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Beiträge veröffentlicht in “Hooksiel”

Rennverein kauft Tribünenanlage

Hooksieler Rennverein
Blicken zuversichtlich auf die kommende Saison des Hooksieler Rennvereins: (v. l. ) Vorsitzender Immo Müller, Kassenwartin Jana-Sophie Kohnke und der 2. Vorsitzende Timo Zi ppermayer. Foto: Verein

Hooksiel (1. 3. 2024) – Der Hooksieler Rennverein blickt optimistisch in die Zukunft und freut sich auf eine hoffentlich erfolgreiche Saison 2024. Das wurde auf der Jahreshauptversammlung deutlich, zu der sich die Mitglieder jetzt in Förrien trafen. In seinem Jahresbericht hob Vorsitzender Immo Müller die erfolgreichen Veranstaltungen im vergangenen Jahr und weitere positive Entwicklungen im Verein hervor. 

Insbesondere die Digitalisierung des Ticketverkaufs für die Hooksieler Renntage sei ein Erfolg gewesen. Über die Online-Plattform „Eventim“ habe man etwa 800 Tickets verkauft, darunter 15 VIP-Tickets. Eine Erweiterung des Ticket-Vertriebs über die Wangerland Touristik werde aktuell in Betracht gezogen.

Kassenwartin Jana-Sophie Kohnke präsentierte einen erfreulichen Kassenbericht. Die Finanzlage , habe sich gegenüber dem Vorjahr verbessert. Ein besonderer Dank galt der Landjugend für deren Einsatz, der zu einer Verringerung des Personalaufwands geführt habe. Zur neuen Kassenprüferin wurde Herma Meissner gewählt.

Für das laufende Jahr plant der Verein erneut drei Mittwochsrenntage, die im Juli auf der Jaderennbahn in Hooksiel ausgetragen werden sollen. Diese Entscheidung sei auch durch die Terminlage anderer Rennveranstaltungen und die Wünsche der Sponsoren beeinflusst worden. Als großes Projekt stehe zudem die Anschaffung einer Tribünenanlage an, die aber aus Hamburg abgeholt werden muss. Dabei hofft der Verein auf tatkräftige Unterstützung.

Während der Aussprache der Mitglieder wurde die professionelle Handhabung des tragischen Rennunfalls auf der Bahn im vergangenen Jahr gelobt. Bei dem Sturz war ein Pferd so schwer verletzt worden, dass es getötet werden musste. Gewürdigt wurde zudem der Sieg des 80-jährigen Günther Lühring in Hooksiel und der Sieg von Immo Müller bei der deutschen Amateurmeisterschaft in Hamburg. Lühring wurde zudem nach München in die „Hall of Fame“ des deutschen Trabrennsports eingeladen und erhielt in diesem Rahmen das „Silberne Hufeisen“. Damit wurde sein jahrzehntelanges, sehr erfolgreiches Engagement für den Sport gewürdigt.

Schulden steigen massiv: Gemeinde stellt alle Investitionen auf den Prüfstand

Wangerland (29. 2. 2024) – Die Gemeinde Wangerland kann künftig Investitionen nur noch dann tätigen, wenn eine Refinanzierung von anderer Seite gewährleistet ist. Ansonsten, so Gemeindekämmerer Arthur Wichmann, drohe eine Überschuldung. 

Die Mitglieder des Finanzausschusses des Rate segneten am Mittwochabend einvernehmlich den Haushaltsentwurf für das laufende Jahr ab. Das Zahlenwerk geht bei Einnahmen von rund 27 Millionen Euro – nach den bereits beschlossenen Konsolidierungsmaßnahmen – von einer Unterdeckung im Ergebnishaushalt von (nur) 415.000 Euro aus. Ursprünglich war ein Minus von 2,4 Millionen Euro befürchtet worden.

In 2024 können danach Investitionen in Höhe von 8,1 Millionen Euro getätigt werden. „Herbei handelt es sich aber um die Fortsetzung schon laufender Vorhaben und ausschließlich um Pflichtaufgaben“, so der Kämmerer. Darüber hinaus gehende Investitionen könne die Gemeinde sich nicht leisten. 

Massiver Investitionsstau

Die Schulden der Gemeinde werde voraussichtlich bis Ende 2024 von 8,1 auf 18,4 Millionen Euro steigen. Und das, obwohl niemand im Rathaus größenwahnsinnig geworden sei. „Wir müssen nur den Investitionsstau der vergangenen Jahre abarbeiten“, sagte Wichmann. Zum Beispiel im Bereich der Feuerwehren und der Schulen.

Die Fraktionen im Rat der Gemeinde hatten sich am vergangenen Wochenende mit der Gemeindeverwaltung zu einer Klausurtagung getroffen. Dabei habe man weitgehend Einvernehmen über den finanzpolitischen Kurs herstellen können, sagte Bürgermeister Mario Szlezak. Einhelliger Tenor: Bund und Land müssen für eine bessere Finanzausstattung der Kommunen sorgen, damit diese ihre Aufgaben erfüllen können.

„Jeder Ausgabe gehört künftig auf den Prüfstand“, mahnte Alice Brandenburg-Bienek (CDU). Sie sei froh, dass der Rat sich bereits Ende vergangenen Jahres geschlossen hinter ein freiwilliges Haushaltskonsolidierungs-Konzept gestellt habe. Das Konzept beinhaltet unter anderem die Erhöhung von Steuer- und Gebührensätzen, die zum Teil schon beschlossen sind. Am Mittwoch empfahl der Ausschuss zudem eine 15-prozentige Erhöhungen der Gebühren für Dienstleistungen der Feuerwehren. Dabei gehe es nicht um Lösch- oder Rettungseinsätze, aber zum Beispiel um die Kosten, die durch mutwillige Fehlalarme entstehen.

Bau von Feuerwehrhaus verschieben?

Viola Dorow (SPD) warnte in der von Lübbo Meppen (FDP) geleiteten Sitzung davor, dass der Schuldenberg der Gemeinde sich schnell vervierfachen könnte, wenn keine zusätzliche Unterstützung von Land und Bund komme. Im Wangerland geht es unter anderem um die Vorbereitung der Grundschulen auf Ganztagsunterricht und den Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses in Hohenkirchen. Horst David (Freie Bürger) mahnte den zügigen Verkauf der Rundinsel im Wangermeer an. Davon erhoffe man sich Einahmen von rund vier Millionen Euro. Der Bau des Feuerwehrhauses müsse gegebenenfalls ein oder zwei Jahre geschoben werden.

Kaiser-Fuchs pocht auf konkreten Zeitplan

Wichtig sei, dass sich Rat und Verwaltung finanzpolitische Zeitfenster geben, sagte Marianne Kaiser-Fuchs (SPD). „Wir brauchen Konzepte und einen konkreten Zeitplan, bis wann wir was erledigt haben wollen.“ Um den zu erarbeiten, müsse man sich notfalls auch dreimal in der Woche zusammensetzen. Auch Brandenburg-Bienek machte sich für klare Prioritäten beim Investitionsplan stark. Für sie persönlich hätten Schulen Vorrang vor Feuerwehrgebäuden. Zudem müsse die Gemeinde ihre Einnahmesituation zu verbessern. Etwa durch den Verkauf der Rundinsel und die Erweiterung von Gewerbegebieten. 

Bürgermeister Szlezak erinnerte daran, dass der Verkauf der Insel schon dreimal kurz vor dem Abschluss stand. Mit dem Thema befasse sich jetzt ein Arbeitskreis. Mehreinnahmen für die Gemeinde seien vor allem aus dem Bau von Windenergieanlagen und einem Solarpark zu erwarten. Der SPD-Politiker regte an, als Signal zur chronischen Unterfinanzierung der Kommunen an Hannover, auch einmal im Bereich der Pflichtaufgaben eine Investition zu schieben. Die Botschaft: „Wir können einfach nicht mehr …“

Bauhof sagt Hilfe für Kinder zu

spielplatz Bakenstraat
Der Spielplatz an der Bakenstraat steht unter Wasser. Zum Ärger der Kinder können die Geräte aktuell nicht genutzt werden. Foto: hol

Hooksiel (28. 2. 2024) – Es hat viel geregnet in den vergangenen Wochen. Sehr viel. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass überall dort, wo das Wasser nicht richtig abläuft, noch Pfützen stehen. So auch auf dem Spielplatz am Ende der Hooksieler Bakenstraat. 

Unter den Spielgeräten wie Schaukel, Kletterturm und Rutsche steht gut zehn Zentimeter hoch das Wasser. Für die Anwohner, und vor allem die kleinen Nutzer, ist allerdings ein weiß-rotes Flatterband ebenso ärgerlich. Der Bauhof der Gemeinde hat den Platz vorsorglich gesperrt. 

Wie Bauhof-Leiter Renke Oltmanns gegenüber „Hooksiel-Life“ sage, soll diese Sperrung aber möglichst schnell wieder aufgehoben werden. Vermutlich sei die Drainage verstopft, so dass kein Wasser mehr ablaufen kann. Sobald das Wetter es zulasse, werde der Bauhof sich den Platz ansehen, die Rohre durchspülen und gegebenenfalls etwas Sand unter den Spielgeräten aufschütten. Dann kommt das Flatterband wieder weg – und die Kinder dürfen wieder spielen. 

Dorfgemeinschaft voller Tatendrang: Gemeinsame Aktionen für Hooksiel

Tyrkir gesunken
Ob das im September gesunkene Wikingerschiff „Tykir“ jemals wieder übers Hooksmer fahren wird, ist ungewiss. Aber Rundfahrten sollen dennoch wieder stattfinden. Archiv-Foto: hol

Hooksiel (27. 2. 2024) – Das Wikingerschiff „Tykir“ ist möglicherweise nicht mehr zu retten. Das Holzschiff war im September aus bislang ungeklärter Ursache im Alten Hafen von Hooksiel gesunken. Aber aus Sicht der Betreiber ist klar: „Das war Fremdeinwirkung!“ Wie Andreas de Roover vom Verein „Historische Seefahrt“ am Montagabend vor der Dorfgemeinschaft Hooksiel sagte, sei nach dem bisherigen Stand der Untersuchungen von einem „wirtschaftlichen Totalschaden“ auszugehen.

Der Verein hat in den vergangenen Jahren mit dem 25 Personen fassenden originalgetreuen Nachbau eines Wikingerschiffes Rundfahrten auf dem Hooksmeer angeboten. Mit oder ohne „Tykir“ – der Verein wolle weiterhin in Hooksiel aktiv bleiben, kündigte de Roover an. Möglicherweise schon ab diesem Sommer werde man notfalls mit einem anderen Schiff, einem ausgedienten Krabbenkutter oder einer Tjalk, vom Alten Hafen aus Rundfahren anbieten. Derzeit sei man im Gespräch mit der Wangerland Touristik GmbH und der Hafengesellschaft NPorts über weitere Anlegestellen im Hooksmeer, etwa in der Nähe der Schleuse und an der Marina.

Zur Jahreshauptversammlung der Dorfgemeinschaft begrüßte Marco Knodel über 40 Vertreter von Hooksieler Vereinen im Awo-Heim. Mit dabei eine Abordnung der „Schwarzmaler“, die an diesem Rosenmontag die Tradition des Fastnachtslaufens in Hooksiel wiederbelegt hatten und, so Julian Dreßel, sich dauerhaft als Verein oder in einem Verein organisieren möchten. „Wir wollen dafür sorgen, dass die Tradition an die nächsten Generationen von jungen Leuten weiter gegeben wird.“ 

Krabbentage Hooksiel
Die Dorfgemeinschaft wird auch in diesem Jahr wieder mehrere Großveranstaltungen im Ortskern von Hooksiel organisieren. Archiv-Foto: hol

Darüber hinaus sei man gern bereit, andere Vereine bei Aktivitäten zugunsten von Hooksiel zu unterstützen, sagte Dreßel. Bruno Bölts, Sprecher der Arbeitsgruppe Hooksiel, meldete umgehend Bedarf an. Die Arbeitsgruppe wolle im April auf dem Dietrichsberg im Freizeitgelände, immerhin 15.600 Millimeter hoch, ein 2,80 Meter hohes Gipfelkreuz errichten. „Dafür brauchen wir kräftige Leute, die Beton für das Fundament auf den Berg fahren.“

Die Dorfgemeinschaft als Verein der Vereine tritt selbst vornehmlich als Organisator von Großveranstaltungen wie „Heringstage“, „Krabbentage“ und „Weihnachtsmarkt“ in Erscheinung. Darüber hinaus, so Vorstandsmitglied Tobias Geisen, habe man im vergangenen Jahr eine Reihe weiterer Veranstaltungen im Ort logistisch unterstützt. Insgesamt sei das Jahr auch finanziell gut gelaufen, so dass die Dorfgemeinschaft mit ihren Überschüssen andere Aktivitäten sponsern konnte. So hätten unter anderem die Grundschule Hooksiel eine Tischtennisplatte, die Jugendfeuerwehr ein Zelt und die „Schwarzmaler“ ein Pizza-Essen bekommen. 

Knodel kündige an, dass der schon traditionelle Veranstaltungsreigen beginnend mit dem Ostermarkt und dem Maibaum-Aufstellen auch 2024 stattfinden werde. Darüber hinaus wolle man sich bemühen, die verschiedenen Laternenumzüge im Ort zu einem großen Umzug zu bündeln. Zusammen mit der Gemeinde Wangerland arbeite man daran, Überschneidungen von Veranstaltungen im Wangerland zu vermeiden.

Als „tolle Aktion“ würdigte Hans-Ott Vogt vom Verein für Handel, Handwerk und Gewerbe die Neuauflage des Handwerkerballs, der an Rosenmontag in der „Eventhalle“ von Frank Langenhorst stattfand. Der Ball soll, so kündigte Langenhorst an, 2025 erneut stattfinden. Auch zum Wohl von Hooksiel: Die Überschüsse fließen in Aktivitäten für den Ort. Dazu könnte auch die Beschaffung neuer Holzhütten für die Dorfgemeinschaft gehörten. Die aktuellen sind stark sanierungsbedürftig und können nicht mehr an andere Ortschaften ausgeliehen werden.

Reiter hatten viel Spaß beim Boßeln

Boßeltour ruf Hooksiel
Gut gelaunt gingen rund 40 Mitglieder des RuF Hooksiel auf Boßeltour. Foto: Noatsch

Hooksiel (26. 2. 2024) – Der nächste Termin fürs Boßeln steht bereits: 22. Februar 2025. Und nach der erfolgreichen Wiederbelebung der Tradition des Reit- und Fahrvereins (RuF) Hooksiel dürfte schon jetzt klar sein, dass es dafür genügend Anmeldungen geben wird. 

Am vergangenen Wochenende trafen sich rund 40 Mitglieder des RuF Hooksiel am Elisabethaußengroden zu einer Boßeltour mit anschließendem Grünkohlessen. Die Organisatoren Gunda Hoffmann und Andy Strümpel hatten diese Tradition des Vereins nach jahrelanger Pause wieder aufgenommen und einen Neustart gewagt. 

Mit Erfolg. Bei herrlichem Wetter zogen die Teilnehmer mit Bollerwagen und Marschverpflegung den Deichverteidigungsweg entlang und versuchten, die Kugeln auf der Bahn zu halten. Selbst der auf dem Rückweg einsetzende Regen konnte die fröhliche Stimmung nicht trüben.

Zum Grünkohlessen in gemütlicher Runde trafen sich die Reiterinnen und Reiter im Anschluss in Schilds Bauernhofcafe. Dabei wurde man sich schnell einig: „Im nächsten Jahr gehen wir wieder auf Boßeltour!“ Und die Organisatoren dafür wurden auch umgehend gefunden – das neue Grünkohl-Königspaar Danja und Jörg.

Spannung pur Jahrgänge Fußball-Turnier

Wangerland (25. 2. 2024) – Nach einem schwachem Start hat der Trainer der Fußball-Jugend E2 (Jahrgänge 2013/14) der Jugendspielgemeinschaft (JSG) Wangerland, Bernhard Köster, „eine feine Leistung“ seiner Mannschaft gesehen. Am Ende reichte es beim Turnier um den Puttkamer-Cup in der Halle in Hohenkirchen aber nach einem spannenden Schlussakkord nur zum sechsten Platz. 

Noch nicht richtig wach waren die JSG-Spieler zum Auftakt gegen den ESV Wilhelmshaven. In den ersten drei Minuten klingelte es gleich zweimal im JSG-Tor. Elian und Benny schaffen bis zur 8. Minute den Ausgleich. Aber: 30 Sekunden vor Schluss vertändelt die JSG den Ball. 3:2 für den ESV. 

Chancenlos war die JSG im Spiel gegen Wiesmoor. 0:6. Dann die Wende. Gegen Eintracht Oldenburg entwickelt sich ein packendes Spiel. Chancen hüben wie drüben. Im Tor der JSG steht jetzt Elian, der eine starke Leistung zeigt. Benny erzielt nach Vorarbeit von Noah das 1:0. Vorn gibt es weitere Chancen, hinten räumen Thede und Moritz ab. Dazu einige Glanzparaden von Elian. Der erste Sieg steht.

Es folgen die Finalspiele. Nach einem lockeren 4:0 (Moritz, Eysem) gegen Wittmund gibt es die Chance zur Revanche gegen Wilhelmshaven. Es geht um Platz fünf. Schnell führt die JSG 1:0, aber der Gegner ist ebenbürtig, 1:1 in Minute vier, zwei Minuten später 1:2. Die JSG wirft alles nach vorn, spielt „teilweise wilde Sau“, so Köster. Aber in der 9. Minute fällt tatsächlich der Ausgleich. Neunmeterschießen! 

Und was für eins. Spannung pur. Elian hält zunächst zwei von drei Neunmetern. Aber auch für die JSG kann nur Benny einnetzen. 3:3. Verlängerung. Der Keeper des ESV hält den Schuss von Moritz und Elian hat beim nächsten Schuss das Nachsehen: 3:4. 

Rat entscheidet über Tempo-30-Zone

Hooksiel (23. 2. 2024) – Eigentlich schien schon alles klar: Nach der Anregung eines Hooksieler Bürgers hatte sich der Wegebauausschuss der Gemeinde Wangerland dafür ausgesprochen, die Tempo-30-Zone auf den Pakenser Altendeich in Hooksiel auszuweiten. Auch Polizei und Verkehrsunfallkommission gaben dafür bereits vor Monaten grünes Licht. 

Aber: Zwischen dem Verkehrskreisel und der Tempo-20-Zone im Ortskern dürfen Autos immer noch 50 Stundenkilometer schnell fahren. Wie Messungen ergaben, sind viele Autofahrer hier sogar deutlich schneller unterwegs. Und Radfahrer werden genötigt, den schmalen und buckeligen Fußweg neben der Straße mitzubenutzen. 

Tempo-20-Hooksiel
Im Ortskern von Hooksiel gilt schon jetzt Tempo 20. Der Gemeinderat muss jetzt entscheiden, ob auf dem Pakenser Altendeich bis zum Verkehrskreisel künftig Tempo 30 gelten soll. Foto: hol

Warum das so ist, wurde während der Sitzung des Wegeausschusses in dieser Woche deutlich. Es gibt im Rat auch kritische Stimmen zum Tempo-30-Vorhaben. So bezweifelte der Hooksieler Ratsherr Dieter Schäfermeier (ZUW), ob die Tempo-Drosselung auf einer der wenigen Straßen, auf der man noch 50 fahren dürfe, wirklich sinnvoll sei. Zumal es dort bislang kaum Unfälle gegeben habe.

Klarheit in die politische Willensbildung der Gemeinde Wangerland soll jetzt die Ratssitzung am Dienstag, 12. März, bringen. Wie der zuständige Fachbereichsleiter Markus Gellert gegenüber „Hooksiel-life“ sagte, soll der Rat über die Frage „Tempo 30 auf dem Pakenser Altendeich“ und die Verkehrsberuhigung in den Straßen im Neubaugebiet Hohe Weg abstimmen. Danach könnte das entsprechende Signal an die Verkehrsbehörde gegeben werden, auf das Thorsten Hinrichs, zuständiger Fachbereichsleiter beim Landkreis Friesland, seit Mai vergangenen Jahres wartet.

Hinrichs hatte vor dem Ausschuss noch einmal die rechtlichen Rahmenbedingungen erläutert. Dabei sei zu unterscheiden zwischen Tempo-30 auf Teilstrecken mit einer so genannten „qualifizierten Gefahrenlage“ – etwa vor Schulen, Kindergärten oder Seniorenheimen – und der Ausweisung oder Erweiterungen von Tempo-30-Zonen. Tempo-30-Zonen seien in geschlossenen Ortschaften, etwa in Wohngebieten, mit hoher Frequenz von Fußgängern- und Radfahrern möglich, wenn die jeweilige Gemeinde dazu eine flächendeckende Verkehrsplanung vorlegt. 

Für die verkehrsrechtliche Anordnung für die Installation der 30-km/h-Schilder in Hooksiel fehle im lediglich noch die eindeutige Absichtserklärung der Gemeinde, sagte Hinrichs gegenüber „Hooksiel-life“. Ob die zeitnah kommt, dürfte sich in der nächsten Ratssitzung zeigen.

Gewerbe unterstützt Arbeitsgruppe

HHG Spende
Mit einem Umtrunk und einer Spende bedankte sich der Verein für Handel, Handwerk und Gewerbe bei der Arbeitsgruppe Hooksiel. Frank Langenhorst (links) stellte dabei seine Event-halle vor. Foto: Gieseke

Hooksiel (23. 2. 2024) – Der Hooksieler Verein für Handel, Handwerk und Gewerbe (HHG) hat der Arbeitsgruppe Hooksiel 500 Euro gespendet. Die Gewerbetreibenden wollen damit die Arbeit der seit Jahren ehrenamtlich tätigen Mitglieder der Arbeitsgruppe unterstützen, die sich unter anderem intensiv für die Verschönerung des Ortsbildes von Hooksiel engagieren.

Bei dem Geld handelt es sich um den Erlös des kürzlich in der Event-Halle im Gewerbegebiet gefeierten Handwerkerballs. Hallenbetreiber und HHG-Mitglied Frank Langenhorst lud die Arbeitsgruppenmitglieder anlässlich der Spendenübergabe zu einem kleinen Umtrunk ein. 

Die Arbeitsgruppe zeigte sich von der Event-Halle beeindruckt. Gruppensprecher Bruno Bölts versicherte, dass die Spendensumme vollständig in Projekte für Hooksiel fließen werden.

Leiche aus Hafenbecken geborgen

Rettung am Außenhafen
Großeinsatz am Hooksieler Außenhafen. Eine Frau war mit ihrem Wagen ins Hafenbecken gefahren. Sie konnte nur noch tot geborgen werden.

Hooksiel (20. 2. 2024) – Tragisches Unglück am Hooksieler Außenhafen. Dienstag früh gegen 7 Uhr wurden Polizei, Feuerwehr, Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger und die Lebensretter der DLRG von der Rettungsleitstelle Friesland/Wilhelmshaven alarmiert. Besatzungsmitglieder eines im Hafen liegenden Schiffes hatten beobachtet, wie ein Auto in das Hafenbecken gefahren war.

Die Hilfe kam zu spät. Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, war der Wagen bereits vollständig versunken. Im Rahmen der groß angelegten Rettungsaktion, bei der auch ein Taucher eingesetzt wurde, konnten Retter der DRzRS die Fahrerin des Autos nur noch tot aus dem Wasser bergen.

DLRG-Taucher im Hooksieler Hafen

Ob sich noch weitere Personen oder Tiere in dem Auto befanden, war zunächst unklar. Mit einem Sonargerät orteten DLRG-Helfer des Wasserrettungszuges des Landkreises Friesland von einem Boot aus die Position des Wagens am Hafengrund. Bei extrem schlechter Sicht unter Wasser erkundete danach ein Taucher (Foto, DLRG) das Fahrzeug, das danach geborgen wurde.

Die Polizei bestätigte den Vorfall gegenüber „Hooksiel-life“, wollte aber keine Details zu den noch laufenden Ermittlungen nennen. Hinweise auf ein Fremdverschulden für das Unglück gab es zunächst nicht.

Das im Hafenbecken versunkene Auto mit auswärtigem Kennzeichen wurde mit Hilfe eines Abschleppdienstes aus dem Wasser gezogen. Die insgesamt 45 Einsatzkräfte waren bis in die Mittagsstunden vor Ort. Die Ermittlungen der Polizei dauern an.  

Anmerkung: Der ursprüngliche Artikel vom Dienstag wurde am Mittwoch aktualisiert.

Wenn die umgekippte Abfalltonne zum unüberwindbaren Hindernis wird

Hooksiel (19. 2. 2024) – Die Dame ist jenseits der 80, aber immer noch mobil. Nennen wir sie Frau Meier. Mit ihrem Rollator läuft sie fasst täglich durch den Ort. Ihr Credo: „Bewegung hält fit!“ 

Ein Problem teilt Frau Meier mit vielen älteren Hooksielern. Das mit dem Spazierengehen ist nicht immer einfach. Die Fußwege sind um Teil schmal und buckelig, das Kreuzen von Straßen gefährlich – obwohl die meisten Autos langsam unterwegs sind. „Da muss ich eben aufpassen …“ Ärgerlicher seien die unnötigen Hindernisse, die ihr den Weg versperren: die Hecken, die weit in die Fußwege hinein ragen oder Abfalltonnen, die die Fußwege versperren. 

Mülltonne auf dem Gehweg
Umgekippte Abfallbehälter sind vor allem für gehbehinderte Menschen echte Hinternisse. Fotos: hol

Montags Papiertonnen, dienstags Wertstofftonnen, donnerstags Biotonnen und Restmülltonnen. Die Mülltrennung ist weit fortgeschritten, das Abfuhrsystem optimiert. Neben der Organisation hat sich über die Jahre auch die Technik geändert. Längst Geschichte sind die Zeiten, in denen ein „zweiter Mann“ auf den Müllwagen mitfuhr, die Tonnen von den Grundstücken holte und sie nach dem Entleeren wieder an ihren Platz stellte.

Heute ist der Fahrer allein unterwegs. Die Anwohner stellen die Behälter selbst an die Straße. Mit dem Greifarm seines Abfuhrfahrzeugs packt der Fahrer die Tonnen und kippt deren Inhalt in den Laderaum. Kein leichtes Unterfangen. Manchmal parken Autos vor den Abfallbehältern, manchmal stehen Behälter falsch herum. Und manchmal werden Tonnen so abgestellt, dass der Fahrer gewaltig aufpassen muss, mit seinem Greifarm nichts zu beschädigen – etwa die historisch anmutenden Kandelaber im Hooksieler Ortskern.

Frau Meier hat großen Respekt vor dem Geschick der Lastwagenfahrer. Aber wenn wieder einmal etliche Tonnen quer auf den Bordsteinen liegen, würde sie sich doch wünschen, dass es den „zweiten Mann“ noch gäbe, der die Tonnen wieder aufrichtet. „Natürlich kann niemand etwas dafür, wenn der Sturm Tonnen umkippt“, sagt die Hooksielerin. Aber nach ihrer Erfahrung fallen auch bei ruhiger Wetterlage viele Behälter beim Abstellen um und versperren die Gehwege – zum Teil über Stunden. Besonders häufig, so ihr Eindruck, komme das bei Wertstofftonnen vor.

Der Landkreis Friesland als Untere Abfallbehörde kennt das Problem. Er beauftragt die Unternehmen, die den Rest-, Papier- und Bioabfall abholen. Für die Wertstofftonnen ist das Duale System Deutschland zuständig. „Es gibt keine Erfahrungen, dass bestimmte Tonnen häufiger umfallen als andere“, sagte Nicola Karmires auf Anfrage von „Hooksiel-life“. Allerdings sei anzunehmen, dass großflächigere Tonnen bei Sturm eher umfallen können.

Das Vorgehen bei der Entsorgung sei bei allen Betrieben gleich. „Die Entsorgungsfahrzeuge nutzen automatisierte Kippvorgänge. So wird der Behälter gehoben, drei Mal angeschlagen und wieder abgestellt“, schildert Karmires. Die Geschwindigkeit des Entladevorgangs könne in der Regel von den Fahrern nicht reguliert werden. Auch der Abstellvorgang sei bei allen Fahrzeugen gleich.

Dennoch: Immer wieder fallen Tonnen – aus welchem Grund auch immer – um. „Bei unseren Vertragspartnern ist geregelt, dass eine Tonne wieder aufzustellen ist, sollte diese bei oder nach der Entleerung umfallen“, erläutert Nicola Karmires. Soweit die Theorie: In der Praxis kommt das angesichts des Zeitdrucks der Fahrer wohl eher selten vor. Schlimmer noch: In einem Ort mit vielen Ferien- und Zweitwohnungen ist längst nicht überall ein Hausbewohner vor Ort, der seine (leere) Tonne wieder aufrichtet. 

Frau Meier würde sich wünschen, dass in solchen Fällen der Hausmeisterdienst oder auch Nachbarn zeitnah die Hindernisse aus dem Weg räumen. „Ich würde es ja selbst machen. Aber ich kann es leider nicht mehr …“