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Wenn Segler Heibeck mit seiner „Black Maggy“ auf Marketingtour geht

Hooksiel (2. 10. 2025) – Segeln ist ein anspruchsvoller Sport. Aber neben Mut, Geschick und gutem Material benötigt man manchmal auch ein Quäntchen Glück. Das hat Wolfram Heibeck zuletzt bei der „Silverrudder“, der größten Einhand-Regatta der Welt, gefehlt.

Die „Black Maggy“ mit Skipper Wolfram Heibeck fährt bei den Regatten in Nord- und Ostsee meist um die Spitzenplätze mit. Foto: lightfolio

Auf dem 134 Meilen langen Rundkurs um die dänische Insel Fünen lag der Hooksieler mit seiner „Black Maggy“ fast die gesamte Strecke in Führung – bis kurz vor dem Einlaufen in Svenborg. Kurz vor dem Ziel gab es eine Flaute, so dass gut zwei Dutzend Boote wieder aufschließen konnten.

Flaute bremst Hooksieler aus

Das erste aufkommende Lüftchen traf dann einen Mitbewerber. Heibeck fuhr im Feld der 429 Boote aus 15 Nationen nach 22:24,58 Stunden auf Rang drei, nur zehn Sekunden hinter dem Zweitplatzierten. „Ich bin froh, dass ich es wieder aufs Siegerpodest geschafft habe“, sagt Heibeck im Gespräch mit „Hooksiel-life“.

Der 58-jährige Bootsbaumeister gehört zu den erfolgreichsten Seglern der Region. Die Grundlagen dafür legten seine Eltern. Geboren wurde Heibeck 1967 in Berlin-Köpenick. Die Eltern segelten auf Spree und Ostsee. Die Leidenschaft sprang auf den Sohn über, der als Jugendlicher in Leistungskader berufen wurde, das Segeln zwei Jahre lang als echten Leistungssport betrieb und unter anderem an mehreren Landesmeisterschaften teilnahm. 

Rennbootsbauer gelernt

Nach der Schule absolvierte der junge Mann eine Lehre als Rennbootsbauer beim Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES), das bis heute hoch leistungsfähige Carbon-Ausrüstung etwa für deutsche Bobfahrer und Kanuten herstellt. 

Nach einer großen Radtour durch nahezu den gesamten damaligen Ostblock mit Ausnahme der Sowjetunion lernte Wolfram Heibeck bei der Fahrschule seine heutige Frau Anke kennen. Die Krankenschwester und der Bootsbauer verliebten sich. 1989 wurde Sohn Felix geboren. Und die Mauer fiel, was das Paar aus der ersten Reihe miterlebte. Berlin wurde der jungen Familie zu groß und zu laut. Sie zog nach Laboe in Schleswig-Holstein um. Hier hatte Heibeck einen guten Job gefunden und besuchte zugleich die Meisterschule in Lübeck. In Kiel kam Tochter Magdalena zur Welt. 

Und wieder ein Podesplatz: Der Sprecher der der Silverrudder-Regatta, Philip Cossen, begrüßte Wolfram Heibeck im Ziel. Foto: Beatrix Betten

Mit dem Meistertitel in der Tasche zog es Heibeck mit seiner Familie 1993 nach Hooksiel. Von der Kählerwerft wechselte er 1994 zur Wiking-Werft in Wilhelmshaven, wo er bis zum Jahr 2000 arbeitete. „Aber ich wollte eigentlich immer gern etwas Eigenes machen.“

Seit 25 Jahren selbstständig

Im Jahr 2000 gründete Heibeck die Firma „Spezialbootsbau“. Er mietete zunächst eine Halle der ehemaligen Holzhandlung Brader. Später zog er mit seinem Unternehmen ins Gewerbegebiet um. Pünktlich zum 25-jährigen Firmenjubiläum baute der Bootsbaumeister dort eine zweite Halle – eine Halle als Werkstatt, eine fürs Bootslager. Wobei der Hooksieler häufig außerhalb unterwegs ist – bei seinen Kunden in ganz Deutschland und im europäischen Ausland von Skandinavien bis Spanien. 

Wolfram Heibeck ist seit 25 Jahren mit seiner Werft „Spezialbootsbau“ in Hooksiel selbstständig. Foto: hol

Die Unternehmens-Philosophie: „Individuelle Lösungen für die Wünsche der Kunden – zu einem fairen Preis.“ Häufig geht es bei den Wünschen der Kunden um Geschwindigkeit. Und, so räumt Heibeck ein, das Können des Seglers ist die eine Sache, die Qualität des Materials die andere. Und mit seiner superleichten „Black Maggy“ zeigt Heibeck auf Nord- und Ostsee seit Jahren, was möglich ist. 

Sicherheit und Schnelligkeit

„An Booten mit einer Serienausstattung kann man jede Menge Veränderungen vornehmen, damit sie sicherer und schneller werden“, sagt der Bootsbauer. Ein Knackpunkt: Das Ruder. Hier setzt Heibeck auf besondere Materialien und veränderte Profile, die die Manövrierfähigkeit der Boote verbessern und damit die Sicherheit erhöhen. 

Sein eigenes Boot hat einen mit drei Metern sehr langen Kiel, mit dem man zwar kaum in einen Hafen einlaufen könne, der der gut zwölf Meter langen und knapp vier Meter breiten „Black Maggy“ aber auch bei einer steifen Brise Stabilität verleihe. Der Kiel ist bei Bedarf einklappbar und zudem seitlich schwenkbar – was einzigartig ist und maßgeblich dabei hilft, die Windenergie in Geschwindigkeit umzuwandeln. Hinzu kommen extrem leichte Carbon-Bauteile. Wichtig auch gute Segel. Das zusammen macht die „Black Maggy“ zu einem Hightech-Paket auf dem Wasser.

Pflichttermine auf der Jade

Für Heibeck ist das Segeln Arbeit und Freizeit zugleich. Als Mitglied des Wassersportvereins (WSV) Hooksiel und der Segelkameradschaft Horumersiel nimmt er an nahezu allen heimischen Regatten teil. „Die Horum-Regatta der SK Horumersiel ist ein absoluter Pflichttermin“, schildert der Hooksieler. Aber auch bei allen anderen Rennen in der Jade, rund um Helgoland und selbst bei den „HookSail“-Mittwochsausfahrten zwischen Wilhelmshaven und Horumersiel ist die „Black Maggy“ dabei. 

Internationalen Vergleichen stellt sich der Hooksieler meist auf der Ostsee. Seit 2014 ist er regelmäßig bei der „Silverrudder“ dabei, zwei Mal bereits als Rekordhalter, sonst als Platzierter – erst in einer kleineren und nach der Verlängerung der „Black Maggy“ in einer größeren Bootsklasse.

Segeln ist für Wolfram Heibeck Beruf und Hobby zugleich. Besonders viel Spaß bereitet im das Segeln mit einer Crew. Foto: privat

Ähnlich herausfordernd ist die 900 Seemeilen lange „Midsummer Sail“, die Heibeck 2021 zusammen mit Mitsegler Thies Bartels gewinnen konnte. Bei der Regatta ist die Ostsee vom südlichsten bis zum nördlichsten Punkt zu durchsegeln. 2023 verhinderte ein medizinischer Notfall einen neuerlichen Erfolg. Crew-Mitglied Hendrik Busemann erlitt an Bord einen allergischen Schock. Dieses Jahr hatte Heibeck selbst Pech. Der Großbaum schlug um und traf den Skipper am Kopf. Mit der Platzwunde war an eine Fortsetzung des Rennens nicht zu denken. 

Werbung in eigener Sache

In der Seglerszene ist Wolfram Heibeck bekannt wie ein bunter Hund. Die gute Vernetzung ist für den Bootsbauer wichtig. So steht er mit der ambitionierten Wilhelmshavener Seglerin Marlene Brudek ebenso in regelmäßigem Kontakt wie mit Deutschlands wohl bekanntestem Berufssegler und Vendée-Globe-Teilnehmer Boris Herrmann. Am wichtigsten aber sind die persönlichen Eindrücke potenzieller Kunden. „Wenn ich mit meiner ,Black Maggy‘ an Segel-Veranstaltungen teilnehme, dann ist das das beste Marketing für mein Unternehmen.“

Traditionssegler auf der Jade vor Hooksiel

Wilhelmshaven/Hooksiel (25. 9. 2025) – Für Fans von Traditionsseglern lohnt sich an diesem Wochenende ein Ausflug nach Wilhelmshaven. Oder zumindest ein Blick vom Hooksieler Außenhafen auf See. 

Maritimes Schauspiel auf der Jade: An diesem Wochenende wird die „Wilhelmshaven Sailing-Cup“-Regatta ausgetragen. Foto: Ganske

Im Rahmen der „23. Wilhelmshaven Sailing-Cup“-Regatta stechen samstagfrüh , 27. September, von Wilhelmshaven aus elf Schiffe in See und segeln an Hooksiel vorbei die Jade hinunter. Wer mag, kann mitsegeln oder sich die Segler am Bontekai in der Jadestadt aus der Nähe ansehen. Zumindest die wehenden Segel sind aber auch von Land aus gut wahrzunehmen. 

Die einst von der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung (WHV) als „Jade-Weser-Port-Cup“ aus der Taufe gehobene Veranstaltung gilt heute als älteste Traditionssegler-Regatta an der Küste. Dazu werden nach Angaben der Wilhelmshavener Freizeit & Touristik GmbH etwa 800 Mitsegler einchecken. 

Ein echter Hingucker für maritim Interessierte dürfe die Einlaufparade am Samstag ab 17 Uhr werden. Dann inetwa werden die Regatta-Teilnehmer die Kaiser-Wilhelm-Brücke passieren und wieder am Bontekai festmachen. Bereits am Freitag, 26. September, stechen rund 700 Schüler, Studierende und Auszubildende zur Jugendregatta „Boarding Next Generation“ in See. 

Umrahmt wird die Regatta von einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm, das vom Hafenschwimmen, über Segelboot- und Papierboot-Regatten und Schiffsbesichtigungen bis zum Kajenmarkt reicht. 

Am Bontekai wird übrigens auch der Hooksieler Krabbenkutter „Trotz“ liegen und frischen Granat anbieten. Für den verkaufsoffenen Sonntag will sich die Wilhelmshavener Innenstadt dann in eine „Piraten-City“ verwandeln. 

„Jade-Pokal“ für Hartwig Gerdes

Erfolgreiche Segler
Sieger und Platzierte der „HookSail 2024“: (von links) Hartwig Gerdes, Sabine Koopmann, Wilko Schipper, Holger Liebert, Claudia Hicken, Henning Gehrken, Kea Müller, Martin, Spreen, Jörg Meißner, Birte Schleebaum und ganz vorn die jüngste Mitseglerin Hannah Diebel. Foto: Dörte Salverius

Hooksiel (19. 9. 2924) – Der Wassersportverein (WSV) Hooksiel hat seine Serie der Mittwochsregatten für diese Saison beendet. Den neu aufgelegten „Jade-Pokal“ sicherte sich Hartwig Gerdes. Zur letzten Wettfahrt gingen am Wochenende bei besten Wetterbedingungen 30 Segeljachten an den Start zur „HookSail 2024“. Im Anschluss fanden sich die Crews im WSV-Vereinsheim zur Siegerehrung ein.

Zwischen Mai und September wurde auf der Jade an acht Mittwochabenden „nach Regeln gesegelt“. Hinzu kam der letzte Lauf am Sonnabend. Rund 60 Boote hatte WSV-Regattawart Hendrik Busemann am Ende der Serie auf seiner Teilnehmerliste, mehr als in den Jahren zuvor.

Über die steigende Zahl ambitionierter Segelsportlerinnen und -sportler freute sich auch WSV-Vorsitzender Heinz Martin, der die „HookSail“ vor über zehn Jahren gemeinsam mit dem damaligen Regattawart der Segelkameradschaft Horumersiel (SKHS), Tanno Kruse, ins Leben gerufen hatte. „Angefangen haben wir mit zwei Schiffen“, erinnerte sich Martin. In diesem Jahr waren es pro Wettfahrt mehr als 20, sogar bis zu 38 Jachten. „Eine schöne Serie“, resümierte Martin.

Die Teilnehmer kommen nicht mehr nur von WSV und SKHS, sondern auch vom Wilhelmshavener Segel-Club (WSC), vom Sail Lollipop Regattaverein (SLRV) und vom Oldenburger Yachtclub (OYC), alle beheimatet am Hooksmeer. Zu segeln ist ein Kurs rund um das Muschelzuchtgebiet. Aus den jeweils erreichten Platzierungen errechnet sich das Gesamtergebnis. 

Gruppe weiße Segel: 1. „Timpetu“ (Kea Müller, SKHS), 2. „Sternschnuppe“ (Jörg Meißner, WSC), 3. „Stella di Mare“ (Martin Spreen, WSV). 
Bunte Segel (mit Spinnaker bzw. Gennaker): 1. „Frechdax“ (Wilko Schipper, SLRV), 2. „Friesisch-X“ (Tanno Kruse, SKHS), 3. „Corroborree“ (Holger Liebert, WSV). 
Mehrrümpfer: 1. „Dreebeen“ (Henning Gehrken, SKHS), 2. „Thilina“ (Sabine und Harald Koopmann, WSV), 3. „Boaty“ (Claudia und Nils Hicken, SKHS). 
Racer: 1. „Dienstreise“ (Mareike und Tammo Diebel, SKHS), 2. „Kurschatten“ (Frank Häger, WSV), 3. „Black Maggy“ (Wolfram Heibeck, WSV). 

Für Platz eins bis drei gab es Pokale, darüber hinaus pro gestartetes Schiff ein Präsent. Mit Wanderpreisen würdigte der Regattawart unter anderem besonders faires Verhalten oder Newcomer auf der Regattabahn. 

Zum ersten Mal nach über 20 Jahren wurde auf Initiative von Hendrik Busemann auch wieder der „Jade-Pokal“ vergeben. Dafür zählen die Ergebnisse der verschiedenen Regatten im Jaderevier: 1. „Stella Maris“ (Hartwig Gerdes, SKHS), 2. „Corroborree“ (Holger Liebert, WSV), 3. „Indigo“ (Hendrik Busemann, WSV). Mehrrümpfer: 1. Dienstreise“ (Mareike und Tammo Diebel, SKHS), 2. „Thilina“ (Sabine und Harald Koopmann, WSV), 3. „Tribelle“ (Ulf Rosskamp, SLRV).

Der „Wilhelmshaven Sailing Cup“ am Samstag, 28. September, findet erstmals ohne die Begleitregatta für Sportboote statt, zum Bedauern vieler Segler. „Wir wollen die Regatta nicht ausfallen lassen“, sagte Michael Blenk vom WSC nach der Siegerehrung. Er lud zu einer Wettfahrt vom Nassauhafen nach Hooksiel und zurück ein, wobei die Teilnehmenden selbst die gesegelte Zeit nehmen sollen. Treffpunkt ist um 12 Uhr am Nassauhafen. 

Die Mitglieder des WSV Hooksiel beenden am 28. September die Wassersportsaison mit einem Törn auf der Jade – bei bester Sicht auf die Traditionssegler des Wilhelmshaven Sailing Cup.

Mit der „Wilden 13“ zur Regatta

Segeln in Hooksiel
Das jüngste Mitglied in der Flotte der Jugendboote ist die „Wilde 13“, ein Regatta-Opti, gefördert von der OLB-Stiftung. Dr. Klaus-F. Edeling (Mitte links) und Arno Wiemers (daneben) von der OLB-Stiftung ließen es sich nicht nehmen, den Kindern die Jolle persönlich zu übergeben. Mit ihnen freuten sich Jugendleiterin Sonja Heimann und WSV-Vorsitzender Heinz Martin. Bild: Dörte Salverius 

Hooksiel (13. 9. 2024) – Das knallige Orange der Schwimmwesten ist nicht zu übersehen. Sie sind Pflicht, ohne steigt keiner ins Boot. Optis werden aus dem Jollenregal gezogen, aufgeriggt und dann zu Wasser gelassen. Mädchen und Jungen klettern hinein, und schon bald schiebt sie der Wind aufs Hooksmeer hinaus. Es ist Montag, und montags wird trainiert. Am Wind segeln, vorm Wind segeln, halsen und wenden, ablegen und anlegen. Sechs bis 15 Jahre sind sie alt, und alle mit Begeisterung dabei. 

Der Wassersportverein Hooksiel (WSV) und die Segelkameradschaft Horumersiel (SKHS) machen bei der Jugendarbeit schon länger gemeinsame Sache. Doch so richtig Fahrt aufgenommen hat sie erst im vergangenen Jahr. 10 bis 15 Kinder und Jugendliche kommen inzwischen regelmäßig zu den Übungsnachmittagen mit WSV-Jugendleiterin Sonja Heimann, der bis zu acht Helferinnen und Helfer zur Seite stehen. 

Das Segeln soll dem Nachwuchs in erster Linie Freude machen. Und wenn er dabei sportlichen Ehrgeiz entwickelt – umso besser. Die ersten Mädchen und Jungen sind bereits fit genug, um an Jugend-Regatten teilzunehmen. Für Spaß und Erfolg bei Wettfahrten braucht es allerdings auch flotte Jollen. Dank einer Förderung durch die OLB Treuhand Stiftung Weser-Ems, konnte der WSV jetzt einen neuen schnellen Regatta-Opti anschaffen. „Wilde 13“ sein Name, dem er bei der nächsten Regatta Ehre machen soll. 

Zur Flotte der Jugendgruppe gehören neben einigen Optis auch ein Laser, eine VB-Jolle und eine Feva. Aber da ist noch Luft nach oben, sind sich Jugendleiterin und Betreuer einig, denn mit zunehmendem Alter ihrer Schützlinge wachsen auch deren Ansprüche an das Bootsmaterial. Schnell segeln wollen sie alle gern.

HookSail 2023 gestartet: Spaß auf der Jade durch „Segeln nach Regeln“

Mittwochs Regatta in Hooksiel
Die Siegerinnen, Sieger und Platzierten der HookSail 2022 nach der Preisverleihung. Foto: Dörte Salverius

Hooksiel (4. 6. 2023) – Mittwochs nach Feierabend heißt es „Leinen los!“ zur HookSail. Unter dem Motto „Segeln nach Regeln“ geht es zu sportlichen Wettfahrten auf die Jade raus, bei denen der Spaß und die Freude am Segeln im Vordergrund stehen. Zum Auftakt Ende Mai waren es gleich 25 Jachten, die bei gutem Wind den Kurs rund um das Muschelzuchtgebiet absegelten. „Ein gelungener Start in die Segelsaison“, befand Hendrik Busemann denn auch, der als Regattawart des Wassersportvereins Hooksiel (WSV) die Feder bei der Veranstaltung führt. 

Die Teilnehmer kommen wiederum aus den am Hooksmeer beheimateten Vereinen WSV, Wilhelmshavener Segel-Club (WSC) und Sail-Lollipop Regatta-Verein sowie vom Mitveranstalter, der Segelkameradschaft Horumersiel (SKHS). Insgesamt stehen acht Termine im Kalender, die von der Tide vorgegeben werden.

Mit dem Start in die neue Saison war der offizielle Abschluss der HookSail 2022 verbunden. Die eigentlich jeweils am Ende der Saison stehende Regattafete mit Siegerehrung musste verschoben werden und fand jetzt am Vereinsheim des WSV statt. Insgesamt seien im vergangenen Jahr mehr als 60 Jachten gestartet, zog Hendrik Busemann eine eindrucksvolle Bilanz, der, unterstützt von Christian Fahl (SKHS), die Wanderpreise vergab. 

In der Spinnaker-Gruppe gewannen Holger Liebert und Axel Seyfert (Corroborree, WSV) gefolgt von Christian Fahl (Hermann B., SKHS) und Kea Müller (Timpetu, SKHS). Bei den weißen Segeln erkämpfte sich die Crew der „Jots“ mit Skipper Jörg Bendiks (SKHS) Platz eins. Zweiter wurde Helmut Hörnle (Doughnut, SLRV), dritter Sascha Mende (Carrera, SLRV). 

Preis selbst für den „Held im Mittelfeld“

Die Gruppe der Trimarane führte Henning Gerken (Dreebeen, SKHS) an, gefolgt von Nils Hicken (Boaty, SKHS) und Heinz Kuhlmann (Eagle, WSV). Bei den Racern ließ Wolfram Heibeck (WSV) mit seiner „Black Maggy“ die Konkurrenz hinter sich. Ein Sonderpreis ging an die Crew der „Corroborree“, weil sie keine der Feierabend-Regatten ausgelassen hatte. Hinrich Ruhe (Sunshine, WSV) erhielt den Preis für die weiteste Anreise, macht er sich doch jeweils ganz von Minden aus auf den Weg.

Mittwochs-Regatta Hooksiel
Die Jade ist für den Segelsport ein ideales Revier.  Foto: Dörte Salverius

Die „goldene Klampe“ ging an Michael Blenk (Race, WSC). Mit diesem Preis wurde erstmals der „Held vom Mittelfeld“ aus der Spinnaker-Gruppe belohnt. Damit hätten auch die nicht ganz vorne mitsegelnden Mannschaften eine Chance auf eine Auszeichnung, „denn schließlich gilt: dabei sein ist alles“, so Busemann.

Die nächste Mittwochsregatta ist am 14. Juni, ein Termin, den sich auch Sehleute merken sollten, denn von der Hooksieler Mole aus lässt sich das sportliche Ereignis gut beobachten. Geschleust wird um 18 Uhr.

Vorbereitungen auf „MidsummerSail“ laufen

Die WSV-Skipper Wolfram Heibeck und Heinz Kuhlmann stecken dann bereits in den letzten Vorbereitungen für ihre Teilnahme an der „MidsummerSail“, die am 21. Juni, am Mittsommertag, vor Wismar gestartet wird. Dabei handelt es sich um die längste Ostseeregatta, die über rund 900 Seemeilen vom südlichsten Punkt der Ostsee bis zum schwedische Töre führt, dem nördlichsten Punkt. Im Schnitt werden dafür sieben Tage und Nächte benötigt.

Wolfram Heibeck startet nicht zum ersten Mal. Vor zwei Jahren segelte er seine „Black Maggy“, eine Open 40, auf den ersten Platz, eine großartige Leistung. Gemeinsam mit Co-Skipper Hendrik Busemann will er an diesen Erfolg anknüpfen. Heinz Kuhlmann setzt auf seinem Trimaran „Eagle“, einer Dragonfly 32, auf eine Vierer-Crew, dabei auch Sohn Björn. Die Konkurrenz ist groß, aktuell sind 85 Jachten gemeldet

Mit einer steifen Brise und viel Sonnenschein in die neue Saison

Regatta
Die „Aeolus“ bei derRundfahrt auf der Jade. Selbst ein Flautenfeld konnte die gute Laune der Skipper Ralf Trappe (links) und Michael Rodenbach nicht trüben. Foto: Dörte Salverius

Hooksiel (15. 5. 2023) – Herrlicher Sonnenschein, eine leichte Brise auf der Jade, ideales Segelwetter. Die Aktiven des Wassersportsvereins Hooksiel (WSV) hatten bei ihrer offiziellen Saisoneröffnung beste Bedingungen. Rund 25 Segler beteiligen sich zum „Ansegeln“ an einer kleinen Rundfahrt. Wichtiger aber sei, so Vorsitzender Heinz Martin, die Begegnung der Mitglieder, die sich zum Teil über das Winterhalbjahr kaum gesehen hätten. Für gemeinsame Gespräche boten dann eine Kaffeetafel im Anschluss an den sportlichen Teil und ein abendliches Grillen reichlich Gelegenheit. 

Das „Ansegeln“ ist der traditionelle Startschuss in die Seglersaison in Hooksiel. Bis dahin haben die Bootseigner aber schon einiges erledigt, wie Michael Rodenbach und Ralf Trappe im Gespräch mit „Hooksiel-Life“ schildern. Die beiden Skipper kommen aus Fedderwarden und sind seit 18 bzw. 31 Jahren Mitglied im WSV. „Die Saisonvorbereitung fängt eigentlich schon am Ende der vorherigen Saison an“, sagt Trappe. „Sobald die Boote aus dem Wasser sind, müssen sie auf unserem Waschplatz gründlich abgespritzt werden, um Muscheln, Seepocken und Schleim zu entfernen.“ 

WSV anläge
Die WSV-Boots sind im Wasser. Die Saison kann beginnen. Foto: hol

Ab April richtet sich dann der Blick auf die neue Saison. Was dafür an Arbeit anfällt, variiert von Boot zu Boot. Segel werden bei Bedarf ausgebessert, Schutzplanen kontrolliert und gereinigt, das Öl im Schiffsmotor gewechselt, Elektronik und Funkgerät überprüft. „Was jeder Skipper von seiner persönlichen Ausstattung über den Winter von Bord nimmt und dann wieder einrichten muss, ist natürlich sehr unterschiedlich“, sagt Ralf Trappe. 

Die „Aeolus“, das Segelboot von Michael Rodenbach, ist 9,75 Meter lang und 3,05 Meter breit. Das Schiff bietet Schlafplätze für vier Mitsegler. Entsprechend umfangreich ist der Hausstand an Bord. Die „Aeolus“ hat einen GFK-Rumpf. GFK steht für glasfaserverstärkter Kunststoff.

Wie bei allen anderen Booten spielt bei der Saisonvorbereitung die Erneuerung des Anstrichs unterhalb und oberhalb der Wasserlinie eine entscheidende Rolle. Das gesamte Unterschiff wird angeschmirgelt, bevor der neue Antifouling-Anstrich aufgetragen werden kann. „Natürlich völlig biozidfrei“, sagt Ralf Trappe. Sorgen bereiteten den Skippern in diesem Frühjahr die sehr niedrigen Temperaturen bis weit in den April hinein. „Wenn man bei zu niedrigen Temperaturen streicht, kann man sich das gleich schenken“, sagt Vereinsvorsitzender Martin, selbst auch ein erfahrener Segler.

Ralf Trappe und Michael Rodenbach
Die Fedderwarder Segler Ralf Trappe (links) und Michael Rodenbach schildern an Bord der „Aeolus“ die zum Teil recht arbeitsreiche Saisonvorbereitung . Foto: hol

Die Außenhaut der Boote oberhalb der Wasserlinie will ebenfalls gründlich gereinigt und behandelt werden, damit sie gegen Salzwasser und vor UV-Strahlen geschützt ist: Politur, Paste, mehrere Wachsschichten. „Da kommen schon ein paar Tag Arbeit an Land zusammen, bevor wir das Boot mit der Slipanlage unseres Vereins wieder zu Wasser lassen können“, sagt Rodenbach.

Eine Besonderheit beim WSV: Am Tag vor dem Ansegeln sind alle Vereinsmitglieder aufgefordert, ehrenamtlich das Vereinsgebäude und das Gelände am Hooksmeer zu reinigen. „Die Beteiligung ist hier wirklich toll. Das klappt längst nicht mehr in jedem Verein“, sind Rodenbach und Trappe überzeugt. Die gute Beteiligung ist um so bemerkenswerter, da ein großer Teil der WSV-Mitglieder nicht gleich um die Ecke wohnt.

Die Belohnung für die Mühe war ein „ganz toller Tag“ auf der Jade, bei dem die Segler ihre eigenen Fertigkeiten und den Zustand ihres Materials überprüfen konnten. Freuen dürfen sich die Skipper jetzt unter andrem auf acht Mittwochs-Regatten auf der Jade. Die erste Wettfahrt ist für den 31. Mai geplant. Hinzu kommen individuelle Törns. „Ich gehe sechs bis sieben Wochen in die Ostsee“, sagt Michael Rodenbach und schwärm: „Tidefrei, alle paar Kilometer ein Hafen als mögliches Ziel …“ Schöner als in Hooksiel? Natürlich nicht, wehrt der WSV-Recke ab. „Hier muss man halt richtig segeln können.“

Dörte Salverius gab als erste Frau den Hooksieler Seglern den Kurs vor

Hooksiel (19.1. 2023) – Dörte Salverius hat 17 Jahre lang den Wassersportverein (WSV) Hooksiel geführt. Jetzt wurde sie auf der Jahreshauptversammlung des Vereins dafür von Hans Hüser, Vorsitzender des Regionalverbandes Segeln Weser-Ems, mit einer Urkunde und der goldenen Ehrennadel des Verbandes für ihre Leistung geehrt. Die Journalistin aus St. Joost war die einzige Frau Deutschlands an der Spitze eines Segelvereins, als sie 2003 den Vorsitz übernahm. Energisch, zielorientiert und unaufgeregt führte sie den Verein mit seinen rund 350 Mitgliedern. 

Zur Tätigkeit der 1. Vorsitzenden zählte die Verwaltung einer umfangreichen Liegenschaft mit Sommer- und Winterplätzen für die rund 60 Boote des Vereins, der Betrieb des Vereinshauses am Hooksmeer und die Organisation zahlreicher Veranstaltungen. Mehrfach wurde sie im Amt bestätigt. Vor drei Jahren verzichtete sie auf eine mögliche Wiederwahl. Neben den Vereinsgeschäften brachte sie sich in vereinsübergreifende Arbeit des Regionalverbandes Segeln in Weser-Ems und des Segler-Verbandes Niedersachsen ein. 

Hansi Hüser überreichte der langjährigen WSV-Vorsitzenden Dörte Salverius die goldene Ehrennadel des Verbandes (rechtes Bild). Links: Vorsitzender Heinz Martin (von rechts) überreicht Jahn Janssen und Ralf Trappe den „Fahrtenpreis 2022“. Manfred Bolinius erhält eine goldene Nadel für 50-jährige Mitgliedschaft. Fotos: WSV/Theo Kruse

Auf der Hauptversammlung steckten die WSV den Kurs Richtung neue Saison ab. Der 1. Vorsitzende Heinz Martin begrüßte dazu mehr als 125 Wassersportler. In den nächsten Wochen heißt es für die Eigner, ihre Boote für den Sommer fit zu machen. Im April werden die Jachten nach und nach wieder zu Wasser gebracht. Mit dem traditionellen Ansegeln am 13. Mai fällt im WSV Hooksiel dann der Startschuss für die Saison 2023.

Im Jahresprogramm des Vereins steht erneut das Feierabendsegeln, die „HookSail“. An acht Mittwochabenden geht es mit Seglerinnen und Seglern aus den Nachbarvereinen zu einer kleinen Regatta auf die Jade hinaus. Die erste Wettfahrt ist am 31. Mai geplant. 

Intensiviert werden soll die Jugendarbeit. In Kooperation mit der Segelkameradschaft Horumersiel bietet der WSV ab Frühjahr für Kinder und Jugendliche montags ab 17 Uhr ein Segeltraining an. Jugendwart Matthias Behrens plant außerdem wieder eine Ferienpassaktion sowie ein Jugendcamp. Und nicht zuletzt richtet der Verein am 26. August einen Lauf der Jugendmeisterschaften Wilhelmshaven-Friesland aus. 

Den „Fahrtenpreis 2022“ erhielten Jahn Janssen und Ralf Trappe. Sie waren im vergangenen Jahr mit gleichem Ziel unterwegs, durch den Göta-Kanal in Schweden. Die beiden WSV-Skipper waren eher zufällig zur gleichen Zeit unterwegs. Mit seiner „Touché II“ war Trappe 40 Tage unterwegs und legte dabei 1237 Seemeilen zurück. Die „Mary-Ann“ von Jahn und Angelika Janssen kehrte nach elf Wochen mit 1313 Seemeilen im Kielwasser in den Heimathafen zurück. Die größte Herausforderung dieses einmaligen Törns seien die mehr als 60 Schleusen gewesen, die es auf der Wasserstraße zu passieren galt, waren sich die Preisträger einig.

Für langjährige Mitgliedschaft im WSV wurde Manfred Bolinius geehrt, der seit 50 Jahren dem Verein angehört. An der Spitze des Vereins steht auch für die nächsten drei Jahre Heinz Martin. Er wurde im Amt bestätigt, ebenso wie Claus Weegen als 2. Vorsitzender.

Für die Hooksieler Sportbootfahrer hat sich auf der Jade mit der Inbetriebnahme des LNG-Terminals einiges verändert. Das Flüssigerdgas-Regasifizierungsschiff „Höegh Esperanza“ muss bei einem Kurs Richtung Wilhelmshaven passiert werden. „Dann ist zu allen Seiten unbedingt ein Abstand von 300 Metern einzuhalten“, informierte Martin die Sportschiffer.

Zuversichtlich äußerte er sich über den Schleusenbetrieb, der im vergangenen Jahr aufgrund dringender Reparaturarbeiten nur eingeschränkt lief. Ende Januar, Anfang Februar werde die Schleusenkammer zwecks Bauwerksprüfung trockengelegt, habe er von Niedersachsen Ports erfahren. In der Saison solle der Schleusenbetrieb ohne Einschränkungen und in gewohnter Weise laufen, dafür werde auch die inzwischen auf vier Mitarbeiter aufgestockte Schleusen-Crew sorgen.