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Hooksiel-life: Vom Leben an der Küste

Malerarbeiten am Zwiebelturm unter den Augen der Urlauber

Hooksiel (9. 8. 2025) – Die Sanierung des hölzernen Zwiebelturmes am ehemaligen Rathaus der ehemals selbstständigen Gemeinde Hooksiel ist abgeschlossen. Maler einer Hooksieler Firma hatten in der abgelaufenen Woche sowohl die zuvor von eine Tischlerbetrieb ausgebesserten Turm aus eine mit Holz verhangenen Giebel des Gebäudes neu gestrichen. In dem Gebäude in der Lange Straße ist heute das Muschelmuseum untergebracht.

Manuel Janßen (links) und Romeo Kota sind zufrieden. Ein neuer Anstrich schützt Zwiebelturm und Giebel des ehemaligen Rathauses. Foto: hol

„Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter“, sagt Maler Manuel Janßen. „Die Woche war es ja weitgehende trocken.“ Die Malerarbeiten von einer Arbeitsbühne aus waren in der Fußgängerzone durchgehend von zahlreichen Urlaubern verfolgt worden. Der Eindruck von Janßen und seines Kollegen Romeo Kota: „Der Anstrich war dringend nötig.“ Der Zwiebelturm, er stammt vermutlich aus dem Jahr 1760, ist eine Art Wahrzeichen von Hooksiel.

Straße durchgehend saniert: Tempo-30-Zone kann kommen

Hooksiel (8. 8. 2025) – Jetzt sind die Voraussetzungen für die Ausweisung einer Tempo-30-Zone zwischen dem Hooksieler Verkehrskreisel und dem Ortskern geschaffen. Heute hat eine Baufirma die letzten etwa 100 Meter des Pakenser Altendeichs in Richtung Kreisel asphaltiert. Damit weist der gesamte Straßenzug Lange Straße/Pakenser Altendeich keine Straßenschäden mehr auf, die bislang Grundlage für die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer war.

Das letze Teilstück des Pakenser Altendeichs ist heute neu asphaltiert worden. Jetzt kann der Straßenzug zur Tempo-30-Zone werden. Foto: hol

„Die Bauarbeiten sind heute Mittag abgeschlossen worden“, bestätigte Wangerlands Ordnungsamtsleiter Markus Gellert. „Jetzt können die verkehrsrechtlichen Regelungen zur Umsetzung des Verkehrskonzeptes folgen, das der Gemeinderat im vergangenen Jahr beschlossen hat.“

Der Gemeinderat hatte sich nach einer entsprechenden Anregung von Bürgern für eine Ausweitung der Tempo-30-Zone bis zum Kreisel ausgesprochen. Auf dem Straßenzug Lange Straße/Pakenser Altendeich war vorher noch Tempo 50 erlaubt.

Tempo 30 soll unter anderem die Sicherheit von Radfahrern und Fußgängern erhöhen, die sich bislang einen zu schmalen und holprigen Weg auf einer der Straßenseiten teilen mussten. Bei Tempo 30 für die Autos können Radfahrer gefahrlos die Fahrbahn mitnutzen. Verkehrsrechtlich ist für Tempo-30-Zonen eine durchgehende Rechts-vor-Links-Vorfahrtsregelung vorgesehen. Nach den Worten von Gellert wird die Anpassung der Beschilderung demnächst erfolgen.

Nachruf: Anita Eden wollte Frauen ein Lächeln ins Gesicht zaubern

Von Gerd Abeldt

Hooksiel/Waddewarden (8. 8. 2025) – Wer schon einmal an einer Tee-Runde der Hooksieler Landfrauen im „Schwarzen Bären“ teilgenommen hat, wird sie gespürt haben: die vertraute Atmosphäre, entspannt und offen. Maßgeblichen Anteil daran hatte Anita Eden, die dem Verein seit 32 Jahren vorstand. 

Anita Eden (Foto) ist am 2. August im Alter von 86 Jahren gestorben. Um sie trauern die Familien ihrer Kinder Jan-Jürgen, Wiebke, Detlef und Wilke sowie zahllose Menschen, die großen Respekt vor Engagement und Herzlichkeit dieser besonderen „Landfrau“ hatten.

Anita Eden ist auf einem Bauernhof in Siebetshaus aufgewachsen. Nach der Heirat mit Jürgen Eden zog auf den Ackerbaubetrieb am Gänseweg in Waddewarden. Hier kamen die Kinder zur Welt. Die Ehe scheiterte. Anita Eden blieb am Gänseweg. Aus dem Bauernhof wurde ein Feriendomizil, in dem die Hausherrin ihre Gäste liebevoll betreute. Schon als junge Frau hatte sie gern im „Chausseehaus“ in Siebetshaus Gäste bewirtetet. Jetzt kehrte diese Leidenschaft zurück. Sie wurde eine Vermieterin mit Herzblut.

Ihre zweite große Leidenschaft war der Landfrauenverein Hooksiel, den es seit Dezember 1952 gibt. Zu den Gründungsmüttern gehörte mit Irma Cornelßen eine Tante von Anita Eden. Als die Waddewarderin den Vorsitz Anfang der 1990er Jahre übernahm, lernte sie schnell, Reden zu halten und Veranstaltungen zu organisieren. Beides hatte sie seither mit großer Leidenschaft getan. 

Die Treffen in der Gemeinschaft, zu denen Referentinnen und Referenten geladen waren, die über aktuelle Themen berichteten, und die regelmäßigen Ausflüge zu Zielen in der Region hatten für Anita Eden vor allem einen Zweck: Sie wollte Frauen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Das ist ihr immer wieder gelungen, bis ein Schlaganfall sie mitten aus ihrem Schaffen riss. 

Polizei suchte Zeugen für Raubstraftat am Strand in Schillig

Wangerland (7. 8. 2025) – Die Polizei sucht dringend Zeugen zu einem Raub, der sich nach Angaben des Opfers am Mittwoch, 6. August, in der Zeit von 9 bis 10 Uhr am Sandstrand in Schillig ereignet haben soll. Der Mann sagte aus, er sei er von einem Unbekannt zunächst nach einer Zigarette gefragt worden. Unmittelbar darauf habe der Täter ihm ins Gesicht geschlagen und ihm ein Messer an den Hals gehalten. Anschließend habe der Angreifer die Handyhülle des Mannes aus dessen Hosentasche entwendet, in der sich ein Mobiltelefon, 500 Euro Bargeld sowie diverse Dokumente befanden, und flüchtete zu Fuß.

Für die Ermittlungen sucht die Polizei nach Zeugen. In unmittelbarer Nähe des Tatortes am Strand von Schillig soll sich ein älteres Ehepaar aufgehalten haben. Das Opfer gab weiterhin an, nach der Tat diverse Passanten um Hilfe gebeten zu haben.

Diese Personen werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden. Zur weiteren Aufklärung des Sachverhalts bittet die Polizei auch um Hinweise zum Aufenthaltsort des Opfers im Tatzeitraum. Der Mann gab an, seit vergangenem Freitag an einem überdachten Platz am Strand von Schillig genächtigt zu haben.

Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben, insbesondere jene bei denen es sich um das gesuchte Ehepaar oder die angesprochenen Passanten handelt, werden gebeten, sich mit der Polizeistation Wangerland unter der Telefonnummer 04463-808910 oder dem Polizeikommissariat Jever unter 04461-74490 in Verbindung zu setzen.

Drachenboot-Rennen und Mallorca-Stimmung am Alten Hafen

Hooksiel (7. 8. 2025) – Nach den Krabbentagen ist vor dem Hafenfest des FC Nordsee Hooksiel. So ist es auch in diesem Jahr – obwohl der FCN inzwischen im Sport-Club (SC) Wangerland aufgegangen ist. Am dritten Wochenende im August, also von Freitag bis Sonntag, 15. bis 17.8., verwandelt sich der Alte Hafen in Hooksiel zu einen Festplatz – und zu einer Sportarena für Drachenboot-Fahrer.

Chistian Doyen (links) und Werner Funke laden zum 42. FCN-Hafenfet ein. Am Wochenende 15. bis 17. August wird sich dazu der Platz am Alten Hafen in eine Festmeile und eine Sportarena verwandeln. Foto: hol

Christian Doyen und Werner Funke, lange Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender des FCN und aktuell Mitglieder im SC-Vorstand, stellten jetzt das Programm vor. Erste Frage: Warum wird immer noch das FCN-Hafenfest gefeiert? „Weil wir uns bei der Verschmelzung von Eintracht Wangerland, Rot-Weiß Tettens und dem FC Nordsee Hooksiel vorgenommen haben, die Traditionen der Einzelvereine zu wahren.“

Ehrenamtliche an den Verkaufsständen

Und das FCN Hafenfest ist Tradition. Es wird in diesem Jahr zum 42. Mal gefeiert – ausgerichtet von Vereinsmitgliedern, die sich in großer Zahl einbringen – sei es als Verkäufer an Bier-, Bratwurst- und Pommesbude, als Servicepersonal im Kaffee- und Cocktail-Zelt, als Losverkäufer für die große Tombola oder als Begleiter der Drachenboot-Rennen, die am Samstag um 12 Uhr Uhr vom Kreissportbund-Vorsitzenden Kai Langer und Sportreferentin Jenny Hähnel gestartet werden. 

Angemeldet haben sich dazu zwölf Teams, die mit zwei vom Verein gestellten Drachenbooten Ausscheidungsrennen fahren werden. Die Ziellinie lieg direkt im Alten Hafen, so dass die Festbesucher die Drachenbootfahrer lautstark anfeuern können.

Eröffnung mit Freibier

Eröffnen wird das Hafenfest am Freitag um 18 Uhr von Markus Gellert, der in der Gemeindeverwaltung unter anderem für den Sport zuständig ist. Dazu gibt es Freibier – und bereits ab 17 Uhr gute Musik. Zum Auftakt sorgen die „Ungesteckerten 3“ für „tolle Mucke“, später sorgt DJ Brosda für Mallorca-Stimmung. 

Für Samstag konnte das Orga-Team erneut die Hamburger Band „Copyshop“ gewinnen, die bereits zum zwölften Mal in Hooksiel auftritt – und voraussichtlich zum letzten Mal, so Doyen und Funke. „Die Zukunft der Band ist ungewiss und wir werden sie nach vielen Jahren gebührend verabschieden.“

Tänzer, Trommler und Kampfsportler

Die Verschmelzung der Wangerländer Vereine trägt zur Bereicherung des Rahmenprogramms bei. So treten die „RWT-Hip-Hop-Kids“ und die Kinder-Trommelgruppe „Drums Alive“ am Sonntag nach einem Auftritt (ab 10 Uhr) des Shantychores „Schlicktown Singers“ zum Finale des Festes auf der Showbühne auf. Bereits am Samstag präsentiert sich während der Pausen beim Drachenboot-Rennen die ETW-Kampfsportgruppe.

Die Wetterprognosen sind gut, so das Doyen und Funke auf ein buntes Fest mit guten Umsätzen an den Vereinsständen und bei den weiteren Schaustellern hoffen. Der Überschuss des FCN-Festes fließt komplett in die Vereinsarbeit. 

Orga-Team sucht Verstärkung

Dennoch gibt es auch ein paar dunkle Wolken am Hafenfest-Himmel. Zumindest drei wichtige Mitglieder des zehnköpfigen Organisations-Teams haben angekündigt, dass sie sich nach dem 42. Hafenfest zurückziehen wollen. Darunter Christian Doyen, der seit nunmehr elf Jahren die Tombola organisiert. „Wir brauchen also dringend frisches Blut im Orga-Team, um die Zukunft des Festes zu sichern. Wer Lust darauf hat, hier mitzuarbeiten und vielleicht auch eigene Ideen umzusetzen, ist willkommen.“ 

Lesung: Ostfriesennebel wabert durchs Zirkuszelt

Horumersiel (7. 8. 2025) – Erfolgsautor Klaus-Peter Wolf (Foto), treuer Gast im Wangerland, gastiert auch in diesem Jahr im Zelt des Circus Axo am Strand von Schillig. Am Freitag, 15. August, liest er dort aus seinem aktuellen Kriminalroman „Ostfriesennebel“. 

Die Kulisse dürfte auf Wolfs Lesetouren durch die Republik einmalig sein: Inmitten des klassischen Circus-Ambientes mit dem süßen Duft von frischem Popcorn sitzt Wolf in der Manege – an einem Tisch, beleuchtet von einer Bibliothekslampe.

In dieser besonderen Atmosphäre nimmt er sein Publikum mit auf eine Reise in seine oft düsteren Kriminalfantasien. Der Wahlostfriese ist dabei nicht allein unterwegs. Begleitet wird er von seiner Lebensgefährtin und Musikerin Bettina Göschl, die mit eigens für die Kriminalromane komponierten Songs und Texten, ebenso wie Heinz Edzards am Bass, zum Erfolgsrezept der Liveauftritte maßgeblich beiträgt. 

Die Lesung beginnt um 20 Uhr, der Einlass startet bereits um 19 Uhr. Die Platzwahl ist frei. Die beiden Künstler stehen in der Regel schon vor Veranstaltungsbeginn gerne für Fotos, Autogramme und kurze Gespräche zur Verfügung. 

Am Folgetag, am Samstag, 16. August, steht Bettina Göschl mit ihrem musikalisch, spielerischem Kinderprogramm im Mittelpunkt. Ab 15 Uhr heißt es im Circus AXO: „Wikinger auf großer Fahrt – Lieder und Geschichten für Kinder und Familien“. Ein Erlebnis für große und kleine Abenteurer. 

Tickets für beide Veranstaltungen sind erhältlich in den Tourist-Informationen Horumersiel und Hooksiel sowie online unter wangerland.de.

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„Wangerland Touristik“ will sich von Strandkörben trennen

Horumersiel/Hooksiel (6. 8. 2025) – Die Wangerland Touristik GmbH (WTG) sucht nach einem Partner für die Organisation der Strandkorbvermietung an den Stränden von Schillig, Horumersiel und Hooksiel. Im Rahmen des laufenden Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung seit jetzt ein ergebnisoffenes Bieterverfahren gestartet. Ziel sei es, so die WTG, eine „tragfähige, wirtschaftlich sinnvolle Lösung zu finden, die den hohen Ansprüchen an Qualität, Service und Wirtschaftlichkeit gerecht wird“. 

Strandkörbe am Strand
Die WTG hat rund 1170 Strandkörbe in ihrem Bestand. Für Vermietung und Organisation dieses Betreiebszweiges sucht das Unternehmen nach einem innovativen Investor. Archiv-Foto: hol

„Unser Anliegen ist es, das beliebte Strandkorberlebnis für unsere Gäste und Einheimischen weiterhin in bester Qualität anzubieten – auch unter sich wandelnden Rahmenbedingungen“, betont WTG-Geschäftsführer Torsten Riedel. „Das Bieterverfahren ist ein wichtiger Baustein unseres Sanierungskonzepts und zugleich eine Chance für neue Impulse.“ 

Der Gedanke, die Strandkorbvermietung umzustrukturieren, sei nicht neu. Bereits in den vergangenen Jahren seien entsprechende Überlegungen angestellt worden, um das Angebot effizienter und zukunftsfähiger zu gestalten. Die WTG hat rund 1170 Strandkörbe in ihrem Bestand. „In vielen anderen Destinationen an Nord- und Ostsee ist es bereits üblich, dass die Vermietung von Strandkörben durch Dritte erfolgt. Im Zuge der laufenden Sanierung wird dieser Ansatz nun konsequent weiterverfolgt“, so Riedel.

Die Ausschreibung umfasse den Verkauf der Strandkörbe, die Übertragung der Vermietungsrechte sowie optional ergänzende Logistikleistungen wie Aufbau, Abbau und Einlagerung. „Gesucht werden innovative und engagierte Investoren, die gemeinsam mit der WTG das Wangerland als attraktives Reiseziel weiterentwickeln möchten“ heißt es in der WTG-Erklärung. 

Die Suche nach einem Investor für das Strandkorbgeschäft ist ein weiterer Schritt zur Sanierung des angeschlagenen Unternehmens. Aktuell läuft bereits ein Interessenbekundungsverfahren für den Verkauf des Campingplatzes in Hooksiel.

Umzug aus dem Dorf zum „Meyer-Hof“ erwies sich als Glücksfall

Hooksiel (6. 8. 2025) – Man soll die Feste feiern wie sie fallen. Zumal dann, wann man schon etwas älter ist. Genau so wollten Helma (87) und Meinolf Cohn (88) es halten. Am 7. August 1965, morgen vor genau 60 Jahren, bezog das damals junge Ehepaar mit zwei kleinen Kindern den Meyer-Hof, den von ihnen gebauten landwirtschaftlichen Betrieb in der Verlängerung des Langengrodener Weges, der heute unmittelbar an der Ortsumgehung liegt. 

Helma und Meinolf Cohn haben vor 60 Jahren den Meyer-Hof gebaut, den ersten landwirtschaftlichen Betrieb mit Laufstall in der Region — und mit schönen Zimmern und Wohnungen für einen „Urlaub auf dem Bauernhof“. Fotomontage: privat

Der Meyer-Hof war damals der erste Laufstall in der Region. Die Kühe wurden im Stall nicht mer angebunden. Und, so erinnert sich Meinolf Cohn, „man musste den Rücken fürs Melken nicht mehr krumm machen“. Der Bauer steht beim Melken in einer kleinen vertieften Gasse und hat die Euter seiner Tiere dann direkt vor sich. 

Erster Laufstall in der Region

Zumindest dann, wenn die Kühe wissen, wo sie stehen sollen. Bei der Premiere konnte das natürlich noch nicht hundertprozentig klappen, was Cohn schon ein bisschen geärgert hat. Schließlich waren zum Einzug der Kühe in den neuen Stall etliche Berufskollegen gekommen, die den neuen Stall in Augenschein nehmen wollten.

Seinen Namen verdankt der Meyer-Hof dem Großvater von Meinolf Cohn, Meyer Cohn, der seinem Enkel den Bauernhof an der Obernstraße vererbt hatte. „Ein Stall für nur 16 Kühe, ein Misthaufen mitten im Dorf und die Weideflächen ein gutes Stück außerhalb – das hätte auf Dauer nicht funktionieren können“, sagt Meinolf Cohn. 

Schwierige Finanzierung

Den Ausweg aus dem Dilemma wies ein Förderprogramm der „Deutschen Bauernsiedling“. Der junge Landwirt begann mit der Planung für einen neuen Bauernhof für zunächst 37, dann 60 bis 64 Kühe vor den Toren Hooksiels. Den Weg dahin ermöglichte ein mit öffentlichen Mitteln bereitgestellter Kredit mit einem Zinssatz von nur 1 Prozent. Die Finanzierung absichern sollten zwei Mietwohnungen im Obergeschoss, mit fließend Wasser in jeder Wohnung. 

Zufriedene Urlaubsgäste haben ihren Blick auf den Meyer-Hof im Gästetagebuch festgehalten. Foto: hol

Aber es kam anders. Ein Berater wies Meinolf Cohn darauf hin, dass ein Anbindestall keine Zukunft mehr habe. Also wurde ein Laufstall gebaut. Dafür benötige der Hof aber einen große Güllebehälter und zudem einen Güllewagen – kurzum: Es entstanden Mehrkosten von rund 100.000 Mark, zu finanzieren zum damals marktüblichen Zins von 14 Prozent. Zu allem Überfluss verlief dann auch noch der geplante Verkauf eines Grundstücks nicht so zügig wie erhofft.

Perfekte Gastgeberin für Urlauber

Die junge Familie Cohn hatte echte Finanzierungsprobleme. Während Meinolf mit der Bank verhandelte, trauerte Helma Cohn ihrem herrlichen Garten in der Obernstraße hinterher. Das Umfeld des Meyer-Hofes sah noch wüst und verwachsen aus. Aus der Not helfen sollte die Vermietung der beiden Wohnungen an Feriengäste. Und nicht nur die. „Wir haben in der Saison zusätzlich unser Schlafzimmer und die Kinderzimmer vermietet, um an Einnahmen zu kommen“, erinnert sie Helma Cohn, die sich in kürzester Zeit – trotz anfänglicher Skepsis – zur perfekten Gastgeberin für den „Urlaub auf dem Bauernhof“ entwickelte, wenn man den Einträgern im Gästetagebuch glauben darf.

Viele Urlauber wurden zu Stammgästen – und teilweise auch zu echten Freunden der Familie. Manchmal kehrten auch prominente Gäste auf dem Meyer-Hof ein. So etwa das komplette Produktionsteam der Fernseh-Rateshow „Dalli-Dalli“. Meinolf Cohn: „Denen hat es hier so gut gefallen, dass sie uns zu einer Show mit Hans Rosenthal eingeladen haben.“

Mit Güllewagen zum Lohnunternehmen

Der Bau des Meyer-Hofs, den Helma und Meinolf Cohn noch bis 1996 selbst bewirtschaftet haben, entwickelte sich zu einer Erfolgsgeschichte. Und das nicht nur dank der steigenden Zahl von Hooksiel-Urlaubern. Der Güllewagen, den sich die Cohns für ihren Laufstall anschaffen mussten, wurde zur Keimzelle für ein Lohnunternehmen, das Meinolf Cohn sehr erfolgreich entwickelte. Er entsorgte nicht nur die eigene Gülle, sondern auch den Klärschlamm von öffentlichen Klärwerken in der Region. Aber das ist eine andere Geschichte.

Die Stallungen des Hofes sind heute verpachtet. In den Ferienwohnungen wohnen Dauermieter. Gern hätten Helma und Meinolf Cohn das 60-jährige Bestehen des Meyer-Hofes in dieser Woche groß gefeiert. Doch das geht nicht. Zumindest eine der Mieterinnen hat einen positiven Corona-Befund. Die Cohns nehmen es gelassen: „Dann feiern wir eben zum 70-Jährigen.“ 

Herausforderung angenommen: Neuer Baum für die „Küstenkinder“

Hooksiel (6. 8. 2025) – Die Dorfgemeinschaft hat sich der Herausforderung gestellt. Und die „Küstenkinder“ im Hooksieler Kindergarten und die Umwelt profitieren davon. Sie haben einen weiteren Baum in ihrem Garten.

Es ist geschafft: Marco Knodel, Julian Dreßel, Jan-Niklas Ulfers und Nils Schröder (von links) haben für die Dorfgemeinschaft Hooksiel einen Baum im Garten des Kindergartens gepflanzt. Und sie fordern andere Organisationen auf, gleiches zu tun. Foto: Dorfgemeinschaft

Die „Hafenfreunde Neuharlingersiel“, Betreiber des Museums-Krabbenkutters „Lulu Meinders“, hatten die Dorfgemeinschaft zur Baum-Challenge aufgerufen. Die „Lulu Meinders“ war zu den Krabbentagen im Alten Hafen von Hooksiel zu Gast. Die Aufgabe: Innerhalb von 48 Stunden sollten die Hooksieler einen Baum pflanzen – oder die Hafenfreunde zu einem Grillfest einladen.

Die Hooksieler ließen sich nicht lange bitten und pflanzte kurzerhand einen neuen Baum im Garten des Kindergartens. Damit wurde die Challenge erfolgreich abgeschlossen – und das grüne Engagement setzt sich fort: Die Dorfgemeinschaft nominierte nun drei weitere Gruppen zur Teilnahme an der Aktion. Herausgefordert wurden der Förderverein der Grundschule Hooksiel, „De Hooksieler“ sowie die Dorfgemeinschaft Waddewarden.

Die Challenge soll auf kreative Weise das Umweltbewusstsein stärken und gleichzeitig den Zusammenhalt der Vereine in der Region fördern.

„Friesland-Therme“ ist ab Mittwoch wieder geöffnet

Horumersiel (5. 8. 2025) – Der neuerliche Schaden an der Heizungsanlage der „Friesland-Therme“ konnte schnell behoben werden. Wie die Wangerland Touristik GmbH (WTG) am Nachmittag mitteilte, steht das Bad in Horumersiel ab dem morgigen Mittwoch (6. August) wieder für den Bade- und Saunabetrieb zur Verfügung.

Die Therme war heute geschlossen geblieben, weil erneut ein Defekt an der Heizungsanlage aufgetreten war, der dann im Laufe des Tages repariert werden konnte. In der vergangenen Woche war die Heizungskessel durch eine Verpuffung zerstört worden. 

„Der eingesetzte Ersatzkessel kann leider nur etwa die Hälfte der gewohnten Heizleistung erbringen. Daher kann es im Außenbereich weiterhin zu Temperaturabweichungen kommen“, so die WTG. Es sei zudem nicht auszuschließen, dass es aufgrund des bestehenden Heizungsdefekts jederzeit zu kurzfristigen und unvorhersehbaren Schließungen kommen kann.