Wangerland/Hooksiel (27. 8. 2023) – Bei der Jugend-Spiel-Gemeinschaft (JSG) Wangerland ist richtig was los. Die Teams aus Spielern den Wangerländer Vereinen, darunter aus Hooksiel, verbuchten zum Saisonstart drei Siege.
Die C-Jugend setzte sich gegen die JSG Wilhelmshaven mit 3:1 durch. Zudem fuhren beide E-Jugend-Mannschaften deutliche Siege ein. Die E I gewann gegen Jever I mit 8:1, die E II kam aus Obenstrohe mit einem 7:0-Sieg nach Hause.
Aufgrund der hohen Kinderzahl hatten die JSG-Verantwortlichen beschlossen, mit zwei E-Jugend-Mannschaften in die Saison zu gehen. Gerade bei der E II, ein völlig neu formierte Teams, war unklar, wo man sich einordnen kann.
In Obenstrohe lag man dann aber nach drei Toren von Benny bereits zur Halbzeit mit 3:0 vorn. Allerdings: Wenn Dominik im Tor der Wangerländer nicht ein ums andere Mal in höchster Not seine Klasse gezeigt hätte, hätte man sich auch über ein 3:3 zur Pause nicht beschweren können.
Nach Wiederanpfiff ging es dann mit dem Toreschießen munter weiter. Die Belohnung für zum Teil sehenswerten Kombinationsfußball: Mats, Noah und Eysem mit gleich zwei Treffern sorgten für den verdienten Endstand.
Anmerkung: In einer früheren Fassung stand ein falsches Ergebnis für die C-Jugend
Wangerland/Hooksiel (25. 8. 2023) – Der Klimawandel ist schon da. Und alle zu erwartenden Symptome signalisieren: Das Wasser-Management wird immer wichtiger. Starkregen mit Überflutungen nehmen zu, zeitgleich fallen ganze Landstriche der Dürre zum Opfer. Hinzu kommt der Anstieg des Meeresspiegels, der die Deichsicherung, aber auch die Entwässerungssysteme vor Herausforderungen stellt.
Die richtige Menge Wasser am richtigen Platz – das ist die Herausforderung. Gerade auch dann, wenn die Energiewende gelingen soll, wozu die Region Friesland-Wilhelmshaven unter anderem mit der Produktion von Wasserstoff (H2) als Speicher für grüne Energie beitragen will. Die aktuell in der Region geplanten Projekte könnten in einigen Jahren bis zu 60 Prozent des deutschen Wasserstoff-Bedarf abdecken. Allerdings: Für die Elektrolyse zur Aufspaltung von Wasser (H2O) wird neben Strom viel Wasser benötigt. Sehr viel Wasser.
Was sind die Herausforderungen für das Wasser-Management der Zukunft? Zu einem Gespräch darüber im Schöpfwerk Wangerland begrüßte Sielacht-Vorsteher Marko Harms (2. v. r.) Kreistagspolitiker sowie Vertreter vom Landkreis Friesland und des OOWV. Foto: hol
Ein entscheidender Faktor für die Regulierung des Wasserstandes in der Gemeinde Wangerland ist das Schöpfwerk Wangerland. Am Freitag trafen sich hier auf Initiative des Wangerländer Ratsherrn und Kreistagsabgeordneten Reiner Tammen (Grüne) Politiker der SPD/Grüne/FDP-Mehrheitsgruppe im Kreistag mit Vertretern der Sielacht, der Unteren Wasserbehörde, des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbandes (OOWV) und Regionalplanern des Kreises.
Längst noch nicht alle Probleme gelöst
In diesem ersten Gespräch zum Wasser-Management der Zukunft wurde deutlich: Die Aufgaben vom Schutz des Grundwassers als Trinkwasser-Reservoir bis hin zur Deckung des steigenden Süßwasser-Bedarfs von Industriebetrieben sind so vielfältig, dass längst noch nicht für alle Probleme Lösungen in Sicht sind. Schon gar keine schnellen Lösungen.
Derzeit laufen Studien, in denen Möglichkeiten zur Wassergewinnung analysiert werden. Denn, so Jochen Meier von der Unteren Wasserbehörde beim Landkreis: „Die Wasserrechte in Friesland sind weitgehend ausgeschöpft. Grundwasser steht uns zur Wasserstoff-Produktion nicht zur Verfügung.“
Woher also soll das benötige Wasser kommen? Eine Idee: Über Regenwasser-Rückhaltesysteme. In der Region fallen 800 bis 850 Liter Regen je Quadratmeter im Jahr. Ein Großteil davon fließt von versiegelten Flächen in Gräben oder in die Kanalisation – und dann über Schöpfwerke in die Nordsee. Aus Süßwasser wird Salzwasser.
Schöpfwerk reguliert den Wasserstand
Allein über das Bauwerk am Hohenstiefersiel vor den Toren von Horumersiel werden nach den Worten von Marko Harms, Vorsteher der Sielacht Wangerland, rund 60 Millionen Kubikmeter Oberflächenwasser im Jahr in die Nordsee geleitet. Regenwasser, das über Tiefs, Leiden und Gräben mit einer Gesamtlänge von 350 Kilometern in Richtung Küste abfließt, damit die Menschen hinter den Deichen bis nach Jever trockene Füße behalten.
Das überschüssige Wasser kann aber maximal an fünf Stunden am Tag abfließen, nämlich nur bei Niedrigwasser in der Jade. Zusätzliche Pumpen werden bei Extrem-Wetterlagen angeworfen, so Harms. Und in trocknen Perioden? Dann bleibt das Schöpfwerk geschlossen und reguliert so den Wasserstand für eine Fläche von insgesamt rund 26.000 Hektar Land.
Gert Bartels, Geschäftsführer der Wasser- und Bodenverbände in Jever, ist daher skeptisch, ob es sinnvoll wäre, Wasser aus dem Polder am Schöpfwerk in Richtung Wasserstoff-Industrie in Wilhelmshaven oder in Sande-Gödens zu pumpen. „Eine kontinuierliche Versorgung können wir nicht leisten – und auch das Pumpen kostet ja viel Energie.“
Ems-Jade-Kanal als Süßwasserlieferant?
Wie die Landtagsabgeordnete der Grünen, Sina Beckmann, schilderte, hat man in Gödens einen Blick auf den Ems-Jade-Kanal, im Kern ein Entwässerungskanal für Ostfriesland, als Wasserquelle geworfen. Die technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden ebenso noch geprüft wir die Frage, ob eine Meerwasser-Entsalzung wirtschaftlich machbar wäre.
Politisches Ziel müsse es sein, so wenige Süßwasser wie möglich ins Meer zu pumpen, stellte Gerhard Ratzel (FDP) fest. Hierzu wird beim Landkreis über einen ganzen Strauß von Maßnahmen nachgedacht. Jochen Meier nannte als Beispiel Zisternen-Projekte. In Zisternen könnten Bürger Regenwasser auffangen und es auf ihren Grundstücken zur Bewässerung nutzen. Uwe Burgenger (Grüne) mahnte mit Blick auf die Stadt Jever zu einer weitsichtigeren Bauleitplanung. „Es ist eindeutig falsch, Neubaugebiete im Moorland zu erschließen, um dann permanent zu pumpen, damit die Leute keine nassen Füße bekommen.“
Ein weiteres Stichwort ist die Entsiegelung von Flächen. Gert Bartels: „Mit Blick auf das Grundwasser müssen wir erreichen, dass möglichst viel Regenwasser auf den Flächen bleibt.“ Wenn das Wasser erst am Schöpfwerk angekommen sei, habe es schon viel von seiner Qualität eingebüßt.
Hooksiel (25. 8. 2023) – Da ist ein mutmaßlicher Fahrraddieb an die Falschen geraten. Ein 23-Jähriger aus Sachsen-Anhalt hatte nach Angaben der Polizei am Donnerstag gegen 18.30 Uhr auf einem Grundstück in Hooksiel-Schmidtshörn ein Fahrrad entwendet.
Die Geschädigten bemerkten den Vorgang und entschlossen sich, dem Täter eigenständig zu folgen. An der Landesstraße in Richtung Waddewarden, in Höhe Bottens, stellten sie den jungen Mann, setzten ihn fest und übergaben ihn wenig später der Polizei.
Patù ist der neue Schulbegleithund an der Grundschule Hooksiel. Schulleiter Peter Nußbaum verspricht sich von dem Hund durchaus positive Effekte für die pädagogische Arbeit. Foto: hol
Hooksiel (24. 8. 2023) – Die Grundschule Hooksiel ist auf den Hund gekommen. Präziser formuliert: Ein Hund ist an die Grundschule Hooksiel gekommen. Sein Name: Patù. Alter: Zweieinhalb. Beruf: Schulbegleithund. Oder zumindest: angehender Schulbegleithund.
„Wir üben noch täglich zu Hause“, verrät Schulleiter Peter Nußbaum im Gespräch mit „Hooksiel-Life“. Er und sein Ehemann Darmian Nußbaum, Leiter der Grundschule Tettens, haben mit dem Jack-Russell-Terrier-Mix Patù und einem weiteren Hund, Frieda, in den Sommerferien sieben Tage lang eine Schulbegleithund-Ausbildung in Nordrhein-Westfalen absolviert. Dabei hätten die Herrchen jede Menge gelernt. „Aber der Hund muss auch viel können.“
Patù hört auf fast jedes Kommando. „Sitz!“, „Geh auf die Decke!“, „Leg dich auf die Seite!“,„Mach dein Geschäft!“ – das Tier gehorcht prompt. Darüber hinaus ist der Vierbeiner kinderlieb und hat eine extrem hohe Reizschwelle. „Sonst wäre pädagogisches Arbeiten mit einem Hund auch gar nicht möglich“, sagt Peter Nußbaum.
Bereicherung für den Schulalltag
Patù hat in dieser Woche erstmals am Unterricht teilgenommen. In der Klasse 3 B, seiner Stammklasse. Nach und nach soll er auch den Schülerinnen und Schülern der anderen Klassen vorgestellt werden. Das Tier bereichert den Schulalltag, soll aber auch Teil des Unterrichtes werden. Was mag ein Hund, was mag er nicht? Wo darf ich ihn streicheln, wo lieber nicht? Der Hund wird gemalt. Und damit das leichter geht, legt er sich hin und die Kinder umkreisen ihn mit einem Stift. Schon ist die Silhouette fertig.
Beim Sport macht Patù vor, wie man den Hindernis-Parcours bewältigt. Beim Verteilen von Aufgaben in der Klasse spielt der Hund Zufallsgenerator, indem er einen von mehreren Buzzern betätigt. Und sogar als Lesepate lässt sich der Schulbegleithund einsetzen. „Kindern, die noch nicht so gut lesen können, ist es unangenehm, vor anderen Kindern laut vorzulesen“, schildert Peter Nußbaum. „Wenn sie aber Patù vorlesen, wissen sie, dass der Hund ihnen ihre Fehler nicht übel nimmt. Dadurch verlieren die Kinder die Scheu vor dem Lesen.“
Holzstühle sind endlich Geschichte
Der Schulbegleithund ist aber nicht die einzige Neuerung an der Hooksieler Grundschule zum neuen Schuljahr. 33 Kinder wurden in zwei erste Klassen eingeschult. „Wir sind damit größer geworden“, freut sich der Schulleiter. „Jetzt sind wir von der ersten bis zur vierten Klasse zweizügig.“ Entsprechend ist das Lehrerkollegium um eine Lehrkraft sowie eine Anwärterin angewachsen.
Froh ist er auch darüber, dass noch Ende des vergangenen Schuljahres die letzten Holzstühle gegen Kunststoffstühle ausgetauscht wurden. „Das war längst überfällig“, so Peter Nußbaum. Die Holzstühle hätten dermaßen geknarrt, dass allein dadurch in den Klassen ein erheblicher Lärmpegel geherrscht habe. Wenn es künftig einmal unruhig in einer Klasse wird, reicht vielleicht schon ein Hinweis auf den Schulbegleithund, hofft der Pädagoge. „Hundeohren sind empfindlich. Patù mag keinen Lärm.“
Kinder lernen in der Mensa fürs Leben
Einen neuen Stellenwert hat auch die Mensa bekommen. Sie ist umstrukturiert und mit Schalen, Platten und Schüsseln ausgestattet worden. An drei Ganztags-Schultagen können die Schülerinnen und Schüler hier essen. Die Verpflegung wird am Büffet gereicht, so dass sich die Kinder selbst aussuchen können, was sie am liebsten mögen.
Künftig sollen die Schülerinnen und Schüler auch Esskultur erlernen, kündigt der Schulleiter an. Man werde Küchendienste einrichten – „und im Bedarfsfall darf auch mal ein Kind einen Lappen nehmen und den Tisch abwischen. Wir lernen hier ja auch fürs Leben.“
Ähnliche Effekte verspricht sich Peter Nußbaum vom Schulobst-Programm. Die Schule wird ab Anfang September regelmäßig und kostenfrei mit Obst und Gemüse beliefert. „Der Schüler-Obstdienst pellt dann Bananen, schält und schneidet Äpfel oder wäscht Radieschen ab. Die Ergebnisse bereichern das Frühstück in unseren Klassen am Ende der zweiten Stunde.“
Sponsor für einen Pavillon gesucht
Auf dem Wunschzettel des Schulleiters ganz oben steht jetzt noch ein „grünes Klassenzimmer“. Ein erste Schritt dahin wäre eine Art Pavillon auf dem ansonsten recht tristen Schulhof. Die Überdachung hätte schon mal den Vorteil, dass Kinder, die bei schlechtem Wetter auf dem Schulhof auf den Schulbeginn warten, nicht im Regen stehen müssen. „Wir bemühen uns mit dem Förderverein der Schule um eine gute Lösung. Aber wir suchen noch nach Sponsoren.“
Das Gespräch mit „Hooksiel-Life“ nähert sich dem Ende. Für das Foto legt Peter Nußbaum Patù wieder sein Halsband um. Der Hund weiß damit: „Ich bin wieder im Dienst.“ Entsprechend freundlich blickt er in die Kamera. Aber sein Herrchen sieht ihm an: Der erste Schultag mit Hund hat nicht nur seinen Begleitlehrer, sondern auch Patù ganz schön geschafft.
Der Hund darf sich jetzt auf den Feierabend freuen. Sein Herrchen noch nicht. Zunächst muss noch der Arbeitszeitnachweis für den Schulbegleithund ausgefüllt werden. Seine maximale Arbeitszeit pro Tag: Vier Stunden. Der Arbeitslohn: Ein Leckerli extra.
Gödens/Friesland (24. 8. 2023) – Die Herrlichkeit Gödens, die es bis 1839 gab, stand für religiöse Toleranz, für die Integration von Flüchtlingen und für technische Innovation etwa im Wasserbau. Um Innovationen drehte sich an diesem Mittwoch auch das „Wirtschaftsforum 2023“. Dazu hatte die Wirtschaftsförderung des Landkreises Friesland zahlreiche Unternehmer und Repräsentanten von Institutionen eingeladen. Das Thema: Die Energiewende und die Bedeutung des „Energy Hub – Port of Wilhelmshaven“ für die Region.
Ideale Standort-Bedingungen für Energiewende
In einem rasanten Vortrag zeigte Alexander Leonhardt, seit gut zwei Jahren Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Wilhelmshaven und einer der Motoren des lockeren Zusammenschluss von an die 40 Unternehmen, die sich am „Energy Hub“ engagieren, die Chancen im Zusammenhang mit der Energiewende auf. Chancen, die man nach Überzeugung von Leonhardt in der Region gemeinsam ergreifen sollte. Tiefes Wasser, Windenergie, LNG-Terminals, Pipelines, Energiespeicher in der Nachbarschaft – der Nordwesten habe beste Voraussetzungen, zu einer der zentralen Energiedrehscheibe Deutschlands zu werden. Eine Schlüsselbegriff dabei: Wasserstoff.
„Wenn Deutschland Industrieland bleiben will, werden dauerhaft mindestens 50 Prozent des Energiebedarfs importiert werden müssen“, sagte Leonhardt. Strom lässt sich schlecht speichern. Aber man könne mit Strom per Elektrolyse den Energieträger Wasserstoff (H2) herstellen; entweder vor Ort, oder – wie einige Unternehmen es planen – in Sonnenregionen dieser Welt, um dann Wasserstoff-Derivate nach Wilhelmshaven zu exportieren, wo diese direkt genutzt oder wieder in Wasserstoff umgewandelt werden sollen. „Wir haben das Potenzial, in Wilhelmshaven 40 bis 61 Prozent des künftigen Wasserstoff-Bedarfs von ganz Deutschland zu decken“, sagte Leonhardt. Gemessen an der Energieleitungen entspreche das sechs bis sieben Atomkraftwerken.
Standen beim „Wirtschaftsforum 2023“ Rede und Antwort: (v. l.) Maximilian Graf von Wedel, Landrat Sven Ambrosy, EWE-Vorstand Dr. Christian Friege und Wirtschaftsförderer Alexander Leonhardt. Foto: hol
Unternehmen kooperieren am „Energie Hub“
Die im „Energy Hug“ engagierten Unternehmen seien durchaus Konkurrenten – etwa um Flächen –, aber da, wo es sinnvoll ist, arbeite man zusammen. Etwa bei der Frage, wo das Wasser für die Elektrolyse herkommen soll, oder bei der Organisation einer gemeinsamen Hafenfeuerwehr. Und, besonders wichtig: Beim Ringen um Fördermittel. Denn ohne Förderung durch den Bund und die EU bestehe die Gefahr, dass Wilhelmshaven nur zum Durchleiter von Energie werde, in der Region selbst aber nur wenig neue Wertschöpfung erfolge.
Dabei gebe es eine Vielzahl von Interessenten, die sich in der Region ansiedeln wollen – wenn der Förderrahmen stimmt. So viele, dass die Region Wilhelmshaven, Friesland, Wittmund und Wesermarsch nach Ansicht von Leonhardt eine gemeinsame Ansiedlungspolitik verfolgen sollte. „Nicht jedes Unternehmen kann und muss in die erste Reihe direkt am Hafen.“
Wasserstoff aus Sande für die Linienbusse
Maximilian Graf von Wedel, Hausherr auf Schloss Gödens und Geschäftsführer der Friesen Elektra Green Energy AG, erläuterte an seinem Projekt „Hybrider Energiepark“, warum aktuell die H2-Produkton noch nicht wirtschaftlich ist. „Wasserstoff ist der einzige Energieträger, bei dem der Klimawandel schon eingepreist ist.“ Soll heißen: Fossile Energieträger sind im Vergleich noch günstiger, weil die globalen ökologischen Folgekosten nicht in ihrem Preis abgebildet werden.
Rund um Gödens wird seit 1999 Windenergie erzeugt. Aktuell entsteht nahe der Autobahn 29 ein riesiger Solarpark. „Derzeit werden 3500 Seecontainer mit Photovoltaik-Modulen angeliefert, die bis Oktober installiert sein sollen“, sagte Maximilian von Wedel. Der durch Wind und Sonne erzeugte „grüne Strom“, eigentlich ausreichend für 80 000 Haushalte, soll in Sande für die Elektrolyse für die Wasserstoff-Produktion verwendet werden. Der Wasserstoff wird dann als Kraftstoff für die Linienbusse der Weser-Ems-Bus im Landkreis genutzt werden.
Partner für die Groß-Elektrolyse gesucht
Dieses Anschauungsmodell für die Energiewende soll aber nur der erste Schritt der Wasserstoffproduktion in Sande sein. Ab 2028, so die Pläne von von Wedel, könnte am Standort eine Elektrolyse-Park mit einer Leistung von 2,2 Gigawatt entstehen. Für dieses Großprojekt sucht der Schloss-Herr („Wir sind am Ende nur eine Art Hausmeister“) drei industrielle Partner – auch um das Risiko der Investition auf mehrere Schultern zu verteilen.
Die Energiewende für die Region nutzbar machen will auch der Energie-Dienstleiter EWE. Dr. Christian Friege, Markt-Vorstand des kommunal getragenen Energiekonzerns mit Sitz in Oldenburg, erläuterte das milliardenschwere Investitionsprogramm seines Unternehmens ins künftige „Powerhouse Nord“. Dazu gehöre der Ausbau der Windenergie an Land ebenso wie der Umbau der Strom-Verteilnetze („Wenn alle Solarzellen auf dem Dach haben, werden aus reinen Verbrauchern Stromproduzenten“) und der Einstieg in die Elektrolyse in Wilhelmshaven. Weitere Schwerpunkte werden die Installation von Wärmepumpen, der Ausbau von Nahwärme-Systemen sowie die Digiatalisierung der Energietechnik.
EWE baut Zukunftspipeline
Ein Musterbeispiel für das Engagement der EWE: der laufende Bau der „Zukunftspipeline“ von Wilhelmshaven zu EWE-Speichern bei Leer. Die Pipeline ist für den Transport von Wasserstoff ausgelegt und sei gerade keine Durchleitungs-Pipeline. Friege: „Die Energie bleibt in der Region.“ Als Standortvorteil für ansiedlungswillige, energieintensive Unternehmen.
Frieslands Landrat Sven Ambrosy unterstrich auf dem „Wirtschaftsforum“ die Chancen, die die Region im Zuge der Energiewende habe. Allerdings dürfe neue Wertschöpfung nicht zu Lasten der bisherigen gehen. Allein im Landkreis Friesland läge die Wertschöpfung durch den Tourismus bei 500 Millionen Euro im Jahr. „Das dürfen wir auf keinen Fall gefährden.“
Landrat fordert „Leitung-Abgabe“
Ambrosy forderte zudem eine Art „Leitungs-Abgabe“ für Kommunen, deren Planungshoheit durch eine Vielzahl von Leitungen und Pipelines, in oder über ihrem Gebiet erheblich eingeschränkt seien. Als Bespiele nannte er Sande und Bockhorn. Ambrosy: „Wir brauchen die Akzeptanz der Bürger. Die fragen natürlich auch: Und was haben wir davon?“
Als Beispiel dafür, dass hier ein Umdenken stattfinde, verweis der Landrat auf die Pläne, die süddeutschen Länder stärker an den Netzentgelten zu beteiligen. Bislang werden damit überproportional die Bürgern in Norddeutschland belastet. Ambrosy: „Aber es kann ja nicht sein, dass die, die besonders viel für die Energiewende tun, am Ende allein auf den Kosten sitzen bleiben.“
Wangerland/Hooksiel (24. 8. 2023) – Am Montag, 28. August, beginnt die Nehlsen GmbH im Auftrag des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) mit der Spülung des 50 Kilometern langen Regenwasserkanalnetzes in der Gemeinde Wangerland.
Die Hochdruck-Kanalreinigung findet routinemäßig statt, um jederzeit eine reibungslose Entwässerung zu gewährleisten. Die Arbeiten werden voraussichtlich rund vier Wochen dauern, teil der Verband mit, dem das Regenwasserkanalnetz gehört.
Hooksiel (28. 8. 2023) – Ob und inwieweit Chlor-Rückstände im Wasser die Muschelaufzucht in der Jade beeinträchtigen, ist noch nicht absehbar. „Bislang haben wir noch keine Auswirkungen auf die Muschelkollektoren festgestellt“, sagte Manuela Melle, Sprecherin der Niedersächsischen Muschelfischer GbR, gegenüber der Netzzeitung „hooksiel-life.de“.
Aber Grund zur Entwarnung gibt es noch keineswegs. Das seit Ende 2022 am LNG-Terminal Wilhelmshaven vor Hooksiel liegende schwimmende Regasifizierungsschiff „Höegh Esperanza“ arbeitet erst seit Anfang August im so genannten „offenen Kreislauf“. Das heißt: Meerwasser aus der Jade wird angesaugt, um über ein Rohrsystem das mit minus 162 Grad angelieferte Flüssigerdgas (LNG) zu erwärmen und dadurch zu regasifizieren.
Das Arbeitsschiff „Janne“ an den Muschel-Kollektoren in der Jade. Archiv-Foto: Dietmar Bökhaus
Das Rohrsystem an Bord wird über eine Elektrochlorierung vor dem Befall von Muscheln, Algen oder Seepocken freigehalten. Von den dabei über das Abwasser ins Meer zurückgeleiteten Chloriden befürchten Umweltschützer und Fischer negative Auswirkungen auf Flora und Fauna im Umfeld des Schiffes und im nahe gelegenen Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.
Erst vor wenigen Tagen hatte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) einen ersten offiziellen Messbericht zur Gewässerbelastung veröffentlich. Die Botschaft: Alle zulässigen Schadstoff-Werte wurden eingehalten. Allerdings: Im Zeitraum der Messungen (bis Ende Juni) war noch gar kein Meerwasser für die Erwärmung des LNG verwendet worden.
Chlor-Rückstände könnten die Muschelsaat belasten
Spannend werden erst die Messwerte der nächsten Monate. Laut Betriebsgenehmigung dürfen über das Prozesswasser der „Höegh Esperanza“ bis zu 35 Tonnen (!) Chlor im Jahr in die Jade eingeleitet werden. Und: In einem Abstand von nur 450 Metern befinden sich die ersten Landleinen-Kulturen von Miesmuscheln, über deren Kollektoren die Muschelfischer Saatmuscheln gewinnen. Die Kollektoren dienen zum Ansiedeln der Jungmuscheln als umweltverträgliche nachhaltige Nutzung und wurden in einer Pilotstudie mit Unterstützung von Umweltministerium erforscht. Die Saatmuscheln werden geerntet und dann auf entfernten Brutflächen ausgebracht.
Die größte Sorge der Muschelfischer: Die Chlorrückstände könnten auch die Saatmuscheln abtöten oder sich als Schadstoff in der Muschel ansammeln. Für beide Szenarien gibt es bislang keine Belege. Aber beruhigt ist Manuela Melle noch keineswegs. „Wir werden Muschelproben nehmen und diese auf Schadstoffe untersuchen lassen.“
Keine Kompensation für wirtschaftlichen Schaden
Die Muschelfischer GbR, die die Interessen der nur noch vier niedersächsischen Muschelfischer-Betriebe vertritt, hatte frühzeitig ihre Bedenken gegen den Betrieb der „Höegh Esperanza“ angemeldet und das Gespräch mit Politik und Behörden gesucht. „Unsere Bedenken wurde im Hinblick auf die nationalen Interessen abgebügelt“, sagt Manuela Melle. Der Tonfall in den Gesprächen sei freundlich und verständnisvoll gewesen. Eine Kompensation für mögliche wirtschaftliche Schäden habe man den Muschelfischern aber nicht in Aussicht gestellt. LNG gilt als unverzichtbarer Ersatz für russisches Pipelinegas, das bekanntlich nicht mehr nach Deutschland fließt.
Die Muschelfischer verzichteten auf einen Klage, legten aber Widerspruch gegen den Genehmigungsbescheid für die „Höegh Esperanza“ ein. Bislang habe man dazu noch nichts wieder gehört, so Manuela Melle. Derzeit warte man gespannt darauf, mit welchem technischen Verfahren künftig die Chlor-Einträge de LNG-Fabrikschiffes verringert werden soll. Vorschläge zum „Minimierungsgebot“ sollen bis Ende August vorliegen. Gegen eine Stoßchlorierung, die als Alternative zur Prozesswasser-Behandlung untersucht wurde, habe man noch größere Bedenken, da dabei in kurzen Zeiträumen noch mehr Chlor und Chlor-Nebenproduke ins Wasser gelangen, sagt Manuela Melle. „Die Ultraschall-Methode würden wir befürworten.“
Ob schon die Chlor-Debatte dem Image der niedersächsischen Miesmuschel geschadet hat, wird sich erst in Kürze zeigen. Die heimischen Muschel werden über eine Auktion in den Niederlanden vermarktet.
Dieses Jahr noch keine Hoosksieler Muscheln im Handel
„In diesem jahr werden wir keinen Muscheln aus dem Jadegebiet verkaufen“, sagt Manuela Melle. Die Saatmuscheln von den Kollektoren in der Jade würden erst im Herbst geerntet und zu den Bodenkulturen gebracht, wo sie in etwa zwei Jahren Konsumgröße erreicht haben werden. Da Muscheln veterinärrechtlich intensiv überwacht werden, so Manuela Melle, bestehe aber ohnehin keine Gefahr, das schadstoffbelastete Muscheln in den Handel gelangen.
Sollte es also zu einer zügigen Umrüstung der „Höegh Esperanza“ auf ein chlorfreies Antifouling-Verfahren kommen, könnte die Muschelfischer mit einem blauen Auge davon kommen. Zumindest was die „Höegh Esperanza“ betrifft. Allerdings, so warnen die Fische, werde ja bereits am zweiten LNG-Terminal an der Jade gearbeitet.
Für den Schiffsanlage müssten dann rund 1,2 Millionen Kubikmeter Sand und Schlick auf der Jade gebaggert und abtransportiert werden. Zusammen mit den zu erwartenden Strömungsveränderungen sei das – auch ohne weitere Chlor-Einträge – erneut ein „schwerwiegender Eingriff in den Naturhaushalt“ – mit ungewissen Folgen für Flora und Fauna in der Jade.
Hooksiel (20. 8. 2023) – Kulturfreunde dürfen sich auf neue Eindrücke im Künstlerhaus Hooksiel freuen. Am Sonntag, 27. August, um 11.15 Uhr werden Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak und die Künstlerhaus-Leiterin Renate Janssen-Niemann die Ausstellung der neuen Stipendiatin der Gemeinde Wangerland, Stephanie Hüllmann, eröffnen.
Unter dem Titel „zeit.lupe“ werden in dem Sielort bis zum 8. Oktober Assemblagen, Mixed-Media-Werke und Zeichnungen zu sehen sein. Das Künstlerhaus ist nach der Vernissage jeweils dienstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
„Naturmaterialien, Gefundenes, Gebrauchtes sind meine Hauptmaterialien. Sie ziehen, hundert- oder tausendfach auf Papier oder Leinwand aufgebracht, die Augen auf kleinste Details. So wird Neues im Bekannten sichtbar und vermeintlich Gleiches zu Individuen“, beschreibt Stephanie Hüllmann, Jahrgang 1965, ihre Arbeiten.
„Meine Technik, das jahrtausendealte und langsame Handwerk des Nähens, provoziert in einer Zeit, in der viele danach streben, immer schneller und effektiver zu sein“, so die künstlerische Autodidaktin. Mit ihrer Technik wolle sie die Wertschätzung für jedes einzelne Teil zurückholen, seien es Steinchen, Federn oder auch Schneckenhäuschen, die bewusst komponiert werde. Beim Blick auf Details stehe dann der allgegenwärtige Wandel im Fokus. „Der Wandel macht uns häufig Angst, wir versuchen uns ihm entgegen zu stellen oder ihn zu ignorieren“, sagt die Künstlerin und Akademikerin, die in Göttingen lebt und viele Jahre im Ausland – unter anderem in Spanien, USA, Palau und Japan – gearbeitet hat.
Hooksiel (21. 8. 2023) – Viel spannender hätte das Saisonfinale in der Tennis ü50-Regionsliga nicht ausgehen können. Nach einem leistungsgerechten 3:3-Unentschieden im Spiel zwischen der Mannschaft des FC Nordsee Hooksiel und des TV Varel belegen in der Abschlusstabelle gleich drei Mannschaften punktgleich (5:5) hinter der JTG Wilhelmshaven die Plätze zwei bis vier.
Bei sommerlichen Temperaturen gingen die Hooksieler leicht gehandicapt in die Partie. Einige Spieler konnten aufgrund von Verletzungen bzw. Erkrankungen ihr Team nicht unterstützen. Die verbliebenen Akteure hatten am Vortag allesamt etliche Stunden ehrenamtlich auf dem vereinseigenen Hafenfest gearbeitet.
Aufgrund einer Fußverletzung fand FCN Mannschaftsführer Ingo Conring an Position vier nicht zu seinem Spiel (3:6, 0:6). Aber diesen Rückstand glich Robert Lebin im zweiten Einzel souverän aus (6:3, 6:0). Da Alexander Scholz an drei gegen den starken Jochen Müller chancenlos blieb (0:6, 1:6), stieg der Druck auf Spitzenspieler Thomas Otte, der aber sein Potenzial gegen den Vareler Matthias Kunst nicht abrufen konnte. Dem Hooksieler fehlte nach seinem Dauerdienst in der Bierbude am Vorabend ganz offensichtlich die Frische, um dem druckvollen Spiel des Varelers beim 4:6, 2:6 etwas entgegen halten zu können.
Die Wende zum Besseren gelang den Hooksielern in den Doppeln. Während Andre Abels/Alexander Scholz das zweite Doppel klar mit 6:1, 6:1 für sich entscheiden konnten, zeigten Thomas Otte/Robert Lebin und Matthias Kunst/Jochen Müller ein hochklassiges Match auf Augenhöhe, das erst im Matchtiebreak verdient an die nervenstarken Hooksieler ging (2:6, 6:4, 10:5).
Ingo Conring zeigte sich im Anschluss mit dem Saisonverlauf hoch zufrieden. In die Wintersaison werden die Hooksieler mit einem ü50- und einem ü60-Team starten. Austragungsort der Heimspiele wird im November übrigens die Halle des TV Varel sein.
Hooksiel (20. 8. 2023) – Diverse Strafverfahren kommen auf einen 31-jährigen Autofahrer zu, der in der Nacht zum Samstag in Hooksiel alkoholisiert einen Wagen in einen Graben gefahren hat. Der Mann hatte nach Angaben der Polizei keinen Führerschein.
Der Mann befuhr die Straße Soltwarf. Dabei hatte der Eigentümer des Autos das ausdrücklich nicht gestattet, betont die Polizei. Der Angetrunkene fuhr trotzdem los, wollte den Wagen in einer Kurve wenden, kam von der Fahrbahn ab, wühlte die Berme auf und setzte das Auto schließlich rückwärts in einen Graben. Anschließend habe sich der Fahrer unerlaubt von der Unfallstelle entfernt.
Aufgrund der Angabe des Fahrzeughalters habe der Unfallverursacher ermittelt werden können. Als die Polizeibeamten den Beschuldigen trafen, habe er immer noch reichlich Restalkohol im Körper gehabt. Eine Blutprobe wurde angeordnet.