Horumersiel/Hooksiel (16. 11. 2025) – Adventsmarkt in Horumersiel. Obwohl das Wetter über das Wochenende sehr wechselhaft war, haben offenbar viele Bürgerinnen und Bürger das weihnachtliche Angebot am Dorfplatz entdeckt.
Die Hooksieler Künstlerin und Floristin Magrete Karbiersche jedenfalls zeigte sich mit dem Umsatz zufrieden. Engel, Tannenbäume, Rentiere, dazu eine Fülle liebevoll gestalteter Kränze und Gestecke. Alles handgefertigt. Seit über 15 Jahren bietet Magrete Kabiersche in der Adventszeit ihre kleinen Kunstwerke an, die sie in den Monaten zuvor gestaltet hat. Meist als Unikate, immer mit viel Liebe.
Allerdings: In diesem Jahr wurde die Adventsstimmung durch einen Unfall getrübt. Die Hooksielerin stürzte beim Aufbau ihrer Ausstellung von einer Leiter und zog sich eine Bänderverletzung am Arm zu.
Als Hilfskraft sprang ihre Tochter Nicole ein, die das Sortiment um von ihr selbst entwickelte und gestaltete Bücher bereicherte: Ein Kreativ-Malbuch für Kinder und ein „Drehbuch zur Selbsterkenntnis“ – eine Art Wegweiser, wie man seine Stimmungs- und Gemütslage verbessern kann, indem man den eigenen Betrachtungswinkel ändert. Wie die Designerin sagte, werde das Buch in Kürze auch im freien Handel erscheinen.
Hooksiel/Wangerland (15. 11. 2025) – In der kommenden Wochen sind mehrere kommunalpolitische Weichenstellungen für Hooksiel zu erwarten. Der Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Sanierung des Rates tagt gleich zweimal – nämlich am Dienstag, 18. November, und am Donnerstag, 20. November, jeweils ab 19.30 Uhr im Rathaus in Hohenkirchen.
Der Edeka-Markt an der Bäderstraße in Hooksiel soll erweitert werden. Gerade während der Hauptsaison ist es häufig extrem eng in dem Geschäft. Archiv-Foto: hol
In der Sitzung am Dienstag soll unter anderem die von der landeseigenen Hafengesellschaft NPorts in Auftrag gegebene Potenzialstudie für das Hooksieler Freizeitgelände vorgestellt werden. Beraten wird zudem unter anderem über die Ausweisung weiterer Windenergie-Flächen im Gemeindegebiet.
Mehr Platz für Getränke und Frischenprodukte
Ein wichtiger Punkt am Donnerstag: Die geplante Erweiterung des Edeka-Marktes an der Bäderstraße in Hooksiel. Der Markt soll um etwa acht Meter in Richtung WiKi-Wohnheim verlängert werden. Die Verkaufsfläche, so die Planer, würde sich von derzeit 1550 auf an die 2000 Quadratmeter vergrößern. Der Grund: Gerade in der Hauptsaison wird der Markt häufig regelrecht überrannt.
Im Zuge des Projektes sollen Verkaufs- und Lagerflächen sowie die Flächen für die Leergutannahme vergrößert werden. Geplant ist nach der Darstellung der Betreiber auch eine Sortimentserweiterung im Drogerieartikel-Bereich. Zudem sollen der Frischwarenbereich und die Getränkeabteilung geräumiger werden. Um die Erweiterung zu ermöglichen, müssen der Bebauungsplan geändert und etwaige Auswirkungen des Vorhabens auf den Einzelhandel in der Umgebung geprüft werden.
Hotel-Planer Gast im Ausschuss
Der Ausschuss wird am Donnerstag eine Reihe weiterer Bauleitfragen im Gemeindegebiet beraten. Spannend auch: Mit Michael Moos ist der designierte Entwickler für das ehemalige Feuerwehrgelände am Alten Hafen von Hooksiel zu Gast. Der Planer soll, so die Erwartung, darüber berichten, ob er inzwischen einen Investor für den angestrebten Hotelbau auf dem Filetgrundstück gefunden hat. Das wäre eine der Voraussetzungen dafür, dass die Gemeinde ihm das Grundstück verkauft.
Hooksiel (14. 11. 2025) – Die Idee ist charmant: Der traditionsreiche Leuchtturm „Roter Sand“ könnte eine Touristenmagnet für Hooksiel werden. Heute hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) diesen Überlegungen mit Verweis auf Bedenken der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) eine Absage erteilt. Der Außenhafen Hooksiel ist als Standort für das noch in der Nordsee stehende Denkmal damit wohl aus dem Rennen. Oder doch noch nicht?
Wellen und Strömung nagen an dem unter Denkmalschutz stehenden Leuchtturm „Roter Sand“. An Land könnte zumindest der Turmschaft dauerhaft erhalten bleiben. Foto: Jan-Eike Doyen
Zumindest Wolfgang Ademes, 2. Vorsitzender des Seebadevereins Hooksiel und geistiger Vater der Idee, dem unter Denkmalschutz stehenden Turm aus der Nordsee nach Hooksiel zu holen, will sich noch nicht geschlagen geben. „Wir haben von der Stiftung noch keine Absage erhalten. Insofern ist Hooksiel auch noch nicht raus.“
Neuer Standort hinterm Deich
Die Vorbehalte der WSV gegen den Standort direkt am Hooksieler Deich sind bekannt. Angeblich stünde der Turm dort zu dicht am tiefen Fahrwasser der Jade. „Aber“, so Ademes „wir können den Turm auch ein Stück vom Deich zurücknehmend und auf den Parkplatz auf der anderen Seite der Bäderstraße stellen.“
Heute früh hatte die DSD eine Mitteilung verbreitet, die von vielen Medien und auch von Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak als Aus für Hooksiel gewertet wurde. Szlezak zeigte sich in einer ersten Reaktion „enttäuscht“. „Wir hätten uns sehr gewünscht, den Turm in unserer Gemeinde aufzunehmen. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und einen überzeugenden Standort vorgeschlagen.“ Bei ihrer Bewerbung war die Gemeinde von allen Bürgermeistern des Landkreises Friesland unterstützt worden.
Bürgermeister enttäuscht
Szlezak hatte das Projekt zusammen mit Ademes und Wolf Hegemann vom Seebadeverein Hooksiel maßgeblich vorangetrieben. „Wenn die Entscheidung jetzt anders ausfällt, respektieren wir das.“ Aber man bleibe offen für weitere Gespräche. Ausdrücklich lobt der Bürgermeister das ehrenamtliche Engagement seiner Mitstreiter.
Ademes (auf dem Foto links zusammen mit Wolf Hegemann) hatte erst kürzlich ausgeführt, dass Hooksiel der einzige der vier Bewerber sei, der alle Standortanforderungen der DSD erfüllt. Logistisch wäre die Versetzung des Turms möglich – und der Gemeinde Wangerland entstünden nach seiner Überzeugung keine Kosten.
Wie die DSD mitteilte, sei die Bewertung der Standortvorschläge zur Versetzung des Leuchtturms „Roter Sand“ weitgehend abgeschlossen. Ursprünglich waren Bremerhaven, Wilhelmshaven, Fedderwardersiel und Hooksiel im Rennen. Das Aus für Bremerhaven war bereits vor einigen Tagen verkündet worden. Nach der Prüfung denkmalpflegerischer, genehmigungsrechtlicher und technischer Kriterien und nach Abwägung aller Argumente werde man sein weiteres Vorgehen auf die Standorte Fedderwardersiel und Wilhelmshaven konzentrieren, heißt von Seiten der Stiftung.
Bedenken von Wasserstraßen- und Schifffahtsverwaltung
Warum nicht mehr auf Hooksiel? Bremerhaven sei ausgeschieden, weil die zuständigen Wasserstraßen- und Naturschutzbehörden die erforderlichen Genehmigungen nicht erteilt hätten, insbesondere weil eine Verwechselungsgefahr mit aktiven Seezeichen bestehe. Und auch für den Standort Hooksiel seien seitens des zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes erhebliche Bedenken geäußert worden. Die Antwort auf die Nachfrage von „Hooksiel-life“, ob das bedeute, dass Hooksiel jetzt ganz aus dem Standort-Rennen raus sei. Pressesprecher Thomas Mertz: „Ganz aus dem Rennen würde ich nicht sagen …“.
Wie genau die Bedenken der WSV aktuell aussehen, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Das kritisiert auch Ademes: „Wie soll man Bedenken ausräumen, die man im Detail nicht kennt?“ Schon vor Monaten hatten WSV-Vertreter die Ansicht vertreten, dass in Hooksiel die Gefahr bestehe, dass der „Rote Sand“ mit anderen Seezeichen verwechselt werden könnte. Zudem würde der Turm andere Richtfeuer verdecken. Vertreter der Lotsenbrüderschaft Weser II/Jade hatten diese Befürchtungen allerdings als unbegründet zurückgewiesen. Als nicht beleuchtete Landmarke würde der Turm niemanden irritieren, ist auch Ademes überzeugt.
Prüfungen gehen weiter
Die Entscheidung über den neuen Standort trifft die DSD gemeinsam mit dem Bundesverkehrsministerium, dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und dem Landesamt für Denkmalpflege Niedersachsen. Dabei gehe es derzeit noch nicht um Details zur technischen Umsetzung wie die Logistik des Umzugs und die Erlangung des Baurechts. Die würde erst im laufenden Bauantragsverfahren geprüft.
Klar ist aus Sicht der DSD aber: Die sich verändernden Verhältnisse von Strömung und Meeresboden, der Klimawandel und neuere Erkenntnisse zur Standsicherheit machen den Erhalt des Denkmals in der Nordsee laut gutachterlichen Aussagen zunehmend unmöglich. „Die dauerhafte und angemessene Bewahrung des Leuchtturms am jetzigen Standort ist daher nach gewissenhafter Prüfung nicht mehr gewährleistet.“
Die Umsetzung an Land sei notwendig, um zumindest den Turmschaft langfristig zu erhalten und weiterhin öffentlich zugänglich zu machen. Der Leuchtturm „Roter Sand“ wurde 1885 errichtet und gilt als technisches Meisterwerk der Ingenieurbaukunst. Er steht seit 1987 unter Denkmalschutz und ist ein bedeutendes Symbol maritimer Geschichte.
Anmerkung:Dieser Artikel wurde im Laufe des Tages aktualisiert.
Wangerland/Hooksiel (14. 11. 2025) – Das Werk ist vollbracht. Der Sport-Club Wangerland e. V. (SCW) ist seit Donnerstag offiziell ins Vereinsregister in Oldenburg eingetragen. Das bestätigt heute Vorstandsmitglied Christian Doyen, bislang Vorsitzender des FC Nordsee Hooksiel. Mit der Registrierung ist die Verschmelzung der bislang eigenständigen Vereine Eintracht Wangerland, Rot-Weiß Tettens und FC Nordsee Hooksiel zu einem Großverein mit rund 900 Mitgliedern und etlichen Sparten abgeschlossen.
Bereits im Februar dieses Jahres hatten Mitglieder der drei Vereine auf außerordentlichen Mitgliederversammlungen einstimmig die Verschmelzung beschlossen. Seither gab des einen regen Austausch zwischen dem Notar, der die Vereine begleitet hat, und dem Amtsgericht Oldenburg. Hier eine Nachfrage, dort eine fehlende Unterschrift. „Oft bürokratischer Kleinkram“, so die Wahrnehmung von Doyen. „Es war viel Geduld in diesem Prozess erforderlich.“
Ein Stück Wangerländer Sporgeschichte
Für die Vorstände der drei Alt-Vereine endet ein jahrelanger Prozess der Annäherung über die Planung einer Verschmelzung bis zu deren Umsetzung. Unter anderem wurden mit Unterstützung des Landessportbundes (LSB) mehrere Tagesworkshops zu Vereinsrecht und Satzungsbau abgehalten. Mehrere Arbeitsgruppen befassten sich mit Fragen zu Vereinsfinanzierung, Geschäftsverteilung und Beitragsordnung.
Die Vorstandsmitglieder und Vorstands-Beisitzer des neuen Großvereines Sport-Club Wangerland e. V. . Archiv-Foto: hol
Jetzt ist dieses Kapitel Wangerländer Sportgeschichte geschrieben und der aus sechs gleichberechtigten Vorstandsmitgliedern (je zwei aus den Alt-Vereinen) und sechs stimmberechtigten Beisitzern bestehende Vorstand kann seine Arbeit aufnehmen. Die Beteiligen gehen davon aus, dass Synergien etwa in der Verwaltung und Geschäftsführung aber auch bei der Besetzung von Vorstandsposten dazu beiträgt, dauerhaft ein vielfältiges Sportangebot vorhalten zu können. Motor für die Verschmelzung war die bereits seit Jahren existierende Spielgemeinschaft der Fußballabteilungen der Alt-Vereine.
FC Nordsee Hooksiel aufgelöst
Rechtlich haben sich der 1956 gegründete FCN Hooksiel und der über 100 Jahre alte Rot-Weiß Tettens mit der Verschmelzung aufgelöst. Mitgliedschaften und Vermögen gehen auf den Verein Eintracht Wangerland über, der sich in SC Wangerland umbenennt und eine neue Satzung sowie einen neuen Vorstand bekommen hat. Die Vorstandsmitglieder Dieter Gerken und Ingo Bohns (beide Eintracht Wangerland), Stefan Goethe und Tobias Weyerts (beide RW Tettens) sowie Marina Doyen und Christian Doyen (beide FCN Hooksiel) sind sich einig, dass die Traditionen der Alt-Vereine weiter gepflegt werden sollen. Als Sportarten werden jetzt gemeinsam angeboten: Fußball, Tennis, Kampfsport, Turnen, Volleyball, Handball, Tischtennis und Freizeitsport.
Christian Doyen und seine Mitstreiter jedenfalls sind zufrieden und zuversichtlich. „Wir haben einen Teil dazu beigetragen, gemeinsame Interessen zu bündeln und die Zeichen der Zeit in operatives Handeln umzusetzen. Wir fördern die Idee eines gemeinsamen Wangerland.“
Hooksiel/Wangerland (14. 11. 2025) – „Nutzen Sie den offiziellen Mängelmelder der Gemeinde Wangerland!“ Diesen Appell richtet Matthias Suckert, Vorsitzender des Fremdenverkehrsvereins Wangerland an die Bürger im Wangerland. „Unabhängig von den voran gegangenen Diskussionen ist es entscheidend, dass alle Bürger und Gäste des Wangerlands dieses offizielle Tool aktiv nutzen.“
Suckert hatte – wie berichtet – mit „Bürger-Feedback“ eine Internetseite erstellt, mit deren Hilfe er die Kommunikation zwischen Bürgern und Gemeinde über mögliche Mängel erleichtern wollte. Die Gemeinde hatte die Nutzung dieses Tools mit der Begründung abgelehnt, dass man einen eigenen Mängelmelder habe, den man weiterentwickeln und bekannter machen wolle.
Eine breite Nutzung des Mängelmelders ermöglicht es nach Überzeugung von Suckert der Gemeinde, einen schnellen und umfassenden Überblick über den Zustand der Infrastruktur und über wahrgenommene Probleme zu erhalten. Wer also zur Verbesserung der Gemeinde beitragen wolle, sollte den offiziellen Mängelmelder nutzen, der auf der Seite www.wangerland.org zu finden ist.
Friesland/Wangerland (13. 11. 2025) – Der Landkreis Friesland treibt die Umsetzung seines integrierten Fahrradkonzeptes, das 2023 vom Kreistag beschlossen wurde, voran. Ziel ist es, den Radverkehr im Kreisgebiet komfortabler, sicherer und attraktiver zu gestalten. Neben dem Ausbau der Infrastruktur stehen auch die Bereiche Information, Kommunikation und Service im Fokus.
Ein wichtiger Baustein sei der Aufbau eines kreisweiten Netzes von Fahrrad-Servicestationen. Mehr als 50 Standorte sollen in Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden sowie dem ADFC Friesland e. V. eingerichtet werden – darunter zehn in der Gemeinde Wangerland. Die erste Servicestation wurde am Bahnhof Sande in Betrieb genommen (Foto).
Als Standorte im Wangerland sind vornehmlich Punkte an touristisch interessanten Routen wie unter anderem am Deichsicherungsweg in Höhe Crildumersiel, an der Gottelser Straße am Wangermeer und auf dem Fahrradrastplatz in Wiefels vorgesehen.
Schnelle Pannenhilfe
Die Stationen sollen es Radfahrern ermöglichen, rund um die Uhr kleinere Reparaturen selbst durchzuführen. Ausgestattet ist die Station mit einer Luftpumpe für alle gängigen Ventiltypen, verschiedenen Werkzeugen für schnelle Pannenhilfe sowie einer Aufhängung, die das Arbeiten am Rad erleichtert. Über einen QR-Code können Nutzerinnen und Nutzer außerdem Mängel melden oder die Radservice-App der Ostfriesland Touristik GmbH herunterladen.
Ambrosy: Fahrrad echte Alternative
Die Finanzierung der Fahrrad-Servicestationen in Höhe von 90.000 Euro erfolgt aus Mitteln des Landkreises Friesland. Die kreisangehörigen Gemeinden übernehmen den Aufbau, die Pflege und Unterhaltung der Stationen. „Das Fahrrad ist eine echte Alternative für viele Wege. Dafür brauchen wir natürlich eine gute Infrastruktur, an deren Verbesserung wir mit Nachdruck arbeiten“, so Landrat Sven Ambrosy. Das Projekt der Fahrradservicestationen sei zudem ein Beispiel für gelebte Kooperation zwischen dem Landkreis und den Gemeinden.
Ein weiterer Baustein des Fahrradkonzeptes ist die Verbesserung der Radwegeinfrastruktur. Für eine Reihe von Projekte seien bereits Planungen angeschoben oder externe Planungsbüros beauftragt worden. Zu diesem Paket gehören die Verbreiterung des Radwegs an der K 325 („Alfred-Geyer-Allee“) in Horumersiel und Teilabschnitte des Neubaus des Radwegs an der K 93 von Waddewarden bis Sillenstede.
Wilhelmshaven/Friesland (13. 11. 2025) – Der Fachkräftemangel wird auch in der Wirtschaft der Jade-Region zunehmend spürbar. Das ist eines der Erkenntnisse aus der diesjährigen Arbeitsmarktumfrage, die der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband Jade e. V. (AWV) gemeinsam mit den Jobcentern Wilhelmshaven, Friesland und Wittmund durchgeführt hat. Die erhobenen Daten geben einen aktuellen Einblick in die Beschäftigungssituation der Unternehmen in der Jade Wirtschaftsregion.
Stellten die Ergebnisse der Arbeitsmarktumfrage in der Jade-Region vor: (von links) Claudia Lütkemeier (Jobcenter Wittmund), Andreas Bruns (Jobcenter Friesland), Henning Wessels (Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband Jade ), Andreas Metze-Kaiser (Jobcenter Wilhelmshaven) und Katja Keese (Jobcenter Wilhelmshaven). Foto: AWV Jade
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen deutlich, so AWV-Hauptgeschäftsführer Henning Wessels, dass die Unternehmen der Jade Wirtschaftsregion vor allem auf der Suche nach qualifiziertem Personal sind. Mit einem Anteil von 89,4 Prozent werden Fachkräfte am häufigsten nachgefragt, gefolgt von Experten und Führungskräften mit 43,9 Prozent. Hilfskräfte spielen mit 30,3 Prozent eine deutlich geringere Rolle. „Diese Zahlen verdeutlichen, dass die offenen Stellen in den Gebietskörperschaften Wilhelmshaven, Friesland und Wittmund überwiegend ein hohes Qualifikationsniveau erfordern und die Nachfrage nach gering qualifizierten Arbeitskräften vergleichsweise niedrig ist.“
Noch Ausbildungsplätze unbesetzt
76,5 Prozent der Unternehmen zeigen sich bereit, bei fehlender formaler Qualifikation ein betriebliches Training direkt am Arbeitsplatz durchzuführen, um offene Stellen zu besetzen. Dies unterstreiche die hohe Bereitschaft der Betriebe, flexible Wege der Personalentwicklung zu gehen und Potenziale auch außerhalb klassischer Ausbildungswege zu nutzen.
Gleichzeitig mache die Umfrage deutlich, dass es weiterhin einen erheblichen Bedarf an Nachwuchskräften gibt: In Wilhelmshaven meldeten die teilnehmenden Unternehmen 37 unbesetzte Ausbildungsplätze, im Landkreis Friesland 5 und im Landkreis Wittmund 33. Um die unbesetzten Ausbildungsstellen zu besetzen, könnten sich 75,8 Prozent der Unternehmen vorstellen, einen Umschüler einzustellen. Außerdem erwägen 77,8 Prozent, ein Langzeitpraktikum zur Erprobung von potenziellen Auszubildenden anzubieten.
Unternehmen suchen qualifizierte Mitarbeiter
Während 2024 rund 55 Prozent der beteiligten Unternehmen unbesetzte Arbeitsplätze zu verzeichnen hatten, sind es ein Jahr später knapp 63 Prozent – mit unabsehbaren Auswirkungen. 52,4 Prozent der befragten Betriebe gaben an, dass der zunehmende Mangel an Fachkräften ihre unternehmerische Entwicklung nachhaltig beeinträchtigt. „Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass der Fachkräftemangel für mehr als die Hälfte der Betriebe ein wesentlicher Hemmfaktor für Wachstum und Innovation“, so Wessels.
Um offene und neu geschaffene Stellen mit geeigneten Fachkräften zu besetzen, setzen die Unternehmen der Jade Wirtschaftsregion auf ein breites Spektrum an Rekrutierungskanälen. Laut Umfrage ist die Bundesagentur für Arbeit der meistgenutzte Weg im Recruiting, dicht gefolgt von Social-Media-Plattformen und Online-Portalen. Präsenzformate wie die job4u-Messe oder die JadeFuture werden ebenfalls als wichtige Kontaktpunkte zu potenziellen Bewerbern genannt. Personaldienstleister hingegen würden bei der Mitarbeiter-Gewinnung eine zunehmend untergeordnete Rolle spielen.
Kräfte aus dem Ausland
Eine Hoffnung ruht auch auf internationalen Fachkräften. Zwar haben bislang nur 36,1 Prozent der befragten Unternehmen regelmäßig oder projektbezogen Fachkräfte aus dem Ausland eingestellt, doch weitere 25,3 Prozent zeigen grundsätzliches Interesse an diesem Weg – auch wenn sie ihn bisher noch nicht genutzt haben. Lediglich 38,6 Prozent schließen die Integration ausländischer Arbeitskräfte derzeit aus.
Die Unternehmen der Jade Wirtschaftsregion sehen vor allem in der Sprachförderung einen zentralen Hebel für die erfolgreiche Integration ausländischer Fachkräfte. Darüber hinaus wird die Anerkennung ausländischer Qualifikationen sowie die schnelle Bearbeitung von Visa- und Aufenthaltsverfahren als entscheidender Schritt genannt, um vorhandene Kompetenzen sichtbar und nutzbar zu machen.
Daten von 158 Unternehmen
An der diesjährigen Wirtschaftsumfrage haben sich nach Angaben des AWV 158 Unternehmen mit insgesamt über 22.539 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten beteiligt. Das entspricht heruntergebrochen auf die beteiligten Gebietskörperschaften Wilhelmshaven, Wittmund und Friesland einem Anteil von 26,85 Prozent.
Hooksiel (12. 11. 2025) – Nach dem Bericht auf „Hooksiel-Life“ von gestern ist Schwung in die Sache gekommen. Heute morgen hat Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak mitgeteilt, dass die Gemeinde Wangerland an dem von dem Hooksieler Matthias Suckert entwickeltem Mängelmelder „Bürger Feedback“ kein Interesse hat.
Tatsächlich hat die Gemeinde Wangerland bereits einen Mängelmelder. Wenn man genau hinschaut, findet man ihn auf der Internet-Startseite der Gemeinde. Foto: hol
Suckert hatte eine Internetseite entwickelt, über die Bürgerinnen und Bürger Mängel im öffentlichen Raum wie etwa an Fußwegen, Straßenlaternen, Beschilderungen und so weiter direkt an die zuständigen Stellen bei Gemeinde oder auch Wangerland Touristik GmbH melden können. Über eine Statusanzeige wäre dabei auch ersichtlich gewesen, ob der Mangel bearbeitet wird oder ob er schon beseitigt worden ist.
Umfangreiche Beratung
Szlezak hatte am Montag gegenüber „Hooksiel-Life“ gesagt, dass es auf Seiten der Gemeinde zu dem Projekt noch Beratungsbedarf gebe. Heute – nach einem zuvor von Suckert verbreiteten „offenen Brief“ stellt er klar: „Nach einer internen Abstimmung haben wir entschieden, unser gemeindeeigenes System fortzuführen und auszubauen.“
Der Bürgermeister dankt Suckert für seine Eigeninitiative, mit der die Kommunikation innerhalb der Gemeinde verbessert werden sollte. Man habe das Thema intern eingehend geprüft, „insbesondere unter technischen und datenschutzrechtlichen Gesichtspunkten“.
Gemeinde will eigenes System entwickeln
Letztlich habe man sich dafür entschieden, eine gemeindeeigene Lösung zu finden, „die dauerhaft und verlässlich innerhalb der Verwaltung betreut werden kann“. Ein privat betriebenes System komme für die Gemeinde nicht in Betracht. Szlezak: „Die Gemeinde verfügt bereits über einen eigenen Mängelmelder, der auf unserer Homepage integriert ist. Im Rahmen der Prüfung wurde bewertet, inwieweit dieses bestehende System den Anforderungen entspricht und weiterentwickelt werden kann.“
Suckert hatte in seinem offenen Brief an die Gemeinde und die Ratsmitglieder eine monatelang Funkstille zu seinem Projekt beklagt und um „klare Verhältnisse“ gebeten. „Die Bürger warten nicht auf langwierige Beratungen, sondern auf Ergebnisse.“ Das Ergebnis liegt jetzt offenbar auf dem Tisch: Kein „Bürger Feedback“, dafür eine Weiterentwicklung des gemeindeeigenen Mängelmelders, der unter www.wangerland.org zu finden ist.
Hooksiel/Wangerland (11. 11. 2025) – Oft sind es die kleinen Dinge, über die Menschen sich ärgern. Zumal in einer Urlaubsgemeinde. Es liegt ein Haufen Unrat am Strand, eine Baumwurzel drückt das Pflaster eines Fußweges nach oben. Eine Straßenlaterne ist defekt, ein Verkehrsschild ist zugewachsen, ein Hinweisschild irreführend.
Mit einem digitalen „Mängel-Melder“ möchte Matthias Suckert einen direkten Draht von Bürgern zur Gemeinde herstellen.
Mit der von ihm gestalteten Internetseite „Bürger Feedback“ möchte der Hooksieler Matthias Suckert einen Kanal schaffen, wie Bürgerinnen und Bürger auf direkten Weg ihre Beobachtungen den zuständigen Behörden oder Dienststellen melden können. „Ich bin überzeugt davon, dass wir dadurch insgesamt noch besser werden können“, sagt Suckert, der ein Vermietungsagentur betreibt und Vorsitzender des neu gegründeten Fremdenverkehrsvereins Wangerland ist.
Hinweise direkt an Behörde
Der Ablauf soll dabei so einfach wie möglich sein. Bürger müssen Name und E-Mailadresse angeben und können dann den jeweiligen Mangel auf der Internetseite eintragen. Der Mangel wird direkt an die zuständige Stelle weitergeleitet – etwa an den Bauhof, das Ordnungsamt oder an die Wangerland Touristik GmbH. Der jeweilige Sachbearbeiter dort bestätigt den Eingang, kann sich bei Rückfragen melden oder signalisierten, dass der Mangel „in Arbeit“ oder „erledigt“ ist.
Auf der Internetseite befindet sich zudem eine Karte, auf dem der Ort des Geschehens markiert werden kann. Nutzer können bei Bedarf auch ein Foto hochladen. Zudem gibt es eine Liste mit allen gemeldeten Mängeln (ohne den Namen des Hinweisgebers).
Beratungsbedarf im Rathaus
Suckert möchte seine Entwicklung der Gemeinde Wangerland kostenlos zur Verfügung stellen. Vor einigen Wochen habe er die Idee mehreren Vertretern der Gemeinde vorgestellt. Die Reaktion im Rathaus, so sein Eindruck: „Begeisterung.“ Doch seither ist nichts mehr geschehen. Auf Rückfragen, wann das „Bürger Feedback“ endlich online gehen solle, erhalte er nur ausweichende Antworten. Es müssten noch E-Mail-Adresse eingerichtet werden. Datenschutzfragen seien zu klären …
Suckert befürchtet, dass man sich im Rathaus die zu erwartende Flut von Bürgerhinweisen scheut. „Wenn man das Portal nicht will, sollte man es lieber offen sagen. Aber das wäre wirklich schade. Ich bin überzeugt davon, dass der direkte Kanal zu einen besseren Miteinander von Bürgern und Gemeinde beitragen kann.“
Bürgermeister Mario Szlezack bestätigt gegenüber „Hooksiel-Life“, dass es in der Verwaltung zu dem Thema noch Diskussionsbedarf gibt. „Ein Mängel-Melder ansich ist eine gute Sache. Die Beratungen zu dem Projekt sind aber noch nicht abgeschlossen.“
Wangerland/Hooksiel (10. 11. 2025) – Im Wangerland ist eine Ära zu Ende gegangen. Am Sonntag hat Kreispfarrer Christian Scheuer den Hooksieler Pastor Stefan Grünefeld von seinen Aufgaben entbunden. Nach 22 Jahren im Amt übernimmt Grünefeld mit Beginn des neuen Kirchenjahres, zum 1. Dezember, neue Aufgaben als Referent von Bischof Thomas Adomeit in Oldenburg.
Pastor Stefan Grünefeld öffnete zum Abschied seinen „Erinnerungskoffer“, der sich in 22 Jahren Wangerland gut gefüllt hat. Foto: Mario Krar
Gut zwei Stunden lang dauerte der Abschiedsgottesdienst in der Prall gefüllten Kirche in Hohenkirchen. Musikalisch wurde die Andacht vom Kinderchor der ev.-luth. Kirchengemeinde Wangerland und dem Chor Free Voices begleitet. Neben Scheuer sprachen auch Bürgermeister Mario Szlezak, Vertreter des Gemeindekirchenrates, der Mitarbeiter und der Feuerwehren dem scheidenden Seelsorger Dank und Anerkennung aus.
Pastor Grünefeld geht nach Oldenburg
Grünefeld zog 2003 als Nachfolger von Stefan Welz in die Pastorei in Hooksiel ein. Sein Aufgabengebiet war zunächst auf die Kirchengemeinden Pakens-Hooksiel und St. Joost-Wüppels beschränkt. Grünefeld, der sich in seiner gesamten Amtszeit im Wangerland auch in der Notfallseelsorge engagiert hat, wurde in zurückliegenden Jahren so etwas wie der Architekt der Fusion der ehemals neun eigenständigen Gemeinden zur Kirchengemeinde Wangerland. Ein schwieriger Prozess mit endlosen Diskussionen, der am 1. Januar 2026 mit dem Beitritt der Kirchengemeinden Minsen und Wiarden beendet werden wird.
Aufruf zur Hilfsbereitschaft
In Abschiedspredigt erinnerte Grünefeld an die Geschichte vom barmherzigen Samariter. Der appellierte an die Christen, anderen Menschen in Not zu helfen – unabhängig von deren Herkunft, Hautfarbe oder Glauben. Sein Aufruf „Habt keine Scheu vor Menschen, die ganz anders sind“ wurde mit Applaus bedacht.
Der Chor Free Voices begleitete am Sonntag den Abschiedsgottesdienst in der Kirche zu Hohenkirchen. Foto: hol
Scheuer würdige Grünefeld als reflektierten Menschen und Herren der freien Rede, der zugleich eine praktische Ader habe, die in seinen Hobbys zum Ausdruck komme – als Autoschrauber und „Bus-Pfarrer“. Grünefeld hatte sich erst vor einigen Monaten einen Herzenswunsch erfüllt und einen Busführerschein gemacht. Diese neue Fähigkeit setzte er unter anderem in der Jugendarbeit, aber auch bei seiner Abschiedstour mit ehrenamtlichen Mitarbeitern der Kirchengemeinde ein.
Einige Monate wird Grünefeld die Gemeinde noch begleiten. Bis Ostern kann er in Hooksiel wohnen bleiben und die Kirchengemeinde stundenweise unterstützen. Scheuer zeige sich zuversichtlich, dass die Neubesetzung der Pastorenstelle zeitnah erfolgen wird.