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Beiträge veröffentlicht in Juni 2024

Die Kanone ist wieder da: Böllerschüsse und ein dreifaches Hip Hip Hurra

Hooskieler Kanone steht wieder am Deich
Die preußische Kanone aus dem Jahr 1849 steht nach drei Jahren wieder an ihrem angestammten Platz auf dem Deich: Darüber freuen sich (von links) Wieland Rosenboom, Wolf Hegemann, Erwin Abels, Peter Müller, Frank Wenzel und Wolfgang Ademes. Foto: hol

Hooksiel (30. 6. 2024) – Hooksiel hat seine Kanone wieder. Nach drei Jahren Sanierungsdauer wurde die historische Waffe aus dem Jahr 1849 am Samstag, begleitet von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern, mit einem Kaltblüter-Gespann vom Hooksieler Ortskern zum Alten Hafen und von dort weiter per Hand auf den angestammten Platz auf der Krone des Deiches am Hooksmeer gezogen. 

Der Kraftakt endete mit einer millimetergenauen Platzierung der Lafette unterhalb des Hohen Stuhls. Die Belohnung für die von Gert Kelterborn dirigierte Freiwilligentruppe rund um den Seebadevereins-Vorsitzenden Erwin Abels: Zwei Böllerschüsse und ein dreifaches Hip-hip-Hurra als Signal an alle potenziellen Eindringlinge, dass Hooksiel ab sofort wieder wehrhaft ist.

Ursprünglich hatten die Preußen zwei Kanonen auf dem Hooksieler Deich platziert, als Schutz gegen dänische Kaperfahrer. Während das eine Exemplar über Jahre und Jahrzehnte gehegt und gepflegt wurde, gilt das andere als verschollen. Heimatfreund Wieland Rosenboom aus Horumersiel, der als humorvoller, launiger Redner und Hauptmann der Schutztruppe die zahlreichen Schaulustigen am Altern Hafen begrüßte, erinnerte daran , dass das Rohr der zweiten Kanone noch lange am heutigen Künstlerhaus gelegen habe … 

Die Sanierung der Kanone war ebenso wie der Festakt ihrer Neuaufstellung ein Gemeinschaftswerk. Als „Herr der Kanone“ stellte Abels seinen Stellvertreter Wolf Hegemann vor, der die Sanierung in den vergangenen drei Jahren koordiniert hat. Wieland Rosenboom hatte seine Schutztruppe mit schmucken Uniformen samt Pickelhauben der Freiwilligen Feuerwehr Minsen ausgestattet. 

Beeindruckend auch der Auftritt von Gerd Kelterborn vom „Friesland-Stern“ in Horum auf dem Kutschbock. Zwei Kaltblüter-Pferde vorweg, dahinter die historische Kanone. Ein schönes Bild, das zahlreiche Medienvertreter und Hunderte Schaulustige mit ihren Smartphones und Kameras im Bild festhielten. Applaus gab es auch für das Wendemanöver des Gespanns am engen Hafenplatz und die fachmännischen Kommandos von Kelterborn, der die Kanone auf dem Deich zu ihrem Stellplatz „für die nächsten 80 Jahre“ manövrierte. 

Bevor im Hafen das kleine Festbüfett mit eigens importiertem Kanonen-Bier eröffnet wurde, danke Abels den zahlreichen Helfern, die an der Sanierung der Kanone beteiligt waren. Dazu gehörten neben Wolf Hegemann unter anderem die Wagnerei Hauck in Bayern, der Bootsbauer Wolfram Heibeck, der Schmied Uwe Schuster, Frank Wenzel als Anstreicher, die Neue Jadewerft in Wilhelmshaven, die Hooksieler Arbeitsgruppe und die zahlreichen Spender, ohne deren Unterstützung dem Seebadeverein die Finanzierung des Projektes kaum möglich gewesen wäre.

Zum Abschluss überreichte Abels an Hegemann eine Miniatur-Nachbildung des Leuchtturms „Roter Sand“ – das in der Nordsee an der Zufahrt zur Weser stehende Schifffahrtszeichen sucht bekanntlich einen neuen Standort. Hooksiel ist dabei noch im Rennen. Hegemann gilt als Unterstützer des Projektes.

Gelungener Auftakt für Konzert-Reihe am Gästehaus Hooksiel

Frank Hensel und Mitarbeiterin bei Live hinterm Deich
Frank Hensel von der Agentur Friesenevent freut sich mit seiner Mitarbeiterin Sandra Bruhnken über den guten Besuch zum Auftakt der Konzertreihe „Live hinterm Deich“ am Hooksieler Gästehaus. Foto: hol

Hooksiel (28. 6. 2024) – Mit einem tollen Auftritt der Auricher Band „Adenalin“ ist am Donnerstag Abend die Konzertreihe „Live hinterm Deich“ am Gästehaus in Hooksiel gestartet. Das Familien-Trio begeisterte die gut 150 Zuhörerinnen und Zuhörer mit professionell gecoverten Songs und ihrem gesanglichen Können.

Veranstalter der Konzertreihe ist die Wangerland Touristik GmbH. Bis Ende August treten unterschiedliche Bands jeweils dienstags im Kurpark in Horumersiel und donnerstags am Gästehaus in Hooksiel auf (die jeweiligen Termine auf Hooksiel-life in der Rubrik „Veranstaltungen“). Der Besuch der Konzerte ist kostenfrei. Für die gastronomische Versorgung sorgt die Agentur Friesenevent. 

Adrenalin

Zu den Bands, auf die sich die Hooksieler und ihre Gäste auch in diesem Sommer freuen dürfen, gehören unter anderem „Syracrus“ und „Likedeeler“, die im Wangerland bereits eine feste Fangemeinde haben. Die hat „Adenalin“ (Foto: Band) , die erstmals in Hooksiel gastierten, auch verdient. Wer sich davon überzeugen möchte, hat dazu am Donnerstag, 25. Juli, noch einmal die Gelegenheit. Dann gibt Vater Uwe Aden mit seinen Kindern Cantia und Yannec ein weiteres Open-Air-Gastspiel am Gästehaus.

Nach Prügelattacken in Tettens: Sicherheitskonzept fürs Dorffest

Wangerland/Hohenkirchen (27. 6. 2024) – Das Dorffest in Hohenkirchen beginnt am heutigen Donnerstag unter besonderen Sicherheits-Vorkehrungen. Der Grund: Beim 100-Jahr-Fest der Freiwilligen Feuerwehr in Tettens war es am vergangenen Wochenende zu erheblichen Ausschreitungen gekommen.

Vor diesem Hintergrund haben das Polizeikommissariat Jever und die Gemeinde Wangerland die Einsatzplanung für das Dorffest in Hohenkirchen gemeinsam ausgearbeitet. Das Traditionsfest wird bis zum Sonntag gefeiert.

Polizei und Gemeinde haben für Personen, die der mutmaßlich für die Gewalttaten in Tettens verantwortlichen Gruppe angehören oder zu deren Umfeld gerechnet werden, ein Aufenthaltsverbot beim Dorffest in Hohenkirchen ausgesprochen. Darüber hinaus werde die Polizei die Veranstaltung insbesondere in den Abend- und Nachtstunden mit einem verstärkten Kräfteaufgebot begleiten. 

Gemeinsam appellieren Polizei und Gemeinde an alle Bürger, sich von den Vorfällen im Nachbarort nicht von einer Teilnahme am Fest in Hohenkirchen abhalten zu lassen: „Die Polizei wird die Sicherheit der Veranstaltung gewährleisten, bei Zuwiderhandlungen konsequent einschreiten und ist auf alle Eventualitäten eingestellt.“ 

Beim Feuerwehrfest in Tettens hatte eine Gruppe männlicher Personen Besucherinnen und Besucher körperlich angriffen und dabei sieben Personen verletzt. Im Rahmen der sogleich eingeleiteten und noch andauernden Ermittlungen der Polizei sei inzwischen ein Großteil der vor Ort agierenden Täter namentlich bekannt. 

Sollte es während der Veranstaltung in Hohenkirchen zu Zwischenfällen kommen, ist die Polizei in Jever unter der Rufnummer 04461/7449-0 oder per Notruf über die 110 zu erreichen.

Ferienpass der Jugendpflege bietet zahlreiche Abenteuer vor der Haustür

Nationalparkhaus Minsk
Das Nationalpark-Haus in Minsen ist für Kinder und Jugendliche immer einen Besuch wert. Im Rahmen des „Ferienpasses“ der Jugendpflege werden dort verschiede Veranstaltungen angeboten. Foto: hol

Wangerland/Hooksiel (27. 6. 2024) – Imke Gerdes ist beeindruckt. Die Jugendpflegerin der Gemeinde Wangerland ist stolz auf die Vereine und Institutionen im Wangerland, die sich jedes Jahr im Sommer daran beteiligen, den „Ferienpass“ mit einem bunten Strauß von Veranstaltungen zu füllen. Für diesen Sommer sind so weit über 50 Aktionen zusammengekommen, von denen viele mehrfach angeboten werden.

Inzwischen haben die ersten Angebote bereits stattgefunden. Und die Resonanz bei den Kindern und Jugendlichen, die nicht in Urlaub fahren, ist traditionell gut. Die Palette reicht von Vorstellungen im Zirkus in Schillig über Besuche im Nationalpark-Haus in Minsen, Kreativkurse für Malen, Fotografie oder auch Serviettentechnik und Sport-Schnupperkurse (Wasserski, Windsurfen, Tennis, Segeln, HipHop etc.) bis hin zu Ausflügen etwa in den Kletterwald in Aurich oder den Wildpark in Ostrittrum.

Der Ferienpass selbst ist in den Schulen unmittelbar vor den Ferien an alle Schüler verteilt worden. Wer kein Exemplar abbekommen hat, kann sich im Rathaus in Hohenkirchen noch eines besorgen. In dem Pass sind alle Veranstaltungen samt möglicher Anmelde-Modalitäten und Altersbeschränkungen aufgeführt. Viele Angebote sind kostenfrei, andere werden zu vergünstigten Preisen angeboten. 

Neu ist unter anderem das so genannte „Cupcakes backen“. Dazu lädt Vanessa Müller für Freitag, 5. Juli, in den Jugendtreff in Hooksiel ein (Anmeldung bis zum 28. Juni unter Telefon 0179/3627945). Kinder von 7 bis 12 Jahren backen von 9.30 bis 12 Uhr, Jugendliche bis 16 Jahre von 13 bis 15.30 Uhr. Die Kostenbeteiligung beträgt 3 Euro.

Ebenfalls zum Programm des Ferienpasses gehört das Spielefest Hooksiel, das die Interessengemeinschaft „De Hooksieler“ am Montag, 8. Juli, von 14.30 bis 18 Uhr im Garten der Generationen ausrichtet. Die Teilnahme ist kostenfrei, Anmeldungen sind nicht erforderlich.

Wer einmal ausprobieren möchte, ob Wasserski-Fahren etwas für ihn ist, kann sich noch bis zum 5. Juli bei der Jugendpflege (Tel. 04463/808691) bei Jörg Westphal anmelden. Der Schnupperkursus an den Hooksieler Skiterrassen für Kinder und Jugendliche ab 10 Jahre läuft dann am Montag, 8. Juli von 17.30 bis 20 Uhr (Kosten: 10 Euro).

Zu den langjährigen Partnern der Jugendpflege bei der Organisation des Ferienpasses gehören die DLRG, die Wangerland Touristik und das Künstlerhaus Hooksiel („Kunstkarussell 2024“). Sie bieten jeweils mehrere Veranstaltungen an.

Kunstmarkt am Strand von Schillig

Wangerland (27. 6. 2024) – Zum zweiten Mal lädt die Wittmunder Künstlerin Susanne Altmann-Rommel zusammen mit der Wangerland Touristik GmbH (WTG) zum Kunst- und Kunsthandwerkermarkt an den Strand von Schillig ein. Unter dem Motto „Kunst – Geschenke – schöne Sachen“ präsentieren rund 40 Aussteller ihre handgefertigten Werke und Kunstobjekte. 

Gäste können sich auf eine große Vielfalt an verschiedenen Ständen und ein Bummel mit Blick aufs Meer freuen. Jedes Ausstellungsstück ist handgefertigt und persönlich ausgewählt. Von außergewöhnlichen Malereien über buntes Patchwork, Holzarbeiten, Kleidungstücken und Kinderspielzeug bis hin zu glänzenden Schmuck. 

Der Kunst- und Kunsthandwerkermarkt findet von Freitag, 28., bis Sonntag, 30. Juni, am Strand von Schillig statt: Freitag von 12 bis 18 Uhr, Samstag, 10 bis 18 Uhr und Sonntag, 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. 

Fahrgastschiff „Jantje von Dangast“ rettet havarieren Segler aus der Jade

Jolle in der Jade verunglückt
Nach der Rettung des Seglers wurde dessen Jolle mit einer Markierung zurückgelassen. Mitglieder des örtlichen Wassersportvereins übernahmen die Bergung. Foto: Jantje von Dangast/Wolfgang Krug

Hooksiel/Wilhelmshaven (26. 6. 2024) – Die Besatzung des Fahrgastschiffes „Jantje von Dangast“ hat am Dienstag den Segler einer gekenterten Jolle im Jadebusen aus Lebensgefahr gerettet. Der Mann wurde zwischen Dangast und Wilhelmshaven aus dem Wasser geborgen und an das Seenotrettungsboot „Peter Habig“ der Station Wilhelmshaven der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) übergeben.

Während einer Ausflugsfahrt mit über 100 Gästen an Bord hatte die Besatzung der „Jantje von Dangast“ kurz vor 17 Uhr die gekenterte Jolle entdeckt. Wenig Seegang und Wind ermöglichten dem Kapitän mit dem 32 Meter langen Fahrgastschiff auf Rufweite heranzumanövrieren. Versuche des Seglers, seine Laserjolle unterdessen selbstständig aufzurichten, scheiterten jedoch, so dass der Kapitän der „Jantje von Dangast“ die von der DGzRS betriebene deutsche Rettungsleitstelle See alarmierte und gleichzeitig ein Rettungsmanöver einleitete. 

Unter tatkräftiger Mithilfe von Fahrgästen konnte die Besatzung den Mann an Bord nehmen. Erschwert wurde das Manöver durch das Risiko für die „Jantje von Dangast“ bei dem starken Ebbstrom selbst festzukommen.

Mit Funk-Beratung durch den medizinischen Arbeitsplatz in der Rettungsleitstelle See führte die Besatzung die Erstversorgung des Seglers durch. Auch hierbei unterstützten Fahrgäste die Besatzung und bildeten mit Decken einen Sichtschutz.

DGzRS Rettungboot

Schon 20 Minuten nach der Alarmierung war das Seenotrettungsboot „Peter Habig“ (Archiv-Foto: DGzRS/Alexander Krüger) Freiwilligenstation Wilhelmshaven vor Ort. Ein Seenotretter und eine Seenotretterin stiegen auf das Fahrgastschiff über und bereiteten die Übernahme des Seglers vor.

Nach eigenen Angaben war der Mann ungefähr eine Stunde im Wasser gewesen. Aufgrund seines geschwächten Zustandes wurde er auf einer Trage liegend von der „Jantje von Dangast“ auf die „Peter Habig“ übernommen. Seenotretter versorgten den leicht unterkühlten Segler an Bord weiter und brachten ihn unter Höchstgeschwindigkeit an Land. Dort übergaben sie ihn an einen Rettungswagen.

Die Jolle wurde von der Fahrgastschiff-Besatzung mit einem gut sichtbaren Fender gekennzeichnet, einem kugelförmigen Kunststoffball, der normalerweise beim Anlegen die Bordwand eines Schiffes schützt. Der Kapitän setzte sich mit Mitgliedern des Jade Yacht-Clubs Dangast-Varel in Verbindung, die sich sofort um die Bergung der Jolle kümmerten.

„Wir üben regelmäßig mit den Seenotrettern“, sagte Kapitän Eike Wassermeier von der „Jantje von Dangast“, „zuletzt bei der großen SAREx-Übung der DGzRS im April. Das hat sich wirklich bemerkbar gemacht. Unsere Abläufe für den Seenotfall funktionieren reibungslos – und die Seenotretter kennen unser Schiff genau. Das war eine hervorragende Zusammenarbeit!“

Seenotrettungsboot PETER HABIG (Archivbild) (2), Foto: „Die Seenotretter –

Bürgerinitiative Hooksiel verteilt Spendengelder – und bleibt wachsam

Bürgerinitiative schüttet Spenden aus
Die Bürgerinitiative Hooksiel hat ihr Vermögen an Kinder- und Jugendorganisationen verteilt. Auf dem Bild die Sprecher Uwe Diekmann, Günter Schmöckel (hintere Reihe von links) sowie Dietrich Gabbey (hintere Reihe, 4. v. l) mit Vertretern der bedachten Organisationen. Foto: hol

Hooksiel (26.6.2024) – Das war der Schlussakkord der Bürgerinitiative Hooksiel. Das Meerwasser-Hallenwellenbad ist in Betrieb, das Gästehaus noch ein öffentliches Gebäude. Insofern seien die Ziele der BI erreicht worden, sagte am heutigen Mittwoch bei der Verteilung der noch in der BI-Kasse verbliebenen Spendengelder Günter Schmöckel als einer von drei BI-Sprechern. 

Auch sein Mitstreiter Dietrich Gabbey zeigte sich froh, dass das lange von Schließung bedrohte Bad aktuell offen und trotz schönstem Wetter gut besucht sei. „Aber wir bleiben wachsam“, sagte Gabbey. Mit Blick auf Veränderungen im Umfeld sei die Sorge vorhanden, dass das Bad schon bald wieder vor dem Aus stehen könnte. „Dann wird es wichtig sein, dass die Hooksieler erneut aufstehen und für ihr Bad eintreten.“

Sorgen über Finanzen der WTG

Sorgen bereiten den Hooksielern die Kostenexplosion beim Bau des Thalasso Meeres Spa in Horumersiel, das an diesem Freitag seinen regulären Betreib aufnehmen soll. Bei der offiziellen Eröffnung am vergangenen Wochenende hatte der Geschäftsführer der Wangerland Touristik GmbH, Armin Kanning, eingeräumt, dass der einst mit 8,7 Millionen Euro veranschlagte Gesundheitstempel am Ende wohl um die 23 Millionen Euro kosten wird. Noch bis vor wenigen Wochen war von 17 Millionen Euro die Rede. Die Schlussabrechnung erwartet Kanning in einigen Wochen. Wie er gegenüber einer Lokalzeitung einräumte, würden die Mehrkosten dazu führen, dass die WTG sich bei Investitionen in andere Immobilien vorerst zurückhalten müsse. 

Die aktuellen Mehrkosten muss die WTG wohl aus eigener Kraft stemmen. An den Gesamtkosten hatte sich das Land mit 9 Millionen Euro und der Landkreis Friesland mit 0,5 Millionen Euro beteiligt. Die zu erwartenden Defizite aus dem laufenden Betrieb hatte Kanning vor wenigen Tagen auf rund 500.000 Euro im ersten und im zweiten Jahr geschätzt.

Initiative hat das Hallenbad gerettet

Die Bürgerinitiative Hooksiel hatte sich vor knapp fünf Jahren gegründet, nachdem die WTG Pläne vorgestellt hatte, aus dem Meerwasser-Hallenwellenbad ein Escape-Center machen zu wollen. Schmöckel erinnerte daran, dass damals bis zu 400 Hooksielerinnen und Hooksieler an den BI-Versammlungen teilnahmen. Um das Bad zu retten, sei zunächst in einem Rechtsstreit geklärt worden, dass die Gemeinde Wangerland als 100-prozentige Eigentümerin der WTG auch die Verantwortung für ihr Tochterunternehmen trägt. Nachdem die BI ein Bürgerbegehren auf den Weg gebracht hatte, lenkte der Gemeinderat ein und beschloss den Erhalt des Bades.

Mit einem tatsächlich durchgeführten Bürgerbegehren konnte die BI zudem den geplanten Verkauf des Gästehauses in Hooksiel verhindern. Gabbey wies darauf hin, dass beide Beschlüsse nach mehr als zwei Jahre heute juristisch nicht mehr bindend seien. Bei Bedarf müsste halt eine neue Bürgerinitiative gegründet werden. 

Bad war günstiger als erwartet

Der Alt-Bürgermeister erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass der Bau des Meerwasser-Hallenwellenbades vor über 40 Jahren als Alleinstellungsmerkmal für Hooksiel ebenfalls nur dem Engagement einer Bürgerinitiative zu verdanken gewesen sei. Die Initiative richtete sich damals gegen den Bau eines ICI-Werkes auf dem Voralpen Groden. Als die Gemeinde Wangerland das Projekt beklagte, ließ sich die damalige CDU-Wirtschaftsministerin Birgit Breuel in einem 50-Minuten-Gespräch mit den Widerständlern Millionen-Investitionen ins Freizeitgelände und für den Bau des Hallenbades abringen. „Das Land hat damals 10 Millionen Euro für den Bau des Bades gegeben, der Landkreis 1,25 Millionen. Hinzu kamen noch Mittel vom Bund“, sagte Gabbey. „Am Ende hat die Gemeinde Wangerland noch vier Millionen Euro zurückgegeben, weil das Bad günstiger wurde als geplant.“

An der heutigen BI-Veranstaltung nahmen Vertreter mehrerer Kinder- und Jugendorganisationen aus der Gemeinde teil. Mit gutem Grund. Wie Schmöckel sagte, hätte Dietrich Gabbey, Uwe Diekmann und er beschlossen, das Restvermögen der BI an Vereine und Verbände in der Gemeinde auszuschütten, verknüpft mit der Bitte, das Geld für Schwimmunterricht einzusetzen. An der Küste müsse jedes Kind schwimmen können. Entsprechende Kurse bietet die DLRG im Hallenwellenbad in Hooksiel an.

Unterstützung für Schwimmunterricht

Bei der Ausschüttung bedacht wurden die DLRG Wangerland (2000 Euro), die Kindergärten Hooksiel, Hohenkirchen und Tettens (jeweils 500 Euro), die Kindergärten Horumersiel und Waddewarden (je 350 Euro), die Jugendfeuerwehren Hooksiel und Hohenkirchen (je 500 Euro) und die Hooksieler Jugend-Initiative „Weil wir Hooksieler sind“ (500 Euro). 250 Euro gingen zudem an die Landschaftsgestalterin Alina Zoch, die derzeit ihre Masterarbeit zur Umgestaltung des Geländes am Gästehaus zu einem Kurpark schreibt.

Zu den Unterstützern der BI zählte über die Jahre immer wieder der Seebadeverein, dessen Vorsitzender Erwin Abels den Sprechern der BI dankte, zu denen in der Anfangszeit auch der heutige Ratsherr Dieter Schäfermeier gehörte. „Ohne euch gäbe es heute das Hallenwellenbad nicht mehr.“ Markus Gellert, im Rathaus für die sozialen Belange in der Gemeinde zuständig, würdigte das Engagement der Initiative als „gelebte Basisdemokratie“. Er versicherte, dass das an die sozialen Einrichtungen gegangene Geld dort gut angelegt sei und im Sinne der BI verwendet werde.

Hitze lässt Betonstraße platzen

Hooksiel/Wilhelmshaven (26.6.2024) – Wegen einer geplatzten Betondecke wurde die Straße „Am Tiefen Fahrwasser“ am heutigen Mittwochmorgen kurz vor Hooksiel für den Verkehr gesperrt. Wie die Stadt Wilhelmshaven mitteilt, wird der Verkehr aus Wilhelmshaven kommend über die Raffinieriestraße nach Hooksiel umgeleitet. 

Straße aufgeplatzt

Die warmen Temperaturen hätten zum Aufbrechen der Betonplatte geführt, heißt es. Weil die Fugenabdichtung nicht mehr funktionsfähig war, konnte sich der erwärmte Beton nicht ausdehnen und platze deswegen. Ein bereits vorhandener Riss in der Platte tat sein Übriges.

Der städtische Eigenbetrieb TBW habe umgehend eine kurzfristige Reparatur beauftragt, damit die Straße zeitnah wieder für den Verkehr freigegeben werden kann.

Anmerkung: Die beschädigte Straße wird im Laufe des Freitagvormittag (28. 6.) wieder für den Verkehr freigegeben.

Friesen-Pferde sollen historische Kanone wieder zum Deich ziehen

Hooksiel (25. 6. 2024) – Es ist so weit: Nach über dreijähriger Sanierungszeit kommt die historische Kanone auf den Hooksieler Deich zurück. Der Seebadeverein Hooksiel plant für die Aufstellung der Kanone aus den Jahr 1849 ein Willkommensfest. Dazu sind alle Interessierten am Samstag, 29. Juni eingeladen.

Begrüßungsfest am Samstag

Treffpunkt ist um 14.45 Uhr am Parkplatz an der zentralen Bushaltestelle an der Friesenstraße. Von dort aus soll die Kanone mit Friesen-Pferden zum Alten Hafen und dann weiter zu ihrem Platz vor dem Hohen Stuhl, also direkt an der Einfahrt zum historischen Hafen an der Viethstraße, gebracht werden. Im Anschluss lädt der Seebadeverein zu einem Umtrunk mit kleinem Snack am Alten Hafen ein.

Hooksieler Kanone
Wolf Hegemann (links) vom Seebadeverein hat die Sanierung der Hooksieler Kanone federführend begleitet. Das Bild zeigt ihn mit dem Schmied Uwe Schuster bei der Montage der eigens angerfertigen Beschläge an der Lafette. Archivfoto: hol

Das Projekt „Sanierung der Kanone“ lag beim Seebadeverein in Hände des zweiten Vorsitzenden Wolf Hegemann. Ziel sei es gewesen, so Hegemann, möglichst den Originalzustand wieder herzustellen. Aber wie sah die preußische Kanone 1849 tatsächlich aus? Um das herauszufinden, hat Hegemann Fachleute befragt und Archive durchstöbert. Im Ergebnis stellte sich heraus, dass das historische Kriegsgerät runderneuert werden musste.

„Die gebrochenen Räder mit einem Durchmesser von 1,20 Metern entsprachen nicht dem Original“, so Hegemann. „Vergleichbare Lafetten-Geschütze hatten Räder mit einem Durchmesser von 1,50 Meter und eine Radbreite von 90/100 Millimeter.“ Also wurde eine Wagnerei in Bayern beauftragt, neue Räder samt Radachse herzustellen, aus Esche und abgelagertem Eichenholz.

Nägel aus Altmarienhausen

Aber das war nur der Anfang: Räder, Achse, Achsstock, dazu die Erneuerung der Lafette mit entsprechendem Anstrich, das Sandstrahlen und Neubeschichten des Kanonenrohres und nicht zuletzt die Metallbeschläge. Da die alten Beschläge fehlten, mussten sie anhand von historischen Bildern rekonstruiert werden. Unterstützt wurde Hegemann dabei von der Museumsschmiede in Sande-Altmarienhausen, die unter anderem 100 handgeschmiedete Eisennägel fertigte und verarbeitete. 

Bei aller Mühe: Nicht bei jedem Detail konnten historische Vorgaben 1:1 umgesetzt werden. „Die Farbbeschichtung wurde damals aus einem gefärbten Leinöl-Firnis erstellt und war für Lafette und Räder gleich“, schildert Hegemann, „Da die Firnis-Verarbeitung und auch die Haltbarkeit in keinem Verhältnis zum Aufwand gestanden hätten, haben wir eine ölhaltige, offenporige und wasserabweisende Lasur verwendet, die der Holz-Struktur entspricht.“

Niemals auf Dänen geschossen

1849 stattete Preußen an der Zufahrt zum Hooksieler Hafen zwei 87-Millimeter-Kanonen auf. Sie befürchteten seinerzeit im Jadegebiet Übergriffe von dänischen Kaperfahrern. Auf feindliche Ziele geschossen wurde mit ihnen offenbar nie.

Heute, da Überfälle von Dänen unwahrscheinlcih geworden sind, droht der Kanone eine ganz andere Gefahr. Wie lässt sich verhindern, dass sich zum Beispiel angetrunkene Scherzbilde an der Kanone vergreifen und sie den Deich herabrollen? Auch daran hat der Seebadeverein gedacht. Hegemann: „Die Lafette wird so verankert, dass sie nicht weggeschoben werden kann. Und in die Kanone haben wir eine Kugel eingeschweißt.“ Damit da niemand mehr mit schießen kann? „Damit nicht jeder da seinen Müll reinstopft …“

Quer liegendes Frachtschiff blockiert Hafenzufahrt von Wangerooge

Wangerooge (25. 6. 2024) – Die Hafenzufahrt von Wangerooge war bis Dienstagmittag durch ein auf Grund gelaufenes Küstenmotorschiff blockiert. Erst gegen 13.20 Uhr sei es mit Hilfe eines Baggers gelungen, das Schiff wieder frei zu spülen, teilt die Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven mit. Erst danach hätte die Deutsche Bahn, die die Fährlinie Harlesiel-Wangerooge betreibt, ihren Fährbetrieb wieder aufnehmen können. Die Fahrten um 11.45 Uhr ab Harlesiel und um 12 Uhr ab Wangerooge mussten ausfallen.

Das 81 Meter lange Frachtschiff hatte auf Wangerooge Steine gelöscht. In der Nacht zum Dienstag um 2.40 Uhr wollte der Kapitän wieder aus dem Hafen auslaufen. Aus bislang noch ungeklärter Ursache, so die Wasserschutzpolizei, schlug das Schiff nach einer Grundberührung quer. 

„Der Bug setzte auf einer Sandbank östlich der Hafeneinfahrt auf, während das Heck letztlich westlich des Fahrwassers vor dem dortigen Molenkopf fest kam“, berichten die Ermittler. Zunächst ruhten die Hoffnungen auf der Flut. Aber auch mit dem Morgenhochwasser sei der Frachter aus eigener Kraft nicht wieder frei gekommen. Dank des Baggereinsatzes ist die Passage der Hafeneinfahrt seit 13.30 Uhr wieder möglich.