Auch nach Wiedereröffnung des Hallenwellenbades gibt es viel zu tun

Wiedereröffnung HWB
Das 40 Jahre alte Meerwasser-Hallenwellenbad ist seit heute wieder geöffnet.Eine Geburtstorte überreichten Ratsvorsitzender Wolfram Sandmeier (re.) und WTG-Geschäftsführer Armin Kanning an (von links. ) Ralf Kröner und Timo Jakobs vom Hallenbad-Team. Foto: privat

Hooksiel (15. 7. 2023) – Die Brandung ist wieder da. Nach acht Monaten Schließzeit rauschen die Wellen wieder durch das Schwimmbecken. Heute wurde das Hooksieler Meerwaser-Hallenwellenbad wieder eröffnet. Zur Feier des Tages überreichten der Geschäftsführer der Wangerland Touristik GmbH (WTG), Armin Kanning, und der Ratsvorsitzende Wolfram Sandmeier (SPD) eine riesige Geburtstagstorte: Damit wurde daran erinnert, dass das Bad vor wenigen Tagen seinen 40. Geburtstag hatte. 

Dankeschön an fleißige Mitarbeiter

Kanning dankte vor allem seinen fleißigen Mitarbeitern im Bad, die durch ihren tollen Einsatz in den vergangenen Monaten die Wiedereröffnung erst ermöglicht hätten. Das Bad war Mitte November geschlossen worden. Zunächst mit Blick auf die explodierenden Energiepreise. Neben den routinemäßigen Revisionsarbeiten wurden während der Schließzeit – im Verbund mit etlichen Fachfirmen – aber auch eine ganze Reihe von Sanierungsarbeiten erledigt, ohne die das Bad nicht wieder sicher hätte eröffnet werden können.

Zu den Leidtragenden der Schließung des Bades gehörte auch die Ortsgruppe Wangerland der Deutschen Lebensrettung-Gesellschaft (DLRG). Die Lebensretter, die unter anderem für die Sicherheit an den Stränden des Wangerlandes sorgen, mussten ihren Betrieb vom Schwimmkurs bis zur Rettungsschwimmer-Ausbildung für etliche Monate ins Aqua-Fit nach Heidmühle verlagern. „Das ständige Fahren mit den Kinder im Bulli hat uns noch weiter zusammengeschweißt“, sagt DLRG-Frau Bettina Schrievers. Ausbildungsleiterin Marina Schmöckel ist trotzdem überglücklich, dass ab September der komplette Trainings- und Schwimmbetrieb der DLRG-Wangerland wieder in Hooksiel stattfinden kann.

Bürgerinitiative: Erster wichtiger Schritt

Gestern warb die DLRG im Hallenwellenbad und davor mit einem bunten Programm für Gäste für den Badetempel und für neue Mitglieder. Aufgrund der hohen Außentemperaturen war die Zahl der Badegäste nicht ganz so hoch wie erhofft. Günter Schmöckel, einer der drei Sprecher der Bürgerinitiativ für den Erhalt des Hallenwellenbades, hätte sich im Vorfeld aber auch etwas mehr Werbung für die Veranstaltung gewünscht. „Wenn man nach Monaten so ein Bad wieder in Betrieb nimmt, dann ist das doch etwas Besonderes“, sagte Schmöckel, selbst über Jahrzehnte für das Marketing im Friesischen Brauhaus zuständig. „Wir habe unsere Hilfe angeboten …“ 

Für die BI-Sprecher Günter Schmöckel, Dietrich Gabbey und Uwe Diekmann ist die Wiedereröffnung des Bades „ein wichtiger erster Schritt“. Man freue sich darüber, aber bis zur dauerhaften Absicherung des Bades sei es noch ein langer Weg. Die BI verweist auf den in den nächsten Jahren anstehenden weiteren Sanierungsbedarf, den die WTG nach ihrer Überzeug kaum allein stemmen kann. Gabbey: „Wir wollen keinen Wasser in den Wein gießen, aber unsere Arbeit ist noch lange nicht am Ende.“

Aktuell fühlen sich die BI-Sprecher von WTG und Gemeinde ein wenig ausgegrenzt. So hätten die Sprecher der Initiative, die stets auf Kooperation gesetzt hätten, nicht einmal eine persönliche Einladung zur Geburtstagsfeier erhalten. Vielleicht waren sie damit nicht die Einzigen. Jedenfalls war die Zahl der Ratsmitglieder bei dem keineswegs alltäglichen Festakt sehr überschaubar.

Langfristige Lösung nicht in Sicht

Die BI setzt weiter auf eine Investoren-Lösung. Ihre Vorschläge in Richtung Politik würden aber offenbar nicht ernst genommen. Ein Gespräch mit den Fraktionen komme nicht zustande, ebenso wenig ein klärender Austausch mit dem bisherigen potenziellen Co-Investor und Betreiber des Hallenbad-Restaurants, Carsten Hippenstiel, dem zu Ende Mai gekündigt worden war.

Nach einem neuen Restaurant-Betreiber sucht offenbar niemand. Aktuell läuft die Analyse des Wertes der Investitionen, die Hippenstiel im vergangenen Jahr im Restaurant getätigt hat. Mit Hippenstiel das persönliche Gespräch suchen, wie es die BI angeregt hatte, will im Rat offenbar auch keine der politischen Kräfte. „Irgendwie fühlen wir uns so, als wolle man uns abhängen“, sagt Schmöckel. „Aber so einfach gegen wir nicht auf. Wir haben einen Auftrag der Hooksieler Bürger.“

Landkreis: Algen in der Graft für Kinder auf dem Spielplatz unbedenklich

Fritz und  Ella
Das Wasserspiel auf dem Spielplatz am Gästehaus ist bei Kindern sehr beliebt. Archiv-Foto: hol

Hooksiel (15. 7. 2023) – Entwarnung vom Gesundheitsamt: Der Umgang mit dem zum Teil grünlichen Wasser auf dem Kinderspielplatz am Gästehaus in Hooksiel ist unbedenklich. Messungen des Gesundheitsamtes haben ergeben, dass das Wasser „keine Auffälligkeiten“ aufweise und somit in Ordnung ist. „Eine grünliche Verfärbung des Wassers geht auf so genannte Augenflagellaten zurück – diese sind für den Menschen unbedenklich.“

Bei Augenflagellaten handelt es sich um klassische Algen, wie sie bei bestimmten Vegetationsphasen häufig auf Teichen oder Tümpeln anzutreffen sind. Eine besorgte Mutter hatte sich nach einem Spielenachmittag auf dem Spielplatz an „Hooksiel-Life“. Nach der Nachfrage beim Landkreis hatte das Gesundheitsamt eine Wasserprobe genommen und in einem Labor untersucht.

Betreiber des Spielplatzes mit dem beliebten Wasserspiel ist die Wangerland Touristik GmbH. Kinder können sich selbst Wasser aus der Graft auf einen kleinen Hügel pumpen, von wo es über eine Rinne wieder zurück ins Gewässer läuft. Die Wasserqualität sei vom Betreiber zu beachten. Eine Meldepflicht gebe es nur für Badegewässer und Trinkwasserstellen. „Da keine Meldepflicht besteht und es sich hier nicht um ein Badegewässer handelt, erfolgen keine regelmäßigen Kontrollen durch das Gesundheitsamt. Auch Graften werden nicht geprüft, da eben keine Badegewässer.“

Jungkoch sucht seinen Platz neben dem Poissonier und dem Grillardin

Sven Klostermann
Küchenchef Sven Klostermann (links) ist stolz auf seinen ehemaligen Auszubildenden: Patrick Willms hat die Prüfung zum Koch bestanden. Foto: hol

Hooksiel (13. 7. 2023) – Ein guter Koch muss immer auf dem Posten sein. Und Patrick Willms will ein guter Koch werden. Der 24-Jährig hat zwar bereits seine Abschlussprüfung bestanden. „Aber jetzt fängt das Lernen eigentlich erst richtig an.“

Patrick Willms gehört zum Küchenteam der Gaststätte „Zum schwarzen Bären“ in Hooksiel. Die Küche ist anspruchsvoll, die Menükarte vielfältig. Eine der wichtigsten Herausforderungen: Jeder Koch muss die Zutaten und Beilagen zu den jeweiligen Gerichten in sich aufgesogen haben und auswendig kennen. Denn viel Zeit zum Nachschlagen bleibt in der Hauptsaison nicht.

Nach der Bestellung muss alles wie am Schnürchen laufen

Geht die Bestellung von Gästen über den Service in der Küche ein, muss alles wie am Schnürchen laufen. Jeder Koch muss automatisch wissen, was die Bestellung für ihn bedeutet. Der Poissonier greift zum entsprechenden Fisch, der Grillardin legt das Fleisch zurecht. Der Gardemanger kümmert sich um die kalten Zutaten wie Vorspeisen oder Salate, der Entremettier um die Beilagen wie etwa das Gemüse, der Saucier um die Soßen, der Patissier um die Nachspeisen.

Auch wenn im „Schwarzen Bären“ ein Koch schon mal zwei der klassische Küchen-Posten zugleich abdeckt, muss jeder in der Küche alle Posten beherrschen, sagt Sven Klostermann (49), Chef des Hauses und selbst gelernter Koch und Hotelfachmann. Klostermann kehrte vor 22 Jahren nach seiner Ausbildung im „Upstalsboom“ (Koch) in Schillig und im Parkhotel Bremen (Hotelfachmann) sowie einigen Gesellenjahren in Bremen sowie im „Holiday Inn“ in Hannover sowie im „Aldiana Club“ in Side (Türkei) in den elterlichen Betrieb in Hooksiel zurück.

„Eigentlich wollte ich nach beiden Ausbildungen nicht wieder als Koch arbeiten. Aber bis heute stehe ich jeden Tag in der Küche – und es macht riesigen Spaß.“ Klostermann ist zugleich Küchenleiter und Springer, bildet aus, stellt die Dienstpläne auf und übernimmt den Wareneinkauf – auf Anforderung der Küche und mit der nötigen Erfahrung. „Die Köche müssen denBedarf für ihren Posten aber auch im Blick haben.“

So weit ist Patrick Willms noch nicht. Nach seiner Schulzeit besuchte der Wittmunder zunächst die Berufsschule, von wo aus er zur Einstiegsqualifizierung zum „Schwarzen Bären“ ging – ein Probejahr für unschlüssige junge Menschen, das von der Arbeitsagentur unterstützt wird. Es folgte eine dreijährige Ausbildung, mit einem beziehungsweise zwei Berufsschultagen in der Woche.

Köche müssen viel auswendig lernen

Für den angehenden Koch hieß das: lernen, lernen, lernen. „Es schadet nicht, wenn man gut auswendig lernen kann“, sagt Patrick Willms mit Blick auf die Anforderungen in der Prüfung aber auch im Job selbst. Hygienevorschriften, Arbeitssicherheit, Bestandteile von Lebensmitteln sind nur ein Teil der Grundlagen, die im ersten Lehrjahr gelegt werden. Es folgen die Geheimnisse der Zubereitung etwa von Soßen, Desserts, Salaten, Nachspeisen und vieler kleinerer Gerichte. Im dritten Lehrjahr dann die Kunst der Zubereitung unter anderem von Fleisch und Fisch.

Der Prüfung hat der Hooksieler Koch sich mit dreierlei Matjes-Variationen als Vorspeise, Tafelspitz mit aufgeschlagener Buttersoße und diversen Beilagen und einem Kaffee-Schokoladenmousse mit Biskuitgebäck als Nachspeise gestellt. Neben der Zubereitung gehört ein gastronomisches Fachgespräch über das Menü ebenso zur Prüfung wie die genaue Warenanforderung – und die Beratung eines Gastes für die passenden Getränke zum Menü.

Leidenschaft für Vorspeisen, Desserts und Eintopf

Das ganze Pauken zur Vorbereitung hat sich für Patrick Willms gelohnt. Er hat bestanden, sein Betrieb will ihn übernehmen und er kann weiter als Koch in der Region arbeiten. „Der Beruf ist zwar manchmal auch stressig, aber er macht unheimlich viel Spaß“, sagt der junge Mann im Gespräch mit „Hooksiel-Life“, der am liebsten Vorspeisen und Desserts zubereitet. Die Arbeit an Wochenenden sieht er dabei eher als Bereicherung an. „Es ist auch schön, wenn man dafür unter der Woche frei hat, wenn die Geschäfte geöffnet haben.“

Und was ist die größte Herausforderung in dem Koch-Beruf für ihn? „Dass man alles zugleich im Blick haben muss: Hier liegt das Fleisch auf dem Grill, da muss die Soße gerührt und das Gemüse aus dem Garer genommen werden. Am Ende sollen ja alle Gäste an einem Tisch ihr Essen zeitgleich bekommen“, sagt Patrick Willms. Eine Fähigkeit, die mit zunehmender Routine wächst. Und was ist das eigene Lieblingsgericht? „Unser Personalgericht: Eintopf.

Wer Patrick Willms einmal live kochen sehen möchte, hat dazu unter anderem beim Schollenbraten am Hooksieler Strand am Dienstag, 8. August, Gelegenheit. Und wie kommt man an den Personoal-Eintopf? Eine Möglichkeit: Eine Bewerbung für eine Ausbildung in Gastronomie oder Küche an den „Schwarzen Bären“ schicken.

Beschwerde der Leistungsträger: Gemeinde lässt Hooksiel verdrecken

Hooksiel (11. 7. 2023) – in einem offenen Brief an Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak beschwert sich der Hooksieler Matthias Suckert über den aus seiner Sicht ungenügenden Pflege- und Sauberkeitszustand im Ortsbild von Hooksiel. „Wenn wir in Hooksiel nicht unsere Arbeitsgruppe hätten, würde es noch schlimmer aussehen“, stellt Suckert fest, der selbst eine große Vermietungsagentur im Ort betreibt und 1. Vorsitzender der Interessengemeinschaft „De Hooksieler“ ist. 

Er habe die Gemeinde bereits mehrfach darauf hingewiesen, wie es in Hooksiel aussieht. Darauf habe er immer wieder die gleichen Aussagen wie „Fachkräftemangel“ und „kranke Mitarbeiter“ zu hören bekommen. „Seien Sie mir nicht böse, aber das ist mir mittlerweile völlig egal. Dann müssen das eben Fremdfirmen erledigen, damit wenigstens die grundlegenden Arbeiten geregelt sind“, betont Suckert in seinem Brief an den Bürgermeister.

Die Gemeinde erwarte von den Leistungsträgern in Gastronomie und Vermietung auch, dass diese Steuern und Fremdenverkehrsabgabe zahlen oder Kurtaxe für die Gemeinde eintreiben. Allein an Kurtaxe seien das bei der Agentur am Meer in diesem Jahr bislang 30.158,80 Euro, im vergangenen Jahr insgesamt 85.238,35 Euro.

Der Bürgermeister hatte kürzlich auch öffentlich auf die Problemlage hingewiesen und einen Appell an die Bürger gerichtet, notfalls auch mal selbst zum Besen zu greifen. „Es sieht wirklich schlimm aus – auch im Vergleich zu anderen Urlaubsorten an der Küste“, räumt Mario Szlezak im Gespräch mit „Hooksiel-life“ ein. Die Gemeinde suche dringen einen Gärtner und einen Gemeindearbeiter, um auf die Situation reagieren zu können. Aktuell seien zwei junge Kollegen aus der Elternzeit zurückgekehrt, so dass es Licht am Horizont gebe. Szlezak: „Wir sind zudem dabei, die Arbeitsweise unseres Bauhofs komplett umzustellen. In Zukunft sollen sich feste Teams um Ortschaften kümmern.“

Suckert will seinen Brief nicht nur als „Hinweis“, sondern ausdrücklich als „klare Beschwerde“ verstanden wissen. Mit einer Vielzahl von Fotos hat er die Missstände im Ort dokumentiert. Was ihn wundere: Trotz des Fachkräftemangels und der hohen Zahl von Krankheitsfällen werde der „Künstlergarten Hooksiel“ wöchentlich gepflegt. Sonstige Ecken aber immer erst dann, wenn man die Gemeinde telefonisch auf die Mängel hinweise. Ausdrücklich bedauert Suckert, dass der Bürgermeister ihm habe ausrichten lassen, dass er keine Zeit für ein Gespräch mit einigen Leistungsträgern habe.

Szlezak hält den Vorwurf, er sei zu keinem Gespräch bereit, für abwegig. „Ich bin regelmäßig mit Herrn Suckert in Kontakt. Und natürlich spreche ich auch gern mit ihm und anderen Leistungsträgern. Ich lasse mich aber nicht zu einem Gesprächstermin zitieren. Herr Suckert kann gern in meine Bürgersprechstunde kommen.“

Hallenwellenbad wird am Sonnabend mit buntem Programm eröffnet

Einweihung HWB
Das Hallenwellenbad Hooksiel wird am Sonnabend wieder eröffnet. Zugleich soll der 40. Geburtstag des Bades gefiert werden. Der Eintritt ist frei. Archiv-Foto: WTG

Hooksiel (11. 7. 2023) – Die Sanierungsarbeiten im Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel sind vorläufig abgeschlossen. Die Wangerland Touristik GmbH (WTG) wird das Bad wie zuletzt geplant am Samstag, 15. Juli, wieder öffnen. Zur Feier des Tages soll zugleich – mit ein paar Tagen Verspätung – der 40. Geburtstag des Bades mit einem bunten Programm gefeiert werden.

Das Bad war seit Mitte November 2022 geschlossen. Zunächst hatte die WTG mit der Schließung ihre Bäder auf die explodierenden Energiepreise reagiert. Nach routinemäßigen Revisionsarbeiten wurden dann dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen im Bad angepackt, die für eine Wiedereröffnung zwingend nötig erschienen. Unter anderem wurde einige der tragenden Stützpfeiler der Dachkonstruktion erneuert.

Am Sonnabend hat das Bad von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Zusammen mit der Deutschen Lebensrettung-Gesellschaft (DLRG) hat die WTG für die Gäste ein vielseitiges Programm organisiert. Ein Discjockey macht Musik. Obwohl die Restauration des Bades noch nicht wieder besetzt ist, werden Speisen und Getränke angeboten. Die DLRG stellt ein Boot und mehrere Fahrzeuge aus.

Im Bad selbst werden über den Tag fünf Wellengänge angestoßen. Darüber hinaus gibt es Programmpunkt wie Schnuppertauchen, Vulkan-Wasserrutsche, Aqua-Fitness und einen Mattenlauf auf dem Wasser. Der kleine Festakt zur Feier des Tages beginnt um 12 Uhr. Wer sich für die aufwendige Pump-, Wellen- und Reinigungs-Technik in dem Bad interessiert, kann sich darüber auf drei Führungen (10.45, 12.30 und 13.30 Uhr) informieren. Der Zugang zum Bad wird über den Haupt- und den Seiteneingang möglich sein. Die WTG bittet Gäste, soweit möglich, mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu kommen. 

Warum sich ein Blick auf die Rückseite der Bilder von Michel Lampe lohnt

Michael Lampe in Hooksiel
Michael Lampe, Stipendiat im Künstlerhaus Hooksiel, zeigt die Rückseite eines seiner vor Ort entstandenen Bilder. Hier findet der Betrachte eine Fülle von Hinweisen und Anregungen. Foto: hol

Hooksiel (10. 7. 2023) – Michael Lampe liebt die Küste. Der Künstler aus Kassel, der die vergangenen vier Woche als Stipendiat der Gemeinde Wangerland im Künstlerhaus in Hooksiel gelebt und gearbeitet hat, dokumentiert das durch eine Vielzahl von Werken, die während seiner Zeit in dem Sielort entstanden oder zumindest vervollständigt worden sind. 

Und er liebt das Künstlerhaus, mit seinem niederschwelligen Angebot. Wo Urlauber, die möglicherweise noch nie in einer Ausstellung waren, plötzlich vor dem Künstler stehen und fragen: „Was soll das denn sein?“ „Wenn es das Künstlerhaus noch nicht gebe, müsste man es erfinden“, sagt Lampe, der noch bis zum Wochenende vor Ort ansprechbar ist. Allerdings, so räumt er ein: „Man muss es auch aushalten können, wenn jemand einem ins Gesicht sagt: Das gefällt mir nicht!“ 

Einblick in die Arbeitsweise des Stipendiaten

Gut Tausende Besucher haben dem Künstler bei seiner Arbeit bislang über die Schulter geschaut, sich seine Drucktechnik und seine Malerei – zum Teil mit Öl- und Acrylfarben übereinander – erläutern lassen. Wichtiger noch: Die Betrachter haben sich auf eine Kommunikation mit der Kunst eingelassen. Der Dialog mit dem Künstler, wie er beim Werkstattgespräch am vergangenen Sonntag möglich war, ist dabei nur eine Ebene. 

Künstlerhaus-Leiterin Renate Janßen-Niemann erinnerte an den Titel der Ausstellung: „Literarische Landschaften“. Was das bedeutet? Den ersten Zugang zu einem Thema, zu einem Stoff, zu seinem Motiv suche er in der Literatur, so Lampe. Im konkreten Fall in sagenhaften Geschichten über das Leben und die Menschen an der Nordsee. Er habe bereits im Vorfeld seines Hooksiel-Aufenthalts viele Sagen, Fabeln und Märchen gelesen. Etwa zum Wangerländer Seewiefken. „Unsere Bücherei in Kassel ist da ganz gut sortiert …“ 

Michael Lampe in Hooksiel
Sonne, Strand, Wolken – Künstler Michael Lampe erläutert Frieslands stellvertretenden Landrätin, Marianne Kaiser-Fuchs, im Atelier am Künstlerhaus seine Arbeitsweise. Foto: hol

Spannende Textstellen verewig der Künstler in einen zweiten Arbeitsschritt auf der Leinwand. Handschriftlich. Wie viel von diesen Texten der Betrachter später noch lesen kann, ist sehr unterschiedlich. Lampe übermalt die Schriftzüge, ohne ihnen dabei nachzutrauern. „Das ist wie mit den Erinnerungen. Die Texte bleiben da, auch wenn sie übermalt sind – zumindest in Fragmenten.“

Michael Lampe will in seinen Werken der Ästhetik Raum geben, dem Schönen. Das gelingt ihn mit seinen Nordseemotiven selbst dann, wenn düstere Wolken Strand und Dünenlandschft bedrohen oder mäandernde Watt-Strukturen den Betrachter verwirren. „Ich ringe um Ästhetik, sie macht die Welt zumindest nicht schlechter“, sagt der Künstler. Aber er hat auch Botschaften. So etwa bei seiner Umsetzung des Märchens vom Fischer und seiner Frau, die immer mehr von ihm will und nie zufrieden ist.

Erinnerung an die blauen Pferde von Fanz Marc

Politische Forderungen zu Problemen, mit denen das Wattenmeer ringt, wie Plastikmüll, Überfischung oder Industrialisierung, sucht man in den Arbeiten dennoch. Zumindest auf den Vorderseiten der Bilder. Aber jedes Bild hat auch eine Rückseite, die Lampe für grafische Elemente, Zahlen, kleine Texten und, und, und nutzt. Hier gibt der Sozialwissenschaftler, der seit 1999 hauptberuflich als Künstler arbeitet, schon den einen oder andern Hinweis, der den Betrachter über die zum Teil romantisierte Schönheit des Motivs hinaustreibt. 

Immer wieder bergen aber auch die Vorderseiten der Gemälde Überraschungen – und regen damit Kommunikation an. Etwa zwei strahlend blaue Pferde am Fuße eines Landschaftsmotivs. Titel des Bildes: „Die verspäteten blauen Pferde“. Warum verspätet? Weil Michael Lampe sie über 100 Jahre nach den berühmten blauen Pferden des Künstlers Franz Marc geschaffen hat. Angst vor großen Vergleichen hat Lampe jedenfalls nicht – und er braucht sie auch nicht zu haben. 

Wenn der Blick über den Gartenzaun den eigenen Horizont erweitert

Ulrich und Annette Hellkuhl
Annette und Ulrich Hellkuhl haben die ehemalige Kinder-Sandkiste in einen Teich umgewandelt – als Hingucker in ihrem Garten am Ortsrand von Hooksiel. Foto: hol

Hooksiel (10. 7. 2023) – Gärten können Oasen der Erholung, Kleinods für Ästhetik, Kunst und Kultur oder auch Hoffnungsträger für Natur und Artenvielfalt sein. Beispiele für unterschiedlichste Formen der Gestaltung konnten Interessierte am Sonntag beim 4. Wangerländer Gartenspaziergang erleben. Zu der Aktion der Lenkungsgruppe „Erde und Flut“ hatten sich 15 Gartenbesitzer im gesamten Gemeindegebiet angemeldet. Drei Gärten waren in Hooksiel zu bewundert – angereichert durch Kunst und Kultur.

Die hohen Temperaturen mögen den einen oder anderen von einer Garten-Rundtour abgehalten haben. Dennoch waren zum Beispiel Annette und Ulrich Hellkuhl mit dem Lauf zufrieden. Zahlreiche Hooksieler, Wangerländer, Friesländer, Wilhelmshavener und auch Urlauber warfen einen Blick in den Garten des Einfamilienhauses am Südring. Ein über eine kleine Brücke begehbarer Teich – früher die Sandkiste der inzwischen erwachsenen Kinder – wird eingerahmt von Rasen, ,Blumen, Sträuchern und Büschen, in die wiederum verschiedene Sitzgruppen integriert wurden. Wunderschön der freie Blick auf das langwirtschaftlich genutzte Nachbargrundstück – mit Kühen und Kälbern als optische Deko frei Haus.

In einem schattigen Unterstand im Garten präsentierte Heike Mühlena eine Auswahl von liebevoll gestalteten Karten und Kärtchen für jeden erdenklichen Anlass aus „Heikes Stempelwerkstatt“. Ihre eigenen Kunstwerke hat die Hooksielerin Magrete Kabierschke in ihrem kleinen, traumhaft schön eingewachsenen Garten im Ortskern des Sielortes präsentiert. Die dreidimensionalen, mit vielen Naturmaterialien gestalteten Wandbilder holen die Küste in den Garten – oder auch ins Wohnzimmer. 

Magrete Kabierschke
Magrete Kabierschke präsentiert in ihrem Garten selbst hergestellt Kunstwerke. Foto: hol

Ebenso spannend die Werke von Brigitte Barten, die „Kunst am Gartenzaun“ präsentierte. Auch ihre in mehreren Arbeitsgängen gefertigten, dreidimensionalen Kleinplastiken schaffen es spielend, die Betrachter in sich hineinzuziehen – wobei der Blick an diesem Sonntag insbesondere auch aufs Umfeld fiel, den großzügig angelegten Garten im Schillhörn 2, der inzwischen zur Galerie geworden ist.

Für die Besuchen der Gärten hat sich die Schnuppertour auf jeden Fall gelohnt. So mancher nahm Inspirationen für die Gestaltung des eigenen Grüns mit. Die Hoffnung eines Paares aus Wilhelmshaven. „Mir wird ja niemand böse sein, wenn ich mir auch so einen Teich anlege.“

Fantasievolle Reiterspiele und eine schaurige Nacht in Oesterdieken

Pacorus in der Reithalle
Geduldig warten die jungen Reiterin auf ihren Einsatz bei der Pferdestaffel. Foto: hol

Hooksiel (10. 7. 2023) – Die Reithalle Oesterdieken ist voller Menschen. Zumeist kleine Menschen. Über 40 Vereinskinder des Reit- und Fahrvereins Hooksiel (RuF), überwiegend Mädchen, stehen in Reihen an vier Stationen. Bereit zum Staffellauf. Oder zum Staffel-Ritt? Irgendwie beides. Davor jeweils ein Pferd samt einer Betreuerin. Der Reiternachwuchs erhält kleine Aufgaben. Rauf aufs Pferd, gut 40 Meter reiten, Aufgabe erfüllen und zurück. Reiterwechsel.

Die Staffelspiele gehörten zum Programm, dass sich das Betreuerteam (Frauke Janßen, Melanie Lüttge, Inge Martens, Hildburg Reiners und Katharina Scherf) für die Kinder ausgedacht hat, die an diesem Wochenende in der Reithalle übernachten. Kennenlernrunde, Parcours auf dem Springplatz, Geschicklichkeitsspiele mit Ponys und und Pferden in der Halle. Und schließlich – für viele der Teilnehmerinnen der Höhepunkt des Programms – das Bemalen der vierbeinigen Freunde.

bemaltes Pferd
Fantasievoll und kreativ: dem Pony hat es augenscheinlich gefallen, dass die Hooksieler Reiterkinder sein Fall ein wenig verschönert haben. Foto: Elsbeth Noatsch

Hier wird aus einem Schimmel ein Einhorn, dort ein Regenbogen-Zebra. Die Tiere nehmen ihre Rolle als Model geduldig an. Mehr noch: Es scheint ihnen Spaß zu machen, derart im Mittelpunkt zu stehen. Die fantasievollen Ergebnisse waren, so das Urteil der Betreuerinnen, „allesamt genial“.

Abgerundet wurde das Programm durch ein gemeinsames Abendessen und einen Nachtwanderung, auf der die Helferinnen Freya, Neele, Melissa, Monika und Meike einige Gruselgeschichten für Gänsehaut-Erlebnisse sorgten. Das gemeinsame Nachtlager wurde mit Schlafsäcken und Decken in der Reithalle ausgebreitet. Den Abschluss des sportlichen Erlebnisses bildete am nächsten Morgen ein gemeinsames Frühstück. 

Schulhamm zugewachsen – öffentlicher Verbindungsweg nicht mehr passierbar

Zugang Schulhamm
Nicht mehr passierbar: Der Zugang zum öffentlichen Fußweg Schulhamm ist von der Hooksieler Viethstraße aus völlig zugewachsen. Foto: hol

Hooksiel (8. 7. 2023) – Die Gemeinde Wangerland hat zu wenig Mitarbeiten, um der zum Teil explodierenden Vegetation Herr zu werden. Bürgermeister Mario Szlezak hatte kürzlich einen Appell an die Wangerländer Bürger gerichtet, im Bedarfsfall auch einmal selbst zum Besen oder zur Heckenschere zu greifen, um überbordendes Grün auf öffentlichen Flächen zurückzuschneiden.

Aber die Vegetation verschont auch die privaten Grundstücke nicht. Und längst nicht jeder Immobilienbesitzer ist in der Lage (oder willens), der sich ausbreitenden Natur Grenzen zu setzen. Öffentliches Thema wird das immer dann, wenn Büsche oder Hecken von privaten Grundstücken aus benachbarte öffentliche Fuß- oder Radwege unpassierbar machen. 

Schulhamm Zugang

Auf ein drastisches Beispiel hat ein Hooksieler Bürger jetzt „Hooksiel-Life“ aufmerksam gemacht. So sei der Eingang in den Schulhamm von der Viethstraße in Richtung Altendeich aus kaum noch zu erkennen. Der Pad ist – wie viele andere Durchgangswege – ein beliebter Spazierweg. Die Zuwegung vom Altendeich aus in den Schulhamm (Foto) hingegen ist völlig in Ordnung.

„Derzeit kann niemand durch den Schulhamm mehr durchgehen“, beklagt der Hooksieler. „Wer da auch immer zuständig ist: Da muss schnell etwas passieren.“  Die Gemeinde Wangerland hat die Pflicht zur Straßenreinigung weitgehend auf die Besitzer der Anliegergrundstücke übertragen. Diese Reinigungspflicht umfasst ausdrücklich auf die Beseitigung von Unrat, Unkraut, Wildkräutern und sonstigem Bewuchs. 

Anmerkung: Inzwischen ist das Grün am Eingang zum Schulhamm zumindest auf einer Seite wieder akkurat in Form geschnitten.

Live-Musik schafft Urlaubs-Atmosphäre

Live hinterm Deich
Live hinterm Deich spielte das „Roadsnger Duo“ diesen Donnerstag in Hooksiel. Foto: hol

Hooksiel (7. 7. 2023) – Live-Musik, gutes Wetter, dazu ein Glas Bier und eine Bratwurst rot-weiß – was braucht es mehr für einen schönen Urlaubsabend in Hooksiel? Für die entsprechende Atmosphäre sorgt die Konzertreihe „Live hinterm Deich“. 

Auf der Open-Air-Bühne am Gästehaus in Hooksiel trat an diesem Donnerstag das „Roadsinger Duo“ auf. Und deutlich über Hundert Zuhörer, darunter viele Urlauber, wippten zu den meist bekannten Cover-Songs ihren Körper hin und her oder sangen gar mit.

Im Rahmen der im zweiten Jahr von der Agentur „Friesenevent“ organisierten Konzertreihe treten jeweils dienstags in Horumersiel und donnerstags in Hooksiel (ab 19 Uhr) wechselnde regionale Bands auf. „Möglichst draußen“, sagt Organisator Frank Hensel. „Aber bei richtigem Schietwetter sind wir auch schon mal nach drinnen gegangen.“ Der Eintritt ist frei. 

Für nächsten Donnerstag dürfen sich die Liebhaber von Live-Musik auf „De Platters“ freuen. Inter „De Platters“ stecken mit Uwe Siuts und Hartwig Gerdes zwei Wangerländer Musiker, die seit Jahrzehnten für unterhaltsame Musik mit regionalen Bezügen stehen.