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Beiträge veröffentlicht in “Tourismus”

Erneuter Anlauf für „Schollenbraten im Watt“

Schillig (25. 8. 2025) – Es geht noch einmal ins Watt. „Die Seesterne“, eine Kooperation von gastronomischen Betrieben aus dem ganzen Wangerland, lädt für Donnerstag, 28. August, zum letzten Mal in dieser Saison zum „Schollenbraten im Watt“ ein.

Schollenbraten im Watt vor Hooksiel
Maritimes Ambinente und leckere Schollen. Darauf dürfen sich die Gäste der „Seesterne“ in Schillig freuen. Foto: hol

Das kulinarische Spektakel findet diesmal ab 11 Uhr am Strand von Schillig statt – in der Hoffnung auf trockenes Wetter. Im Juli war die Veranstaltung witterungsbedingt noch ausgefallen. Zwischenzeitlich wurden die Essen- und Getränkezelte bereits am Strand von Hooksiel aufgebaut. Mit gutem Erfolg. Die Dauer der Schollen-Aktion am Donnerstag hängt von der Tide ab. 

Kommentar: Gemeinde und Leistungsträger müssen endlich ihre Hausaufgaben machen

Von Gerd Abeldt

Hooksiel (23. 8. 2025) – Es wird höchste Zeit, dass die Gemeinde Wangerland eine touristische Zukunftsstrategie entwickelt. Jetzt! Und nicht erst nach den Kommunalwahl im kommenden Jahr, und auch nicht erst nach dem Ende der finanziellen Schieflage der Wangerland Touristik GmbH (WTG). 

Wenn in den vergangenen Tagen eines klar geworden ist: Die gemeindeeigene WTG wird nach dem hoffentlich erfolgreichen Abschluss der „Insolvenz in Eigenregie“ völlig anders aussehen als bislang. Der Verkauf des Immobilienbesitzes und ganzer Betriebsteile hat begonnen – und wird weiter gehen. Das ist das erklärte Ziel von Geschäftsführung und des Gläubigerausschusses.

WTG wird sich komplett verändern

Nachdem man einen Investor für den Campingplatz Hooksiel (samt Hallenwellenbad) und Interessenten für die Strandkorb-Bewirtschaftung gefunden hat, werden aller Wahrscheinlichkeit nach auch der Campingplatz in Schillig, die „Friesland-Therme“ und das Thalasso Meeres Spa, in Horumersiel, vielleicht auch der Sitz der Kurverwaltung sowie das Gästehaus Hooksiel ins Verkaufs-Schaufenster gestellt werden. 

Ob sich jeweils Investoren finden, wird sich zeigen. Klar ist aber, dass die WTG ein völlig anderes Unternehmen werden wird – weg vom Immobilienverwalter, hin zu Tourismus-Dienstleister und Marketing-Zentrale. 

Gemeinde hat als Unternehmer versagt

Das operative Tourismusgeschäft soll privatisiert werden. Gut so. Die WTG und die Gemeinde Wangerland als ihr einziger Gesellschafter haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass sie nicht in der Lage sind, die betriebswirtschaftlichen Herausforderungen einer Branche im Umbruch zu meistern.

Beleg dafür ist nicht nur das Desaster um den Bau des Thalasso-Zentrums, dessen Baukosten sich bekanntlich verdreifachen haben. Schon zuvor fehlte die Kraft, und der politische Wille, zur Neuausrichtung der WTG. So schreckte man nach Protesten vor dem Bau eines 4-Sterne-plus-Hotels in Horumersiel zurück, das als Ergänzung zu einem Thalasso-Tempel zwingend notwendig wäre. In Hooksiel verliefen die Bemühungen der WTG nach Vorbehalten in der Politik im Sande, die Zukunft des Hallenwellenbades durch einen privaten Hotelinvestor abzusichern. Der Verkauf des von der WTG ohnehin ungeliebten Gästehauses scheiterte am Widerstand der Bürger, auch weil eine groß angelegte Seniorenanlage nicht vermittelt werden konnte

WTG zwischen Wunschdenken und Überforderung

Hinzu kommt, dass die Gemeinde ihre Tourismus-Tochter immer wieder mit Dingen überforderte, die politisch gewünscht, aber wirtschaftlich fragwürdig waren. Was soll die WTG mit einem Acker in Tettens, auf dem potenziell einmal ein Campingplatz entstehen könnte? Warum steckte die WTG zwei Millionen Euro in der Bau der Brücke über das Wangermeer in Hohenkirchen, statt mit dem Geld eine Rücklage für absehbar notwendige Sanierungen an den Campingplätzen oder in den Bädern zu bilden?

Der Eindruck, der sich aufdrängt: Die Marschrichtung der WTG ist viel zu lange vom Wunschdenken in Politik und Geschäftsführung bestimmt worden und nicht von wirtschaftlichen Notwendigkeiten. Das dürfe sich bei einer Privatisierung weiter Teile des Unternehmens ändern. Wobei natürlich das Risiko besteht, dass nicht jeder Investor zwingend ein guter Unternehmer ist, und vor allem: dass nicht jedes auf Rendite bedachte Privatunternehmen bei seiner Kapitalanlage auch die Belange der Bürger und der anderen touristischen Leistungsträger im Gemeindegebiet im Blick hat. 

Zukunftsstrategie zwingend erforderlich

Um so wichtiger ist eine touristische Zukunftsstrategie der Gemeinde. Hier muss der öffentliche Rahmen für private Investoren abgesteckt werden, etwa durch entsprechende Bebauungspläne. Wohl wissend, dass Tourismus die einheimischen Bürgerinnen und Bürger auch nicht überfordern darf. Nicht jeder sieht in der Ferienwohnung nebenan eine Bereicherung seines Umfelds. 

Was kann und soll mit zum Verkauf stehenden WTG-Immobilien passieren? Sind neue Hotels erwünscht? Wo und in welcher Größenordnung? Will und kann die Gemeinde zumindest ein öffentliches Hallenbad absichern – als Wirtschaftsförderung für den Tourismus, aber auch als Daseinsvorsorge für die Wangerländer Bürger? Fragen über Fragen, auf die die Kommunalpolitik Antworten finden muss. 

Leistungsträger brauchen gemeinsame Stimme

Gut beraten sind die demokratisch legitimierten Gemeindevertreter, wenn sie bei der Suche nach dem richtigen Kurs die lokalen Akteure wie Hoteliers, Gastronomen, Vermieter, aber auch Seebade- und Gewerbevereine intensiv mit einbindet und deren Knowhow nutzen. Dafür braucht es kein Stimmrecht der „Leistungsträger“ im nur beratenden Tourismusausschuss des Rates und auch keine Sitze in der WTG-Lenkungsgruppe, deren Einfluss aller Voraussicht nach in Zukunft ohnehin deutlich abnehmen wird.

Viel wichtiger wäre eine regelmäßige Kommunikation zwischen Politik und Leistungsträgern auf Augenhöhe, geprägt von Respekt und überlappenden Interessen. Der Tourismus ist nun einmal der wichtiges Wirtschaftszweig und bedeutendste Arbeitgeber in der Gemeinde. Dafür müssten die betroffenen Unternehmen, Vereine und Verbände, die derzeit auf zumeist auf Ortsebene – in Hooksiel, Horumersiel-Schillig, Minsen und Hohenkirchen – agieren, aber endlich mit einer Stimme sprechen. 

Auch die Leistungsträger müssen ihre Hausaufgaben machen und Barrieren überwinden. Erst der Zusammenschluss zu einem Tourismus-Verein fürs ganze Wangerland garantiert einen wirkungsvolleren Zugang zur Politik und entsprechenden Einfluss auf die künftige Tourismusstrategie der Gemeinde. 

Die meisten Gäste buchen Ferienwohnung oder Campingplatz

Wangerland (22. 8. 2025) – Die Urlauberzahlen im Wangerland lagen mit Stand Ende Juli auf dem Niveau des Vorjahres. Das sagte Tim Schönfeld, Statistik- und Digitatlisierungs-Manager bei der Wangerland Touristik GmbH (WTG) vor dem Tourismusausschuss des Rates der Gemeinde Wangerland. 

Das Wangerland steht bei den Urlaubern hoch im Kurs. Am Hooksieler Badestrand war es während der Ferien zweitweise richtig voll. Foto: hol

Grundlage der Auswertung sind die Meldedaten bei der WTG. Die Übernachtungszahlen waren danach gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert, ebenso die Anteile der Übernachtungsarten (Hotel, Ferienwohnung, Campingplatz). Feststellbar sei aber, dass Buchungen von Unterkünften deutlich kurzfristiger erfolgt seien.

Die Auswertung der Zahl der anwesenden Gäste an einzelnen Tagen habe ergeben, so Schönfeld, dass die Besucherzahlen vor allem in den Sommerferien deutlich höher waren. Eine Ursache dafür könne sein, dass die Ferien, insbesondere die Osterferien, günstiger gelegen hätten. Auffällig sei auch, dass die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die bislang im Wangerland in 2025 Urlaub gemacht hätten, im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sei. Genaue Gründe dafür ließen sich der Statistik nicht entnehmen. 

Aus den statistischen Daten lasse sich zudem gut erkennen, dass die verschiedenen Unterbringungsarten in den Wangerländer Urlaubsorten eine unterschiedlich starke Rolle spielen. So werden Ferienwohnungen vornehmlich in Horumersiel-Schillig und in Hooksiel angeboten. Bei den Hotelübernachtungen liegt Hooksiel aber deutlich hinter Horumersiel-Schillig, Hohenkirchen und Minsen-Förrien zurück. Insgesamt übernachtet der Großteil der Gäste im Wangerland aber in Ferienwohnungen bzw. -häusern oder auf den Campingplätzen. 

Mehr Know-how für WTG aus Tourismuswirtschaft und Vereinen?

Wangerland/Hooksiel (21. 8. 2025) – Die so genannten touristischen Leistungsträger wollen mehr Einfluss auf Entscheidungen der Wangerland Tourist GmbH (WTG). Mit der aktuellen wirtschaftlichen Schieflage des gemeindeeigenen Unternehmens hat sich bei den Vereinen, Verbänden und Tourismusunternehmen der Eindruck verstärkt, dass die WTG besser aufgestellt wäre, wenn sie die in ihren Reihen vorhandene Kompetenz nutzen würde. 

Beirat bietet seine Hilfe an

Heiko Manott, Vorsitzender des mit Vertretern von Verbänden (Seebade-, Gewerbe-, Fremdenverkehrsvereine, Dehoga) besetzten Beirates bei der WTG: „Wir wollen helfen und unser Wissen einbringen – natürlich auch, weil unsere Unternehmen und viele Arbeitsplätze vom Tourismus abhängen.“

Im Namen es Beirates haben Mario Krar und Heiko Manott (beide Horumersiel) einen Antrag eingebracht, der am Mittwochabend im Tourismusausschuss des Gemeinderates beraten wurde. Die Gemeinde ist alleinige Gesellschafterin der WTG, die sich derzeit in einer „Insolvenz in Eigenregie“ befindet. Üblicherweise werden die Geschicke des Unternehmens vom Rat als Gesellschafterversammlung und von einer zehnköpfigen „Lenkungsgruppe“, einer Art Aufsichtsrat, begleitet, die mit Ratsmitgliedern besetzt ist. Aktuell liegen die Geschicke des Unternehmens aber ausnahmslos bei der Geschäftsführung, einem vom Gericht bestellten Sachwalter und dem Gläubigerausschuss.

Praxisnähe würde Akzeptanz erhöhen

Der beratende Beirat, der sich in der Vergangenheit nicht wirklich ernst genommen fühlte, wünscht sich regelmäßige Informationen und ein formelles Mitspracherecht etwa bei wesentlichen wirtschaftlichen und strategischen Entscheidungen zur touristischen Entwicklung des Wangerlandes, etwa bei Infrastrukturprojekten, Abgaberegelungen und Investitionsvorhaben. Mit dem vorhandenen kaufmännischen und touristischem Knowhow und der Praxisnähe der Mitglieder könnte die WTG gestärkt und die Akzeptanz von Entscheidungen verbessert werden.

Thalasso vor Eröffnung
Hätte eine stärkere Beteiligung von Tourismus-Praktikern an den Entscheidungen der WTG vielleicht das Finanz-Desaster beim Bau des Thalasso Meeres Spa in Horumersiel verhindern können? Archiv-Foto: hol

Die Gemeindeverwaltung den Antrag inzwischen rechtlich geprüft. Nach den Worten von Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) ist es mit der niedersächsischen Kommunalverfassung nicht vereinbar, wenn nicht durch allgemeine Wahlen legitimierte Bürger einen Sitz mit Stimmrecht im Tourismusausschuss bekämen. Als beratendes Mitglied ist der Beirat bereits durch Manott im Ausschuss vertreten. 

Zwei Sitze in der Lenkungsgruppe?

Szlezak regt in einer von ihm persönlich formuliertem Beschlussvorschlag an, dem Beirat zwei Sitze mit beratender Funktion in der Lenkungsgruppe der WTG zuzugestehen. Die Vertreter müssten dann aber eine Verschwiegenheitserklärung abgeben. Nach Ansicht des Bürgermeisters wäre die nicht-öffentlich tagende Lenkungsgruppe das geeignete Gremium, „um eine vertrauensvolle, aber strukturierte Zusammenarbeit mit Vertreterinnen und Vertretern der lokalen Tourismuswirtschaft zu ermöglichen“.

Politik: Antrag kommt zu früh

In den Ratsgruppierungen sieht man zumindest teilweise anders. Einvernehmlich stellten die Ausschussmitglieder fest, dass der Vorstoß zu früh komme. „Während der laufenden Insolvenz ist auch die Lenkungsgruppe nur eine Art Zuschauer der Sanierung der WTG“, sagte Angelika Kirschner (Grüne). Ebenso wie Arndt Lowien (CDU) meldete sie zudem Zweifel an, ob die Lenkungsgruppe überhaupt das richtige Beteiligungsgremium sei. „Wir als Ratsmitglieder bekommen noch nicht einmal Protokolle von den Satzungen der Lenkungsgruppe.“

Lowien plädiert dafür, abzuwarten bis klar sei, wohin die Reise der WTG nach dem Ende der Insolvenz geht – vielleicht werde daraus ja ein Verein, eine Genossenschaft oder eine GmbH, an der sich auch die Tourismuswirtschaft beteiligen kann. „Dann könnten Sie mitentscheiden, müssten aber auch mit Verantwortung tragen – auch im rechtlichen Sinne.“

Beirat will für alle Orte sprechen

Viola Dorow (SPD) wollte wissen, wie der Beirat denn seine Lenkungsgruppen-Mitglieder bestimmen wolle? Was wäre, wenn zwei Vertretet aus Horumersiel kämen und keiner aus Hooksiel? Und müsste nicht auch Hohenkirchen vertreten sein? Manott verwies darauf, dass der Beirat sich als Tourismus-Vertretung des gesamten Wangerlandes verstehe. Die Vertreter würden intern gewählt. Allerdings, so räumte er ein, wäre es nicht einfach, wenn die Vertreter zur Verschwiegenheit verpflichtet würden, also auch intern den anderen Beiratsmitgliedern nicht über ihre Erkenntnisse berichten dürften. 

Wie dringlich das Thema ist, betone Krar mit Hinweis auf die bevorstehende Schließung der „Friesland-Therme“ in Horumersiel. „Das ist ein massiver Schlag gegen den Tourismus im Wangerland – und wir reden über Möglichkeiten zur Saisonverlängerung.“

Der Ausschuss votierte einstimmig dafür, die Beratung über das Themen zunächst um ein viertel Jahr zu verschieben. Manott bot allen Fraktionen und Gruppen im Rat Gespräche mit dem WTG-Beirat an. 

Von Hooksiel nach Helgoland: Nächste Fahrt am 29. August

Hooksiel (20. 8. 2025) – Die Saison der Ausflugfahrten von Hooksiel nach Helgoland steht in diesem Jahr unter keinem guten Stern. Heute hat die Reederei Alder-Eils die Helgolandfahrten mit dem „Adler Cat“ für Freitag, 22. August, abgesagt. Der Grund: Die Wettervorhersage von erheblichem Seegang aus. 

„Alle bereits gebuchten Tickets werden erstattet“, versichert die Reederei. „Die Gäste, die bei uns online gebucht haben, erhalten den gezahlten Fahrpreis automatisch auf das bei der Buchung genutzte Zahlungsmittel zurück. Alle anderen Gäste wenden sich bitte an die Vorverkaufsstelle, bei der die Tickets gekauft wurden.“

Die Helgoland-Saison gestaltet sich zumindest aus Hooksieler Sicht insgesamt als schwierig. Nach dem Ausfall des Seebäderschiffes „Fair Lady“ hat die Reederei den Katamaran „Adler Cat“ als Ersatzschiff von Wilhelmshaven und Hooksiel eingesetzt. Ab Hooksiel gibt es aber nur noch sehr wenige Fahrten: die nächste übrigens am Freitag, 29. August. Dann legt das Schiff um 8.30 Uhr am Außenhafen ab.  Weitere Informationen auf der Internetseite der Reederei unter „Fahrplanänderungen“.

Frisch gebratene Schollen locken Hunderte ins Hooksieler Watt

Hooksiel (14. 8. 2025) – Eines ist sicher: Heute um 17 Uhr stehen die Fisch-Verkaufsstände nicht mehr vor dem Strand in Hooksiel. Dort, wo die acht Wangerländer Gastronomen der Kooperation „Die Seesterne“ seit 11 Uhr Schollengerichte gezaubert haben, plätschert dann wieder das Wasser der Jade.

Aus der Pfanne auf den Teller. Die Wangerländer Gastronomen der „Seesterne“ bereiten die Schollen vor den Augen ihrer Kunden zu. Foto: hol

Das „Schollenbraten im Watt“ zog heute bei bedecktem Wetter zahlreiche Einheimische und Gäste an den Strand. Schon am frühen Morgen hatten die Gastronomen mit ihren Mitarbeitern die Stände und Zelte aufgebaut sowie die benötigen Waren bereitgelegt: Teller, Besteck, Getränke, Schollen, Kartoffelsalat, Dipp und – besonders wichtig – Zitronen, deren Saft man über die gebratenen Schollen träufelt. 

An die 1000 Schollen-Liebhaber wurden erwartet. Die drei Verkaufsstände konnten die Kunden durch den Schlick nur barfuß erreichen. Direkt am Strand waren Sitzbänke und Tische aufgebaut, an denen die Gerichte verspeist wurden. Dazu spielte ein Shanty-Musiker mit Schifferklavier maritime Klänge aus den Weiten der See. Auch von Fischern, die Schollen fangen. Direkt vor dem Strand ….

„Friesland-Therme“ ist erneut geschlossen

Horumersiel (4. 8. 2025) – Die „Friesland-Therme“ in Horumersiel ist wieder geschlossen. Wie die Wangerland Touristik GmbH (WTG) heute mitteilte, habe es erneut einen technische Defekt an der Heizungsanlage des Bades gegeben. Deshalb werde die „Friesland-Therme“ bis auf Weiteres geschlossen bleiben. Als Alternative steht das Meerwasser-Hallenwellenbad in Hooksiel zur Verfügung.

„Leider ist derzeit noch nicht absehbar, wie lange die Schließung andauern wird“, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens. Betroffen seien auch die verschiedenen Kurse, die in dem Bad üblicherweise angeboten werden. Auch sie könnten während der vorübergehenden Betriebspause nicht stattfinden.

Die „Friesland-Therme“ war bereits in der vergangenen Woche nach einer Verpuffung in der Heizungsanlage geschlossen gewesen. Im Laufe der Woche hatten dann Techniker einen neuen Heizkessel, allerdings mit verminderter Kapazität, eingebaut. Am Freitag war der Schwimm- und Saunabetrieb wieder freigegeben worden. Die WTG bittet die betroffenen Badegäste um Verständnis.

„Wir verhandeln mit Investoren, die die touristischen Angebote fortführen wollen“

Wangerland (1. 8. 2025) – Die Gemeinde Wangerland und die Wangerland Touristik GmbH (WTG) wollen die so genannten Leistungsträger, also Hoteliers, Gastronomen, Vermieter und Vertreter von Vereinen, künftig in Tourismus-Fragen stärker einbinden. Das war eines der Ergebnisse eines Gesprächsabends, zudem Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) und Torsten Riedel, Geschäftsführer der insolventen WTG nach Horumersiel auch auf Anregung der CDU-Wangerland eingeladen hatten.

Austausch mit über 60 Interessierten

Gekommen waren über 60 Interessierte, überwiegend aus Hooksiel und Horumersiel. Im Zentrum des Austausches stand die aktuelle wirtschaftliche Lage der gemeindeeigenen WTG, die bekanntlich Ende Juni eine „Insolvenz in Eigenregie“ angemeldet hat. Maßgeblich für die drohende Zahlungsunfähigkeit der WTG dürfte die Kostenexplosion beim Bau des Thalasso Meeres Spa in Horumersiel von 8,8 auf 23 Millionen Euro gewesen sein. 

Ziel des Austausches sei es, so Szlezak, möglichst viel Transparenz zu schaffen und den Dialog zu fördern. Der Bürgermeister betonte, dass man einen sachlichen und konstruktiven Austausch anstrebe. „Es geht um die Zukunft der WTG. Mit dem Eigenverwaltungsverfahren besteht die Chance, dass wir die WTG und damit auch Arbeitsplätze erhalten.“ 

Riedel: WTG ist handlungsfähig

WTG-Geschäftsführer Riedel, selbst erst sei zwölf Wochen im Amt, und der ihm zur Seite stehende Insolvenzrechtler Dr. Christian Kaufmann als Generalbevollmächtigter erläuterten das Eigenverwaltungsverfahren. „Die WTG ist weiter handlungsfähig. Das Verfahren in Eigenverwaltung bietet für uns Chancen, die wir nutzen müssen. Es geht darum, dass die touristischen Einrichtungen und Angebote im Wangerland auch künftig weiter betrieben und weiterentwickelt werden. Wir arbeiten im Interesse des Wangerlandes an konkreten Lösungen“, so Riedel. 

„Ein Eigenverwaltungsverfahren ist nicht das Ende eines Betriebes, sondern bietet die Chance für einen Neuanfang“, betonte Kaufmann. „Wir verhandeln mit Investoren, die die touristischen Angebote langfristig fortführen wollen. Die Alternative ist die Schließung – und das kann nicht unser Ziel sein.“ 

Verkauf von Immobilien

Kaufmann ließ keinen Zweifel daran, dass der Gang des WTG-Geschäftsführers zum Amtsgericht unvermeidlich war, zumal die Gemeinde der WTG keine weiteren Kredite einräumen wollte oder konnte. Die Kluft zwischen erwartbaren Einnahmen und absehbaren Kosten will die WTG unter anderem durch den Verkauf von Immobilien schließen. Dabei arbeite man mit der Hamburger GLC Glücksburg Consulting AG zusammen, bei der inzwischen der ehemalige WTG-Geschäftsführer Armin Kanning beschäftigt ist – als einer von 240 Mitarbeitern.

Interesse am Campingplatz Hooksiel

Aktuell läuft das Interessen-Bekundungsverfahren für den Verkauf des Campingplatzes Hooksiel. Wie Riedel sagte, hätten sich bereits zwei Bewerber gemeldet, die auch ein Konzept für die Übernahme des Hallenwellenbades Hooksiel hätten. 

Bei einer Insolvenz in Eigenregie handelt es sich um ein nicht-öffentliches Verfahren, betonte Kaufmann. Aus rechtlichen Gründen dürften bestimmte Informationen nicht veröffentlicht werden. So wollten die WTG-Vertreter unter anderem keine Angaben dazu machen, wie hoch die Forderungen von Gläubigern gegen das Unternehmen insgesamt sind, zumal diese Zahl auch noch nicht definitiv feststehe. Keinen Zweifel ließen Riedel und Kaufmann aber daran, dass auch noch weitere Immobilien der WTG zum Verkauf angeboten werden sollen.

Gemeinde steuert übers Baurecht

Verramscht werden sollen die Immobilen aber nicht. Die Sorge etwa, dass in Horumersiel neben dem Thalasso-Zentrum ein 15-geschossiges Hotel entstehen könnte, wurde entkräftet. Zum einen habe die Gemeinde Wangerland, die kaum noch direkten Einfluß auf die WTG hat, über das Baurecht einen Hebel, um das zu verhindern. Zum anderen wisse man auch bei der WTG um die kritische Haltung der Horumersieler gegenüber überdimensionierten Hochhäusern. 

In einem offenen und konstruktiven Austausch stellten die Leistungsträger eine Reihe von Fragen: Werden die Bäder im nächsten Jahr noch geöffnet sein? Müsste nicht die Gemeinde ein Schwimmbad vorhalten, wenn die WTG sich das nicht mehr leisten kann? Könnte nicht auch eine Initiative von Wangerländern Immobilien der WTG erwerben, um sie dann an das Tourismusunternehmen zurückzuvermieten? Warum hat die WTG-Geschäftsführung in der Vergangenheit keinen Wert auf Unterstützung durch die Fachleute gelegt, die im WTG-Beirat vertreten sind? 

Diskussion über Beteiligung

Nicht auf alle Fragen gab es abschließende Antworten. Bürgermeister und Vertreter aus dem Gemeinderat sagen zu, über eine stärkere Beteiligung der Leistungsträger – etwa in der Gesellschafterversammlung oder der Lenkungsgruppe des WTG – nachdenken zu wollen. Zudem wolle man sich über alternative Organisationsformen des Tourismus-Marketings informieren. 

Viele der Teilnehmer bewerteten den Austausch als konstruktiv, auch wenn keine konkreten Beschlüsse gefasst wurden. Weitere Treffen sind geplant. 

Bad und Sauna der „Friesland-Therme“ ab heute wieder geöffnet

Horumersiel (1. 8. 2025) – Die „Friesland-Therme“ in Horumersiel ist seit heute wieder geöffnet. Wie die Wangerland Touristik GmbH mitteilt, könne sowohl der reguläre Betrieb des Schwimmbads sowie des Saunabereichs wieder dargestellt werden. Alle geplanten Kurse in der „Friesland-Therme“ werden ab Montag, 4. August, wieder angeboten.

Heizungskessel zerstört

Das Bad war am vergangen Wochenende nach einem Defekt an der Heizungsanlage geschlossen worden. „Konkret ging es um einen Defekt am Kessel, der nach einer Verpuffung vollständig zerstört wurde“, so die WTG. Verletzt worden sei bei dem Zwischenfall niemand.

friesland-therme

Inzwischen sei ein Ersatzkessel installiert worden. Der könne jedoch nur etwa die Hälfte der üblichen Heizleistung erbringen. Die Wärme wird unter anderem dazu benötigt, um das Badewasser zu erwärmen. Aufgrund der geringeren Leistung des Kessels könne es zu Temperaturabweichungen im Außenbereich kommen, heißt es in der WTG-Mitteilung.

Öffnungszeiten

Die „Friesland-Therme“ hat montags bis freitags von 10 bis 19 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Die Sauna kann montags bis mittwochs und freitags von 10 bis 20 Uhr, donnerstags von 10 bis 21 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr besucht werden. Die regelmäßigen Kurse: Seniorenschwimmen, montags 8 bis 10 Uhr; Wassergymnastik: montags 19.15 bis 20 Uhr; Aqua Fitness: mittwochs 9 bis 9.45 Uhr; Aqua Jumping: freitags 19.15 bis 20 Uhr. 

CDU: Hoteliers und Gastronomen gehören in die Gremien der WTG

Wangerland (30. 7. 2025) – Der CDU Gemeindeverband Wangerland fordert die Gemeinde auf, zeitnah zu einer öffentliche Informationsveranstaltung einzuladen, auf der Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) über die aktuelle Lage der insolventen Wangerland Touristik GmbH (WTG) und das Desaster beim Bau des Thalasso Meeres Spa (TMS) berichtet. „Gerade jetzt, in eine Phase großer Unsicherheit, braucht es maximale Transparenz, um Vertrauen zurückzugewinnen und Spekulationen zu verhindern“, heißt es in einer Pressemitteilung der CDU. Nur der Bürgermeister sei befugt, auch über Inhalte aus nichtöffentlichen Sitzungen zu berichten.

Gemeinde soll Ermittlungsbehörden einschalten

In der vom Vorsitzenden Thies Fischer unterzeichneten Erklärung sprechen sich die Christdemokraten mit Blick auf die Kostenexplosion beim Bau des TMS von 8,8 auf 23 Millionen Euro dafür aus, die Verantwortlichkeiten genau zu prüfen. So solle der Abschlussbericht des von der Gemeinde mit der Prüfung aller Rechnungen und Bauabläufe beauftragten unabhängigen Gutachters ohne Verzögerung an die zuständigen Ermittlungsbehörden weitergeleitet werden. Sollten strafrechtlich relevante Tatbestände vorliegen, müsse das Konsequenzen haben. 

Zudem sei zu prüfen, ob zivilrechtliche Schritte wie etwa Regressforderungen gegen frühere Entscheidungsträger möglich und geboten sind. „Sollte sich herausstellen, dass im Rahmen des Projektes grob fahrlässig oder vorsätzlich gehandelt wurde, müssen daraus persönliche Konsequenzen folgen.“

Kostensteigerungen schlüssig begründet

Die Christdemokraten räumen ein, das Projekt mit seine ursprünglichen Zielsetzung mitgetragen zu haben. Viele Entscheidungen dazu seien im Rat einstimmig gefasst worden, allerdings immer im Vertrauen auf vermeintlich belastbare und fundierte Informationen. Jede Kostensteigerung sei mit Verweis auf externe Gutachter und fachliche Einschätzungen nachvollziehbar und schlüssig begründet worden.

Thalasso metres Spa Logo
Die massive Kostensteigerungen beim Bau des Thalasso-Zentrums ins Horumersiel müssen nach Ansicht der CDU gegebenenfalls auch persönliche Konsequenzen für dafür Verantwortliche haben. Archiv-Foto: hol

Sollten sich diese Einschätzungen heute als fehlerhaft oder unvollständig herausstellen, wäre das aus Sicht der CDU „ein klarer Vertrauensbruch“. Als man erkannt habe, dass die Kostenentwicklung nicht mehr kalkulierbar war, habe sich das Projekt bereits in einem Stadium befunden, in dem ein Abbruch des Baus wirtschaftlich nicht mehr vertretbar gewesen wäre.

Debatte über neue Strukturen

Unabhängig von der Aufbereitung der Vergangenheit muss der Blick aus Sicht der CDU jetzt nach vorn gerichtet werden. „Viele Betriebe und Menschen im Wangerland, die vom Tourismus leben, brauchen jetzt Planungssicherheit, Orientierung und Perspektive.“ 

Eine neue Tourismusstrategie könne nur erfolgreich sein, wenn diejenigen, die im Wangerland den Tourismus tragen, aktiv in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Die CDU unterstützt den Vorschlag einiger Leistungsträger, die alternative Modelle für die gemeindeeigene WTG angeregt hatten. Fischer: „Unserer Ansicht nach müssen die Leistungsträger in einer Gesellschafterversammlung zukünftig mit eingebunden werden.“ Derzeit bilden die Mitglieder des Gemeinderats die Gesellschafterversammlung der WTG GmbH.

Gegen Denkverbote

Zusammen mit dem Bürgermeister und der Geschäftsführung der WTG hat die CDU für Mittwochabend zu einem Leistungsträger-Stammtisch eingeladen, um mit Hoteliers, Gastronomen, Vermietern und Vereinsvertretern auch über die künftige Struktur der WTG ins Gespräch zu kommen. „Denkverbote darf es in dieser Debatte nicht geben.“