Hooksiel (16. 1. 2024) – Der Rechtsstreit zwischen der gemeindeeigenen Wangerland Touristik GmbH (WTG) und der Salzwiesen Gastronomie & Event GmbH über den Betrieb einer Gastronomie im Meerwasser-Hallenwellenbad in Hooksiel könnte sich noch eine ganze Zeit lang hinziehen. Wie ein Sprecher des Landgerichtes Oldenburg gegenüber „Hooksiel-life“ bestätigte, ist das Verfahren über die Pachtstreitigkeit bei der ersten 1. Zivilkammer des Landgerichtes anhängig.
Das Restaurant am Hallenwellenbad Hooksiel dürfte noch eine Weile geschlossen bleiben. Die Rechtmäßigkeit der Kündigung des Pachtvertrages ist strittig. Archiv-Foto: hol
„Ein schriftliches Vorverfahren wurde angeordnet“, so der Sprecher. „Die Beklagten-Seite hat Verteidigungsbereitschaft angezeigt.“ Ein Termin für eine mündliche Verhandlung sei bislang noch nicht anberaumt worden. Das könne sich, abhängig von den vorgetragenen Argumenten der Beklagten-Seite, gegebenenfalls auch noch einige Zeit hinziehen.
Mit der Verteidigungsbreitschaft signalisiert die Salzwiesen GmbH, dass sie die Kündigung des Pachtverhältnisses für die Hallenbad-Gastronomie zum 31. Mai vergangenen Jahres nicht hinnehmen will. Vertreten wird das Unternehmen übrigens durch Geschäftsführerin Stefanie Hippenstiel.
Die WTG hatte gegen die Salzwiesen GmbH eine Räumungsklage eingereicht. Damit will man Zugriff auf die bislang an das Unternehmen verpachteten Räume bekommen. Die Pächterin, bislang stets durch Ex-Geschäftsführer Carsten Hippenstiel in Erscheinung getreten, hält die Kündigung nicht für rechtmäßig. Die WTG hatte den Pachtvertrag auf Geheiß des Gemeinderates, zugleich Gesellschafterversammlung der Tourismus-Tochter, zum 31. Mai 2023 gekündigt, da Hippenstiel bis dahin die Gastronomie noch nicht eröffnet hatte.
Die Beklagten-Seite hält dem entgegen, dass ein entsprechender Kündigungsgrund im Pachtvertrag nicht enthalten sei. Einen festgeschriebenen Öffnungstermin habe es nie gegeben, zumal das Hallenwellenbad noch bis Mitte Juli für Sanierungsarbeiten geschlossen war.
Eine gütliche Einigung beider Seiten außerhalb des Gerichtssaals gilt als ausgeschlossen. Wie Bürgermeister Mario Szlezak und WTG-Geschäftsführer Armin Kanning sagten, habe die Gesellschafterversammlung ihnen untersagt, Gespräche mit Hippenstiel zu führen. Beide hatten sich seinerzeit intern für eine Fristverlängerung für die Pächterin bis Ende Juni ausgesprochen.
Hippenstiel hatte im Vorfeld der Klage mehrfach signalisiert, sich aus dem Hallenwellenbad zurückziehen zu wollen, wenn ihm die seinerseits bereits getätigten Investitionen in sechsstelliger Größenordnung erstattet würden. Dazu war man bislang von Seiten der WTG und der Gemeinde offenbar nicht bereit. Verlierer des Rechtsstreits sind auf jeden Fall die Hooksieler Badegäste: Sie müssen bis auf weiteres auf eine gastronomische Betreuung verzichten.
Die Hooksieler Segler sind zufrieden: In den nächsten drei Jahren wird die Seeschleuse, ihr Tor zur Jade, von Grund auf saniert. Fotos: Dörte Salverius
Hooksiel (16. 1. 2024) – Gute Nachrichten für alle Sportbootfahrer am Hooksmeer: Die Schleuse wird von Grund auf instandgesetzt. Das teilte Heinz Martin auf der Jahreshauptversammlung des Wassersportvereins Hooksiel an den Hooksieler Skiterrassen mit. „Vorbei sind also die Zeiten, in denen unerwartete Betriebsausfälle bei uns für Verdruss gesorgt haben“, freute sich der 1. Vorsitzende des WSV Hooksiel.
Der Zustand und die Zukunft der Schleuse seien kurz vor Weihnachten einmal mehr Thema einer Gesprächsrunde mit Vertretern der Wassersportvereine, der Werft Hooksiel, der Wangerland Touristik als Betreiberin und Niedersachsen Ports als zuständiger Gesellschaft gewesen, berichtete Martin. Mit dem Ergebnis zeigte er sich zufrieden, denn man habe Nutzern und Betreibern die vollständige Funktionsfähigkeit der Schleuse für die nächsten 35 Jahre zugesichert.
Das Sanierungs- und Modernisierungsvorhaben schließe sämtliche Bestandteile der Schleuse ein. Die Maßnahme erstrecke sich über drei Jahre. Jeweils von November bis März werde die Schleuse für die Zeit der Arbeiten gesperrt. Sie sollen nach der diesjährigen Saison beginnen und zur Saison 2027 abgeschlossen sein. Noch bis zum 17. Januar liege die Schleusenkammer trocken, weil die gesamte Anlage von Experten begutachtet wird, so Martin.
Einige Veränderungen im Revier
Mit Blick auf die kommende Saison sprach er zu erwartende Veränderungen im Revier an. Da sei zum einen die neue Befahrensregelung für das Wattenmeer zu berücksichtigen. Auf der Jade müsse zum anderen neben dem LNG-Terminal an der Vynova-Brücke dann auch ein Sicherheitsabstand zum zweiten LNG-Terminal zwischen Vynova und Raffinerie eingehalten werden. Beeinträchtigungen für das Mittwochssegeln seien dadurch nicht zu erwarten.
Regattawart Hendrik Busemann hat den Kurs für die „HookSail“ bereits abgesteckt. Am 15. Mai ist die erste Wettfahrt geplant. Es folgen weitere neun Termine. Geschleust wird jeweils um 18 Uhr, eine halbe Stunde später erfolgt in Höhe des Molenkopfes der Start zu individuell vorgegebenen Zeiten.
Gleich nach dem letzten Regattalauf am 14. September werden die Sieger geehrt. Busemann erwartet bei der diesjährigen Auflage wieder mehr als 50 teilnehmende Jachten vom WSV und benachbarten Vereinen. WSV-Seglerinnen und -Segler werden sich auch 2024 wieder an den Regatten im Revier zwischen Spiekeroog, Helgoland und Wilhelmshaven beteiligen. Für die 900 Seemeilen lange Ostseeregatta Midsummersail habe sich ebenfalls eine Crew angemeldet.
Neue Jugendtrainer
Derweil wird in der Kinder- und Jugendabteilung fleißig für die Jugendmeisterschaften Friesland/Wilhelmshaven geübt. Während der Wintermonate geht es noch um theoretische Kenntnisse, ab Mai trifft sich der Nachwuchs dann wieder jeden Montag um 17 Uhr zum Training. Jetzt unter neuer Führung. Für Matthias Behrens, der sein Amt aus beruflichen Gründen niederlegte, übernehmen Sonja Heimann und Heiko Rüter.
Zu Beginn der Hauptversammlung hatte der Vorsitzende den Fahrtenpreis 2023 verliehen. Er ging an Walter und Inge Gresens. Sie hatten ihre Motorjacht von Hooksiel nach Hamburg und über die Binnenwasserstraßen nach Berlin bis zum polnischen Swinemünde geführt. Von dort ging es über die Ostsee rund Rügen und durch den Nordostsee-Kanal zurück. Nach viereinhalb Monaten erreichten sie wieder Hooksiel.
Fahrtenpreis verliehen
Mit dem sich nähernden Frühjahr dürfte es mit der Ruhe im Winterlager vorbei sein. Dann gehen die Eigner daran, ihre Boote für die neue Saison fit zu machen. Die Wassersportsaison eröffnet der WSV offiziell am 4. Mai mit dem Ansegeln, das Absegeln ist am 28. September geplant. Danach dürften die ersten Handwerker vor der Tür des Vereinsheims stehen. „Wenn alles nach Plan läuft, werden wir im Herbst mit der Sanierung unserer Sanitärräume beginnen“, kündigte Martin an.
Hooksiel/Wangerland (15. 1. 2024) – Die Gemeinde Wangerland will in Hooksiel weitere Wohngebiete ausweisen. Wie Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) heute bei einem Pressegespräch sagte, gebe es konkrete Überlegungen, das Neubaugebiet zwischen Hohe Weg und Bäderstraße in Richtung Middeldiek zu erweitern. Vorgesehen sei erneut ein Baugebiet für Dauerwohner.
Es gebe bereits konkrete Verhandlungen mit den Grundbesitzern über den Verkauf der Flächen. Zudem habe ein Planungsbüro erste Überlegungen zur Gestaltung der Flächen in den Gremien der Gemeinde vorgestellt.
Sich noch etwas hinziehen dürfte sich hingegen die Ansiedlung eines Discounters in Hooksiel. Dafür hatte die „Netto“-Kette ihr Interesse bekundet. Zum einen suche man nach einem geeigneten Grundstück im Nahbereich des vorhandenen Edeka-Marktes bzw. der Tankstelle, so Szlezak. Denkbar sei hier der Abbruch der vorhandenen Werkstatt-Halle.
Zum anderen müsse die Gemeinde aber zunächst ihr Einzelhandels-Entwicklungskonzept fortschreiben. Dabei sei der zusätzliche Bedarf für Einzelhandels-Verkaufsflächen in Hooksiel nachzuweisen. Erst danach könne die konkrete Bauleitplanung für einen Markt beginnen. Bürgermeister Szlezak: „Ich gehe davon aus, das wird eher etwas für Ende 2024/2025.“
Als dramatisch bezeichnete der Geschäftsführer der Wangerland Touristik GmbH (WTG), Armin Kanning, die Sandabbrüche am Hooksieler Strand als Folge der Sturmfluten in den vergangenen Wochen. Die WTG rechnet für die Wiederherstellung der Sandstrände in Schillig und Hooksiel einschließlich der Beseitigung des angespülten Teek mit Kosten von rund 400.000 Euro.
Wie Bürgermeister Szlezak ankündigte, werde an diesem Freitag erneute der „Runde Tisch“ zum Thema Strandsicherung in Hooksiel zusammentreten. Dem von Ratsherr Dieter Schäfermeier (Pro Wangerland) geleitetem Arbeitskreis gehören Vertreter zahlreicher Behörden an, die sich gemeinsam Gedanken darüber machen, wie der Sandstrand nachhaltig gesichert werden kann. Letztlich geht es bei dem Projekt auch um die Sicherung der Deiche. Ob und wann konkrete Vorschläge auf den Tisch kommen, ist noch unklar.
Szlezak bekräftige, dass die Gemeinde in diesem Jahr die Planung für das Feuerwehr-Gelände am Alten Hafen von Hooksiel intensiv vorantreiben will. Dafür solle es auch eine öffentliche Bürgerbeteiligung geben. Die Feuerwehr wird – wie berichtet – im Frühjahr in den Gerätehaus-Neubau am Hohe Weg umziehen. Die Flächen am Alten Hafen böten dann Raum, so die Vorstellungen des Bürgermeisters, zum Beispiel für ein Hotel mit Gastronomie und eine öffentlichen Toilettenanlage. „Das sollte dann alles zum Packhaus-Ensemble am Hafen passen.“
Wangerland/Hooksiel (12. 1. 2024) – Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Wangerland steht vor einer neuen Zäsur. Nach der Fusion von sieben der neun Kirchengemeinden im Gemeindegebiet wird im März der erste gemeinsame Gemeindekirchenrat gewählt. Dafür haben 25 Frauen und Männer ihre Bewerbung eingereicht. Die Kandidatinnen und Kandidaten werden sich an diesem Sonntag, 14. Januar, ab 11 Uhr in einem Gottesdienst in Hohenkirchen den Gemeindegliedern persönlich vorstellen.
Der derzeit amtierende Gemeindekirchenrat hat noch 45 Mitglieder. Ihm gehörten automatisch alle Kirchenratsmitglieder der Fusionsgemeinden an. Dem neuen Führungsgremium werden nach den Worten des Hooksieler Pastors Stefan Grünefeld 21 Personen angehören. 14 davon werden am 10. März, direkt gewählt, sieben weitere werden in das Gremium berufen. Ziel sei es unter anderem, dass alle ehemals selbstständigen Gründungsbezirke – Pakens-Hooksiel, St-Joost-Wüppels, Waddewarden-, Westrum, Tettens, Middoge, Oldorf und Hohenkirchen – im neuen Kirchenrat vertreten sind.
Unter den Bewerbern seien jüngere und ältere Personen, erfahrene Kirchenräte und Neulinge, so Grünefeld. Zur Wahl stellen sich: Annegret Nordiecker-Fritsche, Heino Janßen, Lübbo Meppen, Norbert Kissel, Herrmann Reents, Nicole Menssen, Renate Janssen, Bettina Schriever, Peer Lorch, Matthias Götzl, Antje Martens, Gabriele Georgs, Silvia Witzel, Udo Braun, Andrea Schröder, Heinz Martin, Stefanie Geiger, Renate Peters, Herbert Ulfers, Kea Müller, Jürgen Habben, Eilert Kleyhauer, Klaus Anneken, Elsbeth Lauts-Steenken und Gaby Szlezak.
Stefan Grünefeld, Vorsitzender des Kirchenvorstandes, und sein Stellvertreter Lübbo Meppen hoffen auf eine gute Wahlbeteiligung. Dazu beitragen soll ein neues Wahlprozedere. Alle Kirchenmitglieder erhalten einen Brief mit Briefwahlunterlagen und einem frankierten Rücksendeumschlag. Darüber hinaus kann übers Internet online abgestimmt werden. Stationäre Wahllokale wird es am 10. März nicht geben.
Wangerland/Hooksiel (11.1.2024) – Die Gemeinde Wangerland legt die Planung weiterer Windpark-Flächen für ein Jahr auf Eis. Der Verwaltungsausschuss hat am Montag in nicht-öffentlicher Sitzung beschlossen, die bereits im Oktober 2020 auf den Weg gebrachte Änderung des Flächennutzungsplans aufzuheben. Mit der Änderung hätte die Neuordnung der Windenergie-Nutzung im Wangerland geregelt werden sollen.
Wie Bürgermeister Mario Szlezak beteuert, richte sich die aktuelle Entscheidung nicht gegen die Nutzung der Windenergie. Vielmehr sei der Beschluss die Folge umfangreicher Änderungen im Planungsrecht bei der Ausweisung von Flächen für Windenergie-Parks sowie für das Erneuern bestehender Windkraftanlagen (Repowering).
Mit Blick auf die Energiewende habe es seitens des Gesetzgebers für diesen Bereich in den Jahren 2022 und 2023 grundlegende Änderungen gegeben. So sei etwa die grundsätzliche Planung für Windpark-Flächen auf die Landkreise übertragen worden. Zudem seien die Möglichkeiten fürs Repowering von Altanlagen erweitert worden. Vor diesem Hintergrund bestehe Unsicherheit, so Szlezak, ob die Gemeinde eine rechtssichere Planung fertigstellen könne, die die neuen Gegebenheiten berücksichtigt..
Nach dem Beschluss des Verwaltungsausschusses soll im Rahmen einer Fachausschusssitzung Anfang 2025 erneut über die erneute Aufnahme einer Planung für weitere Windenergie-Flächen beraten werden. Bis dahin, so Szlezak, dürfte es ein klareres Bild über die Rechtslage sowie über die Zahl der Altanlagen in der Gemeinde Wangerland geben, die repowert werden sollen.
Die Hooksieler Sternsinger brachten den Segen auch zu Barbara Köster. Foto: privat
Hooksiel (10. 1. 2024) – In guter Tradition zogen die Sternsinger wieder durch Hooksiel. Nach der Aussendung im Gottesdienst in Schilling durch Pfarrer Lars Bratke durchquerten die Sternsinger Aaron, Benny und Leo am Sonntag das „Piratennest“ Hooksiel von Nord nach Süd und Ost nach West und brachten den Segen in so manches Haus.
Dabei kam auch Barbara Köster, die Leiterin des Kinderchors der evangelischen Kirche, in den Genuss des langen „Gloria“ aus dem Lied „Seht Ihr unser`n Stern dort stehen“ und auch die Menschen aus der Altenwohnanlage im Freesenpadd wurden beglückt. Insgesamt sammelten die Jungs mehrere Hundert Euro für die diesjährige Sternsinger-Aktion unter dem Motto „Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit“.
Hooksiel (10. 1. 2024) – Solange auf den Parkplätzen der Wangerland Touristik GmbH (WTG) am Außenhafen und auf den Strandparkplätzen keine Parkuhren stehen, können Besucher die Stellplätze kostenlos nutzen. Das bestätigte WTG-Marketingchefin Larissa Strangmann auf Anfrage von „Hooksiel-Life“. „Wenn keine Parkautomaten auf den Parkplätzen aktiv sind, findet selbstverständlich auch keine Kontrolle statt.“
Die Parkautomaten am Hooksieler Außenhafen sind mit Blick auf Sturmflut-Gefahr abgebaut worden. Ohne Automaten werden laut WTG auch keine Gebühren fällig. Archiv-Foto: hol
Bei Wochenend-Spaziergängern waren Zweifel aufgekommen, ob man die Parkgebühren, auch ohne Automaten, über eine der vor Ort beworbenen Apps entrichten muss. „Die Parkautomaten des Parkplatzes am Außenhafen wurden abgebaut, um diese vor Wasserschäden der Sturmflut zu schützen“, erläutert Strandmann. Die Parkautomaten würden aber an dieser Stelle im Laufe der nächsten Tage wieder aufgestellt.
Der Abbau der Parkautomaten stehe nicht im Zusammenhang mit der geplanten Umstellung der Nutzeroberflächen. Diese verzögere sich aufgrund von personellen Engpässen des Dienstleisters, der die Automaten zur Verfügung stellt, so die WTG-Managerin. „Uns wurde jedoch zugesichert, dass man alles daran gibt, die Umstellung der Nutzeroberfläche so schnell wie möglich vorzunehmen.“ Das neue Menü soll die Nutzung der Apparate erleichtern. Die Automaten müssten für die Änderung der Bedienfläche nicht erneut abgebaut werden.
Offen ist noch, wie hoch die Parkgebühren auf den WTG-Parkplätzen in diesem Jahr sein werden. Wie berichtet, hat die Gemeinde Wangerland die Gebühren für ihre Parkplätze auf 1 Euro je halbe Stunde erhöht. Die WTG-Stellplätze kosten bislang lediglich 0,60 Euro. Als erstrebenswert angesehen wird allgemein die Harmonisierung der Parkgebühren im gesamten Gemeindegebiet. Die mögliche Angleichung werde voraussichtlich in einer der nächsten Verwaltungssauschuss-Sitzungen der Gemeinde Wangerland beraten, so Strangmann.
Der Untergang der „Tevega“ vor 50 Jahren hat das Leben von Dietrich Gabbey verändert. Der Hooksieler war einer von nur zwei Überlebenden des Unglücks in der Biskaya. Foto: hol
Hooksiel (9. 1. 2023) – Obwohl Dietrich Gabbey in einem März zur Welt kam, hat an diesem Dienstag Geburtstag gefeiert. Im kleinen Rahmen, nur mit seiner Frau Gundula. Ganz in Ruhe mit einem Essen außerhalb. Mit Zeit für Gespräche über Schicksal, Glück und göttliche Fügung. Ohne ganz viel von alledem wäre der Hooksieler heute vor 50 Jahren in der Biskaya gestorben.
Der 9. Januar 1974. Die „Tevega“, ein kleiner, aber äußerst seetüchtiger Stückgutfrachter in Diensten der Bremer Reederei Temaris ist auf dem Weg von Rotterdam nach Afrika. Es herrscht raue See mit Regen, Sturm und bis zu 17 Meter hohen Wellen. „Das war aber eigentlich kein Problem für das Schiff“, erinnert sich Gabbey im Gespräch mit „Hooksiel-Life“. „Solches Wetter hatten wir häufiger.“
Wasser in Laderaum gelaufen
Der heute 82-Jährige, damals 1. Offizier und Nautiker an Bord, wird am frühen Morgen dieses Mittwochs vom 2. Offizier geweckt. Probleme im Bereich des Vorderschiffs. Zusammen rufen beide gegen 4 Uhr den Kapitän auf die Brücke. Gabbey und zwei Matrosen arbeiten sich an Oberdeck bis zum Bug vor. Die Persenning hat sich gelöst. Möglicherweise ist in Luke 1 Wasser eingedrungen.
Der Kapitän lässt eine Lenzpumpe anwerfen. Doch die hat keinen Wasserkontakt. Entwarnung? Keineswegs. Das Schiff vertrimmt mehr und mehr. Offenbar hat die Ladung jede Menge Wasser aufgesogen. „Vermutlich waren wir da schon dem Untergang geweiht“, sagt Gabbey.
Die „Tevega“ funkt SOS. Die 18-köpfige Besatzung bereitet sich darauf vor, das Schiff verlassen zu müssen. Gegen 5 Uhr dann der Befehl vom Kapitän: „Alle Mann von Bord.“ Zwei Rettungsinseln werden ins Wasser geworfen, verwehen aber sofort. Die Besatzung wird geteilt. Gabbey springt mit seiner Gruppe ins elf Grad kalte Meer. Der Überlebenskampf beginnt.
Elf Stunden im Wasser der Biskaya
Die Seeleute versuchen eng beinander zu bleiben. Bei dem Seegang ein aussichtsloses Unterfangen. Die Zeit verrinnt. Die theoretische Überlebenszeit beträgt dreieinhalb Stunden. Kommt rechtzeitig Hilfe? Dietrich Gabbey erinnert sich, das einer nach dem anderen seiner Kameraden einschlief. „Es war völlig klar, dass die nie wieder aufwachen werden.“
Stunden vergehen. Es wird hell. Gabbey treibt allein in der See. Bleibt aber wach. Aus herum schwimmenden Schiffs- und Ladungsteilen hat sich der Hooksieler inzwischen ein provisorisches Floß gebaut. Irgendwann ein Motorengeräusch. Ein Aufklärungsflugzeug sucht das Gebiet der Unglücksstelle ab – und entdeckt den Schiffbrüchigen.
Inzwischen sind elf Stunden seit der Havarie vergangen. Eine „Breguet Atlantic“ wirft eine Rettungsinsel ab. Sie treibt wenige Meter von Gabbey entfernt im Meer. „Soll ich es wagen, mein Floß zu verlassen und zur Rettungsinsel schwimmen? Was passiert, wenn ich sie nicht erreiche?“
DDR-Frachter rettet Hooksieler
Während der Unglückliche noch mit sich hadert, erfasst ihn ein Schatten. Neben ihm wächst eine Bordwand auf. Der Frachter „Brandenburg“ lässt ein Rettungsnetz herunter. Als der völlig entkräfte Mann im Wasser es nicht schafft, selbst die Bordwand zu erklimmen, springt der Bootsmann des DDR-Frachters ins Wasser und gurtet den Seemann an. Dietrich Gabbey wird an Bord gezogen und ist gerettet – unterkühlt, um etliche Kilo leichter und durch teerhaltige Ladungsteile völlig schwarz. „Die Besatzung der Brandenburg dachte zunächst, sie habe einen Afrikaner gerettet.“
Nach nur zwei Stunden Schlaf, so erinnert sich der Schiffbrüchige, sei er aufgestanden und auf die Brücke gegangen. Wie er erfuhr, hatte die „Brandenburg“ bereits zuvor zwei tote Seeleute und einen Hund geborgen. Tatsächlich überlebten nur zwei Seeleute der „Tevega“ das Unglück.
In Rettungsinsel erfroren
Gabbey verdankt seine Rettung möglicherweise ein Stück weit dem 2. Offizier, der es als einzige geschafft hatte, in eine der Rettungsinseln zu klettern – dort ist er dann aber erfroren. Die Insel war als erstes von den Aufklärern aus der Luft gesichtet worden, die dann der Rettungsflotte den richtigen Kurs wiesen. An der Rettungsaktion auf See hätten sich ausnahmslos Schiffe aus sozialistischen Ländern beteiligt, so Gabbey. Möglicherweise, weil Kapitäne westlicher Reedereien sich später hätten erklären müssen, warum sie vom Kurs abgewichen und Zeit vergeudet hätten.
„Wenn man so stundenlang in See treibt, gehen einem alle möglichen Sachen durch den Kopf“, schildert Dietrich Gabbey 50 Jahre später. „Aber ich habe zu keinem Moment daran gezweifelt, dass ich überleben werde.“
Schon als Kind knapp dem Tod entronnen
Möglicherweise spielte für die Zuversicht eine Rolle, dass der Hooksieler bereits als Kind zwei Mal dem Tod quasi von der Schippe gesprungen ist. 1941 in Lauenburg in Pommern geboren, flüchtete der Junge mit Mutter, Großmutter und Schwester (der Vater war im Krieg gefallen) am 9. März vor sowjetischen Truppen. Der Mutter war es gelungen, sich der letzten Gruppe anzuschließen, die noch einen Platz auf dem Handelsschiff „Schaumburg“ ergattern konnte, das Hunderte Menschen gen Westen bringen sollte. Bedroht von Angriffen aus der Luft und von U-Booten setzte der Kapitän das Schiffes nahe Swinemünde auf Grund. Alle Flüchtlinge unter Deck ertranken, Gabbeys wurden vom Oberdeck gerettet und nach Swinemünde gebracht.
Auch dort war der Krieg längst angekommen. Bei schweren Luftangriffen am 12. März 1945 flüchteten viele Menschen in die Kirche von Swinemünde. „Wir haben nur noch einen Platz direkt im Altarraum bekommen“, erinnert sich Gabbey. Und: Die Kirche wurde von Bomben getroffen. Wieder starben Hunderte. Nur die Menschen unmittelbar hinter dem Altar überlebten.
Engagement für die Gemeinschaft
„Als ich aus der Biskaya gerettet wurde, war ich fest davon überzeugt: Das ist kein Zufall. Der Herrgott hat noch etwas mit dir vor“, schildert Gabbey. Für ihn war das eines der Motive für sein kommunalpolitisches Engagement. Gabbey, der seit Anfang der 1970er Jahre mit seiner Frau Gundula in Hooksiel wohnt, ist seit 1968 Sozialdemokrat. Er war über Jahrzehnte bis 2011 im Gemeinderat und von 1986 bis 1996 ehrenamtlicher Bürgermeister des Wangerlandes. In den vergangenen Jahren hat er sich vor allem für den Erhalt des Meerwasser-Hallenwellenbades im Ort eingesetzt.
Die Rücksicht auf seine Ehe und die beiden Kinder seien für ihn der eigentliche Grund gewesen, sein Leben als Seemann zu beendet, in Oldenburg Mathematik und Geografie zu studieren und Lehrer zu werden. Trotz des Traumas vom Schiffbruch am 9. Januar 1974 ist der Nautiker auch danach noch mehrfach zur See gefahren. „Handelsschifffahrt war für mich seit meiner Kinder mein Berufswunsch“, sagt der 82-Jährige.
Als Flüchtlingsjunge zur Marine
Als Flüchtling lebte er mit seiner Familie nach dem Krieg zunächst in Glücksburg (Schleswig-Holstein), später in Rheinland-Pfalz. Flüchtlinge waren schon damals nicht überall gut gelitten. Häufig genug habe man gehungert. Dennoch ging es weiter. Gabbey machte seinen Schulabschluss und verpflichtete sich 1959 auf zwölf Jahre bei der Marine. Nach Marineschule und Zusatzlehrgängen war er einer der wenigen seediensttauglichen Obersteuermänner und damit als Unteroffizier zuständig für die Navigation der von Zerstörern und Fregatten. Eine spannende Aufgabe, aber ihm sei dann irgendwann klar geworden, dass er kein Berufssoldat werden wollte.
Also Abitur nachmachen und studieren. Während seiner Zeit in Oldenburg fuhr der Hooksieler in den Semesterferien immer wieder auf Handelsschiffen zur See. Zunächst als 3. Offizier, dann als 2. und letztlich – nach dem Ende des Studiums 1973 – in Festanstellung als 1. Offizier. Wenige Monate nach dem Unglück in der Biskaya entschied sich Dietrich Gabbey dann endgültig für den Beruf des Pädagogen.
Er wurde Schulleiter der Hauptschule Jever – hielt aber den Kontakt zur Seefahrt. Als der ehemalige Kapitän der Brandenburg kurz nach der Wende mit dem Containerfrachter „Thüringen“ in Bremerhaven festmachte, besuchte er das Schiff mit einer ganzen Schulkasse. „Das war ein beeindruckendes Erlebnis für alle.“
Enge Freundschaft mit einstigem Retter
Mit Peter Jentz, Bordelektriker der „Brandenburg“, verbindet Familie Gabbey seit inzwischen fünf Jahrzehnte eine Freundschaft. Auch vor der Wiedervereinigung besuchten die Hooksieler häufig den Retter in Warnemünde. Gelegenheiten, sich zu treffen, gab es auch, wenn der DDR-Frachter in westlichen Häfen lag. Nach der Wende waren Jentz und seine Familie häufig zu Gast in Hooksiel. „Man kann sagen, wir gehören inzwischen irgendwie schon zur Familie Jentz dazu“, sagt Gabbey, der sich schon auf das nächste Treffen im Sommer freut.
Ein Thema wird dann mit Sicherheit wieder der 9. Januar 1974 sein. Die Rettung eines Westdeutschen und die Bergung zweier toter Seeleute. Die Toten wurden seinerzeit an Bord der „Brandenburg“ übrigens mit größtem Respekt behandelt. Kapitän ließ die Leichen in bundesdeutsche Flaggen einnähen. Weil man an Bord des Frachters nur eine davon hatte, schnitt man kurzerhand Hammer, Zirkel und Ährenkranz aus einer DDR-Flagge heraus, um auch den zweiten Seemann bedenken zu können.
Eine von der Bremer Reederei geplante Dankeschön-Veranstaltung für die Besatzung der „Brandenburg“ fand aber nie statt. Das DDR-Regime habe das stets abgelehnt, so Gabbey.
Hooksiel (9. 1. 2024) – Hooksiel war lange der Vorhafen von Jever. Und auch sonst gibt es einige Verbindungen zwischen dem Sielort und der Marienstadt. Schon deshalb ist es fast selbstverständlich, dass es ach in Hooksiel eine Pütt gibt, also ein historischen Brunnen für Trinkwasser. Und als Folge wird auch das traditionelle Püttbierfest gefeiert.
Die an jedem zweiten Montag im Januar begangene Brunnen-Tradition pflegen in Hooksiel die Alterskameraden der Freiwilligen Feuerwehr. Sie trafen sich an diesem Montag um 18 Uhr an der Pütt, dem Brunnen (Foto) in unmittelbarer Nähe des Feuerwehrhauses am Alten Hafen, testeten die Qualität des Wassers, überprüfen den baulichen Zustand des Brunnens und machten eine Schallprobe – durch gemeinsame Rufe in den Hohlraum. Das Ergebnis der Prüfung, das durch einen „Schluck“ bestätigt wurde: Alles bestens!
Im Anschluss ging es zum gemütlichen Teil des Festes über. Günter Schmöckel als Sprecher der Altersabteilung begrüßte seine Kameraden samt deren Partnerinnen zu einem der „schönsten Püttbierfeste überhaupt“ im Feuerwehrgerätehaus. Einer der Höhepunkte der launigen Veranstaltung war, neben dem tollen Essen die Wahl des neuen Püttmeisters. Das Amt ging von Winfried Grönke auf Jürgen Steinbach über. Aber erst, so betonte Schmöckel, nachdem der neue Brunnen-Wächter intensive Tests samt Überprüfung seines polizeilichen Führungszeugnisses mit Bravour bestanden hatte.
Die Hooksieler „Hafen-Pütt“ gibt es seit 2006. Die Idee von Franz Cordsen wurde seinerzeit mit viele Engagement von der Planung bis zum Bau vor allem von den Alterskameraden Gerd und Gustav Keemann, Walter Dekena und Johann Ubben umgesetzt. Ohne echten Wasseranschluss, aber in historisch belegter Lage in unmittelbarer Nähe des Hafens.
Die Alterskameraden der Hooksieler Feuerwehr: (v.l.) Günter Schmöckel, Fred Bergmeyer, Hans-Georg Göken, Werner Tammen, Jürgen Steinbach, Herrmann Schrader, Meinolf Cohn, und Hans Frerichs.
Sorgen machen sich die Alterskameraden, was künftig aus der Pütt werden wird. Bekanntlich zieht die Feuerwehr dieses Jahr in einen Neubau am Hohe Weg um. Was auf dem Grundstück des alten Feuerwehrgerätehauses samt Pütt werden wird, steht noch in den Sternen. „Wir suchen dringend ein geeignetes Fleckchen in Hooksiel, möglichst in Hafennähe“, sagte Alterskamerad Meinolf Cohn. „Die Pütt muss erhalten bleiben. Schon mit Blick auf das ehrenamtliche Engagement, was darin steckt. Aber sie ist auch schon zu einem Markenzeichen für Hooksiel geworden. Und davon haben wir nicht allzu viele.“
Hooksiel (8. 3. 2024) – Die Herren-60-Tennissspieler des FC Nordsee Hooksiel haben zum Abschluss der Wintersaison gegen Vorwärts Nordhorn ein leistungsgerechtes Remis erzielt. Die einzelnen Spiele am Sonntag in der Halle in Varel waren dabei so knapp, dass für beide Teams auch ein Sieg drin gewesen wäre.
Ein Überraschungssieg gelang Spitzenspieler Robert Meints, der seinen fünf Leistungsklassen besser eingestuften Gegner aus Nordhorn mit 6:2, 3:6, 10:7 besiegte. Kurios: Im Matchtiebreak lag Meints bereis 7:1 vorn, um dann erst nach einem Zwischenstand von 8:7 die nötigen Punkte zum Sieg einfahren zu können. Harald Fischer an Position 2 unterlag seinem favorisierten Gegner 3:6, 6:7.
Eng wurde es wieder an Position drei. Gerd Abeldt konnte den ersten Satz im Tiebreak mit 7:6 für sich entscheiden, verlor aber den zweiten Satz knapp mit 4:6. Im Matchtiebreak erlaubte sich der Hooksieler dann eine Reihe leichter Fehler, so dass der mit 5:10 verloren ging. Die Siegchance warte Alexander Scholz, der sich in einem ausgeglichen Spiel ebenso knapp mit 6:4, 3:6, 10:5 durchsetzen konnte.
Die Taktik der Hooksieler für die Doppel nach dem 2:2 Zwischenstand: Das zweite Doppel mit Robert Meints und Uwe Frerichs stark machen, um den nötigen Punkt zum Unentschieden zu sichern. Es kam anders: Während Meints/Frerichs mit 2:6/3:6 chancenlos blieben, gelang Abeldt und Fischer im Duell mit dem Nordhorner Spitzendoppel ein 7:5, 7:5 Überraschungserfolg.
Die Ü 60 des FCN, in der mehrere Spieler des MTV Hohenkirchen mitwirkten, beendete die Saison mit 2:6 Punkten auf Rang vier und hat damit die Klasse gehalten. Das Nachholspiel der Herren Ü 50 gegen die JTG Wilhelmshaven, in dem es noch um den Staffelsieg geht, wird am Samstag, 20 Januar, ab 10 Uhr, ebenfalls in Varel ausgetragen.