Wilhelmshaven/Hooksiel (10. 8. 2025) – Nach einem Missgeschick am JadeWeserPort in Wilhelmshaven schwimmen noch drei Container in der Jade. Wie die Wasserschutzpolizei (WSP) berichtet, seien am Samstag gegen 17 Uhr bei einem Arbeitsunfall auf dem Containerterminal insgesamt fünf Container ins Wasser gefallen. Verletzt wurde dabei zum Glück niemand.
Keine Verletzten
Zum Zeitpunkt des Unfalls sollten von einem 210 Meter langen Containerschiff unter liberianischer Flagge mehrere leere 40 Fuß Container gelöscht werde. Nach aktuellem Ermittlungsstand kam es zu einem technischen Defekt beim Lösen sogenannter „Twist-Locks“, die die verschiedenen Containerschichten untereinander sichern. Zwei Container hingen hierdurch noch teilweise zusammen und verkanteten sich beim Anheben, wodurch weitere Container umgestoßen wurden. Insgesamt seien so fünf Container über die Bordwand in die Jade gefallen. Das Schiff sei dabei nicht beschädigt worden, sie die WSP.
Hafenbetrieb vorerst eingestellt
Zwei der Container schwammen weiter auf dem Wasser und konnten durch Fahrzeuge der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung geborgen werden. Drei weitere Container sanken nach kurzer Zeit zumindest teilweise in der Nähe der Pier. „Da eine Gefährdung nicht ausgeschlossen werden kann ist der Hafenbetrieb aktuell eingestellt“, so die Wasserschutzpolizei. Der Schiffsverkehr auf der Jade sei aber nicht beeinträchtigt. Auch habe es keine Hinweise auf eine Gewässerverunreinigung gegeben.
Wilhelmshaven/Hooksiel (1. 8. 2025) – In dieser Woche der 100. LNG-Carrier am LNG-Terminal Wilhelmshaven 01 festgemacht. Die Ankunft der „Venture Gator“ am Voslapper Groden markiert nach Ansicht der Deutschen Energy Terminal GmbH (DET) einen weiteren wichtigen Meilenstein seit Inbetriebnahme des ersten schwimmenden LNG-Terminals in Deutschland Ende 2022.
Mit der „Venture Gator“ hat in dieser Woche der 100. Flüsigerdgas-Carrier am LNG-Terminal Wilhelmshaven 01 festgemacht. Foto: DET
Die Fracht aller 100 LNG-Tanker umfasste nach Regasifizierung rund 100 Terrawattstunden (TWH) oder 8,6 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Rechnerisch habe das Terminal damit etwa 1,6 Millionen Haushalte (2.000 Kubikmeter Verbrauch im Jahr) bis heute durchweg versorgt. Diese Zahlen würden die zentrale Rolle Wilhelmshavens für die Energieversorgung des Landes, so die DET, die im Auftrag des Bundes die beiden LNG-Terminals in Wilhelmshven sowie ein Terminal in Brunsbüttel vermarktet und mit lokalen Partnern betreibt.
Gas für 1,6 Millionen Haushalte
Das angelieferte verflüssigte Erdgas (Liquefied Natural Gas/LNG) wird innerhalb von rund 24 Stunden über einen sogenannten Ship-to-Ship-Transfer von der LNG-Frachteinheit mit einer maximalen Rate von 9.000 Kubikmeter pro Stunde in ein Regasifizierungsschiff, die FSRU „Höegh Esperanza“, entladen. Pro Anlieferung werden rund 160.000 Kubikmeter LNG übergeben.
Die Anlandungsmengen im Einzelnen: 2023: 45 Carrier mit insgesamt 6,9 Millionen Kubikmeter LNG; 2024: 39 Carrier mit 5,9 Millionen Kubikmeter LNG; 2025 (1. Halbjahr): 16 LNG-Carrier mit 2,3 Millionen Kubikmeter LNG sowie bis zum Jahresende weitere 17 Anlandungen. „Das Terminal ist bis zum Ende des Jahres ausgebucht“, so die DET. Auch für 2026 habe der Markt sämtliche in der zugehörigen Vermarktungsrunde Anfang Juli von der DET angebotenen Regasifizierungskapazitäten für Wilhelmshaven 01 abgenommen.
Keine Unfälle und Ausfälle
Seit Betriebsbeginn im Dezember 2022 sei es – abgesehen von zwei jährlich geplanten, fünftägigen Wartungsfenstern – zu keinen ungeplanten Stillständen oder Nichtverfügbarkeiten der Anlage gekommen. Überdies seien keine meldepflichtigen Arbeitsunfälle zu verzeichnen gewesen.
„Die 100. Anieferung ist nicht nur ein logistischer, sondern auch ein energiepolitischer Meilenstein“, sagt Dr. Peter Röttgen, Geschäftsführer der Deutsche Energy Terminal GmbH (DET). „Unser Terminal in Wilhelmshaven hat sich dabei als verlässlicher Standort bewährt, um die Energieversorgung in der Krise zu sichern und vermeidet nun kontinuierlich, dass es wieder dazu kommt.“
Dr. Nadine Menning, Geschäftsführerin der LNG Terminal Wilhelmshaven GmbH (LTeW): „Der 100. LNG-Carrier ist für uns ein sichtbares Zeichen dafür, wie stabil, sicher und effizient das LNG-Terminal 01 in Wilhelmshaven arbeitet.“ Die LteW ist eine 100-prozentige Tochter von Uniper. Sie betreibt im Auftrag der DET das LNG-Terminal Wilhelmshaven 01.
Und auch Vegard Hellekleir, Chef der Höegh-Evi-Reederei, der die „Höegh Esperanza“ gehört, zeigt sich zufrieden: „Die Ankunft des 100. LNG-Carriers in Wilhelmshaven stellt einen bedeutenden operativen und strategischen Meilenstein dar. Als Eigentümer und technischer Betreiber der FSRU sind wir stolz auf die Rolle, die die Höegh Esperanza und unsere Kolleginnen und Kollegen an Bord bei der Stärkung der Energiesicherheit Deutschlands spielen“
Mathias Lüdicke (NPorts) und Dirk P. Lindgens (DET) bei der Infostation im Hafen Hooksiel. Im Hintergrund: das LNG-Terminal mit dem Regasifizierungsschiff (FSRU). Foto: NPorts
Informationen über das LNG-Terminal können Interessierte am Hooksieler Außenhafen bekommen. Von dort aus sind Anleger, Regasifizierungsschiff sowie die regelmäßig ankommenden LNG-Tanker gut zu sehen. Zusammen mit der DET betreibt dort die landeseigene Hafengesellschaft NPorts ein „Touch-Screen“, ein kostenloses Info-Portal. „Wir bieten damit der Öffentlichkeit die Möglichkeit, sich vertieft zu informieren“, erklärt Mathias Lüdicke, Niederlassungsleiter von NPorts in Wilhelmshaven..
Kostenlose Informationen über Touchscreen
„Mit rund 160.000 Berührungen im vergangenen Jahr war der Info-Bildschirm in Hooksiel ein voller Erfolg “, betont Dirk P. Lindgens, Leiter Kommunikation bei der DET. Die digitalen Inhalte richten sich sowohl an Interessierte aus der Region als auch an die Urlaubsgäste, die die Küste besuchen.
Neben Informationen zum LNG-Terminal Wilhelmsahven 01 sind nun auch Inhalte zum zweiten schwimmenden LNG-Terminal in Wilhelmshaven nachgepflegt worden, darunter Fotos, Fakten und Filme. Die Menüführung ist übersichtlich. Sie führt unter anderem zu Fakten über Funktion, Bauweise und beteiligte Unternehmen. Besonders interessant: Das Terminal ist als Inselanleger konzipiert und liegt etwa 1,5 Kilometer in der Jade.
Friesland/Wilhelmshaven (18. 7. 2025) – Betrüger haben eine Frau in Wilhelmshaven am Donnerstag um einen hohen Geldbetrag und um ihrer Krügerrand Goldmünzen gebracht. Die Polizei bittet um Zeugenhinweise und warnt nachdrücklich vor der Schockanruf-Masche.
Zahlreiche Anrufe in der Region
Am gestrigen Nachmittag seien etliche Bürger in Friesland und Wilhelmshaven von Unbekannten angerufen worden, die sich am Telefon als Angehörige des Angerufenen oder als Polizeibeamte ausgaben. Ihnen wurde am Telefon von einem schweren, von ihnen verursachten Verkehrsunfall berichtet – gepaart mit der Forderung, einen hohen Geldbetrag zu bezahlen, um einer Haft oder Strafe zu entgehen.
Die meisten Angerufenen, so die Polizei, hätten den Betrugsversuch erkannt und das Telefonat beendet. In einem Fall jedoch sei ein am Telefon eingeschüchterter Mann zu seiner Hausbank gegangen und habe verursacht, die geforderte „Kaution“ abzuholen. „Da eine so große Summe ohne Anmeldung nicht ausgezahlt werden konnte, forderte der Anrufer, der die ganze Zeit über per Telefon mit dem Geschädigten in Verbindung stand, die Abhebung der hälftigen Summe“, schildert die Polizei. Da diese Summe ebenfalls nicht verfügbar war und der Bankmitarbeiter den Geschädigten auf den möglichen Betrugsversuch aufmerksam machte, wurde das Gespräch durch den Anrufer beendet.
69-jährigen Mann zum Rathaus gelockt
In einem weiteren Fall habe der Anrufer von einem 69-jährigen Mann eine Kaution von über 50.000 Euro gefordert. Nach mehreren Telefonaten sei die Geschädigte schließlich zur Übergabe seines verfügbaren Bargelds und von Krügerrand Goldmünzen bereit gewesen. Offenbar, um ihre Seriosität vorzutäuschen, bestellten die Täter den Mann zum Wilhelmshavener Rathaus. Vereinbarungsgemäß seien das Bargeld, laut Polizei eine mittlere fünfstellige Summe, und die Krügerrand Goldmünzen auf dem Rathausplatz an eine Frau übergeben worden.
Eine Empfangsbescheinigung wurde dem Geschädigten nach einer im Rathaus noch durchzuführende Zählung in Aussicht gestellt. Die „Kaution“ würde anschließend beim Amtsgericht eingezahlt werden. Da die Frau nicht wieder erschien, kamen dem Geschädigten Zweifel und er wandte sich an die Polizei.
Hinweise von Zeugen erbeten
Die tatverdächtige Frau, die das Geld im Empfang nahm, wird wie folgt beschrieben: südländisches Erscheinungsbild, schulterlange dunkelbraune Haare, Bekleidung: rosafarbener Pullover, weiße Hose. Zeugen, die nähere Angaben zu der Tatverdächtigen oder einem von ihr verwendeten Fahrzeug machen können, werden gebeten, sich mit der Polizei in Wilhelmshaven unter der Rufnummer 04421-9420 in Verbindung zu setzen.
Wilhelmshaven/Hooksiel (17. 7. 2025) – Die Energiewende braucht Fläche. Darauf weist die Wilhelmshavener Hafenwirtschaftsvereinigung (WHV) hin. Die Fläche gibt es in Wilhelmshaven. Das Areal auf dem dem einst für industrielle Zwecke aufgespülten Voslapper Groden, insbesondere im Voslapper Groden Nord in Nachbarschaft zu Hooksiel. Allerdings sind sie aufgrund von Artenschutzbestimmungen aktuell für Investitionen der Energiewirtschaft nicht nutzbar.
Der Voslapper Groden Nord zwischen Hooksiel (oben links) und dem Jade-Weser-Port (oben rechts) bietet Raum für den Import und die Produktion von CO2-freier Energie. Allerdings stehen die Flächen unter EZ-Vogelschutz. Foto: Klaus Schreiber
WHV-Vorstandsmitglied Hans-Joachim Uhlendorf ruft in einer Erklärung zu sachlicher Debatte über den Voslapper Groden auf. Während Naturschutzverbände vor Eingriffen in nach Bundesnaturschutzgesetz geschützte Flächen warnen, verweist die WHV auf die überregionale Bedeutung des Hafenstandorts Wilhelmshaven.
Energiedrehscheibe braucht Raum
„Wir stehen vor einer historischen Aufgabe“, unterstreicht Uhlendorf. Wilhelmshaven spiele eine zentrale Rolle für die künftige Versorgung Deutschlands mit importiertem Wasserstoff, Offshore-Strom und alternativen Kraftstoffen. Diese Entwicklung brauche Raum – und eine öffentliche Debatte, die Infrastrukturprojekte nicht reflexhaft blockiere, so Uhlendorf.
Im Fokus steht eine rund 145 Hektar große Fläche im Voslapper Groden Nord. Sie gehört zwar zum europäischen Schutzgebietsnetz „Natura 2000“, ist jedoch seit der Novelle des niedersächsischen Landes-Raumordnungsprogramms (LROP) 2017 als Vorranggebiet „hafenorientierte wirtschaftliche Anlage“ festgesetzt. „Bereits damals wurde vorgesehen, dass diese Flächen durch Kohärenzmaßnahmen ersetzt werden können“, erläutert der WHV-Vorstand.
Die Firma TES möchte auf der zum EU-Vogelschutzgebiet gehörenden Fläche zwischen der HES-Tankfarm und dem Vynova Chemiewerk einen „Green Energy Hub“ errichten. Unter anderem sollen hier zunächst LNG, dann grüne Gase und H2-Derivate importiert werden, aus denen Wasserstoff hergestellt werden kann. Zu den Gesamtprojekt zählt auch der Bau eines CO2-Exportterminals.
Flächen am tiefen Fahrwasser alternativlos
Auch der aktuelle Hafenentwicklungsplan hebe die strategische Bedeutung des Areals für die Energiewirtschaft hervor, so die WHV. Wilhelmshaven sei aufgrund seines seeschifftiefen Fahrwassers und seiner Flächenreserven alternativlos für die Ansiedlung von Hafenlogistik und Energieimport-Infrastruktur mit Hafenanbindung. Andere großflächige Nutzungen sind hier ausdrücklich ausgeschlossen. Trotz des Natura-2000-Status bleibe der Voslapper Groden die größte verfügbare Hafenerweiterungsfläche in Wilhelmshaven.
Eine Nutzung sei möglich, so Uhlendorf (Foto: David Hecker, sofern geeignete Kohärenz- und Kompensationsflächen geschaffen werden – „ein Verfahren, das fachlich etabliert und gesetzlich verankert ist“.
Für das aktuelle Vorhaben sollen sogar rund 30 Prozent mehr Fläche für den Naturschutz bereitgestellt werden, als durch die Projekte beansprucht wird. Die TES plane kein x-beliebiges Bauprojekt. „Es geht hier um einen strategisch wichtigen Beitrag zur Energiewende“, so Uhlendorf. Investitionen in Wasserstoff- und Offshore-Infrastruktur seien essenziell für die Versorgungssicherheit Deutschlands.
WHV will Dialog begleiten
„Gerade jetzt ist es entscheidend, nicht gegeneinander zu arbeiten, sondern gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln“, betont Uhlendorf. „Als Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e.V. bieten wir uns aufgrund unserer 40-jährigen Erfahrung gerne als neutraler Moderator an, diesen Dialog aktiv zu begleiten und als neutraler Vermittler zwischen den Beteiligten zu moderieren.“
Wangerland/Wilhelmshaven (3. 7. 2025) – Es war ein historischer Beschluss. Am Mittwochnachmittag haben der Rat der Stadt Wilhelmshaven und der in Horumersiel tagende Kreistag des Landkreis Friesland nahezu zeitgleich beschlossen, ein gemeinsames Zentralklinikum zu bauen. Die Gebietskörperschaften wollen zeitnah eine Untersuchung in Auftrag geben, in der nach objektiven, fachlichen, raumordnerischen und wirtschaftlichen Kriterien nach dem besten Standort für den Neubau gesucht werden soll.
Sinnbild für eine gescheiterte Krankenhaus-Politik in Wilhelmshaven: Die Baugrube vor dem Klinikum, in der eigentlich schon längst ein Neubau hätte aufwachsen sollen. Ob das Projekt mit der Entscheidung für eine Zentralklinikum für die gesamte Region vollends abgeschrieben werden muss, ist noch unklar. Foto: hol
In dem neuen Zentralklinikum, das voraussichtlich um 2035 fertig sein könnte, sollen das Klinikum Wilhelmshaven sowie die „Friesland-Kliniken“ mit ihren Standorten in Sanderbusch (Nordwest-Krankenhaus) und Varel (St.-Johannes-Hospital) zusammengelegt werden. Nach dem erklärten Willen von Rat und Kreistag sollen die bisherigen Krankenhaus-Gesellschaften fusionieren. Ein Gutachten soll klären, was die ideale Rechtsform für diesen kündigen gemeinsamen Träger des Zentralklinikums ist.
Millionen-Zuschüsse auf Dauer nicht tragbar
Sowohl Wilhelmshaven als auch Friesland müssen ihre defizitären Krankenhäuser jährlich mit etlichen Millionen Euros stützen. Hinzu kommen Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen auf Landes- und Bundesebene. Unter anderem soll durch die Konzentration von stationären medizinischen Angeboten deren Wirtschaftlichkeit erhöht und die Qualität der Behandlungen verbessert werden.
Die Diskussionen über die gesundheitspolitische Weichenstellung für die Region waren mit Spannung erwartet worden. In Varel regt sich erhebliche Widerstand gegen die Schließung des St- Johannes-Hospital. Vor allem durch den Verlust der Frauen- und Geburtenklinik würde eine Versorgungslücke im Bereich des südlichen Landkreises Friesland und für die benachbarte Wesermarsch entstehen.
In Wilhelmshaven stellt sich die Frage, inwieweit die bereits getätigten Vorleistungen für den dort bislang geplanten Neubau bei der Standortsuche für das Zentralklinikum berücksichtigt werden. Sichtbares Zeichen für das Krankenhaus-Fiasko in Wilhelmshaven: Die riesige Baugrube direkt vor dem Klinikum.
Zweidrittel-Mehrheit im Kreistag
Im Kreistag stimmten fünf Abgeordnete, darunter der ehemalige Landwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke („Zukunft Varel“) gegen den Bau des Zentralklinikums. Bei 31 Ja-Stimmen war dennoch die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit erreicht. Auch im Wilhelmshavener Rat gab es nach zweieinhalbstündiger Debatte eine deutliche Mehrheit.
– Werbeanzeige –
Kontrovers diskutiert wurde im Kreistag, wie die medizinische Versorgung im Südkreis für die Übergangszeit bis zur Fertigstellung des Zentralklinikums sicher gestellt werden kann. Angesichts jährlicher Millionen-Defizite gerade am Standort Varel hatten Gutachter – unabhängig vom Beschluss über ein Zentralklinikum – zu einer zügigen Schließung geraten.
Zwischenlösung für Varel gesucht
Der Kreistag folgte mehrheitlich einem von Jannes Wiesner (SPD) eingebrachten Antrag der SPD/Grünen/FDP-Mehrheitsgruppe, wonach jetzt zunächst ein Gesundheitskonzept für Varel und Umgebung erstellt werden soll. Einfließen könnten darin die Ergebnisse von Gesprächen, die Landrat Sven Ambrosy demnächst mit der Stadt Varel sowie mit Kommunen aus der Wesermarsch führen will, die möglicherweise bereit wären, sich an den Kosten zu beteiligen.
CDU-Fraktionschef Dirk Zillmer und sein Stellvertreter Axel Homfeldt forderten, die Suche nach einer Zwischenlösung für Varel mit einem konkreten Datum zu versehen. Der Kreis solle bis Ende 2025 nach einem Träger für ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) Ausschau halten. Sollte sich der nicht finden, müsse das Krankenhaus zum 31. April 2026 geschlossen werden. Damit hätten Geschäftsführung und Mitarbeiter Klarheit für ihre Planung. „Ich habe die Sorge, dass wir sonst schließen müssen, weil das Personal uns wegläuft“, sagte Homfeldt. „Das wäre dann ein politisches Versagen.“
Lob von Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband
In einer Stellungnahme von heute begrüßt der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband Jade e.V.(AWV) die Beschlüsse zum Bau eines Zentralklinikums. Das sei ein richtiger Schritt., um die Gesundheitsversorgung der Region zu sichern. Ein Zentralklinikum stelle eine historische Chance dar, in der Jade Wirtschaftsregion ein Krankenhaus mit hoher fachlicher Expertise, moderner Infrastruktur und umfassender Versorgung dauerhaft zu sichern.
„Die Zukunft liegt in leistungsfähigen, wirtschaftlich tragfähigen Strukturen.“ Eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung stärke zudem die Attraktivität der Region als Arbeits- und Lebensraum. Unternehmen würden direkt von stabilen Gesundheitsstrukturen profitieren – sei es in der Bindung von Mitarbeitenden oder im Wettbewerb um Fachkräfte. Die wirtschaftlich nachhaltige Struktur eines Zentralklinikums hilft nach Ansicht des AWV auch dabei, kommunale Haushalte langfristig zu entlasten. Vor diesem Hintergrund spricht der Verband von einer „weitsichtigen Entscheidung“ von Kreistag und Rat.
Anmerkung:Der Artikel wurde im Laufe des Tages aktualisiert.
Wilhelmshaven/Hooksiel (3. 7. 2025) – Es gibt offenbar eine rege Nachfrage nach Flüssigerdgas (LNG). Wie die Deutsche Energy Terminal GmbH (DET) mitteilt, habe sie in in der jüngsten Vermarktungsrunde alle angebotenen Regasifizierungs-Slots für ihre LNG-Terminals Wilhelmshaven 1 und 2 vergeben können. Die staatliche Betreibergesellschaft sieht darin einen wesentliche Beitrag zur Versorgungssicherheit für Deutschland und Europa.
Die DET ist verantwortlich für die Vermarktung und den Betrieb der staatlichen Terminals in Deutschland. An den Terminals wird tiefgefrorenes, flüssiges Erdgas angelandet, durch Wärme regasifiziert und ins Erdgas-Pipelinenetz eingespeist.
An den Vermarktungstagen vom 23. Juni bis zum 1. Juli hätten sich insgesamt 23 Marktteilnehmer Zeitfenster zur Nutzung von Kurzfristkapazitäten für die Jahre 2025 (Wilhelmshaven 2) und 2026 (Wilhelmshaven 1 und 2) gesichert. Der Markt habe alle der insgesamt 77 angebotenen Slots abgenommen, so die DET. Das Terminal 1 liegt in Sichdtweite des Hooksieler Außenhafens, das Terminl 2 hat kürzlich in Höhe der HES-Tankfarm ihren Betrieb aufgenommen.
„Wir sind sehr zufrieden“, sagt DET-Geschäftsführer Dr. Peter Röttgen. „Die vollständige Vergabe aller angebotenen Slots sowie das anhaltend große Interesse durch eine Rekordzahl registrierter Händler unterstreicht die hohe Relevanz unserer Terminals für eine stabile und verlässliche Energieversorgung in Deutschland und Europa.“
Hooksiel/Wilhelmshaven (1. 7. 2025) – Die jüngsten grenzübergreifenden Zählungen im Wattenmeer und auf Helgoland zeigen einen Anstieg der Kegelrobben und ihrer Jungtiere. Während der Zählungen 2024-2025 wurden insgesamt 3.051 neugeborene und insgesamt 12.064 Kegelrobben erfasst – ein anhaltend positiver Trend in der südlichen Nordsee. Dies geht aus dem Bericht „Kegelrobben-Zählungen im Wattenmeer und Helgoland 2024-2025“ hervor, der im Rahmen der Trilateralen Zusammenarbeit zum Schutz des Wattenmeeres veröffentlicht wurde.
Die Kegelrobben sind die größten Raubtiere im Wattenmeer. Ihr Bestand nimmt kontinuierlich zu. Foto: Jessica Schop
Die Kegelrobben sind die größten Raubtiere der Wattenmeerküste und gehören mit den Seehunden zu den bekanntesten Arten der Region. Laut der trilateralen Expertengruppe für Meeressäugetiere, die sich aus Forschenden und Gebietsverwaltung aus Dänemark, Deutschland und den Niederlanden zusammensetzt, unterstreichen die aktuellen Zahlen ein stabiles Wachstum.
In den letzten fünf Jahren hat die Anzahl der neugeborenen Robben im Wattenmeer jährlich um durchschnittlich rund zwölf Prozent zugenommen; die Gesamtzahl ist jährlich um knapp zehn Prozent gestiegen. „Dieses kontinuierliche Wachstum spiegelt die Bedeutung des Wattenmeeres als wichtigen Lebensraum für Kegelrobben wider“, so Jessica Schop, Hauptautorin des Berichts und Forscherin bei Wageningen Marine Research.
In Niedersachsen wurden 1.564 Individuen registriert – das entspricht 13 Prozent aller Tiere und einem Anstieg von 14,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auf Helgoland, wo 8,8 Prozent der Tiere gezählt wurden, ging die Zahl der beobachteten Kegelrobben um 37 Prozent auf 1.060 zurück.
Um aus den Bestandstrends realistische Maßnahmenvorschläge zum Schutz der Kegelrobben abzuleiten, benötigen die Forschenden detailliertere Studien über die zeitliche und räumliche Variabilität der Robbenbestände und darüber, wie Umweltfaktoren diese beeinflussen. „In unserem Bericht präsentieren wir die relative Veränderung in der Häufigkeit der Robben. Für absolute Bestandsschätzungen sind mehr Informationen über das Verhalten und die Bewegungsmuster der Robben erforderlich“, so Schop.
Hooksiel/Wilhelmshaven (27. 6. 2025) – Der Schaden am Seebäderschiff „Fair Lady“ ist größer als zunächst angenommen. Wie die Reederei „Adler & Eils“ (Büsum) mitteilt, werden mit dem Schiff in dieser Saison keine Fahrten von Hooksiel oder Wilhelmshaven aus nach Helgoland mehr angeboten werden können. Zunächst hatte man in Büsum gehofft, dass das Schiff Ende Juli wieder in Fahrt gehen könnte.
Das Seebäderschiff „Fair Lady“ fällt aufgrund eines Schadens für die Helgolandsaison 2025 aus. Archiv-Foto: hol
„Wir freuen uns aber, dass wir den Katamaran ,Adler Cat‘ als Ersatz bekommen konnten“, verkündet die Reederei. Allerdings stehe der Katamaran nur freitags zur Verfügung. Für die meisten Törns wird die „Adler Cat“ von Wilhelmshaven aus in See stechen. Zum Teil auch zweimal am Tag.
Zwischenstopps in Hooksiel, wie noch in der vergangenen Saison, sind dabei nicht vorgesehen. Allerdings werde der Katamaran auch vier Mal direkt von Hooksiel aus starten – und zwar an jenen Freitagen, an denen die Wasserstände im Außenhafen es zulassen: am 18. Juli sowie am 1., 15. und 29. August. Abfahrt ist dann jeweils um 8.30 Uhr am Außenhafen.
Spätestens Anfang nächster Woche sollten alle Fahrten auf der Internetseite der Reederei buchbar sein. Gäste, die für die Fahrten mit der „Fair Lady“ gebucht hatten, können Ihre Tickets kostenfrei zurückgeben. „Und natürlich würden wir uns freuen, wenn viele davon für die Fahrten mit dem ,Adler Cat‘ neu buchen“, so die Reederei.
Hooksiel/Wilhelmshaven (26. 6. 2025) – Wer in den Sommerferien dem Wind, dem Wasser und der maritimen Technik nah sein möchte, muss nicht weit reisen: Die Hafenstandorte von Niedersachsen Ports (NPorts) ermöglichen einen Blick auf Schifffahrt, Küstenlogistik und die Wege zu den Inseln. Vom Tidehafen über das LNG-Terminal bis zur Baggergutverbringung, zwischen Containerkränen und Krabbenkuttern bieten die Häfen eigene Perspektiven auf Bewegung, Technik und Küstenleben.
Am Hooksieler Außenhafen kann man sich über den Betrieb der LNG-Terminals in Wilhelmshaven informieren. Foto: hol
„Unsere Häfen sind offen für alle – nicht im wörtlichen, aber im erfahrbaren Sinne“, sagt NPorts-Geschäftsführer Holger Banik. „Wir möchten zeigen, wie vielfältig unsere Hafenstandorte sind. Nicht nur als Wirtschaftsmotor, sondern auch als sichtbare Orte des Lebens, Lernens und Erkundens.“
Hafenrundgang in Emden
Dabei sind die Hafenanlagen schon aus Sicheheitsgründen nicht öffentlich zugänglich. Der Hafen Emden etwa ist vor allem für den Autoexport und den Fährverkehr Richtung Borkum bekannt. Wer den Hafen erkunden möchte, folgt dem öffentlichen Hafenrundgang mit Info-Tafeln zu Umschlag, Geschichte und Technik. Entlang der Kaimauern öffnen sich Sichtachsen auf Werften, Schleusen, Seeschiffe und historische Anlagen.
Fischkutter und Turbinen
Zwischen Fischkuttern und Türmen und Turbinen für Windparks gibt sich Cuxhaven vielseitig. Der Fähr- und Fischereihafen ist für Gäste offen, inklusive Ausblick auf die Elbmündung. Wer es technisch mag, bestaunt die Werft im Amerikahafen, wer lieber genießt, geht an der Alten Liebe auf Schiffsbeobachtung oder kehrt im Fischereihafen kulinarisch ein.
Wilhelmshaven als Deutschlands einziger Tiefwasserhafen ist das Tor für Energieimporte. Am Hooksieler Außenhafen steht eine digitale Infotafel. Über einen Touchscreen erfahren Interessierte alles über den Aufbau und Betrieb des LNG-Terminals, die Regasifizierung und den Energieimport per Schiff. Technik und Hintergrundwissen gut sichtbar – mit Blick auf das tatsächliche Terminal und ein Menü, das auch für Kinder verständlich ist.
Bustouren in Brake
Und auch die Häfen in Brake (Bustouren durch den Hafen), Norddeich (Kutter, Fähren und Offshore-Versorgung) und Bensersiel (Blick aus dem Café im Reedereigebäude) versprechen spannende maritime Impressionen.
Wilhelmshaven (25. 6. 2025) – Der sechsjähriger Junge, das beim Brand in der Nacht zum Montag in der Marktstraße in Wilhelmshaven sehr schwer verletzt worden war, schwebt nicht mehr in Lebensgefahr. Das teilte die Polizeiinspektion Wilhelmshaven-Friesland heute mit. Sein vierjähriger Bruder war am Montagmorgen an den Folgen einer Rauchgasvergiftung gestorben. Zwei weitere Kinder und vier Erwachsene wurden zum Teil schwer verletzt.
Das Haus Marktstraße 81 ist seit der Brandstiftung unbewohnbar. Die Polizei hat den Tatort der Brandstiftung abgeriegelt. Foto: hol
Die Ermittler gehen von Brandstiftung aus. Die Polizei hat eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, die auch bereits einen Verdächtigen ausgemacht hat, der möglicherweise den im Hauseingang gelagerten Unrat und Sperrmüll angezündet haben könnte. „In enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Oldenburg konnte ein Anfangsverdacht gegen eine männliche Person aus Wilhelmshaven begründe werden“, so die Polizei.
Motiv noch unklar
Nähere Angaben zur Person oder zu möglichen Motiven für das Tötungsdelikt machten die Ermittler nicht. Die Brandstiftung fällt allerdings in eine Zeit, in der in Wilhelmshaven sehr viele Autos, Sammelcontainer und Müllhaufen angesteckt werden.
Polizei bittet um Hinweise
Die Polizei bittet weiterhin um Hinweise aus der Bevölkerung. Wer in der Nacht zum Montag (23. Juni), ab etwa 2 Uhr insbesondere im Bereich Marktstraße/Börsenstraße und Umgebung, verdächtige Beobachtungen gemacht hat – etwa Personen, Fahrzeuge oder ungewöhnliche Geräusche –, wird gebeten, sich zu melden.Hinweise nimmt die Polizei Wilhelmshaven unter der Telefonnummer 04421 / 942-0 sowie jede andere Polizeidienststelle entgegen.
Ab sofort hat die Polizei dazu ein Hinweisportal geschaltet: https://nds.hinweisportal.de/~portal/de/select Neben Hinweisen können dort auch Fotos und Videos im Zusammenhang mit diesem Vorfall hochgeladen werden.
Anmerkung: Dieser Artikel wurde am 4. Juli aktualisiert