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Gerd Abeldt Hooksiel-life

Beitrage veröffentlicht von “Gerd Abeldt”

Gründer und Redaktionsleiter von „Hooksiel-Life“

„Höegh Esperanza“ hat LNG-Terminal Wilhelmshaven verlassen

Höegh Esperanza

Hooksiel/Wilhelmshaven (29. 8. 2023) – Die „Höegh Esperanza“ hat heute – wie gestern auf „Hooksiel-Life“ angekündigt – ihren Liegeplatz am Wilhelmshavener LNG-Terminal vor dem Hooksieler Außenhafen verlassen. Das Regasifiizierungsschiff wird einige Tage auf Schillig Reede liegen und dann zurückkehren. Am Anleger am LNG-Terminal muss gebaggert werden. Foto: Dietmar Bökhaus

40 Jahre Wald: Holland-Eichen, salzige Böden und eine Orchideen-Wiese

Berndt Kriebitzsch
Der ehemalige Leiter des Forstamtes Neuenburg, Berndt Kriebitzsch, hatte vor 40 Jahren maßgeblichen Anteil an der Anpflanzung des Hooksieler Waldes zwischen Hooksmeer und Industrie. Foto: hol

Hooksiel (29. 8. 2023) – Menschen feiern runde Geburtstage. Jubiläen von Gebäuden und Institutionen werden begangen. Aber Wälder? Wer weiß schon, wie alt ein Wald ist? Beim Hooksieler Wald ist klar. Der wächst seit genau 40 Jahren. 

Berndt Kriebitzsch, von 1981 bis 2006 Leiter des Forstamtes Neuenburg, kann das bezeugen. Er war in verantwortlicher Position, als seine Förster den Auftrag umsetzten, die „Schutzzone“ zwischen den geplanten Industrieansiedlungen auf dem aufgespülten Voslapper Groden und dem heutigen Hooksmeer zu bepflanzen.

Kriebitzsch besuchte jetzt auf Einladung der „Freunde des Neuenburger Holzes“ Hooksiel. Ein heftiges Gewitter und Hagel verhinderten zwar den geplanten Spaziergang durch den Wald, aber dafür blieb um so mehr Zeit, den Werdegang des ökologischen Kleinods bei Kaffee und Tee in der Gaststätte „Zur Brücke“ zu beleuchten.

Wald als Schutzzone gegen die Industrie

Ursprünglich habe die Universität Bochum einen Bepflanzungsplan für die rund 170 Hektar große Fläche erstellt. Veranschlagte Kosten: 5 Millionen D-Mark. Das sei dem Land zu teuer gewesen, vermutet Kriebitzsch – und schon ging der Auftrag ans Forstamt Neuenburg. „In fünf Jahren soll hier ein Wald stehen. Euch stehen dafür 1,5 Millionen D-Mark zur Verfügung.“

Schon 1978 war eine sechs Hektar große Versuchsfläche in Angriff genommen worden. 1981 wurde geplant, 1982 und 1983 gepflanzt. Dabei und auch noch danach mussten etliche Schwierigkeiten gemeistert werden. 

Die Fläche sei damals schon dicht bewachsen gewesen. Was tun? „Der Einsatz chemische Mittel kam nicht in Frage“, so Kriebitzsch. „Also haben wir den Bewuchs komplett untergemulcht.“ Die nächste Schwierigkeit: Der aus der Jade aufgespülte Sand hatte einen sehr hohen Salzgehalt. Welche Bäume vertragen salzige Böden? Und: Kann man Regenwasser einsetzen, um das Salz aus besonders belasteten Stellen herauszuspülen? Letztes Problem wurde durch Drainagen gelöst, die durch das Waldgebiet gezogen wurden.

Besondere Anforderungen an Baumarten

Kriebitzsch und seine Mitstreiter schauten sich ähnliche Aufforstungsprojekte in Schleswig-Holstein und in den Niederlanden an. Nadelbäume seien zunächst verpönt gewesen. Angestrebt wurde ein Mischwald, bei dem jeweils zwei unterschiedliche Arten auf zwei Hektar großen Teilstücken angepflanzt werden sollten. Unter anderem Pappeln, Weiden, Eschen, Erlen und Eichen. 

Der ursprüngliche Plan sah vor, den Wald in Richtung Industrie durch einen sieben Meter hohen Wall zu begrenzen. Der Wall sei schon teilweise bepflanzt gewesen, als die neue Anordnung kam: „Der Wall wird auf 15 Meter aufgespült.“ Damit war das Land einer Forderung der damaligen Hooksieler Bürgerinitiative nachgekommen.

Krumme Pappeln laden in Wunderwelt ein

„Für einen 15 Meter hohen Sanddamm brauchten wir Bäume, die sich gut im Sand verwurzeln können“, schilderte Kriebitsch. Die Wahl fiel auf die Holland-Eiche. „Die haben wir als zweijährige Sämlinge zusammen mit vielen Erlen angepflanzt. Die Eichen sehen heute wunderbar aus.“ Anders die Pappeln die von der Hooksieler Außenschleuse kommend am Eingang des Waldes stehen. „Die sind krumm und schief. Aber dadurch wird der Charakter eines Wunderwaldes unterstrichen.“

Die bearbeite Fläche einschließlich des Wegenetzes umfasst rund 170 Hektar. Davon wurden 120 Hektar auf dem terrassenförmig angelegten Gelände aufgeforstet: Im Durchschnitt mit 6500 Pflanzen je Hektar. Macht in der Summe rund 780.000 Bäume. In der Fläche wurden Pflanzmaschinen eingesetzt, die aber auf dem schluffigen und weichen Untergrund häufig versackten. Kriebitzsch: „Wir brauchten vor Ort immer zwei Schlepper, die sich gegenseitig aus dem Sand ziehen konnten.“

Eine weitere Herausforderung: 1980 bis 1984 waren ausgesprochene Trockenjahre. Viele Sämlinge hatten Wachstumsprobleme, die dadurch noch verstärkt wurden, dass nicht alle Bäume die sehr salzhaltige Luft an der Jade vertrugen. Die Lücken habe das Forstamt durch robuste Schwarzkiefern aus Österreich gefüllt. So kamen dann doch noch Nadelbäume im Hooksieler Wald zu Ehren.

Frettchen löste Polizei-Einsatz aus

Kriebitzsch berichtete von Kaninchenplagen, von großen Mengen Rebhühnern, von Rehwild und sogar von einer Orchideen-Wiese, die es einst im Hooksieler Wald gab. Und auch von kuriosen Begebenheiten. Als ein Jäger sein Frettchen aus einem Kaninchenbau befreien wollte, habe plötzlich die Polizei im Wald gestanden, der offenbar die vielen Bewaffneten und der am Boden liegende Mann ungewöhnlich vorkamen. „Wo ist der Tote?“

Tote hat es, soweit bekannt, im Hooksieler Wald bis heute nicht gegeben. Im Gegenteil. Der Wanderweg vom Alten Hafen zur Hooksieler Schleuse wird rege von Spaziergängern genutzt. Zudem wird der Wald wie jeder andere bewirtschaftet. Verantwortlich dafür ist die Försterei Upjever, die zum Forstamt Neuenburg gehört.

Wenn Berndt Kriebitzsch heute auf den Hooksieler Wald blickt, ist er stolz auf die gelungen Mischung von Bäumen, die einen gesunden Wald ausmacht. Stolz ist er auch darauf, dass er vor 40 Jahren seinen Auftrag punktgenau erfüllt hat. Mehr noch. Mit Blick in seine alten Aufzeichnungen beteuert der Forstamt-Leiter: „Wir haben nur 1,4 Millionen D-Mark gebraucht.“

Anmerkung: Wen der Verein „Freunde des Neuenburger Holzes“ interessiert, kann sich bei Jürgen Konrad oder Andrea Hicken (Telefon 04452/948606) melden.

Liegeplatz am LNG-Terminal muss auf Tiefe gebracht werden

Hooksiel/Wilhelmshaven (28. 8. 2023) – Die „Höegh Esperanza“ wird voraussichtlich am Dienstag ihren Liegeplatz am LNG-Terminal Wilhelmshaven für zwei bis drei Tage verlassen. Das Regasifizierungsschiff für Flüssigerdgas verlegt auf Schillig Reede, um am Terminal Platz zu machen für Baggerarbeiten.

Wie Thomas Hohmann, Geschäftsführer der LNG-Terminal Wilhelmshaven, gestern anlässlich eines Besuchs von regionalen Pressevertreten an Bord der Floating Storage and Regasification Unit (FSRU) sagte, werden derartige Unterhaltungsbaggerungen voraussichtlich alle halbe Jahr notwendig sein, da sich durch die Strömungsverhältnisse in der Jade Schlick und Sande an dem Liegeplatz ablagern. 

LNG-Luftaufnahme
Das Wilhelmshaven LNG-Terminal . Die „Höegh Esperanza“ liegt am Anleger, davor ein LNG-Frachter, der Flüssigerdgas anliefert, das an Bord der FSRU regasifiziert wird. Archiv-Foto Scheer

Der Energiekonzern Uniper, der das Terminal im Auftrag der bundeseigenen Deutschen Energy Terminal GmbH (DET) betreibt, zog für die LNG-Importe über Wilhelmshaven seit Anfang des Jahres eine positive Bilanz. Bislang hätten 30 mit minus 162 Grad kaltem Flüssigerdgas befüllte LNG-Tanker an der „Höegh Esperanza“ festgemacht, die allermeisten davon aus den USA. 

Alle acht Tage komme ein Frachter, der in etwa 30 Stunden seine Ladung, das flüssige Gas, an die FSRU abgebe. An Bord der „Höegh Esperanza“ wird das Gas über 3600 Meter Rohrleitung geführt, erwärmt und – dadurch wieder gasförmig – über Verladearme und eine Pipeline vom Terminal zur WAL, der Wilhelmshavener Anbindungs-Leitung, gepumpt, über die es in Richtung Kavernenanlage Etzel geleitet wird. 

Umrüstung auf Ultraschall-Verfahren ungewiss

Zum Erwärmen des Gases an Bord der FRSU wird ein mit überschüssigem Erdgas betriebener Verdampfer (closed loop) oder Seewasser (open loop) genutzt. Die hohe Biomasse in der Jade sei eine Herausforderung für den Betrieb der „Höegh Esperanza“, sagte Hohmann. Damit sich das Rohrsystem der FSRU nicht mit Muschel, Algen und Seepocken zusetze, müssten die Rohe mit aus dem Meerwasser gewonnenem Chlor gespült werden. Die dadurch entstehende Chlorbelastung der Umgebung wird von Fischern, Umweltverbänden und der Tourismuswirtschaft scharf kritisiert. 

„Bislang haben wir bei Messungen alle Grenzwerte eingehalten“, versicherte der LNG-Terminal-Geschäftsführer. Allerdings: Die bislang bekannten Messreihen reichen nur bis zum Juni. Erst Anfang August wurde erstmals in den „open loop“ umgestellt. Warum man erst so spät das Seewasser als Wärmequelle genutzt? Hohmann: „Vermutlich weil man die Versorgssicherheit nicht gefährden wollte.“

Ende August soll Uniper laut Betriebsgenehmigung ein Minimierungs-Konzept für den Chloreinsatz vorlegen. Dafür läge bereits ein Entwurf vor, sagte Hohmann gegenüber „Hooksiel-Life“. Ob aber das Schiff in einer Werft für ein chlorfrei arbeitendes Ultraschall-Verfahren umgerüstet werde, dürfte auch von den Erfahrungen mit dem Betrieb des „Excelsior“ abhängen. Die „Excelsior“, die am zweiten, im Bau befindlichen Wilhelmshavener LNG-Terminal Flüssigerdgas für die Firma Tree Energy Solutions (TES) regasifizieren soll, wird mit einem Ultraschall-System ausgerüstet. Das Schiff wird aber frühestens in einigen Monaten in der Jade erwartet. 

Der Blick auf die Details weist den Weg zu großer Kunst

Hellmann kunst
Im Detail wird die filigrane Arbeit der Künstlerin Stephanie Hüllmann sichtbar. Hunderte von Werft-Überbleibseln sind an eine Leinwand genäht. Foto: hol

Hooksiel (28. 8. 2023) – Das Detail macht den Unterschied. Hunderte von kleinen Schnecken auf einer Leinwand. Aus zwei Meter Entfernung sehen alle gleich aus. Bei näherer Betrachtung stellt sich dieser Eindruck als Illusion dar. Jede Schnecke ist ein Individuum. Kleinste Unterschiede dokumentieren Wachstum, Wandel und Vergänglichkeit in der Zeit. 

Je nach Blickrichtung entsteht ein neues Muster, eine andere Facette ein und desselben Kunstwerkes. Eines Werkes, das Respekt für seine Objekte dadurch dokumentiert, dass die Schnecken nicht auf die Leinwand geklebt, sondern aufgenäht wurden. Schnecke für Schnecke. Sorgsam und zeitaufwändig platziert, ohne das Einzelstück dabei zu beschädigen.

Die neue Ausstellung im Künstlerhaus Hooksiel ist beeindrucken. Unter dem Titel „zeit.lupe“ hat Stephanie Hüllmann, Jahrgang 1965, einen Teil ihrer Werke zum Thema Wasser, Küste und Klima zusammengestellt. Die Stipendiatin der Gemeinde Wangerland wird bis in den Oktober hinein in Hooksiel leben – und vielleicht auch arbeiten.

Sie wünsche sich, in Hooksiel viele nette Menschen kennen zu lernen, sagte die Künstlerin aus Göttingen bei der Ausstellungseröffnung am Sonntag. Sie freue sich auf sechs Wochen, in denen sie sich den Luxus erlauben könne, die Kunst selbst über den Prozess des Schaffens entscheiden zu lassen. „Entweder arbeite ich eine halbe Stunde – oder aber bis zum nächsten Morgen.“

Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak begrüßte Stephanie Hüllmann in der Gemeinde. Im Zwiegespräch mit Künstlerhaus-Leiterin Renate Janßen-Niemann stellte Stephanie Hüllmann ihre Arbeitsweise und ihre Inspiration dar. Die Autodidaktin führt ihre Liebe zum Detail auf ihren Umgang mit fremden Sprachen zurück. Die Künstlerin hat lange im Ausland gelebt, etwa in Spanien, den USA, Palau und Japan. Der Blick auf die kleinsten Unterschiede in den Sprachen zeige, dass der Wandel in der Zeit völlig normal ist. Dennoch verursache Wandel Ängste, die sie auch durch ihre Kunst zu überwinden versuche. 

Ausstellung Hüllmann
Bürgermeister Mario Szlezak und Künstlerhaus-Leiterin Renate Janßen-Niemann (Mitte) begrüßten Stephanie Hillmann in Hooksiel. Hier wird die Stipendiatin sechs Wochen lang leben. Foto: hol

Exzellente Beispiele dafür: Eine Aneinanderreihung von filigranen Teeblättern, in diesem Fall aus technischen Gründen tatsächlich auf Papier geklebt, die mit ein wenig Abstand den Eindruck eines Schriftzuges einer unbekannten Sprache vermitteln. Oder eine Collage aus Hunderten verschiedener metallischer Bruchstücke, gefunden auf einem ehemaligen Werftgelände. Alle ähnlich, keines gleich. Alles kaputt – aber doch ein wunderbares Kunstwerk. 

Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Und wer Glück hat, trifft die Stipendiatin vor Ort an. 

Erfolgreicher Start in die neue Saison

Wangerland/Hooksiel (27. 8. 2023) – Bei der Jugend-Spiel-Gemeinschaft (JSG) Wangerland ist richtig was los. Die Teams aus Spielern den Wangerländer Vereinen, darunter aus Hooksiel, verbuchten zum Saisonstart drei Siege. 

Die C-Jugend setzte sich gegen die JSG Wilhelmshaven mit 3:1 durch. Zudem fuhren beide E-Jugend-Mannschaften deutliche Siege ein. Die E I gewann gegen Jever I mit 8:1, die E II kam aus Obenstrohe mit einem 7:0-Sieg nach Hause.

Aufgrund der hohen Kinderzahl hatten die JSG-Verantwortlichen beschlossen, mit zwei E-Jugend-Mannschaften in die Saison zu gehen. Gerade bei der E II, ein völlig neu formierte Teams, war unklar, wo man sich einordnen kann. 

In Obenstrohe lag man dann aber nach drei Toren von Benny bereits zur Halbzeit mit 3:0 vorn. Allerdings: Wenn Dominik im Tor der Wangerländer nicht ein ums andere Mal in höchster Not seine Klasse gezeigt hätte, hätte man sich auch über ein 3:3 zur Pause nicht beschweren können. 

Nach Wiederanpfiff ging es dann mit dem Toreschießen munter weiter. Die Belohnung für zum Teil sehenswerten Kombinationsfußball: Mats, Noah und Eysem mit gleich zwei Treffern sorgten für den verdienten Endstand. 

Anmerkung: In einer früheren Fassung stand ein falsches Ergebnis für die C-Jugend

Grundwasser steht für die Produktion von Wasserstoff nicht zur Verfügung

Wangerland/Hooksiel (25. 8. 2023) – Der Klimawandel ist schon da. Und alle zu erwartenden Symptome signalisieren: Das Wasser-Management wird immer wichtiger. Starkregen mit Überflutungen nehmen zu, zeitgleich fallen ganze Landstriche der Dürre zum Opfer. Hinzu kommt der Anstieg des Meeresspiegels, der die Deichsicherung, aber auch die Entwässerungssysteme vor Herausforderungen stellt.

Die richtige Menge Wasser am richtigen Platz – das ist die Herausforderung. Gerade auch dann, wenn die Energiewende gelingen soll, wozu die Region Friesland-Wilhelmshaven unter anderem mit der Produktion von Wasserstoff (H2) als Speicher für grüne Energie beitragen will. Die aktuell in der Region geplanten Projekte könnten in einigen Jahren bis zu 60 Prozent des deutschen Wasserstoff-Bedarf abdecken. Allerdings: Für die Elektrolyse zur Aufspaltung von Wasser (H2O) wird neben Strom viel Wasser benötigt. Sehr viel Wasser. 

Schöpfwerk Wangerland
Was sind die Herausforderungen für das Wasser-Management der Zukunft? Zu einem Gespräch darüber im Schöpfwerk Wangerland begrüßte Sielacht-Vorsteher Marko Harms (2. v. r.) Kreistagspolitiker sowie Vertreter vom Landkreis Friesland und des OOWV. Foto: hol

Ein entscheidender Faktor für die Regulierung des Wasserstandes in der Gemeinde Wangerland ist das Schöpfwerk Wangerland. Am Freitag trafen sich hier auf Initiative des Wangerländer Ratsherrn und Kreistagsabgeordneten Reiner Tammen (Grüne) Politiker der SPD/Grüne/FDP-Mehrheitsgruppe im Kreistag mit Vertretern der Sielacht, der Unteren Wasserbehörde, des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbandes (OOWV) und Regionalplanern des Kreises. 

Längst noch nicht alle Probleme gelöst

In diesem ersten Gespräch zum Wasser-Management der Zukunft wurde deutlich: Die Aufgaben vom Schutz des Grundwassers als Trinkwasser-Reservoir bis hin zur Deckung des steigenden Süßwasser-Bedarfs von Industriebetrieben sind so vielfältig, dass längst noch nicht für alle Probleme Lösungen in Sicht sind. Schon gar keine schnellen Lösungen.

Derzeit laufen Studien, in denen Möglichkeiten zur Wassergewinnung analysiert werden. Denn, so Jochen Meier von der Unteren Wasserbehörde beim Landkreis: „Die Wasserrechte in Friesland sind weitgehend ausgeschöpft. Grundwasser steht uns zur Wasserstoff-Produktion nicht zur Verfügung.“

Woher also soll das benötige Wasser kommen? Eine Idee: Über Regenwasser-Rückhaltesysteme. In der Region fallen 800 bis 850 Liter Regen je Quadratmeter im Jahr. Ein Großteil davon fließt von versiegelten Flächen in Gräben oder in die Kanalisation – und dann über Schöpfwerke in die Nordsee. Aus Süßwasser wird Salzwasser.

Schöpfwerk reguliert den Wasserstand

Allein über das Bauwerk am Hohenstiefersiel vor den Toren von Horumersiel werden nach den Worten von Marko Harms, Vorsteher der Sielacht Wangerland, rund 60 Millionen Kubikmeter Oberflächenwasser im Jahr in die Nordsee geleitet. Regenwasser, das über Tiefs, Leiden und Gräben mit einer Gesamtlänge von 350 Kilometern in Richtung Küste abfließt, damit die Menschen hinter den Deichen bis nach Jever trockene Füße behalten. 

Das überschüssige Wasser kann aber maximal an fünf Stunden am Tag abfließen, nämlich nur bei Niedrigwasser in der Jade. Zusätzliche Pumpen werden bei Extrem-Wetterlagen angeworfen, so Harms. Und in trocknen Perioden? Dann bleibt das Schöpfwerk geschlossen und reguliert so den Wasserstand für eine Fläche von insgesamt rund 26.000 Hektar Land. 

Gert Bartels, Geschäftsführer der Wasser- und Bodenverbände in Jever, ist daher skeptisch, ob es sinnvoll wäre, Wasser aus dem Polder am Schöpfwerk in Richtung Wasserstoff-Industrie in Wilhelmshaven oder in Sande-Gödens zu pumpen. „Eine kontinuierliche Versorgung können wir nicht leisten – und auch das Pumpen kostet ja viel Energie.“ 

Ems-Jade-Kanal als Süßwasserlieferant?

Wie die Landtagsabgeordnete der Grünen, Sina Beckmann, schilderte, hat man in Gödens einen Blick auf den Ems-Jade-Kanal, im Kern ein Entwässerungskanal für Ostfriesland, als Wasserquelle geworfen. Die technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden ebenso noch geprüft wir die Frage, ob eine Meerwasser-Entsalzung wirtschaftlich machbar wäre. 

Politisches Ziel müsse es sein, so wenige Süßwasser wie möglich ins Meer zu pumpen, stellte Gerhard Ratzel (FDP) fest. Hierzu wird beim Landkreis über einen ganzen Strauß von Maßnahmen nachgedacht. Jochen Meier nannte als Beispiel Zisternen-Projekte. In Zisternen könnten Bürger Regenwasser auffangen und es auf ihren Grundstücken zur Bewässerung nutzen. Uwe Burgenger (Grüne) mahnte mit Blick auf die Stadt Jever zu einer weitsichtigeren Bauleitplanung. „Es ist eindeutig falsch, Neubaugebiete im Moorland zu erschließen, um dann permanent zu pumpen, damit die Leute keine nassen Füße bekommen.“ 

Ein weiteres Stichwort ist die Entsiegelung von Flächen. Gert Bartels: „Mit Blick auf das Grundwasser müssen wir erreichen, dass möglichst viel Regenwasser auf den Flächen bleibt.“ Wenn das Wasser erst am Schöpfwerk angekommen sei, habe es schon viel von seiner Qualität eingebüßt.

Fahrraddieb gleich selbst geschnappt

Hooksiel (25. 8. 2023) – Da ist ein mutmaßlicher Fahrraddieb an die Falschen geraten. Ein 23-Jähriger aus Sachsen-Anhalt hatte nach Angaben der Polizei am Donnerstag gegen 18.30 Uhr auf einem Grundstück in Hooksiel-Schmidtshörn ein Fahrrad entwendet. 

Die Geschädigten bemerkten den Vorgang und entschlossen sich, dem Täter eigenständig zu folgen. An der Landesstraße in Richtung Waddewarden, in Höhe Bottens, stellten sie den jungen Mann, setzten ihn fest und übergaben ihn wenig später der Polizei.

Der neue Lesepate an der Grundschule Hooksiel hat vier Beine

Peter Nußbaum
Patù ist der neue Schulbegleithund an der Grundschule Hooksiel. Schulleiter Peter Nußbaum verspricht sich von dem Hund durchaus positive Effekte für die pädagogische Arbeit. Foto: hol

Hooksiel (24. 8. 2023) – Die Grundschule Hooksiel ist auf den Hund gekommen. Präziser formuliert: Ein Hund ist an die Grundschule Hooksiel gekommen. Sein Name: Patù. Alter: Zweieinhalb. Beruf: Schulbegleithund. Oder zumindest: angehender Schulbegleithund.

„Wir üben noch täglich zu Hause“, verrät Schulleiter Peter Nußbaum im Gespräch mit „Hooksiel-Life“. Er und sein Ehemann Darmian Nußbaum, Leiter der Grundschule Tettens, haben mit dem Jack-Russell-Terrier-Mix Patù und einem weiteren Hund, Frieda, in den Sommerferien sieben Tage lang eine Schulbegleithund-Ausbildung in Nordrhein-Westfalen absolviert. Dabei hätten die Herrchen jede Menge gelernt. „Aber der Hund muss auch viel können.“

Patù hört auf fast jedes Kommando. „Sitz!“, „Geh auf die Decke!“, „Leg dich auf die Seite!“,„Mach dein Geschäft!“ – das Tier gehorcht prompt. Darüber hinaus ist der Vierbeiner kinderlieb und hat eine extrem hohe Reizschwelle. „Sonst wäre pädagogisches Arbeiten mit einem Hund auch gar nicht möglich“, sagt Peter Nußbaum.

Bereicherung für den Schulalltag

Patù hat in dieser Woche erstmals am Unterricht teilgenommen. In der Klasse 3 B, seiner Stammklasse. Nach und nach soll er auch den Schülerinnen und Schülern der anderen Klassen vorgestellt werden. Das Tier bereichert den Schulalltag, soll aber auch Teil des Unterrichtes werden. Was mag ein Hund, was mag er nicht? Wo darf ich ihn streicheln, wo lieber nicht? Der Hund wird gemalt. Und damit das leichter geht, legt er sich hin und die Kinder umkreisen ihn mit einem Stift. Schon ist die Silhouette fertig. 

Beim Sport macht Patù vor, wie man den Hindernis-Parcours bewältigt. Beim Verteilen von Aufgaben in der Klasse spielt der Hund Zufallsgenerator, indem er einen von mehreren Buzzern betätigt. Und sogar als Lesepate lässt sich der Schulbegleithund einsetzen. „Kindern, die noch nicht so gut lesen können, ist es unangenehm, vor anderen Kindern laut vorzulesen“, schildert Peter Nußbaum. „Wenn sie aber Patù vorlesen, wissen sie, dass der Hund ihnen ihre Fehler nicht übel nimmt. Dadurch verlieren die Kinder die Scheu vor dem Lesen.“

Holzstühle sind endlich Geschichte

Der Schulbegleithund ist aber nicht die einzige Neuerung an der Hooksieler Grundschule zum neuen Schuljahr. 33 Kinder wurden in zwei erste Klassen eingeschult. „Wir sind damit größer geworden“, freut sich der Schulleiter. „Jetzt sind wir von der ersten bis zur vierten Klasse zweizügig.“ Entsprechend ist das Lehrerkollegium um eine Lehrkraft sowie eine Anwärterin angewachsen. 

Froh ist er auch darüber, dass noch Ende des vergangenen Schuljahres die letzten Holzstühle gegen Kunststoffstühle ausgetauscht wurden. „Das war längst überfällig“, so Peter Nußbaum. Die Holzstühle hätten dermaßen geknarrt, dass allein dadurch in den Klassen ein erheblicher Lärmpegel geherrscht habe. Wenn es künftig einmal unruhig in einer Klasse wird, reicht vielleicht schon ein Hinweis auf den Schulbegleithund, hofft der Pädagoge. „Hundeohren sind empfindlich. Patù mag keinen Lärm.“

Kinder lernen in der Mensa fürs Leben

Einen neuen Stellenwert hat auch die Mensa bekommen. Sie ist umstrukturiert und mit Schalen, Platten und Schüsseln ausgestattet worden. An drei Ganztags-Schultagen können die Schülerinnen und Schüler hier essen. Die Verpflegung wird am Büffet gereicht, so dass sich die Kinder selbst aussuchen können, was sie am liebsten mögen. 

Künftig sollen die Schülerinnen und Schüler auch Esskultur erlernen, kündigt der Schulleiter an. Man werde Küchendienste einrichten – „und im Bedarfsfall darf auch mal ein Kind einen Lappen nehmen und den Tisch abwischen. Wir lernen hier ja auch fürs Leben.“ 

Ähnliche Effekte verspricht sich Peter Nußbaum vom Schulobst-Programm. Die Schule wird ab Anfang September regelmäßig und kostenfrei mit Obst und Gemüse beliefert. „Der Schüler-Obstdienst pellt dann Bananen, schält und schneidet Äpfel oder wäscht Radieschen ab. Die Ergebnisse bereichern das Frühstück in unseren Klassen am Ende der zweiten Stunde.“

Sponsor für einen Pavillon gesucht

Auf dem Wunschzettel des Schulleiters ganz oben steht jetzt noch ein „grünes Klassenzimmer“. Ein erste Schritt dahin wäre eine Art Pavillon auf dem ansonsten recht tristen Schulhof. Die Überdachung hätte schon mal den Vorteil, dass Kinder, die bei schlechtem Wetter auf dem Schulhof auf den Schulbeginn warten, nicht im Regen stehen müssen. „Wir bemühen uns mit dem Förderverein der Schule um eine gute Lösung. Aber wir suchen noch nach Sponsoren.“

Das Gespräch mit „Hooksiel-Life“ nähert sich dem Ende. Für das Foto legt Peter Nußbaum Patù wieder sein Halsband um. Der Hund weiß damit: „Ich bin wieder im Dienst.“ Entsprechend freundlich blickt er in die Kamera. Aber sein Herrchen sieht ihm an: Der erste Schultag mit Hund hat nicht nur seinen Begleitlehrer, sondern auch Patù ganz schön geschafft. 

Der Hund darf sich jetzt auf den Feierabend freuen. Sein Herrchen noch nicht. Zunächst muss noch der Arbeitszeitnachweis für den Schulbegleithund ausgefüllt werden. Seine maximale Arbeitszeit pro Tag: Vier Stunden. Der Arbeitslohn: Ein Leckerli extra.

Wilhelmshaven kann Großteil des deutschen Wasserstoff-Bedarfs decken

Gödens/Friesland (24. 8. 2023) – Die Herrlichkeit Gödens, die es bis 1839 gab, stand für religiöse Toleranz, für die Integration von Flüchtlingen und für technische Innovation etwa im Wasserbau. Um Innovationen drehte sich an diesem Mittwoch auch das „Wirtschaftsforum 2023“. Dazu hatte die Wirtschaftsförderung des Landkreises Friesland zahlreiche Unternehmer und Repräsentanten von Institutionen eingeladen. Das Thema: Die Energiewende und die Bedeutung des „Energy Hub – Port of Wilhelmshaven“ für die Region. 

Ideale Standort-Bedingungen für Energiewende

In einem rasanten Vortrag zeigte Alexander Leonhardt, seit gut zwei Jahren Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Wilhelmshaven und einer der Motoren des lockeren Zusammenschluss von an die 40 Unternehmen, die sich am „Energy Hub“ engagieren, die Chancen im Zusammenhang mit der Energiewende auf. Chancen, die man nach Überzeugung von Leonhardt in der Region gemeinsam ergreifen sollte. Tiefes Wasser, Windenergie, LNG-Terminals, Pipelines, Energiespeicher in der Nachbarschaft – der Nordwesten habe beste Voraussetzungen, zu einer der zentralen Energiedrehscheibe Deutschlands zu werden. Eine Schlüsselbegriff dabei: Wasserstoff.

„Wenn Deutschland Industrieland bleiben will, werden dauerhaft mindestens 50 Prozent des Energiebedarfs importiert werden müssen“, sagte Leonhardt. Strom lässt sich schlecht speichern. Aber man könne mit Strom per Elektrolyse den Energieträger Wasserstoff (H2) herstellen; entweder vor Ort, oder – wie einige Unternehmen es planen – in Sonnenregionen dieser Welt, um dann Wasserstoff-Derivate nach Wilhelmshaven zu exportieren, wo diese direkt genutzt oder wieder in Wasserstoff umgewandelt werden sollen. „Wir haben das Potenzial, in Wilhelmshaven 40 bis 61 Prozent des künftigen Wasserstoff-Bedarfs von ganz Deutschland zu decken“, sagte Leonhardt. Gemessen an der Energieleitungen entspreche das sechs bis sieben Atomkraftwerken.

Wirtschaftsorum
Standen beim „Wirtschaftsforum 2023“ Rede und Antwort: (v. l.) Maximilian Graf von Wedel, Landrat Sven Ambrosy, EWE-Vorstand Dr. Christian Friege und Wirtschaftsförderer Alexander Leonhardt. Foto: hol

Unternehmen kooperieren am „Energie Hub“

Die im „Energy Hug“ engagierten Unternehmen seien durchaus Konkurrenten – etwa um Flächen –, aber da, wo es sinnvoll ist, arbeite man zusammen. Etwa bei der Frage, wo das Wasser für die Elektrolyse herkommen soll, oder bei der Organisation einer gemeinsamen Hafenfeuerwehr. Und, besonders wichtig: Beim Ringen um Fördermittel. Denn ohne Förderung durch den Bund und die EU bestehe die Gefahr, dass Wilhelmshaven nur zum Durchleiter von Energie werde, in der Region selbst aber nur wenig neue Wertschöpfung erfolge.

Dabei gebe es eine Vielzahl von Interessenten, die sich in der Region ansiedeln wollen – wenn der Förderrahmen stimmt. So viele, dass die Region Wilhelmshaven, Friesland, Wittmund und Wesermarsch nach Ansicht von Leonhardt eine gemeinsame Ansiedlungspolitik verfolgen sollte. „Nicht jedes Unternehmen kann und muss in die erste Reihe direkt am Hafen.“ 

Wasserstoff aus Sande für die Linienbusse

Maximilian Graf von Wedel, Hausherr auf Schloss Gödens und Geschäftsführer der Friesen Elektra Green Energy AG, erläuterte an seinem Projekt „Hybrider Energiepark“, warum aktuell die H2-Produkton noch nicht wirtschaftlich ist. „Wasserstoff ist der einzige Energieträger, bei dem der Klimawandel schon eingepreist ist.“ Soll heißen: Fossile Energieträger sind im Vergleich noch günstiger, weil die globalen ökologischen Folgekosten nicht in ihrem Preis abgebildet werden. 

Rund um Gödens wird seit 1999 Windenergie erzeugt. Aktuell entsteht nahe der Autobahn 29 ein riesiger Solarpark. „Derzeit werden 3500 Seecontainer mit Photovoltaik-Modulen angeliefert, die bis Oktober installiert sein sollen“, sagte Maximilian von Wedel. Der durch Wind und Sonne erzeugte „grüne Strom“, eigentlich ausreichend für 80 000 Haushalte, soll in Sande für die Elektrolyse für die Wasserstoff-Produktion verwendet werden. Der Wasserstoff wird dann als Kraftstoff für die Linienbusse der Weser-Ems-Bus im Landkreis genutzt werden.

Partner für die Groß-Elektrolyse gesucht

Dieses Anschauungsmodell für die Energiewende soll aber nur der erste Schritt der Wasserstoffproduktion in Sande sein. Ab 2028, so die Pläne von von Wedel, könnte am Standort eine Elektrolyse-Park mit einer Leistung von 2,2 Gigawatt entstehen. Für dieses Großprojekt sucht der Schloss-Herr („Wir sind am Ende nur eine Art Hausmeister“) drei industrielle Partner – auch um das Risiko der Investition auf mehrere Schultern zu verteilen. 

Die Energiewende für die Region nutzbar machen will auch der Energie-Dienstleiter EWE. Dr. Christian Friege, Markt-Vorstand des kommunal getragenen Energiekonzerns mit Sitz in Oldenburg, erläuterte das milliardenschwere Investitionsprogramm seines Unternehmens ins künftige „Powerhouse Nord“. Dazu gehöre der Ausbau der Windenergie an Land ebenso wie der Umbau der Strom-Verteilnetze („Wenn alle Solarzellen auf dem Dach haben, werden aus reinen Verbrauchern Stromproduzenten“) und der Einstieg in die Elektrolyse in Wilhelmshaven. Weitere Schwerpunkte werden die Installation von Wärmepumpen, der Ausbau von Nahwärme-Systemen sowie die Digiatalisierung der Energietechnik. 

EWE baut Zukunftspipeline

Ein Musterbeispiel für das Engagement der EWE: der laufende Bau der „Zukunftspipeline“ von Wilhelmshaven zu EWE-Speichern bei Leer. Die Pipeline ist für den Transport von Wasserstoff ausgelegt und sei gerade keine Durchleitungs-Pipeline. Friege: „Die Energie bleibt in der Region.“ Als Standortvorteil für ansiedlungswillige, energieintensive Unternehmen.

Frieslands Landrat Sven Ambrosy unterstrich auf dem „Wirtschaftsforum“ die Chancen, die die Region im Zuge der Energiewende habe. Allerdings dürfe neue Wertschöpfung nicht zu Lasten der bisherigen gehen. Allein im Landkreis Friesland läge die Wertschöpfung durch den Tourismus bei 500 Millionen Euro im Jahr. „Das dürfen wir auf keinen Fall gefährden.“

Landrat fordert „Leitung-Abgabe“

Ambrosy forderte zudem eine Art „Leitungs-Abgabe“ für Kommunen, deren Planungshoheit durch eine Vielzahl von Leitungen und Pipelines, in oder über ihrem Gebiet erheblich eingeschränkt seien. Als Bespiele nannte er Sande und Bockhorn. Ambrosy: „Wir brauchen die Akzeptanz der Bürger. Die fragen natürlich auch: Und was haben wir davon?“

Als Beispiel dafür, dass hier ein Umdenken stattfinde, verweis der Landrat auf die Pläne, die süddeutschen Länder stärker an den Netzentgelten zu beteiligen. Bislang werden damit überproportional die Bürgern in Norddeutschland belastet. Ambrosy: „Aber es kann ja nicht sein, dass die, die besonders viel für die Energiewende tun, am Ende allein auf den Kosten sitzen bleiben.“ 

OOWV spült Regenwasserkanal

Wangerland/Hooksiel (24. 8. 2023) – Am Montag, 28. August, beginnt die Nehlsen GmbH im Auftrag des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) mit der Spülung des 50 Kilometern langen Regenwasserkanalnetzes in der Gemeinde Wangerland.

Die Hochdruck-Kanalreinigung findet routinemäßig statt, um jederzeit eine reibungslose Entwässerung zu gewährleisten. Die Arbeiten werden voraussichtlich rund vier Wochen dauern, teil der Verband mit, dem das Regenwasserkanalnetz gehört.