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Beiträge veröffentlicht in März 2024

Pilzanker hat neuen Platz im Alten Hafen

Henning Giesecke

Hooksiel (11. 3. 2024) – Das Projekt „Ankerpfad“ des Fördervereins Kunst- und Erlebnispfad Hooksiel kommt voran. Ein Pilzanker wurde jetzt mit Hilfe des Bauhofes der Gemeinde und der Arbeitsgruppe Hooksiel auf eine neue Position gebracht. Die Männer der Arbeitsgruppe haben den Anker am Wochenende entrostet und neu „gepönt“. Der Pilzanker hat über Jahrzehnte dem Seezeichen „Feuerschiff Weser“ (ehemals „Norderney“) in der deutschen Bucht Halt gegeben. Er fristete bislang ein Schattendasein unten an der Hafenmauer im alten Hafen von Hooksiel. Jetzt erstrahlt er in neuem Glanz an einem neuen Platz. 

Der Anker schmückt künftig anstelle des zerborstenen Evermastes das Rondell im hinteren Hafenbereich. Bruno Bölts, Sprecher der Arbeitsgruppe, hat einige Fakten zur Geschichte des Pilzankers recherchiert. Er hat ein Gewicht von knapp drei Tonnen und gehörte zum Feuerschiff, das 1906 bis 1907 von der AG Weser in Bremen unter der Baunummer 157 gebaut wurde. „Durch die Pilzform des Ankers konnte sich das Schiff rund um den Anker herum drehen und blieb trotz unterschiedlicher Strömungen immer in Position“, so Bölts.

Das Schiff hatte eine Länge von 52,50 Meter, war 7,80 Meter breit und hatte einen Tiefgang von 3,81 Meter. Nach einigen vorherigen Positionen wurde das Feuerschiff am 26. März 1954 auf die Station „Weser“ ausgelegt. Das Leuchtfeuer hatte eine Tragweite von 19 Seemeilen. „Es wies bis zum 23. September 1981 den Steuerleuten der Schiffe den Weg. Dann wurde es wegen zu hoher Unterhaltungskosten außer Dienst gestellt“, so Bölts. 

Im Jahr 2023 wurde das Schiff auf der Neuen Jadewerft restauriert und wieder in „Norderney“ umbenannt. Der Stationsname „Weser“ wurde in „Wilhelmshaven“ geändert. Das Schiff soll als Museumsschiff am Bontekai wieder zugänglich gemacht werden. „Wie der Anker nach Hooksiel gekommen ist, wissen wir nicht genau“, so Bölts.

Henning Giesecke, Initiator des „Ankerpfad“-Projektes beim Förderverein und Arbeitsgruppen-Mitglied, dankte dem Malerbetrieb Knodel, der die Farbe für den Anker zur Verfügung gestellt hat. Ein weiterer Anker (Draggen) sei dem Förderverein vom Rosarium Wilhelmshaven zur Verfügung gestellt worden. Er soll in den nächsten Tagen durch den Bauhof nach Hooksiel transportiert werden.

Arbeitsgruppe Hooksiel am Anker
Mitglieder der Arbeitsgruppe haben den Anker in Position gebracht und im Anschluss gepönt.

Mit rundum sanierter Kanone für touristischen Wettbewerb gerüstet

Hooksieler Kanone
Hobbyschmied Uwe Schuster (am Boden) passt die Beschläge an die Lafette der Hooksieler Kanone an. Unterstützt wird er von (von links) Erwin Abels, Wolf Hegemann und Wolfram Heibeck. Foto: hol

Hooksiel (11. 3. 2024) – Die besten Kanonen sind die, die nie abgefeuert werden müssen. Abschreckung heißt die Devise. Bei den beiden historischen Kanonen, die 1849 an der Hafeneinfahrt des Handelshafens Hooksiel stationiert wurden, hat das offenbar geklappt. Zu den damals befürchteten Übergriffen von dänischen Kriegsschiffen kam es nie.

Eine der beiden Kanonen hat bis heute ihren Platz auf dem Deich an der Viethstraße unweit des Alten Hafens. Allerdings: Die Bodenplatte, auf der das Museumsstück bald wieder als Fotomotiv für Hooksiel-Urlauber glänzen soll, ist noch verweist. Die Kanone wird saniert. „Originalgetreu“, wie Wolf Hegemann vom Seebadeverein Hooksiel beteuern. Und das dauert sein Zeit.

Hegemann hat in Archiven recherchiert, nach Bauteilen für die preußische Kanone gesucht, von dem richtigen Holz für die Lafette und die Speichen der Räder bis hin zur Machart von Beschlägen und Nägeln. Dazu hat er die richtigen Fachleute gefunden. Zwei davon: Der Hooksieler Segelbootsbauer Wolfram Heibeck und der Wilhelmshavener Hobbyschmied Uwe Schuster, der sich in der Arbeitsgemeinschaft altes Sande engagiert.

Während Heibeck die hölzerne Lafette, auf der die Kanone montiert wird, nachgebaut hat, hat Schuster in der Schmiede in Alt Marienhausen metallische Beschläge, Halterungen für das Kanonenrohr sowie die für die Verankerung erforderlichen Stahlnägel gefertigt. Zur Anprobe der Beschläge trafen sich jetzt Hegemann, Heibeck, Schuster und der Vorsitzende des Seebadevereins, Erwin Abels.

Hooksieler Kanone
Wolf Hegemann (links) und Uwe Schuster passen die per Handarbeit gefertigten Beschläge für das Fahrgestell an. Wann die Kanone wieder auf dem Deich stehen wird, ist noch ungewiss. Foto: hol

Die Bilanz: Das Kanonen-Projekt ist auf einem guten Weg. Aber zu Ostern, wie ursprünglich geplant, wird das gute Stück noch nicht wieder auf dem Deich stehen können. Dafür gibt es noch zu viel zu tun. Die Beschläge müssen leicht nachgearbeitet, die Löcher für die Befestigung an der Lafette gebohrt und die Nägel eingeschlagen werden. Danach muss die ganz Konstruktion mehrfach gestrichen werden, um für die nächsten Jahre gegen Wind und Wetter gefeit zu sein.

Ein wichtiger Punkt sei auch, so Abels, das die Kanone auf dem Deich gut verankert wird. „Wir müssen ja auf jeden Fall vermeiden, dass jemand das gute Stück aus einer Bierlaune heraus vom Deich rollt.“ Auf die Mündung des Kanonenrohres wird zudem eine Eisenkugel geschweißt.

Zum Zeitplan heißt es jetzt: „Die Kanone kehrt in diesem Sommer zurück.“ Dann, so Abels, „ist Hooksiel wieder wehrfähig“. Zumindest für den rauer werdenden touristischen Wettbewerb an der Küste. Über den aktuellen Stand der Sanierungsarbeiten wird Wolf Hegemann sicher auch an diesem Mittwoch, 13. März, Auskunft geben. Dann nämlich treffen sich die Mitglieder des Seebadevereins um 19.30 Uhr im Hooksieler Gästehaus zu ihrer Jahreshauptversammlung.

Viel Arbeit vor Saisonbeginn

Tennis Arbeitsdienst Hooksiel
Arbeitsdienstleiter Reiner Meints (rechts) mit einem Teil der Hooksieler Tennisspieler, die sich beim ersten Arbeitsdienst in der Saison eigebracht haben. Foto: FCN

Hooksiel (10. 3. 2024) – Es fühlt sich schon an wie Tennis. Bei herrlichem Sonnenschein, aber nur 8 Grad, tummelten sich am Sonnabend eine ganze Reihe von Tennisspielern des FC Nordsee Hooksiel auf der Zwei-Feld-Anlage am Freizeitgelände. Im Rahmen der Aktion „Frühjahrsputz“ absolvierten die Sportlerinnen und Sportler den ersten Arbeitsdienst vor Saisonbeginn.

Arbeitsdienstleiter Reiner Meints war nach fünf Stunden mit den Ergebnissen zufrieden: Jede Menge Blätter von der Spielflächen und der gesamten Anlage beseitigt, Unkraut aus den Beeten gezupft, die Entwässerungsrinnen gereinigt, Hecken in Form gebracht, einige Schadstellen an der Vereinshütte beseitigt. „Arbeit gibt es immer genug.“ 

Bevor wieder gelbe Filzkugeln über die Netz geschlagen werden können, steht aber noch Einiges auf dem Zettel von Meints. Eine Werkzeughütte soll aufgestellt, der Quarzsandboden muss ergänzt, Netze und Windschutzplanen aufgehängt werden. Da jedes Mitglied der Tennisabteilung zu zwölf Arbeitsstunden pro Saison verpflichtet ist, hat der Arbeitsdienstleiter keinen Zweifel, dass auch am nächsten Sonnabend wieder genügend Helfer auf den Platz kommen werden. Treffpunkt ist um 10 Uhr.

Ziel ist es, die Plätze bis Ostern spielbereit zu bekommen. Die Punktspielrunden beginnen im Mai. „Vorher müssen wir aber ja noch ein paar Mal trainieren“, sagt Meints.

Friesisch frisch, orientalisch gewürzt

Anas Ali in Hooksiel
Anas Ali hat sich im Herzen von Hooksiel den Traum von einem kleinen Restaurant erfüllt. Fotos: hol

Hooksiel (8. 3. 2024) – Für Anas Ali ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Der Gastronom aus Schortens hat an der Friesenstraße einen Imbiss und einen kleinen Friseursalon eröffnet. Die griffigen Namen der beiden Geschäfte: „Mr. Food“ und „Mr. Barber“.

Anas Ali ist gebürtiger Syrer. Er kam 2015 nach seiner Flucht über den Libanon nach Deutschland. In Schortens lernte er seine heutige Frau kennen, eine Deutsche mit libanesischen Wurzeln. „Drei Jahre lang konnte ich gar nicht arbeiten“, erinnert sich Ali. Dann habe er sich mit einem Imbisswagen selbstständig gemacht, der auf dem Areal von „Küchen Harms“ in Heidmühle einen festen Standplatz hatte. 

Mr. Barber in Hooksiel

„Aber ich habe immer von einem kleinen Restaurant geträumt“, sagte Ali im Gespräch mit „Hooksiel-life“. Das „Mr. Food“ hat einige Sitzplätze. Weitere sollen im Außenbereich vor dem Imbiss hinzukommen. Der Barber-Shop für Herren nebenan dient als zweites wirtschaftliches Standbein (links: Anas Ali mit dem Friseur Jamil Fakhro) .

Unterstützt werden Anas Ali und seine Frau von zwei Aushilfskräften. Sie bieten im „Mr. Food“ täglich von 10 bis 20 Uhr unter anderem Sandwiches, Burger, Baguettes, Salate sowie Imbiss-Klassiker wie Currywurst und Hotdogs mit besonderen Soßen an. Dazu gibt es syrische Süßspeisen. Auf der Speisekarte stehen zahlreiche vegane und vegetarische Speisen. Markenzeichen sind arabische Produkte wie Halloumi (frittierter Käse), Tawook (Hähnchenbrust-Spieße), Falafel-Bratlinge oder Köfte (kleine Frikadellen). 

Ali, der selbst schon über 20 Jahre in der Gastronomie gearbeitet hat, setzt zudem auf orientalische Gewürze – und vor allem auf friesische Frische. Selbst die Brötchen für die Baguettes würden täglich frisch angeliefert.

WHV: Ausbau des Jade-Weser-Ports für Energiewende auf See unverzichtbar

Wilhelmshaven/Hooksiel (8. 3. 2024) – Die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e.V. (WHV) fordert von Bund und Land die zügige Erweiterung des Jade-Weser-Ports (JWP). Wenn die Ziele der Energiewende erreicht werden sollen, sei es dringend erforderlich, die Kapazitäten der Errichter- und Basishäfen für Offshore-Windkraftanlagen an der Nordseeküste deutlich zu erhöhen. „Die zweite Baustufe des JadeWeser-Ports kann so hergestellt werden, dass damit gleich mehrere Hafenfunktionen erfüllt werden.“

Grafik JWP II
Zu könnte nach den Vorstellung der WHV die Erweiterung des Jade-Weser-Ports in Richtung Hooksiel (am oberen Bildrand links) aussehen. Grafik: WHV/JWP

Laut dem Windenergie-auf-See-Gesetz muss die Kapazität der Windstrom-Produktion in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) deutlich erhöht werden. Bis 2030 sollen in der Nordsee 30 Gigawatt (GW) und bis 2045 gar 70 GW grüner Strom erzeugt werden. Der dafür erforderliche Ausbau der Hafeninfrastruktur sei eine nationale Aufgabe, unterstreicht die WHV in einer Pressemitteilung.

Viel Platz für Verladung nötig

Moderne Offshore-Windenergieanlagen mit 14 Megawatt (MW) und mehr Leistung bestünden aus Komponenten mit sehr großen Abmessungen und hohen Gewichten, die ausschließlich im Küstenbereich vormontiert und über See zu den Nordseeclustern transportiert werden könnten. „Für diese Mammut-Aufgabe hViel at nur Wilhelmshaven das erforderliche Potenzial“, ist die Interessenvertretung der Hafenwirtschaft an der Jade überzeugt. Nur hier könnten ausreichend tragfähige Kaianlagen und große Nutzflächen für verschiedene Funktionen wie Lagerung, Vormontage, Service und auch Recycling von Offshore-Windenergieanlagen (OWEA) bedarfsgerecht zur Verfügung gestellt werden.

Laut einer WindGuard-Studie vom September 2023 seien in den Häfen rund 300 Hektar Fläche und mit hochbelastbaren Kaianlagen erforderlich. Bis 2030 müssten jährlich 270 Offshore Windenergieanlagen mit einer Leistung von 14 MW und mehr installiert werden, bis 2045 darüber hinaus weitere 2666. Bis 2022 seien in Deutschland nur 8,1 GW Leistung mit 1539 leistungsschwächeren Konvertern aufgebaut worden.

Basishafen an der Jade möglich

Die WHV untermauert ihre Forderung durch Anfragen von Investoren. So habe zum Beispiel die Firma Shell Deutschland die Planungen im Bereich ihrer Offshore-Windsparte offengelegt. Sie enthalte einen sehr konkreten Anforderungskatalog an die Hafeninfrastruktur eines Offshore-Basishafen und eines Offshore-Versorgungshafens.

Für einen Basishafen, der zum Beispiel am JWP II entstehen könnte, werden zwei Liegeplätze mit einer Gesamtlänge von 500 Meter, Wassertiefe 10,5 Meter, Belastbarkeit in Teilbereichen zwischen 40 und 80 Tonnen/Quadratmeter und 20 Hektar Hafenfläche gesucht. „Ein solcher Hafen hat bei der heutigen Errichter-Logistik den Vorteil, dass die Flügelblätter quer auf dem Errichterschiff transportiert werden können, mit einer Gesamtbreite von bis zu 100 Metern. Verkehrstechnisch und nautisch ist das auf der Jade und den Zufahrten am ehesten ohne lange Verkehrsunterbrechungen möglich“, erläutert die WHV.

RoRo-Terminal für Autos und die Nato

Für einen Offshore-Versorgungshafen, also besondere Aufgaben unterhalb der Großkomponenten-Logistik, könnten auch Flächen und Kajen im Innenhafen nutzbar gemacht werden. Die Vorbereitungen dazu hätten bereits begonnen. Beide Anforderungsprofile ließen sich in Wilhelmshaven realisieren, ist die WHV überzeugt.

Mit der zweiten Baustufe des JWP soll nach den Vorstellungen der Wilhelmshavener Hafenwirtschaft über 1800 Meter Kailänge und bis zu 300 Hektar Terminalfläche zusätzlich entstehen. Damit stünden Kapazitäten für den raschen Aufbau der Offshore-Windenergie zur Verfügung. Aber auch für Rückbau und Recycling von Altanlagen. Integriert werden sollte zudem ein RoRo-Terminal zum Beispiel für Auto-Importe, der bei Bedarf aber auch für Umschlag- und Verlegeleistungen von Bundeswehr- oder Nato-Einheiten genutzt werden könnte. 

Zusätzliches Potenzial für Containerumschlag

Die zweite Ausbaustufe des JWP schaffe zudem die die Möglichkeit, den vorhandenen Containerterminals bei Bedarf weiterzuentwickeln. „Die für 2025 angekündigte neue Allianz von Hapag Lloyd und Maersk zur ,Gemini Kooperation‘ gibt Anlass dazu, dass dort Umschlagsaktivitäten für die ultragroßen Containerschiffe als ersten und letzten Containerhafen auf der Europa-Fernost Route konzentriert werden“, so die WHV. Nach Expertenmeinung werde das mittelfristig zu einem erhöhten Umschlagsaufkommen führen und ohnehin in absehbarer Zeit die Erweiterung des JWP erforderlich machen. „In Kombination mit den weiteren Nutzungsoptionen kann die Erweiterung deshalb vorgezogen werden, um die Attraktivität und die Wirtschaftlichkeit des einzigen deutschen Tiefwasserhafens zu erhöhen.“

Angesichts von Genehmigungszeiten von sieben bis zehn Jahren müsse jetzt die Initiative ergriffen werden, die Planungen für den JWP II wieder aufzunehmen, um möglichst noch vor 2030 mit der Erweiterung am Start zu sein. Die Energiewende sei eine nationale Aufgabe, deshalb sollte der Bund einen wesentlichen Teil der Investitionskosten für die Hafenerweiterung übernehmen. Zur Finanzierung könnte man auf die Offshore-Flächenvergabe zurückgreifen, die Bauherren und Betreiber von Offshore-Windparks zu entrichten haben. Allein im vergangenen Jahr habe der Bund daraus zweistellige Milliardenbeträge vereinnahmt.

Über 80 Fahrten nach Helgoland geplant

Adler Jet in Hooksiel
Das Katamaran „Adler Jet“ fährt auch dieses Jahr wieder ab Hooksiel nach Helgoland. Archiv-Foto: hol

Hooksiel (7. 3. 2024) – Die Reederei Adler & Eils plant für dieses Jahr über 80 Tagesfahrten von Wilhelmshaven über Hooksiel nach Helgoland. Die erste Fahrt der Saison wird am Ostermontag, 1. April, stattfinden. Der Katamaran „Adler Jet“ legt in Wilhelmshaven um 9.30 Uhr ab und macht wenig später im Außenhafen Hooksiel fest, von wo die Reise um 10.15 Uhr weiter geht zu Deutschlands einziger Hochseeinsel.

Die Fahrgäste können sich auf einen etwa vierstündigen Aufenthalt auf der Insel freuen. Die Rückfahrt ab Helgoland ist für 15.45 Uhr geplant. 

Der gut 41 Meter lange „Adler Jet“ ist mit einer Höchstgeschwindigkeit von 24 Knoten ein sehr schnelles Fahrgastschiff. Es bietet Platz für bis zu 267 Passagieren. Die Karte für einen Platz auf dem Hauptdeck des Katamarans kosten laut Reederei für Erwachsene 74 Euro und für Kinder 44 Euro. Eine Familienkarte ist für 192 Euro zu haben. Die 30 Plätze an Oberdeck kosten (inklusive alkoholfreier Getränke) für Erwachsene 94 und für Kinder 64 Euro.

Die Reederei setzt den „Adler Jet“ seit 2023 auf der Strecke Wilhelmshaven-Hooksiel-Helgoland ein. Für die Saison 2024 sind zwei bis drei Fahrten in der Woche geplant. „In diesem Jahr sind auch Wochenendfahrten geplant, damit auch Einheimische das Angebot nutzen können“, teilt Mario Hildebrandt für die Reederei mit Sitz in Büsum mit. Der gesamte Fahrplan sowie möglicherweise witterungsbedingte Änderungen kann man der Internetseite der Reederei entnehmen. 

Osterfeuer immer öffentliche Feste

Friesland/Hooksiel (7. 3. 2024) – Traditionell werden in Friesland am Ostersamstag in der Abenddämmerung Brauchtumsfeuer entzündet, um das Osterfest zu feiern. Landkreise Friesland weist darauf hin, dass diese Feuer vorher bei der jeweiligen Stadt oder Gemeinde angemeldet werden müssen. Bei den Festen muss es sich um öffentliche, für jede Person zugängliche Veranstaltungen handeln.

Osterfeuer
Osterfeuer gehören in Friesland zum Brauchtum. Allerdings sind dabei Regeln zu beachten.

Die Gemeinde Wangerland nimmt entsprechende Anmeldungen noch bis Freitag, 15. März, entgegen. Wichtig bei den Osterfeuern sei, so die untere Abfallbehörde beim Landkreis, dass das Brauchtum im Fokus stehe. Das reine Verbrennen von Gartenabfällen sei in Niedersachsen grundsätzlich verboten. Eine Ausnahme gebe es für Brauchtumsfeuer, bei denen das gemeinsame Feiern eines (religiösen) Festes im Vordergrund steht. 

Hierbei dürfen getrocknete Äste (zum Beispiel aus dem Herbstschnitt) verbrannt werden. „Das Brauchtum darf nicht zur illegalen Abfallentsorgung genutzt werden“, mahnt der Landkreis. „Altreifen, Kunststoff, Sperrmüll, Öle und andere Abfälle gehören ordnungsgemäß entsorgt und nicht ins Osterfeuer.“ Gleiches gelte für behandeltes oder beschichtetes Holz.

Der Standort für die Feuer sollte sorgsam gewählt werden. Neben dem Brandschutz und dem Schutz der Nachbarschaft vor Rauchbelästigung gehe es hierbei auch um den Umweltschutz. Vorgeschrieben ist etwa ein ausreichend großer Abstand zu Naturdenkmalen und Schutzgütern wie Naturschutzgebieten oder Wallhecken. 

Um die Tiere zu schützen und artenschutzrechtliche Verstöße zu vermeiden, sollte Baum- und Strauchschnitt erst zwei Wochen vor dem Feuer angeliefert und großflächig verteilt werden. Am Tag des Abbrennens könne das Material dann zur Feuerstelle gebracht und aufgeschichtet werden. Andernfalls sei nicht auszuschließen, dass kleine Tiere wie Amphibien, Hasen oder Igel das aufgeschichtete Material als Unterschlupf nutzen und Vögel Nester darin bauen. 

Wirtschaftsminister Lies: Klimaziele hängen auch an CCS-Technologie

Besuch bei Hess Tank Terminal
Bei den Gespräche bei der HES ging es auch um die CCS-Technologie: (von links): Oberbürgermeister Carsten Feist, Wirtschaftsminister Olaf Lies, Kim Heiden (HES) und Coen Janssen, Geschäftsführer der HES Wilhelmshaven Tank Terminal GmbH. Foto: Felix Zimmermann 

Wilhelmshaven/Hooksiel (6. 3. 2024) – Wilhelmshaven könnte in Zukunft eine Schlüsselrolle bei der Carbon-Management-Strategie in Deutschland spielen. Darüber informierte sich Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) bei einem Besuch bei der Geschäftsführung des HES Tank Terminal, dem größten unabhängige Tankterminal Deutschlands. 

Der Energiekonzern Wintershall Dea und die HES Tank Terminal GmbH haben eine Partnerschaft aufgebaut. Die Unternehmen wollen die Lage des ehemaligen Raffineriegeländes am tiefen Fahrwasser der Jade sowie die Industrie- und Eisenbahninfrastruktur vor Ort für einen CO2-Hub nutzen. Der Arbeitstitel: „CO2nnectNow“. Das HES-Gelände auf dem Voslapper Groden umfasst eine Fläche von mehr als 200 Hektar. Zum Tank Terminal gehören unter anderem 60 Tanks, zwei Tankerlöschbrücken und eine Kapazität von 1,25 Millionen Kubikmetern.

Der Plan: Klimaschädliches CO2, das in industriellen Prozessen nicht vermieden werden kann (zum Beispiel in der Zement- und Stahlproduktion), wird an deutschen Industriestandorten abgeschieden und zum geplanten „CO2nnectNow-Hub“ transportiert. Von dort aus soll das Kohlendioxid per Schiff und später per Pipeline zu geologischen Formationen in der norwegischen und dänischen Nordsee transportiert werden, wo es dauerhaft und sicher gelagert wird. Dieser Prozess wird als Carbon Capture and Storage (CCS) bezeichnet.

CCS ist vor allem bei Umweltschützern höchst umstritten und aktuell in Deutschland selbst faktisch verboten. Kritiker warnen vor ökologischen Risiken bei Transport und Einlagerung sowie vor der zunehmenden Industrialisierung der Nordsee. 

Derzeit findet, unterstützt von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), ein Umdenken statt. Auch Olaf Lies aus Sande betonte bei seinem Besuch in Begleitung von Wilhelmshavens Oberbürgermeister Carsten Feist die Bedeutung des Tankterminals für die Energiewende: „Wir müssen uns damit auseinandersetzen, mit welchen Lösungen wir industrielles Wachstum sicherstellen und gleichzeitig Klimaziele erreichen. Dabei wird die CCS-Technologie eine entscheidende Rolle spielen“, sagte der Minister, der zugleich direkt gewählter Landtagsabgeordneter im Landkreis Friesland ist. 

Er begrüße den Pragmatismus, mit dem sich die Bundesregierung dieser Technologie nähere, sagte Lies. „Das Erreichen der Klimaziele hängt klar mit der CCS-Technologie zusammen. Wilhelmshaven und die Nordsee haben dabei aufgrund der exponierten Lage Schlüsselrollen inne.“ 

Die HES-Vertreter betonten, dass das Unternehmen fest entschlossen sei, die Investitionen im Einklang mit den aktuellen Umweltstandards zu gestalten, ihren ökologischen Fußabdruck zu minimieren und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Menschenkenntnis vom Berliner Bahnhof hilft im Kiosk in Hooksiel

Julian Dreßel
Auf dem Weg zum Kaufmann im Einzelhandel: Julian Dreßel, Auszubildender im Kiosk Dekana. Foto: hol

Hooksiel (6. 3. 2024) – Studiere ich oder mache ich lieber eine Ausbildung? Und wenn ich studiere, was denn eigentlich? Viele junge Menschen quälen diese Fragen am Ende ihrer Schulzeit. Einer, dem das genauso ging, war Julian Dreßel. Der 23-jährige Abiturient hat nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) an der Grundschule Hooksiel im vergangenen Sommer eine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann beim Frische-Kiosk Dekena begonnen. 

Von Berlin an die Küste

Als Abiturient auf dem Weg zum Kaufmann im Einzelhandel? Für Julian Dreßel fühlt sich das richtig an. Genau so wie der Weg an die Küste: Geboren in Weimar, Kindheit in Erfurt, aufgewachsen in Berlin war der reiselustige junge Mann nach der Schulzeit etwas orientierungslos. Er reiste um die halbe Welt. Neuseeland, Thailand, Amerika, viele europäische Länder. „Weltanschauung kommt von Welt anschauen, hat mein Geografielehrer immer gesagt“, erinnert sich Julian Dreßel.

Das Geld für seine Unternehmungen hat er sich selbst verdient. „Ich habe seit meinem 16-Lebensjahr gearbeitet. Unter anderem in Cuccis-Shops auf Berliner Bahnhöfen … .“ Über 100 Kunden in der Stunde, hier ein Snack, da ein Bier oder anderes Reiseproviant. Unterschiedlichste Menschen im Minutentakt, vom Professor bis zum Junkie. Eine echte Schule fürs Leben – und für den Beruf des Einzelhandelskaufmanns.

Das erkannte Julian Dreßel aber erst auf den zweiten Blick. Mit einer Sozialpädagogin als Mutter lag der Berufswunsch Lehrer näher. Durch Bekannte wurde er auf eine freie FSJ-Stelle in Hooksiel aufmerksam – merkte aber schnell: „Lehrer ist nicht das Richtige für mich.“ 

Von der Aushilfe zum Azubi

Schon während des Schnupper-Jahres an der Grundschule jobbte Julian Dreßel im Kiosk, fühlte sich dort anerkannt und wertgeschätzt. Zudem lernt es jede Menge Menschen kennen – Urlauber und Einheimische, jüngere und ältere, gefühlt halb Hooksiel. „Der Kiosk im Ortskern ist ja nicht nur eine kleiner Supermarkt, er ist eine echte Institution im Ort, ein Anlaufpunkt für jedermann.“

Als Kiosk-Betreiber Jens Dekena seiner Aushilfskraft dann eine Lehrstelle anbot, schlug Julian Dreßel zu. Als Abiturient kann er die Lehrzeit von drei auf zwei Jahre verkürzen. Aber dass er wieder einmal in der Woche in der Berufsschule in Jever die Schulbank drücken muss, sei schon gewöhnungsbedürftig. Einkauf, Warenkunde von der Annahme bis zur Lagerung und Präsentation, Preiskalkulation, das weite Feld des Marketings und des Online-Handels. Der angehende Kaufmann im Einzelhandel muss so einiges lernen. 

Pädagogischer Blick

Wo ihm aber schon jetzt keiner etwas vormachen kann, ist der Bereich Menschenkenntnis und freundlicher Umgang mit Kunden. Sein pädagogisch geschulter Blick kommt ihm dabei beim Umgang mit Kinder und Jugendlichen zugute. Vielen jungen Leuten in Hooksiel fehle es an Perspektive und sinnvollen Beschäftigungsmöglichkeiten vor Ort, sagt Julian Dreßel. Er möchte daran mitwirken, dass sich das ändert. Er könne sich gut vorstellen, auch nach dem Abschluss seiner Lehre in Hooksiel zu bleiben. Vielleicht werde er mit der kaufmännischen Grundlage doch noch etwas studieren; oder es ergebe sich vielleicht auch eine Perspektive im Einzelhandel. 

Anmerkung: Wir stellen auf „Hooksiel-Life“ in loser Folge Auszubildende und Ausbildungsstellen vor, die in Hooksiel angeboten werden. Bisher vorgestellte Berufe: Medizinische Fachangestellte.

Warum Frauen und Männer noch immer unterschiedlich viel verdienen

Gleichstellungsbeauftragte Katja Laghusemann
Katja Laghusemann engagiert sich für die Gleichstellung von Mann und Frau – im Rathaus und in der gesamten Gemeinde Wangerland. Foto: hol

Hooksiel/Wangerland (5. 3. 2024) – An diesem Mittwoch, am 6. März, ist dieses Jahr der „Equal Pay Day“. Ein Tag, der für die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen sensibilisieren soll – obwohl in den allermeisten Wirtschaftsbereichen und in öffentlichen Verwaltungen längst das Prinzip „Gleiche Arbeit, gleiches Geld“ gilt. 

Ökonomen streiten darüber, inwieweit die Daten des Statistischen Bundesamtes, Grundlage für die Berechnung des „Equal Pay Day“, tatsächlich seriös Aufschluss über die geschlechtsspezifische Einkommenslücke geben. Aber für Katja Laghusemann ist klar, dass Frauen es schon aufgrund ihrer Biografie schwer haben, im Verdienst mit ihren männlichen Kollegen mitzuhalten. „Auch wenn sich schon vieles verbessert hat. Kindererziehung und häusliche Pflege der Eltern etwa sind immer noch weit überwiegend Frauensache“, sagte die Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Wangerland im Gespräch mit „Hooksiel-life“. 

Ehrenamtliche Gleichstellungsbeauftragte

Katja Laghusemann arbeitet seit 2016 als Verwaltungsangestellte in der Bauabteilung der Gemeinde. Zudem ist sie im Rathaus Ansprechpartnerin für Kultur- und Heimatpflege. Das nebenamtliche Ehrenamt als Gleichstellungsbeauftragte hat sie 2020 übernommen. Im Verbund mit den kommunalen Gleichstellungsbeauftragten in Friesland und Wilhelmshaven hat die Waddewarderin jetzt ein umfangreiches Programm rund um den Internationalen Frauentag (8. März) erarbeitet. 

Unter anderem findet am Mittwoch, 13. März, ab 19 Uhr im Rathaus in Hohenkirchen eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung zum Thema „Was verdienen Frauen?“ statt. Der Eintritt ist kostenlos. „Ich würde mich wirklich freuen, wenn der Ratssaal voll wird“, sagt Laghusemann. Zum Abschluss des Veranstaltungsreigens (Gesamtprogramm unter www.friesland.de/gleichstellung) steht in Hooksiel ein vom Kreislandfrauen-Verband Friesland-Wilhelmshaven organisiertes „Pub Quiz“ auf dem Programm. Die weibliche Rätselrunde beginnt am Donnerstag, 4. April, um 19.30 Uhr in der „Bar Ahoi“. Der Eintritt beträgt 5 Euro, um Anmeldungen wird gebeten. 

Das Thema Gleichstellung ist für Katja Laghusemann vielschichtig. Im Rathaus ist sie Ansprechpartnerin, wenn sich Mitarbeiter des einen oder anderen Geschlechts benachteiligt fühlen. Sie begleitet die Neubesetzungen von Stellen. Im öffentlichen Dienst wäre zum Beispiel bei der Besetzung einer freien Stelle in einer Männerdomäne bei qualitativ gleichwertigen Bewerbungen einer Frau der Vorzug zu geben. Umgekehrt hätte im „Erzieherinnen“-Bereich ein männlicher Bewerber beste Chancen. Handlungsbedarf besteht demnach in der Führungsriege der Gemeinde Wangerland. Alle Führungskräfte der Verwaltung sind männlich. „Aber es müssen halt auch entsprechende Bewerberinnen da sein …“, so Katja Laghusemann. 

Diskrete Gespräche und Hilfe

Als Gleichstellungsbeauftragte hat sie einen direkten Draht zum Bürgermeister und zu den politischen Fraktionen im Rat. Sie könnte in jedem Fachausschuss mitdiskutieren und Anregungen aus dem Themenfeld Gleichstellung vorbringen. Katja Laghusemann versteht sich darüber hinaus als Ansprechpartnerinnen für alle Frauen im Wangerland, die sich benachteiligt oder gemobbt fühlen oder gar mit häuslicher Gewalt zu tun haben. 

„Auch wenn ich in vielen Fällen nicht direkt helfen kann, so kann ich doch den Kontakt zu den richtigen Ansprechpartnerinnen oder Hilfsorganisationen herstellen“, sagte die Gleichstellungsbeauftragte. Häufig sei für Betroffene aber auch schon ein diskretes Gespräch mit einer anderen Person hilfreich. Und Diskretion sei für sie das oberste Gebot. Ihr Büro befindet sich im Obergeschoss des Rathauses. Telefonisch ist Katja Laghusemann unter 04463/989130 (Email: gleichstellung@wangerland.org) zu erreichen.