abschluss. Nach neun ereignisreichen Tagen voller Vogelbeobachtungen und anderer Naturerlebnisse, Fachvorträge und kreativer Mitmachaktionen kamen rund 900 Besucher, Veranstalter und Organisatoren zusammen, um das Phänomen des Vogelzugs und die Vielfalt im Wattenmeer zu feiern und sich auszutauschen.

Rund 900n Menschen besuchten das Zugvogelfest in Horumersiel. Sie erlebten ein abwechslungsreiches Programm. Foto: hol

Im Mittelpunkt der Zugvogeltage standen Finnland als Partnerland sowie die Sturmmöwe als Titelvogel. Zahlreiche Veranstaltungen hoben die Bedeutung Finnlands als wichtige Station auf dem Ostatlantischen Zugweg hervor. Die Sturmmöwe ist in Finnland weit verbreitet, aber auch im Nationalpark ein häufiger Brutvogel, Durchzügler und vor allem Wintergast. Ein wiederkehrendes Thema waren zudem die vielfältigen Herausforderungen, die der Klimawandel für den Vogelzug mit sich bringt. Insgesamt zählten die über 350 Veranstaltungen rund 12.800 Teilnehmer, davon etwa 2.700 Kinder.

Live-Musik und Mitmachaktionen

Das Zugvogelfest am Sonntag bot ein abwechslungsreiches Programm: Neben Infoständen von Umweltverbänden und Nationalpark-Partnern, Vorträgen, Mitmachaktionen für Kinder und kulinarischen Köstlichkeiten sorgten Live-Musik, Kunsthandwerk und vieles mehr für eine besondere Atmosphäre. Hochwertige Spektive und Ferngläser konnten an den Ständen fast aller namhafter Optik-Hersteller Deutschlands mit fachkundiger Beratung ausprobiert werden.

Beim Aviathlon, dem Wettbewerb um die meisten beobachteten Vogelarten, konnten die Teams von Norderney und Cuxhaven die Siegerurkunden entgegen nehmen – überreicht von “Rotti” und „Sandi”. Foto: Michael Räder/NLPV

Die Kinderaktion war erneut ein Highlight: Über Hundert selbst gemalte Bilder von Zugvögeln in ihren nordischen Brutgebieten waren im Gästehaus zu bewundern. Unter allen teilnehmenden Kindern wurden zehn hochwertige Ferngläser der Firma Minox verlost. 

Wangerland auf Platz 3

Der Aviathlon, der sportliche Wettbewerb um die meisten beobachteten Vogelarten, zog die Artenkenner in den Bann. Bei den Inseln hatte Norderney mit einem Rekordwert von 171 gesichteten beziehungsweise gehörten Arten mit knappem Vorsprung für sich entscheiden. Am Festland lag Cuxhaven mit 146 Arten deutlich vor Wilhelmshaven und Wangerland. Zu den besonderen Sichtungen zählten Buschspötter, Kuhreiher sowie Polarmöwe.

Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltungsreihe: „Jedes Jahr machen Zugvogeltage die besondere Bedeutung des Unesco-Weltnaturerbes Wattenmeer für den Vogelzug erlebbar. Mein Dank gilt allen Veranstaltern und Unterstützern, die dieses besondere Naturschauspiel Jahr für Jahr für Gäste und Einheimische zugänglich machen.“ 

Zugvogeltage: Finnland und die die Sturmmöwe im Fokus

Wilhelmshaven/Wangerland (5. 10. 2025) – Vom kommenden Samstag, 11. Oktober, an bis Sonntag, 19. Oktober, dreht sich an der niedersächsischen Nordseeküste wieder alles um das Phänomen des Vogelzugs: Die 17. Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer laden Vogelinteressierte mit einem bunten Veranstaltungsprogramm aus rund 400 Einzelveranstaltungen dazu ein, die vielfältige Vogelwelt und die herausragende Bedeutung des Wattenmeers für den Vogelzug zu entdecken.

Die Sturmmöwe steht im Zentrum der diesjährigen Zugvogeltage. Foto: Frank Winkelmann/NLPV

Das Veranstaltungsprogramm richtet sich an alle Altersgruppen. Ornithologische Experten kommen ebenso auf ihre Kosten wie Einsteiger. Das Naturerlebnis steht dabei im Mittelpunkt der Zugvogeltage – mit Beobachtungsstationen sowie Exkursionen zu Fuß, mit dem Fahrrad, Bus oder Schiff. Aber auch spannende Vorträge, Workshops, Kunst, Musik und gutes Essen stehen auf dem Programm.

Jedes Jahr werden ein Land oder eine Region entlang des Ostatlantischen Vogelzugwegs als Partnerland der Zugvogeltage und ein ausgesuchter Zugvogel besonders hervorgehoben. Diesmal stehen die Sturmmöwe und Finnland im Fokus.

Relativ klein und zierlich, wirkt die Sturmmöwe fast wie eine Miniaturausgabe der Silbermöwe. In Finnland ist sie weit verbreitet. Aber auch im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer ist die Sturmmöwe ein häufiger Brutvogel und mit rund 60.000 rastenden Individuen ein sehr häufiger Durchzügler und Wintergast. 

Hannah Wilting übernimmt in diesem Jahr die Koordination der Zugvogeltage. Die studierte Wildbiologin weist unter anderem auf das in Wilhelmshaven stattfindende Zugvogel-Pubquiz als neues Veranstaltungsformat hin. „Eine unterhaltsame Möglichkeit, spielerisch mehr über die Geheimnisse des Vogelzugs zu erfahren.“

Peter Südbeck und Hannah Wilting freuen sich auf die kommenden Zugvogeltage. Foto:: Stephanie Lehmann / NLPV

Zum Programm gehört auch wieder das Aviathlon: Bei diesemWettbewerb messen sich die Inseln und Festlandsregionen darin, möglichst viele verschiedene Vogelarten zu entdecken. Die Sieger werden beim Zugvogelfest am Sonntag, 19. Oktober, im Gästehaus Horumersiel verkündet. Dort bietet sich noch einmal die Gelegenheit, sich umfassend über die Zugvögel des Wattenmeeres und die besten Beobachtungsplätze zu informieren und die Veranstaltenden kennenzulernen.

„Die Zugvogeltage wecken echte Begeisterung für die Vogelwelt und das Wattenmeer und weisen auf die Notwendigkeit zu ihrem Schutz hin“, sagt Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer. Das gesamte Programm der 17. Zugvogeltage und viele weitere Informationen finden sich unter www.zugvogeltage.de und in allen Informationseinrichtungen des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer. 

Zahl der Kegelrobben im Wattenmeer nimmt weiter zu

Hooksiel/Wilhelmshaven (1. 7. 2025) – Die jüngsten grenzübergreifenden Zählungen im Wattenmeer und auf Helgoland zeigen einen Anstieg der Kegelrobben und ihrer Jungtiere. Während der Zählungen 2024-2025 wurden insgesamt 3.051 neugeborene und insgesamt 12.064 Kegelrobben erfasst – ein anhaltend positiver Trend in der südlichen Nordsee. Dies geht aus dem Bericht „Kegelrobben-Zählungen im Wattenmeer und Helgoland 2024-2025“ hervor, der im Rahmen der Trilateralen Zusammenarbeit zum Schutz des Wattenmeeres veröffentlicht wurde.

Die Kegelrobben sind die größten Raubtiere im Wattenmeer. Ihr Bestand nimmt kontinuierlich zu. Foto: Jessica Schop

Die Kegelrobben sind die größten Raubtiere der Wattenmeerküste und gehören mit den Seehunden zu den bekanntesten Arten der Region. Laut der trilateralen Expertengruppe für Meeressäugetiere, die sich aus Forschenden und Gebietsverwaltung aus Dänemark, Deutschland und den Niederlanden zusammensetzt, unterstreichen die aktuellen Zahlen ein stabiles Wachstum.

In den letzten fünf Jahren hat die Anzahl der neugeborenen Robben im Wattenmeer jährlich um durchschnittlich rund zwölf Prozent zugenommen; die Gesamtzahl ist jährlich um knapp zehn Prozent gestiegen. „Dieses kontinuierliche Wachstum spiegelt die Bedeutung des Wattenmeeres als wichtigen Lebensraum für Kegelrobben wider“, so Jessica Schop, Hauptautorin des Berichts und Forscherin bei Wageningen Marine Research. 

In Niedersachsen wurden 1.564 Individuen registriert – das entspricht 13 Prozent aller Tiere und einem Anstieg von 14,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auf Helgoland, wo 8,8 Prozent der Tiere gezählt wurden, ging die Zahl der beobachteten Kegelrobben um 37 Prozent auf 1.060 zurück. 

Um aus den Bestandstrends realistische Maßnahmenvorschläge zum Schutz der Kegelrobben abzuleiten, benötigen die Forschenden detailliertere Studien über die zeitliche und räumliche Variabilität der Robbenbestände und darüber, wie Umweltfaktoren diese beeinflussen. „In unserem Bericht präsentieren wir die relative Veränderung in der Häufigkeit der Robben. Für absolute Bestandsschätzungen sind mehr Informationen über das Verhalten und die Bewegungsmuster der Robben erforderlich“, so Schop. 

Kostenlose Führungen durchs Watt zum Weltnaturerbe-Geburtstag

Wangerland (20. 6. 2025) – Am Donnerstag, 26. Juni, feiert das Wattenmeer den Geburtstag seiner UNESCO-Anerkennung. Seit 2009 zählt das Wattenmeer zum Weltnaturerbe der Menschheit. Aus diesem Anlass lädt die Nationalparkverwaltung zusammen mit den zertifizierten Nationalpark-Führern die Menschen an der Küste ein, gemeinsam zu feiern. Einheimische können kostenlos an geführten Wattwanderungen teilnehmen und dabei die besondere Natur vor ihrer Haustür neu für sich entdecken.

Wildnis von Weltrang

„Das Weltnaturerbe Wattenmeer ist Wildnis von Weltrang im Großformat“, betont Florian Carius, Dezernent für Kommunikation in der Nationalparkverwaltung. „Eine gute Führung kann helfen, die verborgenen Schätze dieser dynamischen Landschaft zu entdecken und die Begeisterung der Menschen für die Einzigartigkeit dieses Naturraums zu wecken.“ 

Vor allem die Menschen, die in der Wattenmeer-Region leben, würden Verantwortung dafür tragen, das Weltnaturerbe für kommende Generationen zu bewahren. Im vergangenen Jahr nutzten rund 410 Einheimische mit Wohnsitz in den niedersächsischen Küstenlandkreisen das Angebot, um das Weltnaturerbe in Deutschlands größter zusammenhängender Naturlandschaft besser kennenzulernen.

40 Veranstaltungen an der Küste

Zum 16. Welterbegeburtstag finden zwischen dem 26. und 29. Juni insgesamt über 40 Veranstaltungen statt – organisiert von 23 Nationalpark-Führern in 22 Orten ,von Cuxhaven bis Jemgum und auf den Inseln Juist, Norderney, Spiekeroog, Wangerooge und Langeoog. Das Angebot reicht von klassischen Wattwanderungen über naturkundliche Touren bis hin zu Familienangeboten und stimmungsvollen Spaziergängen bei Sonnenuntergang. 

Für die meisten Veranstaltungen ist eine Anmeldung erforderlich. Informationen zu benötigter Ausrüstung geben die Anbieter bei der Anmeldung. Alle Termine und weitere Informationen unter www.nationalpark-wattenmeer.de/news/welterbegeburtstag-2025/.

Angebote im Wangerland

In Horumersiel findet am Sonntag, 29. Juni, ab16 Uhr eine Vogelführung statt. Treffpunkt ist auf dem Parkplatz am Hafen (Seenotretter-Container). Die Tour dauert Dauer zwei Stunden und ist geeignet für Kinder ab 8 Jahren und Erwachsene. Wenn vorhanden, bitte Fernglas mitbringen. Anmeldung erforderlich bei Nationalpark-Führerin Susanne Mickstein, Tel. 04421-7728240 oder per E-Mail an susanne.mickstein@gmx.de.

In Minsen startet am Samstag, 28. Juni, um 15.30 Uhr ein Salzwiesenführung im Elisabethaußengroden mit Werner Menke. Treffpunkt: Seewiefken-Skulptur an der Straße Norderaltengroden, nahe Kreuzung mit Hohenrehde. Auch diese Führung dauert etwa zwei Stunden. Anmeldung beim Nationalpark-Haus Wangerland per E-Mail annationalparkhaus@wangerland.de oder per Telefon: 04426 90470-0. 

Bereits am Freitag, 27. Juni, um 18 Uhr beginnt in Schillig die Veranstaltung „Abendstimmung im Watt – Natur erleben zum Weltnaturerbe-Geburtstag“. Treffpunkt: Seeseitig am Deich zwischen dem Hotel „Upstalsboom“ und dem Zirkuszelt. Dort stehen drei kleine Hütten, an denen die Nationalparkführerin Alexandra Möller wartet. Dauer: etwa zwei Stunden, zwei Kilometer Wegstrecke im Watt. Geeignet ab 8 Jahren. Wetterfeste Kleidung empfohlen. Anmeldung per Mail an alexandra.moeller9528@gmail.com.

Am Samstag, 28. Juni, beginnt ebenfalls in Schillig um 20 Uhr die Veranstaltung „Sonnenuntergangs-Wattwanderung für Zwei- und Vierbeiner“. Dabei handelt es sich um eine küstennahe Wattwanderung für Familien mit Kindern ab 6 Jahren. Auch Hunde können bei der Wanderung mitlaufen..Treffpunkt: Weltentor am Strand von Schillig. Dauer etwa anderthalb Stunden. Anbieterin ist Nationalparkführerin Sandra Dunkmann. Anmeldung unter 01578 1797261 oder per Mail an WattwandernmitSandra@web.de.

Am Tag der Parke auf Erlebnisfahrt ins Wattenmeer

Wilhelmshaven/Wangerland (23. 5. 2025) – Am Samstag, 24. Mai, feiern 141 Nationale Naturlandschaften (NNL) den Europäischen Tag der Parke – mit dabei sind die Nationalparke und Biosphärenreservate im Schleswig-Holsteinischen, Hamburgischen und Niedersächsischen Wattenmeer. Unter dem Motto „Gemeinsam für die Natur“ rücken Europas Schutzgebiete ihre zentrale Rolle für Natur- und Klimaschutz sowie nachhaltige Entwicklung in den Fokus.

Die Schönheit des Wattenmeeres wie hier vor St. Peter-Ording ist faszinierend. Foto: Nationalpark-Verwaltung

Das diesjährige Motto bringt die Ziele der Nationalen Naturlandschaften auf den Punkt: Gemeinsam setzen sie sich auf einem Drittel der Fläche Deutschlands für den Schutz und die nachhaltige Entwicklung der Natur ein. Im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer bietet das Wattenmeer-Besucherzentrum Wilhelmshaven Samstag von 15 bis 16.30 Uhr eine Nationalpark-Erlebnisfahrt in den Jadebusen an. Dabei lernen die Teilnehmenden Seehunde (mit etwas Glück auch Schweinswale), Fische und weitere Bewohner des Nationalparks und Weltnaturerbes Wattenmeer kennen. Anmeldung unter veranstaltung@wattenmeer-besucherzentrum.de.

„Feiern Sie mit uns den Europäischen Tag der Parke und werden Sie Teil unserer Bewegung – für Natur, Klima und Zukunft!“, so die Einladung von Peter Südbeck, NNL-Vorsitzender und Leiter der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer.

Der Europäische Tag der Parke wird seit 1999 jährlich am 24. Mai von der Europarc Federation organisiert und würdigt die europäischen Großschutzgebiete und deren Leistungen für die Gesellschaft. Die Wahl des 24. Mai als Termin bezieht sich auf das Gründungsdatum der ersten neun europäischen Nationalparke im Jahr 1909 in Schweden. 

„Welt-Wal-Tag“ im Nationalparkhaus

Wangerland (12. 2. 2025) – Für Samstag, 15. Februar, lädt das Nationalpark-Haus Wangerland zu einem Aktionstag anlässlich des „Welt-Wal-Tags“ ein. Im Mittelpunkt stehen die auch in der Nordsee lebenden Schweinswale. 

Ein Team vom Verein JadeWale e.V. präsentiert um 17 Uhr auf unterhaltsame Weise den Vortrag „Watt’n Schnack“. Die Experten stellen den Gästen den Schweinswal vor und geben Einblicke in sein Leben im Wattenmeer. Bereits für 15 Uhr sind die jüngsten Besucher eingeladen, einer Walgeschichte aus einem Kinderbuch zu lauschen. Im Anschluss wird gemeinsam gebastelt – natürlich rund um das Thema Wale. 

Ein weiterer Aspekt ist der Schutz der Schweinswale. Besonders der Lärm in der Nordsee setzt ihnen zu. Der Naturschutzverband BUND wird am Nachmittag vor Ort sein und über das Projekt „Ruhe für den Schweinswal“ informieren. 

Eine Anmeldung ist erforderlich. Sie kann in den örtlichen Tourist-Informationen oder online unter wangerland.de erfolgen. Der Zutritt zum Vortrag um 17 Uhr ist frei. Ansonsten kostet der Eintritt 3 Euro (mit Gästekarte) bzw. 4 Euro.

Südbeck: Klimawandel setzt Ökosysteme im Wattenmeer unter Druck

Wangerland/Bensersiel (13. 11. 2024) – Im Zentrum der heutigen Tagung des „Weltnaturerbe-Forums“ in Bensersiel standen die Auswirkungen des Klimawandels auf das Wattenmeer und die Küstenregion. Deutlich geworden sei, dass die Folgen des Klimawandels erhebliche Veränderungen für die Natur im Wattenmeer als auch für die Menschen in der Region mit sich bringen, teilte die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer im Nachgang mit.

Expertinnen und Experten stellten den über Hundert Teilnehmenden mögliche Anpassungsstrategien im Natur- und Küstenschutz sowie im Tourismus vor. Auf einer Podiumsdiskussion seien Projekte von kleinen Schritte für den Alltag bis hin zur unternehmerischen Planungen vorgestellt worden.

Weltnaturerbeforum
Über 100 Vertreter der Region trafen sich zum Weltnaturerbe-Forum. Auf der jährlichen Veranstaltung ging es um die Auswirkung des Klimawandels aufs Wattenmeer und die Küste.Foto: Tabea Kappler / NLPV

Seit der Auszeichnung des Wattenmeers zum UNESCO-Weltnaturerbe 2009 treffen sich die Akteure aus Naturschutz, Kommunen, Verwaltung, Politik, Wirtschaft, Tourismus und Umweltbildung jährlich zum Weltnaturerbe-Forum. Die Veranstaltung wird gemeinsam organisiert von der Nationalparkverwaltung und der Tourismus-Agentur Nordsee (TANO). „Wir möchten ein Bewusstsein dafür schaffen, dass der Klimawandel sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Folgen hat, die in einem verantwortungsvollen Tourismusmanagement zu berücksichtigen sind“, sagte Mario Schiefelbein, Geschäftsführer der TANO.

Lena Hübsch vom Niedersächsischen Kompetenzzentrum Klimawandel gab einen Überblick zu den erwartenden Veränderungen hinsichtlich Temperatur- und Meeresspiegelanstieg sowie der Häufigkeit von Extremwetterereignissen. Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung, betonte: „Durch den Klimawandel geraten die einzigartigen Ökosysteme des Wattenmeeres zusätzlich unter Druck. Zum Schutz des Weltnaturerbes bedarf es daher eines gemeinsamen Engagements aller Akteure und Akteurinnen.“

Wie die Erwärmung des Wassers zu bereits feststellbaren Veränderungen in der Zusammensetzung der Arten führt, stellte Dr. Andreas Waser vom Alfred-Wegener-Institut Sylt vor. Fraglich sei, wie lange die Watten- und Salzwiesenflächen beim Aufwuchs noch mit dem Meeresspiegelanstieg Schritt halten können.

Cordula Berkenbrink vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) zeigte die Herausforderungen im Küstenschutz und in der Binnenentwässerung auf. Anpassungsstrategien und gute Beispiele im Tourismus präsentierte Robert Wenzel von Tourismus Marketing Niedersachsen.

Naturschützer warnen: Weltnaturerbe-Titel fürs Wattenmeer ist in Gefahrnation

Hooksiel/Berlin (27. 7. 2024) – Das UNESCO-Welterbekomitee wird Deutschland, Dänemark und den Niederlanden eine Rüge erteilen. Die 195 Mitgliedsstaaten der Welterbekonvention sorgen sich nach Informationen des Naturschutzbundes Nabu um das Wattenmeer und sehen den außergewöhnlichen Wert des Ökosystems in Gefahr. 

Das Komitee folge mit seinem Beschluss vom Mittwoch dieser Woche einer Beschwerde, die der Nabu zusammen mit anderen Umweltverbänden bei der UNESCO eingereicht hatte. Die zunehmende industrielle Nutzung, insbesondere der Ausbau von Kabeltrassen und Pipelines mitten im UNESCO-Weltnaturerbe wird kritisiert. „Am Ende könnte die Aberkennung des UNESCO-Welterbe-Titels drohen“, befürchten die Naturschützer.

„Wir sind verpflichtet, dieses weltweit größte zusammenhängende Wattenmeer mit seiner natürlichen Dynamik als Teil des Welterbes zu erhalten“, so Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger, „Mehr als zehn Millionen Wat- und Wasservögel sind auf eine intakte Natur an der Küste angewiesen. Millionen Touristen suchen in ihrem Urlaub an der Nordseeküste Erholung in der Natur – unverzichtbar für die Küstenkommunen und die regionale Wirtschaft.“

Das Welterbe Wattenmeer dürfe nicht zum Verlierer der Energiewende werden. „Neue Gasbohrungen riskieren Natur- und Klimaschutz, LNG-Terminals überbauen wertvolle Küstenbiotope und Kabeltrassen, Wasserstoff- und CO2-Pipelines zerschneiden diesen einzigartigen Naturraum“, so Krüger. „Die UNESCO ruft Stopp. Bund und Küstenländer müssen jetzt entschlossen gegensteuern.“

Der Nabu fordert eine kritische Bedarfsprüfung und überfällige Folgenabschätzung für sämtliche Vorhaben. Kabeltrassen für den Offshore-Strom und Pipelines müssten im UNESCO-Welterbegebiet, wo immer es möglich ist, vermieden werden und vorrangig in die Schifffahrtstraßen der Ems, Weser und Elbe verlegt werden. Krüger: „Deutschland, aber auch die Niederlande und Dänemark müssen sich bewusst sein welches Paradies für Mensch und Tier mit dem UNESCO-Welterbe Wattenmeer auf dem Spiel steht.“

Schweinswale in der Jade beobachten

Wilhelmshaven/Hooksiel (20. 4. 2024) – Wilhelmshaven verwandelt sich ab Sonnabend, 27. April, in einen Hot Spot für die Beobachtung von Schweinswalen. Die kleinen Wale kommen jedes Jahr im Frühjahr auf der Suche nach Nahrung in die Nähe der hiesigen Küste und in den Jadebusen. Dieses Natur-Schauspiel ist einzigartig und kann auch bei den bis zum 5. Mai laufenden „Schweinswal-Tagen“ hautnah erlebt werden.

Das Programm der 8. Wilhelmshavener Schweinswal-Tage bietet Naturerlebnisse und Aktionen für Groß und Klein. Veranstalter ist das Wattenmeer Besucherzentrum. Als Kooperationspartner engagieren sich die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, der Verein JadeWale und die Reederei Warrings. 

Tägliche „Whale-watching Exkursionen“ vom Schiff und vom Land aus, begleitet von Walexperten, gehören ebenso zum Angebot wie Führungen durch die Walausstellung des Wattenmeer Besucherzentrums oder Fahrten mit den Segelschiffen „Gloriana of Faversham“ und „Nordwind“ im Jade-Revier vor Wilhelmshaven und Hooksiel auf dem Programm.

Am Südstrand werden Walrufer Besucher auf die Meeressäuger aufmerksam machen. Dazu gibt es jede Menge Informationen über den Schweinswal. Angebote für Naturfotografen, kulinarisch begleitete Vorträge, eine unterhaltsame Lesung und ein Naturfilm runden das Programm ab. Infostände sind auf der Südstrandpromenade zu finden. Im Wattenmeer Besucherzentrum wird zudem die interaktive Walausstellung durch tägliche Kinder-Mitmachaktionen ergänzt.