Hooksiel (4.11.2022) – Es gibt Freitage, da schießt die Zahl der „Hochzeiten“ in Hooksiel sprunghaft in die Höhe. Und das ganz ohne Standesamt und pastoralen Segen. Ebenso wie „Doppel-Dullen“, Damen- und Buben-“Soli“ lassen die Hochzeiten die Herzen der Doppelkopf-Spieler schneller schlagen, die sich seit nunmehr 20 Jahren regelmäßig im Herbst und im Frühjahr zum „Doko“ in dem Sielort treffen.
Initiator und Organisator der Kartenspiel-Turniere ist der Hooksieler Reiner Meints. Seine private Doppelrunde bildet den Kern der Turniere, die seit Jahren mit an die 30 Spielerinnen und Spielern aus dem Wangerland, aus Wilhelmshaven und Schortens im Restaurant „Alanya“ ausgetragen werden.
An per Los zusammengestellten Vierer- oder auch Fünfer-Tischen werden an Turnierabenden mehrere Runden Doppelkopf gespielt. Das Prinzip: Gespielt wird mit zwei Skat-Kartenspielen (ohne 7-er, 8-er und 9-er). Alle Karos sowie alle Buben, Damen sowie die beiden Herz-Zehnen (Dullen) sind Trumpf. Von vier Spielern spielen die beiden zusammen, die eine Kreuz-Dame auf der Hand haben. Die Partner finden sich dabei meist erst im Verlauf des Spiels, es sei denn, jemand hat beide Kreuz-Damen auf der Hand – und sagt eine „Hochzeit“ an. Gewonnen hat das Team, das über 120 Punkte kommt. Durch die Ansage von „Contra“ oder „Re“ und weitere Ansagen lassen sich die Spielwerte erhöhen.
„Doppelkopf ist ein sehr geselliges Spiel, bei dem man viel Konstellationen erahnen, aber längst nicht alles genau vorausberechnen kann – wie etwa beim Skat“, erläutert Reiner Meints. Vieles hänge vom Karten-Glück ab. Auch deshalb gebe es bei den Turniere häufig unterschiedliche Sieger. „Viel wichtiger sind aber die Gespräche an den Tischen. Viele der Mitspieler sind seit Jahren dabei, einige sehen sich aber nur bei den Doko-Turnieren. Da gibt es natürlich einiges zu erzählen.“
Als Belohnung dürfen sich die Turnierteilnehmer einen der Preise aussuchen, die der Organisator vom Startgeld besorgt hat: Eine Flasche Wein, Süßigkeiten, Kaffee …. Das besondere beim Hooksieler Turnier: Alle Spieler, unabhängig vom finalen Punktestand, bekommen einen Preis – und zwar im gleichen Wert. Meints: „So sind am Ende alle Sieger und kommen im nächsten Jahr gern wieder.“