Hooksiel (3. 8. 2023) – Was haben Hooksiel und Wacken gemeinsam? Richtig: Enorm viel Regen in den vergangenen Tagen. Zwar soll das Wetter übers Wochenende etwas besser werden. Aber die Organisatoren der Hooksieler Krabbentage haben dennoch ein Problem.
„Die Wiesen, die wir üblicherweise bei Großveranstaltungen am Sengwarder Anteil und im Ortskern neben dem Garten der Generationen als Parkplätze ausweisen, können nicht befahren werden“, sagt Stephan Köhl vom Orga-Team der Dorfgemeinschaft. Da viele Gäste aus der Region notgedrungen mit dem Auto zu den Krabbentagen anreisen, könnte es jetzt im Ort eng werden.
Appell für gegenseitige Rücksichtnahme
„Natürlich wäre es schön, wenn jeder, der kann, sein Auto zu Hause stehen lässt“, sagt Köhl. Dennoch sei zu erwarten, dass viele Autofahrer anreisen und ihre Wagen in den Nebenstraßen abstellen. „Wir als Dorfgemeinschaft bitten die Hooksieler Bürger ganz herzlich um Verständnis dafür, wenn hier und dort ein Auto abgestellt wird, wo üblicherweise keine Parkfläche ist“, sagte Köhl gegenüber „Hooksiel-Life“. Und sein Appell an die Gäste: „Stellen Sie ihren Wagen bitte nur dort ab, wo er niemanden behindert oder gefährdet. Wenn wir alle ein wenig zusammenstehen, können die Krabbentage dennoch ein schönes Fest für alle werden.“
Hooksiel (3. 8. 2023) – Und dann gab es doch noch: ein spannendes Präsidenten-Duell. Im sechsten Rennen des letzten Renntages der Saison trafen Immo Müller der amtierende Präsident des Rennvereins Hooksiel und Fahrerlegende Günther Lühring aufeinander. Der 80-Jährige stand bis 2017 selbst zwei Jahrzehnte lang an der Spitze des Vereins.
Viel spannenden hätt das Saisonfinale auf der Jaderennbahn kaum verlaufen können. Lühring macht vom Start weg mit „Monsieur de Bellouet“ Tempo, Müller hält sich mit „Ivonka O. E.“ zurück und lauert bis zur Einfahrt in die Zielgerade auf Platz vier. Dann vor den Augen der trotz des regnerischen Wetters zahlreichen Zuschauer auf der Deich-Tribüne der Showdown.
Müller lässt sein Pferd laufen. Das Gespann rückt vor auf Platz zwei und schiebt sich Zentimeter um Zentimeter an den Führenden heran. Bis kurz vor der Ziellinie. „Fehler!“ Ivonka O.E.“ ist disqualifiziert. Lühring gewinnt das Rennen. Ein besonderer Erfolg. Noch in der Vorwoche hatte Lühring bei einem tragischen Sturz an gleicher Stelle einen seiner Traber verloren.
Bei der Siegerehrung versichert der 80-Jährige auf die Frage, ob er nicht vor dem stetig näher rückenden Müller ein wenig Angst gehabt habe. „Ich habe vor niemandem Angst.“ Und um das zu unterstreichen, warb Lühring in einer flammenden Rede ans Publikum für die Vorzüge von Hooksiel und der Jaderennbahn – auf Plattdeutsch. Wie viele der zum Großteil aus Nordrhein-Westfalen kommenden Urlauber etwas davon verstanden haben, bleibt ungewiss.
Mit dem, was der Altpräsident über die Vorzüge der Jaderennbahn sagte, hatte er auf jeden Fall recht. Die auf Sand angelegte Grasbahn kann jede Menge Wasser ab. Auch dank der guten Pflege. Trotz der großen Regenmengen, die in den vergangenen Tagen in Hooksiel gefallen sind, präsentierte sich die Bahn in sehr gutem Zustand. Für Lühring liegt der Grund dafür auf der Hand. „Die Bahn haben vor über 40 Jahren Landwirte gebaut. Alles ehrenamtlich. Und Landwirte verstehen etwas von Entwässerung …“
Hooksiel (2. 8. 2023) – Vom Kinderkarussell bis zur Fischbude, vom Eisstand bis zum Crepes-Bäcker, vom Bier-Pils bis zum Lakritze-Palast – moderne Schausteller-Betriebe brauchen Strom. Und zumeist auch frisches Wasser. Das auf dem Hamburger Dom nicht anders als bei den Hooksieler Krabbentagen, mit denen die Dorfgemeinschaft das Dorf ab diesen Freitag wieder in eine Festmeile verwandelt. Besucher dürfen sich auf Leckereien aller Art, viel Spaß und gute Musik freuen.
Aber vor dem Vergnügen steht die Arbeit. Einen Großteil davon verrichtet die Hooksieler Arbeitsgruppe. Schon seit Dienstag bereitet die ehrenamtliche aktive Truppe das Fest am Alten Hafen und in der Lange Straße vor. Inzwischen steht die neu gestrichene Tombola-Bude an ihrem Platz. Zu jedem Stand, der es benötigt, führt eine Wasserleitung. An die 400 Meter Starkstrom-Leitungen sind verlegt; und zwar so, dass kein Besucher darüber stolpert – und Mike Mross vom Elektrofachbetrieb den Anschluss ans EWE-Netz freischalten kann.
Zur Belohnung gibt es Tee und Kuchen
Arbeitsgruppen-Sprecher Bruno Bölts ist stolz auf sein Team. Am Dienstag waren neun, am Mittwoch elf Mitstreiter dabei. „Die Arbeit macht Spaß“, sagt Bölts. Mit ein Grund dafür: „Bei uns läuft alles hierarchiefrei.“ Ein weiterer: „Im Anschluss setzen wir uns zu einer gemütlichen Tee-Runde im Awo-Heim zusammen.“ Der Kuchen dafür ist wurde umgehend gespendet.
Die Arbeitskolonne in ihren gelben Westen ist in Hooksiel hoch geachtet. Ohne ihre Unterstützung könnte manche Feier nicht stattfinden und der Ort sähe nicht so gepflegt aus. Was Bölts besonders freut: „Wir haben vier junge Männer dazubekommen, die kräftig mit anpacken. Das bringt uns richtig nach vorn.“
Bruno Bölts selbst ist 80 Jahre alt. Viele seiner Mitstreiter deutlich über 70. Einige von ihnen sind von Anbeginn dabei, seit der Gründung der Arbeitsgruppe vor 25 Jahren. Bölts ist 2006 aus Oldenburg nach Hooksiel gezogen, seinem Urlaubstort. Als Dauercamper war er über Jahre Stammgast auf dem hiesigen Campingplatz.
Buntes Programm an den Krabbentagen
Die Krabbentage werden am Freitag, 4. August, um 15 Uhr eröffnet. Auf der Show-Bühne m Alten Hafen wird von Freitag, 14 Uhr, bis Sonntag, 18 Uhr, Musik gespielt – von einem DJ oder auch live wie etwa am Freitagabend von den „Rock Shots“ oder Sonnabend von 11 bis 14 Uhr vom Shanty Chor „Blaue Jungs“. Am Sonnabend treten dazu noch Elvis-Imitator Michael Aden und ab 20 Uhr die Band „4 Life“ auf. Am Sonntag gibt nach einem weiteren maritimen Einlage der „Blauen Jungs“ die Schlagersängerin Janine Meyer ein Gastspiel.
Zu den Höhepunkten der Krabbentage zählt der „Krabbenpul-Wettbewerb“, der für Sonnabend um 14 Uhr angesetzt ist. Wer kann in einer vorgegebenen Zeit am meisten Krabben von ihrer Schale befreien? Wer es schon einmal versucht hat weiß, dass dazu viel Geschick gehört. Wer mitmachen will, kann sich ab Freitag an der Showbühne melden.
Im Alten Hafen liegt neben Krabbenkuttern und anderen Schiffen am Sonnabend ab 12 Uhr auch ein Boot der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), das besichtigt werden kann. Am Sonntag um10 Uhr feiert die Kirchengemeinde unter freiem Himmel am Hafen einen Gottesdienst.
Natürlich sind die Mitglieder der Hooksieler Arbeitsgruppe auch als Gäste bei den Krabbentage dabei. Darüber hinaus sorgen sie dafür, dass das Fest reibungslos über die Bühne geht. Sie haben die Straßen mit abgesperrt. Der Elektriker der Gruppe, Rüdiger Kulmer, ist stets einsatzbereit, falls es Störungen bei der Stromversorgung geben sollte. Und natürlich: Am Montag steht die Arbeitsgruppe wieder in voller Mannschaftsstärke parat, baut Buden, Kabel und Schläuche wieder ab und verstaut sie in einem Lager – denn das nächste Fest kommt bestimmt.
Hooksiel (1. 8. 2023) – Wer von Helgoland kommt und zudem passionierte Surferin ist, den kann man mit Wasserski kaum schrecken. Zumal es am Wasserski-Lift am Hooksmeer, einem Binnengewässer, so gut wie nie Wellengang gibt. „Zuerst habe ich die Fahrer ein wenig belächelt“, gesteht Maya Wiese. Bis sie sich selbst in den Sport, vor allem aber auch in das Team und die Anlage der Hooksieler Skiterrassen verliebt hat.
Maya Wiese (57) lebt mit ihrem Mann Gerhard Harms in Schortens. „Wir arbeiten viel und haben selten Zeit, Urlaub zu machen. Wenn immer es geht, fahren wir nach Hooksiel und nehmen uns eine Auszeit beim Wasserski.“ Rein in den Neopren-Anzug, rauf aufs Brett und ab aufs Wasser. Und das schon seit 28 Jahren. „Wir haben die Anlage für uns entdeckt, als unsere Kinder noch klein waren. Mit unserer Clique haben wir uns dann meist den ganzen Tag hier aufgehalten.“
Rasante Kurvenfahrten und gewagte Sprünge
Und dabei fand die durchtrainierte Surferin auch neue sportliche Herausforderungen. Anfänger freuen sich über ihre erste sturzfreie Fahrt mit Tempo 30 über den 835 Meter langen Rundkurs. Zumeist auf Paar-Skiern. Wie bei jedem Sport macht Übung den Meister. Fortgeschrittene sind mit Mono- oder Trick-Ski unterwegs, wagen Drehungen oder rasante Kurvenfahren. Wakeboarder schließlich nutzen zudem auf dem Wasser installierte Hindernisse für gewagte Sprünge.
Körperbeherrschung, Sprungkraft, Gleichgewichtsgefühl, Akrobatik – all das fließt ein in die Wasserski-Shows, die seit etlichen Jahren fester Bestandteil des Jahresprogramms der Skiterrassen sind. Maya Wiese ist wie ihr Ehemann Gerhard Harms, der Geschäftsführer der Event-Gastronomie Hans-Ott Vogt und Heinrich Diers von Anfang an dabei. „Zunächst haben wir in Eigenregie eine einstündige Show organisiert und haben unsere Kunststücke gezeigt“, erinnert sich Maya Wiese. „Wir durften Eintritt nehmen, haben davon die Lift-Miete für den Showzeitraum bezahlt.“
Akrobaten verwandeln sich in Disney-Figuren
Das Programm von damals ist noch heute die Grundlage der heutigen Show. Im Laufe der Jahr hat sich aber die Abläufe, wie das gesamte Angebot an den Skiterrassen, deutlich professionalisiert. Die Akrobaten auf dem Wasser verwandeln sich in Disney-Figuren. Tierherden, Superhelden und wunderschöne Prinzessinnen ziehen an der Zuschauer-Terrasse vorbei. Hinzu kommen Einlagen wie Pyramiden, Sprünge oder die legendären Barfuß-Fahrten vom Chef, Hans-Ott Vogt.
Barfuß übers Wasser gleiten? Für Maya Wiese ist das kein Hexenwerk. „Die Füße sind zwar kleiner als Ski. Da muss man halt ein bisschen schneller fahren …“ Anspruchsvoll dabei seien aber die Kurven. „Wer den Druck nicht richtig ausbalanciert, der liegt im Wasser.“
Auch Paarformationen und Pyramiden sind nicht ohne. Zumal in Kostümen. „Da sind die Beweglichkeit und die Sicht natürlich eingeschränkt“, schildert Maya Wiese. Es komme auch schon mal vor, dass etwas nicht klappt, zumal die Akteure nur selten zusammen trainieren könnten. Zum Stamm von langjährigen Fahrerinnen und Fahrern kämen immer wieder junge Talente hinzu, die aber häufig die Region nach einigen Jahren für Studium oder Beruf verlassen.
Die vorerst letzte Wasserski-Show können Interessierte an den Hooksieler Skiterrassen am Sonnabend, 5. August, in der Zeit von 18 bis 20 Uhr erleben. Der Eintrittspreis beträgt für Kinder (4 bis 14 Jahre) 3 Euro, für Erwachsene 5 Euro.
Hooksiel (31. 7. 2023) – Schreckmoment auf der Hooksieler Rennbahn. „Sunset de Bellouet“ gerät bei vollem Tempo außer Tritt, stürzt und bricht sich einen Oberschenkelknochen. Trabrennfahrer Günther Lühring im Sulky bleibt unverletzt. Sein Pferd muss wenig später eingeschläfert werden.
„Da fragt man sich natürlich sofort, ob es ein Loch in der Bahn gegeben hat“, sagt Brunhard Janssen. Der 71-jährige Wangerländer ist Bahninspektor des Hooksieler Rennvereins e. V. und somit für die gesamte, zehn Hektar große Fläche der Jaderennbahn an der Bäderstraße zuständig. Lühring und auch Janssen haben noch am vergangenen Mittwoch den betreffenden Streckenabschnitt der Rennbahn abgesucht. Ein Loch, in das der Traber hineingetreten sein könnte, haben sie nicht gefunden.
Allerdings, so räumt Janssen ein: „Auszuschließen ist so etwas nie.“ Zwar werde die Strecke gerade im Vorfeld eines Renntages immer wieder gemulcht, geschleppt und mit einer Vibrationswalze gewalzt, damit die Gespanne über eine geschlossenen Grasnarbe und eine möglichst ebene Rennbahn rasen können. „Aber ein Pferd kann natürlich auch in einem unteririschen Kaninchenbau oder einen Maulwurfgang einbrechen.“
Gefahr durch Kaninchen und Maulwürfe
Nicht nur Kaninchen und Maulwürfe zählen zu den natürlichen Feinden des Bahninspektors. Regen gehört auch dazu. „Wenn wir Regen haben, leidet die Grasnarbe bei den Rennen enorm. Da braucht es dann im Nachgang schon einige Tage Pflege.“ Aber die Arbeit an der Rennbahn sei übers Jahr gesehen noch das Wenigste. „Wir haben hier zehn Hektar Fläche. Da hängt schon einiges dran, wenn alles ordentlich aussehen soll, auch wenn der Innenbereich von einem Landwirt gemäht wird.“
Pfähle und Zäune müssen gesetzt oder ausgebessert werden. Die Gräben wollen regelmäßig aufgereinigt sein. Die Zuschauerbänke sind abgängig. Die Wasserleitung hat immer wieder mal Leckstellen. Auch die Stromleitungen ist nicht die jüngst. Besonders ärgerlich sei es dann, wenn eigentlich unnötige Arbeit hinzukommt. Leute etwa, die ihre Hunde frei über das Gelände laufen lassen, den Hundekot dann sogar noch aufnehmen, aber den Beutel unter das Vereinszelt schieben. Oder Randalierer, die schon mal einen Anhänger mit Holz angezündet oder die Sprecherhütte auf dem Gelände demoliert hätten.
Wo der Präsident auch schon mal persönlich mit anpackt
Brunhard Janssen, der sich seit gut acht Jahren ehrenamtlich für den Rennverein um die Bahn kümmert, ist das alles kein großes Problem. Er selbst ist auf einem Bauernhof aufgewachsen und hat immer auch auf einem landwirtschaftlichen Betrieb gearbeitet. „Wenn man die richtigen Geräte hat und ein paar Leute, die mit anpacken, kann man sehr viel schaffen …“
Dass das beim Hooksieler Rennverein noch gegeben ist, sei vornehmlich dem Präsidenten Immo Müller samt Familie zu verdanken, der häufig auch persönlich mit arbeite oder für Helfer sorgt. Seine langjährige Freundschaft mit Immo Müller sei der entscheidende Grund, dass er sich noch weiter um die Bahn kümmert, so Janssen. „So lange die Knochen mitmachen …“ Er selbst sei nie Trabrennen gefahren, sein Vater habe im Sulky gesessen. Er selbst manövriere lieber herkömmliche Kutschen, spiele Volleyball, boßle gern und begleite als Helfer am Boden Heißluftballon-Fahren.
Vor dem letzen Renntag noch viel Arbeit
An den Tagen vor einem Rennen bleibt für all das aber keine Zeit. Dann gibt es an der Bahn jede Menge Arbeit. Unter anderem müssen Beschilderungen installiert, Absperrungen kontrolliert und Kassen- sowie Toilettenhäuschen aufgestellt werden. Dazu kommt die Arbeit auf der Bahn: Mulchen, schleppen, walzen – und nach Löchern im Boden Ausschau halten.
Wenn sich dann bei schönem Wetter mehrere Tausend Zuschauer über das Spektakel auf der Rennbahn freuen, ist auch Brunhard Janssen zufrieden. „Es ist schon beeindruckend, wie viele unserer Besucher extra ihren Urlaub so legen, dass sie an einem Renntag dabei sein können.“
Gelegenheit dazu gibt es in diesem Jahr noch am letzten Renntag der Saison, am Mittwoch, 2. August. Das erste von acht Rennen wird um 18.05 Uhr gestartet. Mit zum Programm gehört wieder ein Minitraber-Rennen.
Hooksiel (31. 7. 2023) – Eine gelungenen Premiere feierte der Reit- und Fahrverein (RuF) Hooksiel am Sonntag. Beim ersten Reiter- und Kinderflohmarkt verwandelte sich die Reithalle in Oesterdieken in einen bunten Basar. Mehrere Dutzend Reitsportfreunde hatten Stände aufgebaut, an denen sie zum Beispiel gebrauchte Reiteraustattung von der Gerte bis zur Winterweste sowie Kinderspielzeug und -bekleidung anboten.
Bei einem Großteil der Händlerinnen handelte es sich um Vereinsmitglieder. Aber auch andere Anbietet hatten den Weg nach Oesterdieken gefunden. „Das Angebot war wirklich toll“, sagte RuF Vorstandsmitglied Frauke Schmidt. Gerade in den ersten Stunden habe es auf dem Flohmarkt auch gute Umsätze gegeben. Am Nahmittag flaute der Kundenstrom dann etwas ab. „Ich gehe davon aus, dass wir auch im nächsten Jahr wieder einen Flohmarkt ausrichten werden“, zog Frauke Schmidt eine positive Bilanz. „Wenn wir dann noch ein bisschen mehr Werbung machen und die Straße nach Wüppels keine Baustelle mehr ist, werde wir auch noch mehr Lauf hier haben. Ein bessere Möglichkeit, sich günstig mit Reitsportartikeln auszustatten, gibt es nicht.“
Erfolge beim Landesturnier in Rastede
Gesprächsthema Nummer 1 auf dem Flohmark war das gute Abschneiden zahlreicher Hooksieler Reiterinnen und Reiter auf dem 74. Oldenburger Landesturnier in Rastede in der Vorwoche. Dabei hatte sich unter anderem Evke Schröder mit ihrer Stute „Donna Deluxe“ den Oldenburger Landesmeistertitel in der M-Dressur sicherte. Gute Platzierungen erreichten hier zudem Melanie Lüttge auf Dico Pogo (Platz 6) und Franziska Onken mit Dondolo (Platz 15).
Die Dressurmannschaft des RuF in der Mannschafts-Dressurprüfung Klasse A* mit Mannschaftsführerin Melanie Lüttge erzielte den vierten Platz. Zur Mannschaft gehören Tessa Hasselhorn mit Diomiro, Freya Heinen mit Contoki, Neele Lüpkes mit Quiena und Rieke Scherf mit Unilimited Passion.
Die Springmannschaft des KRV Friesland Wilhelmshaven mit Mannschaftsführerin Greta Funke errang den 3. Platz bei der Mannschaftsspringprüfung Klasse L. Drei der vier Reiter gehören dem RuF Hooksiel an Dr. Silke Overmeyer-Ricklefs mit Quooby Doo, Antje Backhaus mit Charly the Fox, Jan Backhaus mit D-Maxx und Christin Pieper mit Val d´Isere N vom RG Dangast.
Jan Backhaus hat darüber hinaus im L-Springen der Senioren den 6. Platz errungen.
Hooksiel (30. 7. 2023) – Drei Verletzte und zwei erheblich beschädigte Autos. Das ist nach Angaben der Polizeiinspektion Wilhelmshaven-Friesland die Bilanz eines Unfalls auf der Ortsumgehung Hooksiel. Am Samstag gegen 16 Uhr war dabei ein aus Richtung Wilhelmshaven kommendes Auto seitlich auf einen Wagen geprallt, der aus Hooksiel kommend in die Landesstraße 810 einbiegen wollte.
Nach ersten Ermittlungen geht die Polizei davon aus, dass die Fahrerin des aus dem Sengwarder Anteil kommenden Wagens die Vorfahrt mißachtet hat. Die mutmaßliche Unfallverursacherin, eine 52-jährige Hooksielerin, ihr 20-jähriger Beifahrer sowie die Fahrerin des zweiten Autos, eine 81-jährige Wilhelmshavenerin, wurden mit Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert.
Ausdrücklich lobt die Polizei die Freiwillige Feuerwehr Hooksiel, die sehr schnell vor Ort war und umgehend die Unfallstelle sicherte. Nach dem Unfall liefen aus einem der beteiligten Autos Betriebsmittel aus, die aufgenommen werden mussten. Die Hooksieler Wehr war mit drei Fahrzeugen und 15 Einsatzkräften vor Ort. Die L 810 war bis etwa 18 Uhr für den Durchgangsverkehr gesperrt.
Hooksiel (29. 7. 2023) – Tennis hält jung. Wer daran Zweifel hat, braucht nur an einem Montag bei der Tennisanlage des FC Nordsee Hooksiel vorbei zu schauen. Mit etwas Glück spielen dann gerade Willy Möllmann und Manfred Wörmann im Doppel gegen zumeist deutlich jüngere Gegner.
Willy Möllmann und Manfred Wörmann haben in diesen Tagen beide ihren 80. Geburtstag gefeiert – bei bester Gesundheit, wenn man von einem Meniskusanriss hier und einem Herzinfarkt vor einigen Jahren dort einmal absieht. „Wenn wir nicht immer Sport gemacht hätten, würden wir heute mit Sicherheit nicht mehr auf dem Tennisplatz stehen können“, sagt Möllmann, den seine Hooksieler Tennis-Freunde häufig „Schippe“ rufen. Gerade in Doppel-Spielen sind seine oft mitten im Feld geblockten und genau platzierten Lob- und Stopp-Bälle gefürchtet.
Natürlich: Der Bewegungsradius nehme mit 80 Jahren ab, ärgert sich Manfred Wörmann, der noch bis vor wenigen Jahren täglich joggen ging und aufgrund seines enormen Laufpensums auch deutlich jüngeren Spielern auf dem Tennisplatz den Nerv rauben konnte. Beide Senioren haben als Fußballer ihre sportliche Karriere begonnen. „Damals gab es ja gar nichts anderes“, sagt Willy Möllmann, der als Ur-Hooksieler schon in der Gründungsphase des Vereins in den FCN Hooksiel eintrat.
Tennis habe er aber zunächst beim PSV Wilhelmshaven gespielt. Und noch heute trifft sich Willy Möllmann zweimal in der Woche mit Freunden zum Tennis in der Jadestadt. Hinzu kommt die Montags-Runde in Hooksiel, zusammen mit dem ehemaligen Bielefelder „Manni“ Wörmann, der mit seiner Frau seit 17 Jahren in Hooksiel lebt.
Über etliche Jahre haben Willy und Manni die Arbeitsdienste im Verein organisiert und die Punktspiel-Mannschaften des FCN unterstützt. Dabei erreichten beide gegen deutlich jüngere Gegner meist passable Ergebnisse. Manni Wörmann: „Ich habe von meinen über 50 Punktspielen bestimmt 80 Prozent gewonnen.“
Und wer bei einem Spiel des Duos zuschaut, sieht schnell, dass der Ehrgeiz von damals immer noch ungebrochen ist: Es kommt ein hoher Ball übers Netz. Manfred Wörmann schlägt einen Schmetterball – allerdings zu kurz. Die Gegner parieren und machen letztlich den Punkt. „Man, oh man, Manni“, schimpft Willy Möllmann. „Den Ball musst du doch tot machen!“ „Manni“ Wörmann nickt und geht wieder vor, ans Netz – und spielt einen perfekten Volley. Der Friede im 80er-Doppel ist wieder hergestellt.
Hooksiel (29. 7. 2023) – Pferdestärken sind für die Jaderennbahn eigentlich nichts Besonderes. Aber Hunderte? Und dann noch auf vier Rädern? Der Innenbereich der Pferderennbahn im Hooksieler Freizeitgebiet ist seit Freitag Treffpunkt von Oldtimer-Liebhabern. Spezieller: von Fans von VW-Käfern, von Bullis der Baureihen T 1 bis T 3 und von schnittigen Karmann-Ghias. Allesamt Kultfahrzeuge der deutschen Autogeschichte mit der Gemeinsamkeit eines luftgekühlten Vierzylinder-Boxermotors.
Organisator des „Friesländer Luftboxer Treffens“ ist Mario Stecker, Kraftfahrzeug-Mechatroniker und Metallbauer aus Cäciliengroden. „Der Käfer gehört einfach zu meinem Leben dazu“, sagt der 34-Jährige, dessen Familie gleich mit mehreren Fahrzeugen an dem Premieren-Treffen in Hooksiel teilnimmt. Insgesamt ist es bereits das fünfte Käfer-Treffen in der Region, das Denise und Mario Stecker organisieren. Mit Unterbrechungen.
Nachdem eine in Wilhelmshaven geplante Veranstaltung wegen eines einzigen starken Regenschauers kurzfristig abgesagt werden musste und danach zwei Jahre die Corona-Pandemie derartige Treffen unmöglich machte, jetzt der Neustart. „Wir hoffen, dass wir uns künftig hier in Hooksiel einmal im Jahr treffen können“, so Stecker. „Der Standort direkt an der Küste zieht bestimmt.“
Bis gestern Nachmittag waren rund 20 Käfer, Bullis und Karmann-Ghias auf der Rennbahn angekommen; darunter einige aus Berlin, Baden-Baden, Luxemburg und der Schweiz. Weitere sollten bis heute noch hinzustoßen. Fahrer und Begleiter hatten bereits ihre Zelte aufgebaut. Einige der Oldtimer-Fans kennen sich von ähnlichen Treffen seit Jahren, andere sind erstmals dabei. „Wir freuen uns einfach auf die Benzin-Gespräche“, sagt Michael Kuhl. „Und natürlich auf eine schöne Party“, ergänzt Simon Pieper. Beide sind mit einem T2 B Doppelkabinen-Pritschen-Bulli („Das ideale Fahrzeug für Handwerker“) und einem Karmann-Ghia aus Rhede im Emsland nach Friesland gekommen.
Die meisten der Jahrzehnte alten Fahrzeuge sehen aus wie aus dem Ei gepellt. Sie werden gehegt und gepflegt, meist nur im Sommer gefahren, häufig nur zu besonderen Ausfahrten. Auch deshalb bereitete Mario Stecker der regnerische Freitag schon ein wenig Kopfzerbrechen. „Kann sein, dass das den einen oder anderen Teilnehmer abschreckt.“
Aber der für den heutigen Sonnabend geplante Käfer-Korso soll auf jeden Fall stattfinden. Geplant ist ab 14 Uhr ein Rundkurs von Hooksiel über Crildumersiel nach Horumersiel und von dort zurück über Kaisershof und den Wüppelser Altendeich zur Langen Straße in Hooksiel. Die Abreise der Teilnehmer ist für Sonntag geplant. Bis dahin können sich Oldtimer-Fans auf der Jaderennbahn gern ein wenig umsehen, sich an ihre eigenen Käfer-Zeiten erinnern oder mit den Experten fachsimpeln. Für Kinder ist ein kleines Spaßprogramm vorbereitet.
Hooksiel (28. 7. 2023) – Das LNG-Regasifizierungsschiff „Höegh Esperanza“ wird in der kommenden Woche seinen Betrieb auf einen offenen Kreislauf („Combined Loop“) umstellen. Das teilte das niedersächsische Umweltministerium auf Anfrage von „Hooksiel-life“ mit. Damit soll ein Feldversuch ermöglicht werden, auf dessen Grundlage die Reduzierung von Chlor-Einträgen der schwimmenden Fabrik in die Jade reduziert werden kann.
Die „Höegh Esperanza“ hat als FSRU (Floating Storage and Regasification Unit) Anfang Januar ihren Betrieb aufgenommen. Das Schiff, das einer norwegischen Reederei gehört, ist vom Bund gemietet worden, um den Import von Flüssigerdgas (LNG) per Schiff nach Deutschland ermöglichen zu können. Damit soll der Ausfall von russischem Pipelinegas ersetzt werden.
Das 162 Grad kalte und damit erst transportfähige LNG wird in der FSRU erwärmt, dadurch regasifiziert und in die neue LNG-Pipeline an Land zu den Gasspeicherkavernen in Etzel (Gemeinde Friedeburg) gepumpt. An der „Höegh Esperanza“, die am LNG-Terminal in unmittelbarer Nähe des Hooksieler Außenhafens liegt, macht alle acht Tage ein LNG-Frachter fest, der – vornehmlich aus den USA – Flüssigerdgas anliefert. Nach den Daten der Bundesnetzagentur sind von Anfang Januar bis Ende Juni 2023 über Wilhelmshaven 21,8 Terrawattstunden Gas (Brunsbüttel: 5,2 TWh, Lubmin knapp 7 TWh) importiert worden.
Seewasser soll Flüssigerdgas erwärmen
Der Betrieb der „Höegh Esperanza“ am Rande des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer ist bei Umweltverbänden vor allem aufgrund von möglichen Chlor-Einträgen in die Jade umstritten. Auch deshalb dürfte die FSRU bislang nur im so genannten „Closed Loop„betrieben worden sein, bei dem ein Teil des Gases dafür verwendet wird, das LNG über einen Dampferzeuger zu erwärmen. Im „combined loop“ wird dafür Seewasser genutzt, das aus der Jade in ein Rohrsystem im inneren der FSRU gesaugt wird. Das Wasser sollte dafür mindestens 6 bis 7 Grad warm sein.
Damit das Rohrleitungssystem sich nicht durch Algen, Seepocken oder Muschel zusetzt, wird zuvor per Elektrolyse aus dem Meer gewonnenes Chlor eingesetzt, das dann mit dem Abwasser wieder in die Jade zurückfließt. Umweltschützer befürchten, dass die Dauerchlorierung Mikroorganismen sowie Flora und Fauna in der Jade und im Nationalpark schädigen könnte. Auch der Hooksieler Badestrand liegt unweit des LNG-Terminals.
Konzept zur Minimierung von Chloreinsatz
Daten dazu, wie hoch die Belastung beim Betrieb im im offenen Kreislauf tatsächlich ist, hat das Umweltministerium bislang trotz regelmäßiger Messungen nicht. Der Grund liegt auf der Hand. Im „Closed loop“ sind die Einträge von Chlorverbindungen des Schiffes sehr gering. „Da die Umstellung auf die andere Betriebsart erst noch erfolgt, haben wir noch keine Erkenntnisse dazu“, sagte Pressesprecherin Lotta Cordes gegenüber „Hooksiel-Life“.Dennoch werde bereits seit Monaten intensiv an einem Konzept gearbeitet, wie die zu erwartende Chlorbelastung reduziert werden kann.
Die Betriebsgenehmigung für die FSRU lässt bis zu 6500 Kubikmeer biozidbelasteter Abwässer je Stunde in einer Konzentration von 0,1 bzw. 0,2 Milligramm/Liter zu. Der Betreiber, der bundeseigenen Uniper-Konzern, muss aber ein Minimierungskonzept zum Chloreinsatz erarbeiten, . das bis Ende August vorliegen soll. „Dieses Konzept wird demnächst in einem Feldversuch vor Ort auf der Plattform von der Holländischen Firma H2O durchgeführt“, so Lotta Cordes. „.Es werden die Wachstumsraten und die notwendige Chlor-Dosierung zum Antifouling getestet. Die daraus resultierenden Ergebnisse werden dann auf der Esperanza umgesetzt.“
Ist Ultraschall eine Alternative?
Eine auch von Umweltschützern gewünschte Umstellung auf ein Ultraschallverfahren, bei dem kein Chlor zum Einsatz käme, könne aber nur nach einer Umrüstung der „Höegh Esperanza“ auf einer Werft erfolgen. „Es gibt umfangreiche Untersuchungen auf der Esperanza durch die Firma Hasytec und auch entsprechende Angebote zur Umsetzung“, so die Sprecherin des Umweltministeriums. Eine finale Aussage zur Machbarkeit könne aber erst nach dem Abschluss des Feldversuches getroffen werden.