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Beiträge veröffentlicht in “Wangerland”

Double für Wangerländer Exil-Kicker

Wangerland/Heidmühle (23. 6. 2025) – Eine lange Saison endet für die C-Junioren-Fußballer Jesko und Niklas Buss (Hohenkirchen) sowie Ioannis-Lu Doyen (Hooksiel) mit zwei Trophäen. Mit der Mannschaft des Heidmühler FC konnten sie bereits am vorletzten Spieltag beim SVW Wilhelmshaven (1:0) die Meisterschaft unter Dach und Fach bringen. Nun folgte nach einem kräftezehrenden Finale bei 30 Grad in der Mittagssonne auch der verdiente Pokalsieg in Oldenburg. 

Snd stolz auf ihren doppelten Erfolg: Die Wangerländer Nachwuchskicker Jeske und Niklas Buss sowie Ioannis Lu-Doyen (Mitte). Foto: privat

Dabei machte es sich die Mannschaft unnötig schwer. Bereits nach 7 Minuten kassierte der spätere Pokalsieger einen berechtigten Foulelfmeter, der dieAußenseiter der Jugendspielgemeinschaft (JSG) Ammerland-Mitte in Führung brachte. Der HFC wirkte von der robusten Spielweise des Gegners beeindruckt. 

Dem Favoriten fehlte trotz der gefühlten 90 Prozent Ballbesitz die zündende Idee, um das Abwehrbollwerk der Ammerländer zu durchbrechen. Mitte der zweiten Halbzeit nutze der HFC eine starke Ballerorberung von Doyen und erzielte den verdienten Ausgleich. Den 2:1-Endstand erzielte Niklas Buss nach umstrittenen Elfmeterpfiff 10 Minuten vor dem Ende. 

Somit endet für die Wangerländer „im Exil“ eine nahezu perfekte Saison. Die drei Spieler trugen mit ihren Toren und Qualitäten entscheidend dazu bei. Da ‚Nicky‘, Jesko und ‚Lu‘ neben ihrem C-Jugend-Engagement beim Bezirksligisten HFC auch die B-Junioren der JSG Wangerland per Zweitspielrecht in der 1. Kreisklasse unterstützten, kamen im Verlauf des Jahres viele Spiele zusammen. Die Sommerpause ist nun genauso hochverdient wie der Doublesieg.

Schmöckel: Ein Menschenleben ist mit Geld nicht aufzuwiegen

Hooksiel (22. 6. 2025) – Jetzt aber … das neue Rettungsboot der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) im Wangerland ist offiziell in Betrieb genommen worden. Am Samstag taufte die angehende Rettungsschwimmerin Kim Rosendahl das sechs Meter lange und 2,35 Meter breite Boot im Alten Hafen von Hooksiel mit dem Inhalt einer Flasche Sekt auf den Namen „Otto Gehrke“.

Die Hooksielerin Kim Rosendahl taufte im Alten Hafen das neue Rettungsboot der DLRG Wangerland auf den Namen „Otto Gehrke“. Neben ihr der zweite Vorsitzende der Ortsgruppe, Arne Schmöckel. Foto: hol

Arne Schmöckel, zweiter Vorsitzender der Ortsgruppe, erinnerte vor zahlreichen Gästen an das langjährige Wirken des verstorbenen Vorstandsmitgliedes, dessen Verdienste um die DLRG mit der Namensgebung gewürdigt werden. Im Mittelpunkt der Veranstaltung, an der neben Landrat Sven Ambrosy und Wangerlands stellvertretende Bürgermeisterin Alice Brandenburg-Bienek DLRG-Mitglieder, Sponsoren und Vertreter der Feuerwehr teilnahmen, stand aber das neue Boot.

Spender unterstützen Projekt

Die „Otto Gehrke“ hat ihre Leistungsfähigkeit bereits unter Beweis gestellt. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Lebensretter damit erste Einsätze an den Stränden im Wangerland gefahren – allerdings stellte sich dann heraus, das hier und dort noch Nachbesserungsbedarf an dem Aluminium-Bootskörper bestand. Diese Schwachstellen hat der Hersteller inzwischen behoben. Der Vorteil für die DLRG, so der Leiter Einsatz Thorsten Knebel: „Wir wissen schon, dass wir ein tolles Boot bekommen.“

„Gute Technik kostet auch viel Geld“, sagte Schmöckel. „Aber ein Menschenleben ist ja mit Geld nicht aufzuwiegen.“ Und Menschen aus Lebensgefahr zu retten, das ist genau die Aufgabe der „Otto Gehrke, die rund 63.000 Euro gekostet hat – ohne Motor, der vom Vorgängerboot übernommen wurde. Spenden von Stiftungen, Service-Clubs, Unternehmen und Privatleuten hätten davon rund 18.500 Euro abgedeckt. 

DLRG Teil des Katastrophenschutzes

Landrat Ambrosy unterstrich in seinem Grußwort die Bedeutung der DLRG für die Tourismusregion. Allein in Friesland habe die Rettungsorganisation 6000 Mitglieder. Die DLRG sei Teil des Katastrophenschutz-Zuges des Landkreises und arbeite hier eng zum Beispiel mit den Feuerwehren, dem THW und dem DRK zusammen. „Eine solche Zusammenarbeit ist andernorts keineswegs selbstverständlich“, hob Ambrosy hervor. 

Nach der Taufe drehten Bootsführer der DLRG mit der „Otto Gehrke“ ein paar Runden im Hooksmeer. Foto: hol

Im Wangerland schützen DLRG Mitglieder mit ihren beiden Booten die Schwimmer an den Badeständen während der gesamten Saison von zwei Stunden vor bis zwei Stunden nach Hochwasser. In Notfällen müssen die Lebensretter zudem innerhalb von 15 Minuten mit ihren Booten im Wasser sein. „Das bekommen wir gut hin“, versichert Knebel. „Die Bootsführer seien dafür in ständiger Bereitschaft und die Boote würden voll ausgerüstet in der Marina in Hooksiel und im Wangertief bei Horumersiel liegen.

Neue Einheit geplant

Knebel denkt bereits an die nächsten Projekte. So wird die DLRG eine „Strömungsretter-Einheit“ aufstellen, die darauf spezialisiert sein wird, Menschen aus Gewässern mit starker Strömung zu retten. Allein die persönliche Ausrüstung dafür kosten rund 1000 Euro je Retter. Zudem müssten in absehbarer Zeit etliche Rettungswesten neu beschafft werden. Kurzum: Es gibt immer noch genügend Möglichkeiten für Spender, die DLRG im Wangerland sinnvoll zu unterstützen.

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Sielortfete mit Udo, Abba und den Geissens

Zeigen sich zufriedne mit dem Verlauf der Sielortfeste: Mario Kran (links; und Frank Hensel. Foto: hol

Horumersiel (22. 6. 2025) – Super Wetter, gute Musik, tolle Stimmung – die Chef-Organisatoren der Sielortfete in Horumersiel, Frank Hensel und Mario Krar, waren zufrieden. Auf dem Dorfplatz tummelten sich am Samstag Abend mehrere Hundert Gäste und Einheimische und schwoften zur Musik der Hamburger Coverband „Das Fiasko“, die die Originale nicht nur musikalisch, sondern auch optisch interpretierten.

So traten unter anderem Udo Lindenberg, Abba, Marianne Rosenberg und sogar die Geissens auf der Showbühne auf. Illusion pur. Dem Publikum hat es ebenso gut gefallen wie die sonstigen Angebote des traditionellen Festes, das noch bis zum heutigen Sonntag gefeiert wird. Ein maritimer Höhepunkt: die Neptuntaufe mit Wieland Rosenboom in der Rolle des Meeresgottes. 

Die Band „Das Fiasko“ sorgte für Stimmung auf dem Dorfplatz in Horumersiel. Foto: hol

Rat legt den Weg fest: WTG soll sich in Eigenregie sanieren

Wangerland/Hooksiel (20.6. 2025) – Die Wangerland Touristik GmbH (WTG) geht in die Insolvenz. Der Rat der Gemeinde Wangerland hat am Donnerstagabend in nicht-öffentlicher Sitzung beschlossen, zu versuchen, das gemeindeeigene Tourismusunternehmen in einer Insolvenz in Eigenregie zu sanieren. „Ziel ist es, durch das Verfahren eine nachhaltige wirtschaftliche Fortführung der Gesellschaft unter Wahrung der Interessen der Gläubiger und der Gemeinde zu erreichen“, heißt es in einer heute Vormittag verbreiteten Pressemitteilung der WTG.

Gehälter vorerst sicher

Die WTG mit Sitz in Horumersiel ist mit rund 180 Mitarbeitern das wichtigste Unternehmen der Gemeinde. Zu seinen Aufgaben gehört unter anderem der Betrieb der beiden Großcampingplätze in Hooksiel und Schillig, der beiden Hallenbäder in Hooksiel und Horumersiel sowie das komplette touristische Marketing samt der Organisation eine Veranstaltungsprogramms. Maßgeblich die finanzielle Schieflage des Unternehmens verursacht hat der Bau des Thalasso Meeres Spa (TMS) in Horumersiel, das im vergangenen Jahr eröffnet worden ist. Die Baukosten waren von 8,7 auf zuletzt geschätzte 23 Millionen Euro gestiegen. Eine Endabrechnung liegt noch nicht vor.

Die Gehälter der Mitarbeiter seien über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert, betont die WTG. Die Beschäftigen seien hoch motiviert und willens, den Sanierungsprozess zu unterstützen.

Gästehaus Hooksiel
Inwieweit der Betrieb des Gästehauses in Hooksiel von der notwendigen Sanierung der WTG betroffen ist, ist noch ungewiss. Archiv-Foto: hol

WTG-Geschäftsführer Torsten Riedel: „Die Situation ist nicht leicht. Die finanzielle Lage ist eine Herausforderung. Mit dem Antrag auf Eigenverwaltung schaffen wir die notwendigen rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen, um unsere Zukunftsfähigkeit aktiv und verantwortungsvoll sicher zu stellen.“

Interessen der Gläubiger im Blick

Mit der eigenverwalteten Sanierung kann der Geschäftsbetrieb der WTG weiterlaufen. Das gilt für alle laufenden Projekte ebenso wie für die Gästebetreuung, das Marketing und die regionalen Kooperationen. Geschäftsführer Riedel bleibt im Amt. Er wird vom Sanierungsexperten Dr. Christian Kaufmann von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH (Oldenburg) als Generalbevollmächtigter unterstützt. „Ferner wird ein Sachwalter eingesetzt, der die Sanierung konstruktiv begleitet und sicherstellt, dass die Interessen der Gläubiger gewahrt bleiben“, so die WTG.

Sanierungskonzept in Arbeit

In den kommenden Wochen sollen die finanziellen Rahmenbedingungen der WTG geprüft und ein umfassendes Sanierungskonzept zur Neuaufstellung des Unternehmens verfeinert und umgesetzt werden. Kaufmann: „Wir werden eine umfassende Prüfung und Anpassung aller Verträge sowie eine Optimierung der Abläufe und Kostenstrukturen umsetzen.“ 

Angaben dazu, was das für das TMS oder die Einrichtungen der WTG in Hooksiel wie das Hallenwellenbad und das Gästehaus bedeutet, machte das Unternehmen noch nicht. Offen ist auch, in welchem finanziellen Rahmen die Gemeinde als 100-prozentige Gesellschafterin der WTG helfen muss. Aber, so eine Zusage: „Alle Gläubiger werden in die transparente und kooperative Sanierungsstrategie eingebunden.“

Zum PLUTA-Sanierungsteam gehören neben Dr. Kaufmann Rechtsanwalt André Gildehaus und die Wirtschaftsjuristin Nicole Neumerkel. Zudem werde die WTG betriebswirtschaftlich und in Sachen Sanierungskonzept von Wirtschaftsprüfer Tobias Kersten von der FIDES Corporate Finance GmbH unterstützt.

Kostenlose Führungen durchs Watt zum Weltnaturerbe-Geburtstag

Wangerland (20. 6. 2025) – Am Donnerstag, 26. Juni, feiert das Wattenmeer den Geburtstag seiner UNESCO-Anerkennung. Seit 2009 zählt das Wattenmeer zum Weltnaturerbe der Menschheit. Aus diesem Anlass lädt die Nationalparkverwaltung zusammen mit den zertifizierten Nationalpark-Führern die Menschen an der Küste ein, gemeinsam zu feiern. Einheimische können kostenlos an geführten Wattwanderungen teilnehmen und dabei die besondere Natur vor ihrer Haustür neu für sich entdecken.

Wildnis von Weltrang

„Das Weltnaturerbe Wattenmeer ist Wildnis von Weltrang im Großformat“, betont Florian Carius, Dezernent für Kommunikation in der Nationalparkverwaltung. „Eine gute Führung kann helfen, die verborgenen Schätze dieser dynamischen Landschaft zu entdecken und die Begeisterung der Menschen für die Einzigartigkeit dieses Naturraums zu wecken.“ 

Vor allem die Menschen, die in der Wattenmeer-Region leben, würden Verantwortung dafür tragen, das Weltnaturerbe für kommende Generationen zu bewahren. Im vergangenen Jahr nutzten rund 410 Einheimische mit Wohnsitz in den niedersächsischen Küstenlandkreisen das Angebot, um das Weltnaturerbe in Deutschlands größter zusammenhängender Naturlandschaft besser kennenzulernen.

40 Veranstaltungen an der Küste

Zum 16. Welterbegeburtstag finden zwischen dem 26. und 29. Juni insgesamt über 40 Veranstaltungen statt – organisiert von 23 Nationalpark-Führern in 22 Orten ,von Cuxhaven bis Jemgum und auf den Inseln Juist, Norderney, Spiekeroog, Wangerooge und Langeoog. Das Angebot reicht von klassischen Wattwanderungen über naturkundliche Touren bis hin zu Familienangeboten und stimmungsvollen Spaziergängen bei Sonnenuntergang. 

Für die meisten Veranstaltungen ist eine Anmeldung erforderlich. Informationen zu benötigter Ausrüstung geben die Anbieter bei der Anmeldung. Alle Termine und weitere Informationen unter www.nationalpark-wattenmeer.de/news/welterbegeburtstag-2025/.

Angebote im Wangerland

In Horumersiel findet am Sonntag, 29. Juni, ab16 Uhr eine Vogelführung statt. Treffpunkt ist auf dem Parkplatz am Hafen (Seenotretter-Container). Die Tour dauert Dauer zwei Stunden und ist geeignet für Kinder ab 8 Jahren und Erwachsene. Wenn vorhanden, bitte Fernglas mitbringen. Anmeldung erforderlich bei Nationalpark-Führerin Susanne Mickstein, Tel. 04421-7728240 oder per E-Mail an susanne.mickstein@gmx.de.

In Minsen startet am Samstag, 28. Juni, um 15.30 Uhr ein Salzwiesenführung im Elisabethaußengroden mit Werner Menke. Treffpunkt: Seewiefken-Skulptur an der Straße Norderaltengroden, nahe Kreuzung mit Hohenrehde. Auch diese Führung dauert etwa zwei Stunden. Anmeldung beim Nationalpark-Haus Wangerland per E-Mail annationalparkhaus@wangerland.de oder per Telefon: 04426 90470-0. 

Bereits am Freitag, 27. Juni, um 18 Uhr beginnt in Schillig die Veranstaltung „Abendstimmung im Watt – Natur erleben zum Weltnaturerbe-Geburtstag“. Treffpunkt: Seeseitig am Deich zwischen dem Hotel „Upstalsboom“ und dem Zirkuszelt. Dort stehen drei kleine Hütten, an denen die Nationalparkführerin Alexandra Möller wartet. Dauer: etwa zwei Stunden, zwei Kilometer Wegstrecke im Watt. Geeignet ab 8 Jahren. Wetterfeste Kleidung empfohlen. Anmeldung per Mail an alexandra.moeller9528@gmail.com.

Am Samstag, 28. Juni, beginnt ebenfalls in Schillig um 20 Uhr die Veranstaltung „Sonnenuntergangs-Wattwanderung für Zwei- und Vierbeiner“. Dabei handelt es sich um eine küstennahe Wattwanderung für Familien mit Kindern ab 6 Jahren. Auch Hunde können bei der Wanderung mitlaufen..Treffpunkt: Weltentor am Strand von Schillig. Dauer etwa anderthalb Stunden. Anbieterin ist Nationalparkführerin Sandra Dunkmann. Anmeldung unter 01578 1797261 oder per Mail an WattwandernmitSandra@web.de.

Trotz Störfaktoren: Einheimische stehen noch zum Tourismus

Wangerland/Wilhelmshaven (18. 6. 2025) – Die Bevölkerung an der Nordseeküste in Niedersachsen und Schleswig-Holstein steht dem Tourismus überwiegend positiv gegenüber. Das ist nach Mitteilung der Tourismus-Agentur Nordsee GmbH (Tano) mit Sitz in Wilhelmshaven das Ergebnis einer Studie des Deutschen Instituts für Tourismusforschung. 

Auch wenn es am Strand manchmal voll ist: Die überwiegende Zahl der Einheimischen an der Nordseeküste akzeptieren laut einer aktuellen Befragung den Tourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor. Archiv-Foto: hol

Die Tourismus-Akzeptanz ist nach der im vergangenen Jahr erfolgten Befragung von mehr als Tausend Einwohnern über 16 Jahre trotz hoher Gästezahlen stabil geblieben. In der Fragestellung sei es gezielt um die Einstellungen gegenüber dem Tourismus im eigenen Wohnort gegangen. Entsprechende Daten werden bereits seit 2019 erhoben. 

Akzeptanz sinkt zunehmend

Erstmals sei jetzt auch in Zusammenarbeit mit Tano die Nordsee-Region in Niedersachsen inklusive Bremerhaven unter die Lupe genommen worden. Die repräsentativen Ergebnisse würden zeigen, dass kein flächendeckendes Akzeptanzproblem vorliegt, die Akzeptanz aber zunehmend sinkt. Zudem nähmen Einheimische insbesondere in stark frequentierten Destinationen temporäre und lokalisierte Ballungen wahr, die einen Störfaktor darstellen, die wahrgenommene Lebensqualität mindern, und die Tourismusakzeptanz negativ beeinflussen können. Ergebnisse zu einzelnen Gemeinden wurden nicht übermittelt.

Trotz teils scharfer Kritik an der touristischen Entwicklung erkenne die Mehrheit der Befragten den Tourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor an. Unterschiede seien bei den Einstellungen gegenüber der Zahl nach Art der Gäste erkennbar: Zwar wird die Anzahl der Gäste mehrheitlich als „die richtige Menge“ eingestuft. In Schleswig-Holstein gab es im Vergleich zu Niedersachsen einen höheren Anteil, die angaben, dass es insgesamt „zu viele“ Gäste gebe. Störend empfinden viele die hohe Zahl von „Gästen mit Hund“ und von Zweitwohnungsbesitzern. Die Zahl der Campinggäste, aber auch der Hotelgäste, sei hingegen deutlich häufiger als „zu wenige“ eingestuft worden. 

Tano erstmals eingebunden

Insgesamt zeigen die Ergebnisse nach Bewertung der Tano: „Es gibt kein grundsätzliches Akzeptanzproblem – auch nicht in stark frequentierten Nordseeregionen. Die Einwohnenden blicken differenziert, aber insgesamt wohlwollend auf den Tourismus und wünschen sich mehr Sichtbarkeit, Wertschätzung und Einbeziehung.“

Die Tano wurde 2022 gegründet. Sie ist die erste flächendeckende touristische Organisation für Destinationsmanagement und -Marketing an der niedersächsischen Nordseeküste. Gesellschafter sind die sieben Landkreise Ammerland, Aurich, Cuxhaven, Friesland, Leer, Wesermarsch und Wittmund sowie die kreisfreie Stadt Wilhelmshaven und die Seestadt Bremerhaven.

Online-Vorträge zur Solarenergie

Friesland/Wangerland (17. 6. 2025) – Der Energiedienstleister EWE informiert in einer dreiteiligen Online-Vortragsreihe über aktuelle Entwicklungen, Techniktrends und gesetzliche Neuerungen im Bereich Solarenergie. Die kostenfreien Livestream-Veranstaltungen richten sich an alle, die sich für die Energiewende zu Hause interessieren – vom ersten Gedanken an eine Photovoltaikanlage bis hin zu Fragen zur Umsetzung und Förderung.

Die Vortragsreihe steht unter dem Titel „Die smarte Zukunft der Solarenergie – Experten im Interview“ und findet an folgenden Abenden jeweils ab 19 Uhr statt: Donnerstag, 19. Juni, „Solarstrom effizient und smart nutzen – mit dem EWE Energiemanager und dynamischem Stromtarif den Energiefluss optimieren“, Dienstag, 24. Juni, „Technik verstehen, Zukunft gestalten – von der Unterkonstruktion bis zum Zählerschrank: Solarenergie clever umgesetzt“, Donnerstag, 26. Juni, „Solarspitzengesetz und Dachsanierungspflicht – dein Weg durch Solarverordnungen“

EWE-Solarexperte Michael Märtens erläutert im Rahmen von Interviews mit weiteren Fachleuten, wie klimafreundliche Komplettlösungen aus Photovoltaik, Stromspeicher und Wallbox funktionieren und für wen sie sich besonders eignen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auch auf aktuellen gesetzlichen Neuerungen.

Die Teilnahme an den Online-Vorträgen ist kostenlos. Eine Anmeldung ist möglich unter www.ewe-solar.de/onlinevortrag.

WTG-Sanierung: Verwaltung rät zu „Insolvenz in Eigenregie“

Wangerland/Hooksiel (17. 6. 2025) – Das Desaster um die Kostenexplosion beim Bau des Thalasso Meeres Spa (TMS) in Horumersiel hat die gemeindeeigene Wangerland Touristik GmbH (WTG) in eine finanzielle Schieflage gebracht. Jetzt steht die Gemeinde Wangerland vor einer wegweisenden Entscheidung, wie und in welchem Umfang sie ihrem Tochterunternehmen helfen soll.

Thalasso BAd
Als Wohlfühloase geplant bereitet das Thalasso Meeres Spa in Horumersiel jetzt dem Gemeinderat erhebliches Kopfzerbrechen. Wie können die Mehrkosten gestemmt werden, ohne dass die Gemeinde Wangerland selbst in Zahlungsschwierigkeiten gerät? Archiv-Foto: hol

Am kommenden Donnerstag berät der Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung über die wirtschaftliche Zukunft der WTG. Dabei stehen nach Mitteilung der Verwaltung von heute zwei Optionen zur Diskussion: Eine erneute finanzielle Unterstützung der WTG durch eine Patronatserklärung in Höhe von bis zu zehn Millionen Euro oder ein Antrag der WTG auf Insolvenz in Eigenverwaltung.

Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak

Bürgermeister Mario Szlezak (Foto): „Die Situation ist ernst. Wir müssen verantwortungsvoll abwägen, wie wir die touristische Infrastruktur und damit auch Arbeitsplätze, Qualität und Zukunftsfähigkeit erhalten können – ohne dabei die Haushaltslage der Gemeinde zu überfordern. Eine weitere finanzielle Unterstützung ist angesichts unserer Haushaltslage kaum noch tragbar.“

Gemeinde und Gesellschafterversammlung hätten sich in den vergangenen Tagen hinter verschlossenen Türen intensiv mit beiden Optionen auseinandergesetzt. „Die vorläufige Empfehlung der Verwaltung ist, den Weg einer Insolvenz in Eigenverwaltung zu prüfen“, so Szlezak. Dieser Weg würde es der Gesellschaft ermöglichen, ein bereits in Arbeit befindliches Sanierungskonzept unter gerichtlicher Aufsicht und mit externer Begleitung fertigzustellen.

Heute Vormittag wurden die Mitarbeiter der WTG im Rahmen einer Betriebsversammlung über die angespannte Lage informiert. Erst am Donnerstag vor der Sitzung sollen den Ratsmitgliedern durch ein Wirtschaftsprüfungs-Unternehmen geprüfte aktuelle Zahlen vorgelegt werden, die für die Entscheidung erforderlich sind.

Rat entscheidet über Sanierungs-Kurs

„Die endgültige Entscheidung trifft der Rat der Gemeinde“, so Szlezak. Er bitte um Verständnis dafür, dass die Verwaltung bis dahin keine weiteren Details zur Lage der WTG nennen werde. Der Bürgermeister hatte bereits andernorts angekündigt, dass die Sanierung der WTG die Trennung von unternehmenseigenen Immobilien wie etwa den Bädern in Hooksiel und Horumersiel oder dem Gästehaus Hooksiel erforderlich machen könnte. 

Der Bau des Gesundheitszentrums hatte sich von kalkulierten 8,7 Millionen auf zuletzt geschätzte 23 Millionen Euro verteuert. Die genauen Ursachen dafür jenseits von Corona-Pandemie und Verteuerung der Baustoffpreise infolge des Ukrainekrieges werden noch untersucht. Zudem prüft ein Gutachter die Stichhaltigkeit der eingegangenen Rechnungen. Beobachter sehen darin noch ein schwer kalkulierbares Kostenrisiko. 

Immobilien auf dem Prüfstand

Als Unterstützung für die WTG hatte die Gemeinde ihrem Unternehmen bereits einen Liquiditätskredit über 5,9 Millionen Euro gewährt und eine Bankbürgschaft von 3,7 Millionen Euro übernommen. Inwieweit die ebenfalls finanzschwache Gemeinde weitere Belastungen stemmen könnte, ist unklar. Skeptiker befürchten, dass weitere Millionen-Zuschüsse für die WTG die von der Gemeinde selbst geplante Großprojekte wie den Bau eines Feuerwehrgerätehauses und einer Grundschule in Hohenkirchen in Gefahr bringen könnten.

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Mit einer Patronatserklärung würde die Gemeinde die finanziellen Lasten der WTG bis zu zehn Millionen übernehmen, hätte aber auch noch Einfluss auf die WTG. Der würde im Fall einer „Insolvenz in Eigenregie“ wegfallen. Die Sanierung des Unternehmens läge in diesem Fall in den Händen von WTG-Geschäftsführer Torsten Riedel, dem vom Bericht ein Sachwalter zur Seite gestellt würde, der die Entscheidungen der Geschäftsführung begleitet. Als 100-prozentige Gesellschafterin der WTG bliebe die Gemeinde dennoch in der Verpflichtung, ihre Tochter finanziell zu stützen.

Riedel ist erste seit Ende April WTG-Geschäftsführer. Er ist Nachfolger des langjährigen Geschäftsführers Armin Kanning, der den Bau des im vergangenen Jahr eröffneten TMS begleitet hatte. Kanning hatte zu April diesen Jahren gekündigt, war aber schon Anfang des Jahres freigestellt worden.

Keine Landes-Förderung für Krankenhausstandort in Varel

Friesland (17. 6. 2025) – Niedersachsens Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi rät dem Landkreis Friesland in der Krankenhaus-Debatte dazu, „den Standort Varel zumindest so lange zu erhalten, bis Geburtshilfe und Frauenheilkunde in eine möglicherweise zu errichtende Zentralklinik aufgenommen werden“. Die Geburten, die aktuell in Varel betreut werden, könnten nicht ohne Weiteres auf andere niedersächsische Krankenhaus-Standorte verteilt werden, stellt der Minister fest. 

Philippi hat sich auf Anfrage des Landkreises Friesland schriftlich zur Versorgungsrelevanz eines Krankenhaus-Standortes Varel für die Geburtshilfe und Frauenheilkunde geäußert. Im Kern habe er die Bewertungen des veröffentlichten WMC-Gutachtens bestätigt, teilte der Landkreis heute mit. Eine Bezuschussung der laufenden Betriebskosten durch das Land habe er ausgeschlossen.

Geburten künftig in Zentralkrankenhaus?

Für eine Entscheidung zum Standort Varel verweist der Minister auf die kommunalen Gremien des Trägers vor Ort, also des Kreistages des Landkreises Friesland. Der Standort Varel als Teil der „Friesland Kliniken“ weist Defizite in Millionen-Höhe aus. Überlegungen, das Hospital zu schließen und in einem weiteren Schritt möglicherweise zusammen mit der Stadt Wilhelmshaven ein modernes Zentralkrankenhaus zu bauen, haben in Varel erhebliche Proteste ausgelöst.

Aus dem WMC-Gutachten geht unter anderem hervor, dass unter dem Aspekt der Erreichbarkeit bzw. der Fahrzeit das St. Johannes-Hospital nicht versorgungsrelevant sei. Diese Einschätzung könne laut Antwortschreiben des Ministers „fachlich nachvollzogen werden“. In der Betrachtung von WMC würden allerdings Kliniken im Land Bremen mit einberechnet. Es werde also davon ausgegangen, dass einige Patientinnen gegebenenfalls in Bremen und nicht in Niedersachsen versorgt werden können.

Betriebskosten-Zuschuss ausgeschlossen

Nicht für möglich hält das Ministerium eine Förderung vom Land, durch die der Standort Varel als Geburtsklinik unterstützt würde. Eine Förderung wie beispielsweise für das ambulante OP-Zentrum sei generell nur im investiven Bereich möglich. Eine finanzielle Unterstützung in Bezug auf Betriebskosten durch das Land sei gesetzlich ausgeschlossen.

Landrat Sven Ambrosy dankte dem Minister für seine Antworten. Es sei jetzt an den Mitgliedern des Kreistages, auf Grundlage der Gutachten und der Einschätzung des Ministers eine gute Lösung für die Gesundheitsversorgung im Landkreis zu beraten. Ambrosy: „Ich appelliere weiter an Bund und Land dringend die besondere Lage der bundesweit unterfinanzierten Geburtshilfe in den Blick zu nehmen und zeitnah für eine auskömmliche Finanzierung zu sorgen.“

Mit Terminzetteln gegen Schockanrufe

Friesland (17. 6. 2025) – Unter dem Motto „Nicht mit mir! Ich wähl die 110“ geht die Polizei im Landkreis Friesland gemeinsam mit dem Landkreis neue Wege in der Präventionsarbeit gegen Telefonbetrug. Spezielle Terminzettelblöcke sollen Seniorinnen und Senioren als Erinnerung und Hilfestellung im Umgang mit betrügerischen Anrufen dienen.

Gerade ältere Menschen werden immer wieder Opfer von Betrugsmaschen – auch in unserer Region. So geben sich Täter etwa als Enkel aus, die kurzfristig hohe Bargeldbeträge benötigen, oder sie melden sich als angebliche Polizeibeamte, die nach persönlichen und finanziellen Verhältnissen fragen. Auch sogenannte Schockanrufe, die gezielt Angst und Verunsicherung auslösen sollen, gehören zu den gängigen Methoden der Betrüger. Das Ziel der Täter ist dabei stets dasselbe: Sie wollen an das Vermögen ihrer Opfer gelangen.

Polizei: Im Zweifelsfall Hörer auflegen

Die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland rät dringend dazu, bei verdächtigen Anrufen sofort aufzulegen. Die Präventionsbeauftragten Anja Kienetz (Jever) und Eugen Schnettler (Varel) haben zudem ein neues Präventionsprojekt auf den Weg gebracht, das der Landkreis Friesland als Projektpartner unterstützt.

Bereits zum Jahreswechsel hatte der Senioren- und Pflegestützpunkt in Zusammenarbeit mit der Polizei sogenannte Sicherheitsberaterinnen und -berater für Senioren in Jever und Varel ausgebildet. Anja Kienetz (für den Bereich Jever) und Eugen Schnettler (für den Bereich Varel) haben Terminzettelblöcke mit wichtigen Verhaltenshinweisen verteilt – unter anderem an Arztpraxen in Jever. Diese handlichen Blöcke sollen Seniorinnen und Senioren als visuelle Erinnerung dienen.

„Die bunten Zettel mit den Tipps sollen besonders ins Auge fallen – zum Beispiel am Kühlschrank oder an einer Pinnwand“, erklärt die Polizei. Als erste Arztpraxis in Jever konnte die Hausarztpraxis Dr. Leffringhausen für das Projekt gewonnen werden, zu der auch eine Praxis in Hooksiel hat. Die Terminzettelblöcke sind kostenlos erhältlich.

Arztpraxen als Partner

Kienetz und Schnettler suchen nach weiteren Partnern: „Nicht nur Arztpraxen dürfen sich bei uns melden, sondern alle Einrichtungen, die regelmäßig mit älteren Menschen Termine vereinbaren – also auch Friseure, Optiker oder Podologen im Raum Jever.“ Die Blöcke enthalten jeweils 50 Zettel im DIN-A6-Format und können kostenlos per E-Mail bestellt werden beiAnja Kienetz (anja.kienetz@polizei.niedersachsen.de) oder bei Eugen Schnettler (eugen.schnettler@polizei.niedersachsen.de).