
Hooksiel (22. 3. 2025) – Noch ist der richtige Fördertopf nicht gefunden, aber die Hoffnung lebt. Im Fall einer 100-Prozent-Finanzierung könnte es eine Möglichkeit geben, den Hooksieler Badestrand dauerhaft zu sichern. Dieter Schäfermeier, Hooksieler Ratsherr von Pro Wangerland und Sprecher der ZUW-Gruppe im Rat, stellte zusammen mit Bürgermeister Mario Szlezak beim Seebadeverein Hooksiel den Stand des Projektes vor.

Die Idee geht auf das Jahr 2022 zurück. Für den Liegeplatz am Wilhelmshavener LNG-Terminal musste viel Sand aus der Jade gebaggert und in der Nordsee verklappt werden. Warum kann dieser Sand nicht kostengünstig an den Hooksieler Strand gespült werden, der darunter leidet, dass in jedem Winter etliche Kubikmeter Sand durch Sturmfluten abgetragen werden? Nach den Worten von Schäfermeier (Foto) hat die Wangerland Touristik GmbH allein in den vergangenen fünf Jahren 1,7 Millionen Euro dafür aufwenden müssen, den Strand vor Saisonbeginn wieder mit Sand aufzufüllen.
Die Idee stieß auf fruchtbaren Boden. Zu den Unterstützern gehörte und gehört auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD). Allerdings: Der Sand vom LNG-Terminal konnte nicht mehr umgelenkt werden, ohne das damals mit Hochdruck betriebene Genehmigungsverfahren für das Terminal zu gefährden.
Um die Idee dennoch weiter zu verfolgen, wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, der alle mit dem Thema möglicherweise befassten Behörden vertreten waren – von der Nationalparkverwaltung bis zur Sielacht, vom Landkreis Friesland bis zum Wasser- und Schifffahrtsamt. Das Wangerland wird dort durch Schäfermeier vertreten. Seither, so der Ratsherr, habe man drei Mal an einem „Runden Tisch“ zusammengesessen und das Thema konstruktiv beraten.
Grundsätzlich sei man sich einig, so Schäfermeier, dass Sandaufspülungen möglich und sinnvoll wären. Baggerbedarf bestehe in der Jade auch künftig immer wieder. Allerdings müsse es gelingen, den Strand nachhaltig zu sichern – also immer wieder neue Sandabträge zu verhindern. Dafür habe man sich vergleichbare Projekte angesehen, so etwa in Norden-Norddeich und die Lagune in Büsum.
Daraus sei das Konzept für Hooksiel entstanden: Der Bau eines 1,8 Kilometer langen Deckwerks vom Außenhafen bis in Höhe des FKK-Strandes. Die Befestigung würde in Höhe des Deichverteidigungsweges angelegt. Von dort würden aber 80 Meter breite Treppenanlagen bis hinunter zum Watt führen. Zu dem Konzept gehören auch ein neues Wirtschaftsgebäude, Sport- und Aufenthaltsbereiche sowie ein oder zwei behindertengerechte Überquerungsmöglichkeiten von den Parkplätzen an den Strand.
Und die Zeitachse? Mit den Bauarbeiten könnte im Herbst 2026 begonnen werden. Die eigentlichen Aufspülungen und der Deckwerksbau soll dann im Herbst 2027 beginnen und in 2028 abgeschlossen werden.
Angesichts der angespannten Finanzlage der WTG und der Gemeinde Wangerland kann das Millionen-Projekt aber nur angefasst werden, wenn es gelingt, eine 100-prozentige Finanzierung über Fördertöpfe darzustellen, sagten Schäfermeier und Szlezak. Aber nach einem Besuch bei der Landesregierung in Hannover in der vergangenen Woche zeigten sich beide Kommunalpolitiker zuversichtlich, dass das auch gelingen kann. „Wenn die Förderzusage steht, werden wird das Projekt noch einmal ganz ausführlich vorstellen.“