Hohenkirchen (29. 4. 2025) – Eine Frau aus Hohenkirchen hat am Montag den Brand eines Ladegerätes für ein Elektro-Fahrrad mit einem Gartenschlauch gelöscht. Wie die Polizei mitteilte, hatte die Frau in einem Gartenhäuschen an der Fräulein-Maria-Straße gegen 13.45 Uhr einen Knall gehört. Durch eine Öffnung der Hütte habe sie dann einen brennenden und am Netzkabel angeschlossenen Pedelac-Akku gesehen. Als die Feuerwehr vor Ort erschien, war der Brand bereits gelöscht. Das Gebäude blieb unbeschädigt.

Beitrage veröffentlicht von “Gerd Abeldt”
Gründer und Redaktionsleiter von „Hooksiel-Life“

Hooksiel (28. 4.2025) – Am Wochenende fand der Aufbaulehrgang mit Sonja Tebben beim Reit- und Fahrverein (RuF) Hooksiel in Oesterdieken statt. Dörthe Gerdes hatte den Lehrgang für den RuF Hooksiel organisiert.
Der Lehrgang richtete sich sowohl an Freizeitreiter als auch Turnierreiter. Tebben ist Tierärztin und im Besitz der Trainer B-Lizenz und ist bis zur Klasse M geritten. Die Trainerin legt viel Wert auf die Losgelassenheit von Pferd und Reiter, um dann in die Arbeitsphase entsprechend der individuellen Fähigkeiten einzusteigen. Die Teilnehmerinnen wünschten sich einstimmig zeitnah einen weiteren Aufbaulehrgang.

Wilhelmshaven (28. 4. 2025) – Ein wichtiger Stabilitätsanker für die Energieversorgung in Deutschland oder nur ein weiteres unnötiges LNG-Terminalschiff? Die Meinung zwischen Energiewirtschaft und Umweltschützern gehen weit auseinander. Wie dem auch sei: Mit rund einem Jahr Verspätung ist heute mit dem Mittagshochwasser die FSRU (Floating Storage Regasification Unit) „Excelsior“ in die Jade eingelaufen und hat an dem eigens für sie gebauten Inselanleger in Sichtweite des LNG-Terminal 1 mit der „Höegh Esperanza“ festgemacht.
Baustein für sichere Gasversorgung
Das 277 Meter lange Industrieschiff der Reederei Excelerate Energy, in dem künftig tiefgekühltes Flüssigerdgas erwärmt und damit regasifiziert werden soll, wurde mit Hilfe von Schleppen in seine Liegeposition manövriert. Betrieben wird die FSRU durch die bundeseigene Deutsche Energy Terminal GmbH (DET). Aus deren Sicht, so Dr. Peter Röttgen, Geschäftsführer der DET, ist „die Ankunft der Excelsior ein weiterer Meilenstein für die Fertigstellung des Terminals Wilhelmshaven 02 und damit für die Versorgungssicherheit und Stabilisierung der Gaspreise in Deutschland und Europa“.
Der vergangene Winter habe gezeigt, wie schnell sich die deutschen Erdgasspeicher leeren. Der Wegfall der pipelinegestützten Gaslieferungen über die Ukraine zum Jahreswechsel habe Deutschlands europäischen Nachbarn unter Druck gesetzt. Eine verlässliche Erdgasversorgung bleibe unerlässlich, solange erneuerbare Energien den Energiebedarf noch nicht vollständig decken könnten.
Zunächst mehrwöchiger Testbetrieb
Mit „Wilhelmshaven 02“ entsteht der zweite Terminal der DET in Wilhelmshaven und zusammen mit Brunsbüttel der dritte von dem Unternehmen betriebene Terminal. Bevor über die „Excelsior“ allerdings Erdgas über die Wilhelmshavener Anbindungsleitung Richtung Etzel ins Netz eingespeist werden kann, werden noch einige Wochen vergehen. DET-Pressesprecher Andreas van Hooven rechnet mit mindestens sechs Wochen, bis der erste LNG-Frachter Flüssigerdgas anliefern wird. „Jetzt beginnt erst einmal ein mehrwöchiger Testbetrieb, bei dem unter anderem die Dichtigkeit der Leitungen und Anschlüsse überprüft wird – mit Stickstoff.“
Die „Excelsior“ verfügt über eine Speicherkapazität von 138.000 Kubikmetern LNG. Noch in diesem Jahr könnten über das Regasifizierungsschiff bis zu 1,9 Milliarden Kubikmeter Erdgas ins Deutsche Netz einspeist werden. Im Ganztagesbetrieb bis zu 4,6 Milliarden Kubikmeter. Allerdings, so van Hooven, hat die Vermarktungsphase noch gar nicht begonnen. Das bedeutet: Ob es überhaupt Kunden aus der Energiewirtschaft gibt, die zusätzliches LNG über Wilhelmshaven importieren wollen, muss sich erst noch erweisen.
Bedarf für weitere LNG-Importe unklar
Ohnehin ist der Betrieb der „Excelsior“ bis Ende 2027 befristet. Danach soll der Inselanleger in einen erweiterten Jetty integriert werden, über den die Firma Tree Energy Solutions (TES) Wasserstoff-Derivate nach Deutschland importieren und in Wilhelmshaven aufbereiten möchte. Dafür sollen direkt neben dem Gelände der HES-Tankfarm entsprechende Anlagen gebaut werden.
Während man bei der DET optimistisch ist, dass sich Abnehmer für das überwiegend aus den USA importiere LNG geben wird, zeigt sich die Deutsche Umwelthilfe (DUH) skeptisch. Der Verband spricht von unnötigen LNG-Überkapazitäten. Schon die benachbarte „Höegh Esperanza“ sei im vergangenen Jahr lediglich zu 64 Prozent ausgelastet gewesen. Ein Wert, den van Hooven bestätigt, aber als positiv einordnet. „Die Auslastung der anderen europäischen LNG Terminals lag im Durchschnitt unter 50 Prozent.“
DUH fordert Ende von Biozid-Einträgen
Die DUH fordert mit der Ankunft der „Excelsior“ das Aus für die aus Sicht des Verbandes extrem umweltschädliche „Höegh Esperanza“, die während ihres Betriebes große Mengen Chlor-Biozide in die Jade spüle. An Bord der „Excelsior“ wird hingegen kein Chlor für das Abtöten von Biomasse in den Seewasser führenden Leitungen eingesetzt – hier setzt man auf ein Ultraschall-Verfahren, das aber in den nächsten Wochen auch noch optimiert werden soll.
DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner: „Jetzt gibt es erst recht keinen Grund mehr, die besonders umweltschädliche ‚Esperanza‘ am Netz zu lassen. Ein Weiterbetrieb mit giftigen Chlor-Bioziden in unmittelbarer Nähe zu sensiblen Schutzgebieten widerspricht allen Umwelt- und Naturschutzprinzipien. Wir fordern die Landesregierung in Niedersachsen auf, das Terminalschiff stillzulegen – zum Schutz von Umwelt und Klima.“
Der mit der Ankunft der FSRU in Betrieb genommene Inselanleger war im Auftrag der DET durch die Firmen Engie und TES erstellt worden. Das im Meeresboden des Jadestroms gegründete Stahlbauwerk hat keine direkte Verbindung zum 1,5 Kilometer entfernten Deich. Das Gas wird über eine flexible, unterhalb des Meeresbodens verlegten Pipeline zur Übergabestation an Land gepumpt.

Hooksiel (27. 4. 2025) – Der Mai kommt – und mit ihm die Maibäume, die in Friesland am Vorabend des 1. Mai traditionell aus dem Boden sprießen. Auch in Hooksiel. In diesem Jahr hat die Jugend-Initiative „Weil wir Hooksieler sind“ (WWHS) in Kooperation mit der Dorfgemeinschaft und der Arbeitsgruppe Hooksiel die Organisation übernommen.
Die Vorarbeiten laufen schon seit Wochen. So soll an diesem Montag der Blumenschmuck an dem Baum angebracht werden, der über den Winter eingelagert war. Die Blumen wurden im Vorfeld von Bewohnern der Wiki-Wohngruppe an der Bäderstraße gebastelt. Zur Dekoration treffen sich Aktive aus verschiedenen Vereinen.
Umzug am dem ZOB
Der Öffentlichkeit präsentiert wird der schmucke Baum dann am Mittwoch, 30. April, um 16.30 Uhr an der zentralen Bushaltestelle (ZOB) an der Friesenstraße. Hier formiert sich der Umzug, der um 17 Uhr den Baum quer durch den Ort zum Alten Hafen transportieren wird. „Es wäre schön, wenn möglichst viele Hooksieler den Baum begleiten“, sagt Nico Müller, einer der WWHS-Sprecher. Vorweg marschiert dann der Spielmannszug Varel-Langendamm, den die Hooksieler für diese Aufgabe begeistern konnten.
Am Alten Hafen wird der Baum dann mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Hooksiel aufgestellt werden. Dazu singen Kinder der Kindertagesstätte Hooksiel einige Lieder – und Hexen aus dem „Gruseleum“ werden die Wintergeister durch ihre Tänze vertreiben.
Auf dem Alten Markt werden verschiedenen Buden aufgebaut sein. Die Arbeitsgruppe grillt Bratwürste, WWHS-Aktive verkaufen Getränke und bemalen junge Hooksielerinnen und Hooksieler an einem Kinderschmink-Stand.
Jugendliche bewachen den Baum
Richtig ernst wird es mit Einbruch der Dunkelheit werden. Dann muss der Maibaum nach alter Tradition bewacht werden – und zwar bis zum Sonnenaufgang. Es ist nicht auszuschließen, dass Auswärtige versuchen werden, den schmucken Baum zu entführen, um ihren eigenen Ort damit zu schmücken. Als „geklaut“ gilt ein Maibaum, wenn es jemandem unbemerkt gelingt, an dem Baum drei Spatenstiche zu setzen. Gesichert ist das Schmuckstück, so lange ein Bewacher eine Hand an dem Stamm hat.
Also werden fast alle jungen Frauen und Männer der WWHS-Inititiative die Nacht am Alten Hafen verbringen – alle bis auf zwei, die selbst auf Maibaumjagd gehen wollen. Mal abwarten: Vielleicht steht ab dem 1. Mai ein zweiter Maibaum am Alten Hafen.
Friesland/Wangerland (27. 4. 2025) – Auf die Sattel, fertig, los: Ab Sonntag, 4. Mai, nimmt der Landkreis Friesland gemeinsam mit den Städten Jever und Varel sowie den Gemeinden Bockhorn, Wangerooge und Zetel erneut an der Klimaschutz-Kampagne „Stadtradeln“ teil.
Bis Samstag, 24. Mai können Friesländerinnen und Friesländer, die sich dem Wettbewerb anschließen, die Kilometer der Strecken sammeln, die sie mit dem Fahrrad zurücklegen und damit ein Zeichen für den Klimaschutz setzen. Interessierte können sich über die Webseite des Klimabündnisses, das die Aktion ins Leben gerufen hat, informieren und die Anmeldung kann unter einer der teilnehmenden Städte und Gemeinden sowie unter dem Landkreis Friesland (www.stadtradeln.de/landkreis-friesland) erfolgen. Nach der Kampagnenauswertung werden in verschiedene Kategorien Preise für die meist geradelten Kilometer verliehen.
Nicht mehr dabei ist die Gemeinde Wangerland. Das dürfte eine Konsequenz aus der schwachen Beteiligung an der Aktion im vergangenen Herbst sein. Die Gemeinde hatte seinerzeit Kommunalpolitiker, Vereine und Bürger dazu aufgerufen, sich an Rundfahren auf eigenes ausgearbeiteten Routen zu beteiligen, um so ein Zeichen für den Klimaschutz zu setzen. Die Zahl der Teilnehmer blieb überschaubar. Zumeist radelte der allgemeine Vertretet des Bürgermeisters, Peter Podein, ganz allein.
Weitere Informationen unter www.stadtradeln.de und www.friesland.de/klimaschutz.

Hooksiel (25. 4. 2025) – Sie ist eine echte Bereicherung für Hooksiel: Die „Hafen-Pütt“, die jetzt endgültig fertig gestellt ist. Günter Schmöckel, Sprecher der Alters- und Ehrenabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Hooksiel, und seine Mitstreiter stellten das Bauwerk bei einem Stelldichein mit der Grundstücks-Eigentümerin Anja Dittmer vor. Zu Gast waren dabei auch Ortsbrandmeister Jörg Nöchel und sein Stellvertreter Dr. Thomas Große.
Im Jahr 2006 hatten Aktive der Altersabteilung den Nachbau eines historischen Brunnens auf dem Grundstück des ehemaligen Feuerwehrgerätehauses an der Lange Straße in der Nähe zum Durchgang zum Alten Hafen aufgemauert. Beteiligt waren damals Franz Corden, Gerhard und Gustav Keemann, Herbert Gruben, Heino Reiners, Adolf Georg Ulfers, Lothar Bauer, Walter Dekena, Hans Frerichs, Hans Georg Göken und Johann Ubben.
Nachdem die Feuerwehr ihr neues Gerätehaus am Hohe Weg bezogen hat, musste im vergangenen Jahr auch die Pütt umziehen. Die Gemeinde will das alte Feuerwehrareal an einen Hotel-Investor verkaufen. „Eine Pütt gehört ans Wasser, also in die Nähe des Alten Hafens“, sagte Schmöckel, der es als Glücksfall bezeichnete, dass Anja Dittmer den gepflasterten Garten auf der gegenüberliegenden Straßenseite, am Eckgrundstück Obernstraße/Lange Straße für das Projekt zur Verfügung gestellt hat.
Das ehemalige Ärztehaus, das heute als Bettenhaus für das Hotel Packhaus genutzt wird, ist eines der ältesten erhaltenen Gebäude von Hooksiel. Unter anderem sei hier 1897 Emil Cohn geboren worden, der Vater von Meinolf Cohn, der zu den maßgeblichen Sponsoren des Pütt-Baus gehörte. Maßgeblichen Anteil am Umzugs-Projekt habe auch die Firma Frank Langenhorst gehabt, sagte Schmöckel. Zudem dankte er Moni Stamer und Steve Christenfeld vom Hotel Packhaus.
An der „Hafen-Pütt“ wird traditionell einmal im Jahr ein Püttbierfest gefeiert, bei dem daran erinnert wird, mit welchen Schwierigkeiten es früher verbunden war, sauberes Wasser zu bekommen. Auch deshalb wurden Brunnen seinerzeit von Püttmeistern betreut. Dem aktuellen Amtsinhaber, Fred Bergmeyer, wurde die Ehre zu Teil, zur Einweihung der Pütt am neuen Standort einen „Schluck“ auszuschenken – aber kein Wasser, sondern Schnaps.
Wilhelmshaven/Hooksiel/Kiel (25. 4. 2025) – Am kommenden Montag wird mit der „Excelsior“ das zweite Industrieschiff zur Regasifizierung von Flüssigerdgas (LNG) in der Jade festmachen. Das hat heute die Deutsche Energy Terminal GmbH (DET) mitgeteilt. Die 277 Meter lange „Floating Storage and Regasification Unit“ (FSRU) soll in der Mittagszeit am eigens im Auftrag der DET errichteten Jetty zwischen dem bereits seit Ende 2022 vorhandenen LNG-Terminal und dem Raffinerie-Anleger festmachen.
Start für mehrwöchigen Testbetrieb
„Im Anschluss beginnt unter hohen Sicherheitsauflagen der mehrwöchige Testbetrieb“, so die bundeseigene DET. Nach Inbetriebnahme werde die „Excelsior“ in diesem Jahr noch bis zu 1,9 Milliarden Kubikmeter Erdgas ins Deutsche Gasnetz einspeisen können, was rechnerisch dem Energieverbrauch zum Heizen von rund 1,5 Millionen Vier-Personen-Haushalten in Mehrfamilienhäusern entspreche. „In beiden Folgejahren kann die FSRU ihre Kapazität auf bis zu je 4,6 Milliarden Kubikmeter erhöhen.“

Damit stehen in Wilhelmshaven künftig mit der „Höegh Esperanza“ und der „Excelsior“ zwei FSRU für den Import von Flüssigerdgas zur Verfügung. Das LNG wird in tiefgekühltem Zustand und damit flüssig in Frachtern angeliefert. In der FSRU wird das LNG zum Teil mit Seewasser erwärmt und dadurch wieder gasförmig, so dass es ins Gasnetz eingespeist werden kann.
Damit das Röhrensystem für das Seewasser der FSRU nicht durch Pocken, Algen und Muscheln verstopft wird, muss es regelmäßig gereinigt werden. An Bord der „Höegh Esperanza“ wird aus dem Meerwasser gewonnenes Chlor eingesetzt, das in Form von Chlorverbindungen danach wieder in die Jade abgegeben wird. Obwohl bislang noch keine Schäden festgestellt wurden, befürchten Naturschützer Beeinträchtigungen des Ökosystems in unmittelbarer Nähe zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.
„Excelsior“ arbeitet mit Ultraschall
An Bord der „Excelsior“ wird kein Chlor für die Reinigung der Röhren verwendete. Hier setzt man auf auf eine von der Kieler Firma Hasytec entwickelte Ultraschall-Antifouling-Technologie. Um Einträge von rund 32 Tonnen Chlor ins Wattenmeer zu vermeiden, wurde das Schiff eigens auf Kosten des Bundes umgerüstet.
Allerdings gab es auch zu dieser Technologie mit Blick auf die Schweinswale kritische Stimmen. Die von Hasytec bislang für den Bewuchsschutz eingesetzten Schallwellen liegen teilweise im Kommunikationsbereich der Tiere. „Hasytec hat sich mit diesen Bedenken intensiv auseinandergesetzt und die letzten sechs Monate genutzt, um den operativen Frequenzbereich anzupassen“, teilt das Unternehmen jetzt mit.
Neue Technologie zum Schutz der Schweinswale
Ziel der Testphase sei es, eine eventuelle Beeinträchtigung der Schweinswale im Jadebusen durch die Ultraschall-Technologie dadurch auszuschließen, dass sich die Hasytec-Frequenzen außerhalb des Kommunikationsbereiches der Schweinswale befinden. „Die bisherigen Ergebnisse der Testphase sind vielversprechend. Die abschließende Prüfung steht aber noch aus“, räumt das Unternehmen ein.
Hasytec-Technologievorstand Andreas Hoffmann zeigt sich aber optimistisch: „Wir sind davon überzeugt, dass dies genau der richtige Weg ist, um Innovation und Umweltschutz nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten.“
Wangerland (24. 4. 2025) – In der Gemeinde Wangerland geht eine Ära zu Ende. Reiner Tammen (70), seit über 33 Jahren Ratsherr für die Grünen und langjähriger stellvertretender Bürgermeister, scheidet zum Monatsende aus dem Rat aus. Der Grund: Tammen zieht nach Jever um.

Voraussetzung für die Mitgliedschaft in einem Kommunalparlament ist aber, dass ein Politiker seinen Lebensmittelpunkt in der betreffenden Kommune hat. Wie Tammen (Foto/privat) auf Anfrage von „Hooksiel-life“ bestätigte, habe er sein Haus im Wangerland verkauft und werde jetzt zu seiner Lebenspartnerin nach Jever ziehen.
Sein Kreistagsmandat und damit auch den Posten als stellvertretender Landrat werde er behalten. Seine Entscheidung habe er erstmals am Mittwochabend auf einer Veranstaltung der Grünen in Jever öffentlich gemacht.
Grünen-Politiker zieht nach Jever
Der Kommunalpolitiker weist den Vorwurf zurück, dass der Verzicht auf das Ratsmandat längst überfällig gewesen sei. Diese Ansicht vertritt die ZUW-Gruppe (Zusammenschluss der unabhängigen Wählergemeinschaften) im Gemeinderat. Wie Ratsherr Immo Müller heute gegenüber „Hooksiel-life“ bestätigte, hatte die ZUW bereits am Dienstag in einem Antrag Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) dazu aufgefordert zu prüfen, ob Tammen noch die Voraussetzungen für die Ratsmitgliedschaft erfülle. Möglicherweise hätte er sich schon seit längerem ummelden müssen.
Ja, er habe davon gehört, dass es Kräfte gebe, die einen Privatdetektiven engagieren wollten, um zu überprüfen, wann er sich wo aufhalte, sagte Tammen gegenüber „Hooksiel-life“. Seine Ummeldung und der damit zusammenhängende Verzicht auf das Ratsmandat hätten damit aber nichts zu tun. Dafür sei jetzt mit dem Hausverkauf der gebotene Zeitpunkt gewesen.
Über 33 Jahre im Gemeinderat
Tammen ist seit 1991 für „Bündnis 90/Die Grünen“ im Rat der Gemeinde Wangerland. Lange Jahre als Einzelkämpfer. Aktuell bildet er zusammen mit Angelika Kirschner eine zweiköpfige Fraktion, die zusammen mit CDU und FDP die Gruppe „Gemeinsam fürs Wangerland“ (GfW) bildet. Im Laufe der Jahrzehnte hat Tammen sowohl mit SPD, CDU als auch FDP in Ratsgruppen zusammengearbeitet.
Seine inhaltlichen Schwerpunkte lagen neben den klassischen grünen Themen wie Umwelt- und Naturschutz bei der Gemeindeentwicklung und dem Tourismus. Dabei scheute Tammen auch nicht davor zurück, immer wieder mal unpopuläre Positionen zu vertreten. So ließ er etwa Anfang der 1990er Jahre am von ihm kritisierten Bau des Gästehauses Hooksiel seine Kooperation mit der SPD platzen. Unmut zog er auf sich, als er die Notwenigkeit von sieben Ortsfeuerwehren im Wangerland hinterfragte. Zuletzt zog er mehrfach – etwa bei der Windenergie-Planung und der Bewertung der Kostenexplosion beim „Thalasso Meeres Spa“ – Kritik aus der ZUW-Gruppe auf sich.
Hooksiel (24. 4. 2025) – Die Oldtimerfreunde des Hooksieler Oldtimer-Klön-Tages (OKT) stehen vor ihrer Frühlingsausfahrt. Am Sonntag, 27. April, geht es auf eine Tour durch Friesland, Ostfriesland und das Emsland. Treffpunkt ist um 9.30 Uhr an der Waschanlage der Tankstelle am Hooksieler Kreisverkehr. Abfahrt ist um 10 Uhr.

Wie OKT-Sprecher Ulrich Nolzen mitteilt, wird es zunächst über Land zum Zwischenstopp am Café-Restaurant Jümmesee in Stickhausen gehen. Dort werde man eine einstündige Pause machen, um dann nach Aschendorf ins Classic-Car-Café (CCC) weiterzufahren. Dort dürfen sich die Teilnehmer auf Kaffee, Waffeln und Kuchen sowie Livemusik freuen. Geplant ist zudem ein Spaziergang zum Gut Altenkamp. Die Tour ausgearbeitet habe der OKT-Mitstreiter „Impala Bruno“.
An der Ausfahrt können alle Oldtimerfreunde aus der Region teilnehmen, die über ein Fahrzeug mit H-Kennzeichen verfügen. Jenseits des aktuellen Ausflugs treffen sich die OKT-Freunde jeweils am ersten Sonntag eines Monats um 11 Uhr in der Bäckerei Ulfers-Eden am Kreisel zur Klönrunde.

Hooksiel (22. 4. 2025) – Schule soll jungen Menschen Bildung vermitteln. Noch wichtiger ist es aber nach Überzeugung von Reinhold Harms, dass die jungen Leute gut aufs Berufsleben vorbereitet werden. „Früher standen Abschlüsse im Vordergrund, heute geht es darum, den Schülern einen Weg fürs Leben aufzuzeigen“, sagt der Hooksieler Pädagoge, der sich auch nach seinem Abschied aus dem Schuldienst noch um die Berufsorientierung in der Bildungsregion Friesland/Wilhelmshaven kümmert.
Kinder lernen kein Rechnen mehr
Harms, Jahrgang 1956, war bis 2022 im Schuldienst. Zunächst unterrichtete er im Emsland, dann über Jahrzehnte an verschiedenen Schulen in Wilhelmshaven. Zuletzt war er Fachberater für berufliche Orientierung in der Region Friesland-Wilhelmshaven. Noch heute bringt er im Rahmen eines Teilzeit-Auftrags seine Erfahrungen an der Schnittstelle von Schule und Wirtschaft ein. Bei einem Vortrag vor der von Herbert Ulfers geleiteten Männerrunde der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Wangerland im Walter-Spitta-Haus in Hooksiel beleuchtete Harms den rasanten Wandel der Schul- und Bildungslandschaft in den vergangenen Jahrzehnten.
„Früher war alles besser!“, „Die Kinder lernen nichts mehr in der Schule!“ „Die können nicht mal mehr rechnen!“ Zu kaum einem andern Lebensbereich gibt es so viele Vorurteile wie zum Bildungssystem. Harms räumte ein, dass die Kinder seit 1972 in Niedersachen kein „Rechnen“ mehr lernen. „Seitdem heißt das Fach Mathematik.“ Und auch sonst habe sich vieles geändert, zum Teil aus pädagogischen Erwägungen, zum Teil auf Betreiben der Politik. Aber dass alles schlechter geworden sei, könne man nicht behaupten, zumal es viele engagierte Lehrerinnen und Lehrer gebe.
Schwerpunkt Arbeitslehre
Harms stammt aus Minsen, wo seine Eltern eine Schmiede betrieben. Er besuchte die Volksschule im Ort – eine von damals rund 15 Volksschulen im Gebiet der 1972 gebildeten Gemeinde Wangerland. 1966 wechselte er zum „Pro-Gymnasium“ nach Hohenkirchen, das es dort von 1948 bis 1988 gab. Nach Klasse 10 besuchte der stark handwerklich begabe Schüler die Internatsschule in Esens (damals Niedersächsische Heimschule), machte sein Abitur und studierte im Anschluss von 1978 bis 1983 Mathematik und Arbeitslehre/Polytechnik fürs Lehramt.
Gerade die Arbeitslehre sollte sein Berufsleben maßgeblich bestimmen. Während sich die Schullandschaft über die Jahrzehnte maßgeblich veränderte – im Wangerland gibt es heute nur noch drei Grundschulen sowie eine Oberschule, in der Haupt- und Realschule zusammengefasst wurden – haben viele Jugendliche am Ende ihrer Schullaufbahn unverändert Schwierigkeiten bei der Berufswahl. Sie kennen weder die Anforderungen noch den Arbeitsalltag in den verschiedenen Berufsfelder.
„Jeversches Modell“ wegweisend
Als wegweisend für den Landkreis Friesland und die gesamte Region hat sich eine Idee erwiesen, die Pädagogen der Haupt- und Realschule Jever noch unter Federführung des damaligen Schulleiters Dietrich Gabbey (bis 2003) entwickelt haben. Vor dem Hintergrund einer hohen Zahl von Schulverweigerern und vielen Abgängern ohne Abschluss sah das Projekt eine frühzeitige Berufsorientierung vor. Die Schüler besuchten in einem Halbjahr im Jahrgang 8 einen Tag in der Woche die Berufsbildenden Schulen (BBS) und konnten dort alle Berufe, für die in der Region ausgebildet wurde, erkunden.
Die Motivation stieg, die Zahl der Schulabbrecher sank. Gabbey, selbst Mitglied der Männerrunde, ist überzeugt davon, dass dies der richtige Weg war. Entsprechend enttäuscht seien seine Kollegen und er damals gewesen, dass die Landesschulbehörde es mit einen Dreizeiler abgelehnt habe, das Projekt als offiziellen Schulversuch zu adeln.
Dennoch hat das „Jeversche Modell“ Früchte getragen, sagte Reinhold Harms. „Das Modell wurde in der gesamten Region übernommen.“ Heute lernen Oberschüler im 8. Jahrgang an Berufsschulen die Berufsfelder kennen, können sich in verschiedenen Werkstätten ausprobieren oder die Anforderungen von Pflegeberufen kennen lernen. Im Jahrgang 9 folgen dann dreiwöchige Praktika in Betrieben. In Jahrgang 10 wird ein weiteres Praktikum angeboten.
Abitur allein hilft nicht
„Die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss ist deutlich zurückgegangen“, so Harms. Die Kinder würden frühzeitig ihre eigenen Neigungen, Stärken und Talente erkennen und daraus ihren Berufswunsch ableiten. Eigentlich, davon ist der Pädagoge überzeugt, wäre dieser Ansatz auch für Gymnasien sinnvoll. Rund 60 Prozent der Schüler in Niedersachsen besuchen ein Gymnasium mit einem Ziel: Abitur – häufig ohne eine konkrete Vorstellung vom Leben danach.