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Beiträge veröffentlicht in Oktober 2023

Wangerland verbietet Feuerwerke und Böller am Nationalpark Wattenmeer

Hooksiel/Wangerland (10.10. 2023) – Die Gemeinde Wangerland will das Abbrennen von Feuerwerken, Raketen und Böllern an Silvester im Nahbereich des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer ordnungsrechtlich untersagen. Einen entsprechenden Antrag der GfW-Gruppe im Rat hat der nicht-öffentlich tagende Verwaltungsausschuss jetzt abgesegnet.

Deichleuchten am Nationalpark Wattenmeer
Licher und Leichen statt Raketen und Böller: Im Wangerland sollen Jahreswechsel in der Nähe des Nationalparks Wattenmeeres künftig umweltverträglich gefeiert werden Archiv-Foto: Christian Stankovic

Mit dem Beschluss folgt die Gemeinde dem Wunsch der Wangerland Touristik GmbH (WTG). Die WTG hatte zum Jahreswechsel 2022/2023 mit ihrer Veranstaltung „Wangerländer Deichleuchten“ für bundesweite Aufmerksamkeit gesorgt. Dabei war das neue Jahr an den Wangerländer Deichen mit Lichtern, Leuchten und Fackeln begrüßt worden – mit der Bitte, im Gegenzug auf Feuerwerke, Böller und Raketen zu verzichten, die für viel Lärm und häufig auch für Müll sorgen. Dem Appell wurde aber nicht von jedermann Folge geleistet. 

Mit dem Beschluss des Verwaltungsausschusses werden Feuerwerke und Böller auf öffentlichen Flächen in unmittelbarer Nähe des UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer jetzt verboten. Die Verbotszone umfasst das Deichvorland, die Deiche sowie eine mindestens 50 Meter breite Zone hinter dem Deich. Damit wird der Bitte der WTG jetzt ordnungsrechtlich Nachdruck verliehen.

„Nach unserer Auffassung steht das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer im Widerspruch zur Durchführung von Feuerwerkskörpern jeglicher Art und zu beliebiger Zeit“, hatte die Gruppe „Gemeinsam fürs Wangerland“ ihren Antrag begründet. Bei der WTG geht man davon aus, dass es sehr viele Urlauber gibt, die zur Jahreswende vor dem Silvesterlärm in den großen Städten flüchten. Gerade diese Gäste, aber auch Hundehalter, wüssten die Ruhe an den Deichen zu schätzen.

Bäume als poetische Metaphern

Hooksiel (9. 10. 2023) – Die letzte Ausstellung in diesem Jahr im Künstlerhaus Hooksiel gestaltet der Fotograf Dieter Schoof-Wetzig. Ihr Titel: „Baumlese“..Zur Eröffnung am Sonntag, 15. Oktober, um 11.15 Uhr wird Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak erwartet. 

Foto Schoof-Wetzig

Schoof-Wetzig lebt in Hannover, ist aber in Friesland aufgewachsen. Seit 25 Jahren liegt sein fotografische Schwerpunkt auf der Auseinandersetzung mit Bäumen. „In Bäumen findet man das ganze Leben wieder, sie bieten unendlich viele Motive, die nie eindeutig sind und in denen jeder etwas Anderes sehen kann.“ Dort fänden sich ästhetische Formen, die als poetische Metaphern oder Reflexionsbilder dienen können, so der Künstler. 

Viele Motive des Fotografen zeigen Details: Äste, Stämme, Wurzeln, auch Verletzungen von Bäumen. Schoof-Wetzig entdeckt in Bäumen Strukturen, die zum Teil die Bäume und Naturkräfte entwickelt haben, zum Teil aber auch seiner fotografischen Perspektive entstammen. 

Zur Einführung sprich der Journalist Christoph Hinz. Zu sehen ist die Ausstellung in der Langen Straße 16 vom 15. bis 30. Oktober dienstags bis sonntags von 14- bis 17 Uhr, ab 4. November bis zum 2. Januar 2024 samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr. 

Pleite bei strömendem Regen

Wangerland/Hooksiel (9. 10. 2023) – Zwei Siege, eine Niederlage. Die Nachwuchsfußballer der JSG Wangerland hatten ein überwiegend erfolgreiches Wochenende. Die C-Jugend setzte sich gegen den TuS Sillenstede mit 4:1 durch, die D-Jugend gewann gegen FV Varel III 2:0. Die EII-Jugend allerdings wurde bei strömendem Regen auf dem Sportplatz an der Jaderennbahn von Frisia Wilhelmshaven V 2:9 nass gemacht.

Eigentlich hatten sich die von Bernhard Köster trainierten Jungs für das letzte Saisonspiel gegen den Tabellennachbarn einiges vorgenommen. „Aber irgendwie war der Wurm drin“, so Köster. Die Wangerländer lagen schnell hinten. Ein erster Lichtblick erst als Noah den Ball irgendwie durch die Beine des Torwarts zum 1:5 ins Tor spitzelt. Spielstand zur Pause: 1:6. 

In Halbzeit zwei ein anderes Bild: Thede und Moritz räumen hinten ab, Jonas lässt zwei Leute aussteigen, Benny ackert in der Mitte, Mats kann sich immer wieder mal durchsetzen und Eysem behauptet ganz anders den Ball als zuvor. Das Spiel ist plötzlich ausgeglichen. Dennoch muss Dominik im Tor in der 32. Minute erneut hinter sich greifen, 1:7. Postwendend schießt Noah aber sein zweites Tor . Es folgen vier gute Chancen für die Wangerländer. Allerdings kein weiteres Tor. Anders die Wilhelmshavenern. Sie machten aus drei Chancen noch zwei Tore. Endstand: 2:9. 

Nach 40 Jahren ist Bank in Hooksiel immer noch ihre große Leidenschaft

Insa Fähnders
Seit 40 Jahren eine Kostante in der Volksbank-Filiale in Hooksiel: Insa Fähnders. Foto: hol

Hooksiel (8. 10. 2023) – Kontinuität hat einen Namen. Kompetent, vertrauenserweckend und nett – so empfängt Servicekraft Insa Fähnders die Kunden der Volksbank Jever in Hooksiel – und das seit 40 Jahren. Da wundert es nicht, dass die 62-Jährige über einen Termin für den Eintritt in den Ruhestand noch nicht einmal nachgedacht haben will. „Meine Arbeit macht mir immer noch sehr viel Spaß.“

40-jährige Arbeitsjubiläen gibt immer wieder einmal. Aber dass eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter vier Jahrzehnte lang in der selben Filiale eines Geldinstituts arbeitet und dann das Jubiläum noch mitten in einen Monat fällt – das dürfte absoluten Seltenheitswert haben. 

Insa Fähnders, geborene Jürgens, ist in der Nähe von Waddewarden aufgewachsen. Dort gab es damals noch eine kleines, von Werner Resche geleitete Volksbank-Filiale. „Ich wusste schon als Mädchen: Ich will zur Bank“, erinnert sich die Jubilarin, die gezielt auf ihre berufliche Karriere hinarbeitete. 

Mitten im Abitur zur Bank

Auf Wunsch der Eltern ging es nach der Schulzeit erst zur Hauswirtschaftsschule, danach zur Höheren Handelsschule und zum Hauswirtschafts-Gymnasium in Jever. Schon damals stellte die Volksbank nur Ausbildende mit Abitur ein. Bis zur offiziellen Übergabe des Zeugnisses wollte der Leiter der Volksbank-Filiale Hooksiel, Hergen Lampe, aber nicht warten. Er stellte seine neue Kraft bereis am 8. Juni 1982 ein – zwischen schriftlicher und mündlicher Abi-Prüfung.

Nach der dreijährigen Ausbildung wurde die inzwischen mit ihrem Mann in Hooksiel wohnende Bankkauffrau für die Filiale Hooksiel mit damals acht Mitarbeitern übernommen. „Eine Trennung zwischen Service und Beratung gab es damals noch nicht“, erinnert sich Insa Fähnders. Sie stand neben ihrem Chef Hergen Lampe am Banktresen. Hatte ein Kunde Beratungsbedarf, ging man mit ihm ins Besprechungszimmer. 

Ohnehin war die Banken-Welt von damals noch ganz anders: Bargeld wurde von Mitarbeitern am Schalter ausgezahlt, die Kunden reichten in hoher Zahl Schecks ein, Geschäftsleute arbeiteten noch mit Wechseln. 

Kontoauszüge per Hand sortieren

Eine Tätigkeit, die nicht nur bei Insa Fähnders wenig beliebt gewesen sein dürfte: Regelmäßig mussten die Kontoauszüge per Hand in die Fächer der Kunden einsortiert werden. Damit durch das Aufstützen der Ellenbogen die Jacken und Hemden nicht litten, habe sie sich dabei Stulpen über die Arme gezogen. Beim Sortieren war dann höchste Konzentration geboten. „Es war äußerst unangenehm, wenn ein Auszug in ein falsches Fach gelangte – was natürlich mal vorkam.“ 

Zu den positiven Erinnerungen aus dieser Zeit gehören die Einsätze im Immobilienbereich. „Ich habe sogar mal ein Haus verkauft“, schmunzelt die Hooksielerin. Aber gerade auch das Vermietungs-Geschäft sei sehr spannend gewesen.

Auf keinen Fall nach Jever

In den 1990-Jahren bekamen Insa und ihr Mann Ulrich Fähnders zwei Söhne. Die junge Mutter ging zunächst ein und beim zweiten Kind drei Jahre in Elternzeit. Als sie sich bei der Bank danach als Teilzeitkraft zurückmeldete, sollte sie als Assistenz im Firmenkundenbereich eingesetzt werden. Ein guter Job, aber mit einem Schreibtisch in Jever. „Das wollte ich auf keinen Fall. Ich habe gekündigt – mit dem Hinweis, dass ich gern wieder zurückkomme, wenn in Hooksiel wieder etwas frei wird.“

Zwei Jahre lang arbeitete sie als Bürokraft in der Zimmerei von Frank Langenhorst, dann war es soweit. Insa Fähnders kehrte im Jahr 2000 zur Volksbank zurück – als Teilzeitkraft im Service der Filiale in Hooksiel, aber mit voller Kraft für die Volksbank. In mehreren Vereinen im Ort übernahm sie Aufgaben im Vorstand. Noch heute kümmert sie sich um die Finanzen im Seebadeverein. 

Enger Kontakt zu den Vereinen

Bis zum vergangenen Jahr war sie für die Kassen- und Parkplatzorganisation beim Hooksieler Rennvereins verantwortlich, was zumindest an den Renntagen ein aufreibender Job war. Personal suchen, die Kassen mit Prospekten, Eintrittskarten und Wechselgeld bestücken, das Eintrittsgeld einsammeln, abrechnen und bei der Bank einzahlen. „Um 13 Uhr Beginn, gegen 23 Uhr Feierabend, das ist mir auf Dauer einfach zu viel geworden“, sagt Insa Fähnders, die aber natürlich gerade für die Vereine im Ort weiterhin erste Ansprechpartnerin ist.

Der digitale Wandel hat die Abläufe in Geldinstituten gewaltig verändert. Bargeld gibt es fast nur noch am Automaten, viele Kunden erledigen ihre Bankgeschäfte online von Zuhause aus. Filialen werden geschlossen, die Öffnungszeiten reduziert. In Hooksiel hat die Volksbank den Servicebereich nur noch vormittags geöffnet. Nachmittags gibt es weiterhin Beratungsgespräche etwa über Altersvorsorge, Anlagemöglichkeiten oder Baufinanzierungen.

Viele Kontonummern im Kopf

Aus Insa Fähnders Sicht hat das auch Vorteile. Die Berater könnten sich in persönlichen Gesprächen intensiver um die Kunden kümmern. Und sie als 20-Stunden-Kraft sei am Schalter nahezu immer anzutreffen. „Ich kenne viele Kunden mit Namen, von vielen weiß ich auch die Kontonummer.“ Der Vorteil: Die bei Unbekannten erforderliche Identifizierung des Kunden samt Unterschrift-Abgleich entfällt. Trotzt aller Online-Angebote bleibe im Service – auch aufgrund der reduzierten Öffnungszeiten – genug zu tun. Hinzu komme, dass in Hooksiel viele Urlauber die Bank nutzen, für Geld-, aber auch für Immobilienangelegenheiten. 

Die Dame aus dem Altenheim kommt mit dem Geldautomaten nicht klar. Sie braucht Hilfe. Ein Kunde meldet einen größeren Bargeldbedarf für Ende der Woche an, ein anderer möchte 12.000 Euro ausgezahlt bekommen. Dafür gehen Kunde und Bank-Mitarbeiterin in einen Nebenraum mit einer eigenen Sicherheits-Geldschleuse. 

Klärende Gespräche im Hinterzimmer

Ein Rentner hätte gern einen Termin für eine Beratung. Der „Rollenautomat“ muss aufgefüllt werden, damit Geschäftsleute Kleingeld-Rollen abholden können. „Was ist das für eine komische Abbuchung auf meinem Konto?“ will ein Stammkunde wissen. Leichte Fragen werden im Servicebereich geklärt. „Bei echtem Beratungs- oder Klärungsbedarf unterstützen uns die Berater und übernehmen“, schildert Insa Fähnders. „Im vertraulichen Gespräch im Büro kann man viel besser auf Detailfragen eingehen oder Ärger aus der Welt schaffen.“ 

40 Jahre bei einer Bank. Insa Fähnders hat zwei Umzüge der Filiale mitgemacht, etliche Filialleiter kommen und gehen gesehen. Für viele von denen war Hooksiel ein berufliches Sprungbrett für Führungsaufgaben. Aber auch sie selbst sei innerhalb der Bank herumgekommen, schildert Insa Fähnders, und verweist auf das Projekt „Job Rotation“, bei dem Mitarbeiter für etwa eine Woche den Arbeitsplatz wechseln: „Neustadtgödens, Roffhausen, Jever, Hohenkirchen, Wilhelmshaven. Ich habe überall etwas dazugelernt.“ Und noch ein erfreulicher Punkt in der Bilanz: Einen Banküberfall gab es in den vier Jahrzehnten in Hooksiel nicht.

Herbstleuchten mit Leckereien, Musik und Lichtershow am Alten Hafen

Herbstleuchten
Zum 12. Herbstleuchten wird der Alte Hafen von Hooksiel in stimmungsvolles Licht getaucht. Foto: privat

Hooksiel (6. 10. 2023) – Der Verein „De Hooksieler“ lädt für Samstag, 14. Oktober, ab 12 Uhr, zum „12. Hooksieler Herbstleuchten“ ein, dem herbstlichen Hafenfest am Alten Hafen von Hooksiel. Neben Kulinarischem rund um den Apfel (frisch gepresster Apfelsaft, Apfelkuchen, Kartoffelpuffer mit Apfelmus, warmer Apfelsaft mit Calvados) werden selbst gebackener Kuchen, Kartoffelpuffer, Fischbrötchen, Backfisch, Pizza und Bratwurst angeboten. Darüber hinaus kann man fangfrische Krabben direkt vom Kutter „Trotz“ bekommen.

Einige Kunsthandwerker und Marktstände werden das Herbstfest bereichern. Am Nachmittag erklingt am Hafen Harmonika-Musik. Angeboten werden zudem Rundfahrten durch Hooksiel mit einer historischen Friesenkutsche sowie Kinderschminken und Glitzertattoos. 

Ab 18 Uhr tritt die Folk-Band „Beltane“ auf. Mit einer Mischung Irisch/Schottischer Songs und Tunes aus vielen Epochen wollen die Musiker ihre Zuhörer gedanklich auf die Schönheit der grünen Insel oder die Wildheit der Highlands einstimmen. Dabei alte Meister ebenso wie Zeitgenossen musikalisch völlig neu in Szene gesetzt. 

In der ersten Pause treten Turnkinder des MTV Hooksiel auf. Das gesamte musikalische Bühnenprogramm wird mit einer Feuershow untermalt. Mit einsetzender Dämmerung erstrahlt der Hafen in stimmungsvollem Licht. Dabei setzen „De Hooksieler“, die bei der Ausrichtung des „Herbstleuchtens“ von der Hooksieler Theatergruppe und beim Auf- und Abbau vom FC Nordsee Hooksiel und der örtlichen Arbeitsgruppe unterstützt werden, auf die Erfahrung der Profis der „Le-Lichttechnik“. Die Erlöse des Vereins „De Hooksieler“ werden für die Durchführung des Festes verwendet.

Das Programm im Einzelnen: 14 bis 16.30 Uhr: Seemannslieder von Christoffer Groninger auf seiner steirischen Harmonika; 14.30 bis 16.30 Uhr: Rundfahrten mit der Friesenkutsche vom Friesengestüt „Friesland Stern“; ab 18 Uhr: Auftritt „Beltane“; ab 18.45 Uhr: Auftritt der MTV Turnkinder; ab einsetzender Dämmerung: Lichter- und Feuershow.

Strandkörbe am Strand werden abgebaut – obwohl die Sonne scheint

Strandkörbe
Gehören zum Hooskieler Strand wie der Sand und das Watt: die Strandkörbe. Foto: Bildwerfer

Hooksiel (5. 10. 2023) – Mittwoch, 4. Oktober, am Hooksieler Strand. Überraschend viele Urlauber und Tagesgäste genießen noch den Altweibersommer, gehen spazieren oder wollen einfach nur in die Sonne blinzeln.

Unterdessen sind Mitarbeiter der Wangerland Touristik GmbH damit beschäftigt, bereits die Strandkörbe abzubauen. „Ist das kundenfreundlich?“, fragt sich Christian Müller gegenüber „Hooksiel-Life“. Aber er habe es ohnehin längst aufgegeben, sich zu wundern ….

Dabei gibt es in diesem Fall für Verwunderung gar keinen Anlass. Wie der Leiter des Campingplatezs Hooksiel, Dieter Luikenga, auf Nachfrage erläutert, sehe die Deichvorland-Verordnung des Landkreises Friesland sogar vor, dass sämtliche Utensilien aus dem Deichvorland bereits zum 1. Oktober verschwunden sein sollen. „Es gibt aber eine Karenzzeit bis zum 15. Oktober“, so Luikenga. „Die nutzen wir möglichst aus.“

In diesem Jahr fände allerdings die Herbstdeichschau des III. Oldenburgischen Deichbandes sehr früh statt, nämlich schon am kommenden Dienstag, 10. Oktober. Dabei nehmen Vertreter der Oberen und Unteren Deichbehörde und die Deichgeschworenen die komplette Deichlinie des Verbandes in Augenschein, um dann zu bestätigen, dass die Sicherheit der Deiche für die anstehende Stumflutsaison gegeben ist. „Uns ist nahe gelegt worden, bis zur Deichschau schon möglichst viel Strandkörbe abzuräumen“, sagt Luikenga. 

Die besondern Bestimmungen zur Deichsicherheit und zum Schutz der Natur im Deichvorland betreffen auch den Campingplatz selbst, der ja ebenfalls vor dem Deich liegt. Die letzten Camper müssen bis Sonntag, 15. Oktober, ihre Stellplätze geräumt haben. Angecampt wird dann wieder am 28. März 2024.

SDN: Industrialisierung der Nordsee gefährdet Weltnaturerbe-Status

Hooksiel/Varel (5. 10. 2023) – Die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste (SDN) warnt davor, den Status UNESCO Weltnaturerbe für den Nationalpark Wattenmeer leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Es sei zu befürchten, dass die Offshore-Zubauten wesentlich dazu beitragen, die südliche Nordsee auf See, und in der Folge auch das Wattenmeer, zu „Industriebrachen“ umzufunktionieren. „Dabei leben wir doch in einer Zeit voller Veränderungen, die uns zwingt, mit unseren Schutzgütern besonders sorgsam umzugehen“, mahnt Varels Bürgermeister und SDN-Vorsitzender Gerd-Christian Wagner. 

Die Schutzgemeinschaft verweist auf die 2009 erfolgte Aberkennung des Elbtales von Dresden als Welterbestätte. „Und jetzt ist aufgrund einer weitgehenden Planlosigkeit in Sachen Natur-Schutz auch noch unser Wattenmeer direkt davon bedroht.“ So müsse die jüngste UNESCO-Warnung zur Öl- und Gasförderung im Weltnaturerbe Wattenmeer als Weckruf verstanden und entsprechend ernst genommen werden. Aus Sicht der SDN ist der Welterbe-Status des Wattenmeers nicht mit einer dort oder in seiner unmittelbaren Nähe stattfindenden Rohstoffgewinnung und einem unübersehbar großen Bau- sowie Wartungsbedarf von Infrastruktur für erneuerbare Energien vereinbar.

„Wir müssen uns für einen verstärkten Schutz zur Bewahrung des natürlichen Wattenmeers einsetzen,“ betont Kapitän Ulrich Birstein, zweiter SDN-Vorsitzender, mit Blick auf die steigende Zahl von Offshore-Windparks. Der auf See produzierte Strom müsse ja an Land gebracht werden – und das ginge dann immer durchs Wattenmeer.

„In ersten Fachgesprächen hieß es, dass mit mindestens 32 Kabelverlegungen nebst Kontrollen, Wartung, Reparatur und wieder Abbau zu rechnen wäre, wenn das aktuelle Ausbauziel allein für die deutsche Küste eingehalten werden sollte,“ so Birstein. „Hinzu kommen dann noch Ergas-Förderinteressen, LNG-Anlandungen, militärische Übungen, CO2-Transport und Einlagerung, Öl-Förderung wie -Explorationen und zu allem Überfluss auch noch zunehmende Gefahren für Schiffshavarien, da die Schifffahrtswege auf See immer weiter eingeengt werden.“

Ganz ohne Offshore-Windkraft werde es angesichts der Energiekrise nicht gehen, räumt Birstein ein. „Allerdings stellt sich dabei die Frage nach Sinn und Unsinn von Menge und Größe der Vorhaben – und ganz besonders nach deren Auswirkungen auf den Lebensraum Wattenmeer und seine Bewohner. 

Brustkrebs-Früherkennung bis 75: Land muss Meldeverordnung ändern

Friesland/Wangerland (4. 10. 2023) – Als „tollen Erfolg“ wertet die Wangerländer Landtagsabgeordnete Katharina Jensen (CDU) die Anhebung der Altersgrenze fürs Mammographie-Screening von 69 auf 75 Jahre. Ab Juli 2024 sind danach alle Frauen bis zu einem Alter von 75 Jahren für das Brustkrebsfrüherkennungs-Programm anspruchsberechtigt.

Katharina Jensen lobt insbesondere die friesische Initiative „mammoBis75“. Der Kreislandfrauenverband Friesland-Wilhelmshaven und Ann-Kathrin Cramer, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Friesland, hatten eine Petition gestartet und mehr als 80.000 Unterschriften gesammelt. Die Neuregelung beschloss der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) im September. 

„Damit die Frauen in Niedersachsen im Alter zwischen 70 und 75 Jahren künftig von ihrem Anspruch auf das Mammographie-Screening flächendeckend erfahren und entsprechend regelmäßig eingeladen werden, ist aber eine Änderung der niedersächsischen Meldedatenverordnung nötig“, erläutert Jensen. „Das ist bisher aber noch nicht geschehen.“ 

Darauf hatte Katharina Jensen mit der CDU-Bundestagsabgeordneten Anne Janssen bereits im April dieses Jahres Niedersachsens Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi (SPD) hingewiesen. „Leider haben wird bis heute keine Antwort erhalten“, so Jensen. „Man hätte hier in Niedersachsen aus meiner Sicht schon einen Schritt weiter sein können.“ Jetzt hat die Abgeordnete die Anpassung der Meldedatenverordnung in einer Kleinen Anfrage an die Landesregierung erneut angemahnt. 

Gemeinde sucht Wege, illegale Ferienwohnungen zu legalisieren

Wangerland (4. 10. 2023) – Die Gemeinde Wangerland will die Umsetzung ihre Gemeindeentwicklungs-Konzeptes (GEK) trotz angespannter Personallage in der Bauverwaltung vorantreiben. Den Anfang macht der Ratsausschuss für Gemeindentwicklung und Sanierung auf seiner Sitzung am kommenden Dienstag, 10. Oktober. Auf der Tagesordnung steht eine Veränderungssperre für den Ortskern von Schillig und die Aufstellung eines neuen Bebauungsplanes für Horumersiel (Straßenzüge Pommernweg und Am Tief).

Gutachter hatten festgestellt, dass im Wangerland in vielen Gebieten die tatsächlichen Bau- und Nutzungsformen von Gebäuden nicht mit den Vorgaben der zum Teil sehr alten Bebauungspläne übereinstimmen. Verschärft wird die Problematik dadurch, dass seit 2017 baurechtlich Ferienwohnungen als eigene Nutzungsform ausgewiesen werden müssen. Im Wangerland, wo das bislang kaum geschehen ist, bedeutet das: Viele Ferienwohnungen werden aktuell „schwarz“ vermietet.

Drohendes Vermietung-Verbot

Was das in der Praxis bedeutet kann, zeigt das Beispiel von zwei Betreibern von Ferienwohnungs-Komplexen in Horumersiel. Sie hatten sich im Frühjahr bei der Gemeinde gemeldet und darauf hingewiesen, dass ihre Domizile im Pommernweg und Am Tief baurechtlich nicht abgesichert sind. Dieser Hinweis gelangte an den Landkreis Friesland als Genehmigungsbehörde, die umgehend die Einstellung der Vermietung in den benannten Objekten forderte.

Das Problem: In beiden Straßenzügen, derzeit teils als Allgemeines, teils als Reines Wohngebiet ausgewiesen, gibt es jede Menge Feriendomizile. Die damit verbundenen Verstöße gegen das Baurecht wurden in der Vergangenheit zumindest geduldet.

Jetzt will die Gemeinde offenbar die faktische Situation und das Baurecht wieder in Einklang bringen. Wie aus den Beratungsunterlagen des Ausschusses hervorgeht, schlägt die Verwaltung vor, den Straßenzug Pommernweg/Zum Tief als „Sondergebiet Ferienwohnungen/Dauerwohnen“ auszuweisen. Die Alternative wäre gewesen, die Vermietung eines Großteils der Ferienwohnungen zu untersagen. 

Tourismus in Schillig sichern

Handlungsbedarf gibt es offenbar auch in Schillig. Hier soll eine Veränderungssperre erlassen werden, die der Gemeinde Luft gibt, den Bebauungsplan „Schillig Kern“ aus dem Jahr 1978 zu präzisieren. Der B-Plan enthält bislang keinerlei Festsetzungen zu Ferienwohnungen, Hotels oder anderen touristischen Nutzungen, die in diesem Kernbereich gesichert werden sollen. Zum Kernbereich gehört auch das ehemalige Hotel Upstalsboom, das derzeit leer steht und verkauft werden soll.

Polizei stoppt betrunkenen Radfahrer

Hooksiel/Wilhelmshaven (3. 10. 2023) – In der Nacht zum Dienstag gegen 4 Uhr war ein Mann auf seinem Fahrrad auf der Landesstraße 210 in Wilhelmshaven in Richtung Hooksiel unterwegs. Zeugen alarmierten die Polizei, die den 24-Jährigen bei seinem lebensgefährlichen Unterfangen stoppte.

„Bei dem Fahrradfahrer wurde eine erhebliche Alkoholbeeinflussung festgestellt“, teilte die Polizei heute mit. Es sei eine Blutproben entnommen und ein Strafverfahren gegen den Radfahrer eingeleitet worden.