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Beiträge veröffentlicht in “Hooksiel”

FVW: Gemeinde muss den Weiterbetrieb der Bäder aktiv sichern

Wangerland (2. 10. 2025) – Der Fremdenverkehrsverein Wangerland (FVW) fordert die Gemeinde Wangerland auf, den Weiterbetrieb der Frieslandtherme in Horumersiel und des Meerwasser-Hallenwellenbades aktiv zu sichern. In einer heute verbreiteten Erklärung weist der erst kürzlich gegründete Verein, der sich als Stimme der Leistungsträger sieht, auf die zentrale Funktion der Bäder für den Tourismus hin.

Leistungsträger sehen Existenzen bedroht

Gerade in den Wintermonaten seien wetterunabhängige Angebote für Urlaubsgäste von hoher Bedeutung. Der Wegfall der Bäder im Wangerland könne dazu führen, dass sie Gäste Alternativen in anderen Regionen suchen – mit entsprechenden Folgen für Vermieter, Hoteliers, Gastronomen, den Einzelhandel und letztlich auch für die Gemeinde. Arbeitsplätze könnten wegfallen, Gewerbesteuer-Einnahmen sinken.

In einem vom Vorsitzenden Mathias Suckert unterzeichneten Positionspapier fordert der Verein Klarheit über die Zukunft der Bäder. Die in Insolvenz befindliche Wangerland Touristik GmbH (WTG) hat die Frieslandtherme zum 1. September geschlossen und wird, wie gestern angekündigt, auch das Hallenwellenbad Hooksiel zum 15. Oktober aus wirtschaftlichen Gründen außer Betreib nehmen. 

Vertrauen der Gäste verspielt

Aus Sicht der Leistungsträger ist das ein schwerer Schlag für den Tourismus im Wangerland. Die Unternehmen stünden ihren Gästen gegenüber im Wort. Entscheidungen, die die Attraktivität des Wangerlands erheblich mindern, könnten existenzielle Folgen für Hoteliers und Vermieter haben. Man benötige Verlässlichkeit, Kommunikation und Transparenz. Kurzfristige Schließungen würden die betrieblichen Kalkulationen, aber auch das Vertrauen der Gäste und Partner schädigen.

Vor diesem Hintergrund fordert der Verein Klarheit über die Zukunft und weitere Nutzung der Bäderstandorte. Selbst bei einem Verkauf sei ja nicht sicher, ob die Einrichtungen kurzfristig wieder in Betrieb genommen werden. 

Was ist mit dem Thalassa-Zentrum?

Erforderlich sei auch eine verbindliche Kommunikation zum neuen Thalasso Meeres Spa (TMS) in Horumersiel, das aktuell noch in Betrieb ist. „Wir fordern eine klare und transparente Darstellung, welche Angebote des TMS dauerhaft zur Verfügung stehen und wie diese verlässlich vermarktet werden können.“ Eine grundsätzliche Forderung: Der Verein will in grundlegende touristische Entscheidungen eingebunden werden. Die Leistungsträger seien davon unmittelbar betroffen und müssten die wirtschaftlichen Folgen tragen.

Thalasso metres Spa Logo
Die Leitungsträger fordern Klarheit darüber, wie es mit der touristisch relevanten Infrastruktur im Wangerland weiter geht. Archiv-Foto: hol

„Gemeinde muss Verantwortung übernehmen“

In der Pflicht sieht der Verein nicht nur die WTG, sondern auch deren Eigentümerin, die Gemeinde. „Die Gemeinde Wangerland hat noch nicht alle Karten ausgespielt“, ist der Verein überzeugt. „Wir fordern die Gemeinde daher auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und den Weiterbetrieb oder eine tragfähige Nachfolgelösung für die Frieslandtherme und das Meerwasser-Hallenbad aktiv zu sichern.“

Der Gemeinderat dürfe nicht mehr länger nur reagieren, sondern müsse aktiv an Lösungen arbeiten. „Es gilt, frühzeitig Szenarien zu entwickeln, Optionen zu prüfen und die nächsten Züge zu planen, statt auf äußere Entwicklungen zu waren.“ Der Tourismus als Rückgrat der Wirtschaft im Wangerland, dürfe nicht allein von Insolvenzverfahren abhängig sein. 

WTG schließt Hallenwellenbad Hooksiel zum 15. Oktober

Hooksiel (1. 10. 2025) – Jetzt also doch. Das Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel wird seinen Betrieb zum 15. Oktober einstellen. Entsprechende Gerüchte, die bereits den gesamten Tag über in den Sozialen Medien kursierten, hat die Wangerland Touristik GmbH (WTG) am späten Nachmittag bestätigt. Die Mitarbeitenden seien bereits zuvor über den aktuellen Stand informiert worden, heißt es in einer Erklärung.

Leeres Becken im Hallenwellenbad
Noch plätschert das Wasser im Hallenwellenbad. Zum 15. Oktober soll das Bad geschlossen werden – mit ungewisser Zukunft. Foto: hol

Als Begründung für den Schritt führt das gemeindeeigene Unternehmen aus, dass man keine Gesamtlösung für den Verkauf des Campingplatzes Hooksiel und des Hallenwellenbades gefunden habe. Bekanntlich befindet sich die WTG in einer finanziellen Schieflage. Grundlage der laufenden Insolvenz in Eigenregie ist ein Sanierungsplan, der auch die Trennung von Immobilien und ganzer Betriebsteilen des Tourismus-Marketing-Unternehmens vorsieht.

Keine Gesamtlösung gefunden

In einem Interessenbekundungs-Verfahren war nach einem potenziellen Investor für den Campingplatz mit 1500 Stellplätzen gesucht worden, der auch eine Idee für die Nutzung des nahe gelegenen defizitären Bades hat. Zuletzt hatte man Verhandlungen mit dem aussichtsreichsten Investor geführt, bei denen aber offenkundig keine Gesamtlösung gefunden werden konnte.

„Im Rahmen eines Bieterverfahrens wurden der Nordsee-Campingplatz Hooksiel und das Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel gemeinsam angeboten, um einem Investor die Möglichkeit zu geben, ein tragfähiges touristisches Gesamtkonzept zu entwickeln“, heißt es in der Erklärung der WTG. Nach intensiven Gesprächen habe man jedoch keine Einigung erzielen können. Knackpunkt bei den Verhandlungen ist offenbar das Meerwasser-Hallenwellenbad. „Die Verhandlungen für den Campingplatz mit dem potenziellen Interessenten laufen weiter“, so die WTG. 

„Entscheidung unausweichlich“

Da das Hallenwellenbad seit Jahren erhebliche Verluste verursache und jetzt keine wirtschaftliche Perspektive mehr bestehe, werde der Betrieb Mitte Oktober eingestellt. „Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, aber sie war im Rahmen des Sanierungsprozesses unausweichlich“, erklärt Geschäftsführer Torsten Riedel. Welche arbeitsrechtlichen Konsequenzen sich daraus ergeben, werde derzeit geprüft. Bereits zum 1. September hatte die WTG ihr zweites Bad, die „Friesland-Therme“ in Horumersiel, geschlossen.

DLRG und Schule betroffen

Eine Gesamtlösung war deshalb angestrebt worden, weil die WTG mit dem Campingplatz eines ihrer Überschusssparten verlieren würde, die bislang mit zur Finanzierung des Defizits im Hallenwellenbad beigetragen hat. Betroffen von der Schließung des Bades sind neben einzelnen Badegästen insbesondre das Schulschwimmen der Grundschule Hooksiel und das Schwimm- und Rettungstraining der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG). Die DLRG-Ortsgruppe Wangerland war bei Schließungen in der Vergangenheit in „Aqua-Fit“ nach Schortens ausgewichen. Eine Dauerlösung könne das aber nicht sein, hatte der Vorstand stets betont. 

Hallenbad Hooksiel
War fünf Jahrzehnte lang ein touristisches Alleinstellungsmerkmal von Hooksiel: Das mit Meerwasser betriebene Hallenwellenbad. Foto: hol

Auch die touristischen Leistungsträger hatten stets die Bedeutung von Bädern in der Gemeinde für den Tourismus betont. Die aktuellen Pläne dürften auch Diskussions-Gegenstand beim Leitungsträger-Stammich werden, zu dem der neu gegründete Fremdenverkehrsverein Wangerland für kommenden Dienstag, 7. Oktober, ins Kurmittelhaus in Horumersiel eingeladen hat. Beginn ist um 10 Uhr.

Streit mit Restaurant-Pächter

Vor wenigen Jahren hatten sich Hooksieler Bürger noch erfolgreich gegen Pläne der damals noch handlungsfähigen WTG gewehrt, das Bad aus wirtschaftlichen Gründen zu schließen. Nach einer Schließphase während der Conona-Pandemie war das Bad saniert und wieder eröffnet worden. Allerdings ohne das anhängende Restaurant. Dem Pächter, der den gastronomischen Betrieb sanieren wollte und sollte, war im Sommer 2023 gekündigt worden. Der Rechtsstreit über den Vorgang und mögliche Entschädigungszahlungen dauern bis heute an. 

Grundstücke in Tettens verkauft

Einer Entschuldung einen Schritt näher gekommen ist die WTG offenbar an anderer Stelle. Wie das Unternehmen mitteilte, konnten für die rund 15 Hektar Grünlandflächen in Tettens, die der WTG gehörten, im Rahmen eines eigenen Bieterverfahrens ein Käufer gefunden werden. „Der Abschluss steht noch unter rechtlichen Vorbehalten, stellt aber einen wichtigen Schritt zur finanziellen Stabilisierung der Gesellschaft dar“, so Riedel. Angaben zur Höhe des Kaufpreises machte die WTG nicht. Der Bodenrichtwert liegt für Flächen in dem Bereich bei 32.000 Euro je Hektar.

Die Wangerland Touristik GmbH verfolge mit der Sanierung in Eigenverwaltung weiterhin das Ziel, tragfähige Lösungen für zentrale touristische Einrichtungen zu entwickeln und die Attraktivität der Region zu sichern, beteuert der Geschäftsführer. Dafür müsse die WTG aber wirtschaftlich stabil aufgestellt werden. 

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„Herbstleuchten“ mit handgemachter Musik und Leckereien

Hooksiel (1. 10. 2025) – Faszination Licht. Der Verein „De Hooksieler“ lädt für Samstag, 11. Oktober, ab 12 Uhr zum „14. Hooksieler Herbstleuchten“ am Alten Hafen in Hooksiel ein. Unterstützt wird der Verein bei der Organisation des herbstlichen Hafenfestes von der Hooksieler Theatergruppe, der Initiative „Weil wir Hooksieler sind“, der Dorfgemeinschaft sowie vom FC Nordsee Hooksiel und der Arbeitsgruppe Hooksiel.

Herbstleuchetn
Die Schönheit des Alten Hafens von Hooksiel wird beim Herbstleuchten in richtige Licht gerückt.

Seine überregionale Anziehungskraft verdankt die Veranstaltung der wunderschönen Beleuchtung. Bei einsetzender Dunkelheit wird der Hafen stimmungsvoll illuminiert – mit professioneller Unterstützung durch MBO Lichtdesign. Abgerundet wird das Bild durch eine Vielzahl von beleuchteten Kürbissen mit Mustern, die „Weil wir Hooksieler sind“ mit dem Kindergarten und der Grundschule gefertigt haben. 

Kutschfahrten und Kinderschminken

Bereits am Nachmittag spielt das Wangerländer Duo „De Platters“ Küsten- und Kinderlieder in Hoch- und Plattdeutsch. Zudem sind Rundfahrten durch Hooksiel mit einer historischen Friesenkutsche sowie Kinderschminken, Glitzertattoos und herbstliches Basteln für Kinder möglich. Unter anderem treten Turnkinder vom MTV Hooksiel auf.

Kartoffelpuffer und Krabben

Auch kulinarisch wird Einiges geboten, verspricht die Vorsitzende von „De Hooksieler“, Anke Müller. Zum Beispiel werden traditionell gefertigte Kartoffelpuffer mit Apfelmus oder Lachs und eine große Auswahl an selbstgebackenem Kuchen angeboten. Schon ab 12 Uhr kann man fangfrische Krabben direkt vom Kutter „Trotz“ bekommen – solange der Vorrat reicht.

Einige Kunsthandwerker und Marktstände werden das Herbstfest bereichern. Ab 18 Uhr tritt die Folk-Band „Beltane“ mit einer Mischung irischer und schottischer Songs und Tunes aus vielen Epochen auf. Dabei wird das musikalische Bühnenprogramm von einer Feuershow untermalt. 

Abwasserklärung: Millionen-Projekt des OOWV schreitet voran

Hooksiel/Wangerland (30. 9. 2025) – Die Tage der Kläranlage Hooksiel sind gezählt. Die Planung des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbandes (OOWV) zur Zentralisierung der Abwasserbehandlung in Schillig schreiten voran. Insgesamt befindet sich das Millionen-Projekt aber noch in der Planungsphase. Aktuell haben die Bauarbeiten eines neuen Betriebsgebäudes in Schillig begonnen. „Das ist eine Maßnahme, die unabhängig vom Anschluss der Kläranlage Hooksiel vorgenommen wird“, teilt der OOWV auf Anfrage von „Hooksiel-life“ mit.

Die Bauarbeiten am neuen Betriebsgebäudes der Kläranlage in Schillig haben begonnen. Foto: hol

Der Neubau des Betriebsgebäudes an der Störtebekerstraße (Kreisstraße 87) ist der erste Schritt beim geplanten Ausbau der Kläranlage Schillig. Es soll im Sommer nächsten Jahres in Betrieb genommen werden. Das Gebäude werde moderne Arbeits- und Funktionsräume erhalten, sei für die gestiegenen Anforderungen im Betrieb der Abwasserbehandlung geplant und könne, so der OOWV, die steigende Mitarbeiterzahl aufnehmen – und zwar Männer und Frauen. 

Kapazitäten in Schillig werden erweitert

Die Kläranlage Schillig müsse unabhängig vom Anschluss der Kläranlage Hooksiel ausgebaut werden, um die künftigen Anforderungen erfüllen zu können. „Es bot sich daher an, die Abwässer aus Hooksiel ebenfalls in Schillig aufzubereiten“, erläutert der OOWV. Bei der Ermittlung der künftig nötigen Größe der Kläranlage seien insbesondere die tourismusbedingten saisonalen Schwankungen der Zulaufmengen beider Kläranlagen zu beachten, um eine optimale Reinigungsleistung im gesamten Jahr zu gewährleisten. 

„Die Ermittlung und Festlegung der zukünftigen Ausbaugröße ist Teil der Grundlagenermittlung und findet derzeit statt“, so der OOWV. Es sei aber immer klar gewesen, dass die Anlage in Schillig erheblich erweitert werden muss. Die Kläranlage in Hooksiel ist derzeit für 7900 ausgelegt, die Kläranlage in Schillig für 11.000 Einwohnergleichwerte.

Pipeline von Hooksiel nach Schillig

Mit den Umbauten der eigentlichen Kläranlage in Schillig und den Arbeiten für die Anbindung der Kläranlage Hooksiel sei noch nicht begonnen worden. Derzeit werde unter anderem noch der genaue Verlauf der Trasse für die künftige Abwasserpipeline von Hooksiel nach Schillig mit den Grundstückseigentümern abgestimmt. Die entsprechende Vorentwurfsplanung soll nach den Vorstellungen des OOWV bis zum Ende dieses Jahres abgeschlossen sein.

Der OOWV rechnet mit Investitionskosten für das Gesamtprojekt von 12,65 Millionen Euro. Die Kläranlage Hooksiel an der Kreisstraße 331 zwischen Schmidtshörn und Crildumersiel soll künftig als Pumpwerkstandort dienen, um die anfallenden Abwassermengen über eine neue Schmutzwasser-Druckrohrleitung weiter zur Kläranlage Schillig zu befördern. Die Inbetriebnahme ist derzeit für Anfang 2029 geplant. 

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Dürfen private Dienstleister am Hafen von Horumersiel Knöllchen verteilten?

Wangerland (28. 9. 2025) – Strafen für falsches Parken sind immer ärgerlich. Entweder wurde die Parkzeit falsch erfasst oder die Beschriftung auf dem Parkautomaten war unklar. Zumindest aus Sicht vieler Autofahrer. Erst zahlen, dann parken? Das erschließt sich auch nicht jedem. Zumal es von Ort zu Ort komplett unterschiedliche Regelungen gibt. 

Der Parkplatz am Hafen von Horumersiel wird von der WTG betrieben und von privaten Dienstleistern überwacht. Foto: hol

Ein ebenfalls häufiger Grund für Beschwerden bei der Wangerland Touristik GmbH (WTG) und der Gemeinde Wangerland: Warum kann man mit einem Tagesticket für einen Strandparkplatz etwa in Hooksiel nicht auch noch anschließend im Ort parken? Gemeinde und gemeindeeigene GmbH haben unterschiedliche Parksysteme …

Ticket in den frühen Morgenstunden

Viel grundsätzlicher ist der Einwand von Heinz-Georg Plettenberg. Der Kriminalrat a. D. aus Bad Zwischenahn war mit seinem Wohnmobil im Wangerland unterwegs. Abends suchte er einen Stellplatz in Schillig, fand aber keinen. Er fuhr weiter zum Hafen in Horumersiel, wo die WTG Stellplätze für Wohnmobilisten anbietet. 

Aber auch hier waren alle Plätze belegt. In Anbetracht der späten Uhrzeit stellte Plettenberg sein Wohnmobil auf die freie Pkw-Parkfläche davor, in der Erwartung, am nächsten Tag auf einen Wohnmobil-Stellplatz vorrücken zu können.

Doch dazu kam es gar nicht erst. Schon am sehr frühen Morgen erhielt Plettenberg ein Ticket von einer Mitarbeiterin der von der WTG mit der Parkraum-Überwachung beauftragten PRS Parkraum Service GmbH. Die Konsequenz: Der Falschparker soll eine „Vertragsstrafe“ in Höhe von 66 Euro zahlen. „Ich werde nicht zahlen“, versicherte Plettenberg gegenüber „Hooksiel-life“. Nach Überzeugung des juristisch kundigen Seniors ist die Strafe gegen ihn rechtswidrig verhängt worden.

Öffentlich-rechtlich gewidmet?

„Bei dem Hafenparkplatz handelt es sich unzweifelhaft um gewidmeten rechtlichen und tatsächlichen Verkehrsraum, der sich als gewidmete Fläche in der Verantwortung der Gemeinde Wangerland befindet“, ist Plettenberg überzeugt. Die Hafenanlagen seien öffentliches Gut, der Hafen selbst sei Ausgangspunkt für Schiffsausflüge und andere maritime Aktivitäten. Der nach eigener Überzeugung zu Unrecht zur Kasse gebetene Wohnmobilist verweist auf bundesweit relevante Entscheidungen des Oberlandesgerichte (OLG) Frankfurt aus dem Jahr 2017, wonach die Verkehrsüberwachung von öffentlich gewidmeten Verkehrsflächen nicht auf private Dienstleister übertragen werden darf – auch nicht, so Pletternberg, auf eine kommunale Tochtergesellschaft wie die WTG.

Auf öffentlich-rechtlich gewidmeten Verkehrsflächen gilt das staatliche Gewaltmonopol. Anders als etwa auf privaten Flächen wie Supermarkt-Parkplätzen, wo private Dienstleister sehr wohl „Vertragsstrafen“ aussprechen dürfen, wenn jemand sich nicht an Vorgaben hält. Im öffentlichen Verkehrsraum hingegen dürfen nur Polizisten oder andere Mitarbeiter von Behörden Verwarngelder oder Bußgelder verhängen.

Die Stellplätze für Wohnmobile am Horumersieler Hafen mit Blick auf die Jade sind äußert beliebt. Foto: hol

Der Knackpunkt: Eine Straße oder ein Parkplatz in Besitz etwa der Gemeinde Wangerland wird erst durch eine Widmung der Gemeinde zu einer öffentlich-rechtlichen Verkehrsfläche. Diese „öffentlichen Straßen“ dürfen dann von jedermann genutzt werden. Davon zu unterscheiden ist der tatsächlich-öffentliche Verkehrsraum, der nicht gewidmet ist, sich auch in Privatbesitz befinden kann, aber auch von jedermann nutzbar ist – etwa Parkplätze von Supermärkten oder die Strandparkplätze in Hooksiel, die dem Land Niedersachsen gehören, das sie der privaten WTG GmbH als Parkplatz zur Verfügung stellt.

Bürgermeister: WTG handelt rechtmäßig

Und wie verhält es sich mit dem Parkplatz am Hafen von Horumersiel, wollte „Hooksiel-life“ von der Gemeinde Wangerland wissen? „Die von der WTG privatrechtlich betriebenen Parkplätze sind nicht straßenverkehrsrechtlich öffentlich gewidmet“, teilte Bürgermeister Mario Szlezak auf Anfrage mit. „Es sind die Parkplätze auf den Campingplätzen Schillig und Hooksiel, der Parkplatz unterhalb des Kurmittelhauses in Horumersiel, die Strandparkplätze entlang der Bäderstraße und am Außenhafen in Hooksiel.“ Hier dürfe die WTG sich ausdrücklich privater Dienstleister für die Parkraum-Überwachung bedienen. Anders bei den Parkplätzen der Gemeinde Wangerland, für die eine öffentlich-rechtliche Widmung ausgesprochen wurde, so Szlezak. Hier dürften nur von Behördenmitarbeiter Knöllchen verteilen.

Und was ist mit dem Parkplatz am Hafen von Horumersiel, der in der Auflistung des Bürgermeisters nicht zu finden ist? „Für den gilt dasselbe“, versichert Ordnungsamtsleiter Markus Gellert. „Er wird privat betrieben und ist nicht öffentlich-rechtlich gewidmet.“ Bleibt abzuwarten, inwieweit sich der betroffene Wohnmobilist aus Bad Zwischenahn mit der Aussage zufrieden gibt. 

Premiere für die „Nordsee-Wandertage“

Hooksiel (26. 9. 2025) – Von Samstag, 4., bis Samstag,11. Oktober, finden erstmals die Nordsee-Wandertage statt. Unter dem gemeinsamen Dach der Marke 53° Nordsee sind in dieser Woche über 80 geführte Wanderungen in der gesamten touristischen Region gebündelt – von den Ostfriesischen Inseln über die Küstenorte bis ins Binnenland. Gäste können die Region zu Fuß entdecken und dabei tief in Natur, Kultur und Geschichte eintauchen.

Die „Hooksieler Wattdetektive“ lernten das Leben im Wattenmeer etwas genauer kennen. Foto: Veranstalter

Die Nordsee-Wandertage sind eine Initiative der Tourismus-Agentur Nordsee GmbH (TANO) in Zusammenarbeit mit den regionalen Partnern. Zusammengekommen ist ein breites Themenspektrum: Naturführungen erschließen das Wattenmeer, Vogelschutzinseln, Moore, Fehnlandschaften und botanische Besonderheiten. 

In Hooksiel etwa werden für den 9. Oktober (ab 10 Uhr) eine Deichwanderung nach Horumersiel sowie am 9. und 10. Oktober (ab 9 bzw. 9.30 Uhr) Wattexpeditionen unter dem Titel „Hooksieler Wattdetektive“ angeboten. Zudem gibt es im Wangerland Wanderungen ab Minsen, Schillig und Horumersiel.

Gesundheitsangebote wie Thalasso-Wanderungen oder Waldbaden zeigen, wie eng Bewegung und Wohlbefinden an der Nordsee verbunden sind. Zum Programm gehören auch magisch anmutende Wanderungen zum Vollmond, zum Sonnenuntergang oder in den frühen Morgenstunden.

So unterschiedlich die Routen auch sind, sie alle laden dazu ein, Landschaft und Lebensweise im Norden auf intensive Weise zu erleben. Termine, Anmelde-Infos und weitere Tourenvorschläge unter: www.nordsee-wandertage.de

Echte Einsätze beeinträchtigten Start der Feuerwehrübung

Hooksiel (27. 9. 2025) – Viel los war am Freitag bei der Freiwilligen Feuerwehr Hooksiel. Ortsbrandmeister Jörg Nöchel und sein Stellvertreter Thomas Große bereiteten am späten Nachmittag eine unangekündigte Alarmübung vor, als ein echter Alarm die Ortsfeuerwehren und Hooksiel und Waddewarden zur Unterstützung der Wehren Hohenkirchen und Wiarden bei der Bekämpfung eines Feuer auf einem Resthof bei Wiarden rief. Dort brannte eine Ölheizung.

Die Hooksieler Feuerwehrleute meistern am Freitagabend die Aufgaben bei der unangekündigten Alarmübung auf dem Gelände des Bauunternehmens LEO im Hooksieler Gewerbegebiet souverän. Foto: hol

Für die Hooksieler Feuerwehrspitze bedeutete das: Die Vorbereitungen für die eigene Übung abbrechen und zusammen mit den eigenen Leuten auf nach Hodens. Eingreifen brauche die Verstärkung dort nicht mehr. Die Feuerwehr Hohenkirchen hatte das Feuer im Kellerbereich selbst schnell löschen können.

Auto vom Acker befreit

Also zurück nach Hooksiel. Doch Nöchel und Große mussten den Start der Übung erneut verschieben. Schon auf dem Rückweg ereilte die Wehr der nächste „echte“ Einsatz. In der Nähe von Wiarden hatte sich ein Auto auf einem Acker festgefahren und zwar so stark, dass der Fahrer im Pkw eingeschlossen war und das Fahrzeug nicht mehr verlassen konnte. „Glücklicherweise war er wohl auf“, schildert Nöchel. Mit vereinten Kräften befreiten die Feuerwehrleute den Wagen aus dem Acker und machten sich erneut auf den Rückweg … 

„Brandopfer“ in vernebelter Halle

Unmittelbar nach der Ankunft im Feuerwehrgerätehaus Hooksiel wurde dann der Übungsalarm ausgelöst. Im Gewerbegebiet Hooksiel bei der Firma „LEO“ war die Halle bereits mit Disconebel „verraucht“ worden. In der Halle versteckt waren drei „Brandopfer“, gleichzeitig fanden die Feuerwehrleute im Außenbereich eine Puppe, die unter einem Radlader eingeklemmt war und „befreit“ werden musste.

In der vernebelten Halle waren drei „Brandopfer“ versteckt, die unter Atemschutz gesucht und geborgen werden mussten. Foto: Feuerwehr

Erneut wurden die Feuerwehren Waddewarden und Hooksiel alarmiert. Nach nur 25 Minuten konnte der Einsatzleiter melden: „Vier Personen gerettet“. Die Übung war erfolgreich abgearbeitet worden. Nöchel und Große waren ausgesprochen zufrieden mit der Leistung ihrer Kameraden. Und auch der Eigentümer der Baufirma LEO, Rainer Folkers, der seine Halle bereitgestellt hatte, zeigte sich beeindruckt. Im Anschluss an die Übung stärkten sich alle Beteiligten bei einem „ordentlichen Feuerwehr-Imbiss“ im Feuerwehrhaus Hooksiel. 

„Bernhard Gruben“ gleich zwei Mal im Einsatz

Hooksiel (26. 9. 2025) – Doppelter Einsatz für die Seenotretter der Station Hooksiel: Der Seenotrettungskreuzer „Bernhard Gruben“ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) kam am Donnerstag einem erkrankten Seemann zu Hilfe. Die Seenotretter bargen den Mann von dem 132 Meter langen Baggerschiff „Nordsee“ ab und übergaben ihn im Hafen an einen Rettungswagen. Am heutigen Freitag war der Seenotrettungskreuzer erneut für eine Segelyacht mit Wassereinbruch im Einsatz.

Die „Bernhard Gruben“ mit der Segelyacht im Schlepp auf dem Weg nach Hooksiel. Foto: Die Seenotretter – DGzRS

Das auf Reede liegende Baggerschiff „Nordsee“ hatte sich gestern gegen 19.45 Uhr bei der Rettungsleitstelle See in Bremen, gemeldet. Der Zustand eines Besatzungsmitgliedes an Bord machte dringend eine medizinische Versorgung erforderlich.

Seemann mit Kran übergeben

Bereits eine gute halbe Stunde war die „Bernhard Gruben“ vor Ort. Der Seemann wurde bei rauer See mittels einer Trage über den Kran des Baggerschiffes übergeben. Kurz nach 21 Uhr übergaben sie den Patienten in Hooksiel an einen Rettungswagen.

Heute haben die Seenotretter eine Segelyacht mit Wassereinbruch sicher nach Hooksiel gebracht. Das ungefähr zehn Meter lange Boot war mit zwei Mann Besatzung an Bord auf dem Weg von Cuxhaven nach Bremen. Zunächst hatte sich der Skipper um 9.30 Uhr bei der Rettungsleitstelle See gemeldet. Zu diesem Zeitpunkt hatten die beiden Segler den Wassereinbruch bereits bemerkt, konnten aber noch mit einer Pumpe genügend Wasser abpumpen.

Segelyacht nach Hooksiel geschleppt

Kurz nach 10 Uhr meldeten sie sich erneut, da der Wassereinbruch stärker geworden war. Die Seenotretter liefen sofort aus. Gegen 11 Uhr war die „Bernhard Gruben“ vor Ort und nahm die .Segelyacht in Schlepp. In Hooksiel wurde das Boot direkt in eine Werft überführt. Zur Einsatzzeit herrschte Wind mit einer Stärke von fünf Beaufort und Seegang mit etwa 1,5 Metern.

Fotogalerie vom FCN-Hafenfest frei zugänglich

Hooksiel (29.9. 2025) – Das FCN Hafenfest 2025 ist längst Geschichte. Jeweils am dritten Wochenende im August feiert der Hooksieler Sportverein sein dreitägiges Traditionsfest rund um den Alten Hafen – mit viel Musik und Show, Bier und Bratwurst sowie den legendären Drachenbootrennen.

Der Fotograf David Broy hat das FCN Hafenfest dokumentiert. Der Verein stellt die Bilder Interessierten für den privaten Gebrauch kostenlos zur Verfügung. Foto David Broy

Erstmals in diesem Jahr hatte der Hafenfest-Ausschuss des Vereins einen professionellen Fotografen gebeten, das Fest zu dokumentieren. Diese Aufgabe hat David Broy (ebbefotografie.de) übernommen. Die Bilder, die dabei von den Machern, den ehrenamtlichen Helfern, den Gästen, den Sportlern, den Künstlern und, und und entstanden sind, können jetzt unter den Links für die Freitag- und Samstagbilder kostenlos heruntergeladen werden.

Hooksieler Senior durchschaute Enkeltrick

Hooksiel (25. 9. 2025) – Die Polizei warnt zum wiederholten Mal vor dem so genannten „Enkeltrick“. In den zurückliegenden Tagen seien vermehrt betrügerische Anrufe bei überwiegend älteren Personen im Raum Friesland/Wilhelmshaven eingegangen – unter anderem auch in Hooksiel. 

Die Anrufer, die sich als Polizeibeamte, Anwälte oder andere Amtspersonen ausgaben, teilten den Angerufenen mit, dass ein Angehöriger angeblich einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe und sich nun in Haft befinde. Um die Haft zu umgehen, sei eine Kautionszahlung in einem hohen fünfstelligen Betrag erforderlich. 

Die meisten Angerufenen, darunter der betroffene Hooksieler, erkannten den Betrugsversuch rechtzeitig und beendeten das Gespräch. In einem angezeigten Fall ging die Geschädigte jedoch auf die Forderung ein und suchte ihre Hausbank auf. Dort konnte ein aufmerksamer Bankmitarbeiter die Frau überzeugen, dass es sich um eine Betrugsmasche handelt, sodass es zu keinem finanziellen Schaden kam.