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Hooksiel/Friesland (1. 4. 2025) – Die Brutsaison hat begonnen. Einige Vogelarten haben schon vor Wochen ihre Nester gebaut. Die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer weist darauf hin, dass neben der Witterung, dem Nahrungsangebot und natürlichen Feinden auch Störungen durch menschliche Aktivitäten den Bruterfolg beeinflussen kann.
Bundesgesetz schützt Wildtiere
Deshalb bekommen Wildvögel per Bundesgesetz „Rechtsbeistand“: Vom 1. April bis zum 15. Juli gilt beim Hundespaziergang in der freien Landschaft eine Anleinpflicht, im Nationalpark – außerhalb seiner Erholungszone wie auch im gesamten Ort Hooksiel – ganzjährig. Während der allgemeinen Brut-, Setz- und Aufzuchtzeit gilt beginnend mit dem 1. April bis zum 15. Juli die Anleinpflicht im Landkreis Friesland, darauf weist die untere Naturschutzbehörde des Landkreises hin. Um wildlebende Tiere zu schützen, dürfen Hunde in diesem Zeitraum beim Spaziergang in freier Landschaft nicht frei laufen, sondern müssen angeleint sein.
Die Anleinpflicht für Hunde gilt nach dem Niedersächsischen Gesetze über den Wald und die Landschaftsordnung übrigens auch für Wiesen und Wälder. Hier sollen neben Vögeln unter anderem Kitze und Junghasen geschützt werden. Wie die untere Naturschutzbehörde des Landkreises Friesland mitteilt, handelt es sich bei Verstößen gegen die Leinenpflicht um Ordnungswidrigkeiten, die mit einem Bußgeld von bis zu 5.000 Euro geahndet werden können.
Vierbeiner im Watt gefährdet
Das Wattenmeer ist nicht nur ein wichtiges Brutgebiet, sondern ganzjährig Rastplatz, Winterquartier und Mausergebiet für viele geschützte Vogelarten. Auch junge oder verletzte Robben, die am Strand liegen, müssen vor neugierigen Hunden geschützt werden. „Das ist auch im Sinne der Vierbeiner, denn durch Kontakt oder auch durch Bisse wehrhafter Robben können Krankheitserreger übertragen werden, von Bakterien bis hin zur Vogelgrippe, die auch in Meeressäugern nachgewiesen wurde“, so die Nationalpark-Verwaltung.
„Schutzgebiete sind kein Hundespielplatz“, betonen die Naturschützer. Schon die bloße Anwesenheit des potenziell für sie gefährlichen Vierbeiners setzt die Vögel unter Stress. Im Zweifelsfall würden sie ihr Gelege oder die Küken verlassen und das Hudern und Füttern unterlassen. Und bis die Eltern zurückgekehrt sind, haben Fressfeinde leichtes Spiel.
Auch für Rastvögel, die im Wattenmeer ungestört Energie tanken müssen, ist jede Störung, jedes Aufscheuchen eine Belastung. „Im Leben eines Zugvogels entscheidet jeder einzelne Tag darüber, ob er vital genug ist, seine langen Reisen zu schaffen und erfolgreich zu brüten“, erklärt Peter Südbeck, Leiter des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer.
Die Nationalparkverwaltungen appellieren an alle Hundehaltenden, die Leinenpflicht zu respektieren und damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz der einzigartigen Wattenmeer-Natur zu leisten.
Hooksiel (31. 3. 2025) – Der Vorstand des Fördervereins der Grundschule Hooksiel hat sich neu aufgestellt. Vorsitzender ist Tobias Geisen, seine Stellvertreterin Marie Weißen. Als Kassenwartin fungiert Katja Thomßen und als Schriftführerin Annabell Haschen. Kristiane Geisen engagiert sich als Gesamtelternvertreterin.
Der Förderverein hat sich zur Aufgabe gesetzt, die Grundschule zu unterstützen. Aktuell auf der Agenda stehen unter anderem die Umgestaltung des Schulhofs. Dazu gehört unter anderem der Bau einer Überdachung, unter der sich zum Beispiel Schülerinnen und Schüler bei Regen unterstellen können, so lange das Schulgebäude selbst noch geschlossen ist. Ein weiteres Projekt: Die Unterstützung der Schule bei der digitalen Ausstattung der Klassen.
Der Verein setzt bei der Finanzierung auf Mitgliedsbeiträge, auf Spenden sowie auf Erlöse von Veranstaltungen. So ist etwa ein Catering zur Einschulung geplant. Zum Jahresprogramm des Vereins zählen zudem der Verkauf von Waffeln zum Karneval, ein Weihnachtsmarkt sowie ein Sponsorenlauf.
„Jeder, der bei uns jemand mitwirken möchte, als Mitglied oder als Sponsor, ist herzlich willkommen“, sagt Geisen. Ein zusätzlicher Anreiz: „Jedes Neumitglied bekommt ein T-Shirt mit dem Schullogo für die Kinder geschenkt.“
Wangerland/Hooksiel (31. 3. 2025) – Aufgalopp in die neue Spielrunde: Bei Kaiserwetter und viel Wind traten die Kicker der D-Jugend der Jugendspielgemeinschaft (JSG) Wangeralnd beim TuS Sillenstede auf. Mit dem Wind im Rücken machte die Heimmannschaft viel Druck, ohne dabei zwingend vors Tor zu kommen. Dann, bedingt durch einen Platzfehler, doch das 0:1.
Abschlag vom JSG-Tor. Sillenstede klärt den Ball an der Mittellinie, kickt ihn zum Strafraum zurück, Schuss, der Ball tropft vor dem Keeper auf und verspringt rechts über seine Schulter, Tor. „Da kann man nix machen“, bedauert Trainer Bernhard Köster.
Seine Junges gehen mit Rückenwind und guter Moral in die zweite Halbzeit. Weitschuss von Leon, der Sillensteder Keeper kann knapp klären. Dann drei gefährliche Ecken von Thies hintereinander, aber nichts Zählbares. Weitschuss von Raik, knapp vorbei.Wieder Ecke, Kopfball an den Pfosten, und viele weitere gute Chancen. Aber ein Tor will nicht fallen. Selbst die Brechstange in den Schlussminuten hilft nicht.
Es bleibt beim 0:1. „Schade, aber darauf kann man aufbauen“, sagt Köster, der sich insbesondere bei der Unterstützung durch E-Jugendspieler bedankt, ohne deren Unterstützung die D-Jugend die Partie hätte absagen müssen.
Ein weiteres Spiel an diesem Wochenende:
E2-Jugend: Sengwarden/Fedderwarden JSG Wangerland – (0:2) 1:4
Hooksiel (28. 3. 2025) – Fußball verbindet die Welt. Mehr noch. Der Spaß am Fußball kann vor allem Kindern in schwierigen Verhältnissen Freude und Kraft vermitteln. Das ist jetzt offenbar dem Sportverein FC Nordsee Hooksiel gelungen.
Durch einen privaten Kontakt hatte der 2. Vorsitzende des Vereins, Werner Funke, vom Hamburger Verein „Kinderhilfe Espoir de Demain“ gehört, der bereits seit 2009 das senegalesische Hilfswerk „Les Espoir des demain“ („Hoffnung für Morgen“) unterstützen. Die Vereinsmitglieder sammeln unter anderem Geld für dringend benötigte Medikamente, Nahrungsmittel und Hygieneartikel. Unterstützungsbedarf gibt es aber auch für Bildung und Ausbildung und eine Reihe weiterer Bereiche.
Funke ist mit Christoph Grote befreundet, der in Hooksiel eine Ferienhaus besitzt. Der Vechteraner gehört zum Unterstützerkreis der „Kinderhilfe Espoir de Demain“ und war auch schon persönlich im Senegal. Im Gespräch über die Hilfsaktionen kam Funke der Gedanke, ob nicht echte Fußballtrikots den afrikanischen Kindern Freude bereiten könnten.
Von der Idee zur Umsetzung war es nicht weit. Funke hörte sich in seinem Verein, vor allem in der Jugendabteilung um. Und tatsächlich fanden sich zwei ausgediente Trikotsätze, die wenig später auf die Reise nach Afrika gingen. Als Grote kürzlich wieder den Senegal besuchen wollte, bat ihn Funke, doch ein Foto zu machen – als Dankeschön für die Spender.
Was zurück kam,waren zwei tolle Videos, in denen sich die afrikanischen Kinder für die „coolen Trikots“ aus Hooksiel bedanken, natürlich mit den Shirts am Leib und dem FCN-Hooksiel-Schriftzug auf dem Rücken. „Wenn man mit eine solch kleinen Sache, so viel Freude bereiten kann, ist das schon toll“, freut sich Funke, der schon über Anschluss-Spenden nachdenkt. Weitere Trikot-Sätze vielleicht, oder ausgediente Handys?
Mal abwarten. Die Brücke von Hooksiel zum Senegal ist geschlagen. Werner Funke jedenfalls würde sich freuen, wenn viele weitere Hooksiel sie bei künftigen Spendenaktionen mit beschreiten würden.
Wilhelmshaven/Hooksiel (28. 3. 2025) – Die landeseigene Hafengesellschaft Niedersachsen Ports (NPorts) wird auch im laufenden Jahr Millionenbeträge in den Hafen Wilhelmshaven und auch in Hooksiel investieren. Das teilte das Unternehmen jetzt mit. Wie der Leiter der NPorts-Niederlassung Wilhelmshaven, Mathias Lüdicke, und NPorts-Geschäftsführer Holger Banik, mitteilten, werden in diesem Jahr rund 19 Millionen Euro in die Weiterentwicklung des Hafens fließen. Hinzu kämen rund 9,7 Millionen Euro für die Unterhaltung der bestehenden Infrastruktur.
Eines der aktuell größten Projekte ist die Planung des AVG Wilhelmshaven. AVG steht für Anleger für Verflüssigte Gase und bedeutet, dass neben dem verflüssigten Gas (LNG/Liquefied Natural Gas) auch Wasserstoff und andere regenerative Gase umschlagen werden können. Zusätzlich stehen bei NPorts in Wilhelmshaven unter anderem die Sanierung der Niedersachsenbrücke und der Nassaubrücke sowie die fortlaufende Instandsetzung der Schleuse Hooksiel im Fokus.
„Der Ausbau der Energieinfrastruktur hat eine besondere Bedeutung, da er nicht nur zu unserer Energiesicherheit beiträgt, sondern auch den Weg für innovative Importe wie Wasserstoff ebnet. Gleichzeitig setzen wir weiterhin konsequent auf die anderen wichtigen Hafenentwicklungsprojekte, denn nur so sichern wir Arbeitsplätze und stärken die wirtschaftliche Entwicklung der Region“, so Banik, der auch Geschäftsführer der JadeWeserPort Realisierungs GmbH ist.
Der Autoumschlag spielt für Wilhelmshaven eine zunehmend wichtige Rolle. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 27 Hektar Hafenfläche vorrangig für den Import und Export von Autos vermarktet worden, so Lüdicke und Banik. Damit wolle NPorts den Hafen Wilhelmshaven als Logistikdrehscheibe stärken.
Einen Betrag zu Steigerung der Attraktivität der Region will das Landesunternehmen auch in Hooksiel leisten. Derzeit werde ein umfassendes Konzept zur Immobilienentwicklung und touristischen Nutzung des rund 200 Hektar großen Freizeitgeländes in Hooksiel erarbeitet. Diese Planungen erfolge in enger Abstimmung mit der Wangerland Touristik und weiteren regionalen Partnern.
Der Hafen Wilhelmshaven spielt als Arbeitgeber eine wichtige Rolle. Laut einer Studie hinten 2023 an dem Hafen Wilhelmshaven direkt und indirekt 9.250 Arbeitsplätze. Zu den größten Einzelprojekten unter Federführung von der 2005, also vor genau 20 Jahren gegründeten, NPorts zählen der Ausbau der Niedersachsenbrücke sowie der Bau des LNG-Anlegers an der Umschlaganlage Voslapper Groden.
Hooksiel (27. 3. 2025) – Hooksiel hat einen neuen Weg, den „Slotobweg“. Der von der Gemeinde Wangerland auf einer Länge von gut 40 Metern jetzt befestigte und gepflasterte schmale Weg für Radfahrer und Fußgänger schafft eine Verbindung zwischen dem Pad zwischen Bremer- und Hamburger Straße sowie dem Neubaugebiet. Der Weg mündet direkt in die Hinrike-Lichtenfeld-Straße von wo man zum Beispiel auf direktem Weg zur Bäderstraße und dort weiter zum Campingplatz und zum Strand gelangen kann.
Der kleine Weg war zwar im Ansatz schon vor der Erschließung des Neubaugebietes durch eine Tochterfirma der Volksbank Jever erkennbar, war aber in der Ausbauplanung wohl zunächst nicht berücksichtigt. Das änderte sich nach entsprechenden Hinweisen der Anwohner Tobias Geisen und Lars Reiners, die bei der Gemeinde ein offenes Ohr fanden. „Es ist toll, dass das geklappt hat“, sagt Tobias Geisen, der sich insbesondere bei Bauamtsleiter Thorsten Meuer bedankt. Inzwischen wurde das inoffizielle Namensschild montiert. „Slotobweg“ steht für die Initiatoren „Slotti“ Reiners und Tobias Geisen (siehe Foto).
Wangerland/Hooksiel (26. 3. 2025) – Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak fordert die Stadt Wilhelmshaven auf, ihre Bewerbung für den Leuchtturm „Roter Sand“ zurückzuziehen und sich stattdessen mit für Hooksiel als künftigen Standort für das unter Denkmalschutz stehende Bauwerk einzusetzen. „Die gesamte Region würde von einer gemeinsamen, abgestimmten Lösung profitieren“, sagte Szlezak am Dienstag Abend vor dem Rat der Gemeinde.
Dei Gemeinde bemühe sich schon seit längerem zusammen mit dem Seebadeverein Hooksiel um den „maritimen Schatz“. Man habe ein guten Konzept ausgearbeitet. Danach soll der Turm aus der Wesermündung in die Nähe des Hooksieler Außenhafens umziehen. Für ihn sei es unverständlich, so Szlezak, dass ausgerechnet aus der unmittelbaren Nachbarschaft eine konkurrierende Bewerbung erfolgt ist. Die Wilhelmshavener wollen die historische Sehenswürdigkeit auf der Wiesbadenbrücke im Großen Hafen aufstellen.
Fingerspitzengefühl vermisst
„Ich hätte mir hier mehr Fingerspitzengefühl gewünscht“, sagte der Bürgermeister. „Die industrielle Entwicklung Wilhelmshavens, direkt an unserer Gemeindegrenze, steht ohnehin schon im Spannungsfeld zur touristischen Ausrichtung des Wangerlands. Der Leuchtturm wäre ein echtes Aushängeschild für unsere Marketing- und Tourismusstrategie – nicht nur für Hooksiel, sondern für das gesamte Wangerland und die Region.“
Ziel sei es, dass die Umsiedlung des Leuchtturms ins Wangerlands für die Gemeinde kostenneutral erfolgt. Angesichts der angespannten Haushaltslage, so Szlezak, könne man für das Projekt kein eigenes Geld in die Hand nehmen. Die Finanzierung müsse über Fördertöpfe und gegebenenfalls einen Förderverein erfolgen.
Hoffnung auf Investitionsmittel
Als „Lichtblick“ bezeichnete der Bürgermeister den „Pakt für Kommunalinvestitionen 2025“, den das Land Niedersachsen mit den kommunalen Spitzenverbänden auf den Weg gebracht habe. Danach sollen aus Landesmitteln 600 Millionen Euro für kommunale Investitionen bereitgestellt werden – und das ohne Eigenanteil der Kommunen.
„Auch bereits geplante oder laufende Projekte, die ab dem 1. Januar 2025 beginnen, können gefördert werden“, sagte Szlezak. Das entlastet den Haushalt der Gemeinde. Besonders wichtig, so der Bürgermeister: „Die Entscheidung, wie und wofür die Mittel eingesetzt werden, liegt bei uns vor Ort. Wir müssen uns nicht nach starren Förderkriterien richten, sondern können gezielt dort investieren, wo es für unsere Gemeinde aktuell Priorität hat – sei es im Bereich Infrastruktur, Bildung, Daseinsvorsorge oder Gemeinbedarf.“
Hooksiel/Oldenburg (25. 3. 2025) – Die Wangerland Touristik GmbH (WTG) als Betreiberin des Meerwasser-Hallenbades Hooksiel und die bisherige Restaurantpächterin, die Salzwiesen Gastronomie & Event GmbH, sollten sich außergerichtlich einigen. So der dringende Appell der Richterin Suzanne Rieckhoff der 1. Zivilkammer am Landgericht Oldenburg an beide Parteien. Damit geht der Streit um die Kündigung des Pachtvertrages in die nächste Runde.
Zum Hintergrund: Die Salzwiesen GmbH war seit Anfang 2021 Pächterin des Restaurants am Hallenbad. Die Vorstellung des damaligen Geschäftsführers, Carsten Hippenstiel: Ein runderneuertes Restaurant kann künftig als gemeinsame Gastronomie und Rezeption für das Bad und ein auf dem Nebengrundstück geplantes Hotel genutzt werden. Dafür allerdings müsste der Gemeinderat beide Grundstücke im Flächennutzungsplan vereinen …
Der Investor wähnte sich einige mit WTG und Gemeinderat. Dann kamen die Corona-Pandemie und die Kommunalwahl. Hippenstiel gestaltete die Außenanlage neu, sanierte Saal, Restaurant und Küche – und suchte einen Restaurant-Betreiber. Solange das Bad selbst geschlossen war, gab es keinen Zeitdruck. Das änderte sich im Juli 2023. Das Bad wurde wieder geöffnet, nicht aber das Restaurant. Das nahmen Gemeinde Wangerland und WTG im August 2023 zum Anlass, den Pachtvertrag mit der Salzwiesen GmbH zu kündigen. Zumal man im neu zusammensetzten Rat ohnehin nicht vorhatte, den Grundstücks-Plänen des Investors zu entsprechen.
Mehrere Klagen anhängig
Das Unternehmen ging gegen die Kündigung und weitere Klagen vor, das Restaurant blieb geschlossen. Hinzu kommen wechselseitig Forderungen nach Schadensersatz. Einen Teilerfolg erzielte die WTG Ende vergangenen Jahres mit einer Räumungsklage, auch weil die Gegenseite zu der Verhandlung darüber nicht erschien. Es erging ein Versäumnisurteil, das der WTG zumindest wieder den Zugang ins Restaurant ermöglicht. Heute sollte über die Berufung der Beklagen gegen dieses Urteil verhandelt werden.
Kleine Überraschung: Für die Salzweisen GmbH trat wieder der ehemalige Geschäftsführer von Carsten Hippenstiel auf, als Vertreter des aktuellen Geschäftsführers Markus Wolf. Er betonte, dass es aus seiner Sicht nie einen Grund für die Kündigung des Pachhverhätlnisses gegeben habe, da es keinen fest vereinbaren Eröffnungstermin gab und er mehrfach potenzielle Unterpächter präsentiert habe, die das Restaurant – nach dem Abschluss von Restarbeiten – auch betrieben hätten. Er habe in der Erwartung, dass die Gemeinde die Vereinigung von Hotel- und Bad-Grundstück vornehme, bereits 950.000 Euro in die Grundsanierung investiert. Auch heute noch habe er insgesamt drei Betreiber an der Hand, die die Gastronomie übernehmen würden, wenn die WTG dem zustimmen würde.
Richterin und Kläger-Seite betonten, dass es in der Verhandlung nur um den Pachtvertrag und nicht um die Flächenplanung der Gemeinde gehe. WTG-Prokurist Ralf Ewen räumte ein, dass man tatsächlich mit einem potenziellen Betreiber im vergangenen Jahr gesprochen habe. „Das hat aber nicht gepasst.“ Weiteren Interessenten seien der WTG nicht bekannt.
Angeblich drei potenzielle Betreiber
Allerdings, so der Eindruck von Ewen, besteht im Restaurant nach wie vor sehr hoher Sanierungsbedarf. Räume und Möbel seien in desolatem Zustand, die Terrasse nicht nutzbar. Offenbar seien die bisherigen Arbeiten wenig fachmännisch ausgeführt worden, auch Brandschutzbestimmungen habe man missachtet. Derzeit gebe es jedenfalls keine Betriebsgenehmigung.
Für ihn stelle sich die Frage, so Ewen, wer denn die Arbeiten vollenden soll. Eine neuerliche vertragliche Verbindung mit der Salzwiesen GmbH komme aus seiner Sicht weder für die Gemeinde Wangerland noch für die WTG in Frage. Eine von Hippenstiel ins Gespräch gebrachte Partnerschaft mit einer dritten Person, die ihrerseits in den Pachtvertrag der Salzwiesen GmbH eintreten könnte, sei „grundsätzlich denkbar“. Bewerber müssten sich dann bei der WTG melden.
Suche nach gütlicher Einigung
Die Richterin nahm den Ball auf. Beide Seiten sollten jetzt einen letzten Versuch zur Einigung unternehmen. In vier Monaten wolle man sehen, ob das geklappt hat. Falls sich keine Lösung findet, wäre ein Termin vor dem Gütegericht, wo man mit einer Richterin als Mediatorin nach einer Konfliktlösung suchen könnte. Bis dann, so sagte die WTG zu, werde man darauf verzichten, von seinem Vermieterpfandrecht Gebrauch zu machen und das Inventar zu vermarkten, das der Salzwiesen GmbH gehört.
Eine finale juristische Aufarbeitung des Konflikts, so warnte Suzanne Rieckhofff, wäre im Fall der Fälle sehr zeit- und kostenintensiv. Und das Restaurant würde weiter leer stehen. „Daran kann eigentlich niemandem gelegen sein.“
Hooksiel (22. 3. 2025) – Noch ist der richtige Fördertopf nicht gefunden, aber die Hoffnung lebt. Im Fall einer 100-Prozent-Finanzierung könnte es eine Möglichkeit geben, den Hooksieler Badestrand dauerhaft zu sichern. Dieter Schäfermeier, Hooksieler Ratsherr von Pro Wangerland und Sprecher der ZUW-Gruppe im Rat, stellte zusammen mit Bürgermeister Mario Szlezak beim Seebadeverein Hooksiel den Stand des Projektes vor.
Die Idee geht auf das Jahr 2022 zurück. Für den Liegeplatz am Wilhelmshavener LNG-Terminal musste viel Sand aus der Jade gebaggert und in der Nordsee verklappt werden. Warum kann dieser Sand nicht kostengünstig an den Hooksieler Strand gespült werden, der darunter leidet, dass in jedem Winter etliche Kubikmeter Sand durch Sturmfluten abgetragen werden? Nach den Worten von Schäfermeier (Foto) hat die Wangerland Touristik GmbH allein in den vergangenen fünf Jahren 1,7 Millionen Euro dafür aufwenden müssen, den Strand vor Saisonbeginn wieder mit Sand aufzufüllen.
Die Idee stieß auf fruchtbaren Boden. Zu den Unterstützern gehörte und gehört auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD). Allerdings: Der Sand vom LNG-Terminal konnte nicht mehr umgelenkt werden, ohne das damals mit Hochdruck betriebene Genehmigungsverfahren für das Terminal zu gefährden.
Um die Idee dennoch weiter zu verfolgen, wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, der alle mit dem Thema möglicherweise befassten Behörden vertreten waren – von der Nationalparkverwaltung bis zur Sielacht, vom Landkreis Friesland bis zum Wasser- und Schifffahrtsamt. Das Wangerland wird dort durch Schäfermeier vertreten. Seither, so der Ratsherr, habe man drei Mal an einem „Runden Tisch“ zusammengesessen und das Thema konstruktiv beraten.
Grundsätzlich sei man sich einig, so Schäfermeier, dass Sandaufspülungen möglich und sinnvoll wären. Baggerbedarf bestehe in der Jade auch künftig immer wieder. Allerdings müsse es gelingen, den Strand nachhaltig zu sichern – also immer wieder neue Sandabträge zu verhindern. Dafür habe man sich vergleichbare Projekte angesehen, so etwa in Norden-Norddeich und die Lagune in Büsum.
Daraus sei das Konzept für Hooksiel entstanden: Der Bau eines 1,8 Kilometer langen Deckwerks vom Außenhafen bis in Höhe des FKK-Strandes. Die Befestigung würde in Höhe des Deichverteidigungsweges angelegt. Von dort würden aber 80 Meter breite Treppenanlagen bis hinunter zum Watt führen. Zu dem Konzept gehören auch ein neues Wirtschaftsgebäude, Sport- und Aufenthaltsbereiche sowie ein oder zwei behindertengerechte Überquerungsmöglichkeiten von den Parkplätzen an den Strand.
Und die Zeitachse? Mit den Bauarbeiten könnte im Herbst 2026 begonnen werden. Die eigentlichen Aufspülungen und der Deckwerksbau soll dann im Herbst 2027 beginnen und in 2028 abgeschlossen werden.
Angesichts der angespannten Finanzlage der WTG und der Gemeinde Wangerland kann das Millionen-Projekt aber nur angefasst werden, wenn es gelingt, eine 100-prozentige Finanzierung über Fördertöpfe darzustellen, sagten Schäfermeier und Szlezak. Aber nach einem Besuch bei der Landesregierung in Hannover in der vergangenen Woche zeigten sich beide Kommunalpolitiker zuversichtlich, dass das auch gelingen kann. „Wenn die Förderzusage steht, werden wird das Projekt noch einmal ganz ausführlich vorstellen.“