Drücken Sie „Enter“, um den Inhalte zu überspringen

Alle Beiträge zum Thema “Tierschutz”

Weggelaufen? Entführt? Schaf stellt Ermittler vor Rätsel

Hooksiel (14. 9. 2025) – Von Hunden weiß man, dass sie es teilweise schaffen, über etliche Kilometer zurück zu ihrem Wohnort zu finden, wenn sie irgendwo verloren gegangen sind. Auch von Katzen hat man schon Ähnliches schon gehört. Aber von Schafen? Um so spannender ist die Frage, wie es ein Schaf aus Elsfleth bis nach Hooksiel geschafft hat, und was das gute Tier hier wohl will.

Haben sich am Samstag früh auf einer Koppel bei Hooksiel kennengelernt: Jan Alter und ein Schaf aus Elsfleth. Fotos: privat

Am Samstag früh kur vor 8 Uhr fuhr Jan Alter von Hooksiel kommend zurück zu seinem Wohnort Jever. In Schmidtshörn biegt er nach links ab auf die Landesstraße Richtung Waddewarden. Gut hundert Meter weiter fällt sein Blick auf eine nicht gesicherte Wiese auf der linken Straßenseite. Dort steht ein Schaf.

Tier lag schon im Graben

„Wenn das Tier unverhofft auf die Straße läuft, kann das schlimme Folgen haben“, denkt Alter, hält an, versperrt mit seinem Wagen die Zufahrt zur Koppel und begibt sich zu dem Schaf, das offenbar zuvor schon in ein Tief oder einem Graben gelegen hatte. „Die eine Seite war jedenfalls ganz nass.“

Das zutrauliche Tier ist offenbar froh über den Helfer, der zum Handy greift und die Polizei verständigt. Die wiederum bittet ihn, die Nummer der Ohrmarke des Schafes durchzugeben. Gesagt getan. Hin zum Schaf, Nummer fotografiert und an die Polizei weitergeleitet. Eine gute viertel Stunde später die Rückmeldung der Ordnungshüter aus Jever. Die Nummer allein reicht nicht. Zur Identifikation des Schafes und des dazugehörigen Schäfers werde auch die zweite Ohrmarke benötigt.

Ohrmarken als Wegweiser

Kein Problem für Alter. Wieder hin zum Schaf, die andere Ohrmarke fotografiert und ab damit zur Fahndungstruppe. Gut 20 Minuten später der erneute Rückruf aus dem Kommissariat Jever. „Merkwürdig“, so der Polizist. Die Ermittlungen hätten ergeben, dass das Schaf aus Elsfleth an der Hunte kommt. Der dazu gehörige Schäfer sei aber nicht zu erreichen. Man werde jetzt den zuständigen Jagdpächter informieren.

Der Jäger wohnt glücklicherweise gleich nebenan. Landwirt Karl-Gerd Müller kommt von der Hofstelle Maihausen herbei und macht sich mit Jan Alter auf die Suche nach dem Schaf, das inzwischen weggelaufen war und erneut in einem Graben festsitzt, der glücklicherweise aber kein Wasser führt. Die beiden Männer schaffen es, das Tier aus dem Graben, über Wiese und Landesstraße zu bugsieren. Allerdings: Dann hat das Schaf keine Lust mehr, legt sich hin und lässt sich auch durch gutes Zureden nicht dazu bewegen, wieder aufzustehen. 

Mit dem Anhänger nach Maihausen

Müller eilt zu seinem Hof und kommt nach einer viertel Stunde mit einem Trecker samt Viehanhänger zurück. Mit vereinten Kräften gelingt es den Rettern, das Schaf auf den Hänger zu schieben und in eine sichere Viehbox in Maihausen einzuquartieren.

In einen Graben gerutscht – allein hätte sich das Schaf vielleicht gar nicht mehr aus der misslichen Lage befreien können.

Aber wie ist das Schaf überhaupt nach Hooksiel gelangt? Dieser Frage konnte zumindest am Wochenende noch nicht geklärt werden. Ist es geflüchtet? Wurde es entführt? Oder hat das Schaf vielleicht nur eine falsche Ohrmarke? Offene Fragen. Und was passierte mit dem Tier, wenn der rechtmäßige Besitzer nicht gefunden wird? „Vielleicht kann ich es dann als Finder behalten“, sinniert Jan Alter, der einen abenteuerlichen Vormittag in Hooksiel hinter sich hat. „Einen guten Rasenmäher kann man doch immer gebrauchen …“ 

Erneuter Fall von Vogelgrippe im Wangerland: 12000 Hennen getötet

Wangerland (6. 2. 2025) – In einem Legehennen-Betrieb in der Gemeinde Wangerland ist am Mittwoch die Vogelgrippe amtlich festgestellt worden. Nach Mitteilung des Veterinäramtes Jade-Weser zeigen die betroffenen Tiere die für die Aviären Influenza (HPAI) typischen Symptome, darunter erhöhte Sterblichkeit, Apathie und Fieber. 

Nach dem Verdacht seien umgehend Proben entnommen und an das Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg übermittelt worden. Das Vogelgrippevirus wurde in den Proben nachgewiesen. Der Befunde sei am heutigen Donnerstag vom Referenzlabor des Friedrich-Loeffler-Instituts offiziell bestätigt. 

Der Geflügelbestand von 12.000 Legehennen wurde entsprechend den gesetzlichen Vorgaben tierschutzgerecht getötet, um eine weitere Ausbreitung der Seuche zu verhindern. Zur Eindämmung der Tierseuche wurden um den nördlich von Hohenkirchen gelegenen Betreib eine Schutz- und eine Überwachungszone eingerichtet.

Schutzzone eingerichtet

Diese Zone umfasst einen Radius von drei Kilometern. Innerhalb dieser Zone gelten strenge Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. Neben Hobbyhaltungen sind auch Betriebe mit großen Geflügelbeständen von den damit verbundenen Einschränkungen betroffen.

An die Schutzzone schließt sich die Überwachungszone mit einem Radius von zehn Kilometern an. Sie umfasst Teile der Gemeinde Wangerland, der Stadt Wittmund, der Samtgemeinde Esens sowie der Inseln Wangerooge und Spiekeroog. Hooksiel liegt knapp außerhalb der Zonen.

Auflagen für Geflügelhalter

In den eingerichteten Zonen müssen alle Geflügelhalter, ob gewerblich oder hobbymäßig, ihre Tiere unverzüglich aufstallen. In der Überwachungszone ist Geflügel von Wildvögeln abzusondern. Der Kontakt von Geflügel zu Wildvögeln ist strikt zu vermeiden. Der Transport von Geflügel, Eiern und weiteren tierischen Produkten aus den betroffenen Zonen ist ausschließlich mit behördlicher Genehmigung erlaubt. Das Veterinäramt hat für den betroffenen Bereich eine Ineraktive Karte ins Netz gestellt.

Erst im Dezember vergangenen Jahres war wenige Kilometer entfernt auf einem Wangerländer Betreib ebenfalls die Vogelgrippe aufgetreten. Aktuell ist auch ein Legehennenbetrieb im Landkreis Aurich an der Kreisgrenze zu Wittmund betroffen.

Veterinäramt schlägt Alarm: Vogelgrippe im Wangerland ausgebrochen

Wangerland/Hooksiel (1. 12. 2024) – Vogelgrippen-Alarm im Wangerland. Wie das Veterinäramt Jade-Weser mitteilt, wurde am Samstag in einem Betrieb im Wangerland mit etwa 28.000 Tieren der Ausbruch der Vogelgrippe amtlich festgestellt. „Unmittelbar nachdem die ersten Tiere die typischen Symptome zeigten, wurden von Tierärztinnen und Tierärzten des Veterinäramtes strichprobenartig Proben genommen. Dabei wurde der Vogelgrippe-Erreger nachgewiesen“, heißt es in der Mitteilung.

Die Tiere hätten die für Hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI), allgemein bekannt als Vogelgrippe, typische Symptome gezeigt. Mehrere Tiere seien bereits an der Erkrankung gestorben gewesen. Das Veterinäramt nahm stichprobenartige Tupferproben von den Tieren. Diese wurden im amtlichen Untersuchungsinstitut des LAVES in Oldenburg untersucht. „Dabei wurde der Vogelgrippe-Erreger nachgewiesen“, so die Behörde. 

Betroffene Tiere getötet

Die Tiere wurden unverzüglich getötet. Um den betroffenen Betrieb, der zwischen Carolinensiel und Neugarmssiel liegt, wurde eine Schutzzone mit drei Kilometern Radius und eine Überwachungszone mit zehn Kilometern Radius eingerichtet. Hooksiel liegt knapp außerhalb der Überwacungszone.

Die Überwachungszone betrifft weite Teile der Gemeinde Wangerland, der Stadt Wittmund und sowie Teile der Samtgemeinde Esens (Neuharlingersiel und Werdum). Für die Schutz- und Überwachungszone gilt, dass gewerbliche und auch Hobbygeflügelhalter keine Tiere hinein- oder herausbringen dürfen.

Geflügel von Wildvögeln trennen

Alle Geflügelhalter in der Schutzzone müssen ihre Tiere unverzüglich aufstallen. In der Überwachungszone ist Geflügel von Wildvögeln abzusondern, zum Beispiel durch Aufstallung oder eine Vorrichtung aus engmaschigen Netzen. Der Kontakt von Geflügel zu Wildvögeln ist strikt zu vermeiden. Der Transport von Geflügel, Eiern und weiteren tierischen Produkten aus den betroffenen Zonen ist ausschließlich mit behördlicher Genehmigung erlaubt.