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Vereine bereiten Verschmelzung zum Großverein „SC Wangerland“ vor

SC Wangerland Arbeitsgruppe
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe, die die Verschmelzung der Vereine FC Nordsee Hooksiel, Rot-Weiß Tettens und Eintracht Wangerland auslotet: (von links) Tobias Weyerts, Andreas Cassens, Andrew Gilliam-Hill, Christian Doyen, Joachim Guhl, Dieter Gerken und Ingo Bohms. Foto: hol

Wangerland/Hooksiel (2. 11. 2023) – Im Wangerland könnte es bald einen Großverein geben. Die Sportvereine Eintracht Wangerland, FC Nordsee Hooksiel und Rot-Weiß Tettens loten seit Monaten die rechtlichen, sportlichen und wirtschaftlichen Fragen eines Zusammenschlusses aus. Am Ende könnte der „Sportclub Wangerland“ entstehen.

Am Mittwoch Abend stellte eine aus Funktionären der drei Vereine gebildete Arbeitsgruppe in der Oberschule Hohenkirchen den Zwischenstand der Überlegungen vor. Rund 80 Sportlerinnen und Sportler verfolgten die Präsentation, durchweg wohlwollend, und stimmten über ein mögliches Vereinswappen für den SC ab. Im Zentrum des Wappens steht ein stilisiertes Seewiefken. Dazu kommen die Traditionsfarben Rot, Blau, Grün. Dabei wird die Meerjungfrau, das Wahrzeichen der Gemeinde Wangerland, bewusst ohne nackte Brüste gezeigt.

Christian Doyen, Vorsitzender des FCN Hooksiel, schilderte die Vorgeschichte. Bereits seit 2017 nimmt der Fußball-Nachwuchs der drei Vereine, rund 180 Kinder und Jugendliche, als Jugendspielgemeinschaft (JSG) am Spielbetrieb teil. Ab 2020 spielen auch die Herren-Fußball-Teams als Spielgemeinschaft (SG). Aufgrund der guten Erfahrungen nahm man 2021 Gespräche über eine Fusion auf, sagte Doyen. Allerdings habe sich schnell gezeigt, dass die Sache komplizierter ist als gedacht.

Seither trifft sich die Arbeitsgruppe regelmäßig. Juristische und formale Knackpunkte wurden auf einem ganztägigen Workshop bearbeitet, an dem auch Vertreter des Landessportbundes beratend teilnahmen. Ein Ergebnis: Eine Fusion ist teuer und in der Umsetzung schwierig. Angestrebt wird seitdem eine „Verschmelzung“.

Bei einer Verschmelzung gehen zwei Vereine (FCN Hooksiel und RW Tettens) im dritten (Eintracht Wangerland) auf. Allerdings nur dann, wenn drei Viertel der Mitglieder aller drei Vereine dem vorher in notariell begleiteten, außerordentlichen Mitgliederversammlungen zugestimmt haben. Schnell einig sei man sich gewesen, so Joachim Guhl (ET Wangerland), dass der neue Verein nicht von einem der Partner dominiert werden dürfe. Also: Neuer Name, neues Vereinswappen, neue Vereinssatzung, harmonisierte Mitgliedsbeiträge und, und, und. In der Simme, so betont Christian Doyen, komme der „SC Wangerland“ einer Neugründung eines Vereins gleich.

So sehen die Entwürfe für ein neues Vereins-Logo aus. Foto: M. Doyen

Der neue Verein mit 800 bis 900 Mitgliedern wird frühestens Mitte 2024 an den Start gehen können. In allen drei Ursprungsvereinen spielt Fußball eine wichtige Rolle. Aber auch Kampfsport (ETW), Tischtennis (ETW, FCN, RWT), Tennis (FCN), Turnen (RWT), Handball (ETW) und Freizeitsport (FCN) werden angeboten. 

Eine Verschmelzung hätte nach Überzeugung der Arbeitsgruppe eine Fülle von Vorteilen. Zum Beispiel bräuchten Sportler nicht mehreren Vereinen beitreten, wenn sie etwa Kampfsport und Tennis betreiben wollen. Der organisatorische Gesamtaufwand sinke. Zudem sei es schon jetzt schwierig, genug Ehrenamtliche für Vereinsposten zu finden. Wie Ingo Bohms (Sprecher der JSG) ausführte, sind bislang in den Vereinen 39 Funktionäre aktiv, künftig käme man mit 20 aus. „Viele Doppelfunktionen sind entbehrlich.“

Tobias Weyerts (RTW) setzt zudem darauf, dass ein Großverein medial stärker wahrgenommen und mit seinen Wünschen bei Politik und Gemeinde mehr Gehör finden würde. Dass es später im Sportclub Wangerland Rangeleien entlang der alten Vereinslinien geben könnte, erwartet Christian Doyen nicht. „Ich glaube eher, dass wir als Sportler mit dazu beitragen können, dass wir alle stärker als Wangerländer fühlen und handeln.“

TES informiert über Energie-Projekt

Hooksiel (1. 11. 2023) – Die Firma TES lädt zum zweiten Mal zu öffentlichen Veranstaltungen ein, um über den aktuellen Projektstand des „Green Energy Hubs“ in Wilhelmshaven zu informieren. Die Hooksieler Bürgerinnen und Bürger sind dazu für Dienstag, 7. November, ins Gästehaus eingeladen. 

Die Präsentation und Diskussionen an unterschiedlichen, mit entsprechenden Experten besetzten Thementischen, sind von 19 bis 21 Uhr geplant. Anmeldung zu der Veranstaltung sind über die Internetseite des Energiekonzerns unter https://tes-h2.com/de/globale-wirkung/deutschland möglich. Für Speisen und Getränke wird gesorgt sein.

Bereits am Montag, 6. November, ist eine vergleichbare Veranstaltung im Vereinsheim des STV Voslapp an der Flutstraße in Voslapp geplant. Eine weitere wird am Donnerstag, 16. November, im Dorfgemeinschaftshaus in Sengwarden stattfinden. Beginn ist ebenfalls jeweils um 19 Uhr. 

Die Firma TES gehört zu den Unternehmen, die mit Großinvestitionen auf dem Voslapper Groden die Transformation zu einer CO2-freien Energieversorgung vorantreiben wollen. Derzeit arbeitet man unter anderem an einem zweiten LNG-Terminal in Wilhelmshaven, über den Zukunft auf Ammoniak (NH3) importiert werden soll, aus dem man in Wilhelmshaven, in einem Werk neben dem HES Tanklager, Wasserstoff gewinnen will.

Bereits im Frühjahr hatte TES in Hooksiel in einer ersten Veranstaltung über seine Investitionspläne informiert.

Idee für Förderprojekt: „Hooksmeer 2.0“ könnte Attraktivität Hooksiel steigern

Hooksmeer -Grafik
Das Hooksmeer mit den Freizeiteinrichtungen an der Nordseite und einem Wald im Süden. Schon derzeit ist der Karte ein Rundwanderweg zur sehen, der um einen Radweg ergänzt werden könnte. Foto: hol

Hooksiel (30. 10. 2023) – Das Hooksmeer und die umliegenden Freizeitflächen könnten zu einem eigenständigen Naherholungsgebiet werden und damit die touristische Attraktivität von Hooksiel deutlich erhöhen. Das jedenfalls ist die Überzeugung eines Arbeitskreises, den Tobias Geisen ins Leben gerufen hat. Die Fragestellung, mit der sich die Runde beschäftigt hat: Gibt es ein tolles Projekt, für das die Gemeinde Wangerland auf Zuschüsse aus dem Topf für Kohleausstiegs-Strukturförderung des Bundes hoffen könnte.

Projekte fürs Wangerland gesucht

Die Förderung soll die wirtschaftliche Infrastruktur in Regionen wie den Großraum Wilhelmshaven stärken, in denen aus Klimaschutzgründen Kohlekraftwerke vom Netz genommen wurden oder werden. Aus dem mit insgesamt mit 141 Millionen Euro gefüllten Fonds wird bereits ein Wasser-Wald-Zentrum des Wasserverbandes OOWV bezuschusst. Die Stadt Schortens setzt auf Kohle-Mittel für den Ausbau ihres Bürgerhauses, in Wilhelmshaven soll neben anderen Vorhaben der Bau eines Stadtteilhauses gefördert werden. 

Und im Wangerland? Bislang sind dazu noch keine konkreten Überlegungen bekannt. Bürgermeister Mario Szlezak räumte kürzlich vor der Bürgerinitiative Hooksiel Handlungsbedarf ein. Er forderte die Bürger auf, Vorschläge zu machen.

Ein solcher Vorschlag ist das Projekt „Hooksmeer 2.0“. Das Hooksmeer ist bekanntlich vor 40 Jahren im Zuge der Eindeichung des Industriegebiets Voslapper Groden in Wilhelmshaven angelegt worden. Es bietet derzeit Liegeplätze für Sportboote und wird von Surfern, Wasserski- sowie Tretbootfahrern genutzt. Das Gewässer bildet die Verbindung vom Außenhafen zum historischen Sielort. 

Pendelverkehr mit einer Solarfähre

Genau diese Funktion könnte nach Ansicht von Geisen und seinen Mitstreitern deutlich gestärkt werden. Die Idee: Eine von Sonnenenergie angetriebene Fähre pendelt zwischen Außenhafen/Strand und dem Alten Hafen im Ortskern. Zusätzliche Anleger etwa beim Restaurant „Zur Brücke“, an einer neuen Badestelle nahe der Wasserskianlage und an einem Wanderweg im „Hooksieler Wäldchen“ an der Südseite könnte die Fähre sogar zu einer Nahverkehrs-Alternative machen. „Die neue Verbindung zwischen Dorfkern und Strandbereich würde zum Teil die Nutzung von Autos ersetzen.“ 

Leuchtturm und Mountainbike-Bahn

Weitere Teilmaßnahmen des Projektes wären die Sanierung (Elektro-Infrastruktur, Hafenmauer, Toilettenanlage, ausbaggern) beziehungsweise der Umbau des Alten Hafens (Steganlage, bessere Erreichbarkeit der Südseite, barrierefreier Belag), die Einrichtung einer gezeitenunabhängigen Badestelle im Freizeitgelände auf der Nordseite sowie die Schaffung eines geschlossenen Radfahr-Rundweges ums Hooksmeer. 

Leuchtturm Roter Sande

Die Standfestigkeit des Leuchtturms „Roter Sand“ in der Wesermündung ist gefährdet. Außerdem setzt Korrosion dem maritimen Denkmal zu.
Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schirmer

Ideal ergänzt würde das Projekt nach Ansicht des Arbeitskreises durch eine „neue Landmarke“, den Leuchtturm „Roter Sand“. Bekanntlich soll einer der bekanntesten deutschen Leuchttürme in der Wesermündung abgebaut, saniert und an Land wieder aufgestellt werden. Bürgermeister Szlezak hatte kürzlich angeregt, dass dieser neue Standort auch im Wangerland liegen könnte.

Eine hohe Anziehungskraft, gerade für junge Leute, hätte nach Ansicht von Touristikern auch eine Mountainbike-Anlage mit Hindernissen und Sprungelegenheiten im Hooksieler Freizeitgelände. Den Außenhafen aufwerten könnte ein Terminalhaus, in dem Büros für Hafennutzer oder auch Coworking-Räume, also kurzzeitig anmietbare Büros für jedermann, untergebracht werden könnten.

Klar ist dem Arbeitskreis, dass für das Projekt „Hooksmeer 2.0“ noch eine Fülle von Detailfragen zu klären wären, so etwa technische und ökologische Fragen. Aber angesichts einer in Aussicht gestellten Förderquote von 90 Prozent wäre es nach Ansicht von Tobias Geisen auf jeden Fall der Mühe wert, sich damit auseinanderzusetzen.

Anmerkung: „Hooksiel-life“ würde gern Ihre Meinung erfahren. Was halten Sie vom Projekt „Hooksmeer 2.0“? Haben Sie ergänzende Anregungen dazu? Schreiben Sie uns Ihre Ideen und Vorschläge gern unter infos@hooksiel-life.de (Betreff: Hooksmeer).

Verträge und Biotope setzen Grenzen für neue Infrastruktur am Hooksmeer

Biotope am Hooksmeer
Weiden-Sumpfgebüsch, Schilf-Langröhricht, Weiden-Sumpfwald: Die rötlich schraffierten Flächen sind nach Paragraph 30 des Bundesnaturschutzgesetzes streng geschützt. Hinzu kommen weitere Teilflächen mit großer Bedeutung für Pflanzen- und Vogelarten. Grafik: Untere Naturschutzbehörde

Hooksiel (30. 10. 2023) – Schon die erste Recherche zum Projekt „Hooksmeer 2.0“ zeigt: Der Vorschlag der Arbeitsgruppe um Tobias Geisen stößt in Hooksiel auf große Zustimmung – allerdings gibt es auch Vorbehalte und Hindernisse, die bedacht und, wenn möglich, ausgeräumt werden wollen. 

Die landeseigene Hafengesellschaft NPorts, der die Flächen rund ums Hooksmeer gehören, hat „grundsätzlich keine Bedenken“ gegen die Steigerung der Attraktivität des Areals. Vor einer finalen Entscheidung müsse man sich entsprechende Ausbaupläne aber im Detail ansehen.

Die Gemeinde Wangerland verweist auf einen städtebaulichen Vertrag mit der Stadt Wilhelmshaven. Darin wurde festgehalten, dass das „Hooksieler Wäldchen“ auf der Südseite des Hooksmeeres Sperrgebiet und Schutzzone zum Wilhelmshavener Industriegebiet sei, die ausschließlich für Natur- und Landschaft ohne weitere Entwicklungsaufgabe genutzt werden soll. Ausdrücklich solle aus Sicherheitsgründen niemand dazu animiert werden, sich dorthin zu bewegen oder sich längere Zeit in dem Wald aufzuhalten. 

Danach wäre, so Torsten Meuer aus der Bauverwaltung der Gemeinde, ein offizieller Rundweg nicht möglich. Allerdings: Die größte vom Voslapper Groden ausgehende Gefahr bestand über Jahrzehnte in einer oberirdischen Chlorgasleitung. Bei einer Leckage hätte sich eine Chlorwolke bodennah in Richtung Hooksiel bewegen können – und wäre bestenfalls von einem Schutzwall am Rande des Waldes gestoppt worden.

Inzwischen gibt es die Chlorgasleitung nicht mehr. Sie wurde vor Jahren demontiert. Meuer will die aktuellen Veränderungen auf dem Voslapper Groden zum Anlass nehmen, die Schutzfunktion des „Hooksieler Wäldchens“ zu hinterfragen und erneut zu prüfen, inwieweit mit Blick auf die neue Lage der städtebauliche Vertrag einem Rundweg entgegen steht.

Jens Eden von der Unteren Naturschutzbehörde beim Landkreis Friesland sieht eine intensivere Freizeitnutzung rund ums Hooksmeer skeptisch. Der Landschaftsrahmenplan des Landkreises von 2017 weise rund um das Hooksmeer eine Reihe von Artenschutz- und Biotop-Gebiete aus (siehe Karte oben). Diese Gebiete seien im Sinne des Naturschutzes „zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln“. 

Ausdrücklich werde in dem Plan festgehalten, dass auf den Ausbau weiterer Infrastruktur-Einrichtungen verzichtet werden sollte, auch im Bereich der Biotope nördlich des Hooksmeeres. Insbesondere aber für den südlich des Gewässers gelegenen Wald ergibt sich, so Eden, dass „ein Ausbau von Freizeiteinrichtungen wie Wanderwege, Radwege, Schutzhütten durch beziehungsweise in den Waldflächen naturschutzrechtlich nicht genehmigt werden kann“.

Gemeinde stellt alle Ausgaben auf Prüfstand – und plant Steuererhöhungen

Wangerland/Hooksiel (29. 10. 2023) – Die Haushaltslage der Gemeinde Wangerland droht sich in den kommenden Jahren dramatisch zu verschlechtern. Um die Entwicklung zu stoppen oder zumindest abzumildern, will die Gemeindeverwaltung die Politik frühzeitig in die Planung des Haushaltes für 2024 einbinden. 

Im Ausschuss für Wirtschaft, Finanzen und Energie, der am Mittwoch, 22. November, tagt, soll ein freiwilliges Haushalts-Konsolidierungskonzept beraten werden. Das Ziel der darin aufgezeigten Maßnahmen: Einnahmen erhöhen, Ausgaben und – wo möglich – Standards senken sowie die Effizienz erhöhen. Ohne Gegenmaßnahmen steuert die Gemeinde nach Überzeugung der Verwaltung im nächsten Jahr auf ein Millionen-Defizit zu. 

Höhere Gebühren für Betreuung in Krippen?

Zu den Vorschlägen, mit denen sich die Ratsmitglieder auseinander setzten müssen, gehören unter anderem Steuererhöhungen von 10 bis 30 Prozent: Grund-, Gewerbe-, Zweitwohnungs-, Vergnügungs- und Hundesteuer. Hinzu kommen könnte die Erhöhung von einer Reihe von Gebühren, etwa für die Kinderbetreuung in Krippen oder fürs Parken. 

Insgesamt schätzt die Verwaltung das Konsolidierungs-Potenzial bei den Einnahmen auf 1,2 Millionen Euro (bei bisherigen Gesamteinnahmen von rund 8,6 Millionen Euro). Auf der Ausgabenseite gibt es offenbar wenig Einsparmöglichkeiten. Im Gegenteil. Unter anderem aufgrund der hohen Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst rechnet die Gemeinde allein bei den Personalkosten mit einer Steigerung von 1,1 Millionen Euro.

Kaum freiwillige Leistungen

Der erste Blick beim Sparen fällt in Kommunen stets auf die freiwilligen Leistungen, also Ausgaben, zu die Gemeinde nicht verpflichtet ist. Im Wangerland ist da aber nicht viel zu holen. Der Anteil der freiwilligen Ausgaben an den Gesamtaufwendungen betrage lediglich drei Prozent, erläutert de Verwaltung in den Beratungsunterlagen für den Finanzausschuss. „Eine Streichung von freiwilligen Leistungen ist kaum mehr möglich.“

Geprüft wurden in diesem Zusammenhang unter anderem die Aufwendungen für das Muschelmuseum und das Künstlerhaus in Hooksiel. Beide scheinen aber vor dem Rotstrich sicher zu sein. Die Eintrittsgelder im Muschelmuseum decken zumindest die Personalkosten. Und das Künstlerhaus sei als sehr beliebte kulturelle Einrichtung nicht wegzudenken. Der Zuschussposten hier: rund 36 000 Euro im Jahr. Zur Konsolidierung der Gemeindekasse beitragen soll aber der FC Nordsee Hooksiel. Der Sportverein muss mit einer Erhöhung seines Energiekostenanteils im von ihm mitgenutzten „Stelzengebäude“ rechnen.

Hoffnung auf Einmaleffekte

Die Liste von Maßnahmen, mit der sich die Politik darüber hinaus auseinander setzen muss, ist lang. Einige Bespiele: Kann interkommunale Zusammenarbeit die Effizienz erhöhen? Wie lange müssen Straßenlaternen leuchten? Wie groß muss der Rat sein? Kann die Bäderstraße in Hooksiel Landesstraße werden? In welchen Vereinen- und Verbänden muss die Gemeinde wirklich Mitglied sein? Wie teuer darf ein Blumenstrauß bei einer Ehrung werden? 

Einige Einmaleffekte, so die Hoffnung, könnten die Haushaltslage ein wenige entschärfen: der Verkauf der Rundinsel im Wangermeer in Hohenkirchen etwa oder die Veräußerung des alten Feuerwehrgerätehauses am Alten Hafen in Hooksiel. Einnahmen könnte die Gemeinde auch durch die Umwidmung nicht mehr benötigter Sportplätze in Bauland erzielen.

Das freiwillige Konsolidierungs-Konzept wäre eine Selbstverpflichtung des Rates, ein Art Handlungsanweisung für die Verwaltung. Die Debatte im Finanzausschuss soll in einen Ratsbeschluss im Dezember münden. Die eigentlichen Klausurberatungen für den Haushalt 2024 erfolgen dann im Frühjahr kommenden Jahres.

Riesigen Kraftstoff-Tank ausgebuddelt

Tankstelle Hooksiel
Die Sanierungsarbeiten an der Hooksieler Tankstelle schreiten voran. Inzwischen wurde ein großer Kraftstofftank aus dem Untergrund gehoben. Foto: hol

Hooksiel (28. 10. 2023) – Die Arbeiten an der Hooksieler Tankstelle kommen zügig voran. Wie berichtet, ist die Heinrich Albers OHG als Betreibergesellschaft seit Mitte Oktober dabei, die komplette Tanktechnik zu erneuern. Dazu gehört offensichtlich auch ein Teil der unterirdischen Infrastruktur. 

Seit Ende der Woche ist das eigentliche Tankstellen-Gelände komplett abgesperrt. Auf dem Areal liegt ein riesiger Kraftstofftank, der aus dem Untergrund gehoben wurde. Parallel dazu laufen technische Arbeiten an den Tanksäulen.

Aufgrund der laufenden Arbeiten bleibt die Tankstelle bis voraussichtlich Ende November geschlossen. Betroffen davon ist auch der Verkaufsraum des Tankshops einschließlich der Waschstraße und der Postfiliale. 

Weiterhin geöffnet hat die Filiale der Bäckerei Ulfers-Eden. Da die eigentliche Zufahrt versperrt ist, müssen Kundinnen und Kunden auf dem Weg zur Bäckerei einen ausgeschilderten Weg rund um die Tankstelle nehmen. 

Weg frei für die Windenergie: Erneuerte Anlagen können deutlich größer werden

Windrad
Die meisten älteren Windkraftanlagen im Wangerland Mesen bis zur Rotorspitze um die hundert Meter. Im Rahmen des Repowerings installierte Neuanlagen könnten gut doppelt so hoch werden. Foto: hol

Hooksiel/Wangerland (27. 10. 2023) – Windenergie ist eine der Säulen der Energiewende. Neben dem Bau von einer Reihe von Offshore-Windparks auf hoher See soll auch die Windkraft-Ausbeute an Land deutlich erhöht werden – unter anderem durch das Erneuern alter Windkrafträder.  Auch in der Gemeinde Wangerland erwägen eine Reihe von Windmüllern das so genannte „Repowering“ ihrer mehrere Jahrzehnte alten Anlagen. Neue Konverter haben eine zum Teil zehnfach höhere Nennleistung. 

Repowering auch in Fremdenverkehrszone möglich

Wie der Landkreis Friesland als Genehmigungsbehörde bestätigt, hat der Gesetzgeber die Rahmenbedingungen dafür in diesem Jahr erheblich erleichtert. So sind zum Beispiel Repower-Vorhaben – anders als die Planung neuer Windparks – ohne eine Bauleitplanung der Standort-Gemeinde möglich. Und: Repower-Anlagen können auch in Gebieten im Außenbereich aufgestellt werden, in denen die jeweilige Gemeinde eigentlich andere Entwicklungsabsichten Zwecke geplant hat. 

Wie der Landkreis bestätigt, gelten die vereinfachten Repower-Regelungen auch für überplante Gebiete. Hier müssten aber die Belange der Raumordnung und der Bauleitplanung mit abgewogen oder in Einklang mit überregionalen Planungen wie etwa für den Bau von Energietrassen gebracht werden. Im Klartext heißt das fürs Wangerland: Auch die in der „Fremdenverkehrlichen Schwerpunktzone“ zwischen Hooksiel und Horumersiel stehenden Einzelanlagen können durch effizientere Neuanlagen ersetzt werden – wenn sich Investoren finden, die die Investition von fünf oder auch sechs Millionen Euro aufbringen und riskieren wollen. 

Deutlich verkürzte Genehmigungsfristen

Aktuell lägen zwar noch keine Anträge von Investoren auf Repowering aus dem Wangerland vor, teilte der Landkreis auf Anfrage von „Hooksiel-life“ mit. Allerdings gäbe es drei Anträge auf Vorbescheide für entsprechende Projekte nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz.

Eine EU-Verordnung zum Windkraft-Repowering schreit etwa deutlich verkürzte Genehmigungszeiträume vor. Die maximale Bearbeitungsdauer ist auf sechs Monate festgeschrieben. Artenschutzprüfung und Umweltverträglichkeits-Prüfungen für die Neuanlagen können als so genannte „Delta-Prüfungen“ durchgeführt werden, bei denen nur die Unterschiede zur Altanlage und den bei deren Genehmigung eingereichten Unterlagen ermittelt werden müssen. Zu bewerten sei nur noch die zusätzliche Belastung durch die neue, moderne, aber zum Teil auch deutlich höhere Anlage, bestätigt der Landkreis. 

Investoren entscheiden über Leistungsstärke

Über Leistungsstärke und Höhe der neuen Anlage entscheidet allein der Investor. Allerdings, so der Landkreis, müssten natürlich die Genehmigungs-Voraussetzungen erfüllt sein. So seien auch künftig die Grenzwerte etwa für Schallemissionen und Schattenwurf einzuhalten. Den so genannten „Disco-Effekt“ durch Windräder etwa müssen Anwohner maximal 30 Minuten am Tag oder bis zu acht Stunden im Jahr dulden.

Zu den zu erwartenden Belastungen von Anwohnern müssen die Investoren Gutachten bei der Genehmigungsbehörde einreichen. „Diese Gutachten werden zusätzlich von Fachpersonal gewürdigt“, versichert der Landkreis. „In der Konsequenz werden gegebenenfalls entsprechende Abschaltungen gefordert. Diese orientieren sich an den maximal zulässigen Immissionen.“ Eine Beteiligung der Öffentlichkeit ist für die Genehmigungsverfahren nicht zwingend vorgesehen.

Geringerer Abstand zu Wohnhäusern?

Dabei kann es zu kniffligen Fällen kommen. Der Grund: Die neuen Anlagen müssen nicht exakt am alten Standort gebaut werden. Die neue Windturbine, die durchaus 200 bis 250 Meter hoch sein kann, darf bis zum Zweifachen ihrer Gesamthöhe von der Altanlage entfernt stehen. Damit könnte sich der Abstand zu benachbarten Wohnhäusern erheblich verringern. 

Dichter als die zweifache Anlagenhöhe dürfen Windräder auf keinen Fall an Wohnhäuser heranrücken. Beträgt der Abstand zu den Wohnhäusern aber noch mehr als die dreifache Höhe der Windkraftanlage, geht die Rechtsprechung davon aus, dass der Konverter keine „erdrückende Wirkung“ haben kann. Eine Einschätzung, die Betroffene möglicherweise anders sehen.

Allerdings, so bestätigt der Landkreis, werden im Rahmen des Repowerings keine zusätzlichen Windräder installiert werden. „Nach derzeitig geltender Rechtslage können an einem Altstandort keine ergänzenden Anlagen entstehen“

Erleichterungen auch für Windparks

Erleichtert worden ist auch die Möglichkeit, schon bestehende Windparks zu erweitern oder zu modernisieren, die in durch die Raumordnungs- und Bauleitplanung abgesicherten Gebieten stehen. Soweit diese Flächen nicht in einem Naturschutzgebiet oder einen Natura-2000-Gebiet liegen, entfällt bei einem Repowering des Windparks die Pflicht zur Artenschutz- und Umweltverträglichkeitsprüfung komplett. Vorausgesetzt die Investoren stellen ihre Anträge bei der Genehmigungsbehörde bis Mitte 2024.

Führerscheine für den Reiternachwuchs

RuF Hooksiel Reitabzeichen
Glückliche Gesichter beim RuF Hooksiel: Richter, Trainerinnen und Reiterinnen bei der Übergabe der Abzeichen und Urkunden. Foto: Elsbeth Noatzsch

Hooksiel (26. 10. 2023) – Beim Reit- und Fahrverein (RuF) Hooksiel haben 22 Reiterinnen erfolgreich die Prüfungen zur Abnahme des „Pferdeführerscheins Umgang“ sowie der Reitabzeichen (RA) 9,7,6 und 4 abgelegt.

Die Abzeichen 7 und 6 sind Motivationsabzeichen, sich ständig im sportlichen und alltäglichen Umgang mit dem Partner Pferd weiterzubilden. Ist man im Besitz dieser beiden Abzeichen, so ersetzt das die Abnahme des Pferdeführerscheins. Beim RA 9 müssen die Teilnehmer ohne Longe oder Führzügel reiten und bereits schon etwas galoppieren können. Das RA 4 ist die Voraussetzung für die Teilnahme an Turnieren der Klasse L und bildet die Grundlage, in die Leistungsklasse 5 aufsteigen zu können.

Die Reitlehrerinnen Anja Stiller, Freya Heinen, Inge Martens, Monika Gruchalla und Hildburg Reiners haben die Prüflinge bereits während des regulären Reitunterrichts auf die Abzeichen-Prüfungen vorbereitet. Während der Ferien standen eine Woche lang die kompakten theoretischen Unterrichtseinheiten in der Dressur, dem Springen sowie der Bodenarbeit an. Diese Schulungen übernahmen Melanie Lüttge, Frauke Janßen und Alina Frerichs.

Letztlich überzeugten die Reiterinnen die Richter Reiner Guschke und Ralf Ulfers sowohl von ihrem theoretischen Wissen als auch ihrem praktischen Können und meisterten ihre Prüfungen erfolgreich. Zum Abschluss des Tages erhielten alle Teilnehmerinnen ihre Urkunden und Abzeichen:.

Pferdeführerschein Umgang: Birgit Kattner, Evke Kattner, Lina Becker, Michelle Habben, Ella-Sophie Haschen, Greta Künken, Mattea Lange, Greta van der Meer, Fenna Peters, Jolina Taddigs, Johanna Taddigs, Jule Schröder, Jolanda Buscher, Emma Karst

RA 9: Leonie Fricke, Hannah Lohmann;  RA 7: Nantke Becker, Lina Becker, Michelle Habben, Ella-Sophie Haschen, Jasmin Ihnken, Amelie Kanning, Ruth Kalthöfer, Greta Künken, Mattea Lange, Greta van der Meer, Fenna Peters, Jelena Taddigs, Evke Kattner, Jule Schröder; RA 6: Jolanda Buscher, Emma Karst; RA 4: Anna-Lena Lambertus

„Little Joe“ verstärkt die Arbeitsgruppe

E-Lastendreirad
Künftig kann die Arbeitsgruppe Hooksiel Geräte und Material per E-Lastendreirad zur Einsatzstelle fahren. Am Lenkrad von „Little Joe“ demonstriert Henning Gieseke die Funktionsweise des Fahrzeugs. Foto: hol

Hooksiel (25. 10. 2023) – Die Hooksieler Arbeitsgruppe ist künftig noch mobiler. Heute stellte Henning Gieseke seinen Mitstreitern nach dem wöchentlich angesetzten Arbeitsdienst ein dreirädriges Gefährt vor, das der Gruppe ab sofort zur Verfügung steht: ein elektrobetriebenes Lastendreirad der Firma „Volta“. Interne Bezeichnung: „Little Joe“ 

Vorn Motorrad, hinten Ladefläche mit einer Traglast von 275 Kilogramm. Alles knallrot. Der Fahrer hat einen Helm zu tragen, da das Gefährt bis 45 Stundenkilometer schnell fahren kann. Als Sponsoren hat die Arbeitsgruppe die Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) gewonnen – und ihren Sprecher Bruno Bölts, der als Zusatzausstattung einen Stromerzeuger spendete.

Bislang war die Arbeitsgruppe allein auf einen von der Wangerland Touristik zur Verfügung gestellten Kleintransporter der Marke „Ape 50“ angewiesen. „Jetzt sind wir noch flexibler“, freut sich Henning Gieseke. „Und natürlich kommt an die Seiten noch der Schriftzug ,Arbeitsgruppe‘ dran.“ 

Die Arbeitsgruppe Hooksiel ist erst kürzlich für ihre 25-jähriges Engagement für ehrenamtliche Arbeitseinsätze in und für den Sielort ausgezeichnet worden.

Gefällte Bäume sollen ersetzt werden

Hooksiel (25. 10. 2023) – Mitarbeiter des Bauhofes der Gemeinde Wangerland haben am Pakenser Altendeich an der Straße stehende Eschen gefällt. „Die vier Bäume sind ausgegangen und werden durch fünf Neuanpflanzungen ersetzt“, teilte Torsten Meuer von der Bauverwaltung der Gemeinde mit.

Die Bäume standen am Ortseingang, nahe des Kreisverkehrs. Ihr schlechter Zustand war offenkundig. So war etwa die Rinde bereits großflächig beschädigt. Möglicherweise haben die Bäume unter Bauarbeiten auf den nebenliegenden Grundstücken gelitten, vermuten Anwohner.

„Mit den Verursachern sind wir schon länger deswegen im Gespräch“, so Meuer. „Inwieweit die Kosten für die Bäume übernommen werden, ist in der Klärung.“ Für die Gemeinde sei es zunächst einmal wichtig gewesen, die unfallträchtigen und unansehnlichen Bäume am Ortseingang zu ersetzen. Der Zeitpunkt der Fällaktion ist möglicherweise genau richtig gewählt worden. Ob die Eschen den Sturm Ende vergangener Woche überstanden hätten, ist fraglich.