Drücken Sie „Enter“, um den Inhalte zu überspringen

Beiträge veröffentlicht in “Hooksiel”

Nach Sturz mit dem Fahrrad – sieben Brüche, Trauer und große Enttäuschung

Sabrina Stiller an Unfallstelle
Sabrina und ihr Vater Andreas Stiller aus Altengroden begutachten nach zwei Jahren noch einmal die Unfallstelle: Ein Radweg im Wilhelmshavener Stadtpark. Foto: privat

Hooksiel/Wilhelmshaven (5. 7. 2024) – Es sollte eine schöne Sommer-Radtour durch den Wilhelmshavener Stadtpark werden. Was Anja Stiller und ihre Tochter Sabrina dann tatsächlich erlebten, war aus heutiger Sicht ein Horrortripp. Sabrina geriet mit ihrem Rad in eine Sandkuhle, stürzte und brach sich den Tibiakopf am Schienbein unterhalb des rechten Knies. 

Es folgte eine medizinische Tortur mit einer Notoperation des Trümmerbruchs, sechs Folgeoperationen unter Vollnarkose, Korrekturbrüchen und Wundentzündungen. Sabrina war etliche Monate lang an einen Rollstuhl gefesselt. Heute, gut zwei Jahre nach dem tragischen Unfall, kann sie wieder gehen, wenn auch unter Schmerzen. An Laufen ist nicht zu denken. Zudem, so schildert Vater Andreas Stiller, wurde durch den Sturz und die Operationen die Beinachse verschoben. Die Folge: Arthrose. „Ärzte in einer Spezialklinik in Heidelberg haben uns gesagt, dass Sabrina zwingend ein neues Knie benötigt. Die Operation sollten wir aber erst in fünf bis zehn Jahren vornehmen lassen, damit die Frakturen richtig ausgeheilt sind.“

Unfall mit schlimmen Folgen

Der Unfall am 27. August 2022, ein Sonnabend, hat das ohnehin nicht leichte Leben der Familie Stiller zusätzlich belastet. Sabrina, heute 32, ist seit ihrer Geburt körperlich und geistig behindert. Abe trotz des schlimmen Unfalls hat die junge Frau ihren Lebensmut nicht verloren. „Sabrina war so tapfer“, schildert Andreas Stiller. „Geweint hat sie nur unmittelbar beim Sturz – und weil wir dadurch unseren geplanten Urlaub absagen mussten.“ Die Operationen und die zahllosen Physio-Behandlungen im Anschluss habe sie klaglos ertragen. 

Ein wichtiger Therapeut war ihr Pferd. Sabrina reitet von Kindesbeinen an beim Reit- und Fahrverein (RuF) Hooksiel. „Sobald sie im Rollstuhl sitzen konnte, mussten wir mit ihr zum Stall in Oesterdieken fahren“, schildert Anja Stiller. Die gute Botschaft nach all den schweren Monaten seither: Sabrina wird weiterhin reiten können.

Kein Warnschild

Der gesundheitliche Zustand der Wilhelmshavenerin hat sich inzwischen stabilisiert. Dennoch lässt Anja und Andreas Stiller die Frage nicht zur Ruhe kommen, warum es eigentlich zu dem Unfall im Stadtpark kommen konnte. Anja und Sabrina fuhren auf einem ansich festen Radweg nahe des Ehrenfriedhofs. Durch Sonne und Schattenwurf sei der Belag aber nicht an jeder Stelle erkennbar gewesen. Auch deswegen sei Sabrina in ein Loch gefahren, dass offenbar zuvor von Arbeitern mit staubfeinem Sand aufgefüllt worden war – möglicherweise zum Wohle der umstehenden Bäume. „Warum hat da niemand ein Warnschild aufgestellt?“, fragt sich Andreas Stiller. „Dann wäre der Unfall vermutlich nicht passiert.“

Der Vater war unmittelbar nach dem Unfall bei der Polizei, um Anzeige zu erstatten. Der Beamte dort habe ihm nach einer Ortsbegehung bestätigt, dass die Gefahrenstelle hätte abgesichert werden müssen. Das habe die Stadt dann – offenbar infolge des Hinweises von der Polizei – einige Tage später auch getan. Ein Schild mit dem Hinweis „Radwegschäden“ weist auf Gefahrenstellen hin.

Für Sabrina kam die Warnung zu spät. Lange haben sich Stillers mit dem Gedanken getragen, zivilrechtlich gegen die Stadt vorzugehen, um so möglicherweise Schmerzensgeld oder Schadensersatz für Sabrina zu erstreiten. Ihre Anwälte schätzen die Erfolgsaussichten allerdings als gering ein. Inzwischen ist das Thema Klage vom Tisch. Mit zu der Entscheidung beigetragen hat, dass Familie Stiller als Klägerin im Fall einer Niederlage vor dem Landgericht Oldenburg möglicherweise auf Prozess- und Anwaltskosten von mehreren Tausend Euro sitzengeblieben wäre.

Sabrina und Andreas Stiller

„Wir wollen keine Schuldzuweisung betreiben“, betont Andreas Stiller (links mit Tochter Sabrina; Foto: hol) . Aber, auch daraus macht er keinen Hehl, vom Verhalten der Stadt Wilhelmshaven sei er „extrem enttäuscht“. Bereits in einem Schreiben aus Oktober 2022 wies die Stadtverwaltung jede Verantwortung von sich. Der Unfall sei auf keinen Fall durch eine Verletzung der Verkehrssicherheitspflicht zustande gekommen. 

Grundsätzlich hätten Verkehrsteilnehmer Straßen und Wege in dem Zustand hinzunehmen, in dem sie sich erkennbar darbieten, heißt es in dem Schreiben. Man müsse seine Fahrweise entsprechend anpassen. Zum Zustand des Radweges im Stadtpark: Es habe sich um einen Sandweg gehandelt. „Es entspricht der allgemeinen Lebenserfahrung, dass Sandwege insbesondere in Zeiten extremer Trockenheit über keine feste Oberfläche verfügen.“ 

Sabrina Stiller hätte die lockere Sandfläche und damit die Rutschgefahr an bereits sichtbaren Reifenspuren erkennen können. „Wenn sie dennoch weiter gefahren ist, dann handelte sie auf eigene Gefahr.“ Abschließende Bewertung seitens der Stadt: Ausschließlich Eigenverschulden.

Traurig und auch wütend

Hätte die geistig beeinträchtige Frau die Gefahrenstelle tatsächlich selbst erkennen können? Nicht einmal ihrer Mutter war der unnatürliche Unterschied im Belag des Weges aufgefallen. „Wie eine juristische Bewertung auch ausgefallen wäre: Klar dürfte sein, dass ein Hinweisschild das Unfallrisiko deutlich verringert hätte“, sagt Andreas Stiller. 

Traurig und auch wütend ist der Vater des Opfers aber noch aus einem anderen Grund. „Die juristische Einlassung war die einzige Reaktion aus dem Rathaus“, klagt Stiller. „Kann man angesichts der dramatischen Folgen des Unfalls für Sabrina nicht erwarten, dass irgendeiner von der Stadt sich einmal nach ihrem Gesundheitszustand erkundigt und vielleicht gute Besserung gewünscht hätte? Ich finde, dass gehört sich so.“

Vorfreude aufs große Spielefest

Spielefest MTV
Viele Hooksieler Vereine beteiligen sich an der Ausrichtung des Spielefestes am Montag. Archiv-Foto: hol

Hooksiel (5. 7. 2024) – Hooksiel bereitet sich auf das große Spielefest vor. An der Veranstaltung der Interessengemeinschaft „De Hooksieler“ beteiligen sich zahlreiche weitere Vereine aus dem Ort. Am kommenden Montag, 8. Juli, ab 14. 30 Uhr verwandelt sich der Garten der Generationen an der Nee Straat in eine Spiellandschaft. Das Besondere: Alle Angebote sind für Kinder und Jugendliche kostenfrei.

Im vergangenen Jahr wurde das Spielefest von mehreren Hundert Kindern besucht. Unterstützt werden De Hooksieler um ihre Vorsitzende Anke Müller bei der Ausrichtung unter anderem von der Freiwilligen Feuerwehr, den Sportvereinen FC Nordsee Hooksiel und MTV Hooksiel, der Jugendpflege der Gemeinde, der DLRG Ortsgruppe Wangerland, der Wilhelmshavener Kinderhilfe (WiKi), dem Nationalparkhaus Minsen und der Initiative „Weil wir Hooksieler sind“. Für Kaffee und Kuchen sorgt das benachbarte „Wohnstift Hooksiel“. 

Marineoffizier mit einem Herz für die Kunst und Spaß an der Arbeit

Hooksiel (4. 7. 2024) – Großer Bahnhof zum Abschied. Henning Gieseke verlässt nach 30 Jahren Hooksiel. Die Verdienste des ehemaligen Marineoffiziers für den Ort wurden am Mittwochabend auf einem Empfang gewürdigt, den die Arbeitsgruppe Hooksiel für ihr langjähriges Mitglied ausgerichtet hatte. Als Vertreter der Gemeindeverwaltung sprach Abteilungsleiter Markus Gellert Dankesworte: „Wie waren stets ein verlässlicher Partner der Gemeinde Wangerland.“

Henning Giseke (Mitte) mit Björn Mühlena und Bruno Bölts
Henning Gieseke (Mitte) verlässt Hookiel: Für sein jahrzehntelanges Engagement im Ort dankten unter anderem Björn Mühlena (Vorsitzender des Vereins Kunst- und Erlebnispfad Hooksiel) und der Sprecher der Arbeitsgruppe Hooksiel, Bruno Bölts (rechts). Foto: hol

Henning Gieseke lebt seit 1994 in dem Sielort. Hier bezog er nach dem Ende seiner Dienstzeit bei der Marine in Wilhelmshaven mit seiner Frau Karin ein Haus in der Bakenstraat und begann bald danach damit, was aus seiner Sicht selbstverständlich ist: Er engagierte sich für Belange im Ort. „Dabei dürften mehrere Tausend Stunden ehrenamtliche Arbeit zusammengekommen sein“, vermutet Gellert. „Das ist keineswegs selbstverständlich.“

Gieseke gehört zu den Mitbegründern des Vereins „Kunst- und Erlebnispfad Hooksiel“, der sich über die Jahre zum Förderverein für das Künstlerhaus Hooksiel entwickelt hat. „Ich liebe die Kunst und finde es wichtig, dass alle Bürgerinnen und Bürger Kunst erleben können.“ Aus seiner Sicht sind daher die dekorativen Skulpturen im öffentlichen Raum ebenso wichtig wie die wechselnden Ausstellungen im Künstlerhaus Hooksiel. „Es muss nicht jeder alles mögen, aber alles hat seine Berechtigung.“

Durch Toleranz und Teamfähigkeit hat sich Giesecke auch bei seiner jahrelangen Mitarbeit in der Arbeitsgruppe Hooksiel ausgezeichnet. Wie Arbeitsgruppen-Sprecher Bruno Bölts sagte, sei es eine traurige Nachricht, dass die 21-köpfige Gemeinschaft eines seiner fleißigsten Mitglieder verliert. Die Arbeitsgruppe pflegt seit Jahrzehnten unter anderem die Grünanlage am Südeingang des Ortes (auf Wilhelmshavener Grund) und den Kreisel nahe der Tankstelle (eigentlich eine Kreis-Aufgabe). 

Gieseke (82) zieht in Kürze in das 300-Seelen-Dorf Großplötzschau in der Nähe von Leipzig um, wo ein Neffe von ihm lebt. Für den Witwer, der in seinem Leben über 30 Mal umgezogen ist, noch einmal ein Neuanfang, ein „Geschenk obendrauf“, wie er sagt.

Unter den an die 100 Gästen beim Empfang an der Göpelscheune waren auch acht Mitglieder der Crew, die vor 62 Jahren, also 1962, mit Henning Gieseke zusammen in die Marine eingetreten sind. Die Senioren sangen ihrem Kameraden ein Ständchen und erinnerten an alte Zeiten. Gieseke war bei der Marine vorwiegend als Minenjäger aktiv. Militärischer Höhepunkt der Karriere des Kapitän zur See a. D. war der Minenräum-Einsatz im Persischen Golf nach dem Irak-Krieg Anfang der 1990er Jahre – dem ersten scharfen Einsatz deutscher Streitkräfte außerhalb des Nato-Gebietes, wie der damalige Kommandeur der Flottille der Minenstreitkräfte betont. 

Ein wenig traurig stimmt ihn die Erinnerung an seine sich daran anschließende Verwendung im Verteidigungsministerium in Bonn. Er sei für die Ausbildung von Soldaten von Marine, Heer und Luftwaffe zuständig gewesen. Nach dem Mauerfall und dem Zusammenbruch des Warschauer Paktes standen damals auch vertrauensbildende Maßnahmen mit russischen Streitkräften auf der Agenda … ein Ansatz, der dann irgendwann im Sande verlaufen ist.

Die Kanone ist wieder da: Böllerschüsse und ein dreifaches Hip Hip Hurra

Hooskieler Kanone steht wieder am Deich
Die preußische Kanone aus dem Jahr 1849 steht nach drei Jahren wieder an ihrem angestammten Platz auf dem Deich: Darüber freuen sich (von links) Wieland Rosenboom, Wolf Hegemann, Erwin Abels, Peter Müller, Frank Wenzel und Wolfgang Ademes. Foto: hol

Hooksiel (30. 6. 2024) – Hooksiel hat seine Kanone wieder. Nach drei Jahren Sanierungsdauer wurde die historische Waffe aus dem Jahr 1849 am Samstag, begleitet von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern, mit einem Kaltblüter-Gespann vom Hooksieler Ortskern zum Alten Hafen und von dort weiter per Hand auf den angestammten Platz auf der Krone des Deiches am Hooksmeer gezogen. 

Der Kraftakt endete mit einer millimetergenauen Platzierung der Lafette unterhalb des Hohen Stuhls. Die Belohnung für die von Gert Kelterborn dirigierte Freiwilligentruppe rund um den Seebadevereins-Vorsitzenden Erwin Abels: Zwei Böllerschüsse und ein dreifaches Hip-hip-Hurra als Signal an alle potenziellen Eindringlinge, dass Hooksiel ab sofort wieder wehrhaft ist.

Ursprünglich hatten die Preußen zwei Kanonen auf dem Hooksieler Deich platziert, als Schutz gegen dänische Kaperfahrer. Während das eine Exemplar über Jahre und Jahrzehnte gehegt und gepflegt wurde, gilt das andere als verschollen. Heimatfreund Wieland Rosenboom aus Horumersiel, der als humorvoller, launiger Redner und Hauptmann der Schutztruppe die zahlreichen Schaulustigen am Altern Hafen begrüßte, erinnerte daran , dass das Rohr der zweiten Kanone noch lange am heutigen Künstlerhaus gelegen habe … 

Die Sanierung der Kanone war ebenso wie der Festakt ihrer Neuaufstellung ein Gemeinschaftswerk. Als „Herr der Kanone“ stellte Abels seinen Stellvertreter Wolf Hegemann vor, der die Sanierung in den vergangenen drei Jahren koordiniert hat. Wieland Rosenboom hatte seine Schutztruppe mit schmucken Uniformen samt Pickelhauben der Freiwilligen Feuerwehr Minsen ausgestattet. 

Beeindruckend auch der Auftritt von Gerd Kelterborn vom „Friesland-Stern“ in Horum auf dem Kutschbock. Zwei Kaltblüter-Pferde vorweg, dahinter die historische Kanone. Ein schönes Bild, das zahlreiche Medienvertreter und Hunderte Schaulustige mit ihren Smartphones und Kameras im Bild festhielten. Applaus gab es auch für das Wendemanöver des Gespanns am engen Hafenplatz und die fachmännischen Kommandos von Kelterborn, der die Kanone auf dem Deich zu ihrem Stellplatz „für die nächsten 80 Jahre“ manövrierte. 

Bevor im Hafen das kleine Festbüfett mit eigens importiertem Kanonen-Bier eröffnet wurde, danke Abels den zahlreichen Helfern, die an der Sanierung der Kanone beteiligt waren. Dazu gehörten neben Wolf Hegemann unter anderem die Wagnerei Hauck in Bayern, der Bootsbauer Wolfram Heibeck, der Schmied Uwe Schuster, Frank Wenzel als Anstreicher, die Neue Jadewerft in Wilhelmshaven, die Hooksieler Arbeitsgruppe und die zahlreichen Spender, ohne deren Unterstützung dem Seebadeverein die Finanzierung des Projektes kaum möglich gewesen wäre.

Zum Abschluss überreichte Abels an Hegemann eine Miniatur-Nachbildung des Leuchtturms „Roter Sand“ – das in der Nordsee an der Zufahrt zur Weser stehende Schifffahrtszeichen sucht bekanntlich einen neuen Standort. Hooksiel ist dabei noch im Rennen. Hegemann gilt als Unterstützer des Projektes.

Gelungener Auftakt für Konzert-Reihe am Gästehaus Hooksiel

Frank Hensel und Mitarbeiterin bei Live hinterm Deich
Frank Hensel von der Agentur Friesenevent freut sich mit seiner Mitarbeiterin Sandra Bruhnken über den guten Besuch zum Auftakt der Konzertreihe „Live hinterm Deich“ am Hooksieler Gästehaus. Foto: hol

Hooksiel (28. 6. 2024) – Mit einem tollen Auftritt der Auricher Band „Adenalin“ ist am Donnerstag Abend die Konzertreihe „Live hinterm Deich“ am Gästehaus in Hooksiel gestartet. Das Familien-Trio begeisterte die gut 150 Zuhörerinnen und Zuhörer mit professionell gecoverten Songs und ihrem gesanglichen Können.

Veranstalter der Konzertreihe ist die Wangerland Touristik GmbH. Bis Ende August treten unterschiedliche Bands jeweils dienstags im Kurpark in Horumersiel und donnerstags am Gästehaus in Hooksiel auf (die jeweiligen Termine auf Hooksiel-life in der Rubrik „Veranstaltungen“). Der Besuch der Konzerte ist kostenfrei. Für die gastronomische Versorgung sorgt die Agentur Friesenevent. 

Adrenalin

Zu den Bands, auf die sich die Hooksieler und ihre Gäste auch in diesem Sommer freuen dürfen, gehören unter anderem „Syracrus“ und „Likedeeler“, die im Wangerland bereits eine feste Fangemeinde haben. Die hat „Adenalin“ (Foto: Band) , die erstmals in Hooksiel gastierten, auch verdient. Wer sich davon überzeugen möchte, hat dazu am Donnerstag, 25. Juli, noch einmal die Gelegenheit. Dann gibt Vater Uwe Aden mit seinen Kindern Cantia und Yannec ein weiteres Open-Air-Gastspiel am Gästehaus.

Nach Prügelattacken in Tettens: Sicherheitskonzept fürs Dorffest

Wangerland/Hohenkirchen (27. 6. 2024) – Das Dorffest in Hohenkirchen beginnt am heutigen Donnerstag unter besonderen Sicherheits-Vorkehrungen. Der Grund: Beim 100-Jahr-Fest der Freiwilligen Feuerwehr in Tettens war es am vergangenen Wochenende zu erheblichen Ausschreitungen gekommen.

Vor diesem Hintergrund haben das Polizeikommissariat Jever und die Gemeinde Wangerland die Einsatzplanung für das Dorffest in Hohenkirchen gemeinsam ausgearbeitet. Das Traditionsfest wird bis zum Sonntag gefeiert.

Polizei und Gemeinde haben für Personen, die der mutmaßlich für die Gewalttaten in Tettens verantwortlichen Gruppe angehören oder zu deren Umfeld gerechnet werden, ein Aufenthaltsverbot beim Dorffest in Hohenkirchen ausgesprochen. Darüber hinaus werde die Polizei die Veranstaltung insbesondere in den Abend- und Nachtstunden mit einem verstärkten Kräfteaufgebot begleiten. 

Gemeinsam appellieren Polizei und Gemeinde an alle Bürger, sich von den Vorfällen im Nachbarort nicht von einer Teilnahme am Fest in Hohenkirchen abhalten zu lassen: „Die Polizei wird die Sicherheit der Veranstaltung gewährleisten, bei Zuwiderhandlungen konsequent einschreiten und ist auf alle Eventualitäten eingestellt.“ 

Beim Feuerwehrfest in Tettens hatte eine Gruppe männlicher Personen Besucherinnen und Besucher körperlich angriffen und dabei sieben Personen verletzt. Im Rahmen der sogleich eingeleiteten und noch andauernden Ermittlungen der Polizei sei inzwischen ein Großteil der vor Ort agierenden Täter namentlich bekannt. 

Sollte es während der Veranstaltung in Hohenkirchen zu Zwischenfällen kommen, ist die Polizei in Jever unter der Rufnummer 04461/7449-0 oder per Notruf über die 110 zu erreichen.

Bürgerinitiative Hooksiel verteilt Spendengelder – und bleibt wachsam

Bürgerinitiative schüttet Spenden aus
Die Bürgerinitiative Hooksiel hat ihr Vermögen an Kinder- und Jugendorganisationen verteilt. Auf dem Bild die Sprecher Uwe Diekmann, Günter Schmöckel (hintere Reihe von links) sowie Dietrich Gabbey (hintere Reihe, 4. v. l) mit Vertretern der bedachten Organisationen. Foto: hol

Hooksiel (26.6.2024) – Das war der Schlussakkord der Bürgerinitiative Hooksiel. Das Meerwasser-Hallenwellenbad ist in Betrieb, das Gästehaus noch ein öffentliches Gebäude. Insofern seien die Ziele der BI erreicht worden, sagte am heutigen Mittwoch bei der Verteilung der noch in der BI-Kasse verbliebenen Spendengelder Günter Schmöckel als einer von drei BI-Sprechern. 

Auch sein Mitstreiter Dietrich Gabbey zeigte sich froh, dass das lange von Schließung bedrohte Bad aktuell offen und trotz schönstem Wetter gut besucht sei. „Aber wir bleiben wachsam“, sagte Gabbey. Mit Blick auf Veränderungen im Umfeld sei die Sorge vorhanden, dass das Bad schon bald wieder vor dem Aus stehen könnte. „Dann wird es wichtig sein, dass die Hooksieler erneut aufstehen und für ihr Bad eintreten.“

Sorgen über Finanzen der WTG

Sorgen bereiten den Hooksielern die Kostenexplosion beim Bau des Thalasso Meeres Spa in Horumersiel, das an diesem Freitag seinen regulären Betreib aufnehmen soll. Bei der offiziellen Eröffnung am vergangenen Wochenende hatte der Geschäftsführer der Wangerland Touristik GmbH, Armin Kanning, eingeräumt, dass der einst mit 8,7 Millionen Euro veranschlagte Gesundheitstempel am Ende wohl um die 23 Millionen Euro kosten wird. Noch bis vor wenigen Wochen war von 17 Millionen Euro die Rede. Die Schlussabrechnung erwartet Kanning in einigen Wochen. Wie er gegenüber einer Lokalzeitung einräumte, würden die Mehrkosten dazu führen, dass die WTG sich bei Investitionen in andere Immobilien vorerst zurückhalten müsse. 

Die aktuellen Mehrkosten muss die WTG wohl aus eigener Kraft stemmen. An den Gesamtkosten hatte sich das Land mit 9 Millionen Euro und der Landkreis Friesland mit 0,5 Millionen Euro beteiligt. Die zu erwartenden Defizite aus dem laufenden Betrieb hatte Kanning vor wenigen Tagen auf rund 500.000 Euro im ersten und im zweiten Jahr geschätzt.

Initiative hat das Hallenbad gerettet

Die Bürgerinitiative Hooksiel hatte sich vor knapp fünf Jahren gegründet, nachdem die WTG Pläne vorgestellt hatte, aus dem Meerwasser-Hallenwellenbad ein Escape-Center machen zu wollen. Schmöckel erinnerte daran, dass damals bis zu 400 Hooksielerinnen und Hooksieler an den BI-Versammlungen teilnahmen. Um das Bad zu retten, sei zunächst in einem Rechtsstreit geklärt worden, dass die Gemeinde Wangerland als 100-prozentige Eigentümerin der WTG auch die Verantwortung für ihr Tochterunternehmen trägt. Nachdem die BI ein Bürgerbegehren auf den Weg gebracht hatte, lenkte der Gemeinderat ein und beschloss den Erhalt des Bades.

Mit einem tatsächlich durchgeführten Bürgerbegehren konnte die BI zudem den geplanten Verkauf des Gästehauses in Hooksiel verhindern. Gabbey wies darauf hin, dass beide Beschlüsse nach mehr als zwei Jahre heute juristisch nicht mehr bindend seien. Bei Bedarf müsste halt eine neue Bürgerinitiative gegründet werden. 

Bad war günstiger als erwartet

Der Alt-Bürgermeister erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass der Bau des Meerwasser-Hallenwellenbades vor über 40 Jahren als Alleinstellungsmerkmal für Hooksiel ebenfalls nur dem Engagement einer Bürgerinitiative zu verdanken gewesen sei. Die Initiative richtete sich damals gegen den Bau eines ICI-Werkes auf dem Voralpen Groden. Als die Gemeinde Wangerland das Projekt beklagte, ließ sich die damalige CDU-Wirtschaftsministerin Birgit Breuel in einem 50-Minuten-Gespräch mit den Widerständlern Millionen-Investitionen ins Freizeitgelände und für den Bau des Hallenbades abringen. „Das Land hat damals 10 Millionen Euro für den Bau des Bades gegeben, der Landkreis 1,25 Millionen. Hinzu kamen noch Mittel vom Bund“, sagte Gabbey. „Am Ende hat die Gemeinde Wangerland noch vier Millionen Euro zurückgegeben, weil das Bad günstiger wurde als geplant.“

An der heutigen BI-Veranstaltung nahmen Vertreter mehrerer Kinder- und Jugendorganisationen aus der Gemeinde teil. Mit gutem Grund. Wie Schmöckel sagte, hätte Dietrich Gabbey, Uwe Diekmann und er beschlossen, das Restvermögen der BI an Vereine und Verbände in der Gemeinde auszuschütten, verknüpft mit der Bitte, das Geld für Schwimmunterricht einzusetzen. An der Küste müsse jedes Kind schwimmen können. Entsprechende Kurse bietet die DLRG im Hallenwellenbad in Hooksiel an.

Unterstützung für Schwimmunterricht

Bei der Ausschüttung bedacht wurden die DLRG Wangerland (2000 Euro), die Kindergärten Hooksiel, Hohenkirchen und Tettens (jeweils 500 Euro), die Kindergärten Horumersiel und Waddewarden (je 350 Euro), die Jugendfeuerwehren Hooksiel und Hohenkirchen (je 500 Euro) und die Hooksieler Jugend-Initiative „Weil wir Hooksieler sind“ (500 Euro). 250 Euro gingen zudem an die Landschaftsgestalterin Alina Zoch, die derzeit ihre Masterarbeit zur Umgestaltung des Geländes am Gästehaus zu einem Kurpark schreibt.

Zu den Unterstützern der BI zählte über die Jahre immer wieder der Seebadeverein, dessen Vorsitzender Erwin Abels den Sprechern der BI dankte, zu denen in der Anfangszeit auch der heutige Ratsherr Dieter Schäfermeier gehörte. „Ohne euch gäbe es heute das Hallenwellenbad nicht mehr.“ Markus Gellert, im Rathaus für die sozialen Belange in der Gemeinde zuständig, würdigte das Engagement der Initiative als „gelebte Basisdemokratie“. Er versicherte, dass das an die sozialen Einrichtungen gegangene Geld dort gut angelegt sei und im Sinne der BI verwendet werde.

Hitze lässt Betonstraße platzen

Hooksiel/Wilhelmshaven (26.6.2024) – Wegen einer geplatzten Betondecke wurde die Straße „Am Tiefen Fahrwasser“ am heutigen Mittwochmorgen kurz vor Hooksiel für den Verkehr gesperrt. Wie die Stadt Wilhelmshaven mitteilt, wird der Verkehr aus Wilhelmshaven kommend über die Raffinieriestraße nach Hooksiel umgeleitet. 

Straße aufgeplatzt

Die warmen Temperaturen hätten zum Aufbrechen der Betonplatte geführt, heißt es. Weil die Fugenabdichtung nicht mehr funktionsfähig war, konnte sich der erwärmte Beton nicht ausdehnen und platze deswegen. Ein bereits vorhandener Riss in der Platte tat sein Übriges.

Der städtische Eigenbetrieb TBW habe umgehend eine kurzfristige Reparatur beauftragt, damit die Straße zeitnah wieder für den Verkehr freigegeben werden kann.

Anmerkung: Die beschädigte Straße wird im Laufe des Freitagvormittag (28. 6.) wieder für den Verkehr freigegeben.

Neuer Vorstand bei „De Hooksieler“

Vorstand von de Hooksieler
Anke Müller (2. von links) ist neue Vorsitzende von „De Hooksieler“. Neben ihr die Vorstandsmitglieder (von links) Andreas de Rover, Anja Dittmer und Sarah Schnabel. Foto: Verein

Hooksiel (25. 6. 2024) – „De Hooksieler“ haben eine neue Vorsitzende. An der Spitze der Interessengemeinschaft steht nach der jüngsten Hauptversammlung die bisherige 2. Vorsitzende Anke Müller. Die tritt die Nachfolge von Matthias Suckert an, der die 37 Mitglieder zählende Organisation seit ihrer Gründung vor rund 20 Jahren geführt hat.

Zur neuen 2. Vorsitzenden wurde Anja Dittmer gewählt, die ihr bisheriges Amt als Schriftführerin an Andreas de Roover abgab. Zur neuen Kassenwartin wurde Sarah Schnabel gewählt.

Die erste Veranstaltung unter der Verantwortung des neuen Vorstandes wird das Kinderfest im „Garten der Generationen“ am Montag, 8. Juli, an der Nee Straat sein. Das Fest, an dem zahlreiche Hooksieler Vereine mitwirken, beginnt um 14.30 Uhr. Eingeladen sind dazu alle Kinder aus dem Ort. 

De Hooksieler betreuen seit Anbeginn den Garten der Generationen, pflegen die Grünanlage und richten dort Veranstaltungen aus. Eine weitere inzwischen schon traditionelle Veranstaltung des Vereins ist das so genannte Herbstleuchten geworden.

Unfallflucht am Gästehaus

Hooksiel (24. 6. 2024) – Die Polizei sucht Zeugen für einen Unfall am Donnerstag, 20. Juni, in Hooksiel. In der Zeit von 11.30 bis 15.45 Uhr wurde am Hohe Weg 1 (Höhe Gästehaus) ein ordnungsgemäß in einer Parkbucht abgestellter blauer Seat Cupra Leon beschädigt. 

Der oder die Verursacher kümmerten sich nicht um den Schaden und verließen die Unfallstelle. Gegen sie wird wegen Unfallflucht ermittelt. Der Seat weist im Heckbereich der Beifahrerseite Lackkratzer und Dellen auf. Zeugen, die Hinweise gegen können, werden gebeten, sich unter Telefon 04461/7449-0 mit der Polizei Jever in Verbindung zu setzen.