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Beiträge veröffentlicht in Oktober 2024

Neuer Campingplatz-Leiter setzt auf Sauberkeit und auf Funktionalität

Mark Schlemme
Mark Schlemme ist der neue Leiter des Campingplatzes in Hooksiel. Foto: hol

Hooksiel (30. 10. 2024) – Was ist ein Campingplatz, auf dem niemand campiert? Richtig: Eine weitgehend leere Fläche. Das heißt aber nicht, das so ein Platz nicht einen Campingplatz-Leiter bräuchte. Mark Schlemme, Herr der an die 1500 Wohnwagen-Stellplätze der Wangerland Touristik GmbH (WTG), ist jedenfalls zuversichtlich, dass es ihm über die Wintermonate nicht langweilig werden wird.

Schlemme hat seinen neuen Job zum 1. September angetreten. Er ist Nachfolger von Dieter Luikenga, der das Wangerland Ende Juni verlassen hat. „Aktuell bin ich noch dabei, mir die derzeitigen Abläufe und die Strukturen des Betriebes anzusehen“, sagte der 39-Jährige im Gespräch mit „Hooksiel-Life“. Dabei habe ihn in seinen ersten Wochen das Mitarbeiter-Team sehr gut unterstützt.

Platz und Strand müssen winterfest sein

In der Urlaubssaison besteht das Campingplatz-Team aus 17 Mitarbeitern. Da der Stellplatz vor dem Deich mit Blick auf die Sturmflutsaison stets Mitte Oktober geräumt werden muss, haben die meisten Saison-Kräfte ihren Arbeitsplatz bereits verlassen. Aktuell sind nur noch wenige Handwerker vor Ort, die den Platz samt seiner Gebäude und den gesamten Strand bis zum Hooksieler Außenhafen winterfest machen.

„Strandkörbe, Spielplatz-Geräte, Mülleimer – alles, was beweglich ist, muss abgeräumt und bis zum März eingelagert werden“, sagt Schlemme. Immerhin liegt das Areal am Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Auch würde es den Deichen nicht gut bekommen, wenn bei einer Sturmflut feste Gegenstände gegen den Schutzwall treiben und die Grasnarbe beschädigen.

Gute Nachfrage nach Ostdünen-Stellplätzen

Die Stellung halten über den Winter lediglich Mark Schlemme und sein Stellvertreter Harald Badberg. Aus ihren Büros im Obergeschoss des Verwaltungsgebäudes haben sie einen wunderschönen Blick über den Strand und die Jade. Das Duo kümmert sich unter anderem um die Reisemoblisten, die die 62 Stellplätze auf der Ostdüne unweit vom Campingplatz für eine Winterauszeit nutzen. 

Die ganzjährige Nutzung der Düne vor dem Hooksieler Deich ist erst seit einem Jahr möglich. „Das Angebot wird sehr gut angenommen“, sagt Schlemme, der zusammen mit Badberg und der Campingplatz-Leitung in Schillig den Winter über auch dafür verantwortlich ist, dass die Ostdüne bei einer nahenden Sturmflut rechtzeitig geräumt wird. Dafür stehen die Reisemobilisten in ständigem digitalen Kontakt mit der WTG. Im Bedarfsfall müssen sie ihre Gefährte hinter dem Deich in Sicherheit bringen.Wer das nicht macht, wird abgeschleppt.

Quereinsteiger mit Blick von außen

Mark Schlemme ist in seinem neuen Beruf ein Quereinsteiger. Aufgewachsen in Jever lebt er mit Frau und zweijährigem Sohn in Wiefels. Neben der Familie kann er sich für den Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund und fürs Boßeln begeistern, dem Nationalsport in Wiefels.

Gelernt hatte Schlemme einst Hotelfachwirt im Hotel Upstahlsboom in Schillig. Von dort wechselte er zum Stadtmarketing der Stadt Jever. Doch so richtig glücklich war der junge Mann mit seinen Aufgaben nicht. Seine Konsequenz: Eine Umschulung zum Maler und Lackierer. Nach drei Jahren in dem Beruf wechselte er 2023 zum Bauhof der WTG. „Als ich die interne Ausschreibung der Stelle als Campingplatzleiter gesehen habe, wusste ich gleich, dass das etwas für mich sein kann.“ 

Kooperation innerhalb der WTG

Bei der WTG sieht man das genauso. Schlemme hat schon im Bauhof einen guten Eindruck hinterlassen, kennt den Tourismus, die Gastronomie, die Region und er kann handwerkliche Herausforderungen einschätzen. Aber er selbst ist kein Camper. Gerade von dem unbefangenen Blick von außen erhofft man sich bei der WTG Impulse für die Weiterentwicklung des Angebotes. Erste Gedanken dazu hat sich der neue Leiter schon gemacht. Sie sollen in den nächsten Wochen WTG-intern besprochen werden. Dass die WTG kaum finanzielle Spielräume für eine umfassende Modernisierung des Platzes hat, schreckt Schlemme dabei nicht: „Gute Funktionalität und Sauberkeit sind das A und O. Alles andere geht dann, wenn es auch geht.“

Zu den Innovationen gehört die engere Kooperation der Campingplätze Hooksiel und Schillig. Erstmals habe man sich in diesem Herbst wechselseitig mit drei Mitarbeitern beim Bergen der jeweiligen Strandkörbe geholfen. Schlemme setzt auf einen guten Kontakt zu den Campern und plant einige Veranstaltungen. Zu den recht neuen Angeboten auf dem Platz gehören so genannte Tiny-Häuser. Erstmals gab es jetzt auch ein FKK-Tiny-Haus. Ein neuer Markt? Schlemme: „Da müssen wir mal sehen, wohin die Reise geht.“

Befragung für Mietpreisspiegel läuft

Friesland/Wangerland (29. 10. 2024) – Wie hoch ist die ortsübliche Vergleichsmiete? Welche Spannen sind an den unterschiedlichen Standorten vorhanden? Ein qualifizierter Mietspiegel soll ein wissenschaftlich abgesichertes, differenziertes Bild der bestehenden Mieten im Landkreis Friesland vermitteln und Anfang 2025 veröffentlicht werden.

Ein Mietspiegel wird derzeit erstmalig für das Kreisgebiet erarbeitet. Dazu wurden Mitte Oktober rund 7.400 Briefe mit Fragebögen an Mieterinnen und Mieter in den Städten und Gemeinden im Kreisgebiet geschickt. Wer angeschrieben wurde, ergab sich aus einer Zufallsstichprobe aus den Adressdaten der Kommunen. Alle gesetzlichen Datenschutzregeln seien dabei strengstens eingehalten worden, betont der Landkreis.

Mit der Erstellung des Mietspiegels hat die Kreisverwaltung das Hamburger Institut Analyse & Konzepte immo.consult GmbH beauftragt, das die Daten erhebt und auswertet. „Die Teilnahme an der Befragung ist verpflichtend“, so der Landkreis. „Wer ein Anschreiben zur Teilnahme an der Befragung erhalten hat, möge den Fragebogen bitte ausgefüllt an das beauftragte Institut senden. Dies ist sowohl online als auch in Papierform portofrei im beiliegenden Rückumschlag möglich.“

Neben dem qualifizierten Mietspiegel wird aus den Daten auch das neue „Schlüssige Konzept“ erstellt, mit dessen Hilfe die angemessenen Unterkunftskosten für Leistungsempfänger nach den Sozialgesetzbüchern II und XII ermittelt und angepasst werden können. Nach der Reform des Mietspiegelrechts 2022 müssen Städte mit über 50.000 Einwohnerinnen und Einwohnern einen Mietspiegel erstellen. Die politischen Gremien des Landkreises haben beschlossen, dass der Landkreis diese Aufgabe als freiwillige Leistung für die kreiseigenen Städte und Gemeinden übernimmt. 

Ausbildung in Hooksiel: Ohne Schulgeld, aber mit sehr viel Fleiß zur PTA

Angehende PTA Kiara Stüten
Kiara Nicole Stütten aus Schortens absolviert in der Apotheke in Hooksiel den praktischen Teil ihrer Ausbildung der Pharmazeutisch-technischen Assistentin. Foto: hol

Hooksiel (29. 10. 2024) – Eine junge Frau mit großen Zielen kann man in der Apotheke in Hooksiel erleben. Kiara Nicole Stütten (21) absolviert hier den praktischen Teil ihrer Ausbildung zur Pharmazeutisch-technischen Assistentin (PTA). Anfang 2025 wird sie, wenn alles gut geht, ihr Abschlussprüfung ablegen und sich dann, so der Plan der Schortenserin, um einen Studienplatz in Pharmazie bewerben.

Eigentlich habe sie immer Bäckerin oder Konditorin werden wollen, verrät Kiara Stütten, im Gespräch mit „Hooksiel-Life“. Doch das habe ihre Mutter ihr dann ausgeredet. „Mädchen, da musst du jeden Tag ganz früh aufstehen ….“

Weichenstellung durch Praktika

Hinzu kamen die positiven Eindrücke während eines 14-tägigen Schulpraktikums in einer Apotheke in Schortens, die durch weitere Praktika in Wilhelmshaven und in der Krankenhaus-Apotheke in Sanderbusch verstärkt wurden. Also machte sich Kiara Stütten nach dem Abitur am Mariengymnasium in Jever 2022 auf den Weg, PTA zu werden. 

Die zweieinhalbjährige Ausbildung besteht aus zwei Jahren Vollzeit-Schuluntertricht und einem sechsmonatigen Praktikum in einer Apotheke. Kiara Stütten hat die Ludwig-Fresenius-Schule in Oldenburg besucht. „Oldenburg ist mit dem Zug ja gut zu erreichen.“ Eine ähnliche Schule gibt es auch in Aurich. Zum Glück für die angehende PTA hat das Land Niedersachsen 2023 das Schulgeld abgeschafft, das die Auszubildenden bis dahin noch zahlen mussten.

An der Schule standen neben allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Englisch Chemie, Biologie und Botanik im Fokus. Als PTA benötigt man umfassendes Wissen über Arzneimittel und die darin enthaltenen Wirkstoffe, über Ernährungs- und Körperpflegekunde und nicht zuletzt auch über Fertigkeiten, Mischungen, Cremes und Salben selbst herstellen zu können. „Die wichtigste Voraussetzung aber ist“, so der Eindruck der Auszubildenden, „dass man gut auswendig lernen kann.“

Kontakt mit den Kunden wichtig

Am Ende der Schulzeit stand eine erste Prüfung, in dem das erlernte Fachwissen abgefragt wird. Danach ging es ins (bezahlte) Praktikum. Zu den Herausforderungen der Sechs-Tage-Woche in Hooksiel gehört neben der Arbeit im Labor, der Organisation von Warenversand und der Überblick über den Lagerbestand der Umgang mit den Kunden der Apotheke – Beratung über Produkte, Hinweise zur Anwendung von Medikamenten oder auch mal kritische Gespräche etwa zu den beschränkten Möglichkeiten von E-Rezepten. „Aber das macht wirklich Spaß, zumal wir hier sehr viele Stammkunden haben“, sagt Kiara Stütten. Und wenn etwas mal auf Anhieb noch nicht ganz rund laufe, sei sie dankbar für Tipps von den erfahrenen Kolleginnen und Kollegen, 

Schulische Voraussetzung für eine PTA-Ausbildung ist die mittlere Reife. Der Beruf ist quasi mit einer Job-Garantie verbunden. Sehr viele Apothekerinnen und Apotheker suchen händeringend nach qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. 

„Hooksiel-life“ stellt in loser Folge Auszubildende vor, die in Hooksiel eine Lehre machen. Bereits erschienen sind Berichte über einen angehenden Einzelhandelskaufmann, eine Medizinische Fachangestellte, einen Maler, zwei Veranstaltungskauffrauen, eine Zimmerin, eine Bäckerei-Fachverkäuferin, einen Handelsfachwirt, einen Koch, einen Landwirt und einen angehenden Fachangestellten für Bäderbetriebe.

Jensen: Abhängigkeit von wenigen Medikamenten-Herstellern verringern

Wangerland (28. 10. 2024) – Die Liefersituation für die Apotheken hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verschärft. Das ist die Erkenntnis, die die Wangerländer CDU-Landtagsabgeordnete Katharia Jensen aus einer von ihr beantragten Unterrichtung im Unterausschuss (UA) Verbraucherschutz des Niedersächsischen Landtages ergibt. Die CDU fordert ein verstärktes Engagement von Landes- und Bundesregierung zur Bekämpfung der zunehmenden Liefer- und Versorgungsengpässe bei Medikamenten. 

Selbst Fiebersaft für Kinder fehlt

Während im Jahr 2021 noch 358 Meldungen zu Lieferengpässen verzeichnet wurden, stieg diese Zahl 2022 auf 576 und erreichte im Jahr 2023 alarmierende 927 Meldungen, so Jensen. Diese Entwicklung erfordert nach Meinung der Abgeordneten, die gerade von ihrer Fraktion zur verbraucherschutzpolitischen Sprecherin gewählt wurde, sofortige Maßnahmen. „Wir kennen bereits aus den vergangenen Infektzeiten, dass insbesondere Fiebersaft für Kinder fehlte.“ 

Die Ursachen für die aktuellen Lieferengpässe seien offensichtlich, so Jensen, die auch aus Gesprächen mit Apothekern in ihrem Wahlkreis Friesland/Jade berichten kann. „Ein wesentlicher Faktor ist die Verlagerung der Produktion von Wirkstoffen und Zwischenprodukten in Länder mit niedrigeren Produktionskosten, insbesondere nach China und Indien. Diese Konzentration auf wenige Hersteller führt dazu, dass Ausfälle einzelner Produzenten – sei es durch Störungen im Produktionsablauf oder Qualitätsmängel – nur unzureichend kompensiert werden können.“

Werke in Indien und China

Besonders besorgniserregend sei die Verteilung der Herstellungsstätten für die 15 wichtigsten Antibiotika: Von 225 Produktionsstätten weltweit befinden sich 81 in China und 65 in Indien, während Europa lediglich über 57 Produktionsstätten verfüge – davon liege nur eine in Deutschland.

Zusätzlich zu diesen strukturellen Problemen hätten globale Krisen wie die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg Produktion und Lieferketten erheblich gestört. Auch wachsende Bedarfe in Schwellenländern sowie das Fehlen von Verpackungsmaterial aufgrund gestiegener Kosten für Energie und Rohstoffe tragen zur Problematik bei. 

Produktion in Deutschland stärken

„Wir als CDU-Fraktion fordern daher eine Stärkung der heimischen Produktion: Es müssen effektivere Anreize geschaffen werden, um die Produktion von Arzneimitteln wieder vermehrt nach Deutschland und in die EU zu holen“, so Jensen. Ebenso wichtig sei eine Diversifizierung der Lieferketten. „Die Abhängigkeit von wenigen Herstellern muss reduziert werden, um die Versorgungssicherheit zu stärken.“ 

Nach Niederlage in Jever: Trainer fordert Kunstrasenplatz im Wangerland

Wangerland (27.10. 2024) – „Verdient verloren. Aber das Ergebnis ist mit 1:5 um zwei Tore zu hoch ausgefallen.“ Das ist die Bilanz von Trainer Bernhard Köster nach der Auswärtsniederlage der D-Jugend der Jugendspielgemeinschaft (JSG) Wangerland bei Jever II. 

Ein Vorteil für die Heimmannschaft, die ungeschlagen den zweiten Tabellenplatz belegt: Das Spiel fand auf einem Kunstrasenplatz statt. Ein ungewohntes Geläuf für die Wangerländer, die zu Hause nur auf Naturrasenplätzen spielen und sich daher zunächst an das andere Ballverhalten auf dem schnellen Boden gewöhnen mussten. 

Jever ging schnell in Führung und legte kurz vor der Pause zum 2:0 nach. Etwas unglücklich aus Sicht von Köster, da die JSG-Jungen gut mitgespielt haben und auch selbst einige Mal gefährlich vor dem Tor der Jeveraner auftauchten.

Nach Wiederanpfiff macht die JSG Druck, aber ohne Erfolg. Anders die Jeveraner, die in der 40. Minute auf 3:0 erhöhen. Aber es geht doch: Ein als Flanke gedachter Freistoß von Louis fällt ins rechte obere Eck: 1:3. Die JSG geht in die Offensive, fängt sich aber einen Konter zum 1:4 ein. Kurz vor Schluss dann noch das 1:5, eine Bogenlampe, die aus der tief stehenden Sonne ins Tor fällt. Eine Erkenntnis von Köster: „Wir haben zwar verdient verloren, aber wenn die JSG Wangerland im Jugendbereich konkurrenzfähig werden will, brauchen wir zwingend einen Kunstrasenplatz!“

Weitere Spiele am Wochenende:
C-Jugend: FC Ezidxan – JSG Wangerland (5:2) 9:2
E1-Jugend: JSG Wangerland – BV Bockhorn (4:0) 6:2

Streifzug durch Bücherei vor Ort

Büchereifest in Hooksiel
Freuten sich über den guten Zuspruch für das Büchereifest im Gästehaus in Hooksiel: WTG-Mitarbeiterinnen Elke Melchinger-Wild (links) und Christa Löber-Papst. Foto: hol

Hooksiel (25. 10. 2024) – Gut angenommen wurde das Büchereifest im Gästehaus Hooksiel. Die Mitarbeiterinnen der Bücherei der Wangerland Touristik GmbH (WTG) begrüßten dazu am Donnerstag rund hundert Gäste, darunter viele Kinder, die sich an den Vorführungen im „Bilderbuchkino“ erfreuten, sich am Basteltisch vergnügten oder einfach nur die Büchereiräume erkundeten. 

Mit dem Fest beteiligte sich die WTG am bundesweiten „Tag der Bibliotheken“. Lesefreunde hatten dabei Gelegenheit, das ein der andere Schnäppchen zu machen. Im Foyer des Gästehauses wurden eine Fülle von literarischen Werken günstig zum Verkauf angeboten. Die Bücher stammten aus dem Bestand der Bücherei oder waren zum Teil von Nutzern der Bücherei gespendet worden. 

Drei Wangerländer Sportvereine planen eine gemeinsame Zukunft

Wangerland/Hooksiel (25. 10. 2024) – Die Entscheidung über eine Verschmelzung der Wangerländer Sportvereine Eintracht Wangerland, Rot-Weiß Tettens und FC Nordsee Hooksiel rückt näher. Noch vor Weihnachten, so die Planung, sollen die Mitglieder der Vereine in außerordentlichen Versammlungen über das Projekt abstimmen.

Die Vereine hatten für Donnerstagabend zu einer Informationsveranstaltung in die Oberschule Hohenkirchen geladen. Gut 30 Mitglieder nahmen das Angebot wahr und ließen sich von den Vorständen der Stammvereine, unter anderem vertreten durch Christian Doyen (Hooksiel), Tobias Weyers (Tettens) und Ingo Bohms (Hohenkirchen), über den Stand der Planung unterrichten. Ziel ist die Schaffung des „SC Wangerland“. Der Sportclub wäre dann mit erwarteten 800 bis 900 Mitgliedern ein Großverein mit etlichen Sparten – unter anderem Fußball, Handball, Tennis, Kampfsport, Turnen und Tischtennis.

Logo SC Wangerland

Die Fußballer der drei Vereine betreiben schon seit Jahren im Jugend- und Herrenbereich in Spielgemeinschaften zusammen ihren Sport. Die Verschmelzung (links das geplante neue Vereins-Logo) hat unter anderem das Ziel, den Verwaltungsaufwand zu verringern, die Aufmerksam von Seiten von Politik, Wirtschaft und Medien für den Verein zu erhöhen und die zentralen Sportstätten in der Gemeinde zu sichern. 

Gut zwei Jahre lang hat eine vereinsübergreifende Arbeitsgruppe, unterstützt unter anderem von Fachleuten des Landessportbundes, die Verschmelzung vorbereitet, Vermögenslage und Satzungen der Vereine beleuchtet und eine neue Beitragsstruktur erarbeitet. Ein Knackpunkt: Die bisherigen „Familien-Mitgliedschaften“, die es in Tettens und Hooksiel gibt, werden auf Einzel-Mitgliedschaften umgestellt, wobei die Beiträge weiterhin für Familien mit mehreren Kindern sozial abgefedert werden sollen.

Grundlage für die notariell begleitete Zusammenlegung ist ein Verschmelzungsbericht und eine komplett überarbeitete neue Satzung für den „SC Wangerland“. Sollten auf den außerordentlichen Hauptversammlungen jeweils drei Viertel der Mitglieder der Verschmelzung zustimmen, gehen die Mitgliedschaften unmittelbar in den neuen Verein über. 

Die Stammvereine blieben dann zwar noch formal bis zur Eintragung des „SC Wangerland“ ins Vereinsregister bestehen. Aber man werde parallel auch schon in den neuen Strukturen die Arbeit aufnehmen, so Christian Doyen gegenüber „Hooksiel-Life“. In dem künftigen Vorstand sollen Mitglieder aller drei Ursprungsvereine vertreten sein. Zudem wolle man auch als SC Wangerland die Traditionen der Alt-Vereine weiter pflegen. „Natürlich gibt es auch künftig eine Rot-Weiße- Nacht in Tettens und ein FCN Hafenfest in Hooksiel“, versichert der FCN-Vorsitzende, der die Grundstimmung auf der Info-Veranstaltung als positiv empfunden hat. „Vielleicht wächst da etwas zusammen, was auch zusammen gehört.“

EWE kündigt Preissenkungen an

Wangerland/Oldenburg (25. 10. 2024) – Der Oldenburger Energieversorger EWE will zum 1. Februar des kommenden Jahres seine Strom- und Gaspreise in der Grundversorgung deutlich senken. Das Unternehmen, an dem auch der Landkreis Friesland beteiligt ist, stellt auch die Grundversorgung im Wangerland sicher. 

Die Preise könnten sich voraussichtlich um mindestens zehn Prozent reduzieren, sowohl bei Strom als auch bei Gas, teilte das Unternehmen heute mit. Exakte Werte für neue Preise werde man erst Mitte Dezember bekanntgeben können. 

In die Berechnug der Energiepreise fließen Netzentgelte, Steuern, Abgaben und die Beschaffungskosten ein. Dass die EWE in der Grundversorgung trotz steigender Netzentgelte beim Erdgas den Preis für Erdgas wird senken können, liege laut Oliver Bolay, Geschäftsführer der EWE Vertrieb GmbH, vornehmlich an den gesunkenen Beschaffungskosten. Diese seien auch beim Strom rückläufig. Im Gegensatz zu den Netzentgelten für Erdgas seien die Stromnetzentgelte ebenfalls gesunken. 

John H. Niemann kündigt seinen Rückzug als WHV-Präsident an

John H. Niemann WHV
Die Ära von John H. Niemann als WHV-Präsident neigt sich dem Ende zu. Im April nächsten Jahres will er den Staffelstab weitergeben. Das Archivbild zeigt Niemann (links) neben Paul von Poecke von der Firma TES, die über Wilhelmshaven grüne Gase importieren möchte.

Wilhelmshaven/Hooksiel (24. 10. 2024) – Die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung (WHV) steht vor einer Zeitenwende. Wie der langjährige WHV-Präsident John H. Niemann auf der Mitgliederversammlung des Vereins am Dienstagabend ankündigte, werde er sich zum 15. April nächsten Jahres von seinem Posten zurückziehen.

Die Nachfolge an der Spitze der einflussreichen Interessenvertretung, die sich seit 40 Jahren um die Belange der Wilhelmshavener Häfen samt dem vorgelagerten „Assistenzhafen“ Hooksiel kümmert, soll Andreas Bullwinkel antreten. Bullwinkel, zur Zeit noch Interims-Geschäftsführer bei der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen, ist in der Region vor allem bekannt als langjähriger Geschäftsführer der CTW JadeWeserPort Marktinggesellschaft. In dieser Funktion hatte er maßgeblichen Anteil an der Entwicklung der Logistikzone am Containerhafen. 

Bullwinkel rückte jetzt als Nachfolger von Heiner Holzhausen in den Vorstand ein. Holzhausen hatte nach 30 Jahren WHV und 21 Jahren als Schatzmeister der Interessenvertretung seinen Posten zur Verfügung gestellt. Zuletzt engagierte er sich unter anderem intensiv für die Entwicklung eines Museumshafens in Wilhelmshaven. Bullwinkels Wahl zum künftigen WHV-Präsidenten im April gilt als sicher. Vorstand und Beirat, so Nemann, hätten dieser Nachfolgeregelung bereits zugestimmt.

In seiner Ansprache umriss Niemann das vielfältige Engagement der WHV und die wirtschaftlichen Aktivitäten einer Reihe von Mitgliedsunternehmen. Ein Schwerpunkt dabei bildet die Entwicklung des „Energiy Hub – Port of Wilhelmshaven“. Dieser Verbund von 43 Unternehmen und 13 sonstigen Institutionen hat sich zum Ziel gesetzt, Wilhelmshaven zur Energiedrehscheibe 2.0 zu entwickeln, unter anderem durch den Import von grünen Gasen und die Herstellung von Wasserstoff.

Adam, Niemann, Hellmeyer
Der Volkswirt Folker Hellmeyer (rechts), Gastredner bei der WHV-Mitgliederversammlung, spendete seine Gage von 500 Euro an die Wilhelmshavener Seemannsmission. Wilfrid Adem, Vorsitzender der Seemannsmisson, nahm den Scheck entgegen. In der Mitte WHV-Präsident John H. Niemann. Foto:WHV

Aber, so Niemann: „Damit diese Vorhaben überhaupt final geplant und umgesetzt werden können, ist vorab ein massiver Ausbau der Infrastruktur im Bereich Strom, Gas, Wasser sowie Häfen und Verkehr im Nordwesten erforderlich.“ Aufgrund der unzureichenden Grundvoraussetzungen seien viele Vorhaben noch in der Planung. Eine abschließende Investitionsentscheidung stehe aus. 

Trotz erfolgreicher erster Schritte etwa beim Pipelinebau gebe es zum Beispiel Engpässe bei der personellen Ausstattung von Planungs- und Genehmigungsbehörden sowie bei der Verfügbarkeit von Ausgleichs- und Kohärenzflächen, ohne die Industrieflächen auf dem Voslapper Groden nicht bebaut werden dürfen. Deshalb fehle es einigen der Unternehmen an Planungssicherheit. Die Prognose von Niemann: „Das Hochlaufen der grünen Energiewirtschaft wird sich angesichts der aktuellen Gemengelage wohl verzögern.“ 

Hooksiel bleibt Blutspende-Standort

Hooksiel (24. 10. 2004) – Hooksiel bleibt Blutspende-Standort. Da geht aus einer Mitteilung des DRK-Blutspendedienst an Sieglinde Schandinat hervor, die zu dem Team von Ehrenamtlichen gehört, das das regelmäßige Angebot im Walter-Spitta-Haus seit Jahren begleitet. Aufgrund von rückläufigen Spenderzahlen hatte das Deutsche Rote Kreuz in Erwägung gezogen, Hooksiel von seiner Einsatzliste zu streichen.

„Die Betrachtungsweise für einen Blutspendetermin ist sehr umfangreich und komplex“, erläutert Wilfried de Buhr, Marketingleiter beim Blutspendedienst, in einem Schreiben. Dabei könne man nicht nur die reinen Spenderzahlen oder Kapazitäten als Maßstab nehmen. Man müsse auch die jeweilige Gebietsstruktur beachten. Im Bereich Wangerland wäre es nach Ansicht von de Buhr naiv zu glauben, dass künftig 45 Hooksieler immer nach Hohenkirchen oder Horumersiel fahren würden. 

Blutspende in Hooksiel
Der Hooksieler Joachim Janßen kann weiterhin sein Blut vor Ort spenden. Dass das Angebot erhalten bleibt, freut die ehrenaamtliche Helferin Sieglinde Schandinat. Rechts im Bild: Tina Janshen vom DRK-Blutspendedienst. Archiv-Foto: hol

„Die Erfahrung zeigt in den meisten Fällen leider: Kein Termin mehr vor Ort – Verlust der Spender“, so de Buhr. Zudem sei er davon überzeugt, dass Hooksiel mit jeweils über 60 Spendern bei den beiden jüngsten Terminen „wieder voll auf Kurs“ sei. 

Wilfried de Buhr dankt in dem Schreiben ausdrücklich den ehrenamtlichen Helfern in Hooksiel für die gute Zusammenarbeit. Die vorläufige Planung des DRK sieht für das kommende Jahr für Hooksiel wieder drei Blutspendetermne vor. Und zwar an den Montagen 7. April, 14. Juli und 13. Oktober.