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Gerd Abeldt Hooksiel-life

Beitrage veröffentlicht von “Gerd Abeldt”

Gründer und Redaktionsleiter von „Hooksiel-Life“

Lager unter dänischer Nordsee auch für CO2 aus Wilhelmshaven?

Wilhelmshaven/Hitzhals (1.12.2022) – Der Energiekonzern Wintershall Dea baut seine Aktivitäten zur langfristigen unterirdischen Einlagerung von CO2 der dänischen Nordsee aus. Heute hat das Unternehmen, zusammen mit weiteren Firmen, eine Vereinbarung zur Entwicklung des Konzeptes „Greenport Scandinavia“ unterzeichnet. Es steht in unmittelbarem Zusammenhang mit den Plänen, in Wilhelmshaven Kohlendioxid zu sammeln und von dort nach Skandinavien zu transportieren. 

An der dänischen Nordseeküste nahe Hitshals wird ein CO2-Hub entstehen, der an die Wertschöpfungskette des Projekts „CCS-Project Greensand“ angeschlossen werden soll.„Wintershall Dea ist bereits heute ein wichtiger Partner für die CO2-Transport-Infrastruktur und der unterirdischen Speicherung von CO2 in der Nordsee,“ sagte Hugo Dijkgraaf, Vorstandsmitglied bei Wintershall Dea, anlässlich der Unterzeichnung des Memorandum of Understanding (MoU). 

Greenport Scandinavia soll als Sammelpunkt für CO2 dienen, das beim Produktionsprozess in dänischen Biogasanlagen entsteht. Anschließend wird es per Schiff zum Project Greensand transportiert werden, um es in einer ausgeförderten Öllagerstätte dauerhaft und sicher zu lagern. Rund 1,5 Millionen Tonnen CO2 sollen pro Jahr eingespeichert werden. Bereits Anfang 2023 sollen ersten Testmengen gespeichert werden. Ab 2030 soll das jährliche Speicherpotenzial bei rund vier bis acht Millionen Tonnen CO2 liegen. 

Mit Greenport Scandinavia und dem Project Greensand entstehen zwei wichtige Bausteine für den Transport und zur Einspeicherung von CO2-Emissionen in Nordeuropa. Die hier gewonnen Erfahrungen gehen Hand-in-Hand mit der Entwicklung des CO2-Hubs in Wilhelmshaven, Deutschland. Dort entwickelt Wintershall Dea zusammen mit Partnern das Projekt „CO2nnectNow“, ebenfalls eine Sammelstelle für CO2-Emissionen an der deutschen Nordseeküste. Mehr als zehn Millionen Tonnen CO2 sollen von dort aus jährlich zu Offshore-Lagerstätten in der Nordsee transportiert werden. Ein Partner dabei ist das HES Tanklager, das in Sichtweite von Hooksiel auf dem Voslapper Groden beheimatet ist.

Planer: In Hooksiel dringend maximale Gebäudehöhe festlegen

Wangerland/Hooksiel (30.11.2022) – Die Gemeinde Wangerland will künftig ihr Planungsrecht stärker nutzen, um den Wohnungsmarkt zu steuern. Auf der Ratssitzung am Dienstag, 13. Dezember, soll das Gemeindeentwicklungskonzept (GEK) förmlich verabschiedet werden, an dem die Gesellschaft für räumliche Planung und Forschung (NWP) und die Gremien der Gemeinde seit Dezember 2020 arbeiten. Jetzt stellten die Planer das finale Konzept im Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Sanierung vor. Die Öffentlichkeit war bereits Ende August eingebunden worden.

Das Konzept gibt der Gemeinde Handlungsempfehlungen, welche der insgesamt rund 60 Bebauungspläne so überarbeitet werden müssen, dass die Funktionen „Dauerwohnen“ und „Ferien- bzw. Zweitwohnungen“ gesteuert werden könnten. Erheblichen Handlungsbedarf sehen die HWP-Fachleuten in Hooksiel, dem einwohnerstärksten Ortsteil des Wangerlandes. Hier sollte das Dauerwohnen westlich der Straßenlinie Middeldiek, Tegeler Plate, Robbenplate, Solthörner Straße und Soltwarf „langfristig und nachhaltig gesichert“ werden. Östlich davon ist bereits ein Sondergebiet für Ferienwohnungen und Dauerwohnen ausgewiesen.

Wohngebiet Hooksiel
Wenn Bauherren bei Neubauten die zulässige Maximalhöhe voll ausschöpfen, wirken die klassischen Einfamilienhäuser nebenan klein und bedrängt. Foto: hol

Die älteren Bebauungspläne, die vor allem Wohngebiete im Ortskern abdecken, müssten dringend überprüft werden. Einzelne Ferienwohnungen könnten hier erlaubt bleiben. Angepasst werden sollte aber die so genannte Dichte der Bebauung. Nach den alten Bauvorschriften ist etwa beidseits der Friesenstraße eine zweigeschossige Bebauung möglich. Tatsächlich gebaut wurden seinerzeit aber meist eingeschossige Einfamilienhäuser. 

Die Gefahr, so die Gutachter: Investoren kaufen die Grundstücke auf, reißen die Einfamilienhäuser ab und nutzen den rechtlichen Rahmen der zulässigen Bebauung vollständig aus – mit zwei Doppelgeschossen plus einem Staffelgeschoss. In einem solchen Komplex könnten dann bis zu acht Wohnungen entstehen, möglicherweise auch als Ferienwohnungen. Das ursprüngliche Gebäude wird dem Dauerwohnen entzogen, die Struktur des Straßenzuges verändert sich. 

Konkrete Aufgabe für den Gemeinderat, um derartige Gefahren zu bannen: Die zulässige Geschosszahl in den Bebauungsplänen muss angepasst oder alternativ eine maximale Wohnungszahl pro Grundstück festgelegt werden. Aber schon der Beschluss über das „Städtebauliche Entwicklungskonzept“, den der Rat fassen soll, kann hilfreich sein, um entsprechenden Wildwuchs einzudämmen. Mit Hinweis auf geplante Änderungen in dem Konzept können ungewollte Bauvorhaben erstmal auf Eis gelegt werden.

Bedarf für weitere Ferienhaussiedlungen in Hooksiel sieht das Planungsbüro nicht. Die Fachleute raten der Gemeinde aber, weitere Siedlungspotenziale auszuloten und gegebenenfalls schon die Flächen zu erwerben. Raum dafür sehen sie zwischen dem Sielhamm und der Umgehungsstraße und im Dreieck L 810/Bäderstraße (rückwärtig der Tankstelle). Sie plädieren zudem dafür, die Versorgungssituation im Ort zu verbessern, zumindest saisonal. Zwar habe das Einzelhandelsentwicklungskonzept (EEK) aus dem Jahr 2015 festgestellt, dass ein zweiter Supermarkt an der Bäderstraße ökonomisch nicht tragfähig sei. Die Planer raten dazu, die Erkenntnisse abzuwarten, die die Fortschreibung des EEK ergeben. Gegebenenfalls ergebe sich daraus eine Neubewertung.

Die Gutachter haben insgesamt 15 Orte und Ortschaften im Wangerland unter die Lupe genommen. Hohenkirchen etwa sollte als zentraler Ort gestärkt werden – Dauerwohnen im gesamten Ort, Ferienwohnungen plus Dauerwohnen rund um das Freizeitareal Wangermeer.

Großen Entflechtungsbedarf sehen die Gutachter für Horumersiel. Hier hat die Gemeinde bereits erste Bauleitverfahren auf den Weg gebracht. Das Ferienwohnen sollte hier auf den nördlichen Ortsbereich beschränkt werden. In älteren Ferienwohn-Gebieten (Seestraße, Schnepfenweg etc.) gebe es zum Teil großen Sanierungsbedarf. Dauerwohngebiete sollten ähnlich wie in Hooksiel durch restriktive Vorgaben zu Art und Maß der baulichen Nutzung geschützt werden.

Mit digitalem Einkaufswagen auf Shopping-Tour im Edeka-Markt Hooksiel

Edeka Hooksiel Harms, Tscherney, Scheidemann
Premiere im Edeka-Markt Hooksiel: Ingrid Tscherney zeigt Marktleiter Hans-Dieter Harms (links) und Unternehmenschef Carl Scheidemann, wie sie mit dem „Easy Shopper“ einkauft. Foto: hol

Hooksiel (28.11.2022) – Er ist grün und soll das Einkaufen leichter und vor allem schneller machen: der „Easy Shopper“, der seit dem heutigen Montag im Scheidemann Edeka-Markt in Hooksiel im Einsatz ist. Carl Scheidemann, Chef des Traditionsunternehmens mit insgesamt fünf Supermärkten in der Region, verfolgte die Premiere des digitalen Einkaufswagens vor Ort persönlich. „Kommen Sie damit klar?“, fragte er Kundin Ingrid Tscherney. „Kein Problem, das kenne ich doch schon von Marktkauf. Echt hilfreich …“

Wie Ingrid Tscherney trauten sich eine ganze Reihe von Kundinnen und Kunden an die 20 neuen Einkaufswagen. Probleme gab es dabei kaum, zumal Edeka-Mitarbeiter bis hin zu Marktleiter Hans-Dieter Harms bei Fragen hilfreich zur Seite standen. Und wer sich erst einmal auf den Dialog mit dem Einkaufswagen einlässt, hat wirklich gute Chancen, mit seinem Einkauf problemlos ans Ziel zu kommen.

Zunächst einmal anmelden. Entweder mit Hilfe einer auf dem Smartphone heruntergeladenen App oder mit der Deutschland-Card. Ich bin erkannt und willige ein, dass eine Kamera meinen Einkauf filmen darf. Es kann los gehen. Abgepackte Einzelprodukte? Kein Problem. Den Produktcode kurz vor den Scanner am Wagen gehalten, der Liter Milch ist registriert. Und der zweite Liter? Okay. Ein kurzer Druck auf die Plus-Taste am Bedienmenü genügt. Zwei Liter Milch, doppelter Preis. 

Aber wie scannt man frisches Obst und Gemüse? Oder Brötchen aus dem Backshop? Entweder über eine Kennzahl am Regal oder indem man aus einer Produktauswahl am Display des Wagens den gewünschten Artikel auswählt. Hört sich kompliziert an? Ist es vielleicht auch, aber nur beim ersten digitalen Einkauf. Notfalls den Alarmknopf drücken. Ein Mitarbeiter hilf.

Der Hooksieler Markt ist einer von zehn Pilotmärkten im Bereich der Edeka-Zentrale Minden, der seine Kunden mit nimmt auf die Reise in die digitale Zukunft. Für Scheidemann und Harms liegen die Vorteile auf der Hand. „Die Kunden brauchen die bereits gescannten Waren nicht mehr aus dem Einkaufswagen aufs Laufband an der Kasse legen. Das spart Zeit“, sagt Harms. Wer eine entsprechende Funktion an seiner App eingerichtet hat, brauche nicht einmal mehr an der Kasse zu zahlen. Geplant sei mittelfristig eine eigene „Easy Shopper“-Kasse. Scheidemann: „Dann geht es richtig schnell.“

Man wolle mit der Neuerung die Kundenzufriedenheit erhöhen und den Service vor allem für Stammkunden verbessern, sagt der Supermarkt-Manager.Was man auf keinen Fall im Sinn habe: Personal an den Kassen abzubauen, versichert Scheidemann. Harms: „Ganz im Gegenteil. Wir suchen sogar noch Mitarbeiter.“ Ganz uneigennützig ist die Innovation dann aber doch nicht, räumt Scheidemann gegenüber „Hooksiel-life“ ein. „Erste Untersuchungen haben ergeben, dass die Kunden, die mit einem ,Easy Shopper‘ unterwegs sind, eher etwas mehr einkaufen. Das finanziert dann vielleicht das System.“

Füllkrug begeistert Hooksieler Garagen-Truppe

Hooksieler Fand schauen Fußball
Feiert das Tor von Niclas Füllkrug gegen Spanien: die Hooksieler Garagen-Truppe. Foto: hol

Hooksiel (28.11.2022) – Das Wangerland ist Werder-Land. Entsprechend groß war der Jubel in der Hooksieler „Garagen-Truppe“, als am Sonntagabend ausgerechnet mit Niclas Füllkrug der Mittelstürmer des Fußball-Bundesligisten SV Werder Bremen in der 83. Minute den Ausgleich gegen Spanien schoss. Damit hat die deutsche Mannschaft bei der WM in Katar nach der Auftaktniederlage gegen Japan doch noch gute Chancen, ins Achtelfinale einzuziehen, ist Werner Doyen überzeugt. „Spanien muss gegen Japan gewinnen. Und wir gegen Costa Rica.“

Doyen, seit Jahrzehnten guter Geist beim FC Nordsee Hooksiel, ist Initiator und Motor der Garagen-Truppe. Seit über 20 Jahren treffen sich bis zu 40 Fußball-Interessierte zu jedem deutschen Spiel bei einer Europa- oder Weltmeisterschaft in der Garage von Doyens – viele mit Deutschland-Trikot, immer mit Bratwurst auf dem Grill und meistens mit einer Flasche „Jever“-Pils in der Hand. Zur Finanzierung steuert jeder Teilnehmer freiwillig einen Obolus bei. Wer dann bei der Ergebnis-Wette richtig liegt, hat vielleicht sogar einen Überschuss. 

Die Fifa hat mit der Ansetzung der WM in Katar einen Strich durch die Planung der Garagen-Truppe gemacht. In einer unbeheizten Garage ist es bei den aktuellen Temperaturen definitiv zu kalt für einen Fernsehabend. Aber den Spaß am gemeinsamen Fußballerlebnis wollten sich die Hooksieler dadurch nicht verderben lassen. Kurzerhand wurde eine Gewerbehalle zu einem kleinen Stadion umgebaut und mit einem Großfernseher ausgestattet. Dort trifft man sich dann am Donnerstag erneut – zum Entscheidungsspiel gegen Costa Rica. Doyen: „Wenn die Jungs das Spiel nicht gewinnen, haben sie ein Weiterkommen auch nicht verdient …“

Einbruch in Edeka-Markt in Hooksiel

Hooksiel (27.11.2022) – Unbekannte Täter sind in den der Nacht zum Samstag in die Räume des Edeka-Einkaufsmarktes an der Bäderstraße in Hooksiel eingedrungen. Wie die Polizeiinspektion Wilhelmshaven-Friesland am heutigen Sonntag mitteilte, hatten die Täter dafür eine Nebeneingangstür aufgehebelt. Aus dem Verbrauchermarkt wurden Tabakwaren gestohlen.

Betroffen war auch die in den Einkaufskomplex eingebettete Bäckereifiliale. Hier entwendeten die Täter aus einem Wertbehälter Bargeld. Zur Höhe der Beute machten die Ermittler keine Angaben. Trotz intensiver Fahndungsmaßnahmen, so die Polizei, hätten die Täter unerkannt vom Tatort flüchten können.

Jensen fordert aktives Wolfs-Management

Friesland/Wangerland (27.11.2022) – Die CDU-Landtagsabgeordnete Katharina Jensen befürchtet, dass es ohne eine Kehrtwende im Wolfsmanagement auf absehbare Zeit keinen Küstenschutz durch Schafe oder eine funktionierende Weidetierhaltung im Nordwesten mehr geben wird. Die Wangerländerin begrüßt deshalb einen aktuellen Entschließungsantrag des EU-Parlaments zum Schutz der Viehwirtschaft und der Großraubtiere in Europa. Die EU-Kommission wird darin aufgefordert „unverzüglich ein Bewertungsverfahren zu entwickeln, das es ermöglicht, den Schutzstatus von Populationen in bestimmten Regionen zu ändern, sobald der gewünschte Erhaltungszustand erreicht ist”. 

Landtagsabgeordnete Katharina Jensen

Katharina Jensen (Foto) hält es für folgerichtig, dass die EU auf verbesserte Bestandszahlen reagiert: „EU-weit hat die Wolfspopulation in den letzten zehn Jahren um mehr als 25 Prozent zugenommen. Dabei finden in mehreren Staaten bereits Bestandsregulierungen statt“, so Jensen in einer Presseerklärung. In Deutschland betrage die jährliche Zuwachsrate etwa 30 Prozent des Bestandes.“ 

Bundesumweltministerin Steffi Lemke und der niedersächsische Umweltminister Christian Meyer (beides Grüne) befänden sich auf einer „ideologisch getriebenen Geisterfahrt“ gegen die Menschen im ländlichen Raum, wenn sie sich gegen eine sinnvolle Regulierung des Wolfsbestandes stellen. Dafür hätte die SPD-CDU geführte Landesregierung durch die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht eine Basis geschaffen. 

Umweltminister Meyer praktiziere jetzt eine Rolle rückwärts, indem er auf eine Beschwerde gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Oldenburg zur Aussetzung des Abschusses des Friedeburger Wolfes verzichtet. Ein Wolf soll auch für mehrere tote Schafe in der Deichschäferei bei Minsen (Wangerland) verantwortlich sein. 

Jensen sieht in dem Beschluss des EU-Parlaments einen Auftrag an die grünen Minister in Bund und Land, ihren bisherigen Kurs bei der Regulierung des Wolfsbestandes zu ändern.

EWE und TES planen gemeinsame Wasserstoffproduktion

Wilhelmshaven/Hooksiel (25.11.2022) – Tree Energy Solutions (TES), ein weltweit tätiges Unternehmen für grünen Wasserstoff, und der Oldenburger Energieversorger EWE haben eine Absichtserklärung zum Bau eines Elektrolyseurs am TES Green Energy Hub in Wilhelmshaven unterzeichnet. Mit der Anlage soll per Elektrolyse in industriellem Maßstab aus Wasser „grüner“ Wasserstoff hergestellt werden.

Der Elektrolyseur soll ab 2028 in Betrieb gehen. Seine Kapazität wird 500 Megawatt betragen, die mit einer weiteren geplanten Anlage auf eine Gesamtkapazität von ein Gigawatt erweitert werden kann. Die Absichtserklärung steht im Rahmen der deutschen Energiestrategie, saubere Energie aus der Nordsee zu gewinnen und die Versorgung für die Wasserstofferzeugung zu erweitern. Die Unterzeichnung zeugt vom gemeinsamen Interesse der Unternehmen, zur nationalen Energiesicherheit beizutragen, während Deutschland seine Energieversorgung durch erneuerbare Energiequellen weiter diversifiziert.

Die Energie für die Wasserstofferzeugung wollen die Partner aus erneuerbaren Energiequellen wie Offshore-Windparks erzeugten. TES und EWE wollen dabei Synergien nutzen, wie den gemeinsamen Anschluss an das zukünftige Strom- und Wasserstoffnetz oder die Nutzung des Sauerstoffs in anderen Prozessen der Energiegewinnung.

Marco Alvera, CEO von TES, laut einer gemeinsam verbreiteten Pressemitteilung: „Die Unterzeichnung dieser Absichtserklärung ist ein leuchtendes Beispiel für die Fortschritte Wilhelmshavens auf seinem Weg zu einem wichtigen Zentrum für grüne Energie in ganz Europa, das nicht nur grüne Energie importiert, sondern auch lokal produzierten Wasserstoff erzeugt.“ 

Dr. Urban Keussen, EWE-Vorstand Technik: „Ohne Wasserstoff gibt es keine Energiewende, keine Klimaneutralität und letztlich auch keine Abkehr von fossilen Energieträgern. Um die nationale Wasserstoffstrategie in die Praxis umzusetzen und das Thema Wasserstoff gemeinsam voranzutreiben, sind Partnerschaften und geeignete Standortkonzepte gefragt. Wilhelmshaven kommt dabei als Energiezentrum eine tragende Rolle zu.“

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies sieht in der Kooperationsvereinbarung ein weiteres, wichtiges Signal.. „Es geht voran, der Norden wird zum Tor und zur Drehscheibe für saubere Energie – für ganz Deutschland.“ Fossiles LNG bleibe eine notwendige Übergangslösung. Gleichzeitig liege die Zukunft der deutschen Energieversorgung im Import und in der Produktion von grünem Gas und damit auch grünem Wasserstoff. Lies ist überzeugt, dass nach der Devise „Industrie folgt Energie“ weitere Ansiedlungen folgen werden. – mit allen positiven Effekten für die Region und neuen, guten Arbeitsplätzen. 

Kommentar: Schaden für Tourismus in Hooksiel muss ausgeglichen werden

Von Gerd Abeldt

Die Sorge ist groß bei den Vermietern im Wangerland. Das wurde auf dem Leistungsträger-Stammtisch der Wangerland Touristik GmbH deutlich. Das schlechte Öko-Image des LNG-Terminals in Wilhelmshaven könnte Urlauber davon abhalten, in Hooksiel Urlaub zu machen. 

„Kann mein Kind nächsten Sommer in der Jade baden, ohne Schaden zu nehmen?“ fragt ein potenzieller Urlauber am Telefon. Eine definitive Antwort vermag noch niemand zu geben. Ja, der Import von Flüssigerdgas ist angesichts der Energiekrise für Deutschland unverzichtbar. Ja, die im Rahmen des offiziellen Genehmigungsverfahrens mit dem Projekt befassten Gutachter sehen in den Chlor-Einleitungen aus der Regasifizierungsschiff keine Gefahr für Flora und Fauna im Nationalpark Wattenmeer – und schon gar nicht für Schwimmer vor Hooksiel. Und ja, die Landesregierung hat regelmäßige Messungen versprochen, mit denen die Unbedenklichkeit bestätigten sollen.

Aber eine gewisse Unsicherheit bleibt. Und wer ein Unbehagen bei der Buchung seines Urlaubs spürt, der klickt sein Quartier eine Seite weiter – in Neuharlingersiel, Cuxhaven oder gleich in Büsum. Möglichst weit weg vom nächsten LNG-Terminal.

Da liegt die Frage auf der Hand, wie der durch die nationale Notwendigkeit zum LNG-Import ausgelöste lokale Schaden für Hooksiel kompensiert werden kann. Die Antworten dazu sind von offiziellen Seiten im Wangerland noch dünn. Es gebe gute Gespräche, möglicherweise werde die Feuerwehr vor Ort besser ausgerüstet

Reicht das? Nein. 

Direkte Schäden für die Tourismuswirtschaft sollten auch im Tourismus ausgeglichen werden. Ideen für entsprechende Förderprojekte müssen jetzt entwickelt, deren Umsetzung mit Nachdruck eingefordert werden. 

Ein Vorschlag: Das Land übernimmt die Komplettsanierung des Meerwasser-Hallenwellenbades in Hooksiel. Immerhin ist das Bad vor 40 Jahren schon als Kompensation für die Industrialisierung des Voslapper Grodens gebaut worden.

Die Sanierung des Bades hilft angesichts der immensen Energiekosten niemandem weiter? Die Wangerland Touristik kann sich den Betrieb ohnehin nicht mehr leisten? Okay. Dann sollten die an der Energiedrehscheibe Wilhelmshaven engagierten Unternehmen zusätzlich die Energiekosten übernehmen. Vielleicht lässt sich mittelfristig sogar ein „grünes“ Schwimmbad realisieren, mit Fernwärme geheizt und mit Wasserstoff angetrieben? 

Zu hoch gegriffen? Vielleicht. Wenn es bessere Ideen gibt, gern. Doch nur abzuwarten und zu hoffen, dass vielleicht ein Informationszentrum zur Energiewende das Image der LNG-Importe verbessern wird, ist zu wenig. 

Sie haben auch eine Meinung zu dem Thema? Schreiben Sie uns gern eine Email an die Adresse infos@hooksiel-life.de mit dem Betreff Leser-Meinung.

Seeschleuse wird für mehrere Wochen geschlossen

Hooksieler Schleuse
Der technische und bauliche Zustand der Hooksieler Seeschleuse soll Anfang nächsten Jahres genau begutachtet werden. Dafür muss die Kammer trocken gelegt werden. Archiv-Foto:hol

Hooksiel (23.11.2022) – Die Hooksieler Seeschleuse wird voraussichtlich ab dem 23. Januar für mehrere Wochen nicht für Ein- und Ausfahrten ins oder aus dem Hooksmeer genutzt werden können. In einer Information der Wangerland Touristik GmbH an die örtlichen Wassersportvereine heißt es, das die landeseigene Hafengesellschaft Niedersachsen Ports plant, die Schleuse in der vierten Kalenderwoche trocken zu legen.

Die Trockenlegung ist Teil der bereits laufenden Sanierung der Schleuse. Konkret soll der Zustand der Schleuse in der 5. und 6. Kalenderwoche begutachtet werden. Laut Zeitplan von NPorts sind die beiden darauf folgenden Wochen für den Rückbau von Dammtafel, mit denen die Schleusenkammer abgedichtet werden, und die Flutung der Schleuse vorgesehen. 

Neben ihrer Funktionen im Küstenschutz und für die Entwässerung dient die Schleuse Wassersportlern und Kunden der Hooksieler Werft als Tor zum Hooksmeer. Die Sanierungsarbeiten hatten in diesem Sommer begonnen und sich bis Ende September hingezogen. Im kommenden Jahr soll mit den Hauptarbeiten begonnen werden, die sich nach Ankündigung von NPorts über zwei bis drei Jahre hinziehen können. Bei der Bestandsaufnahme sollen die Elektrik, Mechanik und der Stahlwasserbau komplett geprüft werden. Dazu muss die Schleuse trockengelegt werden. 

Gästekarte wird attraktiver und digitaler

Hooksiel/Wangerland (22.11.2022) – Die NordseeCard löst im nächsten Jahr die Nordsee-Service-Card als Gästekarte ab. Darauf haben sich neun Städte und Gemeinden an der niedersächsischen Nordseeküste verständigt. Das kündigte die Wangerland Touristik GmbH (WTG) am „Leistungsträger-Stammtisch“ in Hooksiel an. Details zur Anwendung des neuen Systems sollen noch in diesem Monat an alle Vermieter verschickt werden. 

Im Ergebnis wird das Meldesystem und die Ausgabe der Gästekarte (früher Kurkarte) digitaler werden. Urlauber brauchen nicht mehr persönlich zur WTG kommen, um ihre Gästekarte abzuholen. Der Datenaustausch erfolgt künftig elektronisch zwischen WTG und Vermieter bzw. direkt mit dem Gast. Die digitale Gästekarte kann entweder auf dem Smartphone abgespeichert oder vom Gast selbst ausgedruckt werden. Die gesetzlich erforderlichen Meldedaten werden nach der Prüfung durch den Vermieter digital an die WTG übermittelt.

Zu den neun Destinationen mit der neuen NordseeCard gehören neben dem Wangerland Urlaubsorte von Krummhörn/Greetsiel in Ostfriesland bis Otterndorf bei Cuxhaven. Auch die Städte Wilhelmshaven und Bremerhaven werden die neue Servicekarte einführen. Damit könnten Küstenurlauber unter anderem kostenlos Badestrände besuchen, aber auch in den Genuss von Vergünstigungen kommen, wenn sie etwa Museen in Wilhelmshaven oder das Klimahaus in Bremerhaven besuchen, zu Veranstaltungen gehen oder Ausflüge buchen wollen. 

Wie WTG-Geschäftsführer Armin Kanning sagte, wisse man aus Erhebungen, dass die Gäste im Wangerland bereit seien, während ihres Urlaubs attraktive Ziel in einer Entfernung von bis zu 80 Kilometern anzusteuern. Die Umstellung des Systems werde hier und dort etwas Aufwand bedeuten, räumten die WTG-Vertreter gegenüber Kritikern am Stammtische ein. Auf Sicht aber, so beteuerte Kanning, würden die rund 3000 Vermieter im Wangerland, und damit auch die WTG, entlastet.