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Beiträge veröffentlicht in “Hooksiel”

Friesisch frisch, orientalisch gewürzt

Anas Ali in Hooksiel
Anas Ali hat sich im Herzen von Hooksiel den Traum von einem kleinen Restaurant erfüllt. Fotos: hol

Hooksiel (8. 3. 2024) – Für Anas Ali ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Der Gastronom aus Schortens hat an der Friesenstraße einen Imbiss und einen kleinen Friseursalon eröffnet. Die griffigen Namen der beiden Geschäfte: „Mr. Food“ und „Mr. Barber“.

Anas Ali ist gebürtiger Syrer. Er kam 2015 nach seiner Flucht über den Libanon nach Deutschland. In Schortens lernte er seine heutige Frau kennen, eine Deutsche mit libanesischen Wurzeln. „Drei Jahre lang konnte ich gar nicht arbeiten“, erinnert sich Ali. Dann habe er sich mit einem Imbisswagen selbstständig gemacht, der auf dem Areal von „Küchen Harms“ in Heidmühle einen festen Standplatz hatte. 

Mr. Barber in Hooksiel

„Aber ich habe immer von einem kleinen Restaurant geträumt“, sagte Ali im Gespräch mit „Hooksiel-life“. Das „Mr. Food“ hat einige Sitzplätze. Weitere sollen im Außenbereich vor dem Imbiss hinzukommen. Der Barber-Shop für Herren nebenan dient als zweites wirtschaftliches Standbein (links: Anas Ali mit dem Friseur Jamil Fakhro) .

Unterstützt werden Anas Ali und seine Frau von zwei Aushilfskräften. Sie bieten im „Mr. Food“ täglich von 10 bis 20 Uhr unter anderem Sandwiches, Burger, Baguettes, Salate sowie Imbiss-Klassiker wie Currywurst und Hotdogs mit besonderen Soßen an. Dazu gibt es syrische Süßspeisen. Auf der Speisekarte stehen zahlreiche vegane und vegetarische Speisen. Markenzeichen sind arabische Produkte wie Halloumi (frittierter Käse), Tawook (Hähnchenbrust-Spieße), Falafel-Bratlinge oder Köfte (kleine Frikadellen). 

Ali, der selbst schon über 20 Jahre in der Gastronomie gearbeitet hat, setzt zudem auf orientalische Gewürze – und vor allem auf friesische Frische. Selbst die Brötchen für die Baguettes würden täglich frisch angeliefert.

WHV: Ausbau des Jade-Weser-Ports für Energiewende auf See unverzichtbar

Wilhelmshaven/Hooksiel (8. 3. 2024) – Die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e.V. (WHV) fordert von Bund und Land die zügige Erweiterung des Jade-Weser-Ports (JWP). Wenn die Ziele der Energiewende erreicht werden sollen, sei es dringend erforderlich, die Kapazitäten der Errichter- und Basishäfen für Offshore-Windkraftanlagen an der Nordseeküste deutlich zu erhöhen. „Die zweite Baustufe des JadeWeser-Ports kann so hergestellt werden, dass damit gleich mehrere Hafenfunktionen erfüllt werden.“

Grafik JWP II
Zu könnte nach den Vorstellung der WHV die Erweiterung des Jade-Weser-Ports in Richtung Hooksiel (am oberen Bildrand links) aussehen. Grafik: WHV/JWP

Laut dem Windenergie-auf-See-Gesetz muss die Kapazität der Windstrom-Produktion in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) deutlich erhöht werden. Bis 2030 sollen in der Nordsee 30 Gigawatt (GW) und bis 2045 gar 70 GW grüner Strom erzeugt werden. Der dafür erforderliche Ausbau der Hafeninfrastruktur sei eine nationale Aufgabe, unterstreicht die WHV in einer Pressemitteilung.

Viel Platz für Verladung nötig

Moderne Offshore-Windenergieanlagen mit 14 Megawatt (MW) und mehr Leistung bestünden aus Komponenten mit sehr großen Abmessungen und hohen Gewichten, die ausschließlich im Küstenbereich vormontiert und über See zu den Nordseeclustern transportiert werden könnten. „Für diese Mammut-Aufgabe hViel at nur Wilhelmshaven das erforderliche Potenzial“, ist die Interessenvertretung der Hafenwirtschaft an der Jade überzeugt. Nur hier könnten ausreichend tragfähige Kaianlagen und große Nutzflächen für verschiedene Funktionen wie Lagerung, Vormontage, Service und auch Recycling von Offshore-Windenergieanlagen (OWEA) bedarfsgerecht zur Verfügung gestellt werden.

Laut einer WindGuard-Studie vom September 2023 seien in den Häfen rund 300 Hektar Fläche und mit hochbelastbaren Kaianlagen erforderlich. Bis 2030 müssten jährlich 270 Offshore Windenergieanlagen mit einer Leistung von 14 MW und mehr installiert werden, bis 2045 darüber hinaus weitere 2666. Bis 2022 seien in Deutschland nur 8,1 GW Leistung mit 1539 leistungsschwächeren Konvertern aufgebaut worden.

Basishafen an der Jade möglich

Die WHV untermauert ihre Forderung durch Anfragen von Investoren. So habe zum Beispiel die Firma Shell Deutschland die Planungen im Bereich ihrer Offshore-Windsparte offengelegt. Sie enthalte einen sehr konkreten Anforderungskatalog an die Hafeninfrastruktur eines Offshore-Basishafen und eines Offshore-Versorgungshafens.

Für einen Basishafen, der zum Beispiel am JWP II entstehen könnte, werden zwei Liegeplätze mit einer Gesamtlänge von 500 Meter, Wassertiefe 10,5 Meter, Belastbarkeit in Teilbereichen zwischen 40 und 80 Tonnen/Quadratmeter und 20 Hektar Hafenfläche gesucht. „Ein solcher Hafen hat bei der heutigen Errichter-Logistik den Vorteil, dass die Flügelblätter quer auf dem Errichterschiff transportiert werden können, mit einer Gesamtbreite von bis zu 100 Metern. Verkehrstechnisch und nautisch ist das auf der Jade und den Zufahrten am ehesten ohne lange Verkehrsunterbrechungen möglich“, erläutert die WHV.

RoRo-Terminal für Autos und die Nato

Für einen Offshore-Versorgungshafen, also besondere Aufgaben unterhalb der Großkomponenten-Logistik, könnten auch Flächen und Kajen im Innenhafen nutzbar gemacht werden. Die Vorbereitungen dazu hätten bereits begonnen. Beide Anforderungsprofile ließen sich in Wilhelmshaven realisieren, ist die WHV überzeugt.

Mit der zweiten Baustufe des JWP soll nach den Vorstellungen der Wilhelmshavener Hafenwirtschaft über 1800 Meter Kailänge und bis zu 300 Hektar Terminalfläche zusätzlich entstehen. Damit stünden Kapazitäten für den raschen Aufbau der Offshore-Windenergie zur Verfügung. Aber auch für Rückbau und Recycling von Altanlagen. Integriert werden sollte zudem ein RoRo-Terminal zum Beispiel für Auto-Importe, der bei Bedarf aber auch für Umschlag- und Verlegeleistungen von Bundeswehr- oder Nato-Einheiten genutzt werden könnte. 

Zusätzliches Potenzial für Containerumschlag

Die zweite Ausbaustufe des JWP schaffe zudem die die Möglichkeit, den vorhandenen Containerterminals bei Bedarf weiterzuentwickeln. „Die für 2025 angekündigte neue Allianz von Hapag Lloyd und Maersk zur ,Gemini Kooperation‘ gibt Anlass dazu, dass dort Umschlagsaktivitäten für die ultragroßen Containerschiffe als ersten und letzten Containerhafen auf der Europa-Fernost Route konzentriert werden“, so die WHV. Nach Expertenmeinung werde das mittelfristig zu einem erhöhten Umschlagsaufkommen führen und ohnehin in absehbarer Zeit die Erweiterung des JWP erforderlich machen. „In Kombination mit den weiteren Nutzungsoptionen kann die Erweiterung deshalb vorgezogen werden, um die Attraktivität und die Wirtschaftlichkeit des einzigen deutschen Tiefwasserhafens zu erhöhen.“

Angesichts von Genehmigungszeiten von sieben bis zehn Jahren müsse jetzt die Initiative ergriffen werden, die Planungen für den JWP II wieder aufzunehmen, um möglichst noch vor 2030 mit der Erweiterung am Start zu sein. Die Energiewende sei eine nationale Aufgabe, deshalb sollte der Bund einen wesentlichen Teil der Investitionskosten für die Hafenerweiterung übernehmen. Zur Finanzierung könnte man auf die Offshore-Flächenvergabe zurückgreifen, die Bauherren und Betreiber von Offshore-Windparks zu entrichten haben. Allein im vergangenen Jahr habe der Bund daraus zweistellige Milliardenbeträge vereinnahmt.

Über 80 Fahrten nach Helgoland geplant

Adler Jet in Hooksiel
Das Katamaran „Adler Jet“ fährt auch dieses Jahr wieder ab Hooksiel nach Helgoland. Archiv-Foto: hol

Hooksiel (7. 3. 2024) – Die Reederei Adler & Eils plant für dieses Jahr über 80 Tagesfahrten von Wilhelmshaven über Hooksiel nach Helgoland. Die erste Fahrt der Saison wird am Ostermontag, 1. April, stattfinden. Der Katamaran „Adler Jet“ legt in Wilhelmshaven um 9.30 Uhr ab und macht wenig später im Außenhafen Hooksiel fest, von wo die Reise um 10.15 Uhr weiter geht zu Deutschlands einziger Hochseeinsel.

Die Fahrgäste können sich auf einen etwa vierstündigen Aufenthalt auf der Insel freuen. Die Rückfahrt ab Helgoland ist für 15.45 Uhr geplant. 

Der gut 41 Meter lange „Adler Jet“ ist mit einer Höchstgeschwindigkeit von 24 Knoten ein sehr schnelles Fahrgastschiff. Es bietet Platz für bis zu 267 Passagieren. Die Karte für einen Platz auf dem Hauptdeck des Katamarans kosten laut Reederei für Erwachsene 74 Euro und für Kinder 44 Euro. Eine Familienkarte ist für 192 Euro zu haben. Die 30 Plätze an Oberdeck kosten (inklusive alkoholfreier Getränke) für Erwachsene 94 und für Kinder 64 Euro.

Die Reederei setzt den „Adler Jet“ seit 2023 auf der Strecke Wilhelmshaven-Hooksiel-Helgoland ein. Für die Saison 2024 sind zwei bis drei Fahrten in der Woche geplant. „In diesem Jahr sind auch Wochenendfahrten geplant, damit auch Einheimische das Angebot nutzen können“, teilt Mario Hildebrandt für die Reederei mit Sitz in Büsum mit. Der gesamte Fahrplan sowie möglicherweise witterungsbedingte Änderungen kann man der Internetseite der Reederei entnehmen. 

Wirtschaftsminister Lies: Klimaziele hängen auch an CCS-Technologie

Besuch bei Hess Tank Terminal
Bei den Gespräche bei der HES ging es auch um die CCS-Technologie: (von links): Oberbürgermeister Carsten Feist, Wirtschaftsminister Olaf Lies, Kim Heiden (HES) und Coen Janssen, Geschäftsführer der HES Wilhelmshaven Tank Terminal GmbH. Foto: Felix Zimmermann 

Wilhelmshaven/Hooksiel (6. 3. 2024) – Wilhelmshaven könnte in Zukunft eine Schlüsselrolle bei der Carbon-Management-Strategie in Deutschland spielen. Darüber informierte sich Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) bei einem Besuch bei der Geschäftsführung des HES Tank Terminal, dem größten unabhängige Tankterminal Deutschlands. 

Der Energiekonzern Wintershall Dea und die HES Tank Terminal GmbH haben eine Partnerschaft aufgebaut. Die Unternehmen wollen die Lage des ehemaligen Raffineriegeländes am tiefen Fahrwasser der Jade sowie die Industrie- und Eisenbahninfrastruktur vor Ort für einen CO2-Hub nutzen. Der Arbeitstitel: „CO2nnectNow“. Das HES-Gelände auf dem Voslapper Groden umfasst eine Fläche von mehr als 200 Hektar. Zum Tank Terminal gehören unter anderem 60 Tanks, zwei Tankerlöschbrücken und eine Kapazität von 1,25 Millionen Kubikmetern.

Der Plan: Klimaschädliches CO2, das in industriellen Prozessen nicht vermieden werden kann (zum Beispiel in der Zement- und Stahlproduktion), wird an deutschen Industriestandorten abgeschieden und zum geplanten „CO2nnectNow-Hub“ transportiert. Von dort aus soll das Kohlendioxid per Schiff und später per Pipeline zu geologischen Formationen in der norwegischen und dänischen Nordsee transportiert werden, wo es dauerhaft und sicher gelagert wird. Dieser Prozess wird als Carbon Capture and Storage (CCS) bezeichnet.

CCS ist vor allem bei Umweltschützern höchst umstritten und aktuell in Deutschland selbst faktisch verboten. Kritiker warnen vor ökologischen Risiken bei Transport und Einlagerung sowie vor der zunehmenden Industrialisierung der Nordsee. 

Derzeit findet, unterstützt von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), ein Umdenken statt. Auch Olaf Lies aus Sande betonte bei seinem Besuch in Begleitung von Wilhelmshavens Oberbürgermeister Carsten Feist die Bedeutung des Tankterminals für die Energiewende: „Wir müssen uns damit auseinandersetzen, mit welchen Lösungen wir industrielles Wachstum sicherstellen und gleichzeitig Klimaziele erreichen. Dabei wird die CCS-Technologie eine entscheidende Rolle spielen“, sagte der Minister, der zugleich direkt gewählter Landtagsabgeordneter im Landkreis Friesland ist. 

Er begrüße den Pragmatismus, mit dem sich die Bundesregierung dieser Technologie nähere, sagte Lies. „Das Erreichen der Klimaziele hängt klar mit der CCS-Technologie zusammen. Wilhelmshaven und die Nordsee haben dabei aufgrund der exponierten Lage Schlüsselrollen inne.“ 

Die HES-Vertreter betonten, dass das Unternehmen fest entschlossen sei, die Investitionen im Einklang mit den aktuellen Umweltstandards zu gestalten, ihren ökologischen Fußabdruck zu minimieren und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Menschenkenntnis vom Berliner Bahnhof hilft im Kiosk in Hooksiel

Julian Dreßel
Auf dem Weg zum Kaufmann im Einzelhandel: Julian Dreßel, Auszubildender im Kiosk Dekana. Foto: hol

Hooksiel (6. 3. 2024) – Studiere ich oder mache ich lieber eine Ausbildung? Und wenn ich studiere, was denn eigentlich? Viele junge Menschen quälen diese Fragen am Ende ihrer Schulzeit. Einer, dem das genauso ging, war Julian Dreßel. Der 23-jährige Abiturient hat nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) an der Grundschule Hooksiel im vergangenen Sommer eine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann beim Frische-Kiosk Dekena begonnen. 

Von Berlin an die Küste

Als Abiturient auf dem Weg zum Kaufmann im Einzelhandel? Für Julian Dreßel fühlt sich das richtig an. Genau so wie der Weg an die Küste: Geboren in Weimar, Kindheit in Erfurt, aufgewachsen in Berlin war der reiselustige junge Mann nach der Schulzeit etwas orientierungslos. Er reiste um die halbe Welt. Neuseeland, Thailand, Amerika, viele europäische Länder. „Weltanschauung kommt von Welt anschauen, hat mein Geografielehrer immer gesagt“, erinnert sich Julian Dreßel.

Das Geld für seine Unternehmungen hat er sich selbst verdient. „Ich habe seit meinem 16-Lebensjahr gearbeitet. Unter anderem in Cuccis-Shops auf Berliner Bahnhöfen … .“ Über 100 Kunden in der Stunde, hier ein Snack, da ein Bier oder anderes Reiseproviant. Unterschiedlichste Menschen im Minutentakt, vom Professor bis zum Junkie. Eine echte Schule fürs Leben – und für den Beruf des Einzelhandelskaufmanns.

Das erkannte Julian Dreßel aber erst auf den zweiten Blick. Mit einer Sozialpädagogin als Mutter lag der Berufswunsch Lehrer näher. Durch Bekannte wurde er auf eine freie FSJ-Stelle in Hooksiel aufmerksam – merkte aber schnell: „Lehrer ist nicht das Richtige für mich.“ 

Von der Aushilfe zum Azubi

Schon während des Schnupper-Jahres an der Grundschule jobbte Julian Dreßel im Kiosk, fühlte sich dort anerkannt und wertgeschätzt. Zudem lernt es jede Menge Menschen kennen – Urlauber und Einheimische, jüngere und ältere, gefühlt halb Hooksiel. „Der Kiosk im Ortskern ist ja nicht nur eine kleiner Supermarkt, er ist eine echte Institution im Ort, ein Anlaufpunkt für jedermann.“

Als Kiosk-Betreiber Jens Dekena seiner Aushilfskraft dann eine Lehrstelle anbot, schlug Julian Dreßel zu. Als Abiturient kann er die Lehrzeit von drei auf zwei Jahre verkürzen. Aber dass er wieder einmal in der Woche in der Berufsschule in Jever die Schulbank drücken muss, sei schon gewöhnungsbedürftig. Einkauf, Warenkunde von der Annahme bis zur Lagerung und Präsentation, Preiskalkulation, das weite Feld des Marketings und des Online-Handels. Der angehende Kaufmann im Einzelhandel muss so einiges lernen. 

Pädagogischer Blick

Wo ihm aber schon jetzt keiner etwas vormachen kann, ist der Bereich Menschenkenntnis und freundlicher Umgang mit Kunden. Sein pädagogisch geschulter Blick kommt ihm dabei beim Umgang mit Kinder und Jugendlichen zugute. Vielen jungen Leuten in Hooksiel fehle es an Perspektive und sinnvollen Beschäftigungsmöglichkeiten vor Ort, sagt Julian Dreßel. Er möchte daran mitwirken, dass sich das ändert. Er könne sich gut vorstellen, auch nach dem Abschluss seiner Lehre in Hooksiel zu bleiben. Vielleicht werde er mit der kaufmännischen Grundlage doch noch etwas studieren; oder es ergebe sich vielleicht auch eine Perspektive im Einzelhandel. 

Anmerkung: Wir stellen auf „Hooksiel-Life“ in loser Folge Auszubildende und Ausbildungsstellen vor, die in Hooksiel angeboten werden. Bisher vorgestellte Berufe: Medizinische Fachangestellte.

Stabile Abwehr sichert Meisterschaft

E-Jugend JSG Wangerland
Das Meistermannschaft der E-Jugend der JSG-Wangerland: (stehend von links) Markus Tammen, Ben Hildebrand ,Louis Lindehaus, Leif Reiners, Mats Weber, Ben Tibke, Lars Reiners sowie davor (v. l.) Fadilou, Jerome Tammen, Hagen Kohl und Lasse Gerdes. Foto: JSG

Hooksiel/Wangerland (5. 3. 2024) – Der Sturm gewinnt die Spiele und die Abwehr holt die Meisterschaft! Diese alte Fußball-Weisheit bringt nach Ansicht der Trainer Markus Tammen und Lars Reiners zum Ausdruck, warum die E1-Fußballmannschaft der Jugendspielgemeinschaft (JSG) Wangerland Kreismeister der Winterrunde geworden ist. 

„Das kann man so in der Tabelle sehen“, sagt Lars Reiners „Wir haben in zwölf Spielen keinen einzigen Gegentreffer bekommen.“ Die Abwehr mit Leif Reiners, Mats Weber und Fadilou sowie Torwart Jerome Tammen habe sehr gut und sicher gestanden. 

Aber auch die anderen Mannschaftsteile erhielten ein dickes Lob von ihren Trainern. Das Mittelfeld (Ben Tibke, Hagen Kohl, Louis Linderhaus und Jasper Schröder) sei immer fleißig unterwegs gewesen und habe auch mit tollen offensiven Aktionen geglänzt, einige Tore vorbereitet und einige geschossen. Die Stürmer Lasse Gerdes und Ben Hildebrand hätten die Gegner stets früh unter Druck gesetzt und einige großartige Tore vorbereitet und geschossen.

Mit 30 Punkten und 17:0 Toren belegte die E-Jugend in der Siebener-Staffel souverän den ersten Platz vor FSV Jever II. Gegen Jever habe es auch die spannendsten Duelle (1:0 und 0:0) gegeben. Absoluter Höhepunkt sei aber das letzte Saisonspiel gegen Obenstrohe gewesen. Die JSG musste gewinnen, um sicher Meister zu werden. „In der letzten Spielminute haben wir eine Ecke“, schildert Lars Reiners. „Lasse Gerdes schlägt den Ball klasse rein und unser Abwehr-Turm Leif Reiners Köpf den Ball in die Maschen.“ Kurz danach ertönte der Abpfiff und die Hallenmeisterschaft war gesichert.“

BU: Foto 1 sind alle Spieler drauf von oben links nach rechts: Markus Tammen, Ben Hildebrand ,Louis Lindehaus, Leif Reiners, Mats Weber, Ben Tibke, Lars Reiners

Unten von links nach rechts: Fadilou, Jerome Tammen, Hagen Kohl, Lasse Gerdes

Mit individuellen Motiven in Hooksiel auf dem richtigen Kurs

Kursnordwest hooksiel
Daniela Müller und Kai-Uwe Buchmann sind überzeugt davon, mit ihrem neuen Laden in der Lange Straße den richtigen Standort für ihren persönlichen Kurs in die Selbständigkeit gefunden zu haben. Fotos: hol

Hooksiel (4. 3. 2024) – „Die Sonnenaufgänge am Strand sind einmalig“, sagt Hobbyfotograf Kai-Uwe Buchmann. Schon aus diesem Grund war der Hobby-Fotograf schon immer ein Hooksiel-Fan. Als Buchmann dann mit seiner Partnerin Daniela Müller einen Standort für ein Einzelhandelsgeschäft suchte, war klar: „Wir gehen nach Hooksiel!“

Ihr Laden heißt „Kursnordwest“ und gehört unmittelbar an die Küste. Das Paar aus Schortens verkauft maritimen Flair – in Form von Oberbekleidung, Taschen, Mützen und Lampen. Das Besondere: Die Artikel werden nach Kundenwunsch mit individuellen Motiven bedruckt.

Ein Grundsortiment von Artikeln mit rund 80 verschiedenen maritimen Schriftzügen, Bildern oder Sprüchen können Kunden direkt im Laden erwerben. Dazu gehören Pullover mit den Ortsnamen Hooksiel, Horumersiel und Schillig ebenso wie Seehund-, Watt-, Leuchtturm- und Strandmotive oder auch Leuchten mit einem Bild von einem Seenotrettungskreuzer.

Echte Besonderheiten sind aber die Artikel, die nach den Wünschen der Kunden gestaltet werden. Mit einem individuellen Spruch, einem Namenszug, einem Bildmotiv oder auch einem Logo von einem Verein oder einer Firma. Als Vorlagen kann dafür alles sei, bis zu einem Fotomotiv. 

Kursnordwest Hooksiel
Daniela Müller beklebt im Laden eine Lampe mit einem maritimen Design.

„Auf solche Anfertigungen muss man aber rund eine Woche warten“, sagt Buchmann. Dafür sind die Aufdrucke nachhaltig haltbar und ökologisch testiert. Filigrane Gestaltungen werden möglich, weil die Motive nicht aufgedruckt, sondern in die Baumwolle eingearbeitet werden. „Wir pressen die Motive mit Tinte und einer Temperatur von 140 Grad.“ 

Nachhaltig soll auch das unternehmerische Engagement von Daniela Müller und Kai-Uwe Buchmann in Hooksiel werden. Beide arbeiten derzeit noch in anderen Jobs. Ihr erstes Geschäft haben sie vor knapp zwei Jahren in Hooksiel eröffnet. Jetzt sind sie in einen Laden in der Mitte der Lange Straße umgezogen. Aktuell ist der Laden nur freitags und sonnabends geöffnet. Aber das soll sich ändern. „In der Saison werden wir täglich geöffnet haben“, sagt Kai-Uwe Buchmann. „Und wenn es weiter so gut läuft, wie an den ersten Öffnungstagen, werden wird bald nur noch in Hooksiel arbeiten.“ Und der Grund dafür sind dann nicht die Sonnenaufgänge.

Mit dem besten Saisonspiel zum Titel

Wangerland F-Jugend
Die F-Jugend der JSG Wangerland wurde Kreismeister in der Winterrunde. Fotos: Geisen

Hooksiel/Wangerland (4. 3. 2024) – Schöner Erfolg für die Jugendspielgemeinschaft (JSG) Wangerland. Die Wangerländer F-Jugend-Fußballer (Jahrgänge 2025/16) sind Kreismeister der der Hallenrunde geworden. Auch der letzte Spieltag in Obenstrohe verlief erfolgreich. Die vom Trainer-Trio um Klaus Tibke geführte Mannschaft verbuchte drei Siege und ein Unentschieden.

Dabei sah es in der ersten Partie noch gar nicht so gut aus. Gegen Sillenstede II reichte es nach mäßiger Leistung nur zu einem 0:0. Aber das Team steigerte sich. Schon gegen den Heidmühler FC rollte der Ball deutlich besser – und vor allem ins gegnerische Tor. Den entscheidenen Treffer zum 1:0-Sieg erzielte Joost Hobbie.

Das gleiche Ergebnis stand am Ende gegen Frisia Wilhelmshaven auf der Anzeige. Umjubelter Torschütze hier war Toni Tibke. Wichtiger noch: Die Aktionen liefen sicher und flüssig, die Laufwege der Akteure passten, so dass noch einige weitere Tore möglich gewesen wären.

Siegerpokal

Das beste Spiel des Tages und vielleicht der ganzen Saison folgte zum Abschluss. Joost Hobbie, Hauke Agena und Milan Mrosko ließen durch ihre Treffer keine Zweifel am Sieg aufkommen. Hinzu kam eine gute Abwehr und eine ganz starke Torhüterleistung von Jore Dirks. 

3:0, Sieg perfekt, Meisterschaft perfekt. Der Rest war Jubel. Für ihre guten Leistungen wurden die Nachwuchskicker im Anschluss mit Medaillen und kleinen Pokalen belohnt.

L 810 nach schwerem Unfall gesperrt

Unfall L810
Nach einem schweren Unfall ist die Landesstraße 810 kurz vor Hooksiel seit 18 Uhr voll gesperrt. Foto: hol

Hooksiel/Sengwarden (3. 3. 2024) – Nach einem schweren Verkehrsunfall war heute Abend die Landesstraße 810 aus Richtung Wilhelmshaven kommend kurz vor der Ortseinfahrt Hooksiel gut anderthalb Stunden lang in beide Richtungen gesperrt. Bei dem Unglück wurden nach ersten Polizeiangaben vier Personen verletzt, zwei davon vermutlich nur leicht.

Die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang liefen am Abend noch. Nach den ersten Erkenntnissen soll ein mit zwei Personen besetzter Wagen langsam in Richtung Hooksiel gefahren sein. Dabei habe der Fahrer rechts geklinkt. Plötzlich sei der Wagen nach links ausgeschert. Möglicherweise habe der Fahrer in eine kleine Einmündung einbiegen wollen. Dabei sei es zum Zusammenprall mit einem überholenden Wagen gekommen.

An der Unfallstelle waren zahlreiche Feuerwehrleute aus dem Wangerland und aus Sengwarden im Einsatz. Die beiden erheblich beschädigten Fahrzeuge wurden von einem Abschleppdienst abtransportiert. Zumindest ein Wagen war in den Straßengraben geschleudert worden. Feuerwehrleute streuten die Fahrbahn ab, die durch ausgelaufene Betriebsmittel verunreinigt worden ist. 

Anmerkung: Dieser Bericht wurde im Laufe des Abends aktualisiert

Vermeintlicher „Parksünder“ ist das Opfer eines technischen Fehlers

Hooksiel/Horumersiel (3. 3. 2024) – Der Vorfall ansich kommt täglich vor. Vermutlich tausendfach. Im Postkasten liegt ein Schreiben. Eine Zahlungsaufforderung: „Sie haben ohne gültigen Bezahlvorgang geparkt!“ Anbei eine Rechnung mit einem mehr oder weniger schmerzhaften Betrag.

In diesem Fall geht es um 36,65 Euro, den ein Hooksieler an die PRS Parkraum Service GmbH überweisen soll. 30 Euro als Vertragsstrafe für seine „verbotene Eigenmacht“, 0,70 Euro Tagesentgelt, 5,10 Euro für die Halterermittlung und 0,85 Euro für Porto und Versand. Die Berliner Abrechnungs- und Überwachungsfirma kontrolliert im Auftrag der Wangerland Tourist GmbH unter anderem den Großparkplatz in Horumersiel. 

Parkautomat
Die Parkraum-Überwachung läuft offenbar fehlerhaft. Wo die Gründe dafür im Einzelfall liegen, erfahren die Betroffenen aber nicht. Archiv-Foto: hol

Auf diesen Parkplatz war der Hooksieler am 31. Dezember um 11.20 Uhr aufgefahren und um 11.56 Uhr wieder weggefahren. Woher die PRS das so genau weiß? Der private Parkplatz wird mit Hilfe von Kameras überwacht, die die Nummernschilder erfassen und auf dieser Basis die entrichteten Parkgebühren abgleichen.

So weit, so normal. Nur: Der Hooksieler hatte seine Parkgebühr entrichtet. Und zwar über eine Park-App, in diesem Fall die App von der Firma Easypark. Der Ausdruck der über die App getätigten Überweisungen belegt: Parkzeit 31. Dezember, 11.21 bis 11.55 Uhr geparkt, 1,20 Euro bezahlt.

Park-App widerlegt Vorwurf

Okay, Fehler passieren. Aber gleich zweimal? Der Hooksieler hatte bereits vor einigen Monaten eine ähnliche Zahlungsaufforderung erhalten. Er richte seinerzeit seine Park-Belege von Easypark ein, die PRS GmbH stornierte die Forderung. 

Die zweite Zahlungsaufforderung machte den juristisch bewanderten Hooksieler stutzig. Schon wieder eine falsche Erfassung? Wie kann das angehen? Wie viele vermeintliche „Parksünder“ wurden außer ihm so zur Kasse gebeten? Wie viele bezahlen, ohne den Vorgang vorher zu prüfen?

Auch im aktuellen Fall hat das Unternehmen in dieser Woche seine Forderung storniert. Das Unternehmen verweist auf „einen technischen Fehler“, „der zwischenzeitlich behoben“ worden sei. Details zu dem „technischen Fehler“ nennt PRS weder in dem Stornierungsschreiben noch auf Anfrage von „Hooksiel-Life“. Möglicherweise, so vermutet der Hooksieler, habe das System nicht berücksichtigt, dass zwischen dem Auffahren eines Autos auf den Parkplatz und dem Bedienen der „Parkuhr“ eine gewisse Zeit verstreicht. Die App aber rechne minutengenau ab. War die Differenz zwischen 11.20 und 11.21 Uhr beziehungsweise 11.55. und 11.56 Uhr der Grund für die fehlerhafte Zahlungsaufforderung?

Kein Geld fürs Porto

PRS hält sich dazu bedeckt, bittet den Hooksieler aber für dessen Unannehmlichkeiten um Entschuldigung. Seine Forderung, man möge ihm zumindest das Porto für seine beiden Einspruch-Schreiben von insgesamt 2 Euro erstatten, weist das Unternehmen aber zurück. Der Betroffene hätte ja keinen Brief schreiben müssen, sondern eine Email schicken können. „Wofür kein Porto angefallen wäre.“