Dorfgemeinschaft voller Tatendrang: Gemeinsame Aktionen für Hooksiel

Tyrkir gesunken
Ob das im September gesunkene Wikingerschiff „Tykir“ jemals wieder übers Hooksmer fahren wird, ist ungewiss. Aber Rundfahrten sollen dennoch wieder stattfinden. Archiv-Foto: hol

Hooksiel (27. 2. 2024) – Das Wikingerschiff „Tykir“ ist möglicherweise nicht mehr zu retten. Das Holzschiff war im September aus bislang ungeklärter Ursache im Alten Hafen von Hooksiel gesunken. Aber aus Sicht der Betreiber ist klar: „Das war Fremdeinwirkung!“ Wie Andreas de Roover vom Verein „Historische Seefahrt“ am Montagabend vor der Dorfgemeinschaft Hooksiel sagte, sei nach dem bisherigen Stand der Untersuchungen von einem „wirtschaftlichen Totalschaden“ auszugehen.

Der Verein hat in den vergangenen Jahren mit dem 25 Personen fassenden originalgetreuen Nachbau eines Wikingerschiffes Rundfahrten auf dem Hooksmeer angeboten. Mit oder ohne „Tykir“ – der Verein wolle weiterhin in Hooksiel aktiv bleiben, kündigte de Roover an. Möglicherweise schon ab diesem Sommer werde man notfalls mit einem anderen Schiff, einem ausgedienten Krabbenkutter oder einer Tjalk, vom Alten Hafen aus Rundfahren anbieten. Derzeit sei man im Gespräch mit der Wangerland Touristik GmbH und der Hafengesellschaft NPorts über weitere Anlegestellen im Hooksmeer, etwa in der Nähe der Schleuse und an der Marina.

Zur Jahreshauptversammlung der Dorfgemeinschaft begrüßte Marco Knodel über 40 Vertreter von Hooksieler Vereinen im Awo-Heim. Mit dabei eine Abordnung der „Schwarzmaler“, die an diesem Rosenmontag die Tradition des Fastnachtslaufens in Hooksiel wiederbelegt hatten und, so Julian Dreßel, sich dauerhaft als Verein oder in einem Verein organisieren möchten. „Wir wollen dafür sorgen, dass die Tradition an die nächsten Generationen von jungen Leuten weiter gegeben wird.“ 

Krabbentage Hooksiel
Die Dorfgemeinschaft wird auch in diesem Jahr wieder mehrere Großveranstaltungen im Ortskern von Hooksiel organisieren. Archiv-Foto: hol

Darüber hinaus sei man gern bereit, andere Vereine bei Aktivitäten zugunsten von Hooksiel zu unterstützen, sagte Dreßel. Bruno Bölts, Sprecher der Arbeitsgruppe Hooksiel, meldete umgehend Bedarf an. Die Arbeitsgruppe wolle im April auf dem Dietrichsberg im Freizeitgelände, immerhin 15.600 Millimeter hoch, ein 2,80 Meter hohes Gipfelkreuz errichten. „Dafür brauchen wir kräftige Leute, die Beton für das Fundament auf den Berg fahren.“

Die Dorfgemeinschaft als Verein der Vereine tritt selbst vornehmlich als Organisator von Großveranstaltungen wie „Heringstage“, „Krabbentage“ und „Weihnachtsmarkt“ in Erscheinung. Darüber hinaus, so Vorstandsmitglied Tobias Geisen, habe man im vergangenen Jahr eine Reihe weiterer Veranstaltungen im Ort logistisch unterstützt. Insgesamt sei das Jahr auch finanziell gut gelaufen, so dass die Dorfgemeinschaft mit ihren Überschüssen andere Aktivitäten sponsern konnte. So hätten unter anderem die Grundschule Hooksiel eine Tischtennisplatte, die Jugendfeuerwehr ein Zelt und die „Schwarzmaler“ ein Pizza-Essen bekommen. 

Knodel kündige an, dass der schon traditionelle Veranstaltungsreigen beginnend mit dem Ostermarkt und dem Maibaum-Aufstellen auch 2024 stattfinden werde. Darüber hinaus wolle man sich bemühen, die verschiedenen Laternenumzüge im Ort zu einem großen Umzug zu bündeln. Zusammen mit der Gemeinde Wangerland arbeite man daran, Überschneidungen von Veranstaltungen im Wangerland zu vermeiden.

Als „tolle Aktion“ würdigte Hans-Ott Vogt vom Verein für Handel, Handwerk und Gewerbe die Neuauflage des Handwerkerballs, der an Rosenmontag in der „Eventhalle“ von Frank Langenhorst stattfand. Der Ball soll, so kündigte Langenhorst an, 2025 erneut stattfinden. Auch zum Wohl von Hooksiel: Die Überschüsse fließen in Aktivitäten für den Ort. Dazu könnte auch die Beschaffung neuer Holzhütten für die Dorfgemeinschaft gehörten. Die aktuellen sind stark sanierungsbedürftig und können nicht mehr an andere Ortschaften ausgeliehen werden.

Reiter hatten viel Spaß beim Boßeln

Boßeltour ruf Hooksiel
Gut gelaunt gingen rund 40 Mitglieder des RuF Hooksiel auf Boßeltour. Foto: Noatsch

Hooksiel (26. 2. 2024) – Der nächste Termin fürs Boßeln steht bereits: 22. Februar 2025. Und nach der erfolgreichen Wiederbelebung der Tradition des Reit- und Fahrvereins (RuF) Hooksiel dürfte schon jetzt klar sein, dass es dafür genügend Anmeldungen geben wird. 

Am vergangenen Wochenende trafen sich rund 40 Mitglieder des RuF Hooksiel am Elisabethaußengroden zu einer Boßeltour mit anschließendem Grünkohlessen. Die Organisatoren Gunda Hoffmann und Andy Strümpel hatten diese Tradition des Vereins nach jahrelanger Pause wieder aufgenommen und einen Neustart gewagt. 

Mit Erfolg. Bei herrlichem Wetter zogen die Teilnehmer mit Bollerwagen und Marschverpflegung den Deichverteidigungsweg entlang und versuchten, die Kugeln auf der Bahn zu halten. Selbst der auf dem Rückweg einsetzende Regen konnte die fröhliche Stimmung nicht trüben.

Zum Grünkohlessen in gemütlicher Runde trafen sich die Reiterinnen und Reiter im Anschluss in Schilds Bauernhofcafe. Dabei wurde man sich schnell einig: „Im nächsten Jahr gehen wir wieder auf Boßeltour!“ Und die Organisatoren dafür wurden auch umgehend gefunden – das neue Grünkohl-Königspaar Danja und Jörg.

Spannung pur Jahrgänge Fußball-Turnier

Wangerland (25. 2. 2024) – Nach einem schwachem Start hat der Trainer der Fußball-Jugend E2 (Jahrgänge 2013/14) der Jugendspielgemeinschaft (JSG) Wangerland, Bernhard Köster, „eine feine Leistung“ seiner Mannschaft gesehen. Am Ende reichte es beim Turnier um den Puttkamer-Cup in der Halle in Hohenkirchen aber nach einem spannenden Schlussakkord nur zum sechsten Platz. 

Noch nicht richtig wach waren die JSG-Spieler zum Auftakt gegen den ESV Wilhelmshaven. In den ersten drei Minuten klingelte es gleich zweimal im JSG-Tor. Elian und Benny schaffen bis zur 8. Minute den Ausgleich. Aber: 30 Sekunden vor Schluss vertändelt die JSG den Ball. 3:2 für den ESV. 

Chancenlos war die JSG im Spiel gegen Wiesmoor. 0:6. Dann die Wende. Gegen Eintracht Oldenburg entwickelt sich ein packendes Spiel. Chancen hüben wie drüben. Im Tor der JSG steht jetzt Elian, der eine starke Leistung zeigt. Benny erzielt nach Vorarbeit von Noah das 1:0. Vorn gibt es weitere Chancen, hinten räumen Thede und Moritz ab. Dazu einige Glanzparaden von Elian. Der erste Sieg steht.

Es folgen die Finalspiele. Nach einem lockeren 4:0 (Moritz, Eysem) gegen Wittmund gibt es die Chance zur Revanche gegen Wilhelmshaven. Es geht um Platz fünf. Schnell führt die JSG 1:0, aber der Gegner ist ebenbürtig, 1:1 in Minute vier, zwei Minuten später 1:2. Die JSG wirft alles nach vorn, spielt „teilweise wilde Sau“, so Köster. Aber in der 9. Minute fällt tatsächlich der Ausgleich. Neunmeterschießen! 

Und was für eins. Spannung pur. Elian hält zunächst zwei von drei Neunmetern. Aber auch für die JSG kann nur Benny einnetzen. 3:3. Verlängerung. Der Keeper des ESV hält den Schuss von Moritz und Elian hat beim nächsten Schuss das Nachsehen: 3:4. 

Rat entscheidet über Tempo-30-Zone

Hooksiel (23. 2. 2024) – Eigentlich schien schon alles klar: Nach der Anregung eines Hooksieler Bürgers hatte sich der Wegebauausschuss der Gemeinde Wangerland dafür ausgesprochen, die Tempo-30-Zone auf den Pakenser Altendeich in Hooksiel auszuweiten. Auch Polizei und Verkehrsunfallkommission gaben dafür bereits vor Monaten grünes Licht. 

Aber: Zwischen dem Verkehrskreisel und der Tempo-20-Zone im Ortskern dürfen Autos immer noch 50 Stundenkilometer schnell fahren. Wie Messungen ergaben, sind viele Autofahrer hier sogar deutlich schneller unterwegs. Und Radfahrer werden genötigt, den schmalen und buckeligen Fußweg neben der Straße mitzubenutzen. 

Tempo-20-Hooksiel
Im Ortskern von Hooksiel gilt schon jetzt Tempo 20. Der Gemeinderat muss jetzt entscheiden, ob auf dem Pakenser Altendeich bis zum Verkehrskreisel künftig Tempo 30 gelten soll. Foto: hol

Warum das so ist, wurde während der Sitzung des Wegeausschusses in dieser Woche deutlich. Es gibt im Rat auch kritische Stimmen zum Tempo-30-Vorhaben. So bezweifelte der Hooksieler Ratsherr Dieter Schäfermeier (ZUW), ob die Tempo-Drosselung auf einer der wenigen Straßen, auf der man noch 50 fahren dürfe, wirklich sinnvoll sei. Zumal es dort bislang kaum Unfälle gegeben habe.

Klarheit in die politische Willensbildung der Gemeinde Wangerland soll jetzt die Ratssitzung am Dienstag, 12. März, bringen. Wie der zuständige Fachbereichsleiter Markus Gellert gegenüber „Hooksiel-life“ sagte, soll der Rat über die Frage „Tempo 30 auf dem Pakenser Altendeich“ und die Verkehrsberuhigung in den Straßen im Neubaugebiet Hohe Weg abstimmen. Danach könnte das entsprechende Signal an die Verkehrsbehörde gegeben werden, auf das Thorsten Hinrichs, zuständiger Fachbereichsleiter beim Landkreis Friesland, seit Mai vergangenen Jahres wartet.

Hinrichs hatte vor dem Ausschuss noch einmal die rechtlichen Rahmenbedingungen erläutert. Dabei sei zu unterscheiden zwischen Tempo-30 auf Teilstrecken mit einer so genannten „qualifizierten Gefahrenlage“ – etwa vor Schulen, Kindergärten oder Seniorenheimen – und der Ausweisung oder Erweiterungen von Tempo-30-Zonen. Tempo-30-Zonen seien in geschlossenen Ortschaften, etwa in Wohngebieten, mit hoher Frequenz von Fußgängern- und Radfahrern möglich, wenn die jeweilige Gemeinde dazu eine flächendeckende Verkehrsplanung vorlegt. 

Für die verkehrsrechtliche Anordnung für die Installation der 30-km/h-Schilder in Hooksiel fehle im lediglich noch die eindeutige Absichtserklärung der Gemeinde, sagte Hinrichs gegenüber „Hooksiel-life“. Ob die zeitnah kommt, dürfte sich in der nächsten Ratssitzung zeigen.

Gewerbe unterstützt Arbeitsgruppe

HHG Spende
Mit einem Umtrunk und einer Spende bedankte sich der Verein für Handel, Handwerk und Gewerbe bei der Arbeitsgruppe Hooksiel. Frank Langenhorst (links) stellte dabei seine Event-halle vor. Foto: Gieseke

Hooksiel (23. 2. 2024) – Der Hooksieler Verein für Handel, Handwerk und Gewerbe (HHG) hat der Arbeitsgruppe Hooksiel 500 Euro gespendet. Die Gewerbetreibenden wollen damit die Arbeit der seit Jahren ehrenamtlich tätigen Mitglieder der Arbeitsgruppe unterstützen, die sich unter anderem intensiv für die Verschönerung des Ortsbildes von Hooksiel engagieren.

Bei dem Geld handelt es sich um den Erlös des kürzlich in der Event-Halle im Gewerbegebiet gefeierten Handwerkerballs. Hallenbetreiber und HHG-Mitglied Frank Langenhorst lud die Arbeitsgruppenmitglieder anlässlich der Spendenübergabe zu einem kleinen Umtrunk ein. 

Die Arbeitsgruppe zeigte sich von der Event-Halle beeindruckt. Gruppensprecher Bruno Bölts versicherte, dass die Spendensumme vollständig in Projekte für Hooksiel fließen werden.

Leiche aus Hafenbecken geborgen

Rettung am Außenhafen
Großeinsatz am Hooksieler Außenhafen. Eine Frau war mit ihrem Wagen ins Hafenbecken gefahren. Sie konnte nur noch tot geborgen werden.

Hooksiel (20. 2. 2024) – Tragisches Unglück am Hooksieler Außenhafen. Dienstag früh gegen 7 Uhr wurden Polizei, Feuerwehr, Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger und die Lebensretter der DLRG von der Rettungsleitstelle Friesland/Wilhelmshaven alarmiert. Besatzungsmitglieder eines im Hafen liegenden Schiffes hatten beobachtet, wie ein Auto in das Hafenbecken gefahren war.

Die Hilfe kam zu spät. Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, war der Wagen bereits vollständig versunken. Im Rahmen der groß angelegten Rettungsaktion, bei der auch ein Taucher eingesetzt wurde, konnten Retter der DRzRS die Fahrerin des Autos nur noch tot aus dem Wasser bergen.

DLRG-Taucher im Hooksieler Hafen

Ob sich noch weitere Personen oder Tiere in dem Auto befanden, war zunächst unklar. Mit einem Sonargerät orteten DLRG-Helfer des Wasserrettungszuges des Landkreises Friesland von einem Boot aus die Position des Wagens am Hafengrund. Bei extrem schlechter Sicht unter Wasser erkundete danach ein Taucher (Foto, DLRG) das Fahrzeug, das danach geborgen wurde.

Die Polizei bestätigte den Vorfall gegenüber „Hooksiel-life“, wollte aber keine Details zu den noch laufenden Ermittlungen nennen. Hinweise auf ein Fremdverschulden für das Unglück gab es zunächst nicht.

Das im Hafenbecken versunkene Auto mit auswärtigem Kennzeichen wurde mit Hilfe eines Abschleppdienstes aus dem Wasser gezogen. Die insgesamt 45 Einsatzkräfte waren bis in die Mittagsstunden vor Ort. Die Ermittlungen der Polizei dauern an.  

Anmerkung: Der ursprüngliche Artikel vom Dienstag wurde am Mittwoch aktualisiert.

Wenn die umgekippte Abfalltonne zum unüberwindbaren Hindernis wird

Hooksiel (19. 2. 2024) – Die Dame ist jenseits der 80, aber immer noch mobil. Nennen wir sie Frau Meier. Mit ihrem Rollator läuft sie fasst täglich durch den Ort. Ihr Credo: „Bewegung hält fit!“ 

Ein Problem teilt Frau Meier mit vielen älteren Hooksielern. Das mit dem Spazierengehen ist nicht immer einfach. Die Fußwege sind um Teil schmal und buckelig, das Kreuzen von Straßen gefährlich – obwohl die meisten Autos langsam unterwegs sind. „Da muss ich eben aufpassen …“ Ärgerlicher seien die unnötigen Hindernisse, die ihr den Weg versperren: die Hecken, die weit in die Fußwege hinein ragen oder Abfalltonnen, die die Fußwege versperren. 

Mülltonne auf dem Gehweg
Umgekippte Abfallbehälter sind vor allem für gehbehinderte Menschen echte Hinternisse. Fotos: hol

Montags Papiertonnen, dienstags Wertstofftonnen, donnerstags Biotonnen und Restmülltonnen. Die Mülltrennung ist weit fortgeschritten, das Abfuhrsystem optimiert. Neben der Organisation hat sich über die Jahre auch die Technik geändert. Längst Geschichte sind die Zeiten, in denen ein „zweiter Mann“ auf den Müllwagen mitfuhr, die Tonnen von den Grundstücken holte und sie nach dem Entleeren wieder an ihren Platz stellte.

Heute ist der Fahrer allein unterwegs. Die Anwohner stellen die Behälter selbst an die Straße. Mit dem Greifarm seines Abfuhrfahrzeugs packt der Fahrer die Tonnen und kippt deren Inhalt in den Laderaum. Kein leichtes Unterfangen. Manchmal parken Autos vor den Abfallbehältern, manchmal stehen Behälter falsch herum. Und manchmal werden Tonnen so abgestellt, dass der Fahrer gewaltig aufpassen muss, mit seinem Greifarm nichts zu beschädigen – etwa die historisch anmutenden Kandelaber im Hooksieler Ortskern.

Frau Meier hat großen Respekt vor dem Geschick der Lastwagenfahrer. Aber wenn wieder einmal etliche Tonnen quer auf den Bordsteinen liegen, würde sie sich doch wünschen, dass es den „zweiten Mann“ noch gäbe, der die Tonnen wieder aufrichtet. „Natürlich kann niemand etwas dafür, wenn der Sturm Tonnen umkippt“, sagt die Hooksielerin. Aber nach ihrer Erfahrung fallen auch bei ruhiger Wetterlage viele Behälter beim Abstellen um und versperren die Gehwege – zum Teil über Stunden. Besonders häufig, so ihr Eindruck, komme das bei Wertstofftonnen vor.

Der Landkreis Friesland als Untere Abfallbehörde kennt das Problem. Er beauftragt die Unternehmen, die den Rest-, Papier- und Bioabfall abholen. Für die Wertstofftonnen ist das Duale System Deutschland zuständig. „Es gibt keine Erfahrungen, dass bestimmte Tonnen häufiger umfallen als andere“, sagte Nicola Karmires auf Anfrage von „Hooksiel-life“. Allerdings sei anzunehmen, dass großflächigere Tonnen bei Sturm eher umfallen können.

Das Vorgehen bei der Entsorgung sei bei allen Betrieben gleich. „Die Entsorgungsfahrzeuge nutzen automatisierte Kippvorgänge. So wird der Behälter gehoben, drei Mal angeschlagen und wieder abgestellt“, schildert Karmires. Die Geschwindigkeit des Entladevorgangs könne in der Regel von den Fahrern nicht reguliert werden. Auch der Abstellvorgang sei bei allen Fahrzeugen gleich.

Dennoch: Immer wieder fallen Tonnen – aus welchem Grund auch immer – um. „Bei unseren Vertragspartnern ist geregelt, dass eine Tonne wieder aufzustellen ist, sollte diese bei oder nach der Entleerung umfallen“, erläutert Nicola Karmires. Soweit die Theorie: In der Praxis kommt das angesichts des Zeitdrucks der Fahrer wohl eher selten vor. Schlimmer noch: In einem Ort mit vielen Ferien- und Zweitwohnungen ist längst nicht überall ein Hausbewohner vor Ort, der seine (leere) Tonne wieder aufrichtet. 

Frau Meier würde sich wünschen, dass in solchen Fällen der Hausmeisterdienst oder auch Nachbarn zeitnah die Hindernisse aus dem Weg räumen. „Ich würde es ja selbst machen. Aber ich kann es leider nicht mehr …“

Elternkino: „Liebe, Wut und Milchzähne“

Wangerland/Hooksiel (18. 2. 2024) – Für Dienstag, 20. Februar, lädt das Familien- und Kinderservicebüro (FamKi) des Landkreises Friesland zum Elternkino in das Stephanushaus, An der Kirche 1, in Hohenkirchen ein. Los geht es um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist kostenfrei. 

Gezeigt wird der Film „Liebe, Wut und Milchzähne“ des Regisseurs Domenik Schuster. In der persönlichen Dokumentation setzt sich der Vater von drei Kindern mit schwierigen Alltagssituationen zwischen Eltern und Kindern auseinander und wie Eltern damit umgehen. Mit verschiedenen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern beleuchtet er Themenaspekte wie zum Beispiel kindlichen Trotz, Wutanfälle oder andere Stresssituationen. 

Der Film gibt Impulse im Umgang miteinander, für Eltern oder auch für Menschen, die etwa bei der Arbeit mit Kindern zu tun haben. Nach dem Film stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des FamKi für Fragen und Diskussion zur Verfügung. Eine vorige Anmeldung ist nicht notwendig, Fragen können per E-Mail an Fruehehilfen@friesland.de gestellt werden.

Das FamKides bietet auch in Hooksiel regelmäßig Begegnungs-Runden zum Spielen und Austauschen, Informations- und Vortragsabende sowie Filmvorführungen und Diskussionsrunden an. Das Angebot verseht sich als Anlaufstelle für Kinder, Jugendliche, junge Volljährige und Eltern, die Beratung oder Unterstützung suchen. Weitere Informationen www.friesland.de/famki

Tennisspieler melden drei Mannschaften

Hooksiel. Die Tennis-Abteilung des FC Nordsee Hooksiel beteiligt sich mit drei Mannschaften an der Sommer-Punktspiel-Runde 2024. Neben einer Herren-ü50- und einer Damen-Mannschaft wird auch ein Jugend-B-Team an den Start gehen. Sportwart Andre Abels zog auf der Abteilungsversammlung eine positive Bilanz für die Wintersaison. Die Herren ü60 war Meister in der Bezirksklasse geworden, die Herren ü50 belegte ebenfalls in der Bezirksklasse Rang vier.

Im Mittelpunkt der von Abteilungsleiter Gerd Abeldt geleiteten Versammlung standen Neuwahlen. Dabei wurden neben dem Vorsitzenden auch alle anderen Vorstandsmitglieder im Amt bestätigt: Andre Abels (Sportwart), Marina Doyen (Kassenwartin), Christiane Völkers-Luhr (Schriftführerin), Fenja Funke (Jugendwartin) und Reiner Meints (Arbeitsdienst). Meints appellierte an die Mitglieder, sich im Frühjahr zahlreich an den Arbeitsdiensten zu beteiligen, damit die Tennisanlage mit zwei Quarzsandplätzen für den Sommer gut in Schuss ist.

Der Trainingsbetrieb im Verein beginnt im April. Ein Schwerpunkt dabei liegt bei der Jugendarbeit. Aktuell nehmen 31 Kinder und Jugendliche am Training teil, sagte Abels. Damit sei man an der Grenze des Machbaren. Für den Sommer sei wieder en Tennis-Jugend-Camp geplant. Neu ins Jahresprogramm der Abteilung soll eine Doppel-Vereinsmeisterschaft aufgenommen werden. Das offizielle Antennis ist für Sonnabend, 27. April, geplant.

Werner Funke, stellvertretender Vorsitzender des FCN-Gesamtvereins, informierte die Tennisabteilung über den Stand der geplanten Vereinsverschmelzung des FCN Hooksiel mit Rot-Weiß Tettens und Eintracht Wangerland zu einem neuen Großverein. Die drei Vereine arbeiten im Fußball-Bereich bereits seit Jahren eng zusammen. 

Von einer Verschmelzung erhoffe man sich Entlastungen im organsiatorischen Bereich, aber auch ein größeres Gewicht als Stimme des Ports im Wangerland, so Funke. Aktuell liefen noch Vorarbeiten. Im Mai sollen die Mitglieder aller drei Vereine über Details zum weiteren Vorgehen informiert werden. Das komplizierte Verfahren werde intensiv vom Landessportbund begleitet. Einer Verschmelzung müssten notariell begleitete Mitgliederversammlungen aller drei Vereine mit jeweils Drei-Viertel-Mehrheit zustimmen.

Mit Bus ohne Fahrer von Hooksiel an den Strand und nach Schillig

Autonom-Bus
Mit einem autonom fahrenden Bus über Landstraßen von Hooksiel nach Horumersiel – der Landkreis Friesland und die WEB bereiten sich auf den ÖPNV der Zukunft vor. Fotos: WEB/EasyMile

Hooksiel (16. 2. 2024) – Ein Bus-Shuttle im Zwei-Stunden-Takt zwischen dem Hooksieler Ortskern und dem Strand. Mit einem hochmodernen Gefährt, ganz ohne Fahrer. Künstliche Intelligenz macht das möglich. Noch nicht morgen, aber vielleicht übermorgen.

Die Landkreise Friesland und Aurich sowie das Unternehmen Weser-Ems -Bus (WEB) bereiten sich schon auf Mobilitätskonzepte der Zukunft vor. Vor dem Ausschuss für Bauen und Mobilität des friesischen Kreistages präsentierte Dennis Jäger (WEB) jetzt die Studie „Autonomes Fahren Ost-Friesland“. Den Kern darin bilden zwei Versuchsstrecken für den Öffentlichen-Personennahverkehr (ÖPNV) ohne Busfahrer. Neben der Strecke Norden-Nordeich wird die Strecke Wilhelmshaven-Hooksiel-Schillig für ein Pilotprojekt ins Auge gefasst.

Teststrecke quer durchs Wangerland

Der „autonome Bus“ soll auf der gut 22 Kilometer langen Strecke zunächst vom Wilhelmshavener Norden (Albrechtstraße, Kniprodestraße, Klein Ramina) über Sengwarden nach Hooksiel fahren. Haltestellen wären dort voraussichtlich Alter Hafen, Friesenstraße, Campingplatz, Bäderstraße und der Außenhafen. Von dort würde der Bus wieder zurück nach Hooksiel und dann weiter über Crildumersiel, St. Joostergroden nach Horumersiel und weiter nach Schillig fahren.

Der endgültige Streckenverlauf steht derzeit noch ebenso wenig fest wie der Startzeitpunkt für das Projekt. „Mit der Studie bereiten wir uns auf ein mögliches Förderprogramm vor“, erläutert Jäger gegenüber „Hooksiel-Life“. Falls ein solches Programm mit Fördersätzen von 60 bis 90 Prozent der Kosten zum Beispiel vom Bund zur Unterstützung der autonomen Mobilität aufgelegt werden sollte, könne man schnell reagieren, da die Rahmenbedingungen bereits in der jetzt vorliegenden Studie geklärt sind.

Autonomes Fahren
Bevor die erste Fahrgäste im Wangerland in einen autonom fahrenden Bus einsteigen können, müssen noch eine Reihe von Vorarbeiten erledigt werden. Vor allem muss die genaue Förderkulisse für ein solches Pilotprojekt stehen.

„Der Fahrplan wurde auf eine Taktung von zwei Stunden ausgelegt und für die Bedienung mit einem Fahrzeug konzipiert“, heißt es in der Studie. Die „Bedienerzeiten“ seien zunächst auf 8 bis 21 Uhr festgelegt worden. Bedienerzeiten? Ja. Auch eine ÖPNV-System mit autonom fahrenden Bussen braucht Personal – etwa für die Wartung und Reinigung der Fahrzeuge, das Aufladen der Batterien und die Steuerung des Gesamtsystems aus einer Zentrale heraus. Auch die Frage, ob ein autonomes Gefährt zusätzlich zur derzeit bestehenden klassischen Buslinie Wilhelmshaven-Hooksiel-Schillig angeboten würde oder nur deren Taktung verbessern soll, sei noch offen.

Die Technologie des autonomen Fahrens befinde sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium, räumt Jäger ein. Verschiedene Hersteller würden an entsprechenden, unterschiedlich großen Fahrzeugen arbeiten. Nach Einschätzung von Jäger müsste aber ein Bus, der vornehmlich auf Landstraßen eingesetzt werden würde, mindestens Tempo 50 fahren können, um attraktiv zu sein. 

Betriebsstart frühestens 2026

Bevor der erste Fahrgast sich autonom transportieren lässt, müssten zudem alle Teilkomponenten des Gesamtsystems intensiv getestet werden. Vor allem auch die Betriebssoftware. 

Wenn man von einem Projektbeginn in 2025 ausgehe, sei mit der Schulung des Personals und dem Start der ersten Testfahren frühestens Mitte 2026 zu rechnen. Die Gesamtkosten für das Projekt auf beiden Teststrecken bis Ende 2026 – einschließlich der Anschaffung von zwei Fahrzeugen und der Betriebsinfrastruktur – veranschlagt Jäger auf rund 2,1 Millionen Euro. Wer was davon in welcher Höhe bezahlen müsste, wenn die Landkreise und die WEB tatsächlich den „autonomen ÖPNV“ ausprobieren wollen, hänge von den konkreten Konditionen eines Förderprogramms ab – und einer finalen Entscheidung der Partner.