Hooksiel/Wangerland (14. 11. 2025) – „Nutzen Sie den offiziellen Mängelmelder der Gemeinde Wangerland!“ Diesen Appell richtet Matthias Suckert, Vorsitzender des Fremdenverkehrsvereins Wangerland an die Bürger im Wangerland. „Unabhängig von den voran gegangenen Diskussionen ist es entscheidend, dass alle Bürger und Gäste des Wangerlands dieses offizielle Tool aktiv nutzen.“
Suckert hatte – wie berichtet – mit „Bürger-Feedback“ eine Internetseite erstellt, mit deren Hilfe er die Kommunikation zwischen Bürgern und Gemeinde über mögliche Mängel erleichtern wollte. Die Gemeinde hatte die Nutzung dieses Tools mit der Begründung abgelehnt, dass man einen eigenen Mängelmelder habe, den man weiterentwickeln und bekannter machen wolle.
Eine breite Nutzung des Mängelmelders ermöglicht es nach Überzeugung von Suckert der Gemeinde, einen schnellen und umfassenden Überblick über den Zustand der Infrastruktur und über wahrgenommene Probleme zu erhalten. Wer also zur Verbesserung der Gemeinde beitragen wolle, sollte den offiziellen Mängelmelder nutzen, der auf der Seite www.wangerland.org zu finden ist.
Hooksiel (12. 11. 2025) – Nach dem Bericht auf „Hooksiel-Life“ von gestern ist Schwung in die Sache gekommen. Heute morgen hat Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak mitgeteilt, dass die Gemeinde Wangerland an dem von dem Hooksieler Matthias Suckert entwickeltem Mängelmelder „Bürger Feedback“ kein Interesse hat.
Tatsächlich hat die Gemeinde Wangerland bereits einen Mängelmelder. Wenn man genau hinschaut, findet man ihn auf der Internet-Startseite der Gemeinde. Foto: hol
Suckert hatte eine Internetseite entwickelt, über die Bürgerinnen und Bürger Mängel im öffentlichen Raum wie etwa an Fußwegen, Straßenlaternen, Beschilderungen und so weiter direkt an die zuständigen Stellen bei Gemeinde oder auch Wangerland Touristik GmbH melden können. Über eine Statusanzeige wäre dabei auch ersichtlich gewesen, ob der Mangel bearbeitet wird oder ob er schon beseitigt worden ist.
Umfangreiche Beratung
Szlezak hatte am Montag gegenüber „Hooksiel-Life“ gesagt, dass es auf Seiten der Gemeinde zu dem Projekt noch Beratungsbedarf gebe. Heute – nach einem zuvor von Suckert verbreiteten „offenen Brief“ stellt er klar: „Nach einer internen Abstimmung haben wir entschieden, unser gemeindeeigenes System fortzuführen und auszubauen.“
Der Bürgermeister dankt Suckert für seine Eigeninitiative, mit der die Kommunikation innerhalb der Gemeinde verbessert werden sollte. Man habe das Thema intern eingehend geprüft, „insbesondere unter technischen und datenschutzrechtlichen Gesichtspunkten“.
Gemeinde will eigenes System entwickeln
Letztlich habe man sich dafür entschieden, eine gemeindeeigene Lösung zu finden, „die dauerhaft und verlässlich innerhalb der Verwaltung betreut werden kann“. Ein privat betriebenes System komme für die Gemeinde nicht in Betracht. Szlezak: „Die Gemeinde verfügt bereits über einen eigenen Mängelmelder, der auf unserer Homepage integriert ist. Im Rahmen der Prüfung wurde bewertet, inwieweit dieses bestehende System den Anforderungen entspricht und weiterentwickelt werden kann.“
Suckert hatte in seinem offenen Brief an die Gemeinde und die Ratsmitglieder eine monatelang Funkstille zu seinem Projekt beklagt und um „klare Verhältnisse“ gebeten. „Die Bürger warten nicht auf langwierige Beratungen, sondern auf Ergebnisse.“ Das Ergebnis liegt jetzt offenbar auf dem Tisch: Kein „Bürger Feedback“, dafür eine Weiterentwicklung des gemeindeeigenen Mängelmelders, der unter www.wangerland.org zu finden ist.
Wangerland/Hooksiel (7. 11. 2025) – Die CDU Wangerland erstellt einem Zukunftsplan für die Gemeinde. In dem Papier sollen Vorstellungen dazu erarbeitet werden, wie das Wangerland in 10 bis 15 Jahren aussehen soll und könnte. Die Präsentation ist für Anfang 2026 geplant. Im Zentrum stehen Themenfelder wie Schulen, Kindergärten, Wohnraum, Gewerbeflächen, die Entwicklung der einzelnen Dörfer und Fragen zur wirtschaftlichen Stabilität.
Konsolidierung der Finanzen
Auf das Projekt der Partei wiesen Gemeindeverbands-Vorsitzender Thies Fischer und die Vorsitzende der CDU-Fraktion im Rat Alice Brandenburg-Bienek anlässlich der Vorstellung von Fischer als Bürgermeister-Kandidat hin. Das Zukunfts-Konzept könnte so etwas wie eine Blaupause für die achtjährige Amtszeit des künftigen Bürgermeisters werden. „In den vergangenen Jahren wurde häufig nur reagiert – auf Ereignisse, Krisen und Entwicklungen“, so Fischer. „Ich möchte, dass wir wieder selbst gestalten. Das Wangerland braucht einen Zukunftsplan: Klare Ziele, realistische Maßnahmen und den Mut, Dinge anzupacken.“
Voraussetzung dafür sei es, die Finanzen der Gemeinde zu konsolidieren. Nur so lasse sich gewährleisten, dass auch künftig Feuerwehren, Schulen, Kindergärten und Straßenunterhaltung zuverlässig funktionieren. Durch seine Ausbildung zum Diplom-Finanzwirt und Verwaltungserfahrung aus der Arbeit beim Finanzamt Wilhelmshaven sieht sich der 24-Jährige für diese Aufgabe gut gerüstet.
Für Transparenz und Offenheit
Nicht nur im Zusammenhang mit der durch die Kostenexplosion beim Bau des „Thalasso Meeres Spa“ in Horumersiel von 8,7 auf 23 Millionen Euro ausgelöste Insolvenz der gemeindeeigenen Wangerland Touristik GmbH (WTG) setzt Fischer auf Transparenz und Offenheit in der politischen Arbeit. „Ich halte nichts davon, Dinge schönzureden oder hinter verschlossenen Türen zu entscheiden.“
Gerade was die Zukunft der WTG und den Tourismus im Wangerland angehe, gehörten für ihn diejenigen mit an den Tisch, die täglich in diesem Bereich arbeiten. Die so genanten Leistungsträger wird es freuen. Hatten sie doch schon mehrfach gefordert, in Überlegungen zu strategischen Entscheidungen der WTG oder der Gemeinde zum Tourismus mit Stimmrecht eingebunden zu werden.
Wangerland/Hooksiel (6. 11. 2025) – Und da waren es vier. Mit Thies Fischer hat die CDU Wangerland heute Nachmittag in Hooksiel ihren Kandidaten für die Bürgermeisterwahl am 13. September 2026 vorgestellt. Hinter der Kandidatur steht bislang der CDU-Gemeindeverband, an dessen Spitze Fischer steht. Die offizielle Nominierung durch eine Mitgliederversammlung soll demnächst folgen.
Fischer (Foto) ist erst 24 Jahre alt, in Middoge geboren und aufgewachsen. Er arbeitet als Diplom-Finanzwirt beim Finanzamt Wilhelmshaven und engagiert sich schon seit Jahren politisch. Seit 2022 ist er Vorsitzender des CDU Gemeindeverbandes Wangerlands, seit einigen Monaten zudem Vorsitzender des CDU Kreisverbandes. Sein wichtigstes Ziel für die Gemeinde: „Die Finanzen in Ordnung bringen.“
Wie Fischet heute in einem Pressegespräch sagte, werde er sein Amt an der Spitze des CDU-Gemeindeverbandes mit seiner Nominierung niederlegen. Der Grund: „Ein Bürgermeister sollte für alle Bürger der Gemeinde da sein – unabhängig von der Parteizugehörigkeit.“ CDU-Kreisvorsitzender möchte er aber auch für den Fall bleiben, dass er zum Bürgermeister gewählt wird. „Das wäre gut für die Beziehungen des Wangerlandes zur Landes- und Bundesebene.“
Alice Brandenburg-Bienek, Vorsitzende der CDU-Fraktion im Gemeinderat, beteuerte, dass Fischer trotz seiner Jugend in allen politischen Themen drinsteckt, die das Wangerland derzeit bewegen. „Thies nimmt an jeder Fraktionssitzung teil und bringt sich auch dort ein. Wir sind überzeugt davon: Er kann etwas bewegen.“
Fischer ist der dritte Bewerber, der Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) das Amt streitig machen will. Szlezak, 2021 erstmals gewählt, hatte bereits angekündigt, 2026 erneut kandidieren zu wollen. Ebenfalls an die Spitze der Gemeindeverwaltung gewählt werden wollen Christian Fuchs (parteilos) und Bernd Abrahams (Pro Wangerland).
Wangerland/Hooksiel (24. 10. 2025) – Bernd Abrahams will es noch einmal wissen. Der inzwischen in Hooksiel wohnende Wangerländer ist am Donnerstagabend von der Wählergemeinschaft Pro-Wangerland als Kandidat für die Bürgermeister-Wahl im September nächsten Jahres nominiert worden. Abrahams hatte sich bereits 2021 um das Amt beworben, war seinerzeit aber knapp dem jetzigen Amtsinhaber Mario Szlezak (SPD) unterlegen.
Bernd Abrahams (links) ist erneut Bürgermeister-Kandidat der Wählergemeinschaft Pro Wangerland. Erster Gratulant nach der Wahl war Vorsitzender Dieter Schäfermeier. Foto: Pro Wangerland
Zu der nicht-öffentlichen Jahreshauptversammlung von Pro Wangerland in Waddewarden begrüßte Vorsitzender Dieter Schäfermeier rund 30 Mitglieder. Neben dem Bericht des Vorstands war das Hauptthema die Wahl einer Kandidatin oder eines Kandidaten für die Bürgermeisterwahl. Ihren Hut in den Ring geworfen hatte neben Abrahams auch Ratsfrau Géraldine Vogdt.
Die Bewerber stellten sich und ihr Programm den Mitgliedern vor. Beide versprachen, sich für eine effektive Verwaltung und eine positivere Entwicklung der Gemeinde Wangerland einsetzen zu wollen. In geheimer Wahl wurde Abrahams mit der Mehrheit der Stimmen als Kandidat gewählt. Géraldine Vogdt und Dieter Schäfermeier gratulierten als erste und sagten ihm volle Unterstützung zu.
Wie Schäfermeier in einer Pressemitteilung ankündigte, wollen der Vorstand von Pro-Wangerland und Abrahams zeitnah das Wahlprogramm für den Kommunalwahlkampf und für den Bürgermeisterwahlkampf erstellen und den Mitgliedern in einer weiteren Versammlung präsentieren.
Für das Bürgermeisteramt in der Gemeinde Wangerland gibt es inzwischen drei Bewerber. Neben Mario Szlezak, der eine Wiederwahl anstrebt, und Abrahams hatte bereits mit Christian Fuchs (parteilos) seine Kandidatur angekündigt.
Wangerland (18. 9. 2025) – Der 13. September 2026 wird für das Wangerland ein Groß-Wahltag. Bei der dann anstehenden Kommunalwahl, bei der die Zusammensetzung des Gemeinderates neu bestimmt wird, müssen die Wählerinnen und Wähler auch über den neuen Landrat in Friesland und den künftigen Bürgermeister der Gemeinde Wangerland entscheiden.
Bianca Suits leitet die Wahl
Der Gemeinderat hat jetzt den Wahltermin für die Bürgermeisterwahl festgelegt. Die Wahlleitung wird bei Bianca Suits, neue Leiterin der Abteilung zentrale Dienste im Rathaus, liegen. Vertreten wird sich von Thomas Hayen. Als Kandidaten haben bislang Amtsinhaber Mario Szlezak (SPD) und Christian Fuchs (parteilos) ihren Hut in den Ring geworfen.
Bürgermeister lobt WTG-Mitarbeiter
Szlezak warb in seinem Lagebericht mit Blick auf die angespannte Finanzlage der Kommunen für Geschlossenheit im Rat. Nur so könnten die großen Herausforderungen der kommenden Monate und Jahre gemeistert werden. Entscheidend sei aber auch, für die Kommunalwahl 2026 Menschen zu finden, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und sich zur Wahl in den Rat aufstellen lassen. Szlezak: „Trotz aller Schwierigkeiten und Kritik brauchen wir diese Kandidatinnen und Kandidaten, damit wir auch in Zukunft handlungsfähig bleiben.“
Ausdrücklich danke der Bürgermeister den Mitarbeitern der insolventen Wangerland Touristik GmbH (WTG), die trotz massiver Unsicherheiten mit ihrem Engagement dafür sorgen würden, dass der Betrieb reibungslos weiterläuft. Das sei keineswegs selbstverständlich, so Szlezak (Foto), und verdiene Anerkennung.
Der geplante Verkauf des ehemaligen Feuerwehrgerätehauses am Alten Hafen in Hooksiel gestalte sich schwierig, da immer noch einige Fragen offen seien. Unbekannt sind bislang unter anderem die der Investor und der Betreiber. Das Planungsbüro, das den Zuschlag für sein Konzept erhalten hatte, soll die fehlenden Informationen bis spätestens zur nächsten Sitzung des Ausschusses für Gemeindeentwicklung im November vorlegen. Andernfalls, so Szlezak, werde die Verwaltung vorschlagen, das Objekt neu in die Vermarktung zu geben.
Arbeitskreis zur Windenergie
Wie der Bürgermeister weiter mitteilte, hat der Vewaltungsausschuss bereits im Juli in nicht-öffentlicher Sitzung beschlossen, einen „Arbeitskreis Windenergie“ zu bilden, dem neben dem Bürgermeister Ratsvertreter und Verwaltungsmitarbeiter angehören. Das Gremium, das Anfang Oktober zu seiner ersten Sitzung zusammenkommen wird, soll Fragestellungen rund um den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien im Wangerland vorberaten.
Investoren fühlen sich hingehalten
Für Unmut sorgte diese Mitteilung bei Grundeigentümern und Investoren von aktuell geplanten weiteren Windparks. Sie beklagten fehlende Transparenz im Verfahren und dass sie über Jahre hingehalten würden. Aktuelles Ärgernis: Die Beratung über geplante Windparks bei Haddien und bei Oldorf wurden zu Beginn der Ratssitzung – gegen den Willen der Gruppe „Gemeinsam fürs Wangerland“ (CDU/Grüne/FDP) – von der Tagesordnung genommen, da es aus Sicht der Verwaltung im Vorfeld Formfehler gegeben habe. Das Thema hätte zunächst öffentlich im Fachausschuss beraten werden sollen. Das sei auch im August geplant gewesen, dann aber kurzfristig doch nicht erfolgt.
Wangerland (15. 9. 2025) – Der Rat der Gemeinde Wangerland will auf seiner Sitzung am Dienstag, 16. September, über den Verkauf der Rundinsel im Wangermeer entscheiden. In dem künstlich geschaffenen See bei Hohenkirchen sollen entweder Wohnungen und Ferienwohnungen oder aber eine Abenteuer-Landschaft geschaffen werden.
Die Sitzung beginnt um 18 Uhr im Rathaus in Hohenkirchen. Die Kommunalpolitiker werden zudem in der öffentlichen Sitzung über zwei Windparkprojekte beraten, die Investoren bei Haddien und bei Oldorf realisieren möchten.
Ein weiteres Thema ist der Termin für die Bürgermeisterwahl. Der Beschlussvorschlag der Gemeindeverwaltung sieht vor, dass der erste Wahlgang am Tag der Kommunalwahl am 13. September 2026 stattfinden soll. Falls eine Stichwahl nötig werden sollte, würde die 14 Tage später stattfinden. Bislang haben mit Amtsinhaber Mario Szlezak (SPD) und Christian Fuchs (parteilos) zwei Bewerber ihren Hut in den Ring geworfen. Der nächste hauptamtliche Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt.
Hooksiel (20. 8. 2025) – Auch nach der Absage eines Gesprächs zwischen Spitzenvertretern des Gemeinderates und einer Gruppe von touristischen Leistungsträgern durch die Politiker „ist die Tür für Gespräche auf keinen Fall zu“. Das beteuert die Sprecherin der Ratsgruppe „Gemeinsam fürs Wangerland“ (GfW), Alice Brandenburg-Bienek (CDU).
Irritationen über Absage
Sie habe der Absage des vom Bürgermeister organisierten Gesprächstermins ebenso wie Holger Ulfers (SPD) und Dieter Schäfermeier (ZUW) zugestimmt, weil sie die Argumente von Ulfers nachvollziehen konnte. Ulfers hatte Bedenken angemeldet, weil Christian Fuchs als einer der beteiligten Leistungsträger vier Tage vor dem Termin seine Kandidatur für das Bürgermeisteramt bekannt gegeben hatte.
Suckert: Termin mit Bürgermeister vereinbart
Matthias Suckert, Inhaber einer Vermietungsagentur in Hooksiel, und Fuchs haben inzwischen die Darstellung zurückgewiesen, dass der Auslöser für das vereinbarte Treffen ein Gesprächsangebot von Ulfers an Fuchs gewesen sei. Das für Montag geplante Treffen sei von Suckert und Bürgermeister Mario Szlezak vereinbart worden. Keineswegs habe es sich bei der Gruppe von Leistungsträgern um eine Art „Wahlkampfteam“ von Fuchs gehandelt.
Für Alice Brandenburg-Bienek ist inzwischen klar, dass es bei Organisation und Absage des Gesprächs wohl enge Missverständnisse gegeben habe. Sie habe inzwischen mit Suckert telefoniert und wolle den Gesprächsfaden mit den Leistungsträgern gerade auch mit Blick auf die schwierige Lage der Wangerland Touristik GmbH auf jeden Fall wieder aufnehmen – in welchem Format auch immer.
Hooksiel/Wangerland (19. 8. 2025) – Bringt die Bürgermeister-Kandidatur von Christian Fuchs den Dialog zwischen der Gemeinde Wangerland und den touristischen Leistungsträgern ins Stocken? Diese Frage stellt sich nach der Absage einer Gesprächsrunde zwischen den Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat und einer Gruppe von Leistungsträgern, zu denen auch Fuchs als Hotelier aus Horumersiel-Wiardergroden gehört.
Suckert: Begründung nicht nachvollziehbar
Auf Einladung von Bürgermeister Mario Szlezak wollten sich die Fraktionsvorsitzenden mit der wohl sechsköpfigen Gruppe am Montag dieser Woche an einen Tisch setzen, um über den Tourismus im Wangerland vor dem Hintergrund der anhängigen Insolvenz der Wangerland Touristik GmbH (WTG) zu diskutieren. Nach der Verkündung der Bürgermeister-Ambitionen von Fuchs am vergangenen Donnerstag sagte Szlezak den Termin im Namen der Fraktionsvorsitzenden dann wieder ab.
In einem „offenen Brief“ hat jetzt Matthias Suckert, Inhaber der Hooksieler Vermietungsagentur „Agentur am Meer“, den Unmut der Leitungsträger darüber zum Ausdruck gebracht. „Wir sind erschrocken und zutiefst enttäuscht“, heißt es in dem Schreiben. Die Absage aufgrund der Kandidatur von Fuchs sei „nicht nachvollziehbar“. Es gehe um die Zukunft der Gemeinde und nicht um parteipolitische Taktik oder persönliche Interessen.
Kandidatur persönliche Sache
„Wir erwarten von Rathaus und Ratsmitgliedern, dass sie die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger sowie der Wirtschaft vertreten – und nicht ihre eigenen Machtspiele austragen“, heißt es in dem Schreiben. Die Kandidatur von Fuchs sei dessen persönliche Sache. Sie stehe in keinem Zusammenhang mit den gemeinschaftlichen Interessen der Leistungsträger. Die appellieren an die Ratsmitglieder, ihre Entscheidung zu überdenken und den Weg zurück zu einem offenen, konstruktiven Austausch zu finden.
Initiator des Gesprächs war nach eigenem Bekunden wohl der Hooksieler Holger Ulfers (Foto).Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat hatte Fuchs nach dessen öffentlichen Äußerungen zum Umgang mit der WTG-Insolvenz ein Gespräch angeboten. Als Fuchs ihn gefragt habe, ob er jemanden dazu mitbringen dürfe, habe er sich dabei noch nichts gedacht, sagte Ulfers gegenüber „Hooksiel-Life“.
Aus dem geplanten Vier-Augen-Treffen sei dann das Treffen zwischen Leistungsträgern und den Fraktionsvorsitzenden geworden, das Szlezak organisieren sollte. Skeptisch sei er aber erst geworden, so Ulfers, der selbst krankheitsbedingt einige Tage ausgefallen war, als am vergangenen Donnerstag Fuchs seine Kandidatur bekannt gegeben habe und dabei von einer Unterstützergruppe die Rede gewesen sei. „Wenn ich offiziell mit einem Bürgermeister-Kandidaten spreche, brauche ich dazu die Rückendeckung meiner Partei“, so Ulfers. „Es stellte sich für mich die Frage, vor welchen Karren wir gespannt werden sollen.“
Politik will Leistungsträger besser einbinden
Ulfers verweist wie auch Szlezak darauf, dass es im Wangerland rund 480 „touristische Leistungsträger“ gibt, also Gewerbetreibende, die mit dem Tourismus ihr Geld verdienen. Offiziell in der Kommunalpolitik verankert sei diese Gruppe im „Beirat der WTG“ und in Form von beratenden Mitgliedern im Tourismusausschuss des Rates. Einer davon wird künftig übrigens Christian Fuchs sein.
Zu einem neuen Gesprächsformat hatte die WTG erstmals vor zehn Tagen rund 70 Leistungsträger zu einer nicht-öffentlichen Gesprächsrunde geladen. Dabei hatten Vertreter des Rates versichert, dass man eng zusammenarbeiten wolle und auch über neue Beteiligungsmöglichkeiten der Leistungsträger beraten werde. Ulfers: „Ich wüsste nicht, wie wir es den anderen 474 Leitungsträgern erklären sollten, dass wir mit sechs von ihnen exklusive Gespräche führen.“ Ein „offener Brief“ als Folge des geplatzten Gesprächstermins sei für ihn ein Beleg für eine „bedenkliche Gesprächskultur“, so der SPD-Fraktionschef.
Wangerland (14. 8. 2025) – Der Bürgermeister-Wahlkampf im Wangerland ist eröffnet. Heute hat mit Christian Fuchs (parteilos) seine Bewerbung für das Amt an der der Spitze der Gemeindeverwaltung bekanntgegeben. Er ist damit der erste Gegenkandidat von Mario Szlezak (SPD), der den Posten seit 2021 bekleidet und bereits verkündet hat, im Herbst 2026 erneut kandidieren zu wollen.
Christian Fuchs will Bürgermeister im Wangerland werden. Der Gastronom hat heute seine Kandidatur öffentlich gemacht. Foto: hol
Fuchs (46) ist überzeugt davon, dass das Wangerland seine Potenziale als Tourismusperle an der schönsten Ecke der Nordseeküste nicht ausschöpft. Voraussetzung dafür wäre nach Überzeugung des Gastronomen ein gemeinsames Vorgehen von Bürgern und Unternehmen aller Ortsteile. „Wir müssen das Wir deutlich stärken!“ Dafür müssten die inneren Grenzen im Gemeindegebiet endlich überwunden werden, die er als Zugezogener deutlich spüre. „Warum hat jeder Ort seinen eigenen Gewerbeverein?“
Vor fünf Jahren Landhotel übernommen
Der gelernte Hotelfachmann und studiere Hotelbetriebswirt hat zusammen mit seiner Frau Constanze 2020 das Landhotel „Nakuk“ im Wiardergroden unweit von Horumersiel übernommen. Das Paar hat zwei Kinder im Alter von 5 und 7 Jahren. Fuchs stammt aus Baden-Württemberg, ist in der Hohenzollernstadt Hechingen aufgewachsen. Nach Lehre und Studium hat er in Betrieben in der Schweiz, in England und in Deutschland gearbeitet, zuletzt als stellvertretender Hoteldirektor auf Nordeney. Mit der Übernahme des „Nakuk“ hätten er und seine Frau den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt.
Das Hotel mit seinen 16 Zimmern setzt auf Nachhaltigkeit und regionale Küche. Zielgruppe sind Ruhe und Entspannung suchende Erwachsene. Im Haus gibt es kein WLan, Kinder unter 12 Jahren sind nicht erwünscht. Dafür können Gäste durch Basenfasten oder vegane Kost etwas für ihr Wohlbefinden tun.
Sprecher der Leistungsträger
Sein Entschluss zur Kandidatur stehe in keinem Zusammenhang mit der Insolvenz der gemeindeeigenen Wangerland Touristik GmbH, betont Fuchs, der gerade zu diesem Thema in den vergangenen Wochen als einer der Sprecher der touristischen Leistungsträger an Profil gewonnen hat. Der Gastronom rät zur Besonnenheit. Über Schuld und Verantwortung für die finanzielle Schieflage der WTG könne man erst urteilen, wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen. Wichtig sei aber schon jetzt der Blick nach vorn.
Aus seiner Sicht können der Verkauf von Teilen der WTG an private Investoren auch eine Chance fürs Wangerland sein. Die WTG habe derzeit drei wesentliche Aufgaben: Tourismus-Marketing, Liegenschafts-Verwaltung und Dienstleister. Möglicherweise, so Fuchs, bleibe am Ende nur noch das Marketing übrig. Die Empfehlung des Bürgermeister-Kandidaten: „Die WTG muss sich auf ihre Kernaufgabe konzentrieren – und die richtig gut machen.“
Keine Angst vor Verwaltungsarbeit
In seinem Hotel mit zehn Mitarbeitern kümmert sich Fuchs ums Management, ums Marketing, um die Küche und die Haustechnik. Politisch aktiv sei er in der Vergangenheit noch nicht gewesen. Seine FDP-Mitgliedschaft habe er vor geraumer Zeit gekündigt. Er habe schon vieles im Leben neu erlernen müssen. Insofern schrecke ihn auch nicht die Verwaltungsarbeit im Rathaus. Im Rat der Gemeinde Wangerland habe der Bürgermeister ja nur eine von 25 Stimmen. Aber auch hier gelte: „Wir alle zusammen sind das Wangerland.“ Das „Nakuk“ jedenfalls würde im Fall seiner Wahl seine Frau allein weiterführen.
Busse und Wohnungen fehlen
Er habe vor acht Wochen damit begonnen, ein kleines Team von Unterstützern aufzubauen, mit dem er den Wahlkampf planen und auch Positionen diskutieren möchte, so Fuchs. Für besonders wichtig fürs Wangerland halte er drei Themen: den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und einen Dialog über die Nutzung von erneuerbaren Energien von der Windkraft über Flüssigerdgas bis hin zum Wasserstoff. Ohne vernünftige Busse und günstige Wohnungen würde die Gemeinde immer mehr junge Leute verlieren – und die Wirtschaft potenzielle Mitarbeiter.