Hooksiel (3. 7. 2025) – Die Arbeitsgruppe Hooksiel freut sich über vier neue Arbeitsgeräte.Wie Arbeitsgruppen-Sprecher Bruno Bölts mitteilt, konnten sich die ehrenamtlich tätigen Helfer einen neuen Rasenmäher, einen Freischneider, eine Kehrmaschine sowie einen Laubsauger beziehungsweise -bläser anschaffen.
Die Arbeitsgruppe Hooksiel freut sich über neue Arbeitsgeräte. Foto: Arbeitsgruppe
Möglich geworden seien die Anschaffungen durch eine Förderung durch die LzO-Stiftung. Bölts: „Wir bedanken uns bei dem Geldinstitut. Durch die Geräte wird die doch oft recht schwere Arbeit für uns erheblich erleichtert.“
Die Arbeitsgruppe Hooksiel ist vielfältig aktiv. Ein Schwerpunkt liegt bei der Verschönerung des Ortsbildes von Hooksiel, wozu auch die Pflege mehrerer Plätze und Grünflächen gehört.
Hooksiel (2. 7. 2025) – Blutspenden können Leben retten. Gerade in der Urlaubszeit. Am Montag, 14. Juli, findet in der Zeit von 16 bis 20 Uhr im Walter-Spitta-Haus in Hooksiel ein Blutspende-Termin des DRK-Blutspendedienstes statt. Darauf weist die Hooksielerin Sieglinde Schandinat hin, die zum Team der Ehrenamtlichen gehören, die das Angebot begleiten.
Nach der Blutspende dürfen sich die Spende auf eine Stärkung freuen. „Es wird gegrillt und es gibt ein Salat-Buffet.“ Ein weiterer Blutspendetermin in Hooksiel ist in diesem Jahr für den 13. Oktober geplant. Blut spenden dürfen alle gesunden Personen ab 18 Jahren.
Wilhelmshaven/Hooksiel (3. 7. 2025) – Es gibt offenbar eine rege Nachfrage nach Flüssigerdgas (LNG). Wie die Deutsche Energy Terminal GmbH (DET) mitteilt, habe sie in in der jüngsten Vermarktungsrunde alle angebotenen Regasifizierungs-Slots für ihre LNG-Terminals Wilhelmshaven 1 und 2 vergeben können. Die staatliche Betreibergesellschaft sieht darin einen wesentliche Beitrag zur Versorgungssicherheit für Deutschland und Europa.
Die DET ist verantwortlich für die Vermarktung und den Betrieb der staatlichen Terminals in Deutschland. An den Terminals wird tiefgefrorenes, flüssiges Erdgas angelandet, durch Wärme regasifiziert und ins Erdgas-Pipelinenetz eingespeist.
An den Vermarktungstagen vom 23. Juni bis zum 1. Juli hätten sich insgesamt 23 Marktteilnehmer Zeitfenster zur Nutzung von Kurzfristkapazitäten für die Jahre 2025 (Wilhelmshaven 2) und 2026 (Wilhelmshaven 1 und 2) gesichert. Der Markt habe alle der insgesamt 77 angebotenen Slots abgenommen, so die DET. Das Terminal 1 liegt in Sichdtweite des Hooksieler Außenhafens, das Terminl 2 hat kürzlich in Höhe der HES-Tankfarm ihren Betrieb aufgenommen.
„Wir sind sehr zufrieden“, sagt DET-Geschäftsführer Dr. Peter Röttgen. „Die vollständige Vergabe aller angebotenen Slots sowie das anhaltend große Interesse durch eine Rekordzahl registrierter Händler unterstreicht die hohe Relevanz unserer Terminals für eine stabile und verlässliche Energieversorgung in Deutschland und Europa.“
Hooksiel (2. 7. 2025) – Kreatives Handwerk, echte Unikate und ein besonderes Markterlebnis mit Blick aufs Meer. „Kunst, Geschenke, schöne Sachen“ – unter diesem Motto lädt ein Kunst- und Handwerkermarkt von Freitag bis Sonntag, 4. bis 6. Juli, am Strand von Hooksiel zum Flanieren und Stöbern ein.
Am Strandgebäude 2 werden in maritimer Atmosphäre rund 40 Aussteller ihre Angebote präsentieren. Die Vielfalt der handgefertigten Produkte reicht von Gemälden und farbenfrohem Patchwork über liebevoll gestaltete Holzarbeiten und handgefertigte Kleidung bis hin zu kunstvollem Schmuck und Kinderspielzeug. Die Wangerland Touristik GmbH weist darauf hin, dass die Kunsthandwerker und Kunsthandwerkerinnen sich bei ihrer Arbeit auch gerne über die Schulter schauen lassen und damit Einblicke in ihre Techniken und die verwendeten Materialien gewähren.
Der Kunst- und Handwerkermarkt wird am Freitag von 12 bis 18 Uhr sowie am Samstag und Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet sein. Der Eintritt ist kostenfrei.
Wangerland (2. 7. 2025) – Das Amtsgericht Wilhelmshaven hat dem Antrag der Wangerland Touristik GmbH (WTG) auf Einleitung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung entsprochen und die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet. Damit wird das Unternehmen, wie von der Gemeinde Wangerland angestrebt, ein strukturiertes Sanierungsverfahren durchlaufen.
WTG-Geschäftsführer Torsten Riedel ist zuversichtlich, dass die Wangerland Touristik GmbH im Rahmen der Insolvenz in Eigenverwaltung mit einem Sanierungsplan wieder auf einen wirtschaftlich soliden Kurs gebracht werden kann. Archiv-Foto: hol
Die operative Geschäftsführung bleibt dabei in der Verantwortung der bisherigen Geschäftsleitung. Zur Aufsicht hat das Gericht Rechtsanwalt Michael Waculik (Jever) als vorläufigen Sachwalter bestellt. Er werde den Prozess konstruktiv begleiten und insbesondere die Interessen der Gläubiger sichern und überwachen, heißt es in einer heute verbreiteten Pressemitteilung der WTG.
Abstimmungen mit den Gläubigern
„Die Eigenverwaltung erlaubt es uns, den Sanierungsprozess im Unternehmen gemeinsam mit der Geschäftsleitung aktiv zu gestalten und notwendige Maßnahmen zügig umzusetzen. Unsere Rolle besteht darin, das Verfahren insolvenzrechtlich zu begleiten, insbesondere den Insolvenzplan vorzubereiten und mit den Gläubigern abzustimmen“, erklärt der Generalhandlungsbevollmächtigte und erfahrene Sanierungsexperte Dr. Christian Kaufmann von der Pluta Rechtsanwalts GmbH.
Die WTG ist als 100-prozentige Tochter der Gemeinde wesentlich für die touristische Infrastruktur verantwortlich. Bereits vor der Antragstellung wurde an einem umfassenden Sanierungskonzept gearbeitet. Der nun eingeleitete formelle Verfahrensweg ermögliche es, dieses unter dem Schutz der Insolvenzordnung umzusetzen. „Wir verfolgen einen klaren Plan, der auch mehrere Alternativszenarien berücksichtigt. Ziel ist es immer, die WTG so aufzustellen, dass sie ihren Zweck weiterhin erfüllt und gleichzeitig wirtschaftlich tragfähig und mindestens kostendeckend arbeitet“, ergänzt Geschäftsführer Torsten Riedel, der erst seit April an der Spitze des in Schieflage geratenen Unternehmens steht.
Alle Kostenpositionen stehen auf dem Prüfstand
Im Rahmen der vorläufigen Eigenverwaltung liegt der Fokus laut WTG insbesondere auf der wirtschaftlichen Analyse kostenintensiver Bereiche wie der Bäderbetriebe sowie einzelner Immobilien und Flächen. Ziel sei es, Liquidität zu garantieren und eine solide Grundlage für die Erfüllung bestehender Verbindlichkeiten zu schaffen. „Alle Kostenpositionen müssen auf den Prüfstand gestellt werden“, so die WTG. Erste Analysen und Gespräche würden bereits laufen. Damit sollen fundierte Entscheidungen zur nachhaltigen Stabilisierung des Unternehmens vorbereitet werden.
„Die Situation ist nicht leicht. Wir verzeichnen seit längerem hohe Verluste“, so Riedel. Bemerkenswert daran: Bislang war die finanzielle Schieflage der WTG fast ausschließlich auf die Kostenexplosion beim Bau des „Thalasso Meeres Spa“ von 8,8 auf mindestens 23 Millionen Euro zurückgeführt worden. Eine Unterdeckung in sechsstelliger Höhe hat zudem seit Jahren der Betrieb der Hallenbäder in Hooksiel und Horumersiel. Beide Einrichtungen galten bislang aber als touristisch unverzichtbar.
Ziel: Sanierung bis Mitte 2026
„Wie bisher kann die Wangerland Touristik GmbH nicht fortgeführt werden“, betont Riedel. „Wir sind jedoch zuversichtlich, dass am Ende des Verfahrens eine tragfähige Lösung steht und arbeiten hier eng mit allen Beteiligten zusammen, um dieses Ziel schnellstmöglich zu erreichen.“
Der angestrebte Zeitplan sieht vor, das Verfahren bis Mitte 2026 abzuschließen. Derzeit sind rund 180 Mitarbeiter bei der Gesellschaft beschäftigt. Die Verantwortlichen hätten sie gestern über den aktuellen Stand informiert.
Der Rat der Gemeinde Wangerland als Gesellschafterversammlung der WTG sei in alle Schritte eingebunden und trage die Sanierung mit. Die Verantwortung für die operativen Sanierungsschritte liege aber im Rahmen der vorläufigen Eigenverwaltung bei der Geschäftsführung und dem Generalhandlungsbevollmächtigten. Die Gläubiger könnten nach der Eröffnung des Verfahrens ihre Forderungen beim Sachwalter zur Insolvenztabelle anmelden.
Hooksiel (1. 7. 2025) – Eine neue Fußgängerampel in der Bäderstraße sichert das Überqueren der viel befahrenen Straße Richtung Campingplatz und Strand. Bauamtsleiter Torsten Meuer und Ordnungsamtsleiter Markus Gellert von der Gemeinde Wangerland nahmen die Lichtzeichenanlage am Montagnachmittag zusammen mit Holger Eden von der Grundstücks-, Erschließungs- und Vermarktungsgesellschaft mbH (GEV) in Betrieb. Mit dabei waren zudem Anja Bleckmann vom Planungsbüro Thaler Consult, Torben Becker von der Baufirma Strabag sowie einige Anwohner.
Markus Gellert, Holger Eden und Tosten Meuer (von links) nahmen die Ampel an der Bäderstraße in Höhe Neubaugebiet in Betrieb. Foto: hol
Der Hintergrund: Die GEV, ein Tochterunternehmen der Volksbank Jever, hatte das benachbarte Neubaugebiet zwischen Bäderstraße und Hohe Weg erschlossen und entwickelt. Jetzt, wo die allermeisten Grundstücke im „Baugebiet III/42“ bebaut oder zumindest verkauft sind, hat das Privatunternehmen die öffentlichen Verkehrswege samt der damit verbundenen Infrastruktur an die Gemeinde Wangerland übergegeben. Konkret bedeute das, so Meuer und Gellert, dass etwa die Straßen jetzt öffentlich gewidmet werden und künftig die Gemeinde für deren Unterhaltung zuständig ist.
Keine Ferienwohnungen erlaubt
Die Erschließung des Areals hatte 2021 begonnen, mitten in der Corona-Pandemie. Die GEV hatte von dem vorherigen Grundeigentümer die Flächen erworben, die Gemeinde den nötigen Bebauungsplan für die insgesamt 80 Grundstücke aufgestellt. Die Gemeinde gibt darin unter anderem vor, dass in dem Gebiet nur Wohnhäuser für Dauerwohnen erstellt werden dürfen – also ausdrücklich keine Ferienwohnungen.
Eine Besonderheit ist das Feuerwehrgerätehaus am Hohen Weg, das im vergangenen Jahr eingeweiht wurde. Meuer dankte Eden dafür, dass die GEV seinerzeit der Gemeinde das für den Bau benötigte Grundstück verkauft hat. Um das Baugebiet zu erschließen, mussten allein 24.000 Kubikmeter Erde bewegt und 2500 Meter Entwässerungs-Rinne verlegt werden. „Das ist keine Kleinigkeit.“
Fast alle Grundstücke verkauft
Nach den Worten von Eden sind inzwischen 75 Grundstücke an der Hinrike-Lichterfeld-Straße und der Irma-Cornelßen-Straße verkauft worden. Für vier weitere gebe es feste Interessenten. Kritik daran, dass die Grundstückspreise mit 170 bis deutlich über 200 Euro je Quadratmeter eigentlich zu teuer gewesen wären, als dass junge Familien sich darauf ihr Eigenheim errichten könnten, lässt der Immobilienmanager nicht gelten. „Das ist der Markt.“ Schon der Erwerb von landwirtschaftlicher Fläche werde deutlich teurer, sobald klar ist, dass dort ein Baugebiet entstehen soll.
Hinzu gekommen sei die Explosion der Baukosten in Folge der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges, so Meuer. Statt der üblichen Baukostenindex-Steigerung von zwei Prozent im Jahr habe man Sprünge von bis zu 20 Prozent erlebt.
Mit der Fertigstellung des Baugebietes sei die Frage aktuell geworden, wie die rund 80 Familien zu Fuß sicher in den Ort oder zum Strand gelangen können. Die Installation einer Fußgängerampel sei verglichen mit dem Bau eines weiteren Fußweges südlich der Bäderstraße die deutlich günstigere Alternative gewesen, so der Bauamtsleiter.
Hooksiel (1. 7. 2025) – Schwer verletzt wurde ein junges Paar in der Nacht zum Dienstag bei einem Motorradunfall am Hooksieler Kreisel. Wie die Polizei mitteilte, befuhr der 18-jährige Fahrer gegen 23.20 Uhr die Pakenser Straße aus Richtung Horumersiel kommend in Richtung Hooksiel.
Offenbar übersah er den dortigen Kreisverkehr, fuhr geradeaus über die bauliche Erhöhung und stürzte. Durch die Aufprallwucht seien der Fahrer und seine 17-jährige Mitfahrerin auf der gegenüberliegenden Ausfahrt des Kreisverkehrs geschleudert worden. „Beide erlitten schwere Verletzungen und wurden zur weiteren Behandlung in umliegende Krankenhäuser eingeliefert“, teilte die Polizei mit. Am Motorrad entstand wirtschaftlicher Totalschaden.
Auch die Freiwillige Feuerwehr Hooksiel rückte zum Unfallort aus. Sie leistete Erste Hilfe, unterstützte den Rettungsdienst und leuchtete die Einsatzstelle aus.
Hooksiel/Wilhelmshaven (1. 7. 2025) – Die jüngsten grenzübergreifenden Zählungen im Wattenmeer und auf Helgoland zeigen einen Anstieg der Kegelrobben und ihrer Jungtiere. Während der Zählungen 2024-2025 wurden insgesamt 3.051 neugeborene und insgesamt 12.064 Kegelrobben erfasst – ein anhaltend positiver Trend in der südlichen Nordsee. Dies geht aus dem Bericht „Kegelrobben-Zählungen im Wattenmeer und Helgoland 2024-2025“ hervor, der im Rahmen der Trilateralen Zusammenarbeit zum Schutz des Wattenmeeres veröffentlicht wurde.
Die Kegelrobben sind die größten Raubtiere im Wattenmeer. Ihr Bestand nimmt kontinuierlich zu. Foto: Jessica Schop
Die Kegelrobben sind die größten Raubtiere der Wattenmeerküste und gehören mit den Seehunden zu den bekanntesten Arten der Region. Laut der trilateralen Expertengruppe für Meeressäugetiere, die sich aus Forschenden und Gebietsverwaltung aus Dänemark, Deutschland und den Niederlanden zusammensetzt, unterstreichen die aktuellen Zahlen ein stabiles Wachstum.
In den letzten fünf Jahren hat die Anzahl der neugeborenen Robben im Wattenmeer jährlich um durchschnittlich rund zwölf Prozent zugenommen; die Gesamtzahl ist jährlich um knapp zehn Prozent gestiegen. „Dieses kontinuierliche Wachstum spiegelt die Bedeutung des Wattenmeeres als wichtigen Lebensraum für Kegelrobben wider“, so Jessica Schop, Hauptautorin des Berichts und Forscherin bei Wageningen Marine Research.
In Niedersachsen wurden 1.564 Individuen registriert – das entspricht 13 Prozent aller Tiere und einem Anstieg von 14,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auf Helgoland, wo 8,8 Prozent der Tiere gezählt wurden, ging die Zahl der beobachteten Kegelrobben um 37 Prozent auf 1.060 zurück.
Um aus den Bestandstrends realistische Maßnahmenvorschläge zum Schutz der Kegelrobben abzuleiten, benötigen die Forschenden detailliertere Studien über die zeitliche und räumliche Variabilität der Robbenbestände und darüber, wie Umweltfaktoren diese beeinflussen. „In unserem Bericht präsentieren wir die relative Veränderung in der Häufigkeit der Robben. Für absolute Bestandsschätzungen sind mehr Informationen über das Verhalten und die Bewegungsmuster der Robben erforderlich“, so Schop.
Hooksiel (1. 7. 2025) – Wer kennt die „Freie Republik Schwarzenberg“? Niemand? In dieser Republik, im Ort Schönheide, ist der Maler und Bühnenbildner Gero Troike am 29. Juni 1945 zur Welt gekommen. An diesem Sonntag feierte der Künstler in Hooksiel seinen 80. Geburtstag und gab zur Eröffnung seiner Werkschau im Künstlerhaus Hooksiel Einblicke in sein Leben.
Der Maler Gero Troike (von rechts) (2.feierte in Hooksiel seinen 80. Geburtstag. Zur Ausstellungseröffnung überreichten ihm Freunde des Künstlerhauses, darunter Wangerland Bürgermeister Mario Szlezak (4. von links) acht Rosen. Foto: hol
Die „Republik Schwarzenberg“ entstand in den Wirren der letzten Tage des 2. Weltkrieges im westlichen Erzgebirge. Hierhin hatte es Troikes Vater samt Familie, eigentlich Uhrmacher und Hersteller von auch militärisch nutzbarer Messtechnik in Berlin, verschlagen. Vom Westen rückten Anfang Mai die Amerikaner an, vom Osten die Sowjets. Schwarzenberg und Umgebung hatten die Alliierten aber offenbar bei der Aufteilung ihrer Besatzungsgebiete übersehen. Zumindest für 42 Tage.
Mit den Panzern kam das Kind
Die Kettengeräusche der sowjetischen Panzer hätten die Wehen bei seiner Mutter ausgelöst. In die Angst vor Vergewaltigung und Plünderung mischte sich die Freude über seine Geburt – selbst bei den Rotarmisten, die ihre Helme abnahmen und Mutter und Kind mit Milch und Brot versorgten. Welch schöne Vorstellung. Frieden.
Frieden, das ist eines der Themen, die Gero Troike zeitlebens begleitet haben. Als junger Mann absolvierte er in Berlin eine Lehrer, entdeckte die Malerei und die Grafik für sich. Bei der Aufnahmeprüfung für die Kunsthochschule wurde er abgelehnt – offenbar aufgrund einer entsprechenden Empfehlung der DDR-Staatssicherheit. Von seinem Weg ließ sich Troike, seit 1966 mit seiner Frau Angela verheiratet, aber nicht abbringen.
1984 aus der DDR ausgesiedelt
Er jobbte in verschiedenen Berufen, verdiente als Bühnenarbeiter und Bühnenbildnerassistent sein Geld – und schaffte den Sprung als Bühnen- und Kostümbildner an die Volksbühne in Berlin, wo er mit vielen bekannten Regisseuren zusammenarbeitete. 1984 siedelte Troike in den Westen über, arbeitete unter anderem am Schauspielhaus Bochum und am Thalia Theater in Hamburg. Heute lebt und malt er in der Nähe von Völlinghausen im Kreis Soest – immer noch auf der Suche nach den Dingen, die die Welt im Kern zusammenhalten.
2016 gastierte Troike als Stipendiat im Künstlerhaus Hooksiel und entdecke hier die Faszination des Meeres. „Wasser, Watt, dazu das Geschrei der Vögel – das sind ganz stärke Eindrücke. Die ständige Veränderung der Landschaft, da bekommt man ein Gespür für den gesamten Kosmos.“
Gero Troike gab im Rahmen der Vernissage Einblicke in sein bewegtes Leben und sein Lebenswerk als Maler und Grafiker. Links daneben: Künstlerhaus-Leiterin Renate Janßen-Niemann. Foto: hol
In der Troike-Ausstellung im Künstlerhaus Hooksiel steht das Meer im Mittelpunkt. Zu sehen sind Arbeiten aus seiner gesamten Schaffenszeit, darunter auch eine Reihe von Motiven mit klarem Bezug zu Hooksiel. Dabei geht es nicht nur um die schönen Zeiten des Weltnaturerbes. In einer Reihe von Bilder überwiegen die braun-modrigen Farbtöne bei den Übergängen zu grünem oder gelbem Strand sowie blauem Wasser und Himmel. Bedrohung steht unmittelbar neben Schönheit, Angst neben Hoffnung, vielleicht auch Tod neben Geburt – wie vor 80 Jahren in Schönheide? Ergänzt werden die Gemälde um für den Künstler wichtige Bücher, die einen Einblick in sein Gesamtwerk geben.
Künstler bleibt eine Woche in Hooksiel
Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag begrüßte Künstlerhaus-Leiterin Renate Janßen-Niemann neben Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak auch eine Reihe von Weggefährten des Künstlers, die diesem zu seinem 80. Geburtstag gratulierten. Angela und Gero Troike wohnen diese Woche noch im Künstlerhaus und werden dabei sicher auch für Besucher der Ausstellung ansprechbar sein. Denn, so der Wunsch des Künstlers: Interessierte sollten nicht nur einen flüchtigen Blick auf seine Bilder werfen, sondern sie mit Ruhe und Geduld anschauen. Warum etwa ist eines der Meer-Bilder rund? Das Rätsel löste Troike selbst: „Das war der Blick des Künstlers aus einem Bullauge einer Schiffstoilette.“
Die Ausstellung im Künstlerhaus ist bis zum 27. Juli dienstags bis sonntags jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Hooksiel (30. 6. 2025) – Bei schönem Wetter haben die Bewohner und die Mitarbeiter des Wohnstiftes Hooksiel am Wochenende ihr Mittsommernachtsfest gefeiert. Die neue Hausleiterin Sabine Tepaß konnte dazu zudem einige Angehörige der Bewohner und weitere Freunde des Hauses begrüßen. Im Zentrum der Veranstaltung stand aber die Geselligkeit. Auf der geschmückten Außenterrasse gab es Kaffee und Kuchen sowie leckere Bratwurst vom Grill und natürlich jede Menge unterhaltsamer Gespräche.
Das Wohnstift Hooksiel feierte am Wochenende sein Mittsommernachtsfest. Fot:o Danny Westerhoff