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Beiträge veröffentlicht in “Hooksiel”

Wie die Welt schon mit dem richtigen Frühstück gerechter wird

Anke Müller und Maren Kochale
Fair gehandelten Kaffee erhält man in Hooksieler Restaurants und Bäckereien. Davon überzeugt sich Anke Müller (re.) von der Fair-Trade-Steuerungsgruppe bei Maren Kochale (Bäckerei Ulfers Eden). Foto: hol

Hooksiel (21. 5. 2023) – Fair geht es am Frühstückstisch nicht schon dann zu, wenn jedes Familienmitglied das ihm zugedachte Brötchen und die nötige Portion leckeren Marmeladen-Aufstrich bekommt. Anke Müller ist Sprecherin der Steuerungsgruppe Fair-Trade Wangerland. Im Gespräch mit „Hooksiel-life“ weist die Hooksielerin auf die Aktionswoche „Faires Frühstück“ (22. Mai bis 2. Juni) hin.

Das Wangerland ist seit 2020 auf Initiative des Vereins „Erde und Flut“ als Fair-Trade-Gemeinde zertifiziert. Um das Siegel verwenden zu dürfen, mussten eine Reihe von Standards nachgewiesen werden, erinnert sich Anke Müller. Das der Gemeinderat einen entsprechenden Beschluss zu fassen hatte und im Rathaus und der gemeindeeigenen Wangerland Touristik fair gehandelte Produkte zum Einsatz kommen, ist das eine. Darüber hinaus müssen auch eine bestimmte Zahl von Einzelhandelsgeschäften, Discountern und Gastronomen faire Produkte anbieten und Partner in der Zivilgesellschaft der Gemeinde (Schule, kirchliche Einrichtung etc.), sich ebenfalls für den FairTrade-Gedanken einsetzen.

Ökonomische und ökologische Gerechtigkeit

„Es geht dabei um ökonomische und um ökologische Gerechtigkeit“, sagt Anke Müller. Dazu gehört die Ächtung von Kinderarbeit und Gentechnik ebenso wie Mindestlohn und Preisgarantien für Arbeiter und Produzenten in Afrika, Asien oder Lateinamerika. Aber auch Umwelt und Klima sollen durch die Produktion nicht über Gebühr belastet werden. Kaffee, Kakao, Tee und Orangensaft gibt es als „faire“ Produkt ebenso wie etwa Bananen, Müsli oder Nuss-Aufstrich oder Baumwoll-Tischdecken. 

Bereichert werden sollte das Frühstück um in der jeweiligen Saison regional angebaute oder erzeugte Produkte wie Milch, Äpfel, Erdbeeren oder Getreide. Einen weiteren Öko-Pluspunkt erhält, wer beim Einkauf möglichst auf Plastik verzichtet.

Heute lassen sich auch in Geschäften und Restaurants in Hooksiel ohne große Mühe verschiedenste Produkte mit dem FairTrade-Siegel finden. Das dürfte ein Verdienst der Steuerungsgruppe sein, der neben Anke Müller, Angelika Kirschner, Michael Rohrbeck, Mario Krar und Martina Schilling-Raatz angehören. 

fairtrade logo
Das Wangerland ist seit 2020 als Fairtrade-Gemeinde anerkannt.

„Wenn man Einzelhändler oder Gastronomen für das Thema sensibilisiert, sind viele bereit mitzumachen“, ist Anke Müller überzeugt. Wichtig sei aber auch die Nachfrage, das Bewusstsein der Kunden für „fair, regional, saisonal“. Um das für die Zukunft zu stärken, setzt die Steuerungsgruppe auf Informationsveranstaltungen – und auf leckere Produkte. So verteilte man an Grundschulen „Faire Schokolade“. Ob die die Kinder weniger schnell dick werden lässt, ist allerdings zweifelhaft. 

„Es tut keinem von uns weh, ein paar Cent mehr auszugeben und uns damit unserer sozialen Verantwortung zu stellen“, sagt Anke Müller. „Jeder von uns sollte beim Einkauf auf das Logo achten. Mit Ihrer Unterstützung kann die Welt ein bisschen fairer werden.“

Hooksieler mit hochklassigem Tennis

Abels/Doyen Tennis
Markus Doyen (vorn) und Andre Abels zeigten beim Tennis-Turnier in Hohenkirchen eine starke Leistung. Die Hooksieler gewannen die Herren-30-Konkurrenz. Foto: Meints

Hohenkirchen/Hooksiel (20. 5. 2023) – Bestes Wetter, spannende Spiele. Die Organisatoren Marita und Robert Meints begrüßten am Himmelfahrtstag auf der Tennisanlage des MTV Hohenkirchen zehn Tennis-Doppelteams zu einem Leistungsklassen-Turnier. Mit dabei auch zwei Doppel vom FCN Hooksiel.

Sehr spannend und zum Teil hochklassig ging es in der Altersklasse (AK) Herren 30 zu. Die Hooksieler André Abels und Markus Doyen, sicherten sich nach hartem Kampf gegen ihre Gegner Robert Lebin und Björn Begert (beide MTV Jever) den Gruppensieg mit 6:3, 7:6. Ihr erstes Spiel hatten Abels/Doyen bereis gegen Wilko Rahmann (MTV Hohenkirchen) und Riccardo Seifert (TC Marienberg) gewonnen. 

Die AK Herren 50 dominierten Carsten Biskupek und Rainer Dörnath (beide JTG Wilhelmshaven). Das musste aus das Hooksieler Doppel Mirko Ortmanns und Thorsten Csikos anerkennen, das 1:6, 1:6 unterlag. Ebenso klar hatten Ortmanns/Csikos zuvor ihr Erstrundenspiel gegen Uwe Coordes und Christan Fuchs (beide TV Varel) gewonnen (6:0, 6:1). 

In der Altersklasse Herren 60 waren keine Hooksieler am Start. Hier gewannen Gerd Diehl und Michael Hintz aus Spetzerfehn. Die Lokalmatadoren Harald Fischer und Hans-Dieter Hesse (MTV Hohenkirchen) blieben ohne Sieg. Die Turnierleitung war mit dem Verlauf des Turniers sehr zufrieden. Das dritte Vatertags-Doppelturnier soll am 9. Mai 2024 stattfinden.

Pachtvertrag: Bürgerinitiative Hooksiel zweifelt an formgerechter Kündigung

Hooksiel (18. 5. 2023) – Die „Bürgerinitiative für den Erhalt des Meerwasser-Hallenwellenbades Hooksiel“ (BI Hooksiel) hofft, dass Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) persönlich mit dem potenziellen Betreiber des Hallenbad-Restaurants Kontakt aufnimmt. Es wäre „äußerst bedauerlich“, so die BI-Sprecher Dietrich Gabbey, Uwe Diekmann und Günter Schmöckel, wenn das Bad nach der Kündigung des Pachtvertrages mit Carsten Hippenstiel auch den von Hippenstiel präsentierten Gastronomen aus Wittmund verlieren würde.

Restaurant am Hallenbad
Dunkler Wolken über Restaurant am Hallenbad. Gibt es einen Rechtsstreit über die Kündigung des Pachtvertrages? Foto: hol

Wie berichtet hatte der Verwaltungsausschuss der Gemeinde am Montag die Kündigung zum 31. Mai durch die Wangerland Touristik GmbH (WTG) bestätigt, weil Hippenstiel das Restaurant nicht um 1. Mai eröffnet hatte. Ein von Verwaltungsspitze und WTG gestellter Antrag, die Kündigung noch einige Wochen auszusetzen, damit der Pächter das von ihm mit erheblichen Aufwand renovierte Restaurant doch noch eröffnen kann, wurde von der VA-Mehrheit abgewiesen. Irritierend aus Sicht der BI: Unter jenen, die für ein Ende der Zusammenarbeit mit Hippenstiel votierten, war auch Ratsherr Dieter Schäfermeier (Pro Wangerland), der bis zur jüngsten Kommunalwahl noch zum Sprechergremium der BI gehörte. 

Die BI hatte sich im Vorfeld für eine „Schonfrist“ und für ein offenes Gespräch mit dem Pächter ausgesprochen. Darin hätte Hippenstiel die gegen ihn ins Feld geführten Vorbehalte ausräumen können. Unter anderem hatte ihm CDU-Fraktionsvorsitzende Alice Brandenburg-Bienek im Namen der VA-Mehrheit vorgehalten, schon mehrfach Investitionsprojekte im Wangerland nicht umgesetzt zu haben. Unter anderm einen anvisierten Umbau der „Stumpenser Mühle“ zu einem Edelrestaurant. 

Verständnis für Verschiebung von Restaurant-Eröffnung

Als Widerspruch empfinde man, so Gabbey, Diekmann und Schmöckel, dass die Politik die corona- und kriegsbedingte Verzögerungen beim Bau des Thalasso Meeres Spa in Horumersiel um ein Jahr voll und ganz mittrage, aber auf die ebenfalls nachvollziehbaren Gründe für die Verschiebung der Restaurant-Eröffnung um einige Wochen mit Kündigung reagiere. Unter anderem hatte der Investor Schwierigkeiten, geeignete Restaurant-Betreiber zu finden. 

Selbst die formalen Gründe der Kündigung des Investors durch die WTG seien für die BI nicht nachvollziehbar. Nach den Worten von Gabbey hat Hippenstiel inzwischen Einspruch eingelegt. Der Pächter habe nach eigenem Bekunden von der Kündigung per Email erfahren. „Ein Schriftstück mit Datum und den Kündigungs-Tatbeständen liebt offenbar nicht vor.“ Die WTG-Geschäftsführung hatte beteuert, dem Pächter form- und fristgerecht per Einschreiben die Kündigung zugestellt zu haben.

Die Bürgerinitiative warnt vor einem Rechtsstreit, bei dem schmutzige Wäsche gewaschen würde und die Gemeinde nur verlieren könne. „Uns ist an einer gütlichen Einigung gelegen“, sagten die BI-Sprecher. Aber: Bislang sei nicht ersichtlich, wer das Geld aufbringen soll, das der Investor als Ablöse für seine bereits getätigten Investitionen in Höhe von – nach eigenen Angaben – rund 900000 Euro erwartet. Andererseits, so die BI, könnten WTG-Geschäftsführung und auch der Rat als Gesellschafter der WTG nicht behaupten, sie hätten von dem Umbau der Gastronomie nichts gewusst. Da habe es zumindest ein „stilles Einvernehmen“ gegeben“. 

Ziel der BI sei der Erhalt des Bades samt Restauration. Darin sei man sich in der Vergangenheit auch mit Schäfermeier einig gewesen, der einen Großteil seiner Wählerstimmen aus Hooksiel auch seiner Mitarbeit in der BI zu verdanken haben dürfte, so die Sprecher. Ihnen sei es nie darum gegangen, das Hotelprojekt von Hippenstiel durchzuboxen. 

Kritik an ehemaligem BI-Mitstreiter Schäfermeier

Die Hotel-Pläne, die der Investor mit seinem Architekten den Fraktionschefs im alten Rat vorgestellt hatte, sahen vor, dass das Hallenbad-Restaurant die gastronomische Zentrale eines Hotels werden könnte. Vor diesem Hintergrund wäre er auch bereit, sich an den Sanierungskosten im Hallenwellenbad zu beteiligen, hatte der Investor in Aussicht gestellt. In der BI sei man sich aber mit Schäfermeier stets einig gewesen, auch nach Alternativen zu suchen. „Wir wollten Entscheidungen vorbereiten“, so die BI. „Entschieden hätten darüber dann die Hooksieler Bürger und der Rat.“ Schäfermeier werfen die heutigen Sprecher vor, den Gesprächsfaden zu Hippenstiel (und damit zum Hotelprojekt) jetzt endgültig gekappt zu haben.

Bedauerlich sei zudem, dass sich die CDU-Fraktion der emotionalen Sichtweise des Pro-Wangerland-Ratsherren zueigen gemacht habe. Zumindest Alice Brandenburg-Bienek, schon Fraktionsvorsitzende im alten Rat, habe die Hotelpläne gekannt. Hippenstiel vorzuwerfen, er habe Investitionen etwa an der Stumpenser Mühle nicht getätigt, sei nicht fair, da dafür der Gemeinderat niemals die baurechtlichen Voraussetzungen geschaffen habe.

Kunstprojekt braucht Unterstützer: Anker sollen Weg durch Hooksiel weisen

Björn Mühlena  vom Kunst- und Erlebnispfad
Vorsitzender Björn Mühlena (rechts) begrüßte mit der Künstlerin Brigitte Barten und ihren Mann Wim neue Mitglieder im Verein „Kunst- und Erlebnispfad Hooksiel“. Foto: Verein

Hooksiel (18. 5. 2023) – Hooksiel soll einen „Ankerpfad“ bekommen. Der Verein „Kunst- und Erlebnispfad Hooksiel“ hat sich vorgenommen, die rund 30 Anker, die in Hooksiel an verschiedenen Stellen aufgestellt sind, zu beschriften, Info-Tafeln aufzustellen und zu guter Letzt einen informativen Rundweg für Einheimische und Gäste anzulegen. 

Das Vorhaben sei sehr arbeits- und kostenintensiv, sagte Vereinsvorsitzender Björn Mühlena auf der Mitgliederversammlung des Vereins. Die Fertigungskosten für die Info-Tafeln hätten sich erheblich verteuert, so dass der Verein zunächst von Aufträgen abgesehen hat. Die Resonanz im Dorf und bei Fachleuten sei aber sehr gut. Noch in diesem Jahr wolle man deshalb die ersten Anker beschildern. 

Vereinsmitglied Henning Gieseke hat bereits einige Informationen zusammengetragen. Man benötige aber jetzt die Hilfe der Hooksielerinnen und Hooksieler, sagte Mühlena: „Wir brauchen mehr Daten und Fakten über die Anker. Wir freuen uns natürlich aber auch über interessante Anker-Geschichten.“ In diesem Zusammenhang berichtete Anja Dittmer über den Wunsch einer Zusammenarbeit mit den „De Hooksieler“ und schlug vor, dass der Ankerpfad mit dem Historischen Pfad zusammengelegt werden sollte, was auf Zustimmung traf.

Im vergangenen Jahr hätten sich viele Aktivitäten um Künstlerhaus Hooksiel gedreht als dessen Förderverein der „Kunst- und Erlebnispfad“ offiziell aktiv ist. Künstlerhaus-Vorsitzende Renate Janßen-Niemann dankte dem Verein für die tolle Unterstützung und die gute Zusammenarbeit. Mühlena berichtete über weitere aktuelle Projekte und Projektideen des Vereins. So seien in 2022 etwa die Skulpturen „Pollerbesucher“ im alten Hafen restauriert worden. Hierfür dankte Vorsitzende der Firma Langenhorst für die kostenlose Unterstützung des Vereins.

Ende letzten Jahres sei in Gesprächen mit der Gemeinde Wangerland eine weitere Projektidee entstanden, so Mühlena. Der Verein bekundet großes Interesse, die Jugendlichen des Ortes in ein Kunstprojekt am Skaterplatz Hooksiel einzubinden. Hier könne eine Graffiti-Wand entstehen.

Kassenwart Günter Hoffmann berichtete über die solide finanzielle Lage des Vereins. Der Verein sei gut aufgestellt, so Hoffmann. Die Entlastung des Vorstands geriet nach seinem Vortrag zur Formsache. Der Vorsitzende versicherte, dass die Mitgliedsbeiträge zu 100 Prozent für die Förderarbeit und für Projekte eingesetzt werden. Wer mitmachen wolle, sei jederzeit herzlich willkommen. 

Hooksielerin unterstützt Hilfsprojekt „Friesen helfen grenzenlos“

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Krieg und Leid sind in der Ukraine allgegenwärtig. Foto: Friesen helfen grenzenlos

Hooksiel (16. 5. 2023) – Im Krieg in der Ukraine ist kein Ende abzusehen. Seit 15 Monaten Bomben, Raketen, Sterben und Weinen. Die Menschen leider weiter, haben ihren Glauben an das Gute immer noch nicht verloren. Das jedenfalls ist die Überzeugung der Macherinnen der Initiative „Friesen helfen grenzenlos“. 

Renate Brunken (Roffhausen) und Bettina Schild (Wangerland) organisieren derzeit den nächsten Hilfsgütertransport in die Ukraine. Er soll am 26. Mai auf den Weg gebracht werden. Anke Müller aus Hooksiel unterstützt das Anliegen der Helfer. „Ich habe gewaltige Hochachtung vor den Leuten, die schon etliche Mal in das Kriegsgebet gefahren sind. Ich würde mich freuen, wenn noch mehr Hooksieler Hilfsgüter für die Leute und die Soldaten in dem Land spenden würden.“

Was die Ukrainer wirklich brauchen

Die Anschrift von Familie Müller in Hooksiel, Hengsthamm 19, ist noch bis zum Dienstag, 23. Mai, 12 Uhr Annahmestelle für Spenden. Falls niemand zu Hause sein sollte, können die Sachen einfach auf die Auffahrt gestllt werden. Benötigt werden Tee, Kaffee, Instandsuppen und -nudelgerichte, Müsliriegel, Haferflocken, Babynahrung und Tierfutter. „Hygieneartikel und Feuchttücher sind auch Mangelware in der Ukraine“, schildert Anke Müller. „An der Front haben die Soldaten oft keine Gelegenheit, sich die Hände zu waschen.“ 

Froh wäre man auch über Feuerzeuge und Batterien aller Art, über Kaugummi als Zigarettenersatz und über Süßigkeiten „für die Motivation“. Hilfreich sind natürlich auch Geldspenden. Die Überweisungsdaten können dem Facebook-Eintrag von „Friesen helfen grenzenlose“ entnommen werden. 

Es gibt aber auch Dinge, die die Ukrainer nicht mehr benötigen. Anke Müller: „Bitte keine Kleidungsspenden mehr!“ 

Politik will mit Investor Hippenstiel nichts mehr zu tun haben

Hooksiel (16. 5. 2023) – Der Mehrheit im Rat der Gemeinde ist sehr wohl daran gelegen, das Restaurant am Meerwasser-Hallenwellenbad in Hooksiel so schnell wie möglich wieder zu eröffnen. Wie Ratsfrau Alice Brandenburg-Bienek, die die CDU-Fraktion im Verwaltungsausschuss (VA) vertritt, heute sagte, habe der VA angeregt, dass die Wangerland Touristik GmbH (WTG) direkt mit dem von Investor Carsten Hippenstiel vorgestellten potenziellen Betreiber Kontakt aufnehmen soll, um mit ihm über eine mögliche Pacht zu sprechen. 

„Wir machen an dieser Stelle ganz deutlich, dass wir mit diesem Beschluss nicht die Wiedereröffnung des Bades verhindern möchten“, betont Brandenburg-Bienek in ihrer mit den anderen VA-Mitgliedern abgestimmten Stellungnahme. Der VA hatte in nicht-öffentlicher Sitzung am Montag mehrheitlich (ohne die SPD-Vertreter) gegen die Empfehlung der Verwaltung und WTG gestimmt, den zum 31. Mai gekündigten Pachtvertrag mit Hippenstiel noch um „eine letzte Schonfrist“ bis etwa Ende Juni zu verlängern.

„Das war keine leichte Entscheidung im VA“

„Es war keine leichte Entscheidung, die im VA getroffen werden musste“, so Alice Brandenburg-Bienek. Aber: „Die Erfahrungen, die unsere Gemeinde in den letzten Jahren mit dem Investor gemacht hat, war letztendlich ausschlaggebend dafür, dass sich die Mehrheit im VA gegen eine Fristverlängerung ausgesprochen hat.“

Schon mehrfach habe Hippenstiel Fristen verstreichen lassen. Nach Ablauf der letzten Frist, der Eröffnung des Restaurants zum 1. Mai, sei dann plötzlich ein Interessent präsentiert worden, der für das Restaurant als Betreiber einen Unterpachtvertrag erhalten sollte. „Dem Interessenten, von dem die Gesellschafter und die WTG erst aus der Presse erfuhren, stehen wir offen gegenüber“, so die CDU-Politikerin.

Hippenstiel habe in der Vergangenheit jedes Vertrauen verspielt, indem er an den verschiedensten Orten im Wangerland vielversprechende Investitionen plante, diese aber nie umgesetzt habe. Der Politik sei daran gelegen, schnell eine Bewirtschaftung des Restaurants zu erreichen. „Dann aber mit einem zuverlässigen Partner in vertrauensvoller Zusammenarbeit“, so die CDU-Politikerin.

WTG-Geschäftsführer Armin Kanning kündigte aus dem Urlaub an, dass er in der nächsten Woche mit Hippenstiel klären wolle, wie dieser die Kündigung seines Pachtvertrages vollziehen wolle. „Dann gilt es eine Bestandsaufnahme zu machen und nach vorne zu blicken, wie die Gastronomie nunmehr geöffnet werden kann.“

Hippenstiel: Pläne für Investitionen ins Bad sind beendet

Hippenstiel selbst reagierte gelassen auf die Botschaft aus dem Rathaus in Hohenkirchen. Aus seiner Sicht habe er sich nichts zu schulden kommen lassen. Auch gebe es keinen förmlichen Grund, der eine Kündigung des Pachtvertrages rechtfertigen würde. Von einer Verpflichtung etwa, das Restaurant zum 1. Mai zu eröffnen, stehe im Vertrag nichts drin. Zumal das Hallenbad selbst ja auch noch geschlossen sei.

Die Entscheidung der Gemeinde gegen seine Person sei für ihn Grund für einen klaren Schnitt, „Damit sind für mich auch die Überlegungen für eine Beteiligung als Investor im Hallenwellenbad im Rahmen eines Hotelprojektes beendet“, sagte Hippenstiel gegenüber „Hooksiel-life“. Schön würde er es aber finden, wenn der von ihm ins Auge gefasste Restaurant-Betreiber trotzdem zum Zuge kommen könnte.

Förderverein sucht Unterstützer: Eine SMS für ein „grünes“ Klassenzimmer

Hooksiel (16. 5. 2023) – Der Förderverein der Grundschule Hooksiel hofft auf die Unterstützung aller Hooksieler und möglichst vieler Freunde der Bildungseinrichtung. Das Ziel: Die Verwirklichung der „Schulhofträume“ der Schule. Der Weg: Die Teilnahme an einem Spenden-Wettbewerb der Sparda-Bank.

Die „SpardaSpendenWahl“ ist ein Online-Wettbewerb, mit der das genossenschaftliche Geldinstitut unter dem Motto „Unsere Schulgemeinschaft (er)leben“ Projekte unterstützen will, die einen Beitrag zu einer guten Schulkultur leisten. „Nur wer sich wohl fühlt, kann erfolgreich lehren und lernen“, sagt Dominik Schlarmann, Vorstand der Sparda-Bank West. Er ist zugleich Vorstand des Gewinnsparvereins bei der Sparda-Bank West, der den Wettbewerb seit elf Jahren veranstaltet.

Insgesamt stellt der Gewinnsparverein 400 000 Euro zur Verfügung, die in vier Größen-Kategorien an Schulen ausgeschüttet werden. Die Grundschule Hooksiel startet in der Kategorie „sehr kleine Schulen“ – und liegt hier, gemessen an den Unterstützer-SMS aktuell auf Rang 54. „Das reicht noch nicht für eine Förderung“, sagt Kristiane Geisen aus dem Förderverein. „Wir brauchen unbedingt noch mehr Unterstützer.“ Schon ab Rang 50 und besser winken 1000 Euro und mehr. 

Wer helfen will, sollte unter der Internetadresse des Wettbewerbs einen Stimmcode anfordern und eine SMS für die Grundschule Hooksiel abgeben. Der Wettbewerb läuft noch bis zum 23. Mai

Der Schulhof der Grundschule soll naturnah und kindgerecht umgestaltet werden. Derzeit besteht er fast nur aus Pflastersteinen. Entstehen soll unter anderem ein „Grünes Klassenzimmer“ mit Unterstand, der vor dem Schulbeginn als Regenschutz für die Kinder genutzt werden könnte.

Die Sparda-Bank West gehört zu den großen genossenschaftlichen Kreditinstituten für Privatkunden. Ihr Unternehmenssitz liegt in Düsseldorf und mit Münster als Zweigniederlassung hat die Bank einen weiteren Hauptstandort. Das Kerngeschäftsgebiet der Sparda-Bank West erstreckt sich über fast ganz Nordrhein-Westfalen bis hin zu den ostfriesischen Inseln im Norden von Niedersachsen. 

Keine Schonfrist: Gemeinde bekräftigt Kündigung für Hallenbad-Restaurant

Hooksiel (15. 5. 2023) – Der Verwaltungsausschuss der Gemeinde Wangerland hat a heutigen Montagabend in nicht-öffentlicher Sitzung gegen eine Verlängerung des Pachtvertrages für das Restaurant des Hallenwellenbades in Hooksiel gestimmt. Das teile Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) im Anschluss mit. Details zur Debatte in dem Gremium wurden zunächst nicht bekannt. 

Restaurant am Hallenbad
Die Wiedereröffnung des Restaurants am Hallenwellenbad Hooksiel steht in den Sternen. Foto: hol

Das Hallenwellenbad gehört der gemeindeeigenen Wangerland Touristik GmbH (WTG). Der Gemeinderat vertritt die Interessen des Gesellschafters. Pächter des Hallenbad-Restaurants ist der Investor Carsten Hippenstiel, der in das Restaurant und seine Außenanlagen in den vergangenen Monaten nach eigenen Angaben mindestens 900 000 Euro investiert hat. Allerdings: Laut Vertrag hätte das Restaurant zum 1. Mai dieses Jahres wieder eröffnet werden sollen.

Das war Hippenstiel nicht gelungen. Mehrfach hatte er potenzielle Betreiber vorgestellt, die dann aber aus verschiedenen Gründen wieder abgesprungen waren. Daraufhin hin hatte die WTG nach eignem Bekunden den Pachtvertrag zum 31. Mai gekündigt. 

Der VA hat diese Entscheidung jetzt bekräftigt – und damit Appellen unter anderem von der Bürgerinitiative Hooksiel, man möge den Vertrag noch einmal um eine letzte Schonfrist verlängern, eine Absage erteilt. Die BI hatte für den Investor unter anderem ins Feld geführt, dass das Hallenbad selbst ja auch noch geschlossen sei und dass Hippenstiel am ersten Mai-Wochenende tatsächlich einen weiteren, anerkannten Gastronomen aus der Region als potenziellen Betreiber vorgestellt hatte. Zudem hatte die BI bis zuletzt gehofft, dass Hippenstiel auch noch als Mit-Investor für die absehbar notwenigen Sanierungsarbeiten im Hallenwellenbad zur Verfügung stehen könnte.

Dieser Traum dürfte jetzt ausgeträumt sein. Wie es mit dem Restaurant weitergehen soll, ist völlig unklar. Gemeinsames Ziel im Rat sei es weiterhin, das Restaurant so schnell wie möglich zu eröffnen, sagte Szlezak gegen über „Hooksiel-Life“. Vielleicht ja sogar mit dem von Hippenstiel vorgeschlagenem Betreiber. „Wir hoffen jetzt, dass es eine außergerichtliche Einigung mit dem Investor geben kann.“ Knackpunkt dabe dürfte wohl werden, ob und wie Hippenstiel für seine bereits getätigten Investitionen entschädigt werden soll. Ohne eine Einigung in dieser Frage dürfte ein Rechtsstreit drohen. 

Mit einer steifen Brise und viel Sonnenschein in die neue Saison

Regatta
Die „Aeolus“ bei derRundfahrt auf der Jade. Selbst ein Flautenfeld konnte die gute Laune der Skipper Ralf Trappe (links) und Michael Rodenbach nicht trüben. Foto: Dörte Salverius

Hooksiel (15. 5. 2023) – Herrlicher Sonnenschein, eine leichte Brise auf der Jade, ideales Segelwetter. Die Aktiven des Wassersportsvereins Hooksiel (WSV) hatten bei ihrer offiziellen Saisoneröffnung beste Bedingungen. Rund 25 Segler beteiligen sich zum „Ansegeln“ an einer kleinen Rundfahrt. Wichtiger aber sei, so Vorsitzender Heinz Martin, die Begegnung der Mitglieder, die sich zum Teil über das Winterhalbjahr kaum gesehen hätten. Für gemeinsame Gespräche boten dann eine Kaffeetafel im Anschluss an den sportlichen Teil und ein abendliches Grillen reichlich Gelegenheit. 

Das „Ansegeln“ ist der traditionelle Startschuss in die Seglersaison in Hooksiel. Bis dahin haben die Bootseigner aber schon einiges erledigt, wie Michael Rodenbach und Ralf Trappe im Gespräch mit „Hooksiel-Life“ schildern. Die beiden Skipper kommen aus Fedderwarden und sind seit 18 bzw. 31 Jahren Mitglied im WSV. „Die Saisonvorbereitung fängt eigentlich schon am Ende der vorherigen Saison an“, sagt Trappe. „Sobald die Boote aus dem Wasser sind, müssen sie auf unserem Waschplatz gründlich abgespritzt werden, um Muscheln, Seepocken und Schleim zu entfernen.“ 

WSV anläge
Die WSV-Boots sind im Wasser. Die Saison kann beginnen. Foto: hol

Ab April richtet sich dann der Blick auf die neue Saison. Was dafür an Arbeit anfällt, variiert von Boot zu Boot. Segel werden bei Bedarf ausgebessert, Schutzplanen kontrolliert und gereinigt, das Öl im Schiffsmotor gewechselt, Elektronik und Funkgerät überprüft. „Was jeder Skipper von seiner persönlichen Ausstattung über den Winter von Bord nimmt und dann wieder einrichten muss, ist natürlich sehr unterschiedlich“, sagt Ralf Trappe. 

Die „Aeolus“, das Segelboot von Michael Rodenbach, ist 9,75 Meter lang und 3,05 Meter breit. Das Schiff bietet Schlafplätze für vier Mitsegler. Entsprechend umfangreich ist der Hausstand an Bord. Die „Aeolus“ hat einen GFK-Rumpf. GFK steht für glasfaserverstärkter Kunststoff.

Wie bei allen anderen Booten spielt bei der Saisonvorbereitung die Erneuerung des Anstrichs unterhalb und oberhalb der Wasserlinie eine entscheidende Rolle. Das gesamte Unterschiff wird angeschmirgelt, bevor der neue Antifouling-Anstrich aufgetragen werden kann. „Natürlich völlig biozidfrei“, sagt Ralf Trappe. Sorgen bereiteten den Skippern in diesem Frühjahr die sehr niedrigen Temperaturen bis weit in den April hinein. „Wenn man bei zu niedrigen Temperaturen streicht, kann man sich das gleich schenken“, sagt Vereinsvorsitzender Martin, selbst auch ein erfahrener Segler.

Ralf Trappe und Michael Rodenbach
Die Fedderwarder Segler Ralf Trappe (links) und Michael Rodenbach schildern an Bord der „Aeolus“ die zum Teil recht arbeitsreiche Saisonvorbereitung . Foto: hol

Die Außenhaut der Boote oberhalb der Wasserlinie will ebenfalls gründlich gereinigt und behandelt werden, damit sie gegen Salzwasser und vor UV-Strahlen geschützt ist: Politur, Paste, mehrere Wachsschichten. „Da kommen schon ein paar Tag Arbeit an Land zusammen, bevor wir das Boot mit der Slipanlage unseres Vereins wieder zu Wasser lassen können“, sagt Rodenbach.

Eine Besonderheit beim WSV: Am Tag vor dem Ansegeln sind alle Vereinsmitglieder aufgefordert, ehrenamtlich das Vereinsgebäude und das Gelände am Hooksmeer zu reinigen. „Die Beteiligung ist hier wirklich toll. Das klappt längst nicht mehr in jedem Verein“, sind Rodenbach und Trappe überzeugt. Die gute Beteiligung ist um so bemerkenswerter, da ein großer Teil der WSV-Mitglieder nicht gleich um die Ecke wohnt.

Die Belohnung für die Mühe war ein „ganz toller Tag“ auf der Jade, bei dem die Segler ihre eigenen Fertigkeiten und den Zustand ihres Materials überprüfen konnten. Freuen dürfen sich die Skipper jetzt unter andrem auf acht Mittwochs-Regatten auf der Jade. Die erste Wettfahrt ist für den 31. Mai geplant. Hinzu kommen individuelle Törns. „Ich gehe sechs bis sieben Wochen in die Ostsee“, sagt Michael Rodenbach und schwärm: „Tidefrei, alle paar Kilometer ein Hafen als mögliches Ziel …“ Schöner als in Hooksiel? Natürlich nicht, wehrt der WSV-Recke ab. „Hier muss man halt richtig segeln können.“

Kommentar: Politik und Investor müssen sich ehrlich die Karten legen

Von Gerd Abeldt

Das Meerwasser-Hallenwellenbad in Hooksiel wird aller Voraussicht nach im Juni wieder eröffnet. Ob zum Angebot dann auch eine Restauration gehören wird, ist offen. Die Wangerland Touristik GmbH (WTG) hat dem Pächter gekündigt, weil dieser das Restaurant nicht – wie offenbar vereinbart – bereits zum 1. Mai eröffnet hat.

Was genau im Pachtvertrag steht, ist öffentlich nicht bekannt. Auch nicht, ob es darüber hinaus gehende Nebenabsprachen etwa zu künftigen Pachtzinsen oder zu Investitionen in der Restauration gibt. Durchaus denkbar, dass Verpächter und Pächter die Vertragslage unterschiedlich auslegen. Dazu passt, dass der Pächter beteuert, ihn habe bis dato die Kündigung noch gar nicht erreicht. 

Wie dem auch sei. Aus dem öffentlichen Hin und Her um die Vertragskündigung einerseits und die Präsentation potenzieller Restaurant-Betreiber durch den Investor andererseits ist eines deutlich geworden: das wechselseitige Vertrauen zwischen der Gemeinde als WTF-Gesellschafter, der WTF und Investor Carsten Hippenstiel ist aufgebraucht. 

Also lieber ein endgültige Trennung? Keine einfache Entscheidung: In der Sitzung des Verwaltungsausschusses der Gemeinde am Montag geht es um deutlich mehr, als um den Pachtvertrag fürs Hallenbad-Restaurant. Es geht um eine Weichenstellung für das gesamte Bad, das nicht nur nach Ansicht der Bürgerinitiative Hooksiel ohne private Ko-Investoren kaum eine langfristige Zukunft haben dürfte. Aktuell ist Hippenstiel offenbar der einzige, der daran ein Interesse haben könnte.

Gemeinde und WTG sind gut beraten, diese Chance nicht fahrlässig zu vertun. Schon gar nicht auf der Grundlage von Gerüchten und Befindlichkeiten – und ohne genaue Kenntnisse vom Gesamtprojekt. Insofern spricht viel für das von der Bürgerinitiative Hooksiel angeregte Treffen von Rat und Investor. Wenn man sich dabei gegenseitig ehrlich die Karten gelegt hat, kann man neues Vertrauen aufbauen – oder sich trennen. Wie auch immer.

Dabei ist für Außenstehende schwer vorstellbar, wie eine Trennung praktisch aussehen könnte. Der Investor hat bereits eine sechsstellige Summe in das Restaurant investiert. Wer soll dafür aufkommen? Die WTF? Die Gemeinde? Oder der Investor selbst? So viel ist klar: Allein schon zur Klärung dieser Frage dürfte es zu einem Rechtsstreit kommen, der sich hinziehen kann und zu einer öffentlichen Schlammschlacht werden könnte. 

Wer dabei am Ende gewinnt? Ungewiss. Sicher ist nur, dass Hooksiel verliert. Das Hallenbad-Restaurant bliebe auf unbestimmte Zeit geschlossen, die Zukunftspläne für das Bad wären wohl endgültig gescheitert und neue Investoren – etwa für ein Hotel – würden eher abgeschreckt. 

Sie haben auch eine Meinung zu dem Thema? Schreiben Sie uns gern eine Email an die Adresse infos@hooksiel-life.de mit dem Betreff Leser-Meinung.