Wangerland (8. 11. 2025) – Vier Jahre lange musste die Jugendpflege der Gemeinde Wangerland mit einem Provisorium leben. Das örtliche Jugendzentrum war in die Räume der Diakonie ausgelagert. Jetzt sind die Renovierungsarbeiten im Dorfgemeinschaftshaus Hohenkirchen abgeschlossen. Und, so freute sich Jugendpflegerin Imke Gerdes, sofort hätten sich dort zum Jugendtreff wieder gut 30 Jugendliche eingefunden.
Die Sozialpädagogen Imke Gerdes und Jörg Westphal sind Ansprechpartner für Jugendliche im Wangerland. Archiv-Foto: hol
Bürgermeister steht am Grill
Damit alle Bürger einen Eindruck von der Renovierung des Gebäudes gewinnen können, lädt die Gemeinde Wangerland für Freitag, 14. November, zum Tag der offenen Tür ins Dorfgemeinschaftshaus am Alma-Rogge-Weg in Hohenkirchen ein. Von 15 bis 17 Uhr besteht die Gelegenheit, die Einrichtung für Jugendliche und Senioren zu besichtigen und bei Kaffee und Kuchen ins Gespräch zu kommen. Bürgermeister Mario Szlezak persönlich stehe am Grill und die Jugendpflege versorge die Interessierten mit frischen Waffeln und Punsch, heißt es in der Einladung.
Jugendtreff in der Turnhalle
Auch in Tettens habe sich ein guter Platz für einen Jugendraum gefunden, sagte im Imke Gerdes vor dem Jugendausschuss. Der neue Treff soll mit Unterstützung des Bauhofs der Gemeinde im Obergeschoss der örtlichen Turnhalle eingerichtet werden. Gut angenommen werde die Jugendbetreuung aktuell auch in Hooksiel, Waddewarden und Minsen.
Größtes Problem der Jugendpflege ist die Personalnot. Gerdes: „Eine 30-Stunden-Stelle für die Betreuung in Tettens und Wiefels ist ausgeschrieben. Wer eine geeignete Erzieherin oder einen Erzieher kennt, soll sich bitte melden.“
Hooksiel (4. 11. 2025) – „Gleichberechtigung ist kein Thema nur für Frauen – sie ist eine gemeinsame Aufgabe für uns alle“, betont die Landtagsabgeordnete der Grünen, Ina Beckmann (Jever) in einer Stellungnahme zur Frage, ob das Niedersächsische Gleichstellungsgesetz (NGG) noch zeitgemäß ist. Aber, so die Abgeordnete: „Solange Frauen in vielen Bereichen noch strukturell benachteiligt sind, ist es richtig, dass Frauen als Gleichstellungsbeauftragte tätig sind.“
Gleichstellungs-Pivileg soll Nachteile ausgleichen
Das Gesetz sieht vor, dass im öffentlichen Dienst nur Frauen Gleichstellungsbeauftragte werden können. „Hooksiel life“ hatte darüber berichtet, dass die Bewerbung des Hooksieler Lehrers Jan Gerjets für den Posten eines von zwei Gleichstellungsbeauftragten an den Berufsbildenden Schulen (BBS) in Wilhelmshaven mit der Begründung abgelehnt worden war, dass er ein Mann ist.
„Trotz vieler Fortschritte sind wir von echter Gleichstellung noch ein gutes Stück entfernt“, stellt Beckmann (Foto) fest. Frauen würden in Deutschland im Schnitt rund 16 Prozent weniger als Männer verdienen, 44 Prozent mehr unbezahlte Sorgearbeit leisten und im Alter rund ein Viertel weniger Rente bekommen. „Und auch wenn wir immer mehr Frauen in Führungspositionen sehen, liegt ihr Anteil in den Vorständen großer Unternehmen bei unter 20 Prozent.“
Ursache für diese Unterschiede sind nach Überzeugung der Abgeordneten Strukturen, die über Generationen gewachsen sind. Auch im öffentlichen Dienst sei das so – obwohl dort vieles tariflich geregelt sei. Frauen würden seltener verbeamtet, deutlich häufiger in Teilzeit arbeiten und fast alle Beurlaubungen – etwa für Kinder oder Pflege – übernehmen. Mit jeder höheren Laufbahngruppe sinke der Frauenanteil spürbar. „Das bremst Karrieren und wirkt sich am Ende auch auf Einkommen und Rente aus.“
Ausschluss von Männern bewusste Maßnahme
Genau hier setze das NGG an, das vorsieht, dass die Funktion der Gleichstellungsbeauftragten von Frauen wahrgenommen werden soll, so Beckmann, „so lange diese strukturellen Nachteile bestehen“. Das sei kein Ausschluss von Männern, sondern eine bewusste Maßnahme, um Benachteiligungen auszugleichen.
Die Landesregierung wolle die Gleichstellungsarbeit modernisieren und stärken. Arbeitsplätze sollen nach den Worten der Grünen-Politikerin bei Unterrepräsentanz von Frauen öffentlich ausgeschrieben werden, Gleichstellungsbeauftragte ein Klagerecht erhalten und Gremien künftig paritätisch besetzt werden. Zudem solle eine Gleichstellungsstatistik eingeführt werden, um Fortschritte messbar zu machen. Beckmann: „Das ist ein wichtiger Schritt hin zu echter Chancengleichheit – unabhängig vom Geschlecht.“
Geschlecht sollte keine Rolle mehr spielen
Gleichberechtigung könne nur gemeinsam gelingen. „Männer sind ausdrücklich gefragt, sich in der Care-Arbeit, in Familien und Führungspositionen stärker einzubringen“, so Beckmann. „Gleichzeitig sollten Frauen ermutigt werden, Verantwortung zu übernehmen und sichtbar zu werden – in Politik, Beruf und Ehrenamt. Nur wenn beide Seiten mitziehen, können wir die Lücken schließen.“ Ziel sei eine Gesellschaft, in der das Geschlecht keine Rolle mehr spielt – weder bei der Bezahlung, noch bei der Karriere oder im Alltag.
Hooksiel (31. 10. 2025) – Das ist eine Erfahrung, die vermutlich viel Menschen schon einmal gemacht haben. Der Postkasten ist voll. Briefe vom Vermieter, von der Gemeinde, vom Jobcenter – dazu eine Mahnung für eine Rechnung, die doch eigentlich längst bezahlt ist und die Bestätigung eines Online-Abonnements, das man nie haben wollte. Alles lange Schreiben. Zum Teil in einem Deutsch verfasst, das beim besten Willen kein Normalbürger verstehen kann.
Monika Paludetti (rechts) berät Menschen wie Annette Joseph, denen es manchmal schwer fällt, mit bürokratischen Formeln vollgestopfte Behörden-Schreiben zu verstehen. Foto: hol
Kündigungen, Fristsetzungen, Informationen – oder doch nur Werbeschreiben? Dazu die Dokumente der letzten sechs Monate, die sich aufgrund von Erkrankung oder Ortsabwesenheit noch mehr oder weniger unbearbeitet auf dem Schreibtisch türmen. Da kann man schon mal den Überblick verlieren.
Beratung kann Menschen entlasten
Die Hooksielerin Monika Paludetti will helfen, dass Menschen in den Bergen von Papier und Bürokratie nicht untergehen. Die Inhaberin des Unternehmens „Dokumentenliebe“ bietet seit einigen Wochen jeden ersten und dritten Dienstag eines Monats von 14 bis 16 Uhr kostenlose Beratung an. „Mein Anliegen ist es, Menschen zu entlasten, die vor dem manchmal komplizierten Papierkram zurückschrecken – weil ich weiß, wie viel Ruhe es schenkt, wenn Ordnung einkehrt.“
Die 69-Jähriger lebt seit 2017 in Hooksiel. Früher war sie unter anderem als Assistenz für Führungskräfte in verschiedenen TV-Sendern sowie im Bereich Persönlichkeitsentwicklung tätig. „Die Grundlage meiner Arbeit ist eine verlässliche und strukturierte Dokumentenorganisation. Vertrauen, Loyalität und Vertraulichkeit sind dabei wesentliche Bestandteile.“
Mit kleinen Tipps Probleme lösen
Ihre Erstberatung im Walter-Spitta-Haus sieht Monika Paludetti als ehrenamtliches Engagement. Dazu gehört zum Beispiel die Sichtung schwer verständlicher Dokumente oder die Beratung für ein weiteres Vorgehen. „Ich mache ausdrücklich keine anwaltliche Beratung“, sagt die Hooksielerin. „Aber manchmal hilft den Menschen schon ein kleiner Tipp.“ Das Know-how der Beraterin: Probleme erkennen, die man dann auch lösen kann.
Kostenpflichtig werden dann „Großaufträge“. Das Sortieren ganzer Büroräume oder die Sichtung von umfangreichen Nachlässen etwa. Die Fachfrau füllt für ihre Kunden Formulare aus, stellt notwendige Unterlagen etwa für Bewerbungen zusammen oder begleitet Bürgern bei Behördengängen. „Einigen Menschen hilft das, allein schon, um ihnen die Angst zu nehmen.“
Jever/Wangerland (28. 10. 2025) – Soldatinnen und Soldaten des Objektschutzregiments der Luftwaffe „Friesland“ in Upjever sammeln auch in diesem Jahr Geld für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Von Montag, 3. November, bis Mittwoch, 19. November, werden die Sammler für den guten Zweck unterwegs sein. Heute ist der symbolische Start der Aktion in Jever.
Vor dem Hintergrund der anhaltenden Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten ist die Arbeit für den Frieden dringlicher denn je. Besonders in diesem Jahr, in dem des Endes des Zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren gedacht wird, gewinnt das Motto „Versöhnung über den Gräbern“ eine tiefere Bedeutung. Wenige Tage vor dem Volkstrauertag am 16. November ruft die Sammlung dazu auf, sich der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft zu erinnern und sich aktiv für eine friedliche Zukunft einzusetzen.
Um eine sichere Sammlung zu gewährleisten, können sich die Sammler zusätzlich zu ihrem Truppenausweis auch mit einem Sammelausweis des Volksbundes legitimieren. Spenden fließen nicht nur in die Pflege der Kriegsgräber, sondern leisten auch einen Beitrag zur historisch-politischen Bildungs- und Jugendarbeit. Diese Arbeit soll zur Völkerverständigung beitragen und künftigen Generationen Lehren aus der Vergangenheit vermitteln.
Hooksiel (21. 10. 2025) – Sollten in Niedersachsen nicht auch Männer Gleichstellungsberauftragte werden können? Über dieser Thema hat sich „Hooksiel-Life“ mit dem Hooksieler Jan Gerjets (Foto) unterhalten.
Er ist seit über 30 Jahren als Lehrer für Holztechnik, Mathematik und Spanisch an den Berufsbildenden Schulen in Wilhelmshaven tätig. Die BBS beschäftigt für rund 170 Lehrkräfte und etwa 20 weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zum Peronal gehören zwei Gleichstellungsbeauftragte.
Hooksiel-Life: Herr Gerjets, im nächsten Jahr werden Sie 67 Jahre alt und könnten in Ruhestand gehen. Aber das wollen Sie nicht. Warum? Jan Gerjets: Ja, ich möchte gerne noch etwas länger arbeiten, der Beruf macht mir einfach Spaß, das Unterrichten macht einfach Spaß.
Hooksiel-Life: Jetzt wollten Sie neben ihrer Lehrtätigkeit noch eine zusätzliche Aufgabe übernehmen. Sie haben sich um einen Posten als Gleichstellungsbeauftragter der Schule beworben. Sind sie genommen worden? Gerjets: Leider nicht. Ich hätte die Aufgabe gern übernommen … Aber wie mir von der Landesschulbehörde mitgeteilt wurde, ist das aus rechtlichen Gründen nicht möglich. In Niedersachsen dürfen nur Frauen Gleichstellungsbeauftragte werden.
Hooksiel-Life: Gleichstellung meint doch die Gleichstellung von Frau und Mann. Warum solle sich nicht auch ein Mann um dieses wichtig Thema kümmern können? Gerjets: Das versteht ich auch nicht. Vermutlich rührt das daher, dass irgendwann einmal aus der Frauenbeauftragten die Gleichstellungsbeauftragte geworden ist …
Hooksiel-Life: Halten Sie das für angemessen? Gerjets: Meines Erachtens ist das nicht mehr zeitgemäß. Natürlich stimmt es, dass in vielen Bereichen immer noch Frauen stärker unter ungleichen Bedingungen leiden als Männer. Zum Beispiel verdienen Frauen bei gleicher Qualifikation im Durchschnitt immer noch weniger. Und auch von sexueller Gewalt oder Stalking am Arbeitsplatz sind Frauen mit Sicherheit stärker betroffen als Männer …
Hooksiel-Life: Also ist es doch ganz gut, dass der Job der Gleichstellungsbeauftragten Frauen vorbehalten ist? Gerjets: Nein, das sehe ich nicht so. Ich glaube, ich kann mich als aufgeklärter Mann ebenso gut für die Belange meiner Kolleginnen einsetzen. Besonders am Herzen liegt mir die Förderung einer offenen und respektvollen Schulkultur, in der alle Mitglieder der Schulgemeinschaft unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder anderen Merkmalen gleichwertig behandelt werden. Ich bin überzeugt, dass eine vielfältige und inklusive Umgebung nicht nur das Lernen fördert, sondern auch die persönliche Entwicklung jedes Einzelnen unterstützt.
Hooksiel-Life: Was muss sich Ihrer Ansicht nach ändern? Gerjets: Meiner Meinung nach hängt es nicht vom Geschlecht ab, ob jemand erfolgreich gegen Ungerechtigkeiten vorgehen kann, sondern vom Engagement und der Qualifikation des Bewerbers. Ich halte es für an der Zeit, dass der Gesetzgeber den entsprechenden Passus im Gesetz zeitnah ändert. Es hat schon einen Hauch von Diskriminierung, wenn Männern pauschal unterstellt wird, sie würden sich nicht für die Belange ihrer weiblichen Kollegen einsetzen können. Und was passiert, wenn es einmal um die Belange eines Mannes geht? Wie sieht denn da der Umkehrschluss aus?
Hooksiel (16. 10. 2025) – Eine Tasse Kaffee trinken, dazu ein Stück Kuchen oder ein mit Ei oder Lachs belegtes Brötchen. Das allein ist vielleicht noch kein Grund, ins Walter-Spitta-Haus zu kommen. Vielleicht aber doch, wenn sich dazu das Gefühl gesellt, eine kleine gute Tat getan zu haben – für die Allgemeinheit und für sich selbst.
Blut kann Leben retten: Wilfried de Buhr (re. ) freut sich über die gute Beteiligung beim DRK-Blutspendetermin im Walter-Spitta-Haus. Foto: hol
Dreimal im Jahr, immer in den Ferienzeiten, ist der DRK-Blutspendedienst NSTOB (Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Oldenburg, Bremen) zu Gast in dem Gemeindehaus der ev.-luth. Kirchengemeinde Wangerland in Hooksiel. Seit Jahrzehnten. Und voraussichtlich auch in Zukunft. Denn, so bestätigt Wilfried de Buhr vom Blutspendedienst, Blutspenden sind für die medizinische Versorgung wichtiger als je zuvor. Mehr noch. „Der Bedarf wird voraussichtlich weiter steigen“, so de Buhr. Ein Grund: Die Menschen werden älter. Ältere Menschen sind häufiger krank. Folglich fallen in den Krankenhäusern mehr Operationen an. Im laufenden Jahr etwa sei der Bedarf an Blutkonserven im Vergleich zu 2024 um 48.000 gestiegen.
Hoher Blutbedarf für Krebstherapien
Bei Blutspende denkt man zunächst an Unfall-Opfer mit hohem Blutverlust, denen schnell geholfen werden muss. Der größte Teil der aus dem Blut gewonnenen Präparate werde aber für Krebstherapien benötigt, sagte de Buhr im Gespräch mit „Hooksiel-life“. Dieser Anteil mache rund 19 bis 20 Prozent aus. Im Bereich der Unfall- und Patientenversorgung sei die Nachfrage in den Kliniken im Jahresverlauf schwankend. „Planbare Operationen werden nur selten in der Vorweihnachtszeit angesetzt. Dafür haben wir dann im Januar und Februar einen erhöhten Bedarf.“
Die an die 50 Blutspenderinnen und Blutspender, die in dieser Woche in Hooksiel zur Ader gelassen wurden, tragen mit dazu bei, diesen Bedarf zu decken. Ihr Blut wird tiefgekühlt zunächst nach Rastede und von dort weiter zur Verarbeitung ins Institut nach Springe bei Hannover gebracht. Am Ende entstehen daraus unter anderem Konzentrate aus roten Blutkörperchen, Blutplättchen oder Plasma, die allesamt in der Medizin dringend benötigt werden, aber auch eine verschiedene Haltbarkeit haben.
Ohne ehrenamtliche Helferrinnen vor Ort sind die Blutsendetermine kaum darstellbar. Foto: hol
Um den Lebenssaft zu gewinnen, schickt der Blutspendedienst des DRK von Rastede aus elf professionelle Blutspende-Teams durch halb Niedersachsen, die vor Ort von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern unterstützt werden. In Hooksiel von Frauen aus der Kirchengemeinde, andernorts etwa durch DRK Ortsvereine, Feuerwehrleute oder die Landjugend.
Sicherheit oberstes Gebot
Der Spender wird registriert (Personalausweis nicht vergessen!) und muss einen umfangreichen Fragebogen zu Gesundheitszustand, Vorerkrankungen, Medikamenten-Gebrauch und auch dem sexuellen Background ausfüllen. „Wir wollen weder den Spender durch die Blutspende gefährden, noch die Menschen, die auf eine Blutspende angewiesen sind“, sagt de Buhr. „Deshalb ist Sicherheit oberstes Gebot.“
Am Laborplatz wird dann noch der so genannte HB-Wert gemessen. Abschließend führt der Spender das Gespräch mit dem Teamarzt. Dieser misst Temperatur und Blutdruck und entscheidet final über die Spendezulassung. Danach geht es in den Spenderaum. Einverständnis-Erklärung unterschreiben, auf einen freien Stuhl setzen, und los geht es. Ein Mitarbeiter des Blutspendedienstes legt eine Kanüle in die Armvene – und schon läuft das Blut. In maximal zehn Minuten ist alles vorbei. Fast alles. Ist der Spender wohlauf, kann er sich in den Verpflegungsraum begeben, sich ausruhen und stärken.
Altersgrenze aufgehoben
Altersbegrenzungen gibt es für Spender seit November 2023 übrigens nicht mehr. Entscheidend sind allein die gesundheitliche Verfassung sowie das Erfüllen der Zulassungskriterien. Gerade zur Früherkennung gesundheitlicher Probleme kann die Blutspende beitragen. „Sollten sich bei der späteren Untersuchung des Blutes irgendwelche Hinweise auf gesundheitliche Erkrankungen oder Auffälligkeiten ergeben, bekommt der Spender sofort eine Rückmeldung“, versichert de Buhr.
Gesunde Männer dürfen bis zu sechs Mal in einem Zeitfenster von zwölf Monaten Blut spenden. Frauen maximal viermal. Gerade Vielspender sind für das DRK wichtig, sie werden umworben, und erhalten immer wieder mal kleine Präsente im Rahmen eines Ehrungskonzeptes.
DRK umwirbt Blutspender
44 Prozent der deutschen Bevölkerung würden die Zulassungsvoraussetzungen grundsätzlich erfüllen. „Wenn nur 5 Prozent aller Bürger zur Blutspende gehen würden, hätten wir in Deutschland kein Versorgungsproblem“, schildert de Buhr. Faktisch würden aber nur 3,6 Prozent der Bürger zu den Terminen kommen.
Marketingaktivitäten sollen das ändern. Zu dem Gesamtpaket gehört auch eine Blutspende-App, über die das DRK Kontakt zu den Spenden hält, man sich für Aktionen registrieren kann, und für die nächsten Blutspendetermine in der Region wirbt. Damit die Vorfreunde auf die nächste Tasse Kaffee mit leckeren Schnittchen wächst.
Friesland/Wangerland (22. 9. 2025) – Für Montag, 6. Oktober, von 14 bis 16 Uhr, lädt der Landkreis Friesland zu einem Rollatortraining beim Senioren- und Pflegestützpunkt Friesland in Jever, Am Kirchplatz 19, ein. Ziel der Veranstaltung ist es, die sichere Nutzung des Rollators im Alltag und insbesondere im Straßenverkehr zu fördern.
Das Training wird gemeinsam von der Polizeiinspektion Wilhelmshaven-Friesland und dem Senioren- und Pflegestützpunkt Friesland angeboten. Unter der Leitung von Anja Kienetz, Präventionsbeauftragte des Polizeikommissariats Jever, erhalten die Teilnehmer wertvolle Hinweise zur richtigen Einstellung des Rollators, zum sicheren Überwinden von Hindernissen sowie zu Verhaltensregeln im Straßenverkehr. Nach einer theoretischen Einführung werden die Inhalte in der Praxis erprobt.
Interessierte werden gebeten, sich bis Mittwoch, 1. Oktober, anzumelden. Ansprechpartnerin ist Marina Kyaw vom Senioren- und Pflegestützpunkt Friesland, Tel. 04461 919 6042, E-Mail: pflegestuetzpunkt@friesland.de. Alternativ bei Anja Kienetz, E-Mail: anja.kienetz@polizei.niedersachsen.de.
Friesland/Wangerland (10. 9. 2025) – Im Landkreis Friesland werden seit wenigen Wochen an Asylbewerber Bezahlkarten ausgegeben. Bis Anfang Oktober soll nach Darstellung der Kreisverwaltung die Umstellung vollständig erfolgt sein. In den acht Städten und Gemeinden im Kreisgebiet leben aktuell insgesamt 111 Leistungsempfänger, die von der Neuregelung betroffen sind.
Die Bezahlkarten ersetzen künftig die Überweisung von Geld auf die Girokonten der Leistungsempfänger. „Die Karten tragen dazu bei, den Bargeldtransfer ins Ausland zu verhindern und Missbrauch vorzubeugen“, so der Landkreis. Betroffen sind in Niedersachsen Geflüchtete im so genannten Grundleistungsbezug, die sich seit bis zu 30 Monaten ohne wesentliche Unterbrechung im Bundesgebiet aufhalten. Eine landesrechtliche Ausnahme gilt für Leistungsberechtigte, die ihren Lebensunterhalt überwiegend (mehr als 50 Prozent) und regelmäßig (nach drei Monaten) aus Erwerbseinkommen bestreiten. Ihnen werden aufstockende Leistungen weiter aufs Girokonto überwiesen.
Missbrauch soll erschwert werden
„Der Landkreis steht zur Bezahlkarte“, macht Landrat Sven Ambrosy deutlich. „Sie ist ein Werkzeug zum Schutz vor Missbrauch von Leistungen. Damit setzen wir ein transparentes und faires Verfahren von Leistungsauszahlung um.“
Die Karte funktioniert wie eine guthabenbasierte Debitkarte. Es kann nur das Geld ausgegeben werden, was vorab auf die Karte geladen wurde. Ein Überziehen ist nicht möglich. Verwendet werden kann die Karte an allen VISA-Akzeptanzstellen, also in allen Läden, Restaurants, bei Automaten, Tankstellen usw., die Zahlungen mit VISA-Karten annehmen. Dies gilt auch für Onlineshops. Auch Überweisungen aus dem Kartenguthaben sind grundsätzlich möglich.
Nur 50 Euro Bargeld pro Person
Eine Überweisung des Guthabens von der Bezahlkarte auf das bisher genutzte Bankkonto hingegen sei nicht möglich, so der Landkreis. Auch die Höhe an Bargeld, die eine Person pro Monat abheben kann, sei geregelt: In Niedersachsen maximal 50 Euro. Eine Nutzung der Karte im Ausland ist ausgeschlossen.
Die Entscheidung zur Einführung der Bezahlkarten wurden 2024 auf Bundes- und Landesebene entschieden, auch in Friesland hat sich die Politik für die Einführung der Bezahlkarte ausgesprochen.
Friesland/Wangerland (28. 8. 2025) – 158 Kinder und Jugendliche im Landkreis Friesland leben aktuell in einer Pflegefamilie. Die Gründe, warum sie nicht bei ihren Eltern leben können, sind unterschiedlich. Pflegefamilien bieten den jungen Menschen dann einen sicheren Lebensort und stabile Strukturen.
Das Team des Pflegekinderdienstes des Landkreises Friesland bietet Hilfestellung, Betreuung und Begleitung rund um die Themen Pflegekinder und Pflegefamilien an. Foto: Landkreis Friesland
Ankommen, Geborgenheit, Sicherheit, Zeit mit Menschen verbringen: Gerade für Kinder und Jugendliche und ihre Entwicklung ist ein verlässliches Zuhause sehr wichtig. Nicht alle erfahren dies (dauerhaft) in ihrem Elternhaus. Vor diesem Hintergrund sucht der Pflegekinderdienst des Landkreises kontinuierlich Menschen in Friesland, die bereit sind, ein Kind oder einen Jugendlichen vorübergehend oder längerfristig bei sich aufzunehmen.
Gespräche und Vorbereitungskursus
Wie das abläuft und wer geeignet ist, darüber informiert das Team im persönlichen Gespräch. Einen ersten Einblick gibt es online unter www.friesland.de/pflegekinderdienst. Zum Schutz der Kinder und Jugendlichen müssen Interessierte bestimmte Kriterien erfüllen. Dazu zählt die Vorlage polizeilicher Führungszeugnisse und ärztlicher Atteste sowie Einkommensnachweise.
Mit den Fachkräften des Pflegekinderdienstes werden zudem persönliche Gespräche geführt und im Rahmen von Hausbesuchen die Lebenssituation besprochen. Auch an dem Vorbereitungskursus für Pflegefamilien, den der Landkreis regelmäßig anbietet, muss teilgenommen werden. Während des Pflegeverhältnisses werden die Familien weiterhin und kontinuierlich durch den Pflegekinderdienst begleitet, beraten und unterstützt.
Hooksiel (6. 8. 2025) – Man soll die Feste feiern wie sie fallen. Zumal dann, wann man schon etwas älter ist. Genau so wollten Helma (87) und Meinolf Cohn (88) es halten. Am 7. August 1965, morgen vor genau 60 Jahren, bezog das damals junge Ehepaar mit zwei kleinen Kindern den Meyer-Hof, den von ihnen gebauten landwirtschaftlichen Betrieb in der Verlängerung des Langengrodener Weges, der heute unmittelbar an der Ortsumgehung liegt.
Helma und Meinolf Cohn haben vor 60 Jahren den Meyer-Hof gebaut, den ersten landwirtschaftlichen Betrieb mit Laufstall in der Region — und mit schönen Zimmern und Wohnungen für einen „Urlaub auf dem Bauernhof“. Fotomontage: privat
Der Meyer-Hof war damals der erste Laufstall in der Region. Die Kühe wurden im Stall nicht mer angebunden. Und, so erinnert sich Meinolf Cohn, „man musste den Rücken fürs Melken nicht mehr krumm machen“. Der Bauer steht beim Melken in einer kleinen vertieften Gasse und hat die Euter seiner Tiere dann direkt vor sich.
Erster Laufstall in der Region
Zumindest dann, wenn die Kühe wissen, wo sie stehen sollen. Bei der Premiere konnte das natürlich noch nicht hundertprozentig klappen, was Cohn schon ein bisschen geärgert hat. Schließlich waren zum Einzug der Kühe in den neuen Stall etliche Berufskollegen gekommen, die den neuen Stall in Augenschein nehmen wollten.
Seinen Namen verdankt der Meyer-Hof dem Großvater von Meinolf Cohn, Meyer Cohn, der seinem Enkel den Bauernhof an der Obernstraße vererbt hatte. „Ein Stall für nur 16 Kühe, ein Misthaufen mitten im Dorf und die Weideflächen ein gutes Stück außerhalb – das hätte auf Dauer nicht funktionieren können“, sagt Meinolf Cohn.
Schwierige Finanzierung
Den Ausweg aus dem Dilemma wies ein Förderprogramm der „Deutschen Bauernsiedling“. Der junge Landwirt begann mit der Planung für einen neuen Bauernhof für zunächst 37, dann 60 bis 64 Kühe vor den Toren Hooksiels. Den Weg dahin ermöglichte ein mit öffentlichen Mitteln bereitgestellter Kredit mit einem Zinssatz von nur 1 Prozent. Die Finanzierung absichern sollten zwei Mietwohnungen im Obergeschoss, mit fließend Wasser in jeder Wohnung.
Zufriedene Urlaubsgäste haben ihren Blick auf den Meyer-Hof im Gästetagebuch festgehalten. Foto: hol
Aber es kam anders. Ein Berater wies Meinolf Cohn darauf hin, dass ein Anbindestall keine Zukunft mehr habe. Also wurde ein Laufstall gebaut. Dafür benötige der Hof aber einen große Güllebehälter und zudem einen Güllewagen – kurzum: Es entstanden Mehrkosten von rund 100.000 Mark, zu finanzieren zum damals marktüblichen Zins von 14 Prozent. Zu allem Überfluss verlief dann auch noch der geplante Verkauf eines Grundstücks nicht so zügig wie erhofft.
Perfekte Gastgeberin für Urlauber
Die junge Familie Cohn hatte echte Finanzierungsprobleme. Während Meinolf mit der Bank verhandelte, trauerte Helma Cohn ihrem herrlichen Garten in der Obernstraße hinterher. Das Umfeld des Meyer-Hofes sah noch wüst und verwachsen aus. Aus der Not helfen sollte die Vermietung der beiden Wohnungen an Feriengäste. Und nicht nur die. „Wir haben in der Saison zusätzlich unser Schlafzimmer und die Kinderzimmer vermietet, um an Einnahmen zu kommen“, erinnert sie Helma Cohn, die sich in kürzester Zeit – trotz anfänglicher Skepsis – zur perfekten Gastgeberin für den „Urlaub auf dem Bauernhof“ entwickelte, wenn man den Einträgern im Gästetagebuch glauben darf.
Viele Urlauber wurden zu Stammgästen – und teilweise auch zu echten Freunden der Familie. Manchmal kehrten auch prominente Gäste auf dem Meyer-Hof ein. So etwa das komplette Produktionsteam der Fernseh-Rateshow „Dalli-Dalli“. Meinolf Cohn: „Denen hat es hier so gut gefallen, dass sie uns zu einer Show mit Hans Rosenthal eingeladen haben.“
Mit Güllewagen zum Lohnunternehmen
Der Bau des Meyer-Hofs, den Helma und Meinolf Cohn noch bis 1996 selbst bewirtschaftet haben, entwickelte sich zu einer Erfolgsgeschichte. Und das nicht nur dank der steigenden Zahl von Hooksiel-Urlaubern. Der Güllewagen, den sich die Cohns für ihren Laufstall anschaffen mussten, wurde zur Keimzelle für ein Lohnunternehmen, das Meinolf Cohn sehr erfolgreich entwickelte. Er entsorgte nicht nur die eigene Gülle, sondern auch den Klärschlamm von öffentlichen Klärwerken in der Region. Aber das ist eine andere Geschichte.
Die Stallungen des Hofes sind heute verpachtet. In den Ferienwohnungen wohnen Dauermieter. Gern hätten Helma und Meinolf Cohn das 60-jährige Bestehen des Meyer-Hofes in dieser Woche groß gefeiert. Doch das geht nicht. Zumindest eine der Mieterinnen hat einen positiven Corona-Befund. Die Cohns nehmen es gelassen: „Dann feiern wir eben zum 70-Jährigen.“