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Beiträge veröffentlicht in “Hooksiel”

Warum man bei Hochzeiten in Hooksiel keinen Pastor braucht

Doppelkopf in Hooksiel
Seit 20 Jahren gibt es Doppelkopf-Turniere in Hooksiel. Über Hochzeiten und Doppel-Dullen freuen sich (v. l.) Peter Lehwald, Werner Funke, Reiner Meints und Ulrich Hellkuhl. Foto: hol

Hooksiel (4.11.2022) – Es gibt Freitage, da schießt die Zahl der „Hochzeiten“ in Hooksiel sprunghaft in die Höhe. Und das ganz ohne Standesamt und pastoralen Segen. Ebenso wie „Doppel-Dullen“, Damen- und Buben-“Soli“ lassen die Hochzeiten die Herzen der Doppelkopf-Spieler schneller schlagen, die sich seit nunmehr 20 Jahren regelmäßig im Herbst und im Frühjahr zum „Doko“ in dem Sielort treffen. 

Initiator und Organisator der Kartenspiel-Turniere ist der Hooksieler Reiner Meints. Seine private Doppelrunde bildet den Kern der Turniere, die seit Jahren mit an die 30 Spielerinnen und Spielern aus dem Wangerland, aus Wilhelmshaven und Schortens im Restaurant „Alanya“ ausgetragen werden.

An per Los zusammengestellten Vierer- oder auch Fünfer-Tischen werden an Turnierabenden mehrere Runden Doppelkopf gespielt. Das Prinzip: Gespielt wird mit zwei Skat-Kartenspielen (ohne 7-er, 8-er und 9-er). Alle Karos sowie alle Buben, Damen sowie die beiden Herz-Zehnen (Dullen) sind Trumpf. Von vier Spielern spielen die beiden zusammen, die eine Kreuz-Dame auf der Hand haben. Die Partner finden sich dabei meist erst im Verlauf des Spiels, es sei denn, jemand hat beide Kreuz-Damen auf der Hand – und sagt eine „Hochzeit“ an. Gewonnen hat das Team, das über 120 Punkte kommt. Durch die Ansage von „Contra“ oder „Re“ und weitere Ansagen lassen sich die Spielwerte erhöhen.

„Doppelkopf ist ein sehr geselliges Spiel, bei dem man viel Konstellationen erahnen, aber längst nicht alles genau vorausberechnen kann – wie etwa beim Skat“, erläutert Reiner Meints. Vieles hänge vom Karten-Glück ab. Auch deshalb gebe es bei den Turniere häufig unterschiedliche Sieger. „Viel wichtiger sind aber die Gespräche an den Tischen. Viele der Mitspieler sind seit Jahren dabei, einige sehen sich aber nur bei den Doko-Turnieren. Da gibt es natürlich einiges zu erzählen.“

Als Belohnung dürfen sich die Turnierteilnehmer einen der Preise aussuchen, die der Organisator vom Startgeld besorgt hat: Eine Flasche Wein, Süßigkeiten, Kaffee …. Das besondere beim Hooksieler Turnier: Alle Spieler, unabhängig vom finalen Punktestand, bekommen einen Preis – und zwar im gleichen Wert. Meints: „So sind am Ende alle Sieger und kommen im nächsten Jahr gern wieder.“ 

Kosten explodieren: Bäder im Wangerland geschlossen

Hooksiel/Horumersiel (27.10.22) – Die Wangerland Touristik GmbH (WTG) schließt ab dem 14. November ihre Hallenbäder in Hooksiel und Horurmersiel auf unbestimmte Zeit. Den Beschluss habe der Verwaltungsausschuss der Gemeinde am 24. Oktober gefällt, heißt es in einer Mitteilung. Die Gemeinde ist 100-prozentige Gesellschafterin der WTG.

Meerwasserhallenbad Hooksiel
Das Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel wird ab dem 14. November für unbestimmte Zeit geschlossen. Foto: hol

Die Schließung der Friesland-Therme (Horumersiel) und des Meerwasser-Hallenwellenbades (Hooksiel) steht im Zusammenhang mit der aktuellen Energiekrise. „Wir sind uns selbstverständlich der Tragweite des Einschnittes durch den Beschluss bewusst“, so WTG-Geschäftsführer Armin Kanning. „Schlussendlich bestand aber schlichtweg keine Wahl im wachsenden Preisdruck der Energiekrise.“ Die Bäder seien Großverbraucher von Energie. Die Energie werde im bevorstehenden Winter an anderer Stelle dringender benötigt. 

Kanning verweist auf Prognosen, die eine Steigerung des Gaspreises um das Vier- bis Siebenfache erwarten. „Das würde pro Schwimmbad eine zusätzliche Kostenbelastung von jeweils einer halben Million Euro bedeuten. Kosten, die die Gemeinde Wangerland nicht tragen kann“, so Bürgermeister Mario Szlezak. „Unsere Bürgerinnen und Bürger können sich sicher sein, dass wir uns die Entscheidung mehr als schwer gemacht haben. Zur Sicherung des Gemeindehaushalts war die Entscheidung zur Schließung der Bäder aber leider unumgänglich.“

Unklar ist, inwieweit die Schließung der Bäder Einbußen im Tourismus vor Ort zur Folge hat. In den nächsten Wochen und Monaten sollen in beiden Bädern „intensive Revisionsarbeiten“ durchgeführt und weitere Gutachten zum Gebäudezustand des Bades in Hooksiel erstellt werden. Das Schulschwimmen soll gewährleistet bleiben. Die Gemeinde sei dazu im Austausch mit umliegenden Schwimmbädern. 

Die Hallenbäder gehören zur touristischen Infrastruktur im Wangerland. Unabhängig von der Energiekrise wird aktuell über die Zukunft des über 40 Jahre alten Meerwasser-Hallenbades in Hooksiel diskutiert. Ein von der WTG bestellter Gutachter hatte kürzlich von erheblichen Mängeln an Gebäude und Badtechnik gesprochen. Zur definitiven Bewertung seien aber weitere Gutachten erforderlich. 

Der Sanierungsbedarf soll in die Millionen gehen. Gegen die drohende Schließung des Bades wehrt sich in Hooksiel eine Bürgerinitiative, die im Ort breiten Rückhalt genießt. Notfalls soll (ein weiteres) Bürgerbegehren gegen die Schließung des Bades auf den Weg gebracht werden. Die Gemeinde hatte zuletzt angekündigt, die Anregung der Bürgerinitiative aufnehmen und durch einen Investoren-Wettbewerb ausloten zu wollen, ob es private Interessenten gibt, die sich an nötigen Sanierungs-Investitionen für den Erhalt des Bades beteiligen würden. 

Wangerland fordert Lastenausgleich für LNG-Terminal

Wangerland/Hooksiel (3.9. 2022) – Die Gemeinde Wangerland fordert vom Land Niedersachsen einen „gerechten Lastenausgleich“ für die Belastungen, die auf die Gemeinde – und vor allem auf die Ortschaft Hooksiel – durch den Bau und den Betrieb eines LNG-Terminals auf dem benachbarten Voslapper Groden auf sie zukommen. In einem ersten Schreiben an die Landesregierung hat die Gemeinde die energiepolitische Notwenigkeit der Flüssigerdgasimporte für Deutschland ausdrücklich unterstrichen. Als Ausgleich regt sie vier Projekte an. 

Das Deichvorland im Bereich des Hooksieler Außenhafens müsse gesichert werden. Sinnvoll hier umfassende Sandaufspülungen, die den Deich vor Hochwasser schützen. Zweitens sollte der Außenhafen Hooksiel aufgewertet und zu einem echten Assistenzhafen des Jade-Weser-Ports ausgebaut werden. Drittens fordert die Gemeinde, dass das Land ihr das Freizeitgelände zwischen Außenhafen und dem Hooksieler Ortskern kostenfrei überträgt – aber ohne die Schleuse und den Außenhafen selbst. Beide sind in der Unterhaltung sehr kostenaufwendig. 

In ihrer vierten Forderung weist die Gemeinde darauf hin, dass ein LNG-Terminal samt schwimmender Regasifizierungseinheit ein Störfallbetrieb sein wird. Da das Terminal unmittelbar an der Gemeindegrenze liege, müsse das Land mit dafür sorgen, dass die personellen, technischen und baulichen Kapazitäten im Brandschutz- und Hilfeleistungsbereich für mögliche Einsätze aufgestockt werden. Verschärfen würden sich die Probleme, wenn sich herausstellen sollte, dass Freizeitanlagen im Wangerland wie der Badestrand oder der Außenhafen in Sperrzonen liegen, die gegebenenfalls um das LNG-Terminal errichtet werden müssen.

Experten beschreiben Herausforderungen für Hooksiel

Hooksiel (26.8.2022) – Das Planungsbüro GEK hält für die Entwicklungsplanung für Hooksiel folgende Ziele für maßgeblich: „Dauerwohnen in Hooksiel langfristig und nachhaltig sichern sowie neu entwickeln. Ferienwohnen in Hooksiel nachhaltig sichern und steuern, Entflechtung mit Dauerwohnnutzungen. Die infrastrukturellen Angebote für die heimischen Bevölkerung langfristig sichern und gezielt ausbauen. Die Versorgungsangebote für die Hooksieler Bevölkerung langfristig sichern und gezielt ausbauen.“

Ausgangsbasis für das weitere Vorgehen ist ein Katalog von Stärken, Schwächen und Herausforderungen, die die Fachleute mit Blick von außen für den Ort (wie auch für die anderen Wangerländer Orte) ausgemacht haben. Die Stärken: Die Nähe zum Oberzentrum Wilhelmshaven garantiert eine relativ stabile Einwohnerentwicklung; die attraktive, historisch gewachsene Ortsmitte mit Hafen und Fußgängerzone; das Binnentief als touristischer Schwerpunkt für den Wassersport; die kompakte Siedlungsstruktur; die soziale infrastrukturelle Ausstattung; der hohe Wohn- und Freizeitwert; das kulturhistorisch bedeutsame Ensemble an der Viethstraße. 

Als  Schwächen des Ortes sehen die Fachleute: das Einkaufsverhalten mit dem Abfluss von Kaufkraft in RichtungWilhelmshaven; eine saisonale Über- bzw. Unterauslastung der Versorgungsinfrastruktur; die Gefahr von Zweckentfremdungen von Immobilien im Fall von Generationswechseln; wenig Bauflächen fürs Dauerwohnen, keine Mietwohnungen für Einheimische; unklare räumliche Funktionszuweisungen im Ort; unzureichende Angebote für Jugendliche; Einschränkungen für die Wohnraumentwicklung durch Nähe zur Wilhelmshavener Industrie; unzureichende sozial-infrastrukturelle Ausstattung. 

Zu den Herausforderungen, denen sich die Gemeinde für Hooksiel stellen müsse, gehöre unter anderem die zielgruppenorientierte, bedarfsgerechte und anlassbezogene Baulandausweisung. Die Vergabe von Bauland solle an Vorgaben geknüpft werden, um die örtlichen Bewohner gezielt zu fördern (etwa ein Punktesystem). Empfohlen wird, die touristischen Funktionen und Angebote räumlich so zuzuordnen, dass Konkurrenz und Nutzungskonflikte vermieden und Besucherströme gelenkt werden können. Weitere Herausforderungen seien unter anderm die Schaffung von Baugebieten für Einheimische, die Stärkung und Sicherung der Versorgungssituation und des Ortsmittelpunktes. Die das Ortsbild prägenden Baustrukturen in Hafennähe müssten erhalten und eine angemessene Nachnutzung des Feuerwehrstandortes am Hafen gefunden werden. Bekanntlich soll die Feuerwehr an den Hohen Weg umziehen. „Saisonale Zusatzangebote“ könnten nach Ansicht der GEK-Erhebung die Überauslastung der Versorgungssituation in der Haupturlaubszeit ausgleichen. 

Plattform für alles rund um Hooksiel

Von Gerd Abeldt

Hallo Besucherinnen und Besucher von „Hooksiel-Life“ – der neuen, nicht-kommerziellen Netzzeitung. Auf den Seiten dieses Blogs werden wir über Themen aller Art berichten, die für Hooksieler Bürgerinnen und Bürger, aber auch für auswärtige Fans des schönen Urlaubsortes interessant sein können.

Es geht um den Ort und seine Geschichte, um die wirtschaftlichen Grundlagen, um die Dorfgemeinschaft mit ihren Vereinen und Organisationen, um Feste und Veranstaltungen und natürlich auch um Politisches. Aber vor allem immer um Menschen. Um Menschen, die in Hooksiel leben oder sich mit dem Ort verbunden fühlen. Ihre Leistungen und Anliegen sollen einen öffentlich wahrnehmbaren Platz finden.

Die Netzzeitung „Hooksiel-Life“ ist eine Plattform für lokale Kommunikation, im Idealfall ein Forum für den Streit um den besten Weg. Themen gibt es jede Menge. Wieviel Tourismus verträgt der Ort? Was bedeutet der Ausbau der Energiedrehscheibe Wilhelmshaven für Hooksiel? Wie sieht dei Zukunft des Meerwasser-Hallenwellenbades aus? Was wird aus dem Gästehaus? Welche Angebote gibt es, welche fehlen? Und, und, und …. Darüber hinaus sollen Menschen und Institutionen auf „Hooksiel-Life“ vorgestellt werden, Nützliches und Wissenswertes ihren Platz finden.

„Hooksiel-Life“ versteht sich als Ergänzung, nicht als Konkurrenz, zum Informationsangebot vorhandener lokaler Medien wie den Tageszeitungen oder dem Lokalradio „Radio Jade“.

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