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Beiträge veröffentlicht in “Wangerland”

Polizei bekommt neue Telefon-Nummer

Jever/Hooksiel (7. 7. 2023) – Das Polizeikommissariat Jever bekommt in Kürze eine neue Telefonnummer. Ab Donnerstag, 12. Juli, ist die Behörde unter der Rufnummer 04461/74490 zu erreichen. Hintergrund ist eine technischen Umstellung.

Für Bürger im Wangerland ist die Nummer des Polizeikommissariats besonders nachts und an den Wochenenden wichtig, da das Gemeindegebiet dann direkt auf Jever betreut wird. Die in Hohenkirchen beheimatete Polizeistation Wangerland (Telefon 04463/80891-0) ist nur unter der Woche und nur tagsüber bis 20 Uhr besetzt. In Notfällen sollten Bürgerinnen und Bürger ohnehin gleich über die Nummer 110 die Polizei-Leitstelle alarmieren.

Nach der Umstellung der Festnetznummer der Polizei in Jever erhalten Anrufer auf der alten Nummer eine Ansage mit der neuen Rufnummer. Diese Ansage wird laut Polizei vier Wochen aktiv sein.

Katholische Christen wollen trotz Reformen das Leben gemeinsam feiern

Pfarrer Lars Brate
Pfarrer Lars-Jörg Bratke ist stolz auf den hellen und sehr kommunikativen Innenraum der St.-Ansgar-Kirche in Hooksiel. Das Gotteshaus biete ein ideales Umfeld für die Begegnung und das Gespräch zwischen einheimischen Christen und Urlaubern. Foto: hol

Hooksiel (6. 7. 2023) – Stellen wir uns vor, es gibt keine Kirche mehr. Quatsch? Okay. Stellen wir uns vor, dass sich die Kirche, wie wir sie kennen, sehr stark verändert. Was machen wir? Lassen wir Kirche Kirche sein, oder verändern wir uns mit? Vor dieser Frage stehen die Christen im Wangerland. 

Viele Kirchenaustritte, sinkende Kirchensteuer-Einnahmen, fehlender theologischer Nachwuchs … Die Probleme, mit denen die evangelisch-lutherische Landeskirche und die katholische Kirche zu kämpfen haben, sind ähnlich. Sieben ev.-luth. Gemeinden haben sich bereits zum Jahresbeginn zur ev.-luth. Kirchengemeinde Wangerland zusammengeschlossen. Mittelfristig verringert sich die Zahl der Pastoren. Laien werden stärker gefordert werden – sei es im Gemeindeleben oder auch bei Andachten.

Ab 2024 sechs „Pastorale Räume“

Die katholische Kirchengemeinde steht vor einem ähnlichen Prozess. Zum 1. Januar 2024 werden die 41 Pfarreien im Oldenburger Land in sechs so genannten Pastoralen Räumen zusammengefasst. Das Wangerland gehört dann zum Raum „Küste“, der Pfarreien aus dem Landkreis Friesland, der Wesermarsch und dem Ammerland sowie Wilhelmshaven angehören werden. Wie das Bistum in Münster und das Offizialat Vechta betonen, bleiben die einzelnen Pfarreien zwar auch nach dem 1. Januar rechtlich selbstständig. Mittelfristig aber sollen etwa Personal- und Finanzfragen auf der Ebene der Pastoralen Räume geklärt werden. Angesichts der Personalnot dürfte sich die Zahl der hauptamtlich Beschäftigten dabei in etwa halbieren.

Die Katholische Gemeinde Wangerland gehört zur Pfarrei Jever St. Benedikt. Die Gotteshäuser St. Marien in Schillig und St. Ansgar in Hooksiel werden seit 2006 von Pfarrer Lars-Jörg Bratke betreut, der darüber hinaus auch in Jever und Schortens aktiv ist. Die rund 750 katholischen Christen im Wangerland hätten den Diskussionsprozess um die künftigen kirchlichen Strukturen sehr ruhig begleitet, sagte der Pfarrer im Gespräch mit „Hooksiel-life“. Nach Bratkes Geschmack war es sogar etwas zu ruhig. „Ich habe schon 2007 die St.-Hedwig-Kirche in Hohenkirchen schließen müssen. Das möchte ich nicht noch einmal erleben.“

Noch ist der Pfarrer zuversichtlich, dass die beiden katholischen Gotteshäuser im Wangerland dauerhaft Bestand haben werden. „Am Ende entscheidet das aber die Gemeinde. Wenn niemand zum Gottesdienst kommt, muss man sich nicht wundern, wenn irgendwann die Kirche weg ist.“

Standortfaktor Urlauberseelsorge

Ein wichtiger Standortfaktor fürs Wangerland sei die Urlauberseelsorge. Gerade in den Sommermonaten würde viele Küstenurlauber die Gottesdienste besuchen. Die Menschen hätten dann viel Zeit, seien entspannt und für geistliche Ansprachen zugänglich. Froh sei er, so Bratke, über das offene Miteinander der Einheimischen und Gäste in den Kirchen – gerade auch in St. Ansgar. Das passe sehr gut zur Geschichte der katholischen Gemeinde im Wangerland, die erst nach dem 2. Weltkrieg von Flüchtlingen und Vertriebenen in Schillig gegründet wurde.

Ein Großteil der Urlauber im Wangerland kommt aus Nordrhein-Westfalen. Auch damit schließt sich für Lars Bratke, 1970 in Schwerte an der Ruhr geboren, ein Kreis. „Schwerte ist für mich immer noch ein Stück Heimat, obwohl ich immer an der Küste leben und arbeiten wollte.“

Vom evangelischen Theologen zum katholischen Pfarrer

Der Weg dahin führte über Umwege. Lars Bratke wächst mit der Kirche auf, und zwar mit der evangelischen Volkskirche in Schwerte. Wegweisend für die Zukunft des jungen Mannes wird ein Lob seines damaligen Pastors. „Lars, dich könnte ich mir gut als Pastor vorstellen.“ Das Ziel ist gesetzt. Bratke lernt nach dem Abitur Griechisch, Hebräisch und Latein, studiert evangelische Theologie und arbeitet im Jahr 2000 als Vikar im Paderborner Land. 

St. Ansgar Kirche in Hooksiel
Die St.-Ansgar-Kirche steht seit gut 60 Jahren am Ende der Nordstraße in Hooksiel. Ob das Gotteshaus trotzt aller Strukturreformen in der katholischen Kirche eine Zukunft hat, hängt nach Überzeugung von Pfarrer Bratke in erster Line von der Gemeinde ab. Foto: hol

Allerdings: Pastoren-Stellen sind damals knapp in der evangelischen Kirche. Da für Bratke die Ökumene stets „eine Herzensangelegenheit“ war und ihn die Liturgie der katholischen Gottesdienste schon immer angesprochen hat, schult der junge Theologe die „katholischen Spezials“ nach: Dogmatik, Mariologie, Liturgie. Er besucht 2001 das Priesterseminar und wird 2002 in Steinfurt zum katholischen Priester geweiht.

Die dogmatischen Unterschiede zwischen evangelischer und katholischer Kirche sind für Lars Bratke nachrangig. „Wichtig war es für mich immer, als Priester leben und arbeiten zu können“, sagt der Theologe. Taufe, Hochzeit, Beerdigungen, das sind für den Seelsorger die wichtigsten Ereignisse, bei denen er die Menschen begleiten möchte – und bei denen die Menschen Kirche vor Ort erleben können. „Wir wollen als Christen das Leben gemeinsam feiern.“

Das Offizialat Vechta hat mit Sabine Orth eine Pastoralreferentin abgestellt, die die Wangerländer auf den Weg in die künftige Struktur der katholischen Kirche begleiten wird. Lars Bratke würde sich freuen, wenn auch möglichst viele Christen in Hooksiel diesen Weg mitgehen und den Prozess des Wandels aktiv begleiten. Ein erster Schritt dahin: der Besuch des Gottesdienst am Sonnabend, 19 Uhr, in St. Ansgar und die Eucharistiefeier am Vorabend. 

Polizei warnt: Einige Sturmschäden werden sich noch später zeigen

Hooksiel/Wilhelmshaven (6. 7. 2023) – Das Sturmtief „Pony“ hat den Beamtinnen und Beamten der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland gehörig Arbeit beschert. Das Unwetter hatte am Mittwochnachmittag zahlreiche Schäden verursacht. Verletzte Personen habe ist im Inspektionsgebiet aber nicht gegeben, teilte die Polizei heute mit.

Die erste Bilanz zum Einsatzgeschehen: „Es sind 18 Notrufe für das Stadtgebiet Wilhelmshaven und den Landkreis Friesland über die 110 im Zusammenhang mit dem Sturm eingegangen. Hinzu kommt eine Vielzahl an Anrufen, die die jeweiligen Polizeiwachen direkt erreichten und Einsätze auslösten.“

Hauptursache waren umgekippte Bäume und herabfallende Äste. Polizeibeamte mussten dabei vielerorts den Verkehr regeln, damit die Hindernisse beseitigt werden konnten. In der Summe registrierte die Polizei ein vermehrtes Aufkommen an Einsätzen, Notrufen und anderweitigen Mitteilungen.

Ein Tipp der Inspektion: „Wir empfehlen, trotz der nicht mehr vorhandenen Warnung und dem mittlerweile überstandenen Sturm weiterhin aufmerksam zu sein. Viele Schäden werden sich erst im Laufe der kommenden Tage zeigen.“

Angst vor Corona – warum viele Kinder den Schulbesuch verweigern

Hooksiel/Friesland (5. 7. 2023) – Corona ist an den Schulen im Landkreis Friesland immer noch präsent. Auch wenn die Zahl der Erkrankungen von Schülerinnen und Schülern sowie bei den Lehrkräften drastisch abgenommen hat – die Angst ist vielerorts geblieben. Eine Folge: Immer noch gibt es bei Schulen und Schulbehörde eine erhöhte Zahl von Anfragen von Eltern, ob ihr Kind wirklich am Unterricht teilnehmen muss. Schließlich sei es während der Hochzeit der Pandemie auch ohne Präsenzunterricht gegangen. 

Ein 13-Jähriger, nennen wir ihn Ben, besucht eine Oberschule in Friesland. Während der Pandemie haben er und seine alleinerziehende Mutter, sie könnte Anne heißen, miterlebt, wie Bens Großmutter schwe –r an Corona erkrankte. Sehr schwer. Anne war immer froh, wenn die Klasse ihres Sohnes auf Fernunterricht umgestellt wurde. Zu Hause, so ihr Gefühle, könne sie Ben besser vor dem Virus schützen.

Offenbar ist Corona noch da. Auch wenn die Zahl der Anfragen zum Thema Schulverweigerung aus dem Bereich Friesland nach Angaben des Kultusministeriums in Hannover „mittlerweile wieder relativ stabil“ seien – „ohne die hohen Spitzen wie zu Corona-Zeiten“. Immer noch gebe es Ängste und psychische Störungen, die sich in der Corona-Zeit mit dem Wechsel aus Präsenz- und Wechselunterricht entwickelt hätten und die offenbar bis heute noch zu Schulverweigerungen führten.

Bußgeldverfahren gegen 100 bis 150 Familien

Die Zahl der Schulpflichtverletzungen an den weiterführenden Schulen der beiden vergangenen Jahre in Friesland lag nach Auskunft des Schulamtes beim Landkreis gegenüber „Hooksiel-Life“ „bei rund 1 Prozent, also bei 100 bis 150 Schülerinnen und Schülern“. Dabei räumt Landkreis-Sprecherin Nicola Karmires ein: „Diese Zahlen sind gegebenenfalls nicht vollständig, da dem Schulamt nur die Fälle von den Schulen gemeldet werden, die mit einem Bußgeld geahndet werden.“ Vergleichszahlen aus Vorjahren gebe es nicht. 

Bevor die Ordnungsbehörde Bußgelder wegen eines Verstoßes gegen die Schulpflicht verhängt, hat es meist schon einige Versuche gegeben, das Problem zu lösen. In der Regel versuchen die Schulen selbst, Schulsozialarbeiter, Betreuungslehrer oder Schulpsychologen im Gespräch mit den Eltern die Gründe für den „Schulabsentismus“ herauszubekommen. Notfalls wird dabei auch das Jugendamt eingeschaltet. Erst wenn all das nicht fruchtet, folgt ein Bußgeldverfahren.

Schüler
Viele Schülerinnen und Schüler fühlen sich nach der Corona-Pandemie in der Enge von Schulklassen nicht mehr wohl. Die Angst, sich möglicherweise anzustecken, lähmt ihre Lernfreunde. Themen-Foto: Flickr

Sozialpädagogische Kompetenz in Schulen gestärkt

Das Land Niedersachsen versuche, so ein Sprecher des Kultusministeriums gegenüber „Hooksiel-Life“, seit 2016 gezielt, mit der sozialen Arbeit in schulischer Verantwortung die sozialpädagogischen Kompetenzen in den Schulen nachhaltig zu verankern. So seien sozialpädagogische Stellen an allgemein- und berufsbildenden Schulen geschaffen worden. Zudem gebe es eine Vielzahl von Qualifizierungs-Maßnahmen für Lehrkräfte und weiteres pädagogisches Personal, in denen der Umgang mit Schulverweigerung, Mobbing, Gewalt und so weiter thematisiert wird. Die Entwicklung eines gesunden sozialen Klimas an den Schulen wirke auch präventiv gegen Schulverweigerung, ist man im Kultusministerium überzeugt.

Die Zahl der Schulverweigerungen und deren Ursachen werden nach Angaben des Ministeriums nicht statistisch erfasst und auch nicht bestimmten Ursachen zugeordnet. Politisch motivierte, von den Eltern unterstützte Schulverweigerung – die in Teilen der Querdenker-Bewegung als Mittel gegen die Beeinflussung von Kindern propagiert wird – ist in Niedersachsen offenbar noch kein Thema. Meist seien die Gründe für Schulverweigerung sehr individuell, lägen in Phobien, Trennungsängsten oder anderen Persönlichkeits-Auffälligkeiten, heißt es in Hannover. 

Online-Unterricht nicht mehr vorgesehen

So dürfte es auch bei Ben sein. Er hat bis heute noch Angst, dass er oder seine Mutter an Corona erkranken könnten. Deutlich über 20 Fehltage hat er in diesem Schulhalbjahr gesammelt. Entschuldigt, wie Anne ihm bescheinigt hat. Als Schulverweigerer ist Ben noch nicht aufgefallen. Der Junge freut sich auf die Ferien. Nicht weil es in den Urlaub geht – aber in der Schule fühle er sich immer noch nicht wieder richtig wohl. Trotz netter Mitschüler, freundlicher Lehrer und einer objektiv sehr geringen Ansteckungsgefahr.

„Aber was ist im nächsten Herbst?“ fragt Ben. „Vielleicht kommt das Virus zurück.“ Annes Vorschlag: „Wir haben bei uns ein gutes Internet. Sicherer wäre es, wenn Ben nur Online-Unterricht hätte.“ Diese Möglichkeit aber sieht das Schulgesetz nicht vor.

Ferien müssen nicht langweilig sein

Wangerland/Hooksiel (3. 7. 2023) – Die Ferien stehen vor der Tür. Aber den Kindern unnd d Jugendlichen im Wangerland muss nicht langweilig werden. Dafür haben die Gemeindejugendpflege sowie eine ganze Reihe von Vereinen und Institutionen gesorgt. 

Spaßgarant ist ein Ferienpass, in dem für den Zeitraum vom 6. Juli bis zum 16. August eine Fülle von Veranstaltungen für Kinder jeden Alters enthalten sind. Alle Angebote können auch von Hooksieler Schülerinnen und Schülern genutzt werden.

Da gibt es unter anderem vergünstigte Tagesfahrten zur Kletterwand in Aurich, zum Jump-House in Bremen, zum Tierpark Thüle, zum Wild- und Freizeitpark Osttrittrum oder zum Kart-O-Drom in Rastede. 

Wer lieber vor Ort bleiben will, kann unter anderem eine Zirkus besuchen, an einem Spielfest in Hooksiel teilnehmen oder einen Tag bei der Feuerwehr verleben. Kreative können im Künstlerhaus Hooksiel malen, fotografieren oder mit Ton arbeiten.

Ein großes Angebot gibt es für sportlich interessierte Jungen und Mädchen. Die Palette reicht vom Minigolf über Bowling, Tennis, Tauchen und Wasserskifahren bis zum Stand-up-Paddling oder Segeln. Auch ein Angelkursus und Wildbeobachtung können besucht werden.

Insgesamt gibt es 35 Angebote. Viele davon sind kostenlos nutzbar. Der komplette Ferienpass, der auch bereits in den Schulen ausgelegt wurde, ist im Internet auf der Seite der Gemeinde Wangerland unter www.wangerland.org einzusehen. Für Rückfragen und weitere Informationen, etwa zu Unterstützungs-Möglichkeiten für ein Kind, steht Simone Harms von der Gemeinde Wangerland unter Telefon 04463/989110 oder die Jugendpflege unter Telefon 04463/808691 zur Verfügung. 

Spielzeug für Flüchtlinge gesucht

Dorf Wangerland Besuch
Bürgermeister Mario Szlezak (links) und MdB Siemtje Möller (4. von links) sprachen mit Vertreter der Institutionen, die sich um die Flüchtlingsfamilien im Dorf Wangerland kümmern. Foto: Büro Möller

Hohenkirchen (1. 7. 2023) – Die SPD-Bundestagsabgeordnete Siemtje Möller (Varel) hat zusammen mit Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak die zentrale Flüchtlings-Unterkunft in Hohenkirchen besucht. Ihr Eindruck: „Im Wangerland trifft friesische Gastfreundschaft auf nordische Gelassenheit.“

„Menschen, die bei uns Schutz suchen, finden hier für die erste Zeit Unterschlupf und werden von einem tollen Team vor Ort umsorgt“, sagte Siemtje Möller im Anschluss in einem Gespräch mit Vertretern der Gemeinde Wangerland, der Landesaufnahmebehörde, der Standortleitung, dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) und der Dorfgemeinschaft.

Die Abgeordnete zeigte sich beeindruckt. „Egal aus welchem Herkunftsland, welcher Sprache, welche Erfahrungen – die Menschen stehen zusammen, unterstützen sich, veranstalten Spielenachmittage mit der Kirchengemeinde. Der Zusammenhalt sowohl im Feriendorf Wangerland selbst als auch drumherum ist und bleibt eng – ein echtes Vorbild und ein toller gemeinschaftlicher Zusammenhalt.“ 

Zuletzt hatte eine Gruppe von Helfern aus dem Kreis der ev.-luth. Kirchengemeinde Wangerland um Spielzeugspenden wie Barbie-Puppen, Match-Box-Autos oder Lego-Steine für die Kinder der Flüchtlingsfamilien gebeten. Anlaufstelle für Spender ist das Kirchenbüro in Hohenkirchen (Tel. 04463/55055), das montags bis mittwochs von 10 bis 12 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 16 Uhr besetzt ist. 

Auch Bürgermeister Szlezak sagte, dass er sehr stolz darauf sei, dass im Wangerland so viele aufgeschlossene und emphatische Bürger lebten, die die Not der Menschen erkennen und sich ehrenamtlich engagierten. „Das ist wirklich beispielhaft und großartig.“

Die zentrale Flüchtlingsunterkunft befindet sich im ehemaligen Hotel „Dorf Wangerland“. Anfang Mai waren die ersten von maximal 400 Menschen eingezogen, die hier auf die Bearbeitung ihrer Asylanträge warten und dann auf andere Kommunen verteilt werden. In der Einrichtungen wohnen bislang ausschließlich Familien mit kleinen Kindern. Die meisten von ihnen sind vor Gewalt und Verfolgung in Kolumbien geflohen. 

Die ersten Familien hätten das Dorf Wangerland schon wieder verlassen, so Bürgermeister Szlezak. Die Sorgen, dass die Flüchtlinge das Leben in Hohenkirchen beeinträchtigen könnten, hätten sich bislang nicht bestätigt. Als Erfolg wertet er die Einführung eines Runden Tisches, an dem alle beteiligten Institutionen regelmäßig zusammenkommen – vom Land als Betreiber und die Geschäftsführung vor Ort über die Gemeinde, Feuerwehr, Polizei, Sicherheitsdienst, Sozialdienst, Hilfsorganisationen …. Szlezak: „Hier kommen alle Themen auf den Tisch, die den Betreib der Einrichtung betreffen.“ Dadurch sollen gegebenenfalls Konfliktpotenziale bereits im Vorfeld ausgeräumt werden. Aber: „Bisher ist es noch zu keinem Problem gekommen.“ Gegenteilige Behauptungen seien nur Gerüchte, denen man keinen Raum geben dürfe. 

Duale Ausbildung soll dem Mangel an Erziehern entgegenwirken

Wangerland (1. 7. 2023) – Es fehlen in Niedersachsen rund 12.000 Erzieherinnen und Erzieher: Der Fachkräftemangel ist nach Überzeugung der CDU-Landtagsabgeordneten Katharina Jensen (Wangerland) längst in jeder Einrichtung angekommen. Auch in Friesland würden Fachkräfte in den Kindertagesstätten fehlen. 

„Da wird zusehends schwieriger, die Betreuung der Kinder aufrecht zu erhalten“, so die Abgeordnete, die sich zudem im Wangerland als Ratsfrau engagiert. „Eltern stehen vor großen Herausforderungen. Sie müssen arbeiten, bekommen aber keine oder keine ausreichende Betreuung mehr für ihre Kinder.“ Die verbliebenen Erzieher seien einer enormen Arbeitsbelastung ausgesetzt. Und auch Unternehmen seien betroffen, die auf ihre Angestellten verzichten müssen, weil Eltern die Kinderbetreuung immer wieder selbst übernehmen müssen. 

Die Gemeinde Wangerland erhebt aktuell in einer Umfrage bei Eltern den Bedarf an Kita-Plätzen und die gewünschten Betreuungszeiten. Insbesondere in Hooksiel hatten Eltern darüber geklagt, dass sie längere Betreuungszeiten benötigen, um Beruf und Familie unter einen Hut bekommen zu können.

„So kann es nicht weitergehen“, stelle Katharina Jensen fest. Sie sieht Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) in der Pflicht, Lösungsansätze zu erarbeiten. Die CDU-Fraktion hat im Landtag einen Entwurf zur Änderung des Niedersächsischen Gesetzes über Kindertagesstätten und Kindertagespflege (NKiTaG) eingebracht. „Der Entwurf liefert kleine erste Schritte, die schon Verbesserungen erzie- len“, ist Katharina Jensen überzeugt. Das Gesetz soll dafür sorgen, dass mehr Menschen für die Arbeit in Kitas motiviert werden. 

Katharina Jensen beim Landvolk

„Wer in Niedersachen eine Ausbildung für eine Tätigkeit in einer Kindertagesstätte macht, soll ab dem ersten Tag in der Kita mitarbeiten und eine tarifliche Vergütung erhalten“, fordert Katharina Jensen (Foto). „Aus unserer Sicht ist eine dualisierte Ausbildung, auch in Vollzeit, der entscheidende Schlüssel zur erfolgreichen Bekämpfung des Fachkräftemangels im Kita-Bereich. Denn das aktuelle System der vollzeit-schulischen Ausbildung führt derzeit dazu, dass viele junge Frauen und Männer in den ersten beiden Jahren keine Ausbildungsvergütung erhalten.“

Die CDU fordert für den Übergang, bis über die dualisierte Ausbildung mehr Fachkräfte ausgebildet sind, in Randzeiten bis 2027 auch Assistenzkräfte zuzulassen. Über Ausnahmeregelungen sollten die Träger der Kitas selbst entscheiden können. „Das machen wir deshalb, weil uns die Träger sagen, dass die Standards im jetzigen Kita-Gesetz etwa für die Randzeiten, die Vertretungen und Drittkräfte vor dem Hintergrund der fehlenden Fachkräfte, die wir als CDU selbst mit beschlossen haben, oftmals nicht zu erfüllen sind. Das führt dazu“, so Katarina Jensen, „dass Betreuung dann überhaupt nicht stattfindet.“

Neuer Anlauf zur Vermarktung der Rundinsel im Wangermeer

Wangerland (29. 6. 2023) – Die Gemeinde Wangerland setzt weiter darauf, einen Käufer für die Rundinsel im Wangermeer in Hohenkirchen zu finden. Nach dem Rückzug der Immobilienfirma Helma hätten zuvor im Auswahlverfahren unterlegene Unternehmen und sogar weitere Bewerber ihr Interesse an ener Bebauung bekundet, sagte Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) in der Ratssitzung.

Wie die Vorstellungen der potenziellen Bewerber aussehen, will die Gemeinde in den nächsten drei bis vier Wochen erkunden. Danach soll der Rat informiert werden und über ein neuerliches Auswahlverfahren entscheiden. Zwar meldete CDU-Fraktionsvorsitzende Alice Brandenburg-Bienek „große Bedenken“ an, ob es angesichts der dramatisch veränderten Wirtschaftslage im Bausektor überhaupt sinnvoll sei, am ursprünglichen Vermarktungs-Konzept festzuhalten. Die Ratsmehrheit folgte aber der Anregung, zunächst die Gespräche mit den potenziellen Investoren abzuwarten, um dann gegebenenfalls die geplanten Projekte neu zu bewerten. 

Holger Ulfers (SPD) und Reiner Tammen (Grüne) erinnerte daran, dass die Gemeinde vor der Vergab an Helma im vergangenen Jahr ein sehr transparentes Verfahren zur Bewertung der verschiedenen Konzepte vorgenommen habe. Auch die Bewerber, die bei der Vergabe auf den Plätzen zwei und drei gelegen haben, hätten gute Projekte gehabt. „Falls daran Änderungen vorgenommen werden, müssen wir das neu bewerten“, sagte Ulfers. Immo Müller (UWW) erinnerte daran, dass sich der Rat mit sehr großer Mehrheit für Helma entschieden hat. Andere Projekte hätten bislang keine Mehrheit im Rat. Einen Vergabe-Automatismus nach dem Motto „Jetzt kommt der Zweitplatzierte zum Zug“ dürfe es nicht geben. „Wir müssen neu abstimmen.“

Für die Gemeinde geht es dabei neben der städtebaulichen Entwicklung des 15 Hektar großen Eilands auch um viel Geld. Die Rundinsel soll für rund 6,5 Millionen Euro verkauft werden.

Weg frei für Tiny Houses am Strand von Schillig

Mit großer Mehrheit machte der Rat bei fünf Gegenstimmen aus den Reihen der Unabhängigen-Gruppe ZUW den Weg frei für das Aufstellen von mobilen Wohneinheiten („Tiny Houses“) sowie einer Gastronomie am Randes des Campingplatzes Schillig. Armin Kanning, Geschäftsführer der Wangerland Touristik GmbH (WTG), wies den Vorwurf zurück, die gemeindeeigene Gesellschaft würde mit dem Angebot privaten Vermietern Konkurrenz machen. „Da werden Äpfeln mit Birnen verglichen.“ Die mobilen Wohngelegenheiten vor dem Deich sprächen eine ganz andere Zielgruppe an und müssten zudem über den Winter ab- und zur Saison wieder aufgebaut werden.

Holger Ulfers (SPD) betonte, dass es im Rat zunächst nur um das Baurecht gehe – also um die Möglichkeit, überhaupt statt Wohnmobilen Mobil-Wohnungen aufstellen zu können. Darauf hatten auch Bürgermeister Szlezak und Horst David (Freie Wähler) hingewiesen. Ob die WTG letztlich auch Betreiber einer solchen Anlage wird, sei eine Entscheidung der Gesellschafterversammlung der WTG – die personell identisch mit dem Rat ist, aber nicht-öffentlich tagt. 

Allerdings: Aus Sicht von Immo Müller (UWW) hat die WTG bereits fürs Bauleitverfahren und die Kampfmittelbeseitigung in der ehemaligen Schilliger Strandbatterie sehr viel Geld ausgegeben … Aber, so Reiner Tammen (Grüne), es spreche doch nichts dagegen, wenn die WTG, die unter anderem zwei defizitäre Hallenbäder betreibt, sich an anderer Stelle „etwas dazu verdient“. 

Personalmangel im Rathaus bremst Planung für den Alten Hafen aus

Alter Hafen
Der Alte Hafen von Hooksiel ist das Herzstück des Sielortes. Die Zukunftsplanung für das Feuerwehr-Areal links neben den drei historischen Parkhäusern gerät jetzt ins Stocken. Archiv-Foto: Bildwerfer

Wangerland/Hooksiel (28. 6. 2023) – Die Gemeinde Wangerland leidet unter akutem Personalmangel. Hinzu komme ein hoher Krankenstand. Vor allem das Bauamt sei betroffen, sagte Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) am Dienstagabend vor dem Rat. Die Gemeinde habe kürzlich eine an sich attraktive Stelle ausgeschrieben. Darauf sei aber nicht eine einzige Bewerbung eingegangen. „Da wird der Fachkräftemangel sichtbar.“

Die personellen Lücken im Bauamt könnten unmittelbare Auswirkungen auf Hooksiel haben. Als Beispiel verwies Szlezak auf die Planungen für die Entwicklung des heute noch von der örtlichen Feuerwehr genutzten Areals am Alten Hafen. Bekanntlich soll die Feuerwehr noch in diesem Jahr in einen Neubau am Hohe Weg umziehen. 

„Die Nachnutzung des Grundstückes am Alten Hafen hat Priorität 1“, sagte Szlezak. „Aber wir kommen da einfach nicht weiter, weil uns das Personal fehlt.“ Um Probleme des Bauhofs der Gemeinde mit dem aktuell überall explodierenden Grün in den Griff zu bekommen, setzt der Bürgermeister auf die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger. Für den Bauhof allen sei das nicht zu schaffen. Sein Appell: „Anwohner dürfen auch mal selbst einen Besen in die Hand nehmen.“

Leuchtturm  Roter Sande
Der Leuchtturm „Roter Sand“ ist als Denkmal auf hoher See kaum noch zu halten. Findet sich für ihn ein neuer Standort im Freizeitgelände von Hooksiel? Fot0: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schirmer

Hoffnung machte Szlezak den Hooksielern hinsichtlich einer neuen touristischen Attraktion. Bekanntlich sucht der Bund als Eigentümer einen küstennahen Standort an Land für den vom Verfall bedrohten Leuchtturm „Roter Sand“. „Das ist wirklich kein April-Scherz“, beteuerte Szlezak. Der Bürgermeister hatte die Idee aufgegriffen, wonach der zwischen Helgoland und Bremerhaven, auf einer Sandbank mitten in der Nordsee, stehende Turm ins Freizeitgelände Hooksiel umziehen könnte – mit Blick auf den Energy-Hub-Wilhelmshaven. Das 140 Jahre alte maritime Bauwerk gilt als erstes Offshore-Bauwerk der Welt. Das technische Denkmal dürfte durchaus eine gewissen Anziehungskraft haben.

Die Gemeinde habe inzwischen Kontakt zum Eigentümer aufgenommen. Aus eigenen Mitteln könne das Wangerland zwar das Projekt nicht stemmen, so Szlezak. Er sei aber zuversichtlich, dass der Bund helfen würde – immerhin spiele die Gemeinde bei der Energiewende eine wichtige Rolle. Direkt vor Hooksiel befindet sich der erste LNG-Terminal Deutschlands und im Gemeindegebiet sollen Wasserstoff-Kavernen entstehen … 

Tag der Seenotretter in Horumersiel

DGzRS-Boote
Zum “ Tag der Seenotretter“ am 30. Juli lädt die DGzRS in diesem Jahr zum 25. Mal an der Rettungsstation in Horumersiel sind Vorführungen geplant. Archivfoto: Die Seenotretter/DGzRS

Hooksiel/Horumersiel (27. 6. 2023) – Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) richtet in diesem Jahr zum 25. Mal ihren „Tag der Seenotretter“ aus. Auf vielen Rettungsstationen der DGzRS an Nord- und Ostseeküste sind Sonntag, 30. Juli, amVorführungen, Übungen und Gespräche geplant. 

Im Wangerland findet der Aktionstag im Hafen von Horumersiel statt. An den Aktionen an der dortigen DGzRS-Station werden sich auch die Seenotretter aus Hooksiel und Wilhelmshaven beteiligen. 

Viele DGzRS-Stationen werden von 11 bis 17 Uhr ihre Einsatzbereitschaft demonstrieren. Willkommen sind alle Menschen, die sich den Seenotrettern verbunden fühlen. Geplant sind Vorführungen und Übungen im Hafen. Unter anderem können der Hooksieler Seenotrettungskreuzer „Bernhard Gruben“ sowie die Seenotrettungsbooten „Peter Habig“ (Wilhelmshaven) und „Wolfgang Paul Lorenz“ (Horumersiel) besichtigt werden.

Eröffnet wird das Programm in Horumersiel um 10 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst. Gegen 10.30 Uhr wird die Freiwillige Feuerwehr Minsen zu einer Löscheinsatzübung erwartet. Abgerundet wird das Programm durch einen Ausstellung und Mitfahrgelegenheiten für Förderer der rein spendenfinanzierten DGzRS. 

Die Besichtigung der Innenräume der Rettungseinheiten ist seit Beginn der Corona-Pandemie erstmals wieder möglich. Auch die Brücke, das Bordhospital und der Maschinenraum sind wieder für Gäste zugänglich, kündigt die DGzRS an. Im vergangenen Jahr konnten die Seenotretter an Nord- und Ostsee mehr als 25.000 Menschen zum Tag der Seenotretter begrüßen.