Hooksiel (20. 5. 2025) – Leicht verletzt wurde eine 72-jährige Frau am Montag bei einem Unfall auf der Hooksieler Bäderstraße in Höhe Einfahrt zum Campingplatz. Nach Polizeiangaben befuhr eine 37-jährige Frau mit ihrem Pkw die Straße aus Hooksiel kommend in Fahrtrichtung Wilhelmshaven. Gegen 14.45 Uhr sei in Höhe der Einmündung „Straat övert Diek“ die 72-Jährige auf einem E-Scooter aus einem untergeordneten Weg kommend auf die Fahrbahn gefahren, ohne anzuhalten, so die Polizei.
Bei dem Zusammenstoß zwischen Pkw und E-Scooter sei die E-Scooter-Fahrerin leicht verletzt worden. Sie musste zur weiteren medizinischen Behandlung mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht werden.
Wilhelmshaven/Hooksiel (20. 5. 2025) – Für die einen ist das Areal im Grenzbereich von Wilhelmshaven zu Hooksiel eine Schlüsselfläche für das Gelingen der Energiewende und des Klimaschutzes, für die anderen ein ökologisch unverzichtbares Schutzgebiet. Die Rede ist vom Voslapper-Groden-Nord, der im Zuge der Industrialisierung Wilhelmshavens vor 50 Jahren aufgespült wurde, sich dann aber mangels entsprechender Nutzung zu einem Öko-Kleinod entwickelt hat.
„Ausgerechnet eines der wertvollsten EU-Vogelschutzgebiete Deutschlands soll für einen Industriekomplex geopfert werden“, beklagt der Naturschutzbund Nabu Niedersachsen. Anlässlich des „Natura 2000-Tag“ am 21. Mai fordern die Naturschützer Politik und Wirtschaft ein Umdenken – und von der EU ein klares Nein zur beabsichtigten Löschung des Schutzstatus.
Geschützte Vogelarten gefährdet
„Wie kann es sein, dass ein Natura 2000-Gebiet, das nachweislich internationale Bedeutung als Brut- und Rastgebiet besitzt, an einen rein wirtschaftlich motivierten Energiekonzern ausgeliefert werden soll?“, fragt Nabu-Landesvorsitzender Dr. Holger Buschmann. „Wenn wir selbst in solch hochwertigen Schutzgebieten wirtschaftliche Interessen vorziehen, verabschieden wir uns nicht nur vom europäischen Naturschutzrecht, sondern auch von jeglicher Glaubwürdigkeit.“
Konkret geht es um die Pläne der Firma Tree Energy Solutions (TES), die in Nachbarschaft zur HES Tankfarm einen „Energiepark“ errichten will, über den künftig unter anderem grüner Wasserstoff importiert und hergestellt werden soll, dem bei der Dekarbonisierung der Produktion in der Stahl- und Zementindustrie eine Schlüsselrolle zugeschrieben wird.
Mitglieder des Nabu demontieren in Wilhelmshaven für die Belange des Naturschutzes. Archiv-Foto: Stefanie Eilers
Der Nabu kritisiert, dass der geplante Industriekomplex über die Hälfte der Schutzfläche belegen würde und damit das Überleben geschützter Arten wie Tüpfelsumpfhuhn, Rohrdommel oder Blaukehlchen gefährde. Hebel für die Entwidmung des EU-Vogelschutzgebieters sollen dabei „nationale Sicherheitsinteressen“ sein.
Naturschützer sehen Dammbruch
Ein solcher Schritt wäre aus Sicht des NABU Niedersachsen ein Dammbruch: „Es geht hier nicht nur um ein einzelnes Bauprojekt, sondern um einen gefährlichen Präzedenzfall. Wenn wirtschaftliche Interessen ausreichen, um ein EU-Vogelschutzgebiet aufzulösen, sind alle Natura 2000-Gebiete in Deutschland gefährdet“, warnt Buschmann, der der Firma TES zudem einen „Etikettenschwindel“ vorwirft.
Unter dem Deckmantel der Energiewende solle auf dem Gelände auch weiterhin fossiles Flüssiggas verarbeitet werden. Dafür wurde vor einigen Wochen ein neues LNG-Terminal in der Jade direkt vor dem TES-Gelände in Betrieb genommen.
Der Nabu fordert, keine Natura 2000-Gebiete Industrieprojekte für opfert. Für den Energiepark gebe es Alternativstandorte, die naturschutzfachlich weit weniger konfliktbeladen seien – etwa im Rüstersieler oder Heppenser Groden.
Hooksiel (20. 5. 2025) – Die gemeinnützige ADAC Luftrettung trainiert bis Ende dieser Woche am Hooksieler Außenhafen den Hubschraubereinsätze mit der Rettungswinde. Täglich zwischen 9 und 17 Uhr pendelt ein ADAC-Hubschrauber zwischen Festland und Jade, um den Besatzungen Routine für den Ernstfall geben. Die Übung ist vom Außenhafen aus gut zu verfolgen.
Derzeit absolviert die ADAC Luftrettung ein Windentraining vor Hooksiel. Archiv-Foto: ADAC Luftrettung / Thomas Frey
Der Rettungshubschrauber „Christopher 26“ verbleibe unterdessen an der Rettungsstation am Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch, um für Notfälle einsatzbereit zu bleiben, betont die ADAC-Luftrettung. In die Übung seien über 30 Mitarbeitende und Trainer sowie Kräfte von Partnerorganisationen beteiligt
Die Ausbildung für die Notfallsanitäter der ADAC-Stationen Sande und Hamburg hat bereits Anfang vergangener Woche begonnen. Nach Flugmanövern auf dem Flugplatz Mariensiel fliegt der ADAC Rettungshubschrauber jetzt zur Schleuse in Hooksiel, wo das Ein- und Ausfahren der Rettungswinde (Fachbegriff: Auf- und Abwinchen) geübt wird. Ärzte und Notfallsanitäter üben dabei Windeneinsätze inklusive medizinischer Versorgung und den Transport von Patienten.
In dieser Woche wird das ADAC-Team zudem von den Rettungsdiensten Aurich und Leer sowie der Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) und von Höhenrettern der Feuerwehr Oldenburg unterstützt, um verschiedene Szenarien und medizinische Notlagen simulieren zu können. Für das Trainieren der medizinischen Einsatzabläufe stellen der Zoll und die Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven täglich ein Schiff bereit.
Zum Abschluss der Übung am Freitag steht das Retten vor dem Ertrinken auf dem Trainingsplan. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) unterstützt dann die Übung mit Booten und Patientendarstellern, die aus dem Wasser gerettet werden müssen. Dafür müssen die Piloten vom Festland zum Unfallort fliegen, wo der Sanitäter zur verunglückten Person im Wasser abgewincht wird, um sie zu bergen.
Hooksiel (19. 5. 2025) – Wer sein Bewusstsein erweitern will, sollte die Dinge mal in einem anderen Licht betrachten. Gern auch Dinge, die er besonders gern mag, die ihm vertraut und bekannt erscheinen. Genau das ist es, was wozu die Werke von Berliner Künstlerin Johanna Staniczek einladen, wie Prof. Eckhard Fürlus auf der Vernissage der Ausstellung „Elemtarkräfte“ sagte.
Künstlerhaus-Leiterin Renate Janßen-Niemann (links) begrüßte die neue Stipendiatin, Prof. Johanna Staiczek, sowie Dr. Eckard Fürlus, der in die Ausstellung „Elementarkräfte“ einführte. Foto: hol
Zum Beispiel das großformatige Bild „Irpfel“, eine zwei Meter mal 1,5 Meter große Kreide- und Kohlezeichnung, die ein Waldstück in der Schwäbischen Alb zeigt – und zwar in einem besonderen Licht. Im Winterlicht. Genauer Im Lichte am Spätnachmittag eines 24. Dezembers. An Heiligabend.
Das helle Licht durchbricht den vertrauten Wald mit seinen Pflanzen und Verschlingungen. Ein dunkler Apfelbaum mit seinen kahlen Ästen erstrahlt im gleißenden Hell, dem Licht der Welt, der Hoffnung und Geborgenheit. Ein Stück christliche Mythologie.Weihnachten.
Mit Johanna Staniczek begrüßte die Leiterin des Künstlerhauses, Renate Janßen-Niemann, die zweite Stipendiatin dieses Jahres in Hooksiel. Fünf Wochen lang wird die Kunstprofessorin, die als freie Künstlerin in Berlin lebt und arbeitet, im Künstlerhaus wohnen. In ihr Werk führte vor gut 40 Interessierten Dr. Eckhard Fürlus ein, der aus Jever stammt, und der die Künstlerin, die von 2001 bis 2020 am Institut für Kunstpädagogik an der Justus-Liebig-Universität in Gießen Malerei und Grafik gelehrt hat, auf das Künstlerhaus in Hooksiel aufmerksam gemacht hat.
Die gebürtige Polin ist in der Schwäbischen Alb aufgewachsen und hat in Stuttgart sowie ab 1981 in Berlin studiert. Im damaligen Westberlin dominierten die „Neuen Wilden“ um Elvira Bach, Luciano Castelli und den gebürtigen Wilhelmshavener Rainer Fetting mit ihrer stark expressionistischen und subjektiven Malweise die Kunstszene. Ein Einschnitt im Leben der damals jungen Künstlerin, die die Großstadt als Experimentierfeld der Moderen begriff, als Chance sich aus der provinziellen Enge der Schäbischen Alb zu befreien.
Und heute freiwillig zurück in die Provinz, nach Hooksiel? Kein Widerspruch. Die Natur hat nach den Worten von Fürlus in den Arbeiten von Johanns Staniczek immer eine große Rolle gespielt – Luft, Wasser, Licht und Schatten. So hat sich bei einem Besuch auf Island zahlreiche Bilder und Fotos von Gletschern gefertigt, von denen einige auch in der Ausstellung „Elementarkräfte“ zu sehen sind.
In Hooksiel interessiert die Stipendiatin neben dem Wasser, dem Watt, dem rauen Klima und dem Deich vor allem der Himmel, der ost-friesische Himmel mit seiner eindrucksvollen Wolkenbildung. All das wird, so das Versprechen von Fürlus, Eingang in die Arbeiten finden, die Johanna Staniczek vor Ort angehen wird.
Hooksiel (19. 5. 2025) – 6:0, 6:1, 7:6, 6:0 – angesichts der Zwischenergebnisse nach den ersten Sätzen war nicht zu erwarten, dass die Herren ü50 des FC Nordsee Hooksiel in Metjendorf noch verlieren könnten. Am Ende ging das Spiel am Sonntagabend mit 4:2 an die Ammerländer.
Wesentlicher Faktor für die Niederlage war das Spitzeneinzel. Der Hooksieler Thomas Otte hatte das Spiel gegen seinen laufstarken Gegner bis zum 6:0, 4:2 komplett im Griff, bekam dann aber nach einer Erkrankung unter der Woche Probleme mit seinem Kreislauf, verlor den zweiten Satz noch und gab im Matchtiebreak auf.
Ähnlich kurios der Verlauf der Paarung an Position zwei. Hier sah Thorsten Csikos lange wie der sichere Sieger aus. Dem 6:1 folgte ein ausgeglichener zweiter Satz, der im Tiebreak mit 6:7 an den Gegner ging, der dann auch den Matchtiebreak für sich entscheiden konnte (5:10). Das bessere Ende für sich hatte nach ausgeglichenem Spiel Andre Abels an Postion drei. Er gewann gegen einen gleichwertigen Gegner mit 7:6/6:4. An Position vier machte Mannschaftsführer Mirko Ortmanns mit seinem Gegenüber kurzen Prozess und gewann souverän (6:0, 6:1).
Damit stand es 2:2 nach den Einzeln. In den Doppeln mussten die Hooksiel neben Thomas Otte auch noch auf Andre Abels (Rückenprobleme) verzichten. Für die beiden sprangen Gerd Abeldt und Torsten Riedel ein, die das zweite Doppel allerdings dann 4:6/2:6 verloren. Die Hoffnungen auf ein Unentschieden ruhten damit auf dem ersten Doppel mit Csikos/Ortmanns, das sich dann aber nach guter Leistung und tollen Ballwechseln den Gegnern ebenfalls im Matchtiebreak geschlagen geben musste (7:6/6:7/8:10).
Mit aktuell 2:2 Punkten belegen die Hooksieler in der Regionsklasse einen Platz im Mittelfeld. Am kommenden Samstag muss das Team in Emden antreten.
Anne Janssen (links, CDU) und Siemtje Möller (SPD) sind die Vertreter der Region in der neuen Regierungskoalition in Berlin. Fotos: Tobias Koch/Thomas Köhler
Friesland/Berlin (19. 5. 2025) – Die neue Regierung steht, die Abgeordneten des Wahlkreises Friesland/Wilhelmshaven/Wittmund haben ihre künftigen Plätze im Bundestag gefunden. Zum Teil in neuen Funktionen. So ist die CDU-Abgeordnete Anne Janssen (Wittmund) Mitglied im Gesundheits-, im Wirtschafts- und Tourismusausschuss des Bundestages.
Die CDU-Bundestagsabgeordnete Anne Janssen (42) wird auch im 21. Deutschen Bundestag wieder Mitglied des Ausschusses für Gesundheit sein. „Gerade in unseren ländlichen Regionen ist eine verlässliche, qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung kein Luxus, sondern Grundvoraussetzung für Lebensqualität. Ich werde mich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass sich Menschen– besonders in ländlichen Gebieten – jederzeit auf eine verlässliche, bedarfsgerechte und bezahlbare Gesundheits- und Pflegeversorgung verlassen können“, verspricht Janssen. Im dem Gesundheitsausschuss arbeitet übriges mit dem in Zetel lebenden Martin Sichert (AfD) noch ein weiterer Abgeordneter aus dem Wahlkreis mit.
Als stellvertretendes Mitglied ist Janssen zudem im Ausschuss für Wirtschaft und Energie tätig – eine Aufgabe, die sie im Zusammenspiel mit ihrer neuen Rolle als Vorsitzende des Arbeitskreis Küste sieht: „Gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen will ich die maritime Wirtschaft stärken – von den Werften über die vielen mittelständischen Zulieferer in unseren Hafenstädten bis zu den Reedereien -, denn sie ist Jobmotor und Innovationslabor zugleich.“
Darüber hinaus wird Anne Janssen weiterhin als stellvertretendes Mitglied im Tourismusausschuss mitarbeiten: „Der Tourismus ist für die Küstenregion ein entscheidender Wirtschaftsfaktor, der Arbeitsplätze schafft und die einzigartige Kultur des Nordens erhält. Tourismus und maritime Wirtschaft gehören zusammen – beide halten unsere Region lebendig und zukunftsfähig; daher werde ich ihre Interessen im Bundestag mit Nachdruck vertreten“, erklärt Janssen.
Das Direktmandat im Wahlkreis gewann bei der Bundestagswahl 2025 erneut Siemtje Möller (41). Ihren Posten als parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Verteidigung musste sie dennoch abgeben. Die SPD-Fraktion im Bundestag wählte die Varelerin zur stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden. Sie ist für die Themen Außenpolitik, Verteidigungspolitik, Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Menschenrechte und Europapolitik zuständig. „Gerade in diesen Zeiten, die geprägt sind von Kriegen, Umbrüchen und einer volatilen Sicherheitssituation für Deutschland und Europa ist dieser Arbeitsbereich von großer Bedeutung für uns als Regierungsfraktion“, stellte die Abgeordnete nach ihrer Wahl fest. „Es ehrt mich sehr, dass ich hier Verantwortung übernehmen soll.“
Hooksiel (18.5. 2025) – Der Hooksieler Ankerpfad ist um eine Attraktion reicher. Die Arbeitsgruppe Hooksiel übergab am Samstag im Rahmen eines kleinen Festaktes einen so genannten Stockanker an den Förderverein Kunst und Erlebnispfad, der sich auch um den Aufbau des Ankerpfades kümmert. „Hooksiel ist um eine kleine Attraktion reicher“, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin Alice Brandenburg-Bienek (CDU). „Aber daraus kann noch eine große Sache werden.“
Die stellvertretende Bürgermeisterin Alice Brandenburg-Bienek stieß mit Bruno Bölts (links) und Björn Mühlena auf den neuen Anker an, der an der Friesenstraße zu bewundern ist. Foto: hol
Der gut zwei Tonnen schwerer Stockanker, auch Admiralitäts-Anker genant, stammt aus dem Nachlass des kürzlich verstorbenen Hooksieler Kapitäns Benno Behrens. Arbeitskreis-Sprecher Bruno Bölts dankte dessen Sohn dafür, dass er das maritime Schmuckstück der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt hat. Die Arbeitsgruppe, allen voran Uwe Brandes, hat den Anker restauriert und auf ein eigens dafür hergerichtetes Gartengrundstück neben dem Kiosk an der Friesenstraße platziert, das Inhaber Jens Dekena zur Verfügung gestellt hat.
Betreuen wird den Anker künftig der Förderverein Kunst und Erlebnispfad liegen. Nach den Worten von dessen Vorsitzendem Björn Mühlena bilden bereits 30 digital erfasste Anker den Pfad durch Hooksiel, deren individuelle Geschichte mehr oder weniger gut bekannt ist. An Bord welchen Schiffes der Stockanker von Benno Behrends einmal mitgefahren ist, wisse man noch nicht.
Anker dieser Bauart seien aber unter anderem auf den großen Segelschiffen wie etwa den deutschen Großseglern „Gorch Fock“ oder „Alexander von Humboldt“ verwendet worden.
Stockanker zeichnen sich durch einen Schaft, in diesem Fall aus Holz, einem Kreuz und zwei Flunken am unteren Ende aus. Wird der Anker an seiner Kette auf Grund gelassen, zieht sich einer der Flunken in den Untergrund, verkeilt sich und verschafft dem Schiff so den nötigen Halt.
Mit maritimen Klängen umrahmt wurde die von gut 80 Interessierten verfolgte Veranstaltung von Nachwuchsmusiker Benny Köster (auf dem Foto mit Mutter Barbara).
Im Anschluss lud die Arbeitsgruppe zum Grillwurstessen ins Awo-Heim ein, um das weiter zu stärken, was Hooksiel aus Sicht von Alice Brandenburg-Bienek im Vergleich zu anderen Orten im Wangerland im Moment auszeichnet – der starke Zusammenhalt und die gute Kooperation der verschiedenen Vereine vor Ort.
Hooksiel (17. 5. 2025) – Kleine Aktion, große Wirkung. Das jedenfalls versprechen sich die Gemeinde Wangerland, die Straßenverkehrsbehörde beim Landkreis Friesland und die Polizei von einem Bauvorhaben, das der Bauhof der Gemeinde in dieser Woche in der Friesenstraße in Hooksiel umgesetzt hat. Hier wurde in auf eine Breite von rund drei Metern der Bordstein abgesenkt.
Ingrid Weber ist froh, dass der Bordstein an der Friesenstraße jetzt abgesenkt wurde. So soll das Überqueren der nicht ungefährlichen Kreuzung Nee Straat/Friesenstraße für Fußgänger sicherer werden. Foto: hol
„Die Bordabsenkung ist die beste Lösung für die Probleme, die wir bislang in diesem Kreuzungsbereich hatten“, ist Markus Gellert, Leiter des Ordnungsamtes im Rathaus, überzeugt. An der stark befahrenen Hauptkreuzung im Ortskern von Hooksiel mündet die Nee Straat in die Friesenstraße. Zugleich liegen im Kreuzungsbereich der OB, eine Volksbank-Filiale, das Apotheken- und Ärztehaus sowie wenige Meter entfernt das Wohnstift.
Mit Rollator quer über die Kreuzung
Auf der gegenüber liegenden Straßenseite befindet sich der beliebte Kiosk Dekena. Um den Kiosk zu erreichen, müssen Fußgänger die Friesenstraße überqueren. Die bisherige Praxis: Viele Menschen, gerade auch ältere Personen, zum Teil mit Rollator, wählten den kürzesten Weg zum Laden, nämlich quer über Kreuzung.
In der Folge kam es immer wieder zu gefährlichen Situationen. Gelegentlich sind auch schon Personen angefahren worden, wie Ingrid Weber, die als langjährige medizinische Fachangestellte im Ärztehaus einen direkten Blick auf die Kreuzung hatte, bestätigt. Die Bordabsenkung soll künftig für mehr Sicherheit sorgen, da sie den Fußgängern unmissverständlich zeigt, wo sie die Straße überqueren sollen – nämlich in der Verlängerung des Fußweges entlang der Nee Straße, im rechten Winkel über die Friesenstraße.
Die Absenkung des Bordsteines erleichtert gerade Menschen mit Einschränkungen den Schritt von der Fahrbahn auf den Gehweg. Die Strecke zum Kiosk wird vielleicht um fünf Meter länger aber deutlich sicherer.
Zebrastreifen nicht zulässig
Um die Jahreswende herum hatten Vertreter der beteiligten Behörden eine Ortsbegehung gemacht, um nach einem Weg zu suchen, wie die Gefahren für die Fußgänger verringert werden können. Ein vielfach geforderter Zebrastreifen ist in so genannten Tempo-30-Zonen nicht zulässig. „Ich glaube, dass wir jetzt eine verkehrsrechtlich korrekte und pragmatische Lösung gefunden haben, die die Verkehrssicherheit gerade für ältere Mitbürger deutlich erhöht“, so Gellert.
Was Autofahrer in diesem Zusammenhang noch wissen sollten: Vor abgesenkten Bordsteinen gilt grundsätzlich ein Parkverbot. Bislang wurde der jetzt umgebaute Bereich immer wieder mal von Kiosk-Lieferanten oder auch von Kunden als Parkplatz genutzt. Künftig wird das nicht mehr zulässig sein.
Hooksiel (16. 5. 2025) – Der Reformbedarf liegt auf der Hand. Olaf Lies, direkt gewählter Landtagsabgeordneter aus der Gemeinde Sande, im Landtagswahlkreis 70 (Landkreis Friesland/Gemeinde Jade), vertritt rund 85.000 Wählerinnen und Wähler. Sein Fraktionskollege Marten Gäde aus Wilhelmshaven (Wahlkreis 69) gerade einmal knapp 57.000. Im Landtag haben beide Sozialdemokraten aber nur jeweils eine Stimme.
Dass derartige Unterschiede mit Blick auf gleichwertige demokratische Repräsentanz auf Dauer nicht tragbar sind, liegt auf der Hand. Der Handlungsbedarf ist unstrittig, zumal der ganze Nordwesten im Landtag unterrepräsentiert ist. Im Rahmen der Reform werden deshalb in Weser-Ems zwei zusätzliche Wahlkreise eingerichtet.
Unmut verständlich
Klar ist aber auch, dass die Verschiebung historisch tradierter Wahlkreis-Grenzen Unmut auslöst, zumal dann, wenn – wie im Fall der geplanten Zuordnung von Wangerland und Wangerooge zu Wilhelmshaven – eine kreisfreie (Groß-)Stadt mit einer kleinen ländlichen Gemeinde und einer Insel in einen Topf geworfen werden soll. Die politischen Vertreter des Wangerlandes lehnen den Reformvorschlag über alle Parteigrenzen hinweg als untragbar ab. Ein starkes Signal. Ob es aber Wirkung zeigen wird, ist mehr als fraglich.
Wilhelmshaven hat zu wenig Wähler, der Landkreis Friesland zu viele. Da Wilhelmshaven ans Wasser grenzt, muss der Wahlkreis in Richtung Friesland erweitert werden. Aufgrund der wirtschaftlichen und raumordnerischen Zuordnung fällt der Blick zunächst auf die Nachbarortschaften Accum, Grafschaft und Roffhausen (alle Stadt Schortens) und die Gemeinde Sande. Ein so erweiterter Wahlkreis wäre thematisch und politisch homogen, ist aber aus Sicht des Landeswahlleiters nicht zulässt, weil man keine Kommunen und schon gar keinen Wahlkreis zweiteilen möchte.
Gemeinsamkeiten mit Sande
Dabei hat doch gerade die Gemeinde Sande eine Fülle von gemeinsamen Themen, um die sich ein Landtagsabgeordneter kümmern könnte. Als Beispiele genannt seien neben der Lage am Ems-Jade-Kanal die enge Verbindung bei der Wasserstoff-Produktion im Rahmen des „Energie Hub“ und der Aufbau eines Zentralkrankenhauses mit einem oder zwei Standorten. Zudem sind die Sander seit jeher stark nach Wilhelmshaven orientiert, während der Großteil der Wangerländer zuerst nach Jever schaut.
Fällt die Option Sande aus rechtlichen Gründen aus, dürfte es schwer werden, eine Alternative zum Vorschlag des Landeswahlleiters zu finden. Und zur Beruhigung der Gemüter: Die Zuordnung des Wangerlands zu Wilhelmshaven muss nicht das Ende der Interessenvertretung der Tourismusgemeinde auf Landesebene sein. Im Gegenteil.
Einkreisung überfällig
Vielleicht wäre die Reform sogar der erste Schritt zu einer längst fälligen Einkreisung der Stadt Wilhelmshaven in den Landkreis Friesland. Eine Reform, die vor Jahren schon einmal angeschoben – und verstolpert – worden ist, die aber angesichts der demographischen Entwicklung in Stadt und Landkreis und der wachsenden Interessen-Identitäten beider Kommunen längst überfällig ist.
Auch für die amtieren Wangerländer Landtagsabgeordnete Katharina Jensen wäre die Wahlkreis-Reform keineswegs gleichbedeutend mit dem Ende ihrer politischen Karriere. Die engagierte CDU-Politikerin hat ihr Mandat auch jetzt schon der Landesliste ihrer Partei zu verdanken. Zudem betreut sie seit Jahren politisch die Stadt Wilhelmshaven mit. Sie hätte also auch in einem Wahlkreis Wilhelmshaven/Wangerland gut Chancen, als Kandidatin aufgestellt zu werden und erneut in den Landtag einzuziehen.
Wangerland/Hooksiel (16. 5. 2025) – Die Politik im Wangerland lehnt den Vorschlag zum Neuzuschnitt der Landtags-Wahlkreise parteiübergreifend ab. In einem von allen Ratsvertretern und weiteren politisch engagierten Bürgern unterzeichneten offenen Brief an den Ministerpräsidenten und den Landeswahlleiter bringen die Wangerländer ihre Sorge und ihr Unverständnis darüber zum Ausdruck, dass die Gemeinde Wangerland neben der Insel Wangerooge zur nächsten Landtagswahl dem Wahlkreis Wilhelmshaven zugeordnet werden soll.
Offener Brief aller Parteien
„Dieser Vorschlag stößt bei uns auf entschiedene Ablehnung“, heißt es in dem auf Initiative des Vorsitzenden der CDU-Wangerland, Thies Fischer, verfassten Schreibens. Vor einigen Tagen hatte bereits Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) seien Unmut über die Pläne öffentlich gemacht. Mit Blick auf die den bereits geplanten gemeinsamen Brief der Wangerländer Politik berurteilen einige der Beteiligten die Positionierung des Bürgermeisters als „unnötiges Vorpreschen“.
Die Gemeinde Wangerland sei historisch, kulturell und politisch seit Jahrhunderten eng mit dem Jeverland verbunden, heißt es in dem offenen Brief. Man sei mit den Nachbarkommunen nicht nur geografisch, sondern auch thematisch eng verflochten – etwa in Fragen des Fremdenverkehrs, der Landwirtschaft und der kommunalen Aufgaben habe man gemeinsame Zielsetzungen.
Unterschiedliche Interessenlagen
Wörtlich: „Eine Herauslösung unserer Gemeinde aus dem bisherigen Wahlkreis Friesland und die Zuordnung zum urban geprägten Wilhelmshaven würde diese natürlichen und gewachsenen Strukturen aufbrechen und künftige politische Arbeit erschweren. Die Interessenlagen im ländlich strukturierten Wangerland unterscheiden sich erheblich von denen in der Stadt Wilhelmshaven.“ Eine sachgerechte und ausgewogene Vertretung der Anliegen der Gemeinde im Landtag wäre durch die Zuordnung zum Wahlkreis Wilhelmshaven zumindest in Frage gestellt.
Die Politik im Wangerland befürchtet, dass die Stimmen der rund 9.100 Einwohner der Gemeinde im Chor mit den 78.800 Einwohnern in Wilhelmshaven untergehen könnten. „Es bestünde die reale Gefahr, dass unsere Interessen an den Rand gedrängt werden und wir als größte Flächengemeinde im Landkreis Friesland politisch an Bedeutung verlieren.“
Man halte es für grundsätzlich problematisch, Landkreise im Rahmen der Wahlkreisstruktur zu zerschneiden. Ein solcher Schritt schwäche die Identität gewachsener Räume und untergrabe die Prinzipien von Bürgernähe und kommunaler Selbstverwaltung. „Wir appellieren daher eindringlich an Sie, den Vorschlag des Landeswahlleiters in dieser Form nicht umzusetzen. Stattdessen bitten wir darum, gemeinsam nach Alternativen zu suchen, die einerseits den verfassungsrechtlichen Anforderungen an Wahlkreise gerecht werden, andererseits aber auch die historischen, kulturellen und politischen Gegebenheiten vor Ort respektieren.“
So würde sich der Zuschnitt der Wahlkreise zur Landtagswahl 2027 nach den Vorschlägen des Landeswahlleiters ändern. Oben der Ist-Zustand, darunter der Vorschlag für die Neuordnung. Wangerland und Wangerooge würden Wilhelmshaven zugeschlagen. Grafik: Landeswahlleiter
Worum geht es? Im Dezember 2024 hat der Niedersächsische Staatsgerichtshof entschieden, dass der Zuschnitt der Landtagswahl-Wahlkreise nicht mehr verfassungskonform ist. Er verletze den Grundsatz der Wahlgleichheit, der besagt, dass die in den Wahlkreisen gewählten Abgeordneten annähernd dieselbe Zahl von Wählerinnen und Wählern repräsentieren sollen. Abweichungen seien in der Regel nur in einem Toleranzbereich von 15 Prozent nach oben oder unten zulässig.
Reform unausweichlich
Das Problem: Auf Grundlage aktueller Bevölkerungszahlen weicht in 33 der 87 Wahlkreise die Zahl der Wahlberechtigten um mehr als 15 Prozent vom Landesdurchschnitt ab. Unter anderem im Wahlkreis Wilhelmshaven, der seit vielen Jahren unter Einwohnerschwund (-16,5 Prozent) leidet. Der Landkreis Friesland hingegen, zu dessen Wahlkreis auch die Gemeinde Jade (Wesermarsch) gehört, hat mit einer Abweichung von plus 24,8 Prozent deutlich zu viele Wahlberechtigte.
Landeswahlleiter Markus Steinmetz empfiehlt, dem Wahlkreis 69 Wilhelmshaven die Gemeinde Wangerland sowie die Insel Wangerooge zuzuschlagen (künftig Wahlkreis 84). Damit würde die Abweichung vom Wählerschnitt auf -4,5 Prozent gesenkt. „Alternative Umgliederungsoptionen kommen praktisch nicht in Betracht“, stellt der Landeswahlleiter fest. Eine Zuordnung etwa der Gemeinde Sande zu Wilhelmshaven würde zur Zweiteilung des Wahlkreises Friesland führen. „Da jeder Wahlkreis ein zusammenhängendes Gebiet darstellen muss, scheiden Zusammenlegungen der Stadt Wilhelmshaven mit einer der anderen Nachbargemeinden von vornherein aus.“
Landeswahlleiter sieht keine Alternative
Der Landeswahlleiter räumt ein, dass die Zusammenfassung von zwei kleineren Gemeinden mit einer größeren kreisfreien Stadt in einem Wahlkreis wegen des deutlichen Übergewichts der kreisfreien Stadt „keineswegs ideal“ sei. Alternativen seien wegen der geografischen Gegebenheiten innerhalb der Region aber nicht erkennbar.
Der Wahlkreis 70 Friesland (künftig 83) müsste nicht das Wangerland und Wangerooge an Wilhelmshaven, sondern auch die Gemeinde Jade an den Wahlkreis Wesermarsch abgeben und läge dann immer noch um 5,8 Prozent im Wähler-Plus.