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Beiträge veröffentlicht in “Wilhelmshaven”

Künstliche Intelligenz erfasst Störungen im Wattenmeer

Wilhelmshaven/Wangerland (17.12. 2025) – Ein Pfosten, daran drei dunkle Kästchen. Was auf den ersten Blick nach obskurer Kunst wirken könnte, ist tatsächlich moderne Forschung. Der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer ist seit September Teil des Projekts „KI-Nationalpark“, einem bundesweiten Modellvorhaben. 

Im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer zeichnen Kamera- und Audiogeräte biologische Vielfalt und menschliche Störungen auf. Die Auswertung der Daten erfolgt KI-unterstützt und anonymisiert. Foto: Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer/ Florian Packmor

In deutschen Nationalparken und Wildnisgebieten wird erstmals ein schutzgebietsübergreifendes, KI-gestütztes Monitoringsystem aufgebaut, das Biodiversität, Klimafaktoren und menschliche Nutzung gemeinsam erfasst und auswertet. Ziel ist es, den Schutz der biologischen Vielfalt zu verbessern und die Grundlagen für ein zukunftsfähiges Management zu schaffen.

Datenerfassung ohne Störungen

„Mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz stellen wir Technik in den Dienst der Natur. Die automatisierte Datenerfassung und -auswertung ermöglicht uns, Veränderungen im Gebiet des Nationalparks schnell und präzise zu erkennen, ohne dadurch Störungen für die Tierwelt zu verursachen“, erklärt Benedikt Wiggering, Projektkoordinator bei der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer in Wilhelmshaven.

Das Projekt wird von Nationale Naturlandschaften e. V. koordiniert und gemeinsam mit der Universität Freiburg und der biometrio.earth GmbH umgesetzt. Gefördert wird es durch das Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK), Förderlinie „KI-Leuchttürme“.

Neues Werkzeug für den Naturschutz

Mit einem bundesweiten Netzwerk von Fotofallen, Audiologgern (den Kästen am Pfosten) und Klimaloggern werden Daten zu Artenvielfalt, Tierpopulationen, Umweltfaktoren und menschlichen Einflüssen gesammelt. Die Geräte zeichnen unter anderem Vogelstimmen, Fledermäuse, größere Säugetiere oder Geräuschquellen wie Landwirtschaftsmaschinen und Freizeitaktivitäten auf. Künstliche Intelligenz ermöglicht die automatische Auswertung der großen Datenmengen: Arten werden identifiziert, menschliche Störungen erfasst und Zusammenhänge zwischen Klima, Biodiversität und Nutzung sichtbar gemacht.

Projekt läuft bis 2027

„Mit KI-Nationalpark schaffen wir ein Werkzeug, das den Schutzgebietsverwaltungen erstmals schnelle, belastbare und vergleichbare Daten an die Hand gibt“, sagt Marla Schulz, Projektkoordinatorin beim NNL e.V. „So können wir Biodiversität und Klimaschutz noch besser zusammen denken – und unsere Nationalparke als Schatzkammern der Natur langfristig sichern.“

Das Projekt soll von 2025 bis 2027 in 13 Nationalparken und zwei Wildnisgebieten in ganz Deutschland laufen. Die gesammelten Daten fließen in einen anpassungsfähigen Management-Zyklus ein, in dem mithilfe der KI Veränderungen und Störungen schneller erkannt werden können, so dass Maßnahmen zeitnah angepasst werden. Am Ende des Projekts sollen daraus konkrete Handlungsempfehlungen für das Schutzgebietsmanagement abgeleitet werden.

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Vynova-Insolvenz: Jensen sieht Versäumnisse bei der SPD

Wilhelmshaven (15. 12. 2025) – Die Insolvenz der Vynova Wilhelmshaven GmbH komme nicht überraschend. Sie ist nach Überzeugung der CDU-Landtagsabgeordneten Katharina Jensen (Wangerland) das Ergebnis von Rahmenbedingungen, die energieintensive Industriestandorte seit längerem massiv unter Druck setzen. Mit dem Insolvenzantrag werden die Folgen nun konkret. „Vynova ist das erste Unternehmen, das diese Entwicklung mit voller Wucht trifft. Es wäre naiv zu glauben, dass es das letzte bleibt.“

Wirtschaftlicher Druck immer höher

Bereits 2023 hatten Beschäftigte am Standort öffentlich vor zu hohen Energiepreisen und zunehmenden Wettbewerbsnachteilen gewarnt. Mitarbeiter, Betriebsrat und Geschäftsleitung in Wilhelmshaven hatten gemeinsam für einen Brückenstrompreis und klare politische Signale demonstriert. Jensen, damals vor Ort, forderte eine schnelle Reaktion der Politik. Inzwischen seien zusätzliche Anforderungen aus europäischen Regelwerken hinzugekommen, unter anderem bei Emissionsvorgaben und der PFAS-Regulierung. Der wirtschaftlich Druck habe sich über einen längeren Zeitraum stetig erhöht. 

Entlastung kommt zu spät

„Gerade die SPD, die in Niedersachsen und auf Bundesebene seit mehreren Legislaturen politische Verantwortung trägt, hätte die Interessen eines energieintensiven Industriestandorts wie Wilhelmshaven entschlossener vertreten müssen“, so Jensen. „Wer erst dann reagiert, wenn Insolvenzen eintreten, betreibt Krisenverwaltung statt Industriepolitik.“ Zwar sei angekündigt, dass ein Industriestrompreis ab dem 1. Januar 2026 greifen soll. Aber für viele Betriebe und deren Beschäftigten komme diese Entlastung zu spät. 

Die chemische Industrie sei Teil zentraler industrieller Wertschöpfungsketten. Gerate sie unter Druck, betreffe das nicht nur einzelne Betriebe, sondern auch Zulieferer, Dienstleister und ganze Regionen. „Vynova ist ein Warnsignal. Wenn jetzt nicht entschieden gegengesteuert wird, werden weitere Standorte folgen“, so Jensen abschließend. 

Ministerpräsident Lies: Vynova braucht eine Perspektive

Wilhelmshaven (15. 12. 2025) – Die niedersächsische Landesregierung will alle Möglichkeiten prüfen, das Vynova-Werk in Wilhelmshaven zu retten. Das betont Ministerpräsident Olaf Lies in einer gemeinsamen Erklärung mit dem Landtagsabgeordneten Marten Gäde und der Bundestagsabgeordneten Siemtje Möller (alle SPD). Auf dem Voslapper Groden stünden 356 tarifgebundene Arbeitsplätze und die Zukunft eines der größten PVC-Produktionsstandorte Europas auf dem Spiel. 

Unterstützung zugesichert

Lies (Sande), Gäde (Wilhelmshaven) und Möller (Varel) haben nach eigenem Bekunden unmittelbar nach Bekanntwerden der Nachricht vom Insolvenzantrag der Vynova Wilhelmshaven GmbH am vergangenen Freitag Gespräche aufgenommen und politische Unterstützung zugesichert. „Vynova steht exemplarisch für viele chemische Unternehmen, die derzeit unter massiven Kosten- und Marktdruck geraten. Wir dürfen nicht zulassen, dass solide Industriearbeitsplätze wegbrechen“, so Lies. 

Industrielles Rückgrat

„Wir müssen dafür sorgen, dass strategisch wichtige Industriearbeitsplätze erhalten bleiben“, bekräftigt Siemtje Möller. „Der Energy Hub, dem Vynova angehört, zeigt, welche Zukunftschancen Wilhelmshaven hat. Vynova ist nicht nur ein Arbeitgeber, sondern Teil der wirtschaftlichen Zukunft unserer Region.“ Und, so betont Gäde, das PVC-Werk sei das industrielle Rückgrat Wilhelmshavens. „Die Menschen hier leisten seit Jahren engagierte Arbeit unter schwierigen Marktbedingungen. Sie jetzt im Stich zu lassen, kommt für uns nicht infrage.“

Strukturelle Verwerfungen

Aus Sicht der drei Politiker ist das Unternehmen nicht durch Misswirtschaft, sondern durch strukturelle Marktverwerfungen in die Schieflage geraten. Das Beispiel zeige, wie wichtig ein europäischer Schulterschluss bei der Reform des Strommarktes und des industriellen Wettbewerbsrechts sei. Es gehe hier nicht nur um ein einzelnes Unternehmen, sondern um eine ganze Region, so Lies: „Vynova braucht jetzt eine Perspektive.“



Anne Janssen: Wir müssen jetzt die Arbeitsplätze sichern

Wilhelmshaven/Hooksiel (14. 12. 2025) – Als „schweren Schlag für Wilhelmshaven und die Region“ bewertet die CDU-Bundestagsabgeordnete Anne Janssen die Insolvenz-Anmeldung der Vynova Wilhelmshaven GmbH. „Hinter dem Standort stehen Arbeitsplätze, Familien und viele Betriebe im Umfeld“, so die Politikerin aus Wittmund. „Mein erster Gedanke gilt den Beschäftigten, den Auszubildenden sowie den zahlreichen Kolleginnen und Kollegen in Fremdfirmen und bei Zulieferern, die nun um ihre Zukunft bangen.“

Anne Janssen

Janssen (Archiv-Foto: Bundestag/Tobias Koch) erinnert in einer Erklärung daran, dass Betriebsrat und Beschäftigte bereits 2023 deutlich gemacht hätten, wie groß der Druck am Standort ist – insbesondere durch die hohen Energiekosten und Wettbewerbsnachteile im europäischen Vergleich.

„Wenn ein Partnerwerk im Ausland ähnliche Produkte deutlich günstiger herstellen kann, wird es für Standorte wie Wilhelmshaven existenziell“, so Janssen. „Dass es jetzt so weit gekommen ist, zeigt: Industriepolitische Warnsignale dürfen nicht länger nur diskutiert werden – es braucht verlässliches Handeln.“

Es komme jetzt darauf an, alles zu tun, um Arbeitsplätze zu sichern und Perspektiven zu schaffen. Gleichzeitig brauchten energieintensive Unternehmen in Deutschland noch schneller spürbare Entlastungen bei den Stromkosten und wieder Planbarkeit. Denkbar sei eine Senkung der Stromsteuer, die Begrenzung staatlicher Preisbestandteile und einen befristeten, wettbewerbsfähigen Industriestromansatz, bis ausreichend erneuerbare Energien und Infrastruktur zu konkurrenzfähigen Preisen verfügbar sind. Ein Teil dieser Maßnahmen seien beschlossen, so Janssen, aber noch nicht wirksam genug. 

Die Vynova Wilhelmshaven GmbH hatte am Donnerstag einen Insolvenzantrag gestellt. Das PVC-Werk beschäftigt am Standort rund 360 Mitarbeiter. 

Rund 360 Arbeitsplätze im Vynova-Werk in Gefahr

Wilhelmshaven/Hooksiel (12. 12. 2025) – Paukenschlag in Wilhelmshaven: Die Vynova Wilhelmshaven GmbH hat einen Insolvenzantrag gestellt. Das Amtsgericht Wilhelmshaven ordnete am heutigen Freitag die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der Gesellschaft an und bestellte Dr. Christian Kaufmann von der Pluta Rechtsanwalts GmbH zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Kaufmann begleitet auch im Wangerland die Insolvenz in Eigenregie der Wangerland Touristik GmbH.

Gehälter drei Monate sicher

Das Pluta-Team sei bereits vor Ort gewesen, habe sich einen ersten Überblick verschafft und Gespräche mit der Geschäftsführung geführt, verkündete das Unternehmen am Abend. „Die weitere Betriebsfortführung wird geprüft.“ 

Vynova Demo Sarg
Bereits im November 2023 hatten die Vynova-Mitarbeiter ihre Befürchtung zum Ausdruck gebracht, dass zu hohe Energiepreise das Ende der PVC-Produktion in Wilhelmshaven bedeuten könnte. Archiv-Foto: hol

In dem Vynova-Werk unmittelbar vor Hooksiel sind rund 360 Mitarbeiter beschäftigt. Die Gehälter der Beschäftigten sind über das Insolvenzgeld für drei Monate bis Ende Februar 2026 gesichert. Die Geschäftsführung um Dr. Peter Prinz hatte die Mitarbeiter bereits am Donnerstag über die Antragstellung informiert. Aktuell steckt die gesamte europäische PVC-Branche in der Krise. Als Gründe dafür werden hohe Energiekosten, eine geringe Binnennachfrage sowie die Konkurrenz durch billige Importe genannt.

Rahmenbedingungen schwierig

„Die Rahmenbedingungen sind sicherlich nicht einfach, aber wir prüfen die Fortführung des Geschäftsbetriebs und suchen nach einer langfristigen Lösung für den Betrieb“, sagte Kaufmann. Die Vynova Wilhelmshaven GmbH gehört zur Vynova Gruppe mit Hauptsitz in Belgien, die 2015 aus Bestandteilen der Chemiekonzerne Ineos und Solvay gegründet wurde. 

Das Werk in Wilhelmshaven produziert seit 1981 und gehört zu den größten Herstellern von Suspensions-PVC (S-PVC) in Europa, ein hochwertiges Material, das zahlreichen Produkten des täglichen Gebrauch verarbeitet wird. Darüber hinaus produziert das Unternehmen Vinylchlorid-Monomer (VCM), ein wesentlicher Baustein zur Herstellung von PVC. 

Produktion in Beek eingestellt

Vynova hatte bereits vor wenigen Tagen die PVC-Produktion in ihrem Werk in Beek (Niederlanden) eingestellt. Das Unternehmen gilt als eines der führenden europäischen Unternehmen für PVC und Chloralkali-Produkte. Die Erzeugnisse sind ein zentraler Bestandteil bei der Herstellung zahlreicher Industrieprodukte und Konsumgüter. Die Gruppe betreibt Produktionsstandorte in fünf Ländern. Die Antragstellung betrifft nur die deutsche Gesellschaft.

Genehmigung für Batteriespeicher auf altem Kraftwerkgelände

Wilhelmshaven (12. 12. 2025) – Der Energiekonzern Uniper hat die vollumfängliche Genehmigung für den Bau und Betrieb eines Batteriespeichers mit einer Leistung von 50 Megawatt am ehemaligen Kraftwerksstandort Wilhelmshaven erhalten. Mit dem Projekt will das Unternehmen nach eigenem Bekunden die Transformation des Standorts unterstützen und einen Beitrag zur Energiewende in der Region leisten. 

2021 wurde das Kohlekraftwerk stillgelegt. Auf dem Gelände will Uniper jetzt einen 50-Megawatt-Energiespeicher realisieren. Archiv-Foto: hol

Batteriespeicher sind ein wichtiger Baustein für eine flexible und zuverlässige Stromversorgung. Speicherkapazitäten gelten als entscheidend für die Integration erneuerbarer Energien, da sie Schwankungen etwa beim Aufkommen von Wind- und Sonnenenergie ausgleichen und die Netzstabilität verbessern können.

„Der Batteriespeicher war ursprünglich am Standort Heyden in Petershagen/Lahde geplant. Das Projekt konnte dort aufgrund von Netzanschluss-Herausforderungen nicht realisiert werden“, sagt Gesamtprojektleiter Harald Poppinga. Da bereits für den Standort Wilhelmshaven ein entsprechender Netzanschluss zur Verfügung stand, habe sich Uniper entscheiden, die geplante Anlage nach Wilhelmshaven zu verlagern. „Die ersten Komponenten sind bereits vor Ort, der vollständige Umzug soll bis Mitte 2026 abgeschlossen sein.“ 

„Die Genehmigung ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft des Standorts Wilhelmshaven. Mit dem Batteriespeicher schaffen wir eine Brücke zwischen Versorgungssicherheit und Energiewende“, sagt Dr. Nadine Menning, Leiterin Energy Assets Nordwest bei Uniper. Das Kraftwerk Wilhelmshaven wurde im Dezember 2021 stillgelegt. Seither treibt Uniper die Entwicklung neuer Projekte am Standort voran. 

Kürzlich startete der Bau einer Photovoltaikanlage auf der ehemaligen Aschedeponie. Auf dem Gelände zwischen dem Alten Voslapper Deich und dem südlichen Voslapper Groden entsteht ein Solarkraftwerk mit einer geplanten Jahresleistung von 17.500 Megawattstunden. Die Inbetriebnahme ist für Juli 2026 vorgesehen. 

Uniper ist ein europäisches Energieunternehmen mit Aktivitäten in über 40 Ländern. Mit rund 7.500 Mitarbeitenden spielt das Unternehmen eine zentrale Rolle für die Energieversorgung in Europa – insbesondere in seinen Kernmärkten Deutschland, Großbritannien, Schweden und den Niederlanden.

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Bund: Autobahn-Abschnitt Jaderberg-Westerstede ist baureif

Friesland ( 12. 2025) – Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hat heute in Berlin neben anderen Projekten den Bau des neuen Autobahnabschnittes der A 20 zwischen Westerstede und Jaderberg für „baureif“ erklärt. Niedersachsens Verkehrsminister Grant Hendrik Tonne (SPD): „Das ist ein gutes Signal für Niedersachsen und ganz Norddeutschland. Die A 20 erhöht die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger, erleichtert den Austausch von Waren, löst logistische Herausforderungen und befördert den Tourismus.“

Dem Beginn des Baus der „Küstenautobahn A 20“ steht nichts mehr im Wege. Das Teilstück zwischen Weserstede und Jaderberg ist „baureif“.

Auch die Wirtschaftsverbände in Wilhelmshaven und Friesland erhoffen sich von der A 20 wesentliche Impulse. Die neue Autobahn soll Niedersachen besser mit Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern verbinden. Mit dem Abschnitt zwischen Westerstede und Jaderberg könne jetzt ein weiteres Puzzleteil gebaut werden, so Tonne. „Niedersachsen hat seine Hausaufgaben bei der Planfeststellung längst erledigt.“ Er begrüße, dass jetzt auch der Bund Nägel mit Köpfen mache und die Bagger tatsächlich rollen werden. 

Der Baufreigabe-Bescheid wurde an die Autobahn GmbH überreicht, die umgehend mit der Planung und der Vorbereitung der Bauarbeiten beginnen soll. Der Abschnitt der A 20 verbindet künftig Westerstede mit Jaderberg: das ist eine wichtige Verkehrsachse für Pendler, Wirtschaft und den Güterverkehr. Als Bestandteil des transeuropäischen Straßennetzes überwindet die Nordwestumfahrung von Hamburg die Trennung zwischen Niedersachsen und Schleswig-Holstein. 

Jensen will mehr Offshore-Steuern für Küstengemeinden

Wangerland/Wilhelmshaven (28. 11. 2025) – Die CDU-Landtagsabgeordnete Katharina Jensen (Wangerland) setzt sich für eine gerechtere Beteiligung der Küstenkommunen an den Gewerbesteuereinnahmen aus Offshore-Windparks ein. Hintergrund ist der Entwurf der Landesregierung, nach dem ausschließlich die Stadt Wilhelmshaven hebeberechtigt sein soll.

110 Millionen Euro für Wilhelmshaven

Wilhelmshaven könnte nach Berechnungen des Landes durch eine Änderung der Verordnung über die Erhebung der Gewerbe- und der Grundsteuer in gemeindefreien Gebieten, vornehmlich von Windparks, mit Mehreinnahmen in Höhe von rund 110 Millionen Euro jährlich rechnen. Davon würden über den Kommunalen Finanzausgleich rund 65 Millionen Euro auf andere niedersächsische Kommunen umverteilt werden, so die Pläne der Landesregierung. Das Land Niedersachsen und der Bund würden gemeinsam über die Gewerbesteuerumlage rund 9 Millionen Euro erhalten. Insgesamt könnten also rund 36 Millionen Euro im Haushalt der Stadt Wilhelmshaven bleiben.

Jensen betont ausdrücklich, dass die Bedeutung Wilhelmshavens für die Energie- und Hafeninfrastruktur unstrittig sei. Sie weist aber darauf hin, dass auch andere Gemeinden im Küstenraum erhebliche Belastungen durch Kabeltrassen, Baustellen, Leitungsinfrastruktur und Konverterstationen tragen. 

„Die Energiewende wird entlang der gesamten Küste umgesetzt. Deshalb ist es sinnvoll zu prüfen, wie die Landesregierung die Belastungen der übrigen betroffenen Gemeinden bewertet und welche Beteiligungsmodelle denkbar sind“, so Jensen. Über eine Kleine Anfrage will sie jetzt Klarheit darüber gewinnen, welche fachlichen und wirtschaftlichen Kriterien zur geplanten zentralen Hebeberechtigung geführt haben, wie die Situation der Trassen- und Anlandungskommunen eingeordnet wird und ob Ausgleichsmechanismen für diese Regionen geprüft werden. 

Powerfrau auf dem Weg über den Atlantik

Hooksiel (24. 11. 2025) – Die Ausnahmeseglerin vom Sail-Lollipop Regatta-Verein Hooksiel, Marlene Brudek, ist mit ihrem Regattaboot „Heartbeat 2“ zur 2700-Meilen-Regatta über den Atlantischen Ozean gestartet. Das Feld der 143 Boote legte Sonntagmittag vom Hafen Las Palmas auf Gran Canaria ab.

Marlene Brudek, Seglerin des Sail-Lollipop Regatta-Verein Hooksiel, ist auf dem Weg von Las Palmas nach St. Lucia. Foto: Theo Kruse

Ziel ist die Karibikinsel St. Lucia. Das Boot der Wilhlmshavenerin ist mit 10,30 Metern Länge das kleinste auf der Fahrtenseglerrally, die in diesem Jahr zum 40. Mal gestartet wurde. Für die Atlantik-Passage rechnet Marlene Brudek 18 bis 20 Tage.

Die als Soloseglerin bekannte Powerfrau hat dieses Mal zwei Mitsegler an Bord, denn das Reglement erlaubt keine Einhand-Segler auf der Ozeanquerung.

Polizei sucht nach Senior aus Pflegeeinrichtung

Wilhelmshaven (24. 11. 2025) – Seit Sonntagabend wird der 68-jährige Hubert Lerche (Foto) vermisst. Laut Mitteilung der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland hat der Mann eine Einrichtung im Scharrdeich in Wilhelmshaven zu Fuß verlassen. Bislang ist sein Aufenthaltsort unbekannt.

Nach Angaben des Pflegedienstes dürfte der Senior lediglich mit einer dunklen Trainingsjacke, einer Jeans sowie Schuhen ohne Schnürsenkel bekleidet sein. Aufgrund der Witterung mit Temperaturen um 0 Grad Celsius und Schneefall besteht aus Sicht der Polizei für den Vermissten akute Lebensgefahr.

„Der Mann ist medikamentenbedürftig, hat seine gestrige Tagesration jedoch erhalten. Er gilt als gut zu Fuß.“ Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe: Wer die Person gesehen hat oder Hinweise zum Aufenthaltsort geben kann, wird gebeten, sich umgehend unter der Rufnummer 110 oder bei der Polizei Wilhelmshaven unter 04421/ 942-0 zu melden.