Alte Scheune muss weichen: An der Nee Straat entsteht ein Mehrfamilienhaus

Abbruch von Schnee in Hooksiel
An der Nee Start wird ein Mehrfamilienhaus gebaut. Der Abbruch der Scheune auf dem Grundstück der Familie Rothert hat begonnen. Vorn: Investor Bodo Rothert (l.) mit seinem Sohn Nando. Foto: hol

Hooksiel (20. 9. 2024) – Die Tage der alten Scheune an der Nee Straat von Hooksiel sind gezählt. In dieser Woche hat der Abbruch begonnen. Der Bauunternehmer Bodo Rothert will auf dem zentralen Grundstück in Sichtweite der historischen Fischerhäuser und des Alten Hafens ein Mehrfamilienhaus errichten.

„Wohnraum ist knapp“, sagt Rothert. Und die Auftragslage in der Baubranche nicht berauschend. In dem Gebäude, das von der Größenordnung dem benachbarten Wohnblock ähneln wird, sollen acht Wohnungen in der Größe von 58 bis 95 Quadratmeter entstehen. Und zwar schon bald. Nach den Abbrucharbeiten will Rothert, der selbst in Zetel wohnt, im Oktober mit den Tiefgründungsarbeiten beginnen. „Wenn das Wetter mitspielt, könnte der Rohbau im Februar fertig sein.“

Für Bodo Rothert, Geschäftsführer der Wilhelmshavener Firma Geithner Bau, hat das Projekt eine besondere Bedeutung. Schon als Kind spielte er in der für ihn „riesigen Scheune“. Die Scheune war damals die Werkhalle der Baufirma Rothert, die der Großvater des Investors, Heino Rothert, in Hooksiel gegründet und bis in die 1970er Jahre betrieben hat. Das Haupthaus an der Ecke Lange Straße/Viethstraße ist noch heute in Familienbesitz. 

Der markante Klinkerbau, in dem inzwischen mit Nando Rothert die nächste Familien-Generation lebt, war nach dem Großbrand in Hooksiel von 1928 auf einem historischen Kellergewölbe aufgesetzt worden. Durch das Gebäude gelangte man früher in den Garten und zum dahinter liegenden Betriebsgelände. Die Nee Straat gab es damals noch nicht. Die Entlastungsstraße für die Ortsdurchfahrt wurde erst 2005 quer durch das Gartengrundstück gebaut.

Die Scheune, die noch eine Zeit lang von einem anderen Bauunternehmen genutzt wurde, war danach Sitz eines Antiquitäten-Hauses, eines Fahrradhändlers und eines Autoschraubers. Hermann Rothert, Vater von Bodo Rothert, baute auf dem Grundstück nebenan den Block mit Sozialwohnungen. Nachdem Bodo Rothert seine Hotelbau-Pläne für das ehemalige Feuerwehrareal in unmittelbarer Nachbarschaft auf Eis gelegt hatte, reifte der Plan für den Bau eines weiteren Mehrfamilienhauses. 

Inzwischen liegt die Baugenehmigung für den Komplex vor. Einige Merkmale des Projektes: Der Bau wird frei finanziert. Somit sind die Dauerwohnungen von jedermann mietbar. Großen Wert lege er auf hohe Energieeffizienz, sagte Rothert gegenüber „Hooksiel-Life“. Der Wohnkomplex werde nach KFW-40-Standard gebaut. Auf dem Dach sollen Photovoltaik-Anlagen installiert werden, deren Strom unter anderem Erdwärmepumpen versorgt, über die die Wohnungen geheizt werden. Den Weg zur Wärme aus dem Erdinneren sollen zwei Bohrungen in 140 Meter Tiefe ermöglichen. 

Klimaschutz durch moderne Straßenleuchten

led Leuchten Hooksiel
Oliver Theisen (auf der Leiter) und sein Chef Stefan Jürgens tauschen in Hooksiel die letzten Quecksilberdampflampen gegen stromsparende LED-Leuchten aus. Foto: hol

Hooksiel/Wangerland (5.12.2002) – Die Gemeinde Wangerland wird klimafreundlicher. Zumindest im Bereich der Ortsbeleuchtungen. Bis Ende dieses Jahres sind in den 27 Dörfern und Orten im Gemeindegebiet nahezu alle 1578 Straßenlaternen und Leuchten im öffentlichen Raum ausgetauscht worden. Aktuell montiert eine Fachfirma in Hooksiel die letzten der rund 400 Quecksilberdampflampen ab und installiert dafür moderne LED-Leuchten.

Das neue Ortsbeleuchtungskonzept wurde von den politischen Gremien der Gemeinde 2019 beschlossen. Nach den ursprünglichen Plänen sollte die auf rund eine Million Euro veranschlagte Investition (eine Förderung von 20 Prozent seitens des Bundesumweltministeriums schon eingerechnet) auf die Jahre 2019 bis 2025 gestreckt werden. Aufgrund günstiger Anschaffungspreise und der Kostenentwicklung, so Torsten Meuer, Leiter des Fachbereiches Bautechnik in der Gemeindeverwaltung, habe man das Projekt beschleunigt und vor allem die Installation der LED-Leuchten in Hooksiel vorgezogen. 

Quecksilber ist giftig. Und die alten Dampflampen, die bereits seit 2015 nicht mehr verkauft werden dürfen, gelten als Stromfresser. Insofern hat die Umrüstung positive Klimaeffekte. Der errechnete Treibhausgas-Ausstoss soll um 55 Prozent sinken. Auch finanziell rechnet sich die Investition. Ursprünglich, so Meuer, sei man bei der Gemeinde davon ausgegangen, dass sich die neuen Leuchten aufgrund der niedrigeren Stromkosten in 16 Jahren bezahlt machen. „Aufgrund der aktuellen Preisentwicklung dürften sich die LED-Leuchten schon in sieben oder acht Jahren amortisiert haben.“ 

Im Rahmen des Projektes wurde nach den Worten von Meuer auch der eine oder andere abgängige Laternenmast ausgetauscht. Die Kosten für die Entsorgung des Sendemüll-Anteils der Quecksilberdampflampen seinen in der Gesamtkalkulation schon enthalten. An- und ausgeschaltete werden die LED-Leuchten übrigens durch eine „Astronomische Zeitschaltuhr“, die sich an den Sonnenauf- und -untergang ausrichtet. Die Leuchten schalten sich mit einbrechender Dämmerung ein. In Hooksiel schalten sich sich dann für den Zeitraum von 1 bis 6 Uhr automatisch wieder ab. Auf individualisierte Bewegungsmelder, die nachts auf einzelne Fußgänger reagiert hätten, habe man bewusst verzichtet. „Wenn dann eine Gruppe Hooksieler nach einer Feier nach Hause gegangen wäre, wäre ohnehin der gesamte Ort beleuchtet worden.“