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Beiträge veröffentlicht in Oktober 2023

Gefällte Bäume sollen ersetzt werden

Hooksiel (25. 10. 2023) – Mitarbeiter des Bauhofes der Gemeinde Wangerland haben am Pakenser Altendeich an der Straße stehende Eschen gefällt. „Die vier Bäume sind ausgegangen und werden durch fünf Neuanpflanzungen ersetzt“, teilte Torsten Meuer von der Bauverwaltung der Gemeinde mit.

Die Bäume standen am Ortseingang, nahe des Kreisverkehrs. Ihr schlechter Zustand war offenkundig. So war etwa die Rinde bereits großflächig beschädigt. Möglicherweise haben die Bäume unter Bauarbeiten auf den nebenliegenden Grundstücken gelitten, vermuten Anwohner.

„Mit den Verursachern sind wir schon länger deswegen im Gespräch“, so Meuer. „Inwieweit die Kosten für die Bäume übernommen werden, ist in der Klärung.“ Für die Gemeinde sei es zunächst einmal wichtig gewesen, die unfallträchtigen und unansehnlichen Bäume am Ortseingang zu ersetzen. Der Zeitpunkt der Fällaktion ist möglicherweise genau richtig gewählt worden. Ob die Eschen den Sturm Ende vergangener Woche überstanden hätten, ist fraglich. 

Suche ohne Ergebnis: Keine Hoffnung mehr für vermisste Seeleute

Hooksiel/Bremen/Cuxhaven (25. 10. 2023) – Die Suche nach den vier Vermissten nach der Schiffskollision in der Deutschen Bucht wurde in der Nacht zum Mittwoch eingestellt. Wie das Havariekommando (Cuxhaven) mitteilt, soll heute die Suche nach den vier Besatzungsmitgliedern des 91 Meter langen Frachters „Verity“ an der Oberfläche wieder aufgenommen werden. Wie der Leiter des Havariekommando, Robby Renner, am Mittwochnachmittag sagte, gebe es aber keine Hoffnung mehr, die Vermissten lebend zu finden.

Die Seeleuten gelten seit zum Zusammenstoß der „Verity“ am Dienstag gegen 5 Uhr mit dem Frachter „Polesie“ als vermisst. Im Anschluss hatten etliche Schiffe und Hubschrauber das Seegebiet an der Unglücksstelle etwa 22 Kilometer südwestlich Helgoland und 31 Kilometer nordöstlich der Insel Langeoog abgesucht. Darunter war als eine der ersten Einheiten der in Hooksiel stationierte Seenotrettungskreuzer „Bernhard Gruben“. Ein Seemann wurde tot, zwei verletzt geborgen. Die „Polesie“ mit 22 Mann an Bord hat gegen 4 Uhr in der Nacht in Cuxhaven festgemacht.

Wie es zu der Kollision in dem sehr gut überwachten Kreuzungsgebiet von zwei Wasserstraßen kommen konnte, ist noch unklar. Noch nicht abzusehen sind auch mögliche Schäden für die Umwelt. Die auf 30 Meter Tiefe liegende „Verity“, die Stahlrollen geladen hatte, soll unter anderem 1300 Kubikmeter Diesel an Bord haben. 

Wie das Havariekommando Mittwoch früh mitteilte, sei das Seegebiet auch in der Nacht noch ein weiteres Mal vollständig abgesucht worden. Dabei seien Nachtsichtgeräte und Wärmebildkameras eingesetzt worden. „Nachdem dies keine Ergebnisse erbracht hatte, stellten die Einsatzkräfte die Suche ein“, hieß es. Bei einer Wassertemperatur von zwölf Grad war man davon ausgegangen, bis gegen Mitternacht noch Überlebende aus der See bergen zu können. 

Im Laufe des Mittwochs habe ein ferngesteuerter Tauchroboter das Schiffswrack erreicht. Auch dabei habe man keine Lebenszeichen der Vermissten entdeckt. Am Dienstag hatten Taucher aufgrund von starker Strömung den Versuch, zur „Verity“ zu kommen, abbrechen müssen.

Das Havariekommando hat am späten Nachmittag die Gesamteinsatzleitung an das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser-Jade-Nordsee abgegeben. Für die jetzt im Fokus stehende Untersuchung der Unfallursache ist die Bundespolizeidirektion See zuständig. Zudem werde Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung zusammen mit dem Marine Accident Investigation Branch (Großbritannien) die Untersuchung des Seeunfalls durchführen.

Anmerkung: Der Artikel wurde im Laufe des Tages aktualisiert.

Frachtschiff in der Deutschen Bucht gesunken: Vier Menschen vermisst

Suche nach Schiffbrüchigen
Die Suche nach den vermissten Seeleuten des Frachters „Verity“ blieb bis zum Einbruch der Dunkelheit ohne Ergebnis. Foto: Seenotretter-DGzRS

Hooksiel/Bremen (24. 10. 2023) – In der Nacht zum Dienstag, gegen 5 Uhr, ist es zu einer Schiffskollision in der Deutschen Bucht gekommen. Dabei wird mindestens ein Seemann getötet. Wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mitteilte, stießen etwa zwölf Seemeilen (22 Kilometer) südwestlich der Insel Helgoland und 17 Seemeilen (31 Kilometer) nordöstlich der Insel Langeoog die Frachtschiffe „Polesie“ und „Verity“ zusammen. Das Havariekommando Cuxhaven hat die Gesamteinsatzleitung übernommen.

Suche nach Schiffbrüchigen läuft

Das Havariekommando geht davon aus, dass die „Verity“ infolge der Kollision gesunken ist. Zwei Menschen konnten aus dem Wasser gerettet werden. Sie werden medizinisch versorgt. „Mehrere weitere Menschen werden derzeit vermisst“, hieß es gegen 9 Uhr. Später wurde klar, dass es sich um noch vier Vermisste handelt. Die Schiffbrüchigen, so eine Hoffnung, könnten sich im Schiffsrumpf befinden. Taucher suchten noch am Abend nach ihnen.

Die „Polesie“ war nach der Kollision noch schwimmfähig. Sie hatte 22 Menschen an Bord. Zu der Ursache des Unglücks gab es vorerst keine Aussagen. Klar ist aber wohl: Das Wrack der „Verity“ wird aus 30 Metern Tiefe geborgen werden müssen, da es ein Hindernis auf der stark befahrenen Schifffahrtsstraße wäre.

Bernhard Gruben DGzRS
Der in Hooksiel stationierte Seenotrettungskreuzer „Bernhard Gruben“ sucht nach der Kollision zweier Frachter in der Deutschen Bucht nach vermissten Seeleute. Foto: DGzRS/Frank Kahl

Die Crew der „Hermann Marwede“ koordinierte die Suche vor Ort. Beteiligten waren die Seenotrettungskreuzer „Hermann Marwede“ (Station Helgoland), „Bernhard Gruben“ (Hooksiel) und „Anneliese Kremer“ (Cuxhaven) der DGzRS, der Notschlepper „Nordic“, der Lotsentender „Wangerooge“, die „Atair“ vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie sowie aus Wilhelmshaven das Mehrzweckschiff „Mellum“ (Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung) und die Wasserschutzpolizeiboote „W 3“ und „Sylt“ sowie ein SAR-Hubschrauber „Sea King“ der Deutschen Marine.

Ärzte an Bord eine Kreuzfahrtschiffes stehen bereit

Das Havariekommando lies das Seegebiet zudem vom Sensorflugzeug „DO 228“ überfliegen, um weitere Erkenntnisse zu erhalten. Das Kreuzfahrtschiff „Iona“ unterstützte die Suche. An Bord der „Iona“ können auch Personen medizinisch versorgt werden; es befinden sich Ärzte an Bord. Weiteres medizinisches Personal brachte das Havariekommando per Helikopter zur Unfallstelle. Im Seegebiet herrschen bis zum Abend Windstärken von sechs Beaufort und raue See mit einem Wellengang von drei Metern Höhe. Die Wassertemperatur liegt bei 12 Grad.

Die unter britischer Flagge laufende 91 Meter lange „Verity“ war auf dem Weg von Bremen nach Immingham in Großbritannien. 190 Meter lange „Polesie“ (Flagge: Bahamas) wollte von Hamburg nach La Coruña in Spanien fahren.

Anmerkung: Der Artikel wurde am Dienstagabend aktualisiert.

Bunter Markt präsentiert regionale Produkte und nachhaltige Ideen

Wangerland (23. 10. 2023) – Am Wochenende, 28./29. Oktober, findet im Haus des Gastes in Horumersiel zum dritten Mal der „Wangerländer Nachhaltigkeits-Markt“ (Wanama) statt. Gäste und Einheimische sind eingeladen, jeweils von 10 bis 16 Uhr nachhaltige und regionale Produkte zu entdecken und sich über die vielfältigen lokalen Initiativen der Region zu informieren. Der Eintritt ist frei.

Friesischer Honig, Kerzen aus Bienenwachs, regionale Naturkosmetik, Makramee-Bastelkunst und handgemachte Pralinen sowie ein Bücherflohmarkt bieten Gelegenheit, Schätze zu entdecken und dabei Nachhaltigkeit zu erleben. Die Akteure geben ihre Erfahrungen und Tipps gerne auch an Interessierte weiter. 

Unterschiedliche Verbänden und der Jägerschaft Friesland-Wilhelmshaven informieren zudem über Natur- und Umweltschutz und die Tierwelt. Am Stand des Nationalpark-Hauses Wangerland können Besucher einen Blick durchs Mikroskop riskieren, beim Spinnkreis Neustadtgödens in die Welt des Filzens und des Spinnens eintauchen.

Für die kleinen Gäste gibt es an beiden Tagen jeweils um 11 und um 14.30 Uhr eine kostenfreie Vorstellung des Bilderbuchkinos in der Bücherei. Am Sonntag besteht zudem die Möglichkeit, auf einem kleinen Markt, regionale und, mit einem mitgebrachten Gefäß, auch unverpackte Produkte zu kaufen. Des Weiteren können Gäste des „Wanamas“ beim Live-Siebdruck mit der Soulshine Fabrik kreativ werden. 

Weitere Informationen und alle Aussteller auf der Internetseite der Wangerland Touristik GmbH (wangerland.de).

Schwierige Debatte über LNG: Experten verweigern sich der „Basis“

Hooksiel (22. 10. 2023) – Die „Basis“ ruft – und keiner kommt. Zumindest keiner der geladenen Fach-Referenten. Entsprechend enttäuscht zeigte sich am Samstag Roger Staves, Vorsitzender des Kreisverbandes Küste-Jade der „Basisdemokratischen Partei Deutschland“. 

Immerhin waren gut 50 Basis-Mitglieder aus ganz Niedersachsen nach Hooksiel gereist, um sich hier in einer Informationstagung eine Meinung zum Einsatz der „Höegh Esperanza“ zu bilden. Über das Industrieschiff, das seit Ende 2022 vor dem Hooksieler Hafen am LNG-Terminal Wilhelmshaven liegt, wird Flüssigerdgas (LNG), vornehmlich aus den USA, importiert und regasifiziert – als Teil-Ersatz für den Ausfall russischen Pipelinegases, das seit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Zerstörung der Ostseepipeline Nordstream 1 zumindest offiziell nicht mehr nach Deutschland importiert wird.

Staves hatte 22 Referentinnen und Referenten von Behörden, Firmen, Umwelt- und Fischereiverbänden eingeladen, die auf der von Kreis- und Landesverband der Partei organisierten Veranstaltung ihre Positionen darlegen sollten. Gekommen war mit Volker Eyssen lediglich ein Referent, der für Kernkraftwerke der 5. Generation (Dual-Fluid-Reaktor) als CO2-freier Energiequelle warb.

Die Absagen seien alle mit dem Hinweis begründet worden, man wolle mit der „Basis“ nichts zu tun haben, sagte Staves, selbst Amerikaner, der sich seit Jahrzehnten als Meeresbiologe um den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer kümmert. Die als rechtslastig eingestufte „Basis“ ist während der Corona-Pandemie unter anderem aus Kreisen der „Querdenker“ gegründet worden, die die Impfpolitik ablehnten. Staves beteuert hingegen: „Wir kommen aus der Mitte der Gesellschaft.“

An der Basis-Tagung in Hooksiel trugen Roger Staves, die Landesvorsitzende Iris Günther und Matthias Heine selbst recherchierte Fakten und Kritikpunkte zur nationalen Gasmangellage, zum Einsatz der „Esperanza“ samt den Risiken fürs Weltnaturerbe Wattenmeer und zu den Belastungen für die Steuerzahler vor. Die vom Bund gemietete LNG-Fabrik entspreche nicht dem Stand der Technik und koste 120.000 Euro Miete am Tag, sagte Staves. Wie viele Meereslebewesen durch den Einsatz von Chlor an Bord geschädigt oder getötet werden, sei nicht bekannt. 

Iris Günther und Matthias Heine verwiesen auf geopolitische Zusammenhänge. Eine These: Eigentlich sei der Verzicht auf russisches Erdgas gar nicht nötig, da Russland weiterhin bereit wäre, Deutschland über einen unbeschädigten Strang der Nordstream 2 zu beliefern. Als Kronzeuge für dieses Angebot trat Ralph T. Niemeyer, Ex-Ehemann von Sahra Wagenknecht und einst Bundestagskandidat der Linken in Wilhelmshaven, per Video auf. Ob die von ihm angeblich vertretene „Energiehanse“ eine seriöse Quelle sei, war eine der Fragen in der anschließenden Debatte, die nach strengen Diskursregeln geführt wurde: Nicht persönlich werden, den anderen ausreden lassen, keine allgemeinen Phrasen …

Nach mehrstündiger Tagung ging die Runde auf See. Begleitet von einem Boot der Wasserschutzpolizei begutachtete man von Deck eines Ausflugsschiffes aus die „Höegh Esperanza“. Und welche Position vertritt die Basis jetzt zu den LNG-Importen? Roger Staves: „Das steht noch nicht fest. Die Tagung war nur Grundlage für die anstehende Meinungsbildung.“

Bürgerinitiative sorgt sich ums Hallenbad – und hört trotzdem auf

Hooksiel (21. 10. 2023) – Die Bürgerinitiative (BI) zum Erhalt des Meerwasser-Hallenwellenbades Hooksiel steht vor dem Aus. Mit Günter Schmöckel und Uwe Diekmann wollen sich zwei der drei Sprecher zurückziehen. Der dritte, Alt-Bürgermeister Dietrich Gabbey, würde nach eigenem Bekunden noch für eine Übergangszeit als Berater eines neuen BI-Teams zur Verfügung stehen.

Bürgerinitiative Hooksiel
Sehen keine Chancen mehr, etwas zu bewirken: Die Bi-Sprecher 8von links) Uwe Diekmann, Dietrich Gabbey und Günter Schmöckel. Archiv-Foto: hol

Seine Entscheidung verkündete das Führungstrio auf einer Mitgliederversammlung der BI im Gästehaus. Kamen zu solchen Versammlungen in der Vergangenheit häufig über 200 Bürgerinnen und Bürger, war das Interesse an diesem Freitag Abend mit rund 30 Anwesenden überschaubar. Schmöckel führte das auf das „Schietwetter“ und auf eine „gewisse Resignation“ zurück. 

Es gäbe noch jede Menge zu tun

Dabei gäbe es auch weiterhin jede Menge zu tun. „Wir sind froh, dass das Hallenbad wieder in Betrieb ist.“ Aber, so Gabbey: „Eine langfristige Lösung ist noch nicht erreicht.“ Der BI-Sprecher verwies auf einen mittelfristigen Investitionsbedarf in dem Bad in zweistelliger Millionenhöhe. Er befürchte, dass weder die Gemeinde noch die Wangerland Touristik GmbH (WTG) das Geld dafür haben werden. Um so unverständlicher sei es, dass der Gemeinderat das Gespräch mit Carsten Hippenstiel verweigere. Nur so könnten im Raum stehende Vorbehalte gegen den einzigen potenziellen privaten Ko-Investor für die Attraktivitätssteigerung des Bades aus der Welt geräumt werden.

Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak widersprach dieser Darstellung. Hippenstiel habe sich mehrfach nicht an Termine und Absprachen gehalten. Auch deshalb sei kein Gespräch zwischen den Fraktionsspitzen im Rat und Hippenstiel als Pächter der Hallenbad-Gastronomie zustande gekommen. Während er und die WTG-Geschäftsführung dafür geworben hätten, die dem Pächter gesetzte Frist für die Eröffnung des Restaurants noch einmal zu verlängern, habe eine Ratsmehrheit einen Schlussstrich unter das Kapitel Hippenstiel gezogen, zu dem die Politik kein Vertrauen mehr habe.

Restaurant am Hallenbad
Das Restaurant am Meerwasser-Hallenbad Hooksiel ist auf unabsehbare Zeit geschlossen. Auch die langfristige Zukunft des Bades, so die Sorge der Bürgerinitiave, ist nicht gesichert. Archiv-Foto: hol

Das Hallenbad-Restaurant liegt immer noch brach. Hippenstiel bezweifelt die Rechtmäßigkeit der Kündigung des Pachtvertrages. Alles laufe auf einen Rechtsstreit hinaus, der Monate oder auch Jahre dauern kann, sagte Szlezak. Unabhängig davon einen anderen Pächter zu gewinnen, sei nicht möglich. „Wir haben keinen Zugriff auf die Immobilie.“ 

„Der Rat verweigert das Gespräch“

Die BI-Sprecher zeigten sich enttäuscht darüber, dass ihre Gesprächs- und Hilfsangebote von Rat, Verwaltung und WTG nicht angenommen worden seien – weder als Moderatoren im Streit ums Hallenbad-Restaurant noch in Marketingfragen oder bei der Belebung des Gästehauses, dessen geplanten Verkauf die BI im Januar 2021 durch einen Bürgerentscheid verhindert hatte. „Wir kommen einfach nicht mehr weiter“, sagte Schmöckel. Man fühle sich ausgebremst, obwohl die BI doch nur das Ziel verfolge, Attraktionen für den Ort zu erhalten. 

Almuth Janßen, Vorsitzende des Vereins für Handel, Handwerk und Gewerbe, ging noch einen Schritt weiter. Durch das geschlossene Hallenbad-Restaurant und das spärliche Programm im Gästehaus gehe der Wirtschaft vor Ort Umsatz verloren. „Wir sollten uns einen Anwalt nehmen und prüfen, ob wir Gemeinde und WTG nicht zwingen können, ihre Arbeit zu machen.“ 

Bürgermeister: Kommunikation muss besser werden

Bürgermeister Szlezak, der als einziger Vertreter von Gemeinde und WTG an der Versammlung teilnahm, versuchte, die Wellen zu glätten. Die BI habe es geschafft, dass das Hallenbad nicht geschlossen und das Gästehaus nicht verkauft wird. Auch seiner Ansicht nach müsse die Kommunikation zwischen der WTG und den touristischen Leistungsträgern verbessert werden. Das habe er in einem mehrstündigen Gespräch am Donnerstag auch WTG-Geschäftsführer Armin Kanning deutlich gemacht. „Wir müssen die Leute mitnehmen“, so der Bürgermeister. Die Stimmung sei grottenschlecht. „Ich habe die Hoffnung, dass die Botschaft beim Geschäftsführer angekommen ist.“ 

Risikofaktor „Thalasso Meeres Spa“

Welche Auswirkungen die Kostenexplosion „von 4,3 auf an die 20 Millionen Euro“ (Gabbey) beim Bau des Thalasso-Zentrums in Horumersiel auf die WTG und auf das Hallenwellenbad Hooksiel haben wird, ist ungewiss. Die BI-Sprecher befürchten, dass das „Thalasso Meeres Spa“, dessen Eröffnung auf 2024 verschoben wurde, kaum wirtschaftlich arbeiten kann. Sollte das Projekt die WTG in Zahlungsschwierigkeiten bringen, bestehe die Gefahr, dass das Hallenbad in Hooksiel geschlossen werde, weil es den WTG-Haushalt mit rund 500.000 bis 600.000 Euro im Jahr belastet.

Der Bürgermeister zeigte Verständnis für die Befürchtungen. „Aber was sollen wir machen? Aufhören zu bauen?“ fragte Szlezak. Das komme nicht mehr in Frage. Aber mit dem Wissen von heute über die Kostenentwicklung hätte vor Jahren wohl niemand dem Thalasso-Projekt zugestimmt. 

Hoffnung auf einen Kurpark

Als voraussichtlich vorletzte Aktivität will die BI eine Studentin der Leibniz Universität Hannover unterstützen, die eine Masterarbeit über die Gestaltung eines Kurparks rund um das Gästehaus schreiben will. Ein Kurpark könnte die Anerkennung Hooksiels als „Nordseebad“ erleichtern. Sollten sich keine neuen Aktivisten finden, dürfte die Auflösung des BI-Kontos und die Verteilung von mehreren Tausend Euro an soziale Einrichtungen dann der letzte Akt in der fünfjährigen Geschichte der Initiative werden. 

„Goldenes Leuchtfeuer“ für pfiffige Ideen in der Tourismuswirtschaft

Wangerland/Wilhelmshaven (20. 10. 2023) – Die Tourismus-Agentur Nordsee GmbH (Tano) sucht neue Konzepte für Service und Marketing. Auf dem NordseeTourismustag 2024 soll erstmals das „Goldene Leuchtfeuer“ entfacht werden. Mit dem Preis möchte die überregionale Marketing-Organisation für die niedersächsische Nordseeküste mit Sitz in Wilhelmshaven erstmals neue Ideen und Denkansätze rund um das Engagement am Gast besonders würdigen.  

Der Award wird in zwei Kategorien vergeben. Eine Jury, die von der Tano berufen wird, trifft die fachliche Auswahl für den Jurypreis. Über den Publikumspreis entscheidet ein Online-Voting. Bewerbungsschluss ist in beiden Kategorien der 9. Januar 2024, 18 Uhr. 

Beim Jurypreis können ausdrücklich auch kleinere innovative, kreative und nachhaltige Erlebnis- oder Serviceangebote für den Wettbewerb eingereicht werden. Sei es eine Dienstleistung, ein Genusserlebnis oder vielleicht ein digitales Hilfsmittel: Gewürdigt werden jegliche Arten von neuen Denkansätzen, die für exzellente Gastfreundschaft stehen, so die Tano. Die Markteinführung des Wettbewerbsbeitrags muss bereits erfolgt sein, frühestens jedoch am 1. April 2022.

Der Publikumspreis ist für innovative Marketing-Ideen gedacht. Es könne sich dabei etwa um Key Visuals, Werbeaussagen, Film-Clips und Plakatentwürfe, aber auch um Radio-Spots oder Kampagnen handeln. Die Wettbewerbs-Beiträge werden ab dem 19. Januar online gestellt. Danach können Besucher der Internetseite https://tano.travel/goldenes-leuchtfeuer/ abstimmen.

Der NordseeTourismusTag findet am 14. und 15. Februar 2024 in Bremerhaven statt. Die Veranstaltung steht unter dem Motto „Unsere neue Kollegin KI – Künstliche Intelligenz als Fluch und Segen für den Tourismus.“

Ein Marinesoldat, der dafür kämpft, dass Hooksiel immer schöner wird

Wolfgang Reich
Wolfgang Reich feiert an diesem Freitag im engsten Familienkreis seinen 80. Geburtstag. Foto: hol

Hooksiel (19. 10. 2023) – Hand in Hand – das ist eine Devise, die das bisherige Leben von Wolfgang Reich durchzogen hat wie ein roter Faden. Vor wenigen Tagen wurde der Hooksieler dafür von Rat und Verwaltung der Gemeinde Wangerland geehrt. An diesem Freitag feiert er seinen 80. Geburtstag. 

Wolfgang Reich wurde 1943 in Memel (dem heutigen Klaipeda) in Litauen geboren. Sein Vater arbeitete als Stabsarzt in einem Lazarett, die Mutter war Schauspielerin und Sängerin. Offenbar war der Vater in der Truppe beliebt. Bevor der Krieg Memel erreichte, sagte der Personalfeldwebel: „Reich, es wird Zeit, dass sie wieder mal versetzt werden!“ Es ging ins vergleichsweise sichere Flensburg.

In Eppendorf aufgewachsen

Aufgewachsen und zur Schule gegangen ist Wolfgang Reich in Hamburg-Eppendorf. Hier hatte der Vater eine Arztpraxis. Den jungen Wolfgang packte unterdessen ein Werbespruch der noch jungen Bundesmarine: „Mehr erleben, das Meer erleben!“ „Das ließ mich nicht mehr los“, erinnert sich der Jubilar. Und da sein Vater stets gut von der Marine gesprochen hatte, trat der junge Mann 1961 als Zeitsoldaten seinen Dienst an. Grundausbildung in Glückstadt, Unteroffiziersausbildung in Bremerhaven. Und natürlich Wihelmshaven, die deutsche Marinehauptstadt. 

Der spätere Berufssoldat erinnert sich gern an seine Zeit an Bord des Zerstörers „Bayern“, auf einem „Torpedofangboot“ des Flottendienst-Geschwaders oder beim 2. Schnellboot-Geschwader. 20 Jahre lang arbeitete er als Ausbilder im Kommando Marineführungssysteme in Wilhelmshaven. Als der Oberstabsbootsmann in Ruhestand ging, war er schon längst Hooksieler.

Über die Marine nach Hooksiel gekommen

„Die Marine hat mich nach Hooksiel gebracht“, erinnert sich Wolfgang Reich. Ende der 1960er Jahre herrschte in Wilhelmshaven Wohnungsmangel. Ein Marinekamerad habe sich in Hooksiel ein Grundstück gekauft und auch ihn von den Vorzügen des Sielortes überzeugt. Familie Reich, zu der damals eine Frau und drei Jungs gehörten, baute 1973 ein schmuckes Haus am Ende der Friesenstraße. „Es war da extrem ruhig. Die Bäderstraße gab es noch nicht. Auf einen Telefonanschluss mussten wir vier Jahre warten. Und auch die Installation der Straßenbeleuchtung dauerte gefühlt ewig“, erinnert sich Wolfgang Reich, der heute mit Lebensgefährtin Helga in Solthörn wohnt. „Aber so war das damals halt.“

Familie Reich liebte den ländlichen Charme ihrer neuen Heimat. Schnell festigte sich der Wunsch von Wolfgang Reich: „Hooksiel muss dörflich bleiben – auch wenn der Ort von Urlaubsgästen lebt.“ 1975 trat er in den Seebadeverein ein, in dem damals fast alle Familien in Hooksiel Mitglied waren. 1981 der erste Posten: stellvertretender Kassenführer,1986 die Wahl zum 2.Vorsitzenden. Ab 1990 übernahm Wolfgang Reich für 15 Jahre die Verantwortung als 1. Vorsitzender im Seebadeverein Hooksiel. 

Engagement im Seebadeverein

Oberstes Ziel damals wie heute: Den Ort verschönern. „Erst haben wir auch noch die Strandkörbe mit zum Strand geschleppt“, erinnert sich der Jubilar. Am offiziellen „Strandaufbau“ nahmen bis zu 400 Menschen teil, die mit einer Jahres-Freikarte für den Strand belohnt wurden. Darüber hinaus initiierte der Seebadeverein eine Fülle von Projekten zur Ortsverschönerung: Sitzbänke wurden aufgestellt, Hinweistafeln angebracht und – dank des ganz persönlichen Einsatzes des Vorsitzenden – von der Wiesbadenbrücke in Wilhelmshaven ein riesiger Anker zum Alten Hafen nach Hooksiel verlegt.

Auch sportlich war der Hooksieler lange aktiv. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern der Tennis-Abteilung des FC Nordsee. „Wir haben uns damals einen Platz in der Nähe des ehemaligen Sportplatzes gebaut, in Höhe des heutigen ZOB“, schildert Wolfgang Reich. „Da haben wir im Sommer Tennis gespielt. Im Winter ging es in die Sporthalle – immer sonntags von 8 bis 10 Uhr. Und danach zum Frühschoppen zu Walter Dekena in die „Friesenkate“, bis zum Sonntagsschluck um 12 Uhr.“

Seit 25 Jahren in der Arbeitsgruppe

Vorsitzender der Dorfgemeinschaft, dem Verein der Hooksieler Vereine, war damals Martin Ulfers. „Wenn Martin eine Idee hatte, rief er beim Seebadeverein an und bat um Hilfe. Wir hatten ja genug Leute“, erinnert sich Wolfgang Reich. Aus diesem Miteinander entstand 1998 die Idee, die „Arbeitsgruppe Hooksiel“ zu gründen. Der Kreis von anfangs acht bis zehn Männern trifft sich seither, also seit nunmehr 25 Jahren, einmal in der Woche, im Sommer wie im Winter, um durch praktische Arbeit Hooksiel zu verschönern. Markantes Erkennungszeichen: gelbe Arbeitswesten. Fast immer dabei: Wolfgang Reich.

Will der Jubilar auch mit 80 noch Unkraut zupfen, Gräser beschneiden, Kabel verlegen, Spielgeräte und Hütten aufstellen? „Ja, auf jeden Fall“, versichert Wolfgang Reich. „Wir sind eine tollte Truppe. Da macht das Arbeiten unheimlich Spaß, zumal wir inzwischen auch eine Reihe jüngerer Mitglieder dazu gewonnen haben – für die schweren Arbeiten.“

Polizei warnt vor betrügerischen Handwerkern und gibt Tipps

Hooksiel (19. 10. 2023) – Die Polizei warnt vor unseriösen Handwerkern, die Gartenarbeiten und Steinreinigungen anbieten. Die Betrüger würden derzeit mit Kleinanzeigen in Zeitungen, mit Flyern sowie durch das Verteilen von Visitenkarten ihre Dienste anbieten. Die Ermittler raten potenziellen Kunden dringend dazu, vor einer Auftragsvergabe die Tipps der Polizei zu beachten.

Grundsätzlich ist gerade bei Haustürgeschäften besondere Vorsicht geboten. Interessierte sollten sich zuvor bei verschiedenen Firmen über ungefähre Kosten für die Arbeiten erkundigen. „Leisten Sie keine Vorauszahlungen und schließen Sie einen schriftlichen Vertrag“, rät die Polizei.

Nach dem Angebot sollte man sich mindestens einen Tag Zeit nehmen, um zum Beispiel Rat von Freunden und Bekannten einholen zu können. Seriöse Anbieter hätten damit kein Problem. Ein weiterer Tipp: „Lassen Sie sich auf keinen Fall von fremden Personen am Telefon oder persönlich über Wertgegenstände ausfragen, die in Ihrem Besitz sind!“

Gehweg- oder Terrassenplatten sehen nach wenigen Jahren durch Grünbelag, Dreck und Unkraut in den Fugen möglicherweise nicht mehr schön aus. Professionelle Hilfe versprechen so genannte Steinreiniger, die mit leistungsstarken Hochdruckreinigern den Dreck beseitigen.

Kunden sollten vor einem Vertrag prüfen, ob es die angebliche Firma am angegebenen Ort überhaupt gibt. Auf jeden Fall sollte man einen Kostenvoranschlag fordern, gegebenenfalls auch für die Zusatzleistung des Neuverfugens, da Fugen ausgespült werden können.

Wer Opfer einer unlauteren Machenschaften geworden ist, sollte eine Anzeige bei der Polizei erstatten. Für Rückfragen steht für den Raum Jever aus dem Präventionsteam der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland Anja Kienetz (Tel. 04461/9211-181) zur Verfügung:

Hooksieler Feuerwehr plant mit Umzug in den Neubau für Februar

Nöchel und Mühlena in FW-Halle
Hooksiel Ortsbrandmeister Jörg Nöchel (links) und Feuerwehrmann Björn Mühlena überzeugen sich vom Fortschritt der Arbeiten am neuen Feuerwehrgerätehaus am Hohe Weg. Die künftige Fahrzeughalle ist so ausgelegt, dass sie auch für verschiedene Übungen genutzt werden kann. Foto: hol

Hooksiel (18. 10. 2023) – Der Umzugstermin für die Freiwillige Feuerwehr Hooksiel rückt näher. Ortsbrandmeister Jörg Nöchel geht fest davon aus, dass die Angehörigen der aktivenWehr, die Jugendfeuerwehr und die Altersabteilung im Februar 2024 ihr neues Domizil am Hohe Weg beziehen können. Mit der erhofften Einweihungsfeier noch in diesem Jahr, dem Jahr des 100-jährigen Bestehens der Wehr, wird es also nichts mehr. Aber, so Nöchel: „Keine Angst, wir werden die Jubiläumsfeier gebührend nachholen.“

Bei einer Begehung der Baustelle erläuterten Jörg Nöchel und Björn Mühlena gegenüber „Hooksiel-Life“ die zahlreichen Verbesserungen, auf die die Hooksieler Wehr sich freuen darf. Das bisherigen Feuerwehrgerätehaus am Alten Hafen entspreche schon längst nicht mehr den heute geforderten Standards. Der Neubau bietet Platz für 40 aktive Feuerwehrleute sowie eine 20-köpfige Jugendfeuerwehr. Damit habe man für beide Abteilungen mit einem leichten Zuwachs geplant, sagte Nöchel. 

Wöchentliche Besprechungen auf der Baustelle

Im Juli wurde Richtfest gefeiert. Inzwischen ist das Gebäude längst geschlossen, der Innenausbau schon weit vorangeschritten. Die Wände sind verputzt. Aktuell stehen die Estrich-Arbeiten an, die Fußbodenheizung muss installiert, die Türzagen montiert und die Fliesen verlegt werden. Einmal wöchentlich gibt es auf der Baustelle eine Besprechung mit Vertretern der der Baufirmen, der Gemeinde und der Feuerwehr, die durch Feuerwehrmann Björn Mühlena vertreten wird. 

Dass die künftigen Nutzer den Baufortschritt intensiv mitverfolgen, wird nach Überzeugung von Nöchel und Mühlena inzwischen von allen Beteiligten als Vorteil gesehen. „Wir besprechen in der Wehr alle aufkommenden Fragen mit einer siebenköpftigen Arbeitsgruppe“, erläutert Mühlena. Dabei werden Wünsche etwa zur Farbe der Fußbodenfliesen formuliert, aber hier und da fallen auch mal kleine Pannen auf. 

Fahrzeughalle groß genug für Übungen

Warum ragt die Schiebetür über die Wand hinaus in den Raum hinein? Könnten die Lagerräume nicht ohne großen Mehraufwand viel höher werden? Warum muss die Lüftungstechnik am Boden stehen und dort Platz wegnehmen? Warum leckt es von der Dachentwässerung durch die Decke? Wie lässt sich im Umkleideraum für jedes Feuerwehr-Mitglied ein Spind aufstellen, ohne dass es beim Umkleiden zu eng wird?

FW-Halle
Die neue Fahrzeughalle bietet Platz für vier Fahrzeuge, die künftig geradeaus auf den Hohe Weg ausrücken sollen. Neben den Ausfahrten soll ein KFZ-Waschplatz entstehen. Foto: hol

Das Gebäude beherbergt unter anderm einen großen Aufenthalts- und Unterrichtsraum, einen Jugendraum, für Frauen und Männer getrennte Umkleide-, Sanitär- und Duschräume, zwei extra hohe Lagerräume sowie eine rund 250 Quadratmetergroße, fünf Meter hohe Fahrzeughalle, in der vier Einsatzfahrzeuge Platz finden werden. „Die Fahrzeug-Halle ist so ausgelegt, dass wir sie auch als Übungshalle nutzen können“, erläutert Nöchel. 

KFZ-Waschplatz geplant

Die Feuerwehr soll in Richtung Hohe Weg ausrücken. Von der Halle wird noch eine breite Ausfahrt über den Graben hinweg angelegt. Die Einsatzfahrzeuge rücken dann künftig über Hohe Weg und Middeldiek in Richtung Bäderstraße aus. Neben der Halle soll zudem ein KFZ-Waschplatz angelegt werden.

Nöchel und Mühlena sind überzeugt davon, dass mit den Nachbarn im benachbarten Neubaugebiet auch auf Dauer ein gutes Miteinander gelingen kann. Auch die nicht verstummende Kritik an der Standortwahl für das neue Feuerwehrgerätehaus (mitten im Ort statt am Ortsrand) halten sie für nicht haltbar. Einen großen Vorzug des Areals am Hohe Weg sieht Nöchel in der Größe des Grundstücks.