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Beiträge veröffentlicht in Oktober 2024

Kommentar: Kein Schnellschuss beim Verkauf von Feuerwehr-Grundstück

Von Gerd Abeldt

Hooksiel (21. 10. 2024) – Die Politik im Rathaus berät mit Hochdruck. Möglichst noch in diesem Jahr soll das ehemalige Feuerwehrgrundstück am Alten Hafen von Hooksiel verkauft werden. An wen? Das ist die große Frage, die sich auch nach der gut besuchten Präsentation der Vorschläge von fünf Interessenten Ende September im Gästehaus noch stellt.

Nun gut: Einigkeit scheint darüber zu bestehen, dass die alte Feuerwehrhalle nicht als Ausstellungsraum für Oldtimer geeignet ist. Oder doch nicht? Der Haupttenor jedenfalls: Eine schöne Idee, aber bitte an einem anderen Platz im Ort. Vielleicht ist die seit Jahren leer stehende Werkstatthalle am Kreisverkehr dafür geeignet?

Falscher Standort

Schönes Projekt, aber der falsche Standort. So bewerten viele Hooksieler auch das geplante „Health-Care-Gebäude“ der Bremer Specht-Guppe, die am Alten Hafen einen Gebäudekomplex mit 15 Appartements für Familien mit beeinträchtigten Angehörigen errichten möchte. Kritiker halten dem entgegen: Auf das touristische Filetgrundstück am Hafen gehöre ein Hotel oder zumindest ein öffentliches Gebäude, das von jedermann genutzt werden kann.

Ein Vorschlag für einen besseren, ebenfalls gut ins Dorf eingebunden Standort für die Health-Care- Appartements: Das Grundstück gegenüber vom Meerwasser-Hallenwellenbad, aus dem seit Jahren die Fundamente für ein geplantes Appartement-Hotel aus dem Boden ragen. Mal abwarten, ob den wiederholten Ankündigungen eines nahenden Baustarts Taten folgen. 

Ins Zentrum gehört ein Hotel

Stichwort Hotel: Hier wird es unübersichtlich. Mit Packhaus-Mitbetreiber Steve Christenfeldt, dem Hooksieler Unternehmer Tobias Geisen und dem Planer-Duo Michael Moos/Norbert H. Kröhnhoff haben gleich drei Interessenten einen Hotelbau ins Visier genommen. Allerdings aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln. Während Geisen ein (von wem auch immer gebautes) Hotel als Herzstück eines touristisch aufgewerteten Hooksmeeres entwickeln möchte, strebt Christenfeldt in erster Line die Erweiterung des Packhaus-Hotelkomplexs von zwei auf drei Standorte an. Sein Vorschlag: Ein Hotel, drei Standorte – mit seiner Frau Moni Stamer und ihm als Betreiber.

Als Planer eines noch nicht namentlich genannten Investors und noch ohne Betreiber haben sich Moos/Kröhnhoff vorgestellt. Ihr Entwurf für ein maritimes 60-Zimmer-Hotel mit Tiefgarage und ausgebautem Spa-Bereich im Dachgeschoss kam bei der Präsentation gut an, hat aber aus Sicht vieler Hooksieler einen Nachteil. Es sei mindestens ein Geschoss zu hoch und könnte das Ensemble der unter Denkmalschutz stehenden Packhäuser nebenan beeinträchtigen.

Kooperationen prüfen

Vielleicht, so eine Idee, liegt die Lösung in einem Mixed der Vorschläge. Eine Idee: Die Packhaus-Betreiber bringen sich mit ihrem gegenüber vom Hafen liegenden Grundstück (ehemals Musikkneipe „Lütt und Lütt“) in das Projekt ein. Hier wäre Raum für ein kleines Haus mit Mitarbeiter-Wohnungen sowie für Parkplätze für die Hotelgäste.

Damit könnten die Hotelinvestoren ihr Tiefgeschoss zum Beispiel für den Spa-Bereich nutzen, vielleicht auch für öffentliche Sanitäranlagen mit Duschen für Segler – und dafür auf ein Geschoss verzichten. Im Gegenzug wären Stamer und Christenfeldt erste Wahl bei der Suche nach einem Betreiber für das neue Hotel.

Pures Wunschdenken? Vielleicht. Aber es wäre zumindest der Mühe wert auszuloten, ob durch Kooperationen der Weg für ein allseits akzeptiertes Projekt geebnet werden kann. Ein unausgegorner Verkaufs-Schnellschuss noch in diesem Jahr könnte zum Eigentor werden. Sollte man für einen Treffer noch Zeit bis Ostern 2025 benötigen, dann wäre das eben so. Schließlich wird der Neubau am Alten Hafen den Ort für Jahrzehnte prägen. Da kann es auf ein paar Wochen zusätzliche Planungszeit nicht ankommen. 

Der Winter kann kommen: Die Deiche in Friesland sind sicher

Bagger am Hooksieler Seedeich
Die Bauarbeiten am Hooksieler Seedeich sind weitgehend abgeschlossen. In 2025 sind lediglich noch Restarbeiten zu erledigen. Archiv-Foto: hol

Hooksiel (22. 10. 2024) – Die Deiche in Friesland und Wilhelmshaven sind für die Winterstürme gewappnet. Das haben heute die Vertreter der Unteren Deichbehörden, des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und die Deichgeschworenen auf der Herbstdeichschau des III. Oldenburgischen Deichbandes festgestellt. Eine wichtige Botschaft: Sämtliche Baumaßnahmen an den Deichen sind von Frühjahr bis Herbst gut vorangekommen.

Über 7 Mio. Euro investiert

Im Bereich des Deichbandes wurden in diesem Jahr über 7,5 Millionen Euro investiert. Allein diese Zahl zeige den hohen Stellenwert, den der Schutz der Deiche in der Region habe, sagte Frieslands Landrat Sven Ambrosy. 

Zu den Großprojekten zählt auch die Erhöhung des Hooksieler Seedeiches. Die 2023 begonnene Maßnahme soll nach den Worten von Jochen Meier von der Unteren Deichbehörde des Landkreises im nächsten Jahr mit dem Rückbau der alten Deichtreppen, der Gestaltung der Deichkrone und der endgültigen Begrünung des Deiches beendet werden. Insgesamt wurde der Deich zwischen dem Campingplatz und dem Strandhaus 1 auf einer Länge von rund 2000 Metern erhöht und neu profiliert.

Außendeich-Radweg bleibt gesperrt

Deutlich aufwendigere Baustellen gibt es aktuell im Bereich der Stadt Wilhelmshaven. Ralf Kohlwes von der Unteren Deichbehörde der Stadt, verwies unter anderem auf die Erneuerung des Deckwerkes am Voslapper Seedeich. Hier seien im laufenden Jahr 400 von insgesamt 1600 Metern erneuert worden. Die Bauarbeiten dürften sich also noch drei weitere Jahre hinziehen. Damit werde auch der beliebte Außendeich-Radweg zwischen Hooksiel und dem JadeWeserPort auf absehbare Zeit nicht durchgängig befahrbar sein, bestätigte Deichband-Vorsteher Eilt-Onno Garlichs.

Erheblicher Handlungsbedarf besteht am Rüstersieler Groden. Hier habe der Deich, so Kohlwes, einen so genannten Unterbestick von bis zu 1,30 Meter. Kurzum: Der Deich muss um 1,30 Meter erhöht werden, um als sicher zu gelten. Derzeit laufen noch die Vorarbeiten. Mit dem eigentlichen Beginn der Bauarbeiten am Rüstersieler Groden rechnet Kohlwes für 2026 oder 2027.

Klimawandel im Blick

Die Planungen für die Erhöhung von Deichen steht immer unter dem Vorbehalt, dass die festgesetzte Bestickhöhe nicht verändert wird. Die dem NLWKN zugeordnete Forschungsstelle Küste berechnet auf Basis unterschiedlichster Daten die Sollhöhen der Deiche immer wieder neu. Insbesondere wird das „Vorsorgemaß“ für die Deiche mit Blick auf den Klimawandel kontinuierlich angepasst.

Dauerproblem Teek

Gelobt wurde von den Vertretern der Unteren Deichbehörden, von Landrat Ambrosy und Deichband-Vorsteher Garlichs gleichermaßen die gute Kommunikation zwischen den beteiligten Behörden, aber auch mit der Nationalpark-Verwaltung und den Vertretern der Landwirtschaft. Strittige Themen gibt es genug. Ein Beispiel: Der richtige Umgang mit dem Teek, also dem biologischen Treibgut, das aus dem nicht mehr bewirtschafteten Deichvorland an die Deiche gespült wird, hier die Grasnarbe gefährdet und Zäune beschädigt. Je nach anfallender Menge koste die Teek-Beseitigung den Deichband schnell sechsstellige Summen, so Garlichs.

In Friesland wird die Biomasse vor Ort gehäckselt und ins Deichvorland zurückgeblasen. „Eine vergleichsweise günstige Methode“, sagte Garlichs. Andere Deichbände, die bislang die Biomasse kompostiert und dann an die Landwirtschaft abgegeben hätten, wollen jetzt auch auf diese Methode umstellen, da der Kompost ohne intensive Behandlung mit Pflanzenschutzmittel kaum auf Äckern eingebracht werden kann. 

Zoll überprüft Mindestlohn-Zahlungen

Friesland/Wangerland (22. 10. 2024) – Zollbeamte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts Oldenburg haben in einer groß angelegten Aktion in elf Landkreisen knapp 300 Arbeitnehmer überprüft. Der Schwerpunkt lag bei der Einhaltung des Mindestlohns, aber auch andere Verstöße wie etwa Schwarzarbeit, Leistungsmissbrauch und illegale Ausländerbeschäftigung wurden festgestellt.

„Mit dieser Schwerpunktprüfung, die bundesweit zeitgleich stattfand, haben wir
an einer der bislang größten grenzüberschreitenden Prüfaktion in der Europäischen Union teilgenommen. Unser Hauptaugenmerk richtete sich dabei auf Dienstleistungsbetriebe der Gastronomie sowie des Kosmetik- und Friseurhandwerks“, erklärt Frank Mauritz, Pressesprecher des Hauptzollamts Oldenburg.

Die Zöller waren am vergangen Freitag auch im Landkreise Friesland und in Wilhelmshaven unterwegs. Insgesamt wurden in 34 Fälle Hinweise auf Mindestlohnverstöße bzw. Schwarzarbeit entdeckt. „Die Auswertungen hierzu dauern noch an“, so Mauritz. Der gesetzliche Mindestlohn liegt übrigens seit Anfang 2024 bei 12,41 Euro pro Stunde. 

Blutspendetermin gut angenommen

Blutspende in Hooksiel
Der Hooksieler Joachim Janßen spendet seit Jahren Blut. Er gehörte am Montag zu den 62 Spendern, die unter anderem von Sieglinde Schandinat (links) und Tina Janshen vom DRK-Blutspendedienst Rastede betreut wurden. Foto: hol

Hooksiel (22. 10. 2024) – Sieglinde Schandinat ist hoch zufrieden. 62 Frauen und Männer sind am Montag zum Blutspenden ins Walter-Spitta-Haus gekommen. „Das ist eine tolle Zahl“, sagt die Mitbegründerin des ehrenamtlichen Betreuungsteams. 

Die Mitarbeiter des DRK-Blutspendedienstes hatten alle Hände voll zu tun. Aber auch die ehrenamtlichen Betreuer aus dem Umfeld der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde waren von 16 bis 20 Uhr gut beschäftigt – sei es mit der Registrierung der Spendenwilligen oder auch mit der anschließenden Verpflegung der Spender mit einem ordentlichen Imbiss.

„Besonders erfreulich war, dass auch viele Erstspender gekommen sind“, sagt Sieglinde Schandinat. Angesichts der guten Zahlen an diesem Montag bestehen nach Einschätzung der Hooksielerin gute Chancen, dass der DRK-Blutspendedienst mit Sitz in Springe Hooksiel auch für 2025 als Standort für Blutspendetermine berücksichtigt. 

Die Spendetermine im Ort gibt es seit 2012. Seit 2016 werden drei Spendetermine im Jahr angeboten. Zuletzt waren die Spenderzahlen rückläufig – obwohl ein enormer Bedarf an Blutkonserven besteht und die Blutabnahme auch für die Spender selbst viele Vorteile hat. 

Abgeordnete lädt in den Landtag ein

Wangerland (22. 10. 2024) – Die Wangerländer CDU-Landtagsabgeordnete Katharina Jensen lädt alle Bürgerinnen und Bürger aus ihrem Wahlkreis zu einem Besuch im Niedersächsischen Landtag ein. Zumindest besteht für jeden Bürger die Möglichkeit, eine Parlamentsdebatte zu verfolgen oder das Landtagsgebäude in Hannover zu besichtigen. 

Informationen zur Terminplanung und zum Ablauf des Besuchs erhalten Interessierte auf der Internetseite des Niedersächsischen Landtags unter www.landtag-niedersachsen.de. Vor Ort bietet die CDU-Abgeordnete den Besuchern ein persönliches Gespräch über aktuelle Themen und Anliegen an. „Mein Wahlkreisbüro in Jever steht bei der Planung des Besuchs zur Seite“, so Jensen. Rückfragen unter moin@katharina-jensen.info oder unter Telefon 04461/7586146. 

Phänomen mit Zugkraft: 220 Vogelarten auf der Durchreise beobachtet

Wangerland (21. 10. 2024) – Die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer freut sich über die zahlreichen Interessierten an den 16. Zugvogeltagen. Bei der Abschlussveranstaltung am Sonntag im Gästehaus in Horumersiel wurden um die 1000 Besucher gezählt. Mit dem bunten Fest ging ein Reigen von über 360 Veranstaltungen an der gesamten niedersächsischen Nordseeküste zu Ende.

Das Phänomen Zugvögel fasziniert. Deren jährliche tausende Kilometer weite Reisen sind für sie überlebenswichtig: Zu jeder Jahreszeit finden die Vögel in verschiedenen geografischen Regionen die passenden Bedingungen vor, ob zur Brut, zum Überwintern oder als Rastplatz und nehmen dafür große Strapazen auf sich. 

Ein Höhepunkt des Festes war auch die Siegerehrung für den „Aviathlon“. Dabei traten die Inseln und Festlandsregionen in den Wettbewerb, wo während der Zugvogeltage die meisten Vogelarten gesichtet wurden. Nadine Knipping vom Aviathlon-Koordinationsteam berichtete vom Wiedehopf am Rysumer Nacken, von Hochseearten wie Dunkle Sturmtaucher, Basstölpel und Trottellumme und von besonders seltenen Arten wie Erddrossel, Feldrohrsänger, Nachtreiher und Seidensänger, die zum Teil erstmals auf die Aviathlon-Gesamtliste gelangten.

Siegerehrung bei den Zugvogeltagen
Der Leiter der Nationalpark-Verwaltung, Peter Südbeck (rechts), zeichnete in Horumersiel die Gewinner des „Zugvogel-Aviathlon“ aus. Foto: Michael Räder

Insgesamt entdeckten die Beobachter 220 Arten. In der Inselwertung gelang Norderney ein Start-Ziel-Sieg. Mit 164 Arten wurde Vorjahressieger Wangerooge auf den 2. Platz verdrängt. Am Festland gelang es Cuxhaven, mit 149 Arten seinen Vorjahrestitel zu verteidigen.

Viel Beachtung fand auch eine Ausstellung von Kinder-Bildern. 150 Kinder hatten ihre Werke zum Thema „Auf Schwingen um die Welt“ eingesandt. Insgesamt nahmen laut Nationalpark-Verwaltung über 14.000 Besucher, darunter gut 3000 Kinder, an den Zugvogeltagen teil.

„Die 16. Zugvogeltage haben wieder eine große Zahl Einheimischer und Gäste des niedersächsischen Wattenmeeres erreicht“, resümierte Peter Südbeck, der Leiter der Nationalparkverwaltung. „Unser Dank geht an die vielen Mitwirkenden überall im Nationalpark, die Zugvogeltage sind ein echtes Gemeinschaftswerk geworden, wir sind froh und stolz auf so viel Unterstützung zu diesem wichtigen Thema“.

Hilfsaktion für Amilia angelaufen: Hooksieler Mädchen an Krebs erkrankt

Krebskrankes Kind in Hooksiel
Auf den ersten Blick deutet nichts auf den schweren Schicksalsschlag hin, der die Familie Schröder getroffen hat: Die kleine Amilia ist an Krebs erkrankt. Mutter Sandra und Bruder Mika (2) tun alles, damit es der 5-Jährigen so gut wie möglich geht. Foto: privat

Hooksiel (20. 10. 2024) – Amilia ist ein ausgesprochen hübsches Kind. Sie lächelt viel, ist quirlig, laut und lebendig. Ein Sonnenschein. Doch jetzt bedrohen dunkle Wolken die Fünfjährige. Das Mädchen kämpft ums Überleben.

Ende August. Amilias Mutter, Sandra Schröder, fühlt beim Anziehen eine Beule an der Rippe ihres Kindes. Der Wilhelmshavener Kinderarzt, der das Phänomen abklären soll, schickt Mutter und Tochter direkt zur Kinderchirurgie nach Oldenburg. 

Bei der Geschwulst handelt es sich um einen Tumor. Die entscheidende Frage: Ist er gutartig oder bösartig? Die Ärzte entnehmen eine Probe. „Dreieinhalb Wochen lang mussten wir auf das Ergebnis warten“, schildert Sandra Schröder. „Das war eine ganz schlimme Zeit.“

Noch schlimmer dann die Diagnose: Der Tumor ist bösartig. Amilia leidet am Ewing-Sarkom, einer äußerst selten auftretenden Form von Knochenkrebs. Und wie weitere Untersuchungen zeigen, ist der Tumor an der Rippe nur einer von dreien. „Bei der MRT haben die Ärzte weitere Geschwüre an der Leber und an der Wirbelsäule entdeckt“, schildert Sandra Schröder. 

Die Erkrankung ist lebensbedrohlich. Seit Dienstag vergangener Woche bekommt Amilia in Oldenburg eine Chemotherapie. Per Infusion erhält sie dabei Medikamente, die die Krebszellen zerstören sollen. Das Mädchen lässt das tapfer über sich ergehen. „Aber nachher ist sie sehr müde und geschafft“, schildert ihre Mutter. Geplant sind im Abstand von zwei Wochen insgesamt neun Behandlungen, danach sollen die Tumore operativ entfernt werden. Ein langer Weg.

Jeden zweiten Tag bringt Sandra Schröder Blutproben zur Kontrolle nach Oldenburg. Nach drei bis vier Behandlungen soll eine neue Magnetresonanztomographie zeigen, inwieweit die Chemotherapie die Tumore verkleinert. Während der gesamten Behandlungszeit ist für Amilia höchste Vorsicht geboten. „Die kleinste Infektion kann für sie tödlich sein“, so Sandra Schröder.

Natürlich: An den Besuch des Kindergartens ist nicht zu denken. Die 5-Jährige darf sich allenfalls mit einem anderen, nachweislich nicht kranken Kind zum Spielen treffen. Hinzu kommt ein ausgeklügelter Ernährungsplan. Jede Gefahr eines Kontaktes mit Bakterien soll minimiert werden.

Amilias Erkrankung hat das Leben der Hooksieler Familie komplett verändert. Sandra Schröder kann nicht mehr arbeiten gehen. Aktuell ist sie krank geschrieben. Ihr Arbeitgeber, eine Pflegeeinrichtung in Jever, hat ihr aber signalisiert, dass sie sich so lange freistellen lassen kann, wie es nötig ist. 

Während die Mutter rund um die Uhr für Amilia da ist, kümmert sich Vater Pascal nach Feierabend um das zweite Kind des Paares, den zweijährigen Mika.Tagsüber ist Mika bei seiner Tante in der Nachbarschaft untergebracht. „Die ganze Familie unterstützt uns – und auch viele Hooksielerinnen und Hooksieler“, sagt das Paar.

Eine Spendenaktion soll helfen, die mit der Erkrankung und der intensiven Behandlung einher gehenden finanziellen Belastungen abzufedern. Wer die Familie Schröder bei ihrem Kampf gegen den Krebs unterstützen möchte, kann sich an der Spendenaktion beteiligen. Das Portal dafür findet sich im Internet unter der Adresse https://www.gofundme.com/f/die-kleine-amilia-kampft-gegen-den-krebs

Erkrankten Seemann mit einem Kran an Bord der „Bernhard Gruben“ gehoben

DGzRS im Eisatz
Der Seenotrettungskreuer „Bernhard Gruben“ übernahm einen erkrankten Seemann von Bagger „Nordsee“ und brachte ihn nach Hooksiel. Foto: DGzRS – Die Seenotretter

Hooksiel/Horumersiel (20. 10. 2024) – Für einen dringenden Krankentransport waren in der Nacht zum Sonntag der in Hooksiel stationierte Seenotrettungskreuzer „Bernhard Gruben“ und das Seenotrettungsboot „Wolfgang Paul Lorenz“ der Freiwilligen-Station Horumersiel im Einsatz. Wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mitteilte, war auf dem Bagger „Nordsee“ des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Weser-Jade-Nordsee ein Besatzungsmitglied zusammengebrochen.

Als der Seenotrettungskreuzer beim etwa neun Kilometer entfernt liegende Baggerschiff eintraf. Als die Retter eintrafen, sei der Seemann wieder bei Bewusstsein gewesen, benötigte aber dringend medizinische Unterstützung. Daraufhin brachte die „Wolfgang Paul Lorenz“ eine Seenotärztin zur „Nordsee“. Sie konnte mit zwei Rettern den Patienten so weit stabilisieren, dass er mit einer Trage transportiert werden konnte.

Aufgrund der Höhe wurde der Mann in einer die Schleifkorbtrage mit dem Kran der „Nordsee“ auf das Vorschiff der „Hermann Gruben“ heruntergelassen, der den Patienten in Begleitung der Ärztin nach Hooksiel brachte, wo der Mann an einen Rettungswagen mit Notarzt übergeben wurde. Aufgrund des zeitweise dichten Seenebels in Teilen des Reviers konnten Hubschrauber nicht eingesetzt werden. 

Durch Seenebel erschwert wurde auch ein Einsatz am Samstagnachmittag. Die „Hermann Marwede“ von der DGzRS-Station Helgoland brachte einen krankten Seemann der „Maersk Newcastle“ an Land. Der Seenotrettungskreuzer nahm das philippinische Besatzungsmitglied gut zwölf Kilometer nördlich von Wangerooge an Bord, wo das 210-Meter lange Containerschiff auf Reede lag. Die Seenotretter übergaben den Mann in Cuxhaven an einen Rettungswagen.

Illuminierter Hafen zieht tausende Besucher in seinen Bann

Herbstleuchten
Faszination Licht: Der Alte Hafen wurde beim „Herbstleuchten“ wunderschön beleuchtet. Foto: hol

Hooksiel (20. 10. 2024) – Licht zieht an – und zwar nicht nur Motten und Mücken, sondern auch Menschen. Letzte Zweifel an dieser These wurden am Samstag in Hooksiel ausgeräumt. Trotz des über weite Strecken des Tages sehr schlechten Wetters war der Alte Hafen voller Menschen. „Viele der Besucherinnen und Besucher haben extra nach dem Termin des Herbstleuchtens ihren Urlaub geplant“, ist Cheforganisatorin Anke Müller, Vorsitzende des Vereins „De Hooksieler“ überzeugt.

Die große Anziehungskraft der Veranstaltung dürfte an der stimmigen Illumination liegen. Das Lichterspiel an den unter Denkmalschutz stehenden historischen Packhäusern, davor ein beleuchteter Krabbenkutter, auf dem Hafenplatz strahlende Kürbisse und eine tolle Feuershow. Dazu stimmige Musik der Folkband „Beltane“.

Selbst der Deich an der Südseite des Alten Hafens stand voller Menschen. Viele von ihnen hielten mit ihren Kameras die idyllischen Motive fest und fluteten damit die so genannten „Sozialen Medien“. Damit dürfte endgültig klar sein: Das Herbstleuchten hat sich einen festen Platz im Hooksieler Jahreskalender erobert.

Im Vorfeld war das alles andere als sicher. Nach einem Defizit im Vorjahr hatten „De Hooksieler“ die anderen Vereine im Ort um noch mehr Unterstützung gebeten. Gesagt getan. Aktive der Hooksieler Arbeitsgruppe und des FC Nordsee Hooksiel halfen beim Auf- und Abbau der Buden, Dorfgemeinschaft, Theatergruppe, MTV und WWHS („Weil wir Hooksieler sind“) bestückten mehrere Verkaufsbuden mit Personal. „Froh waren wir auch über die finanzielle Beteiligung seitens des Vereins für Handel, Handwerk und Gewerbe, des Seebadevereins und der Freizeitabteilung des FCN an den Kosten der Illumination“, sagte Anke Müller gegenüber „Hooksiel-Life“.

Neben dem stimmigen Ambiente samt passender Musik konnten sich die Besucher über verschiedene Einlagen auf und vor der Bühne freuen. Zum Programm gehörten unter anderem neben der Feuershow, Tanz- und Musikvorführungen von Kindern, Fahrten mit der Pferdekutsche durch den Ort sowie die Angebote der verschiedenen Schausteller und Kunsthandwerker. 

Bemerkenswert: Die zahlreichen Stände am Alten Hafen schmälerten ganz offensichtlich nicht die Umsätze der Händler im Ort. Dem äußeren Eindruck nach waren alle Geschäfte und gastronomischen Betriebe gut besucht. Allein das dürfe den Gewerbetreibenden ein „Herbstleuchten“ ins Gesicht gezaubert haben. 

Herstleuchten in Hooksiel
Zahlreiche Menschen bewunderten vom Deich aus die Illumination des Alten Hafens. Foto: hol

Spa-Expertin soll das Produkt „Thalasso Meeres Spa“ an den Markt bringen

Gesine Ponto und Armin Kanning
WTG-Geschäftsführer Armin Kanning stellte mit Gesine Ponto die neue Interims-Leitung des „Thalasso Meeres Spa“ in Horumersiel vor. Foto: hol

Horumersiel (18. 10. 2024) – Die Wangerland Touristik GmbH (WTG) bietet Hotel- und Pensionsbetrieben aus dem Wangerland und der Umgebung Thalasso-Partnerschaften an. Den Partnern soll es ermöglicht werden, für ihre Gäste direkt Anwendungen im neuen „Thalasso Meeres Spa“ zu buchen. 

Die technischen Voraussetzungen seien bereits vorhanden. Jetzt soll das Angebot mit Leben erfüllt werden, sagte WTG-Marketingleiterin Larissa Strangmann heute bei der Vorstellung der neuen Thalasso-Leiterin Gesine Ponto.

Weitere Mitarbeiter gesucht

Noch wichtiger für das Haus dürfte aber der Erfolg einer Personalkampagne sein, die in den nächsten Tagen vor allem auf Online-Portalen starten soll. „Unsere Angebote werden sehr gut angenommen“, sagte ein nach eigenem Bekunden „sehr erleichterter“ WTG-Geschäftsführer Armin Kanning. Um die Zahl der Anwendungen aber weiter nach oben fahren zu können, benötige man aber dringend weitere Fachkräfte ganztags oder in Teilzeit für den Spa-Bereich.

„Wir brauchen vor allem Mitarbeiter, die an der Bank arbeiten können“, sagte Gesine Ponto. Sie meint damit die Massagebank. Rund 80 Prozent der nachgefragten Anwendungen seien unterschiedliche Massageformen, Packungen und Peelings. Sehr gut gebucht würden aber auch schon die Kältekammer und der „Privat-Spa“-Bereich.

Neue Chefin in Teilzeit

Kanning stelle Gesine Ponto als neue Interims-Leitung des Gesundheitstempels vor. Die selbstständige Unternehmens-Beraterin aus Mecklenburg-Vorpommern war schon vor der Eröffnung als Mitarbeiter-Coachin für die Detail-Abläufe im „Thalasso Meeres Spa“ engagiert worden. Jetzt soll sie die Vakanz in der Leitung zunächst freiberuflich füllen. „Ich werden zwei Tage in der Woche für das Thalasso Meeres Spa arbeiten und auf jeden Fall einmal in der Woche vor Ort sein“, sagte die 44-Jährige. Darüber hinaus werde sie rund um die Uhr über digitale Kanäle der WTG und den Thalasso-Mitarbeitern zur Verfügung stehen,

Gesine Ponto ist Nachfolgerin von Ulrike Fahrner, die das Haus nach anderthalb Jahren auf eigenen Wunsch verlassen habe. Konkrete Gründe für die Trennung nannte Kanning nicht. Allerdings herrsche rund um das „Thalasso Meeres Spa“ ein „enormer Druck, auch von außen“. Bekanntlich sind die Baukosten für das Projekt explodiert und die Eröffnung im Juni lief alles andere als glücklich. Das Haus musste wenige Wochen später nach dem Fund von Keimen im Trinkwasser erneut für mehrere Wochen geschlossen werden.

Von Angeboten beeindruckt

Die neue Leiterin, die in ganz Deutschland und im benachbarten Ausland vornehmlich Spa-Bereiche für Hotels geplant und beraten hat, macht keinen Hehl daraus, dass sie mit Blick auf das „Thalasso Meeres Spa“ zunächst skeptisch gewesen sei. „Ein Spa dieser Größenordnung ohne angeschlossenes Hotel, das gibt es sonst nirgends“, sagte die Managerin. Inzwischen sei sie aber überzeugt davon, dass das Projekt funktionieren kann. „Es ist ein neues Haus, wunderschön eingerichtet, mit tollen Angeboten“, so Ponto. Damit liege man im Spa-Bereich ziemlich weit vorn. Das müsste eigentlich auch ein Pfund bei der Mitarbeiter-Werbung sein. Und, so das Versprechen der Leiterin: „Ich werde so lange bleiben, bis das Produkt steht.“