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Kommentar: Späte Beteiligung der Bürger ist gewagter Balanceakt

Von Gerd Abeldt

Hooksiel steht vor einer wichtigen Weichenstellung. Was wird aus dem Grundstück Lange Straße 8, das über 40 Jahre lang von der Freiwilligen Feuerwehr als „provisorisches“ Feuerwehrgerätehaus genutzt wurde? Das Grundstück liegt in direkter Nachbarschaft zu den historischen Packhäusern und dem Alten Hafen, gleichsam dem touristischen Markenkern von Hooksiel. Was auch immer dort entsteht: Es wird den Ortskern und damit die weitere Entwicklung des Ortes prägen.

Dass die Feuerwehr den Altbau Anfang dieses Jahres verlassen würde, stand seit zwei Jahren fest. Auch wenn das Bauamt der Gemeinde mit massiven Personalproblemen zu kämpfen hatte, ist es nur schwer nachzuvollziehen, warum die Debatte über eine künftige Nutzung erst jetzt beginnt. Zumindest die Willensbildung bei Politik und Hooksieler Bevölkerung über die Zukunft des Grundstücks hätte längst abgeschlossen sein können

Die Gemeinde Wangerland hat einen anderen Weg gewählt. Sie sucht jetzt – ohne vorher über mögliche Projekte vor Ort diskutiert zu haben – nach Investoren, die eine gute Idee für eine „touristische Nutzung“ haben. Das ist ein gewagter Balanceakt. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass bereits konkrete Investitionsvorhaben im Wangerland im Rahmen der Umsetzung am Widerstand der Bürger scheitern.

Nun gut. Warum soll es nicht auch Vorschläge von Investoren geben, die den Bürgern gefallen? Voraussetzung dafür ist es, erst einmal überhaupt Interessierten zu finden. War es vor diesem Hintergrund wirklich klug, das Bekundungsverfahren auf den Nordwesten zu beschränken? 

Oder gibt es vielleicht schon Investoren, die in den Startlöchern stehen? Denkbar wäre es. Dem Vernehmen nach hatte schon vor über einem Jahr ein Bauunternehmer mit Hooksiel-Bezug erste, gute Vorschläge für ein touristisches Projekt am Alten Hafen ausgearbeitet. Ob die Pläne noch aktuell sind? In wenigen Wochen werden wir es wissen.

Sie haben auch eine Meinung zu dem Thema? Schreiben Sie uns gern eine Email an die Adresse infos@hooksiel-life.de mit dem Betreff „Leser-Meinung

Gemeinde sucht Investor mit gutem Konzept für Filetgrundstück

Feuerwehrgerätehaus zum Verkauf
Investor gesucht! Das ehemalige Feuerwehrgerätehaus am Alten Hafen von Hooksiel soll für eine „touristische Nutzung“ weichen. Foto: hol

Hooksiel (10. 6. 2024) – Wer hat eine gute Idee und die nötigen Mittel, um am Alten Hafen von Hooksiel zu investieren? Auf diese Frage erhofft sich die Gemeinde Wangerland in den nächsten Wochen eine Antwort. Im Rahmen eines Interessen-Bekundungsverfahrens können sich noch bis zum 15. Juli bis potenzielle Interessenten melden, die das ehemalige Feuerwehrgerätehaus samt Grundstück erwerben und bebauen möchten.

Die Aufforderung an Interessenten hat die Gemeinde in einer amtlichen Bekanntmachung in den drei regionalen Tageszeitungen verbreitet. Dass man dadurch vermutlich kaum überregional agierende Investoren erreichen kann, räumte Bürgermeister Mario Szlezak gegenüber „Hooksiel-life“ ein. „Wir wollen nichts übers Knie brechen. Jetzt warten wir erst einmal ab, wer sich meldet und ob ein schönes Projekt dabei ist.“ 

Die Ergebnisse der Interessen-Bekundung sollen zunächst den Ratsgremien vorgestellt werden, so Szlezak. In einem zweiten Schritt könnten dann die Hooksieler Bürger in die Diskussion eingebunden werden. Die Gemeinde sei im Rahmen des Interessen-Bekundungsverfahrens nicht verpflichtet, das Areal an den Höchstbietenden oder irgend einem anderen Beteiligten zu verkaufen.

Das nach dem Umzug der Freiwilligen Feuerwehr in einen Naubau am Hohe Weg frei gewordene Feuerwehr-Areal samt daneben stehendem Wohnhaus gilt als Filetgrundstück im Herzen von Hooksiel. Einen verbindlichen Bebauungsplan für das Grundstück gibt es nicht. Die Gemeinde weist in einem auf ihrer Homepage im Internet veröffentlichten Expose darauf hin, dass sie eine „touristische Nutzung“ anstrebt. Die Höhe der künftigen Bebauung sollte sich an den angrenzenden „Packhäusern“ orientieren. 

 Feuerwehrareal hinter der Hafenmauer
Eine Schutzmauer trennt das Hafengelände und das ehemalige Feuerwehr-Areal. Foto: hol

Klare Vorstellungen hat die Gemeinde vom Verkaufserlös für das an die 1000 Quadratmeter großen Grundstücks, auf dem bis 1982 eine Autowerkstatt samt Tankstelle untergebracht waren. Gestützt auf ein Wertgutachten aus dem Jahr 2021 liegt der Bodenwert bei 478.000 Euro. Abzüglich der Abbruchkosten geht man im Rathaus von einem gerundeten Verkehrswert von 420.000 Euro aus. Angesichts der angespannten Haushaltslage der Gemeinde hält es Bürgermeister Szlezak für ausgeschlossen, dass die Gemeinde das Grundstück in eigener Regie, etwa für eine öffentliche Nutzung welcher Art auch immer, entwickeln könnte.

Die Interessenten sollen bei der Gemeinde möglichst konkrete Konzepte bzw. Planentwürfe für ihr Projekt vorlegen. Die Bebauung habe dann spätestens drei Jahre nach dem Verkauf zu erfolgen. Unklar ist, welche Auflagen sich für Investoren aus der besonderen Lage des Grundstücks ergeben. Das umliegende Ensemble am Alten Hafen steht teilweise unter Denkmalschutz, eine Mauer zwischen Hafen und Feuerwehrgebäude ist Teil des Hochwasserschutz-Konzeptes. 

CDU in Hooksiel über 30 Prozent

Hooksiel (10. 6. 2024) – In Hooksiel gab es eine sehr schlechte Beteiligung an der Europawahl am Sonntag. Leidlich 846 von 2030 wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren gaben ihre Stimme im Wahllokal ab. Nicht berücksichtigt sind dabei allerdings die Briefwähler.

Von den 1462 Briefwählern in der Gemeinde dürfte mit Blick auf den Anteil der Wahlberechtigten im Wangerland etwa ein Viertel aus Hooksiel kommen, rechnerisch also 365 weitere Wählerinnen und Wähler. Dadurch würde sich die Wahlbeteiligung auf etwa 60 Prozent erhöhen.

Die CDU belegte in Hooksiel mit 32,6 Prozent Platz 1, gefolgt von SPD (18,9), AFD (14,9), Grüne (9,0), FDP (5,0) und BSW (4,4). Damit entsprach das Hooksieler Ergebnis inetwa dem Wahlergebnis auf Gemeindeebene und auf Landkreisebene. Im gesamten Wangerland gewann die CDU mit 32,8 Prozent. Gefolgt von SPD (21,1), AFD (14,3), Grüne (7,7), FDP (6,7) und BSW (4,8). In den acht Kommunen in Friesland erreichte die CDU insgesamt Prozent 29,1 Prozent der Stimmen. Es folgen SPD (22,1), AFD (14,1), Grüne (9,8), FDP (6,4) und BSW (5,3).

Norweger aus der See gerettet

Havarie eines Seglers
Nachdem eine Segelyacht vor Norderney auf einer Sandbank festgekommen ist, sind Kiel und Mast gebrochen. Das stark beschädigte Boot wr den Kräften der See ausgesetzt. Foto: Seenotretter DGzRS

Ost-Friesland (8. 6. 2024) – Die freiwilligen Seenotretter aus Norddeich haben am Freitagabend einen Segler aus Lebensgefahr befreit. Der Norweger war mit seiner Yacht zwischen Juist und Norderney in Seenot geraten und schließlich über Bord gegangen. 

Gegen 17.10 Uhr fing die von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) betriebene Rettungsleitstelle See in Bremen einen schwer verständlichen Funkspruch auf. Bald stellte sich heraus: Ein norwegischer Alleinsegler war im Seegatt zwischen Juist und Norderney auf einer Sandbank festgekommen. 

Skipper lehnt zunächst Hilfe ab

Der Seenotrettungskreuzer „Eugen“ (Norderney) befand sich zufällig in der Nähe der havarierten Segelyacht, die etwa 2,5 Kilometer vor der Westspitze Norderneys lag. Aufgrund des Niedrigwassers konnten die Retter die Yacht nicht direkt erreichen. Zudem lehnte der Skipper zunächst jede Hilfe ab. 

Inzwischen war auch das Seenotrettungsboot „Otto Diersch“ (Norddeich) vor Ort eingetroffen. Mit auflaufendem Wasser nahm die Brandung am Abend immer mehr zu. Vor Ort habe Windstärke 4 mit etwa drei Meter hohen Wellen geherrscht. Die Segelyacht wurde mehrfach auf die betonharte Sandbank geworfen. Zunächst sei ihr Kiel und kurze Zeit später auch der Mastgebrochen, teilte die DGzRS mit.

Der 46-jährige Segler habe sein Boot schließlich aufgegeben und sei kurzerhand in die Nordsee gesprungen. Die Strömung habe ihn sofort von der stark beschädigten Yacht fortgerissen. Den freiwilligen Seenotrettern der „Otto Diersch“ sei es aber gelungen, den unterkühlten Schiffbrüchigen zu fassen, an Bord zu ziehen und an Land zu bringen.

„Santiano“ spendet Song-Erlös

Wie die DGzRS weiter mitteilt, wird die Shanty-Rockband „Santiano“ die Seenotretter unterstützen. Die Band spendet die kompletten Einnahmen aus dem Verkauf der neuen Single „Retter in der Not“ (ab 14. Juni auf dem Markt) den Seenotrettern auf Nord- und Ostsee. Der Song wird auf allen gängigen Streaming- und Download-Plattformen erhältlich sein.

Tennis: Junioren ungeschlagen Meister

Hooksiel (8. 6. 2024) – Die Junioren-B-Tennismannschaft (bis Jahrgang 2009) des FC Nordsee Hooksiel ist ungeschlagen Staffelmeister in der Regionsklasse geworden. Beim TV GW Berum setzten sich am Samstag Lorenz Kramer (6:2, 7:5) und Mateo Doyen (6:3, 6:0) durch. Damit stand der Sieg fest. Das abschließende Doppel, durch heftige Regenschauer unterbrochen, ging mit 6:3, 6:0 an die Hooksieler.

Mit fünf Siegen und einem Punktestand von 10:0 holte die von Andre Abels trainierte Mannschaft den Meistertitel nach Hooksiel. Zum Erfolg des Teams trugen neben Lorenz Kramer und Mateo Doyen auch Niklas Doyen und Tom Fiebig durch Erfolge bei. Mit dem Staffelsieg hat sich das Quartett für die Weser-Ems-Pokalrunde qualifiziert, in der in einer KO-Runde der Meister der Meister ausgespielt wird.

Die Damen-Mannschaft des FCN hat am Sonntag ihr Spiel gegen den Spitzenreiter in der 2. Regionsklasse, Südbrookmerland, mit 1:5 verloren. Lediglich Kiara Kraus an Postion 2 konnte ihr Einzel gewinnen. In den drei weiteren Einzeln und den beiden Doppeln setzten sich die Gästespielerinnen durch.

Anmerkung: Dieser Artikel wurde am Sonntag aktualisiert

Hooksiel radelt: Grüne Wege und Blick auf die maritime Zukunft

Ulrich Hellkuh vor dem Jade-Weer-Port
Sensationell schön: Ulrich Hellkuhl radelt den Weg vor dem Rüstersieler Seedeich in Richtung Jade-Weser-Port. Foto: hol

Hooksiel (1. 6. 2025) – Wilhelmshaven hat über Jahrzehnten mit dem Slogan „Grüne Stadt am Meer“ geworben. Zurecht. Davon haben wir uns bei einer kleinen Radtour, der vierten im Rahmen der Serie „Hooksiel radelt“, überzeugt. Auf dem 36 Kilometer langen Rundkurs haben wir zudem einen Blick auf den Jade-Weser-Port und die neuen Anlande-Terminals für „grüne Gase“ geworfen.

Los geht es wieder am ZOB im Herzen von Hooksiel. Die Nee Straat entlang, am Alten Hafen vorbei, radeln wir bei herrlichem Wetter über den Sengwarder Anteil in Richtung Wilhelmshaven. Um nicht so lange an der Landesstraße 810 entlang fahren zu müssen, biegen wir kurz vor dem Ortsausgang nach links in die Bohnenburger Reihe ab, eine schon zu Wilhelmshaven gehörende Straße, die auch schon bessere Zeiten erlebt hat, aber per Rad gut zu befahren ist. Nach einigen Hundert Metern biegen wir nach Rechts in den Bohnenburger Weg ein, der uns parallel zur L 810 durch grüne Landschaft bis fast zur Gaststätte „Landfrieden“ führt.

Vorsicht an Straßen-Querunge

Aber Vorsicht: Wir müssen bis dahin die Inhausersieler Straße queren, die wenig befahre Zufahrt zum Vynova-Chemiewerk – und dann in Höhe Westerhauser Straße auch die stark befahre L 810, um auf den Radweg Richtung Sengwarden zu kommen. 

Von dem Radweg bieten wir wir rechts ab in die Hauptstraße von Sengwarden. Kleiner Tipp: Wer sich für Kirchen interessiert, sollte einen Blick in die 800 Jahre alte St.-Georgs-Kirche mitten im Ort werfen. Weiter geht es: Links halten, im doppelten Sinne. Wir bieben an der Voslapper Straße links ab und bleiben auf dem Geh- und Radweg auf der linken Straßenseite, über den wir die Auffahrt zur L 810 sicher passieren können. Weiter geht es auf dem Radweg entlang der Utterser Landstraße Richtung Voslapp. „Der Radweg ist sehr schön, aber viel zu schmal“, bedauert der Hooksiwler Radtouren-Experte Ulrich Hellkuhl, der vor allem vor Hindernissen in der Sichtachse des Radweges warnt. „Solche Stellen gibt es häufig. Wenn jemand entgegen kommt, kann es schon mal gefährlich werden.“

Rüstersiel Hafen
Herrlicher Blick auf den Hafen von Rüstersiel. Foto: hol

Wir haben es geschafft. Das Hindernis ist umfahren, die Brücke über das Industriestammgleis in Höhe der ehemaligen Raffinerie genommen. Wir sind in Alt-Voslapp. Unmittelbar am Ortseingang wechseln wir die Straßenseite und fahren an der Bushaltestelle in einen kleinen, gut ausgebauten Rad- und Fußweg, der uns rückwärtig der Wohnhäuser parallel zur Flutstraße in herrliche Ruhe bis zur Kniprodestraße führt. Die kreuzen wir um weiter bis zur Posener Straße (Fedderwardergroden zum Jade-Weser-Port) zu radeln, alles ohne Beeinträchtigung durch Autos. 

Und dann rein ins Paradies

Weiter geht es geradeaus Richtung Rüstersiel. Wir lassen „Marktkauf“ und „Poco“ links liegen, kreuzen die Möwenstraße und sind schon auf der Straße Kniphauser Deich, am Gewerbegebiet vorbei, unter der Autobahn hindurch rein ins Paradies: Ein wunderbarer Weg mitten durchs Grün am Gewässer am Fort Rüstersiel vorbei in den Sielort.

Dort fahren wir auf dem Kniphauser Deich bis in den Ortskern und geradeaus weiter in die Rüstersieler Straße. Vor der Maade biegen wir links ab und sind – nach bislang rund einer Stunde Fahrzeit mit unseren E-Bikes – bei unserem Zwischenstopp angekommen. Kaffeepause am Hotel „Schöne Aussicht“; mit Blick auf Segler im Hafen und nebenan den Gemeinschaftsplatz des Ortes mit Spiel- und Sportmöglichkeiten für die ganze Familie. Beispielhaft.

Atemberaubender Blick aufs Wasser

Es geht auf den nicht weniger schönen Rückweg. Rauf aufs Rad, über den Gemeinschaftsplatz den Radweg am Maadedeich entlang bis zu Friesendamm. Von dort weiter auf der Straße Zum Kraftwerk bis zur Jade. Auf der linken Seite liebt das ehemalige Uniper-Kohlekraftwerk, rechts das Maadesiel, das Entwässerungs-Herzstück von ganz Wilhelmshaven. 

Hinter dem Seedeich ein atemberaubender Blick auf das tiefe Fahrwasser der Jade mit seinen Hafenanlagen. Blauer Himmel, ruhige See. Rechte Hand die Tanker-Entlade-Vorrichtungen der Nord-West-Oelleitung GmbH (NWO), linke Hand die Kräne des Containerhafens Jade-Weser-Port und die Niedersachsenbrücke, über die Kohle und Eisenerz importiert werden. Gerade vor uns das ehemalige Wasserentnahme-Bauwerk des Kraftwerks, an dem ein Angler auf Beute hofft und eine Frau nach Muscheln Ausschau hält. Idylle pur.

Auf dem herrlichen breiten Weg vor dem Dich geht es weiter Richtung Norden bis zur Zufahrt zum Containerhafen. Hier könnte man beim „Jade-Weser-Port-Infocenter“ reinschauen. Wir nehmen den Weg quer durchs Logistikzentrum am Hafen, dem Tor zum Welthandel. Ein Blick über den Terminalzaun lässt das Treiben an der Kaikante erahnen. Eine Reihe neuer Gewerbegebäude sprechen für Zukunft, die noch freien Flächen und Hunderte Neuwagen, die auf einen Käufer warten, für Entwicklungspotenziale.

Weg vor dem Deich gesperrt

Wir wollen nach Hause. Unser Problem: Der Weg auf der Außenseite des Voslapper Seedeiches ist zwischen dem Jade-Weser-Port und der Wilhelmshavener Tankfarm bis Oktober gesperrt. Es stehen Bauarbeiten an. Der III. Oldenburgische Deichband will den Deichfuß durch Wasserbaustene mit einem Gesamtgewicht von fast 15.000 Tonnen sichern. 

Wir nehmen die Straße Am tiefen Fahrwasser, auf der das zulässige Tempo für Autos eigens herabgesetzt wurde. Dennoch ist für Radler Vorsicht geboten. Die Autos sind im Zweifelsfall stärker. Ärgerlich: Auch für das Teilstück von der ehemaligen Raffinerie bis zum Hooksieler Außenhafen ist die Außendeich-Strecke gesperrt. Aktuell wird dort die Pipeline-Anbindung gebaut, über die künftig LNG und „grüne Gase“ vom Anleger in der Jade an Land gepumpt werden sollen.

Okay, die Energiewende verlangt Opfer. Wir nehmen auch für dieses Teilstück die Autostraße, passieren den LMG-Anleger, erreichen den Hooksieler Außenhafen und fahren von hier quer durchs Freizeitgelände zurück zu unserem Ausgangspunkt im Ort. 

Ein Tipp: Viele Radwege sind zu schmal, zumal immer mehr Radler mit schnellen Rädern und mit Anhängern unterwegs sind. Besonders kompliziert wird es dann an Engstellen, an denen man den entgegen kommenden Verkehr nicht sehen kann. Die Devise für die Radler kann hier nur lauten: Langsam fahren! Dazu die Bitte an die für die Radwege verantwortlichen Behörden: Überprüft, ob die Entstellen tatsächlich nicht vermieden werden können.

Bekommt Hooksiel ein Schuhgeschäft?

Schuhgeschäft für Hooksiel

Hooksiel (7. 6. 2024) – Hooksiel soll ein Schuhgeschäft bekommen. Standort dafür soll aus Sicht der Gemeinde Wangerland ein Grundstück an der Ecke Lange Straße/Pakenser Straße werden. Eine Investorin hat gerade damit begonnen, das Hof- und Gartengrundstück für einen Anbau an ein Bestandsgebäude vorzubereiten. Mit dem Neubau würde die Häuserfront in der Fußgängerzone geschlossen.

Spekulationen, wonach in dem Neubau am Ende lediglich Ferienwohnungen entstehen werden, werden aus dem Rathaus in Hohenkirchen als haltlos zurückgewiesen. „Die Nutzungsgenehmigung sieht ein Schuhgeschäft vor“, heißt es. Alles andere wäre so einfach nicht zulässig. Eine Anfrage an von „Hooksiel-life“ zum tatsächlichen Stand der Nutzungsplanung sowie der Gestaltung des Gebäudes ließ die Investorin bislang unbeantwortet.

Unabhängig von dem aktuellen Projekt wird in den kommunalen Gremien der Gemeinde derzeit hinter verschlossenen Türen über die Fortschreibung des Einzelhandels-Entwicklungskonzeptes für das Gemeindegebiet beraten. Dabei geht es unter anderem um Prognosen zur Kaufkraftentwicklung, die im wesentlichen von der Zahl der Einwohner und der erwarteten Urlauberströme abhängt. Je nach Annahme können dann mehr oder weniger Verkaufsflächen etwa im Einzelhandel gerechtfertigt werden.

Das Konzept liegt bislang lediglich im Entwurf vor. Von seiner jeweiligen Endfassung könnte auch abhängen, ob und wann in Hooksiel neben der geplanten Erweiterung des Edeka-Marktes auch noch Raum für einen Discounter wäre. Unstreitig dürfte aber sein, dass im Hooksieler Ortskern weitere kleine Fachgeschäfte angesiedelt werden dürfen. Gegen ein Schuhgeschäft gibt es jedenfalls so oder so keine Einwände. 

Erster Stipendiat kommt aus Leipzig

Hooksiel (7. 6. 2024) – Das Künstlerhaus Hooksiel lädt für Sonntag, 16. Juni, um 11.15 Uhr zu seiner nächsten Vernissage ein. Vorgestellt wird Jürgen Noltensmeier aus Leipzig, der erste  Residenz-Stipendiat der Gemeinde Wangerland in diesem JahrDer Künstler bezieht im Künstlerhaus eine Wohnung, um im Wangerland Impulse für seine weitere Arbeit zu gewinnen und zu sehen, was diese Küstenregion bei ihm auslöst. 

Noltensmeier stellt in Hooksiel aus

Bürgermeister Mario Szlezak wird die Ausstellung von Noltensmeier eröffnen. Die Werke des Malers sind im besten Sinn realistisch zu nennen, obwohl sich der Künstler keineswegs dem fotografischen Realismus verschrieben hat. Die Nähe zu den Motiven versucht der Künstler durch seine Maltechnik zu erzeugen (Foto: Limburg). Dabei werden Pigmente mit Öl, Harz, Wasser sowie Ei angerührt und in lasierenden Farbbahnen in die sorgfältig angelegte Bildarchitektur gemalt. „Es geht bei Jürgen Noltensmeier immer um den Menschen, auch wenn er ihn nicht malt“, verrät Kunsthallen-Leiterin Renate Janßen-Niemann

Die Ausstellung „Still und laut“ ist geöffnet vom 16. Juni bis zum 28. Juli jeweils dienstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr in der Langen Straße 16 in Hooksiel. Zur Einführung ins Werk spricht anlässlich der Vernissage Reiner Tintel von Artists Unlimited. 

Kreuz auf dem Dietrichsberg steht für den Willen, etwas zu gestalten

Gipfelkreuz in Hooksiel eingeweiht
Freuten sich über die offizielle Einweihung des Gipfelkreuzes auf dem Dietrichsberg: (vorn von links) Dietrich Gabbey, Bürgermeister Mario Szlezak, Arbeitsgruppensprecher Bruno Bölts und Arbeitsgruppen-Gründungsmitglied Wolfgang Reich. Foto: hol

Hooksiel (6. 6. 2024) – Hooksiel ist um eine Attraktion reicher. Am heutigen Donnerstag hat die Arbeitsgruppe Hooksiel das Gipfelkreuz auf dem Dietrichsberg offiziell eingeweiht. Als erster trug sich Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) ins Gipfelbuch ein. Wichtiger noch für das Projekt dürfte aber Alt-Bürgermeister Dietrich Gabbey (SPD) sein, der Namensgeber des Berges, der seit rund 25 Jahren von der Arbeitsgruppe gepflegt wird.

Mit 15.850 Millimetern Höhe ist der Dietrichsberg vermutlich die höchste Erhebung im Wangerland. Gabbey hatte vor mehr als 40 Jahren maßgeblichen Anteil daran, dass die Erhebung im Freizeitgelände nördlich vom Hooksmeer überhaupt angelegt wurde. Im Zuge des Rechtsstreits um die Industrialisierung des Voslapper Grodens in Wilhelmshaven jenseits der Gemeindegrenze hatte die damalige niedersächsische Wirtschaftsministerin Birgit Breuel (CDU) ein großes Interesse daran, eine drohende Klage der Gemeinde Wangerland vom Tisch zu bekommen.

Die Bedingungen dafür, so schilderte Gabbey bei der Einweihung des Kreuzes, wurden in einem einstündigen Gespräch ausgehandelt. Ein Punkt: Der Bau des Meerwasser-Hallenwellenbades in Hooksiel. Ein weiterer: Ein Schutzwald auf der Südseite des Hooksmeeres als Sichtschutz in Richtung Industrie. Ein dritter: Ein Rodelberg für die Hooksieler Kinder im künstlich aufgespülten Freizeitgelände. „Wir wollten nicht nur eine platte Fläche. Wir wollten etwas für die Hooksieler gestalten.“

So richtig geschneit habe es seither aber nicht mehr, räumte Gabbey ein. Für einen Rodelberg gab es also keine Verwendung. Dennoch ist der 15,8 Meter Hohe Berg dank der guten Pflege durch die Arbeitsgruppe nicht zugewachsen. Von der Sitzbank auf dem Gipfel aus haben Spaziergänger einen wunderschönen Blick auf die Marina der Wangerland Touristik und aufs Hooksmeer.

Die Installation eines Gipfelkreuzes auf dem Hügel ist eine Idee aus dem Kreis der Arbeitsgruppe. Arbeitsgruppen-Sprecher Bruno Bölts dankte der Firma Langenhorst, die das ansprechende Holzkreuz gebaut und das Material dafür gespendet hat. Zu den Unterstützern des Projektes gehört auch Pastor Stefan Grünefeld, der die geistlichen Segenswünsche für alle Besucher im Gipfelbuch festgehalten hat.

Das Gipfelbuch liegt in einem kleinen Schränkchen, das am Kreuz montiert ist. Nach den Vorstellungen der Arbeitsgruppe sollen sich hier künftige Gipfel-Besucher eintragen. Damit das gefahrlos klappt, so kündigte Bölts an, werde die Arbeitsgruppe demnächst noch einen Tampen als Handlauf installieren.

Bürgermeister Szlezak dankte der Arbeitsgruppe für ihr Engagement. Er habe zuvor noch nie etwas vom Dietrichsberg im Wangerland gehört. Entsprechend habe er sich auf dem Weg zur Einweihung des Kreuzes verfahren und den Berg auf der Südseite des Hooksmeeres gesucht. „Da sieht man mal, auch ein Bürgermeister kennt nicht zwangsläufig jede Ecke in der Gemeinde.“

Eingeschränkte Mahd an den Straßenrändern hilft Pflanzen und Tieren

Hooskiel/Friesland (6. 6. 2024) – Zwischen Straße und Radweg stehen die Gräser so hoch, dass die Leitpfosten nur noch schwer zu erkennen sind. Tiere springen ohne Vorwarnug auf die Fahrbahn. An Einmüdungen wird der Blick auf den querenden Verkehr schwierig. Soweit einge der Argumeten für eine regelmäßige Maght an Straßenrändern. 

Dagegen stehen die Argumete von Naturschützern, die die ökologische Bedeutung des Straßengrüns für die Artenvielfalt unterstreichen. Seit dem Jahr 2021 etwa fördern der Landkreis Friesland, die mobile Umweltbildung Mobilum und die Bauhöfe der Städte und Gemeinden die Biodiversität auf den Grünstreifen entlang des Straßen- und Wegenetzes im Landkreis. 

Petra Walentowitz

„In einem Pilotprojekt haben die Bauhöfe, nach Schulung durch Mobilum und Landkreis, in einigen Bereichen entlang der Straßen und Wege in Friesland eine besondere Form der Mahd angewandt, um die Artenvielfalt zu fördern“, erläuterte jetzt Petra Walentowitz (Foto) von Mobilum vor dem Umweltausschuss der Gemeinde Wangerland, der in Hooksiel tagte.

Die Vegetation geeigneter Grünflächen werde unter Wahrung der Verkehrssicherheit abschnittsweise gemäht beziehungsweise die sogenannte „10-10-Regel“ angewandt. Sie sieht vor, dass mindestens zehn Prozent der Vegetation stehen bleibt, auch den Winter über, und erst ab einer Höhe von zehn Zentimeter und höher gemäht werde.

„Die bei dem Pilotprojekt erzielten Ergebnisse waren äußerst positiv und ermutigend. Daher werden jetzt auf Anregung der Bauhöfe die politischen Gremien in den Kommunen angesprochen, um das Pilotkonzept ,Biodiversitätsfördernde Mahd‘ im Landkreis Friesland flächendeckend in ein Standardkonzept zu überführen“, so Petra Walentowitz. Friesland sei mit dem Projekt eine Art Vorreiter im Artenschutz, der dringend nötig sei. 

Die Akteure möchten Bürger, Gewerbebetriebe und weitere Flächen-Eigentümer dazu animieren, ihnen nachzueifern. „Im Prinzip zählt jeder Quadratmeter“, sagt Petra Walentowitz. Laut Roter Liste Niedersachsens gilt rund die Hälfte der heimischen Pflanzen- und Tierarten als gefährdet.

„Pflanzen und Tiere die in Friesland seit Jahrhunderten lebten, verschwinden derzeit aus unserem Lebensumfeld, bedingt durch eine schleichende Verarmung unserer Landschaft und Gärten an natürlichen Strukturen“, erläutert Jens Eden von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises die Bedeutung der Maßnahmen. Eden: „Es braucht Geduld, bis sich artenreiche Vegetation und damit einhergehend die Insektenwelt wieder einstellen wird, jedoch zeigen sich bereits erste Erfolge: Wer in diesen Tagen die Grünstreifen betrachtet, wird an vielen Stellen beispielsweise vermehrt die Weiße Taubnessel entdecken. Vom Nektar und den Pollen der Taubnessel-Blüten ernähren sich 44 Wildbienenarten, 3 Schwebfliegen- und 4 Käferarten, von ihren Blättern leben die Raupen von 36 Schmetterlingsarten.“