4 Milliarden Euro für LNG-Terminals

Wilhelmshaven/Hooksiel (22. 12. 2024) – Die Deutsche Energy Terminal GmbH (DET) mit Sitz in Düsseldorf hat die nächste Vermarktungsrunde für Regasifizierungs-Kapazitäten an den LNG-Standorten Brunsbüttel und Wilhelmshaven eingeläutet. Interessenten haben am Montag, 23. Dezember, Gelegenheit, Flüssigerdgas (LNG)-Kapazitäten an den Terminals für die Monate Januar, Februar und März 2025 zu zeichnen. 

Auf der Plattform „Prisma“ bietet die bundeseigene Tochtergesellschaft zunächst je drei Slots pro Terminal für kurzfristige Kapazitäten an. Weitere Kapazitäten für 2025 und darüber hinaus will die DET dem internationalen Markt Ende Januar/Anfang Februar 2025 anbieten. Zuletzt hatte die Nachricht die Runde gemacht, dass das LNG-Terminal vor den Toren Hooksiels im ersten Quartal 2005 nicht in Betreib sein werde, da es nicht gelungen sei, die Importkapaziäten zu vermarkten.

Die Mitteilung des Unternehmens fällt zusammen mit der Information der EU-Kommission, dass die DET den Betrieb ihrer insgesamt vier schwimmenden LNG-Terminals in Brunsbüttel, Stade und zwei in Wilhelmshaven bis zum Ende der Charterzeit der Regasifizierungs-Schiffe mit insgesamt 4,06 Milliarden Euro unterstützen darf. Mit dem Geld können Defizite der DET abgedeckt werden. Die EU trägt damit dem Umstand Rechnung, dass die LNG-Terminals nicht nur wirtschaftliche Bedeutung haben, sondern einen Beitrag zur Diversifizierung der Energieversorgung leisten und damit zur Sicherung der Energiesicherheit beitragen.

Aktualisierung: Laut Medienberichten vom 29. Dezember ist es der DET gelungen, doch noch Interessenten für LNG-Importkapazitäten im ersten Quartal 2025 zu finden. Damit bleibt das Wilhelmshavener Terminal durchgehend in Betrieb.

Flüsterstimme vom Bühnenrand: Topustersche als Helferin in der Not

Annette Hellkuhl und Marika Engelhardt
Annette Hellkuhl (links) und Marika Engelhardt gegen den Schauspielerinnen und Schauspielern der Theatergruppe Hooksiel die nötige Sicherheit. Im Notfall sind die Topusterschen zur Stelle. Foto: hol

Hooksiel (20. 12. 2024) – Die Premiere kann kommen! Die Bühne steht, die Kostüme passen, die Generalprobe ist gelaufen und der Text sitzt. Sitzt er wirklich? Bei jedem der Schauspielerinnen und Schauspieler der Theatergruppe Hooksiel? Trotz Lampenfieber? 

Und wenn nicht? Kein Problem. Für solche Fälle gibt es die „Topustersche“, eine Zuflüsterin, oder – etwas moderner – eine Souffleuse. Auf ihre Aufgaben als Helferinnen in der Not für das Stück „Operatschoon ,Hans im Glück’“ bereiten sich Annette Hellkuhl und Marika Engelhardt vor. Beide werden ab der Premiere am Freitag, 27. Dezember, im Wechsel bei den Aufführungen im Gästehaus in der ersten Reihe vor der Bühne sitzen, Zeile für Zeile den Text des Stückes mitlesen und zugleich Blickkontakt zu den Akteuren auf der Bühne halten.

„Wenn jemand den Text für seinen Einsatz vergessen hat, schaut er zu uns hin“, schildert Annette Hellkuhl im Gespräch mit „Hooksiel-life“ den Ablauf. „Wir helfen ihm dann weiter.“ Annette Hellkuhl, die selbst noch nie auf der Bühne gestanden hat, räumt ein, selbst auch ein wenig aufgeregt zu sein. Wie die Schauspieler bereiten sie und Marika Engelhardt sich seit etlichen Wochen auf die Aufführungen vor. 

Jede von Speelbaas Jan Gerjets in Absprach mit den Akteuren vorgenommene Kürzung oder Änderung im Original-Text des Stückes, im „Buch“, notieren sich die Souffleusen. „Es gibt nichts Schlimmeres als den Anschluss an das Geschehen auf der Bühne zu verlieren“, sagt Marika Engelhardt, die selbst über Jahre als Schauspielerin in dem plattdeutschen Theater aufgetreten ist. Die Gefahr besteht immer dann, wenn die Akteure – aus welchem Grund auch immer – plötzlich eine oder zwei Seiten im Buch überspringen. „Da muss man den Text selbst schon gut kennen, um wieder den Anschluss zu finden.“

Eine weitere Gefahr: Routinierte Schauspieler, die gut Plattdeutsch sprechen, würden dazu neigen, spontan eigene Texte zu entwickeln. Beispiele dafür, so erinnert sich Marika Engelhardt, seien in der Vergangenheit die Hooksieler-Originale Gerd Peters, Frank Langenhorst und Joachim Janßen gewesen. Der vorgegebene Text galt ihnen zeitweise nur als Anhaltspunkt für das Ziel eines Dialogs. „Das macht die Arbeit für die Topustersche nicht leichter.“

Im Hooksieler Gästehaus sitzen die Zuschauer sehr dicht an der Bühne. Und die Souffleuse mittendrin. Da kommt es schon mal vor, dass der Sitznachbar die Hilfestellung für die Schauspieler mithört. „Das lässt sich nicht vermeiden“, sagt Annette Hellkuhl. Es sei denn, die Topustersche wird ins Stück integriert. So habe Monika Künken als Topusterche mal bei einem Stück während der ganzen Aufführung als Toilettenfrau auf der Bühne gesessen …

Ihre beiden Nachfolgerinnen sind aber zuversichtlich, dass sie beim aktuellen Stück ohnehin kaum zum Einsatz kommen müssen. „Wir haben in diesem Jahr von Anfang an ohne Buch geprobt“, schildert Annette Hellkuhl. Soll heißen: Die Schauspielerinnen und Schauspieler mussten ihre Texte schon sehr früh auswendig lernen. „Das hat viel gebracht …“ 

Ob die Topustersche damit überflüssig wird? Davon können sich die Besucher von „Operatschoon ,Hans im Glück’“ selbst ein Bild machen. Karten für die insgesamt zehn Vorstellungen (bis zum 18. Januar) gibt es im Kiosk Dekena.

Theatergruppe 2024
Haben die Generalprobe erfolgreich gemeistert: (hinten von links) Karin Ortmanns, Petra Warrings, Anja Harms-Janßen, Bettina Onnen, Rainer Popken, Anke Müler, Sarah Janßen sowie (vorne von links) Wilfried Nowatzki, Thomas Ulfers, Andrea Westerman und Werner Funke. Foto: Theatergruppe

Zum Stück selbst soll hier nicht allzu viel verraten werden. Nur so viel: Hans Hansen wohnt mit seinem Bruder Hinni und dessen Frau Julia unter einem Dach. Er nervt Schwägerin und Bruder mit dauernd neuen Krankheiten. Tatsächlich aber ist Hans topfit und spielt allen nur den Kranken vor, um in den Ruhestand zu kommen. Julia und Hinni glauben aber nicht an seine vielen Wehwehchen. Mit übertriebener Fürsorge versuchen sie, Hinni vom Krankspielen abzubringen. Unter anderem wollen sie ihn über ein Dating-Portal verkuppeln. Sein Profilname dort: „Hans im Glück “ .

Es spielen: Werner Funke (Hans Hansen), Thomas Ulfers (dessen Bruder Hinni), Petra Warrings (Hinnis Frau Julia), Karin Ortmann (eine nervige Nachbarin), Anja Harms-Janßen (Amtsärztin), Rainer Popken (weltverbessernder Hippie), Bettina Onnen (Hairstylistin Susi), Sarah Janßen (Susis Freundin Gabi), Anke Müller (radikale Emanze), Wilfried Nowatzki (heißblütiger Italiener) und Andrea Westerman (Geheimagentin). Übrigens: Sarah Janßen, Wilfried Nowatzki und Andrea Westerman werden erstmals auf der Bühne stehen.

Hinter der Bühne wirken neben Speelbaas Jan Gerjets und den Topusterschen Annette Hellkuhl und Marika Engelhardt mit: Christiane Funke (Maske), Jürgen Schirmer (Requisite), Walter Vollstedt, Thorben Götz, Reinhold Harms, Bodo Zeiger und Daniel Buchloh (alle Technik) sowie Mirko Ortmanns (Catering). 

Die einzelnen Vorführungstermine finden sich auf „Hooksiel-life“ auf der Seite „Veranstaltungen“

Meyer beteuert nach Urteil: Auch Höegh Esperanza soll umgerüstet werden

Wilhelmshaven/Hooksiel (20. 12. 2024) – Niedersachsen Umwelt- und Energieminister Christian Meyer (Grüne) sieht im Urteil des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwG) zu den Chloreinleitungen der „Höegh Esperanza“ in die Jade eine Bestätigung der wasserrechtlichen Erlaubnis für den Betrieb des Regasifizierungsschiffes vor Hooksiel. Das Gericht habe bestätigt, so Meyer, dass die Elektrochlorierung vor gut zwei Jahren dem Stand von Wissenschaft und Technik entsprach und die Alternative des Ultraschallverfahrens erst noch erprobt werden müsse.

Auch wenn die vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) regelmäßig veröffentlichten Messwerte jetzt schon deutlich unter den Grenzwerten lägen, so der Minister, soll die sogenannte Stoßchlorierung die Biozideinleitung in die Nordsee weiter minimieren.

Die „Excelsior“ als zweite „Flaoting Storage an Regasification Unit“ (FSRU) soll 2025 in Wilhelmshaven den Betrieb aufnehmen. Bei ihr werden die für die Erwärmung des minus 162 Grad kalten Flüssigerdgases (LNG) erforderlichen Seewasserrohre ohne Chlor und Biozide per Ultraschalltechnik gereinigt. Dieses Verfahren sei 2024 als neuer Stand von Wissenschaft und Technik genehmigt worden. Meyer: „Unser Ziel und das des Bundes bleibt weiterhin auch die ,Höegh Esperanza‘ auf chlorfreie Regasifizierung umzurüsten.“ 

Der Haushaltsausschuss des Bundestages habe bereits 2023 das Geld für die Umrüstung der ersten FSRU bewilligt. „Sobald sich die Ultraschalltechnik auf der zweiten FSRU bewährt hat, sollte auch die erste Anlage wie vom Bundestag beschlossen entsprechend umgerüstet werden!“ verspricht Meyer. Leider habe sich die Inbetriebnahme der „Excelsior“ erheblich verzögert, so der Minister. „Klar ist, dass die erste FSRU erst umgerüstet werden kann, wenn die zweite FSRU läuft und sich das Ultraschall-Verfahren bewährt hat.“ 

Zur Umrüstung müsse das Schiff in eine Werft, so dass dann keine Regasifizierung in Wilhelmshaven stattfinden kann. Die Prüfungen zur Umrüstung mit dem Unternehmen Hasytec seien bereits erfolgt.

Gericht: Chloreinträge ins Wattenmeer von der „Höegh Esperanza“ rechtmäßig

LNG-Luftaufnahme
Die Verwendung von Chlor an Bord der FSRU „Höegh Esperanza“ ist rechtmäßig. Das Schiff (rechts) regasifiziert seit fast zwei Jahren am Wilhelmshavener LNG-Terminal Erdgas, das von Tankschiffen angeliefert wird. Archiv-Foto Scheer

Wilhelmshaven/Leipzig/Hooksiel (19. 12. 2024) – Der Einsatz von Chlor an Bord der vor Hooksiel liegenden „Höegh Esperanza“ ist rechtmäßig. Das hat das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) in Leipzig heute entschieden (Aktenzeichen BVerwG 7 A 14.23). Das Gericht hat damit die Klage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) abgewiesen, die in den Biozid-Einträgen der „Floating Storage and Regasification Unit“ (FSRU) eine Gefahr für Flora und Fauna im Weltnaturerbe Wattenmeer sieht. Das Verfahren der Elektrochlorierung entspreche dem vom Gesetz geforderten Stand der Technik, so die Richter. 

Klage der Deutschen Umwelthilfe abgewiesen

Die Rohrsysteme an Bord der FSRU werden in wärmeren Monaten mit Seewasser durchspült. Das Wasser erwärmt das minus 162 Grad kalte Flüssigerdgas (LNG), das dadurch regasifziert wird und ins Pipelinesystem eingespeist werden kann. Das im Seewasser enthaltene Salz (Natriumchlorid) wird im Verfahren der Elektrochlorierung mittels Elektrolyse gespalten, um so Chlor zu gewinnen. Die Elektrochlorierung sorgt dafür, dass sich in den Rohren keine Muscheln, Algen oder Seepocken festsetzen können. Mit dem Seewasser gelangen dann Chlorverbindungen in die Jade. 

Die Betriebserlaubnis samt Einleitungsgenehmigung für das LNG-Terminal Wilhelmshaven wurde Ende 2022 vor dem Hintergrund der Gasversorgungskrise in Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine erteilt. Ohne ein effektives Antifouling-Verfahren sei der Betrieb einer FSRU nicht möglich, stellte das Gericht fest. Dem Anlagenbetreiber seien Grenzwerte unter anderem für den Chlorgehalt des in die Jade zurückzuführenden Abwassers vorgegeben worden.

Ultraschall muss sich erst noch bewähren

Die DUH hatte in ihrer Klage die Ansicht vertreten, dass die Elektrochlorierung nicht dem Stand der Technik entspreche. Stand der Technik sei vielmehr das biozidfreie Ultraschallverfahren, wie sie in der „Excelsior“ eingesetzt werden soll, einer FSRU, die ab dem ersten Quartal 2025 ebenfalls in Wilhelmshaven LNG regasifizieren soll.

Das BVerwG teilt die Ansicht nicht. Das Verfahren der Elektrochlorierung entspreche, anders als das Ultraschalverfahren, dem vom Gesetz geforderten Stand der Technik. „Für die Annahme des Stands der Technik ist es erforderlich, dass die Eignung einer Maßnahme durch eine Bewährung in der Praxis oder auf andere Weise praktisch gesichert ist“, stellt das Gericht fest. Das sei beim Ultraschallverfahren (noch) nicht der Fall. 

Der bisherige Einsatz dieser Technik auf Seeschiffen genüge für die Annahme der praktischen Bewährung nicht, denn das Seewassersystem einer FSRU übersteige dasjenige eines herkömmlichen Schiffes in Komplexität und Volumen erheblich. Erkenntnisse über eine mögliche Bewährung der Technik könnten sich aus dem Einsatz an Bord der „Excelsior“ ergeben. 

Kläger sehen jetzt das Land in der Pflicht

Die Deutsche Umwelthilfe sieht nach dem Urteil die niedersächsische Landesregierung in der Pflicht. Sie solle mit Blick auf die Risiken für die Artenvielfalt und die Meeresumwelt den Biozideinsatz unverzüglich stoppen. 

DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraemer wirft der bundeseigenen Deutschen Energy Terminal GmbH (DET) als Betreiber des LNG-Terminals vor, das Wattenmeer als Müllhalde zu missbrauchen. Die behördlichen Messmethoden seien nur Augenwischerei. Mit ihnen ließen sich schädliche Auswirkungen auf das Meer nicht ausschließen. Die Landesregierung müsse jetzt die politische Verantwortung übernehmen und das Terminalschiff auf schonendere Alternativ-Techniken umrüsten lassen. 

Gedankenstütze soll Senioren im Fall von Schockanrufen helfen

Prävetionsaktion von Polizei und VKP
Wollen die Sensibilität für Telefonbetrügereien erhöhen: Von links: Katja Reents von der Polizei, der Mediziner Matthias Abelmann und Marnie Menkens vom Verein für kommunale Prävention. Foto: Polizei

Friesland/Hooksiel (19. 12. 2024) – Vor allem ältere Menschen werden immer wieder Opfer von Betrugsmaschen. Angebliche Enkel, die kurzfristig große Bargeldsummen benötigen, falsche Polizeibeamte, die sich plötzlich melden und nach den persönlichen Verhältnissen der Senioren fragen und Menschen, die die Angerufenen mit Schocknachrichten verunsichern, versuchen mit immer neuen Maschen an das Geld der Betroffenen zu kommen.

Um nicht Opfer eines solchen Betruges zu werden, rät die Polizei dringend, bei solchen Anrufen sofort aufzulegen. Gemeinsam mit dem Verein kommunaler Prävention Wilhelmshaven e.V. (VKP) geht die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland (PI) bei der Präventionsarbeit in Sachen Telefonbetrügereien jetzt neue Wege. 

Als Gedankenstütze verteilen Katja Reents, Beauftragte für Kriminalprävention der PI, und Marnie Menkens, Geschäftsführerin des VKP Terminzettelblöcke mit wichtigen Verhaltenshinweisen, u.a. an Arztpraxen. Die Idee für dieses Projekt haben Polizeibeamten in Lüneburg entwickelt. 

„Die bunten Zettel mit den Tipps sollen den Seniorinnen und Senioren besonders ins Auge fallen, wenn sie beispielsweise am Kühlschrank oder an einer Pinnwand hängen“, so die Prävetions-Fachleute. Die Terminzettelblöcke, ein Block hat 50 Zettel in dem Format 10,5 mal 14,8 Zentimeter, können kostenlos per E-Mail unter den Adressen katja.reents@polizei.niedersachsen.de oder info@vkp-whv.de bestellt werden.

„Ich unterstütze gerne. Es ist sehr sinnvoll. Ich sehe täglich ältere Patienten und kann ihnen eine gute Botschaft mit den Terminzetteln mitgeben, auch an wen Sie sich wenden können“, erklärt Matthias Abelmann, Facharzt für Allgemeinmedizin in Wilhelmshaven und Bezirksausschussvorsitzender der Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen.

„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit. Bereits jetzt haben uns schon viele Praxen kontaktiert und unterstützen die Aktion“, freut sich Marnie Menkens. Katja Reents: „Aber nicht nur Arztpraxen dürfen sich bei uns melden, sondern alle, die mit lebensälteren Menschen Termine vereinbaren, wie etwa Friseurgeschäfte, Optiker, Podologen und so weiter.“

Andere Abfalltermine über die Feiertage

Friesland/Hooksiel (19. 12. 2024) – Die Abfallwirtschaft des Landkreises Friesland weist darauf hin, dass sich die Abfallabfuhren aufgrund der Feiertage zu Weihnachten und Neujahr wie folgt verschieben: Die Abfuhren von Mittwoch, 25. Dezember, werden vorgeholt auf Samstag, Dezember. Die von Donnerstag, 26. Dezember, werden verschoben auf Samstag, Dezember, und die von Mittwoch, 1.Januar auf Samstag, 4. Januar 2025.

Weiterhin weist die Abfallbehörde darauf hin, dass die Zuwegungen zu den Abfalltonnen nicht durch parkende Fahrzeuge behindert werden sollten. Die Leerungen am 24. Dezember und am 31.Dezember werden gegebenenfalls früher als gewohnt durchgeführt. „Die Abfallbehälter sollten daher bereis ab 6 Uhr bereitstehen“, so der Landkreis.

Die Entsorgungsanlagen, unter anderem in Wiefels, haben vor und zwischen den Feiertagen zu den Öffnungszeiten geöffnet. Allerdings: Am 24. und 31.Dezember sind die Entsorgungsanlagen für Anlieferungen geschlossen.

F-Jugend hatte viel Spaß

F-Jugend-Fußballer

Wangerland/Hooksiel (18. 12. 2024) – Mit einem Turnier un der Sporthalle in Hohenkirchen ist die F-Jugend-Mannschaft der Jugendspielgemeinschaft (JSG) Wangerland in die Hallensaison gestartet. In der JSG spielen Kinder von Eintracht Wangerland, Rot-Weiß Tettens und dem FCN Hooksiel. 

An dem Turnier nahem zwei Mannschaften aus dem Wangerland sowie sechs weitere Teams teil. Trotz „durchwachsener Bilanz“ mit Siegen, Niederlagen und Unentschieden waren Trainer Klaus Tibke (auf dem Bild links) und Betreuer Tobias Geisen zufrieden. „Es hat viel Spaß gemacht.“ Mit dazu beigetragen haben dürfte das Büffet mit Kuchen, Waffeln, Brötchen und Getränken. 

Kinderstimmen besiegen Windgebrause

Weihnachtsfeier Kindergarten Hooksiel
Die Hooksieler „Küstenkinder“ trugen unterstützt von ihren Erzieherinnen eine ganze Reihe von Weihnachtslieder vor. Hinten rechts im Bild: Kita-Leiterin Claudia Bruns. Foto: Hol

Hooksiel (17. 12. 2024) – Die „Küstenkinder“ haben sich mit ihren Stimmen durchgesetzt. Vor einer ganzen Schar von Eltern, Großeltern und Geschwisterkindern trugen die Mädchen und Jungen der Hooksieler Kindertagesstätte ihre einstudierten Advents- und Weihnachtslieder vor – und waren trotz der windigen Witterung am Montag gut zu hören.

Kita-Leiterin Claudia Bruns und ihre Mitstreiterinnen hatten den Schauplatz für die kleine Weihnachtsfeier kurzerhand vom windanfälligen Kita-Außengelände auf den Schulhof vor dem Gebäude am Kreuzhamm verlegt. Hier strahlte ein Tannenbaum, Fenster und Mauerwerk waren illuminiert und in einer Außen-Cafeteria dufteten warmer Apfelsaft und von Eltern selbst gebackene Kuchen und Kekse um die Wette. 

Die Kinder spielten ausgelassen auf dem Schulhof, die Erwachsenen freuten sich über eine Plauderstunde in entspannter Atmosphäre. Claudia Bruns: „Wir wollten ja auf keinen Fall, dass durch unsere Veranstaltung der Vorweihnachtsstress in den Familien noch erhöht wird.“

Nikolaus zu Besuch beim RuF Hooksiel

Verensssieger 2024
Bildunterschrift Vereinsmeister von links: Edda Jensen auf Miss Milkyway, Irma Backhaus auf Sammy, Melissa Künken auf Cheval aimantJohanna Backhaus auf Giselle, Freya Heinen auf Chico Saltando, Lina von Pentz auf Romke mit 1. Vorsitzenden Stephan Mohrmann. Foto: Eoatzsch

Hooksiel (17. 12. 2024) – Über ein gelungenes Vereinsturnier mit zahlreichen spannenden Entscheidungen und guten sportlichen Leistungen kann sich der Reit- und Fahrvereins (RuF) Hooksiel freuen. Entsprechend positiv fällt das Resümee von Frauke Janßen, 2. Vorsitzende des RuF Hooksiel, aus.

Neben den Turnierreitern konnten am Wochenende auf der Reitanlage in Oesterdieken auch die Freizeitreiter ihr Können zeigen. Fast acht Stunden lang herrschte großer Andrang auf der Anlage. Viele Zuschauer, insbesondere Eltern, Großeltern und Freunde, verfolgten mit Spannung die zahlreichen Prüfungen und Darbietungen. Die Reiter von der Klasse L bis hin zu den Führzügelkindern präsentierten sich den Richtern Rainer Guschke und Ralf Ulfers. 

Jugendwartin Melanie Lüttge, Frauke Janßen und Danja Balog führten durch die Prüfungen und Vorführungen und Marion Reinema übergab den Siegern die Präsente. Der alljährliche Höhepunkt dieses Turniers war die Ermittlung der Vereinsmeister. Die Pokale für die Vereinsmeister überreichte der 1. Vorsitzende Stephan Mohrmann. Den E-Pokal errang Irma Backhaus auf Sammy, den A-Pokal sicherte sich Melissa Künken auf Cheval aimant, den L- Pokal in der Dressur gewann Freya Heinen auf Chico Saltando, den L- Pokal im Springen gewann Johanna Backhaus auf D-Maxx und im Jugendreiterwettbewerb, wo ein Pferdewechsel dazu gehört, gewann Lina von Pentz auf Henry, im Dressurreiter- und Springreiterwettbewerb sicherte sich Edda Jensen auf Miss Milkyway den Pokal. 

Die Vorführung der Vereins-Ponymannschaft in der Mannschafts-Dressurprüfung Klasse A* mit Reentje Janßen mit Headhunter, Saskia Bräkelmann mit Strohgirl, Dörthe Gerdes mit Doirins Boy, Johanna Backhaus mit Sammy und Mannschaftsführerin Frauke Janßen war ein besonderer Höhepunkt. Die Mannschaft hatte sich im Juni 2024 den Kreismeistertitel in der Mannschaftsdressur geholt und startete auf dem Landesturnier in Rastede. 

Zum Abschluss kam der vom Nachwuchs mit Sehnsucht erwartete Nikolaus auf seinem Pferd in die Halle hereingeritten und hatte für alle Kinder eine kleine Überraschung mitgebracht. 

Platzierungen beim Vereinsturnier
E – Dressur
Cordino, Hilka Kohl (7,4); Sammy, Irma Backhaus (7,2); Melody, Zoe Kuper (6,5).

A – Dressur
Unlimited Passion, Inka Luiken (8,0); Strohgirl, Saskia Bräckelmann (7,8); Chico Saltando, Freya Heinen (7,6).

L – Dressur 
Chico Saltando, Freya Heinen (7,5); Unlimited Passion, Rieke Scherf (7,3).

Dressurreiterwettbewerb 
Luna, Fenna Peters (7,0); Cordino, Mattea Lange (6,9); Nancy, Teelke Oletti (6,8), Cookie, Julia Biermann (6,8).

L – Springen
D-Maxx, Johanna Backhaus (8,3); Charly the Fox, Edda Backhaus (8,0); Olivia, Alina Frerichs (7,5).

A – Springen
Charly the Fox, Edda Backhaus (8,5), Cheval aimant, Melissa Künken (8,0); Otto, Antje Backhaus (7,5).

E – Springen
Showtime’s Molly, Edda Jensen (7,5); Sammy, Irma Backhaus (7,4); Tyno, Lina Bienert (7,3).

Springreiterwettbewerb 
Miss Milkyway, Edda Jensen (7,3), Henry, Ella Haschen (7,0), Michel, Evke Kattner (7,1).

Einfacher Reiterwettbewerb (Finale)
Lina von Pentz auf Henry (8,0); Ella Haschen auf Nancy (7,8); Leonie Fricke auf Romke (7,6).

Einfacher Reiterwettbewerb Schritt-Trab (Abteilungssieger)
Nancy, Amy Müller (7,0) und Nancy, Caroline Renner (7,0)

Führzügelklasse (Abteilungsssieger)
Romke mit Clara Biebrach (7,0) und David mit Leni Severin

Zum Advent: Streifzug durchs alte Hooksiel op Platt und mit viel Humor

Für eine unterhaltsame Teestunde sorgten Wieland Rosenboom (links) und Kurt Brandenburg im Gästehaus Hooksiel. Die Zutaten: Viel Humor, plattdeutsche Sprache und ein Schuss „Milch“. Foto: hol

Hooksiel (16. 12. 2024) – Es klopft an der Tür. Wieland Rosenboom öffnet und begrüßt Kurt Brandenburg. „Der Tee ist schon klar! Und Milch ist auch da …“, versichert der Gastgeber auf der Bühne im Gästehaus Hooksiel, greift zur Teekanne und dann zur Flasche Rum – dem Milchersatz an der Küste. 

Anekdoten, Gedichte, Späße, viel Heimatkunde – und das alles auf Plattdeutsch. Das sind die Zutaten der Veranstaltung „Advent op Platt – Geschichten aus dem Friesischen“ der Wangerland Touristik GmbH. Nach der Premiere in Horumersiel wurde das Platt-Duo Rosenboom (Horumersiel) und Brandenburg (Hohenstiefersiel) auch in Hooksiel mit viel Beifall bedacht, auch wenn nicht alle Zuhörer alle Pointen im Detail verstanden haben dürften.

Das Lob, das Hooksiel als Ort wunderschön entwickelt habe, kam beim Publikum gut an. Und auch der Appell Rosenbooms zur Zukunft des ehemaligen Feuerwehr-Areals am Alten Hafen, das zum Verkauf steht, dürfte auf offene Ohren gestoßen sein: „Hooksieler, seht zu, dass da etwas hinkommt, das dazwischen passt!“ 

Weniger ernst gemeint waren dann de meisten der Anekdoten aus der Ortsgeschichte. Etwa die über den Gastronomen Ewald „Panje“ Behrens, der bis Anfang der 1990er Jahre am Alten Hafen eine Gastwirtschaft betrieb. „Bei Panje konnten die Leute auch mit Muscheln zahlen“, flunkerte Brandenburg. „Daraus hat er dann ein Muschelmuseum gemacht.“ 

Authentischer dürften seine Erinnerungen an den „Jeverländischen Hof“ gewesen sein, die sein Großvater bewirtschafte hat. Auf der Speisekarte hatten Gäste nur die Wahl zwischen Schweinebraten und Rinder-Roulade. Aber dafür gab es schon ein Kulturprogramm. Billy Mo („Ich kauf‘ mir lieber einen Tirolerhut“) gab ein Gastspiel. Viele Hooksieler waren Stammgäste in der Gaststätte. So etwa die örtlichen Fußballer um Gerd Peters oder das Hooksieler Original, Hafenkapitän Teddy Busker. 

„Bei meinem Opa konnte man anschreiben lassen“, erinnert sich Brandenburg. Als nach einem feucht-fröhlichen Abend Teddy Busker am nächsten Tag wieder in die Kneipe kam, erinnerte ihn der Wirt: „Teddy, du hast hier noch einen Rest stehen.“ Antwort von Busker: „Den kipp man weg.“

Die Holzhandlung Brader mit ihren 80 verschiedenen Holzsorten, die Molkerei im Ort, die Fischer, die nicht nur Netze knüpfen, sondern auch Socken stricken konnten, die drei Hooksieler Bäckereien, die mit mit Pferd und Wagen und später mit Autos die Wangerländer belieferten. Dazu der aufkommende Tourismus mit dem Strand an der heutigen Pferderennbahn für Leute, die kein Geld hatten, sich etwas zum Anziehen zu kaufen … 

Rosenboom und Brandenburg nahmen ihre Zuhörer humorvoll mit ins alte Hooksiel und beleuchteten zugleich die moderne Adventszeit, von der niemand weiß, wann sie eigentlich beginnt. „Die Spekulanten, äh, die Spekulatius gibt es ja schon im August zu kaufen.“ Zu Ende ist der Advent aber definitive am Heiligen Abend. Und der steht für Kurt Brandenburg für Kartoffelsalat mit Würstchen. Und für einen Weihnachtsmann, der genau dann kommt, wenn die Kinder kurz zum Kühefüttern in den Stall geschickt werden. 

Über ein besonderes Geschenk dürfen sich in diesem Jahr Wangerländer Vereine freuen. Sie können sich bei der Wangerland Touristik um die Spendengelder bewerben, die bei den beiden „Advent up Platt“-Veranstaltungen zusammen gekommen sind. Das Geld soll drei ehrenamtlich tätigen Organisationen zu gute kommen.