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Beiträge veröffentlicht in “Hooksiel”

Filigrane Skulpturen aus Stahl und Glas

Hooksiel (9. 9. 2025) – Handwerk und Kunst liegen eng beieinander. Das belegt die neue Ausstellung von Helmuth Wolf (73) im Künstlerhaus Hooksiel. Unter dem Titel „Typisierte Emotionen – Skulpturen aus Eisen und Glas“ zeigt der gelernte Schlosser und Schmied filigrane Kunstwerke voller Anmut und Emotionen.

Helmuth Wolf mit Künstlerhausleiterin Renate Janßen-Niemann hinter der Skulptur „Klabautermann oder Albtraum der 20 Gesichter“.

Künstlerhausleiterin Renate Janßen-Niemann eröffnete die Ausstellung und begrüßte Wolf aus St. Hubert (bei Kempen am Niederrhein), der bereits seit über 46 Jahren als freiberuflicher Metallgestalter und Metallbildner arbeitet. Er habe schon immer gern mit Feuer gespielt, bekennt der Künstler, der den Besuchern seiner Ausstellung seine Schmiedetechnik gern erklärt.

Ein Kunstschmied sei er nicht, erläuterte Wolf. Denn Kunstschmiede würden nicht schweißen. Er habe sich die künstlerische Freiheit genommen, sich über klassische Handwerksregeln hinwegzusetzen und Dinge einfach anders gemacht. Um seine Skulpturen zu fertigen, habe er zunächst Rohrabfälle verwendet. Daraus wurden dann filigrane Kunstwerke mit typisierten Gesichtern, die durch Gesten, Symbolik und freie Formen zum Sinnieren anregen und Emotionen wecken.

Zum Repertoire des Künstlers gehören auch großformatige Arbeiten, die das Künstlerhaus allerdings zu klein ist. Ein Beispiel hat Wolf aber mitgebracht. Der „Klabautermann oder Albtraum der 20 Gesichter“ steht mitten im Ausstellungsraum.Er ist aus Stahl geschmiedet, geschweißt, gebürstet und konserviert und mit geschmolzenem Glas verbunden. 

Die Ausstellung ist bis zum 5. Oktober jeweils dienstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.

Hat die WTG-Insolvenz Folgen für die Höhe des Gästebeitrages?

Wangerland (8. 9. 2025) – Die finanziellen Auswirkungen der Insolvenz der gemeindeigenen Wangerland Touristik GmbH (WTG) auf den Haushalt der Gemeinde Wangerland sind derzeit noch nicht absehbar. Darauf wies Kämmerer Arthur Wichmann in der jüngsten Sitzung des Finanzausschusses des Gemeinderates hin. 

Finanzlage der Gemeinde angespannt

Zwar muss die Gemeinde nicht für die Verbindlichkeiten der GmbH aufkommen. Ob und wann aber von der Gemeinde gewährte Liquiditätskredite in Millionenhöhe von der WTG zurückgezahlt werden können, sei derzeit noch ungewiss. 

Unabhängig davon ist und bleibt die Finanzlage angespannt. Wichmann erinnerte daran, das die Kommunalaufsicht die Gemeinde unmissverständlich angehalten habe, Schulden konsequent abzubauen und ihre Investitionen an den Finanzierungsmöglichkeiten auszurichten. Aktuell plant die Gemeinde mit dem Neubau eines neuen Feuerwehrgerätehauses und einer Grundschule in Hohenkirchen zwei Millionenprojekte.

Mehr Gewerbesteuern als erwartet

Vor diesem Hintergrund, so Wichmann, seien die 346.000 Euro, die der Gemeinde aus dem „Pakt für Kommunalinvestitionen“ des Bundes zufließen, nur „ein Tropfen auf den heißen Stein“. Wichmann appellierte an Land und Bund für eine aufgabengerechte Finanzausstattung der Kommunen zu sorgen. Im Moment aber zeigte sich der Kämmerer erst einmal zufrieden, dass die Mitglieder des Finanzausschusses seiner Empfehlung folgten, die 346.000 Euro nicht für neue Projekte, sondern zur Finanzierung der schon geplanten Vorhaben zu verwenden.

Mit Blick auf den laufenden Haushalt zeigte sich Wichmann zuversichtlich. So lägen die Gewerbesteuereinnahmen mit 5,9 Millionen Euro bis Ende August schon über dem Jahresansatz von 5,2 Millionen Euro. Mit den zum Jahresbeginn neu festgesetzten Hebesätzen für die Grundsteuer B für private Immobilien liege man mit gut 2,5 Millionen Euro im Plan. Rund 70.000 Euro niedriger als erwartet seien aber die Einnahmen der Grundsteuer A (landwirtschaftliche Betriebe) ausgefallen. Ein Grund dafür dürfte darin liegen, dass die Wohnhäuser der Betriebe inzwischen auch unter die Grundsteuer A fallen. Bei allen anderen Einnahmeposten, Abgaben und Zuweisungen liege man derzeit im Bezug auf die Ansätze im Haushaltsplan im Soll. 

Beitragszone wird angepasst

Einvernehmlich folge der Ausschuss dem Vorschlag, die Gästebeitrags- und die Tourismusbeitrag Satzung für den Bereich Hooksiel ab 2026 zu ändern. Der Grund: Die Zone, in der in Hooksiel der volle Beitrag erhoben wird, soll um das Gebiet des Campingplatzes „Nordsee Park“ an der Bäderstraße erweitert werden. Da die Zone bislang an der Bäderstraße endet, wurde für die Camper bislang nur ein verminderter Gäste- und Tourismusbeitrag fällig. 

Inwieweit möglicherweise die Höhe des Gästebeitrages insgesamt infolge der Insolvenz der WTG angepasst werden muss, lasse die Gemeinde gerade durch einen Fachanwalt prüfen, so Wichmann. Das Unternehmen plant zur Entschuldung den Verkauf von Immobilen und touristischer Infrastruktur, die bislang zum Teil über die Einnahmen aus dem Gästebeitrag finanziert wurden. 

Vier Tage Festival: Country-Fans von Hooksiel begeistert

Hooksiel (8. 9. 2025) – Die Organisatoren des „Watt‘n Country Festivals“ in Hooksiel haben zum Abschluss der Großveranstaltung eine positive Bilanz gezogen. „Die Veranstaltung ist richtig gut gelaufen“, sagt Jan Alter, der die Musikveranstaltung im vergangenen Jahr zusammen mit Peter Kramer ins Leben gerufen hat. „Wir sind richtig zufrieden.“

Hatten ihren Spaß bei Watt’n Country in Hooksiel: die Tänzerinnen der „Linestars Sande.“ Foto: hol

Von Donnerstag bis Sonntag hatte sich die Freifläche an der Jaderennbahn in eine Country-Arena verwandelt. Neun Gruppen und Interpreten aus Deutschland und dem europäischen Ausland bespielten die Showbühne. Auf der großen Tanzfläche davon sorgten verschiedene Linedance-Formationen für Western-Atmosphäre – die meisten von ihnen stilgerecht mit Cowboy-Hut, Wester-Stiefeln und Karohemden gekleidet. Verkaufsstände mit entsprechenden Bekleidungsartikeln und Accessoires sowie deftigen Leckereien rundeten das Bild ab.

Heimspiel für Linedancer aus Sande

Mittendrin unter anderem die „Linestars Sande“, zu denen Frauen und Männer aus Friesland und Wilhelmshaven gehören. Zum Training treffe man sich jeden Mittwoch ab 17.30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus in Cäciliengroden, schilderten Ines und Christel aus Wilhelmshaven, denen das „Watt’n Country Festival“ sichtbar viel Spaß bereitet hat. Zur Country-Atmosphäre trug auch ein historischer Chevrolet Pickup mit US-Flagge bei. Den Oldtimer präsentierte der Schortenser Ingo Otto, der den Wagen aus vielen, vielen Einzelteilen selbst zusammengebaut hat. 

Zu den musikalischen Höhepunkten gehörte am Samstag Abend de Auftritt der „Musik Road Pilots“ mit Power-Slide-Gitarristin Sarah Joy aus England. Die Mischungen aus traditionellen und modernen Country-Klängen bis hin zu Country Funk und Rock’n Roll kam beim Publikum sehr gut an. Vor der Bühne bejubelten die mehrfach mit Preisen ausgezeichnete Band über 1000 Fans. Alter: „Das war schon eine tolle Stimmung. Da ist der Funke richtig übergesprungen.“ 

Country-Musik als Nischenprodukt

Alter und Kramer schätzen, dass nur rund zehn Prozent der Festival-Besucher aus der Region gekommen sind. 90 Prozent seien geschätzt von außerhalb angereist, aus ganz Deutschland und in großer Zahl auch aus den Niederlanden. Viele hätten sich auf dem Campingplatz oder in Ferienwohnungen einquartiert, die die mehrtägige Veranstaltung erleben zu können. „Das Verhältnis ist nicht verwunderlich“, so Alter. „Country-Musik spricht nicht jeden an. Das ist halt ein Nischenprodukt.“

Festival-Atmosphäre an der Jaderennbahn in Hooksiel. Vier Tage lang trafen sich hier Country-Fans aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland. Foto: hol

Andererseits ist die Szene gut vernetzt, hat eigene Radiosendungen und Internetkanäle. „Auf diesem Weg ist der Name Hooksiel über Wochen in halb Europa präsent gewesen“, ist Peter Kramer überzeugt. „Tolles Wetter, tolle Stimmung bei den Künstlern und den Gästen – wir sehen ganz klar, eine positive Entwicklung gegenüber dem Vorjahr“, betonen die Organisatoren, die für den kommenden Herbst die dritte Auflage des „Watt’n Country Festival“ planen. 

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Nur geringer Einfluss von Krabbenfischerei auf den Meeresboden

Büsum/Hooksiel (6. 9. 2025) – Im Zentrum der Jahreshauptversammlung der Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e.V. (SDN) in Büsum steht die Krabbenfischerei. „Fischereiliche Familienbetriebe müssen mit dem Schutz der marinen Lebensräume Hand in Hand gehen“, fordert SDN-Vorsitzender Gerd-Christian Wagner, Bürgermeister der Stadt Varel: „Denn sie wissen, dass davon ihre Existenz abhängen könnte.“ 

Familienbetriebe als Frühwarnsystem

Als Fachkundige würden Fischer negative Umwelt-Veränderungen tagesaktuell sowie großflächig bemerken. Und sie hätten wohl auch keine Scheu, das dann öffentlich zu machen, so Wagner. Gäbe es die regional verwurzelten Familienbetriebe nicht mehr, würden vermutlich Großbetriebe nachrücken und einen deutlich größeren Umwelteinfluss ausüben.

Die Krabbenfischerei im Wattenmeer an der Nordseeküste wird in Deutschland zumeist von Familienbetrieben mit vergleichsweise kleinen Kuttern betrieben. Die Auswirkungen auf den Meeresboden seien gering, sagen Fachleute. Foto: hol

Zur sachlichen Klärung der oft emotional geführten Diskussion über den Umwelteinfluss der Krabbenfischerei hatte die SDN Dr. Gerd Kraus vom Thünen-Institut für Seefischerei eingeladen.
Er stellte aktuellste Forschungsergebnisse zu den Umwelteinflüssen und den Zukunftsaussichten der Krabbenfischerei in der deutschen Nordsee vor. Die gegenwärtige Krabbenfischerei habe, so weit messbar, nur sehr geringe und kurzfristig umkehrbare Auswirkungen auf den Meeresboden, so der Wissenschaftler. Es gäbe somit keinen Grund, sie aus dem Wattenmeer auszuschließen. Allerdings werde die wirtschaftliche Lage gerade für kleine Familienbetriebe immer unsicherer. 

Dialog über Fischerei wieder aufnehmen

„Wir müssen uns da als Gesellschaft entscheiden, was wir haben wollen“, so Kraus. Die Krabbenfischer müssten sich einem Strukturwandel stellen. Als Beispiele nannte er neue Ko-Nutzungskonzepte, prototypische Küstenfischereischiffe inclusive Neubauförderung aber ebenso eine Anpassung der Fang-Kapazitäten.

Zu den Gästen der Versammlung hätten auch zahlreiche Krabbenfischer gehört. Sie verweisen auf die Traditionen an der Nordseeküste und betonten die Bedeutung der Fischerei für den Tourismus und die lokale Gastronomie. Einig seien sich Umweltschützer und Fischer gewesen,  dass der kürzlich abgebrochene Dialog zu den Zukunftsthemen wieder aufgenommen werden müsse.

Sprachrohr der Kommunen

Die SDN ist ein überregionaler und überparteilicher Umweltschutz-Dachverband, der 1973 aufgrund umfassender Verschmutzungen der Nordsee ins Leben gerufen wurde. Sie dient rund 200 Kommunen, Landkreisen wie auch dem Landkreis Friesland, Naturschutzvereinen, Instituten, Verbänden und Einzelmitgliedern als  Sprachrohr.

WTG-Insolvenzverfahren offiziell eröffnet: Hallenbad bleibt offen

Wangerland (5. 9. 2025) – Das Amtsgericht Wilhelmshaven hat antragsgemäß am 1. September 2025 das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung der Wangerland Touristik GmbH (WTG) eröffnet. Damit kann das laufende Sanierungsverfahren aus dem „vorläufigen Insolvenzverfahren“ planmäßig weiter fortgeführt werden. 

Amtsgericht bestätigt laufende Sanierung

Zum Sachwalter hat das Gericht Rechtsanwalt Michael Waculik bestellt, der die WTG bereits als vorläufiger Sachwalter im Verfahren begleitet hat. Er wird die Geschäftsführung auch weiterhin in der Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen im Sinne der Gläubiger überwachen und unterstützen. Ziel ist es, den Geschäftsbetrieb geordnet fortzuführen und die wirtschaftliche Stabilisierung des Unternehmens im Rahmen des Sanierungskonzeptes weiter voranzutreiben. Dr. Christian Kaufmann von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH arbeitet weiterhin als Generalhandlungsbevollmächtigter und unterstützt den WTG-Geschäftsführer beim Sanierungsprozess. 

Restrukturierung der WTG läuft

WTG-Geschäftsführer Torsten Riedel: „Mit der Eröffnung des Verfahrens ist ein wichtiger Schritt in der Restrukturierung der Wangerland Touristik GmbH vollzogen.“ In den kommenden Monaten würde weitere Maßnahmen zur künftigen Ausrichtung und Organisation des Unternehmens geprüft und umgesetzt. 

Hallenbad Hooksiel
Die Zukunft des Meerwasser-Hallenwellenbades in Hooksiel ist ungewiss. Vorerst bleibt das Bad aber weiter geöffnet. Archiv-Foto: hol

Auf die aktuellen Angebote und Leistungen der WTG für Gäste, Partner und Dienstleister hat die Eröffnung des Verfahren keinen Einfluss. „Im Zuge des Sanierungsverfahrens sind weiterhin zahlreiche Projekte auf dem Prüfstand, dennoch bleibt das Wangerland mit seiner Vielzahl an Freizeitmöglichkeiten attraktiv“, heißt es in einer Pressemitteilung der WTG. „Auch nach der Saison finden zahlreiche Veranstaltungen wie geplant statt.“ 

Noch kein Zeitplatz für Campingplatz-Verkauf

Über die weiteren Schritte und Maßnahmen im Verfahren werde die WTG die Öffentlichkeit, soweit möglich, regelmäßig informieren. So etwa für den Bereich des Strandkorb-Geschäfts: Hier liegen, wie „Hooksiel-life“ berichtete, inzwischen mehrere Angebote von Interessenten vor, mit denen nun konkrete Verhandlungen aufgenommen werden. Einen genauen Zeitplan für eine mögliche Geschäftsübernahme gebe es noch nicht, so die WTG. Auch für den Nordsee-Campingplatz in Hooksiel und das Meerwasser-Hallenwellenbad führen die Verantwortlichen derzeit Gespräche. 

Niedrigerer Wasserstand im Hallenwellenbad

Gerüchte, dass nach der Schließung der „Friesland-Therme“ in Horumersiel in den nächsten Tagen auch das Hallenbad in Hooksiel schließen werde, weist die WTG zurück. „Derzeit ist der Wasserstand im Meerwasser-Hallenwellenbad etwas niedriger als gewohnt“, räumt die WTG gegenüber „Hooksiel-Life“ ein. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Ursache zu beheben und den Wasserstand schnellstmöglich wieder zu normalisieren.“

Die Nutzung des Bades sei weiterhin uneingeschränkt möglich. Ziel der WTG bleibe es, den Betrieb des Bades aufrechtzuerhalten und das geöffnete Bad an einen geeigneten Investor zu übergeben, der es langfristig weiterführt.

„Vor Beteiligung sollte erkennbar sein, wohin die Reise der WTG geht“

Hooksiel (5. 9. 2025) – SPD und Unabhängige im Rat der Gemeinde Wangerland begrüßen die Bemühungen der touristischen Leistungsträger im Wangerland, sich zu einem gemeindeweiten Verein zusammenzuschließen. Wie Holger Ulfers (SPD) und Dieter Schäfermeier (ZUW) gegenüber „Hooksiel-life“ sagten, stehe ihre ZUW/SPD-Gruppe jederzeit für Gespräche bereit. Zur aktuellen Lage der insolventen Wangerland Touristik GmbH (WTG) könne man aktuell aber nicht viel sagen. Ulfers: „Entweder wir wissen nichts oder wir dürfen darüber nicht sprechen.“

Gläubigerausschuss hat das Sagen

Entschieden weisen Ulfers und Schäfermeier den Verdacht aus den Reihen der Leistungsträger zurück, der Rat habe im Zusammenhang mit der WTG-Insolvenz etwas zu verbergen. Aber, so Schäfermeier, die Insolvenz sei ein nicht-öffentliches Verfahren. „Im Moment hat der Gläubigerausschuss das Sagen. Und der kümmert sich in erster Linie darum, dass die WTG-Gläubiger möglichst viel von dem ihnen zustehenden Geld bekommen.“

Darin liege auch der eigentliche Grund dafür, dass der Tourismusausschuss des Rates die Beratung über den Antrag der Leistungsträger für eine bessere Einbindung in die Entscheidungsstrukturen von Gemeinde und WTG um drei Monate verschoben habe, so Ulfers. Jetzt sei die Zeit, dass die Leistungsträger sich Gedanken darüber machen, wie sich organisieren wollen, damit es eine legitimierte Vertretung der Branche, oder auch mehrerer Branchenzweige, gebe. Dann könne man gemeinsam über eine angemessene Beteiligungsform nachdenken.

Stimmrecht für Externe nicht zulässig

Ein Stimmrecht für Externe im Tourismusausschuss lasse das Kommunalverfassungsrecht nicht zu. Mit vier Beratern ohne Stimmrecht habe man auch diese Beteiligungsform bereits ausgeschöpft. Ja, so räumt Ulfers ein, die Beteiligung des 24-köpfigen WTG-Beirates hätte in der Vergangenheit „intensiver gelebt“ werden können. Als konstruktiv habe er die Gesprächsrunde am Leistungsträger-Stammtisch empfunden, zu der die WTG vor einigen Wochen gut 60 Leistungsträger eingeladen hatte. „Aber für echte Arbeit ist das Gremium eigentlich schon zu groß …“

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Bevor über konkrete Beteiligungsformen für die Leistungsträger entschieden werden könne, da sind sich die Sprecher der ZUW/SPD-Gruppe einig, sollte erkennbar sein, wohin die Reise der WTG geht. Aktuell bemühen sich Gläubigerausschuss und Geschäftsführung darum, Unternehmensteile und Immobilen zu veräußern. Für den Campingplatz Hooksiel samt Hallenwellenbad und das Strandkorb-Management gibt es bereits Interessenten. 

Interesse am Thalasso-Zentrum

Auch für das Grundstück Hafen 3 in Horumersiel, das Areal der WTG-Zentrale mit dem neuen Thalasso Meeres Spa, dessen Bau den Weg in die Insolvenz gewiesen hat, gebe es bereits Bewerber, bestätigten Ulfers und Schäfermeier. Zuletzt hatte ein Oldenburger Immobilen-Unternehmen verkündet, in Horumersiel ein Hotel bauen und das Thalasso-Zentrum darin integrieren zu wollen.

Was am Ende von der WTG übrig bleiben werde, wisse man im Moment nicht, so Ulfers und Schäfermeier. Und die Gemeinde habe darauf – mit oder ohne private Leistungsträger an ihrer Seite – im Moment auch keinen Einfluss. 

„Watt‘n Country“: Western-Stimmung an der Jaderennbahn

Hooksiel (4. 9. 2025) – Das „Watt‘n Country Festival“ ist eröffnet. Heute Nachmittag hat Wangerlands stellvertretende Bürgermeisterin, Alice Brandenburg-Bienek, die Bühne auf dem Festivalgelände an der Jaderennbahn in Hooksiel freigegeben. 

Gleich zum Auftakt des Country- Festivals zeigten verschiedene Linedance-Formationen ihr Können. Foto: hol

Als erste Band sorgten „Two Lucky Minds & Sarah Jory“ für die passende Stimmung. Und der Funke sprang unmittelbar über. Die bereits in stattlicher Zahl angereisten Countryfans wippten im Takt, auf der Tanzfläche zeigten Linedancer ihr Rhythmus-Gefühl. Zufrieden auch die Organisatoren Peter Kramer und Jan Alter, die bis zum Sonntag vor allem auf trockenes Wetter hoffen.

Am morgigen Freitag wird das Showprogramm um 15.30 Uhr mit Siri & Band fortgesetzt. Ab 19 Uhr sorgen die „Ramblin Boots“ für Stimmung. Samstag und Sonntag startet das Programm jeweils um 11 Uhr.

Keine Ermittlungen: Verschmelzung zur Volksbank Jade-Weser ist perfekt

Hooksiel/Jever (4. 9. 2025) – Die Volksbank Jever ist Geschichte. Am 1. September ist die Volksbank Jade-Weser eG ins Genossenschaftsregister eingetragen worden. Damit ist die Verschmelzung der Volksbank Jever eG, der Raiffeisen Volksbank Varel-Nordenham eG und der Raiffeisenbank Butjadingen-Abbehausen eG rückwirkend um 1. Januar 2025 offiziell. 

Der Vorstand der neu gebildeten Volksbank Jade-Weser: (von links) Waldemar Kelm, Tanja Daugill, Peter Jongmans und Vorstandssprecher Andre Niemeyer. Foto: Volksbank

„Wir freuen uns, dass wir nun auch rechtlich als eine Bank auftreten können. Trotz der Herausforderungen und einiger kritischer Stimmen sind wir froh, diesen wichtigen Schritt für eine zukunftsfähige Regionalbank gegangen zu sein“, betont der Vorstand der Volksbank Jade-Weser um Vorstandssprecher Andre Niemeyer. Die Fusion schaffe Stabilität, Investitionskraft und neue Möglichkeiten für Mitglieder, Kunden und rund 400 Mitarbeitende. Die neue Bank hat 15 Standorte, darunter in Hooksiel, und weist eine Bilanzsumme von 2,7 Milliarden Euro aus.

Kein Anhaltspunkt für strafbares Handeln

Bis zum Schluss hatten Kritiker der Verschmelzung aus dem Umfeld der Volksbank Jever versucht, die von den Vertreterversammlungen aller drei Banken beschlossene Fusion mit juristischen Mitteln zu verhindern. Wie die Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Oldenburg, Christina Brendel, gegenüber „Hooksiel-life“ bestätigte, war eine Anzeige namentlich gegen den beurkundenden Notar der Genossenschaftsversammlung bei der Staatsanwaltschaft eingegangen. Darin sei der Vorwurf der „Falschbeurkundung im Amt“ erhoben worden

Die Vorwürfe seien geprüft worden, so Staatsanwältin Brendel. Allerdings habe die Anklagebehörde „keinerlei Anhaltspunkte für ein strafbares Verhalten“ erkennen können, so dass die Aufnahme von Ermittlungen abgelehnt worden sei. 

Anzeige wenig konkret

Der Anzeigeerstatter habe unter anderem den Vorwurf erhoben, dass das Protokoll der Vertreterversammlung nicht all die Aussagen beinhalte, die er für erforderlich halte. Das Geschriebene wäre zwar nicht falsch, aber aus seiner Sicht würden zwingende Wertungen fehlen.

„Da eine Falschbeurkundung allerdings ein Auseinanderfallen von objektiven Sachverhalt und Urkundeninhalt voraussetzt, konnten der Strafanzeige keinerlei Anhaltspunkte für ein strafbares Verhalten entnommen werden“, so die Staatsanwaltschaft. „Die offenbare Unzufriedenheit des Anzeigeerstatters mit dem Inhalt der Versammlung bzw. der Urkunde führt nicht zu einem Ermittlungsverfahren gegen den Notar.“ Soweit die Anzeige sich auch „gegen unbekannte Organverantwortliche der Volksbank Jever eG“ gerichtet habe, seien die Vorwürfe so wenig konkret und nicht individualisierbar, dass auch hierzu keine Ermittlungen eingeleitet worden seien.

Technische Umstellung

Während die rechtliche Fusion jetzt vollzogen ist, erfolgt die technische Zusammenführung der Bankensysteme am Wochenende des 13. und 14. September. „Im Zeitraum vom 12. bis einschließlich 14. September 2025 ist mit Einschränkungen zu rechnen“, warnt die Volksbank Jade-Weser. Diese betreffen sowohl Kartenzahlungen in Geschäften als auch Geldautomaten und Kontoauszugsdrucker. Zudem könne die Erreichbarkeit des Online-Bankings und des Brokerages eingeschränkt sein. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die jeweiligen Einschränkungen so kurz wie möglich zu halten“, versichert das. Geldinstitut 

Filialen am 12. September geschlossen

Unumgänglich sei für Freitag, 12. September, die Schließung aller Filialen der Volksbank Jever und der Raiffeisenbank Butjadingen-Abbehausen. Dies betreffe auch die telefonische Erreichbarkeit. 

ADAC Luftrettung trainiert in Hooksiel für den Ernstfall

Hooksiel/Sande (4. 9. 2025) – Die am Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch stationierte ADAC Luftrettung trainiert erneut im Bereich des Hooksieler Außenhafens den Einsatz der Rettungswinde. Ab dem heutigen Donnerstag erfolgt an drei Standorten in Hooksiel das Training für die Crews, so der Automobilclub. Eingeladen dazu seinen 14 Mitarbeitende und Trainer der ADAC Luftrettung sowie 25 Kräfte von Organisationen aus dem regionalen Rettungsdienstsystem. 

Die ADAC Luftrettung trainiert in den nächsten Tagen mögliche Einsatzsszenarien in und vor Hooksiel. Foto: ADAC

Trainiert wird tagsüber mit einer zusätzlichen Maschine der ADAC Luftrettung. Der Rettungshubschrauber „Christoph 26“ aus Sande bleibe voll einsatzbereit. Bereits seit Montag lief auf dem Fliegerhorst Upjever ein fliegerisches Training für die Piloten. 

Jeder Handgriff muss sitzen

Im Fokus der Ausbildung stehen zunächst typische Abläufe inklusive Handling der Rettungswinde, Absprachen der Crew und sicherem Abtransport von Patienten. In der zweiten Übungsphase ab Freitag bis nächsten Donnerstag trainieren die Crews von „Christoph 26“ Einsatzszenarien mit der Rettungswinde und die medizinische Versorgung.

Dafür werden in Hooksiel drei Stationen eingerichtet: An einem Sendemast üben die Crews den Anflug, das Abseilen und Hochziehen per Rettungswinde („Aufwinchen“ und „Abwinchen“) sowie den Abtransport von Geretteten und medizinischer Crew im ADAC Rettungshubschrauber. 

Auch DGzRS, DLRG und THW dabei

Auf einem von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) bereitgestellten Seenotrettungskreuzer wird die Erstbehandlung typischer Krankheits- und Verletzungsmuster trainiert. Außerdem stehen gemeinsame Einsätze im Wald mit den Rettungsdiensten Friesland, Aurich, Leer und Wittmund auf dem Programm. Die richtige Flughöhe zur Vermeidung von brechenden Ästen durch den Rotorabwind sowie das Schwingen des Windenseils sind dabei besondere Herausforderungen.

Am letzten Trainingstag ist das Üben des Rettens vor dem Ertrinken geplant. Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) werden dann Verunglückte im Wasser mimen. Die Piloten müssen Notfallsanitäterin oder -sanitäter rasch dorthin bringen, wo sie für eine Rettung abgewincht werden. Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW) aus Wilhelmshaven sichern das Training mit einem Boot ab.

Mehrere Angebote für Strandkörbe im Wangerland

Horumersiel/Hooksiel (3. 9. 2025) – Das Bieterverfahren für die rund 1170 Strandkörbe der Wangerland Touristik GmbH ist abgeschlossen. „Uns haben hierzu zahlreiche Angebote erreicht. In den kommenden Tagen und Wochen treten wir mit den potenziellen Interessenten in die nächste Verhandlungsphase ein“, teilt das gemeindeeigene Unternehmen auf Anfrage von „Hooksiel-life“ mit.

Strandkörbe am Strand
Noch stehen die Strandkörbe am Hooksieler Strand. In Kürze dürfte sich entscheiden, wer ihre neuen Eigentümer sind. Foto: hol

Einen konkreten Zeitplan könne man derzeit noch nicht nennen, so die WTG. Der geplante Verkauf der Strandkörbe und die dauerhafte Abgabe des Strandkorb-Managements an den Badestränden im Wangerland an private Investoren ist Teil des Sanierungsplans des insolventen Unternehmens, dass in Eigenregie seine finanzielle Schieflage beheben will.

Zum Strandkorb-Management gehört nicht nur das Vermieten der Sitzgelegenheiten in der Saison an Tages- und Saisonmieter, sondern auch die Einlagerung der mächtigen Körbe über den Winter. Das steht mit Blick auf das nahende Saisonende am 15. Oktober bald wieder an.