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Beiträge veröffentlicht in “Hooksiel”

Lauf für guten Zweck durchs Hooksieler Freizeitgelände

Hooksiel (6. 5. 2025) – Hooksiel ist erstmals auf der Landkarte einer weltweit stattfindenden Laufveranstaltung aufgetaucht. Neun Läufer haben hier am Sonntag am „Wings for Life World Run App Lauf“ teilgenommen – zusammen mit gut 320.000 Menschen rund um den Globus. Das gemeinsame Motto: „Wir laufen für die, die nicht mehr können.“

Der Spendenlauf unterstützt Menschen, die eine traumatische Rückenmarksverletzung erlitten haben. Betroffene können meist nicht mehr laufen, leiden unter Lähmungen, Atembeschwerden und vielen weiteren Einschränkungen. Die Teilnahmegebühren fließen zu 100 Prozent in die Rückenmark-Forschung, versprechen die Veranstalter. 

Laufen für die gute Sache. Diesen Gedanken haben die „Omas gegen Rechts“ im Hooksieler Freizeitgelände umgesetzt. Foto: privat

Für Christine Wessolleck aus Wilhelmshaven, die in der Vergangenheit bereits als Einzelperson an der Veranstaltung teilgenommen hat, war das der Grund zusammen mit Mitstreiterinnen von „Omas gegen Rechts Friesland/Wittmund“ die Premiere in Hooksiel zu organisieren.

Gemeinsamer Start war am Sonntag um 11 Uhr UTC. UTC steht für Universal Time Coordinated und entspricht 13 Uhr Ortszeit in Hooksiel. Die Gruppe lief von der Wasserskianlage durchs Hooksieler Freizeitgelände immer am Ufer des Hooksmeeres entlang bis zum Alten Hafen – und, bei entsprechender Fitness, auch wieder zurück. „Das ist das Schöne an dem Lauf“, so Christine Wessolleck. „An dem Wettkampf kann wirklich jeder teilnehmen: alt und jung, laufend, gehend, rollend – alles ist möglich.“ 

Die Hooksieler Teilnehmer haben zwischen 2,69 und 20 Kilometern geschafft. Alle hatten dabei einen Kopfhörer im Ohr, über den sie mit der Lauf-App auf ihrem Smartphone verbunden waren. So erfuhren sie auch, wann das virtuelle „Catcher Car“, die digitale Ziellinie, sie eingeholt hat. Das „Catcher Car“ startet eine halbe Stunde nach dem Start und holt die Läuferinnen und Läufer individuell ein. 

Natürlich dürfen Läufer auch weiter laufen nachdem sie schon „eingefangen“ wurden. „Bei unserem lauf sind tatsächlich zwei Teilnehmende noch weiter gerannt, um den Halbmarathon voll zu machen, nachdem sie bereits gecatcht waren“, schildert Christine Wessolleck. Der weltweite Gewinner ist 71,67 Kilometer gelaufen bis die Ziellinie ihn eingeholt hat.

Der nächste Lauf in Hooksiel ist für den 10. Mai 2026 geplant. 

Blubber-Effekt durch Sauerstoff

Hooksiel (5. 5. 2025) – Einsatz für Jörg Nöchel. Der Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Hooksiel wurde am Sonntag gegen 13 Uhr zum Alten Hafen in Hooksiel gerufen. Die Lage: Eine unklare Blasenbildung an der Wasseroberfläche und ein leichter Geruch nach faulen Eiern.

Vor Ort angekommen, stellte auch Nöchel den Geruch von Schwefelwasserstoff fest. Dennoch konnte er schnell Entwarnung geben. Ursache für das Blubbern an der Wasseroberfläche war offenbar die Belebungsanlage, mit der Niedersachsen Ports als Hafeneigentümer Sauerstoff in das Hafenbecken einträgt, um ein Umkippen des stehenden Gewässers zu verhindern und somit Fischen und Mikroorganismen das Überleben zu ermöglichen und die Geruchsbildung einzudämmen.

Der Sauerstoff wird über auf dem Grund liegende Schläuche in den Hafen eingetragen. Die aufsteigenden Blasen sorgen an der Oberfläche für den Blubbereffekt. Nöchel: „Eigentlich war also alles okay. Eine zusätzliche Einsatztätigkeit war für uns nicht notwendig.“

Hooksieler Außenschleuse wird im August für eine Woche gesperrt

Hooksiel (5. 5. 2025) – Die Rund-um-Sanierung der Hooksieler Außenschleuse wird in diesem Jahr fortgesetzt. Wie die Eigentümerin der Anlage, die landeseigene Niedersachen Ports (NPorts), auf Anfrage von „Hooksiel-life“ mitteilt, wird der Schwerpunkt der Arbeiten außerhalb der Seglersaison liegen. Allerdings ist auch eine einwöchige Sperrung der Durchfahrt im August geplant.

Leere Schleusenkammer in Hooksiel
Die Hooksieler Außenschleuse ist die Schnittstelle zwischen der Jade und dem Hooksmeer. Sie soll bis 2027 grundsaniert werden.

Die Sanierung hatte im vergangenen Herbst begonnen.  Die gut 40 Jahre alte Schleuse war mit Hilfe von Dammtafeln trocken gelegt worden. Danach hatten Fachleute eines von fünf Stemmtor-Paaren erneuert. Im nächsten Bauabschnitt sollen die Torlinien zwei bis fünf saniert werden. Geplant sind diese Arbeiten laut NPorts ab Mitte Oktober. Sie dürften sich bis Anfang 2026 hinziehen. 

Um die Kapazitäten des mit der Sanierung beauftragten Unternehmens besser zu verteilen, werde die Torlinie 5 aber voraussichtlich bereits im Zeitraum vom 15. bis 21. August 2025 ausgebaut. „In dieser Zeit ist die Schleuse gesperrt“, teilt NPorts mit. Eine Sperrung der Schleuse betrifft in der Regel den Schiffsverkehr von der Jade in Richtung Hooksmeer und Alter Hafen Hooksiel sowie den Straßenverkehr in Verlängerung der Bäderstraße in Richtung Wilhelmshaven.

Insgesamt wird sich Grundmodernisierung der Schleusenanlage voraussichtlich bis 2027 hinziehen. Das Bauwerk soll rundum auf den technisch neuesten Stand gebracht werden. Betrieben wird die Schleuse von der Wangerland Touristik GmbH. 

Inspirationsraum Salzwiesen

Hooksiel (5. 5. 2025) –Das Künstlerhaus Hooksiel lädt alle Interessierten ein zur Finissage der laufenden Ausstellung von Betty Sarti de Range. Die Stipendiatin der Gemeinde Wangerland hat ihren Aufenthalt in Hooksiel intensiv genutzt und unter anderem die Cyanotopie (Eisenblaudruck) für sich entdeckt und auf Stoffen damit experimentiert. Die Abschlussveranstaltung beginnt am Freitag, 9. Mai, um 17 Uhr. 

Ihren Schwerpunkt während ihres sechswöchigen Aufenthalts in Hooksiel hat die Künstlerin auf das Gestalten im Gelatinedruck mit Naturmaterialien der hiesigen Region gelegt. Auf dem Foto zu sehen: Ein Triptychon, in Gelantinedruck mit Algen, Gräsern und Pflanzen.

Das UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer hat viele, facettenreiche Lebensräume zu bieten. Besonders die Salzwiesen im Deichvorland haben Betty Sarti de Range in ihren Bann gezogen. Sie wirken auf den ersten Blick unspektakulär, geradezu lebensfeindlich. Doch zweimal am Tag werden die Salzwiese vom Meerwasser überflutet; die Grundlage für diesen Lebensraum.

Seit 2023 sind die Salzwiesen Teil des Klimaschutzprogrammes des Bundes. Dr. Stefanie Nolte, Fachbereich Salzwiesen der Nationalparkverwaltung, wird das Werkstattgespräch zur Finissage begleiten und erläutern, was es damit auf sich hat. Für die Besucher dürfte aber ebenso faszinieren sein zu sehen, wie Betty Sarti de Range die Gräser und Algen in kleine und größere Kunstwerke umgesetzt hat. 

Zum Auftakt noch keine Punkte

Hooksiel (4. 5. 2025) – Lehrgeld mussten die Tennis-Teams des FCN Hooksiel zahlen. Weder die Juniorinnen noch die Junioren hatten zum Saisonauftakt eine wirkliche Chance. 

Herrliche äußerer Bedingungen herrschten beim Heimspiel der Juniorinnen A gegen den TC GW Berum. In der Staffel werden zwei Einzel und ein Doppel ausgespielt. Während Martha Kramer im zweiten Einzel ihrer drei Jahre älteren Gegnerin am Ende mit 1:6, 2:6 etwas zu deutlich unterlag, war das gutklassige Spitzeneinzel bis zum letzten Ballwechsel offen.  Ein paar leichte Fehler zu viel kosteten Alina Fiebig den ersten Satz (4:6). Den zweiten Satz hingegen dominierte die Hooksielerin mit ihrer starken Vorhand (6:3). Im entscheidenden Matchtiebreak fehlte ihr dann ein wenig Geduld und auch etwas Glück (7:10). 

Mit sechs Spielerinnen startet die Juniorinnen A-Mannschaft des FC Nordsee Hooksiel in die Saison: (stehend von links) Lena Taddigs, Alina Fiebig, Martha Kramer, Rosalie Weber, (davor v. l.) Hannah Aden und Charline Friedrichs. Foto: hol

Im abschließenden Doppel traten für Hooksiel Charline Friedrichs und Hannah Aden an, die beide ihr erstes Punktspiel überhaupt bestritten, sich wacker bemühten, aber letztlich beim 0:6, 1:6 chancenlos waren. Zum zweiten Spiel müssen die jungen Hooksielerinnen am kommenden Samstag in Esens antreten.

Chancenlos blieben auch die A Junioren des FCN. Das Team um Spitzenspieler Lorenz Kramer unterlag in der Regionsliga beim TC Wardenburg mit 0:6. Lorenz Kramer, Mateo Doyen, Niklas Doyen und auch Tom Fiebig blieben in den Einzeln gegen ihre ein beziehungsweise zwei Jahre älteren Gegner ohne Satzgewinn. Ebenso deutlich unterlagen die Doppel Kramer/Mateo Doyen und Niklas Doyen/Fiebig. Als nächsten Gegner erwarten die Hooksieler am kommenden Samstag den Oldenburger TeV, der sein Auftaktspiel ebenfalls verloren hat. Spielbeginn auf der Platzanlage des FCN ist um 10 Uhr. 

Neues Fitness-Gerät im Garten der Generationen aufgestellt

Nico Müller demonstriert, wie das neue Gerät im „Garten der Generationen“ genutzt werden kann. Daneben: Anke Müller. Foto: hol

Hooksiel (2. 5. 2025) – Fitness ist für jedes Alter wichtig. Für ganz junge Menschen, die sich gern bewegen und ihre Muskeln stärken, aber auch für ältere Personen, die ihre Beweglichkeit und damit ein Stück Lebensqualität erhalten wollen. Für beide Altersgruppen gab es schon bislang im „Garten der Generationen“ im Herzen von Hooksiel Sportgeräte, die zum Mitmachen einladen.

Aber für junge Erwachsene? „Für Jugendliche hatten wird bisher kaum etwas Attraktives“, räumt Anke Müller ein. Anke Müller ist Vorsitzende der Interessengemeinschaft „de Hooksieler“, die den Garten der Generationen an der Nee Straat betreut. Da kam ihr die Idee ihres Sohnes Nico gerade recht. Der junge Mann hatte im Fachhandel ein Klettergerät entdeckt, dass gleichermaßen für Kraftübungen, für die Steigerung der Körperspannung und für Dehnungsübungen genutzt werden kann. Die Anschaffung des neuen Gerätes habe „de Hooksieler“ aus den Überschüssen ihrer Veranstaltung „Herbstleuchten“ finanziert, die zudem von mehreren Hooksieler Vereinen unterstützt worden war.

Seit dieser Woche steht das Gestänge im rückwärtigen Bereich des Gartens, der sowohl vom Wohnstift als auch vom Großparkplatz an der Nee Straat aus zugänglich ist. Der Bauhof der Gemeinde Wangerland hat das Fundament gegossen, das für die Standfestigkeit des Gerätes sorgt, das nach den Vorstellungen von „de Hooksieler“ jetzt von möglichst vielen Menschen genutzt werden soll. Wie das aussehen kann, demonstriert Nico Müller, der gleich einige Klimmzüge vormacht – die Königsübung an dem Gerät.

Sich einzubringen kann Spaß machen: Zum Arbeitsdienst im „Garten der Generationen“ fanden sich 14 Freiwillige ein. Foto: privat

An einem Arbeitsdienst im Garten der Generationen haben nach den Wochen von Anke Müller vor wenigen Tagen 14 Freiwillige teilgenommen, „so viele wie noch nie“. Unrat wurde beseitigt, die Beete geharkt und Mutterboden aufgetragen. Da die Sitzbänke im Park bei herrlichen Wetter fast alle belegt waren, habe die Aktion auch einen schönen Werbeeffekt gehabt. „Der ein oder andere Besucher hätte auch selbst gern mit angepackt.“ 

Maibaum schmückt den Alten Hafen

Hunderte Schaulustige verfolgten, wie Feuerwehrleute der Maibaum am Alten Hafen von Hooksiel „pflanzten“. Foto: hol

Hooksiel (1. 5. 2025) – Besser hätten die Rahmenbedingungen für das Traditionsfest nicht sein können. Bei herrlichen Wetter begleiteten am Mittwochnachmittag Hunderte gut gelaunter Menschen den Maibaum-Umzug vom ZOB an der Friesenstraße zum Alten Hafen. Darunter zahlreiche Familien mit Kindern. Angeführt wurde der Tross vom Spielmannszug Varel-Langendamm, abgesichert von der Freiwilligen Feuerwehr Hooksiel. Mittendrin der Baum.

Mit Hilfe der Feuerwehr und einem Kran der Hooksieler Firma Langenhorst wurde der bunt geschmückte Maibaum dann am Alten Hafen in seine Verankerung eingelassen. Kindergarten-Kinder sangen dazu Lieder, Hexen aus dem „Gruseleum“ vor Ort tanzten zusammen mit Kindern den Frühling herbei. Offenkundig mit Erfolg. 

Die Organisation der unter dem Dach der Dorfgemeinschaft stattfindenden Veranstaltung lag in diesem Jahr in den Händen der Initiative „Weil wir Hooksieler sind“ (WWHS). Die jungen Leute schenkten Bier und andere Erfrischungsgetränke aus, schminkten Kinder und brieten mit ihnen über einer Feuertonne Stockbrot. Die Arbeitsgruppe Hooksiel stillte mit Bratwürsten den Hunger der zahlreichen Besucher, die sich bis in den frühen Abend am Hafen aufhielten.

Für die Aktive von WWHS war dann allerdings noch lange nicht Schluss. Dis bewachten nach alter Tradition den Maibaum bis zum Sonnenaufgang heute früh. Nur wenn die Hand eines Bewachers den Baum berührt, kann er von auswärtigen Maibaum-Jägern nicht gestohlen werden.

Tischler baut marode Teile vom Hooksieler Zwiebelturm nach

Zwiebelturm Hooksiel
Inzwischen hat ein Tischler die maroden Teile vom Zwiebelturm entfernt. Sie sollen nachgebaut werden. Archiv-Foto: hol

Hooksiel (30. 4. 2025) – Der Fahrplan für die Sanierung des Hooksieler Zwiebelturms steht. Wie Lars Reiners, bei der Gemeinde Wangerland zuständig für das Gebäudemanagement, mitteilt, habe er zusammen mit einem Tischler die Holzelemente der Turmspitze noch einmal in Augenschein genommen. „Wir mussten nicht tragende Teile vom Zwiebelturm abbauen, weil sie drohten herunterzufallen.“

Offenbar ist Wasser in das unzureichend geschützte Holz eingedrungen. Der Tischler habe die betroffenen Teile gesichert, werde sie jetzt nachbauen und, sobald er damit fertig ist, wieder einbauen. Anschließend, so Reiners, solle der gesamte Turm abgeschliffen und neu angestrichen werden.

Die Schäden an den historischen Bauteilen waren einem Spaziergänger Ende vergangenen Jahres aufgefallen. Der Zwiebelturm, eine Art Wahrzeichen von Hooksiel, stammt vermutlich aus dem Jahr 1760. Seitdem ziert er das heutige Muschelmuseum, das einst unter anderem als Schule, als Rathaus und als auch als Künstlerhaus genutzt worden ist. Zuletzt ist der Turm 2008 mit Hilfe von Spendengeldern grundsaniert worden.

Wertvolle Tipps für Reiterinnen

Beim Reitlehrgang (von links) Fenna Peters, Elsbeth Noatzsch, Lehrgangsleiterin Sonja Tebben und Tamara Lehner. Foto: RuF Hooksiel

Hooksiel (28. 4.2025) – Am Wochenende fand der Aufbaulehrgang mit Sonja Tebben beim Reit- und Fahrverein (RuF) Hooksiel in Oesterdieken statt. Dörthe Gerdes hatte den Lehrgang für den RuF Hooksiel organisiert.

Der Lehrgang richtete sich sowohl an Freizeitreiter als auch Turnierreiter. Tebben ist Tierärztin und im Besitz der Trainer B-Lizenz und ist bis zur Klasse M geritten. Die Trainerin legt viel Wert auf die Losgelassenheit von Pferd und Reiter, um dann in die Arbeitsphase entsprechend der individuellen Fähigkeiten einzusteigen. Die Teilnehmerinnen wünschten sich einstimmig zeitnah einen weiteren Aufbaulehrgang.

Die „Excelsior“ ist da: Weiterer LNG-Frachter bis Ende 2027 in der Jade

Mit Schlepperunterstützung machte das LNG-Regasifizierungsschiff „Excelsior“ am Inselanleger in Höhe der HES-Tankfarm fest. Foto: DET

Wilhelmshaven (28. 4. 2025) – Ein wichtiger Stabilitätsanker für die Energieversorgung in Deutschland oder nur ein weiteres unnötiges LNG-Terminalschiff? Die Meinung zwischen Energiewirtschaft und Umweltschützern gehen weit auseinander. Wie dem auch sei: Mit rund einem Jahr Verspätung ist heute mit dem Mittagshochwasser die FSRU (Floating Storage Regasification Unit) „Excelsior“ in die Jade eingelaufen und hat an dem eigens für sie gebauten Inselanleger in Sichtweite des LNG-Terminal 1 mit der „Höegh Esperanza“ festgemacht.

Baustein für sichere Gasversorgung

Das 277 Meter lange Industrieschiff der Reederei Excelerate Energy, in dem künftig tiefgekühltes Flüssigerdgas erwärmt und damit regasifiziert werden soll, wurde mit Hilfe von Schleppen in seine Liegeposition manövriert. Betrieben wird die FSRU durch die bundeseigene Deutsche Energy Terminal GmbH (DET). Aus deren Sicht, so Dr. Peter Röttgen, Geschäftsführer der DET, ist „die Ankunft der Excelsior ein weiterer Meilenstein für die Fertigstellung des Terminals Wilhelmshaven 02 und damit für die Versorgungssicherheit und Stabilisierung der Gaspreise in Deutschland und Europa“.

Der vergangene Winter habe gezeigt, wie schnell sich die deutschen Erdgasspeicher leeren. Der Wegfall der pipelinegestützten Gaslieferungen über die Ukraine zum Jahreswechsel habe Deutschlands europäischen Nachbarn unter Druck gesetzt. Eine verlässliche Erdgasversorgung bleibe unerlässlich, solange erneuerbare Energien den Energiebedarf noch nicht vollständig decken könnten.

Zunächst mehrwöchiger Testbetrieb

Mit „Wilhelmshaven 02“ entsteht der zweite Terminal der DET in Wilhelmshaven und zusammen mit Brunsbüttel der dritte von dem Unternehmen betriebene Terminal. Bevor über die „Excelsior“ allerdings Erdgas über die Wilhelmshavener Anbindungsleitung Richtung Etzel ins Netz eingespeist werden kann, werden noch einige Wochen vergehen. DET-Pressesprecher Andreas van Hooven rechnet mit mindestens sechs Wochen, bis der erste LNG-Frachter Flüssigerdgas anliefern wird. „Jetzt beginnt erst einmal ein mehrwöchiger Testbetrieb, bei dem unter anderem die Dichtigkeit der Leitungen und Anschlüsse überprüft wird – mit Stickstoff.“

Die „Excelsior“ verfügt über eine Speicherkapazität von 138.000 Kubikmetern LNG. Noch in diesem Jahr könnten über das Regasifizierungsschiff bis zu 1,9 Milliarden Kubikmeter Erdgas ins Deutsche Netz einspeist werden. Im Ganztagesbetrieb bis zu 4,6 Milliarden Kubikmeter. Allerdings, so van Hooven, hat die Vermarktungsphase noch gar nicht begonnen. Das bedeutet: Ob es überhaupt Kunden aus der Energiewirtschaft gibt, die zusätzliches LNG über Wilhelmshaven importieren wollen, muss sich erst noch erweisen.

Bedarf für weitere LNG-Importe unklar

Ohnehin ist der Betrieb der „Excelsior“ bis Ende 2027 befristet. Danach soll der Inselanleger in einen erweiterten Jetty integriert werden, über den die Firma Tree Energy Solutions (TES) Wasserstoff-Derivate nach Deutschland importieren und in Wilhelmshaven aufbereiten möchte. Dafür sollen direkt neben dem Gelände der HES-Tankfarm entsprechende Anlagen gebaut werden. 

Während man bei der DET optimistisch ist, dass sich Abnehmer für das überwiegend aus den USA importiere LNG geben wird, zeigt sich die Deutsche Umwelthilfe (DUH) skeptisch. Der Verband spricht von unnötigen LNG-Überkapazitäten. Schon die benachbarte „Höegh Esperanza“ sei im vergangenen Jahr lediglich zu 64 Prozent ausgelastet gewesen. Ein Wert, den van Hooven bestätigt, aber als positiv einordnet. „Die Auslastung der anderen europäischen LNG Terminals lag im Durchschnitt unter 50 Prozent.“ 

DUH fordert Ende von Biozid-Einträgen

Die DUH fordert mit der Ankunft der „Excelsior“ das Aus für die aus Sicht des Verbandes extrem umweltschädliche „Höegh Esperanza“, die während ihres Betriebes große Mengen Chlor-Biozide in die Jade spüle. An Bord der „Excelsior“ wird hingegen kein Chlor für das Abtöten von Biomasse in den Seewasser führenden Leitungen eingesetzt – hier setzt man auf ein Ultraschall-Verfahren, das aber in den nächsten Wochen auch noch optimiert werden soll.

DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-KraennerJetzt gibt es erst recht keinen Grund mehr, die besonders umweltschädliche ‚Esperanza‘ am Netz zu lassen. Ein Weiterbetrieb mit giftigen Chlor-Bioziden in unmittelbarer Nähe zu sensiblen Schutzgebieten widerspricht allen Umwelt- und Naturschutzprinzipien. Wir fordern die Landesregierung in Niedersachsen auf, das Terminalschiff stillzulegen – zum Schutz von Umwelt und Klima.“

Der mit der Ankunft der FSRU in Betrieb genommene Inselanleger war im Auftrag der DET durch die Firmen Engie und TES erstellt worden. Das im Meeresboden des Jadestroms gegründete Stahlbauwerk hat keine direkte Verbindung zum 1,5 Kilometer entfernten Deich. Das Gas wird über eine flexible, unterhalb des Meeresbodens verlegten Pipeline zur Übergabestation an Land gepumpt.